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Linie 58

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13.09.2009
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Linie 58

Die Zeit läuft mir davon, dachte Ben, verdammter Zug, komm endlich!
Er war immer noch schweißnass und Seitenstiche nahmen ihm die Luft.
Sein Blick ging immer wieder nervös zur Treppe, die in den Bahnhof führte. Für ihn war sie das Tor zum Verhängnis.
In der Ferne waren nun die Scheinwerfer des Zuges zu erkennen, sie krochen bedrückend langsam in Richtung Bahnsteig.
Schneller!
Die Reisetasche in seinen schwitzigen Händen fühlte sich an, als handle es sich dabei um eine Bombe. Er wollte sie so schnell wie möglich loswerden. Die Anzeige schlug und die Durchsage kündigte den nächsten Zug an, Linie 58 Richtung Berlin.
Mit quietschenden Bremsen kam die Maschinerie zum Stillstand. Ben kamen die Sekunden bis zum erlösenden Zischen der Doppeltüren wie Stunden vor.
Komm schon!
Mit flauem Magen trat er ein.
Alles wird gut, Ben, nur nicht ausrasten…
Er versuchte einen desinteressierten Gesichtsausdruck beizubehalten, obwohl sein Inneres einem wirbelnden Sturm glich. Er hätte eine Welt für eine Zigarette gegeben, obwohl er bereits seit zwei Jahren nicht mehr rauchte. Ben zwang sich zur Ruhe.
Cool bleiben…
Die Abteile waren zum größten Teil leer, dennoch wählte Ben das Hinterste. Seine Finger umklammerten die Taschengriffe, als könnten sie sich jede Sekunde losreißen. Nervös schielte er aus dem Fenster. Keine Polizei, das war ein gutes Zeichen. Entweder er hatte sie abgehängt oder sie suchten woanders.
Das Verlangen nach einer Zigarette schwand wieder. Sein Griff um die Tasche lockerte sich nicht. Motoren setzten sich in Bewegung und der Bahnsteig zog vorbei.
Baum… Baum…
Entspann dich, Ben, du hast einen harten Tag hinter dir, würde seine Großtante jetzt sagen. Seine Eltern waren schon früh gestorben.
Baum… Baum…
Ben unterdrückte ein Gähnen. Schließlich nickte er ein.

