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Lippenbekenntnisse

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25.08.2001
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Lippenbekenntnisse

Doch das wohl Charmanteste an diesem Abend waren ihre Lippen. Samtig weich bewegten sie sich um ihre Gesichtszüge und durch einen hervorblitzenden Zahn oder ein leichtes Mimenspiel formten sie sich zu einem immer neuen Schauspiel von choreographischer Finesse. Mal saugte sich ein Teil des wohligen Fleisches an seinem Gegenüber fest und verzerrte so die Symmetrie um einen Bruchteil von Sekunden zu einer glamourösen Geste, mal - durch den sanften Schlag der Zunge befeuchtet - leuchtete sie in immer neu erscheinenden Rottönen. Es waren die geistigen Getränke, die eine weitere Nuance auf die zarten Schwellungen legte und so zu einem facettenreichen Schauspiel für das nachbarschaftliche Auge avancierten. Nie verloren sich die beiden Gegenseiten, schlossen sich zu einem Kissen, umschlossen halboffen das Weinglas oder öffneten sich zu einem schallenden Lachen oder Rufen, um sich gleich darauf wiederzubegegnen, vertraut, routiniert - durch den Einsatz der unteren Schneidezähne auch verschmitzt und ungehörig. Diese Lippen erzählten Geschichten ohne sich zu öffnen, gaben Ehrlichkeit preis und verschwiegen still. Auf diesen Lippen lag ein Leben, das ich zu ergründen wünschte, nur einen Teil davon, ohne Eile und Ungeduld.
Der ganze Sommer lag vor ihnen und eine leise Vorahnung hatte in ihren Köpfen dünne Wurzeln ausgestreckt und saugte nun an den wenigen Augenblicken der erlebten Zweisamkeit.

 

Jaaa, meeehr, lass sie ein Wassereis essen oder eine Banane!

Scherz beiseite, klasse geschrieben aber eindeutig auszughaft (?), ein Fragment. Der von Anna angesprochenen Attributlastigkeit würde ich nur zustimmen, handelte es sich um einen "kompletten" Text. Handelt es sich aber nicht.
Z.B. eine Kurzgeschichte würdest Du doch nicht durchgängig so schreiben, oder? Dann dauerte es ja zwei Absätze, bis ein Protagonist (bis auf die Nasenhaare genau beschrieben, versteht sich) einen Raum betritt...

 

Zwischendurch kann man aber solche Passagen hineinbringen. Ich mag den Stil. Vielleicht weil ich auch das Leben im Detail suche und so ähnlich schreibe.

 

Alles en detail wäre langweilig. Das Raffinierte ist die Mischung. Ein Mensch, der so schreibt, versucht Bilder zu schaffen.
Eine Kurzgeschichte ist es aber nun wirklich nicht; eben nur eine gelungene Passage eines Ganzen.

 

Ähm - ich muß da meinen "Vorrednern" teilweise widersprechen: Ich finde Deinen Stil vom Ansatz her sehr gut, aber er ist noch völlig unausgegoren!
Und dann solltest Du gelegentlich mit etwas mehr Interpunktion arbeiten, damit man weiß, wie die Sätze zusammenhängen.

<STRONG>Samtig weich bewegten sie sich um ihre Gesichtszüge und durch einen hervorblitzenden Zahn oder ein leichtes Mimenspiel formten sie sich zu einem immer neuen Schauspiel von choreographischer Finesse.</STRONG>

Äh, wie jetzt??? Die Lippen bewegen sich um die Gesichtszüge? Anatomisch zweifelhaft...
Und wie formt sich etwas zu einem Schauspiel? Na gut, notfalls...

<STRONG>Mal saugte sich ein Teil des wohligen Fleisches an seinem Gegenüber fest</STRONG>

Stell es Dir bitte kurz bildlich vor und versuche dann, nicht zu lachen!!!

<STRONG>Es waren die geistigen Getränke, die eine weitere Nuance auf die zarten Schwellungen legte</STRONG>

well... grammatikalisch falsch, inhaltlich obskur.

Trotzdem finde ich Deinen Stil nicht schlecht, Du solltest aber noch ein bißchen feilen!
Gruß,

chaosqueen

 

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