Lust auf ein Wettrennen, Ben?, flüsterte eine Stimme, Ben kannte sie nicht. Bevor er näher darüber nachdenken konnte, überlagerte ein entsetzliches Kreischen die Stimmen in seinem Kopf.
Keuchend erwachte er.
„ … Linie 58 endet hier“, ertönte die Stimme der Ansage.
Scheiße! Ich hätte nicht einschlafen dürfen, dachte Ben.
Er zitterte, es war merklich kälter geworden. Wahrscheinlich hatten sie die Heizung abgestellt. Er verließ das Abteil und sah sich um, die Tasche immer noch in der Hand. Hatten sie ihn letztendlich doch gefasst? Ein Kloß bildete sich in seiner Kehle. Er musste hier raus.
Zischend entwich die Luft nach draußen, als die Türen sich öffneten. Unentschlossen blieb Ben stehen und inspizierte den Bahnhof. Keine Polizei und auch sonst niemand.
Er zuckte zusammen, als sein Telefon klingelte.
Sie haben eine neue Nachricht.
Ben starrte auf das Display.
Lust auf ein Wettrennen, Ben?
Er drückte die Rückruftaste, doch nichts als Rauschen drang an sein Ohr.
„Ist da irgendwer?“. Die Maschinerie des Zuges setzte sich wieder in Gang und Ben sprang hastig heraus. Sein Echo verklang in der Ferne. Auf der Anzeigetafel war kein weiterer Zug angeschlagen und einen Fahrplan fand Ben auch nirgendwo. Vor ihm befand sich ein Stadtplan. Ben wählte eine Nummer im Speicher und wartete.
„Ja?“, fragte jemand.
„Chris? Ah gut, sehr gut! Der Coup ist glatt verlaufen. Die Bullen hab ich abgehängt und war schon auf dem Weg nach Berlin. Allerdings habe ich meinen Ausstieg verpasst und bin in irgend so einem gottverdammten Kaff gelandet! Könnt ihr mich abholen in…“
Der Stadtplan verschwamm vor seinen Augen. Farben und Schrift verliefen in einem Strom aus Dunkelheit, der wie ein schwarzes Loch auf dem Fahrplan wütete.
„Das ist doch nicht möglich“, murmelte er. Seine Hand berührte die rotierende Fläche und glitt hindurch. Es wurde kalt, eiskalt. Ihm entfuhr ein erstickter Schrei. Mit aller Kraft zog Ben seinen Arm zurück und der Schmerz hörte auf.
Seine Hand war rot und zitterte.
„Verdammte Scheiße!“. Als er wieder aufblickte war der Stadtplan verschwunden, vor ihm war nur eine kahle weiße Wand.
„Ben, du Trottel, bist du noch d-…“
Das Display wurde schwarz.
„Scheiß Teil!“
Ben betrachtete die Treppe und den dunklen Schlund, in den sie hinabführte. Immer noch fröstelnd nahm er eine Stableuchte hervor und stieg, die Lampe in der Einen, die Reisetasche in der Anderen die Treppe hinunter.
Kein Fahrgast, kein Angestellter, nicht mal ein Obdachloser.
Ein Geräusch ließ Ben herumfahren. Nichts. Es roch modrig.
Erleichtert atmete er aus. Wohl nur eine Taube. Dann hörte er schlurfende Schritte und ein Stöhnen.
„Ist da wer?“. Das Geräusch kam näher und klang bedrohlich. Es hörte sich an, als würde die Person, die Kreatur, etwas hinter sich herschleifen. Etwas Metallenes. Nichts Gutes. Furcht packte ihn und er begann zu rennen.
Bloß nicht umdrehen, ich will es nicht sehen, ich will es nicht sehen!
Die Reisetasche schlug ihm in die Kniekehlen, doch Ben ignorierte es. Er wollte weg, einfach weg. Immer wieder tauchte ein leuchtend grünes „Exit“ Schild vor ihm auf. Er folgte den Pfeilen, doch der Gang wollte nicht enden.
Dort! Endlich eine Tür. Das Stöhnen war nur noch in der Ferne zu hören. Er hatte Boden gut gemacht. Hinter Schaufensterscheiben ruhten die vergilbten Überreste von Zeitschriften. Ben würdigte sie keines Blickes. Er trat gegen die Tür, sie schwang ohne Widerstand auf. Ben ging hinein und schloss die Tür hinter sich.
Sie schlug mit einem befriedigenden Knall zu.
Du bist dem Boogieman entkommen, Ben, dachte er und lachte unwillkürlich. Die Lampe ging aus.
„Scheiße!“. Er schlug auf das Gehäuse. Plötzlich ging das Licht an. Der Raum war nun hell erleuchtet und auch die Taschenlampe funktionierte wieder.
Er stand in einem Kiosk, neben ihm rotierte mit dem Summen eines Elektromotors ein Zeitschriftenständer.
An der Ladentheke befanden sich Süß- und Tabakwaren und ein Fernseher war über dem Regal befestigt. Das Verlangen nach einer Zigarette stieg wieder in ihm auf. Es war wie ein Kobold in seinem Inneren, der ihn solange kitzelte bis er bekam was er wollte. Vor einem Jahr hätte er noch widerstehen können, doch nun … die Zustände waren zu paradox. Der Verkäufer war abwesend, also schnappte Ben sich eine Packung.
Wieder hörte er die anklagende Stimme seiner Großtante: Die sind nicht gut für dich, Junge, davon kriegt man Krebs, sonst nichts.
"Das ist das letzte Mal!", versprach er sich und seiner Großtante. Im Fernsehen sprach gerade eine attraktive Frau von einem Banküberfall. Gut, sie hatten sie nicht erkannt. Es war alles glatt gelaufen. Sie waren verschwunden, ehe die Bullen kamen. Wäre die verdammte Streife nicht gewesen, würden sie jetzt zusammen in Berlin mit einem Bier auf den Erfolg anstoßen. Stattdessen irrte er in diesem verlassenen Bahnhof herum. Es war verrückt.
„Kann ich Ihnen helfen?“. Ben zuckte zusammen. Hinter ihm stand der Verkäufer. Er hatte ein beinahe noch jugendliches Gesicht.
„Sie haben mich zu Tode erschreckt!“
„Wirklich? Wenn ich das schon tue, stellen Sie sich auf einen kurzen Aufenthalt ein.“
„Wie bitte?“
„Sie spielen ein Spiel, Ben. Entscheiden Sie weise, was Sie tun.“
„Was redest du da für eine Scheiße, Mann!“. Er holte eine Pistole hervor. „Sag mir sofort wo ich hier bin und was das Alles soll!“
„Sonst was?“
„Sonst…“
„Sie sind schwach, Ben. Sie sind alle schwach. Sie haben Fehler begangen aus Schwäche.“
„Ich hatte keine Wahl. Die Mafia hätte mich getötet, wenn ich ihr das Geld nicht besorgt hätte.“
„Immer haben sie keine Wahl. Es gibt immer eine Wahl.“
„Verschon mich mit dem Scheiß, sonst…“
„Erschießen Sie mich, Ben?“. Er lachte, es klang tief und unwirklich.
Seine Hand zitterte und krachend löste sich ein Schuss. Die Wunde schwelte, aber es trat kein Blut aus. Er stand nur da mit verschränkten Armen und grinste. Scheiße, er darf nicht grinsen, er muss tot sein.
„Der Tod bedeutet hier unten nichts, Ben.“
Da war eine Stimme, sie war lauter als zuvor. Ben brauchte eine Weile, bis er realisierte, dass er die Nachrichtensprecherin hörte. Ben stand da, wie gelähmt und starrte auf den Bildschirm. Die Pistole fiel ihm aus den kraftlosen Händen und er sank auf die Knie.
„Nein … Nein.“
„…Heute, um 23:50 Uhr ist die Linie 58 entgleist. Das Feuer wütete mehrere Stunden und erschwerte die Arbeit der Rettungskräfte. Die Suche nach Überlebenden dauert noch an, doch laut Pressesprecher Rengard besteht kaum Hoffnung. Unter anderem wurde in den Trümmern bereits eine zerfetzte Reisetasche mit den Überresten von mehreren hunderttausend Euro gefunden, die man mit dem kürzlichen Überfall in Verbindung brachte…“
Ben riss die Tasche auf. Ascheflocken und beißender Rauch schlugen ihm entgegen.
„Nein… Das kann nicht… Das kann nicht real sein.“
„Sie kommen, Ben.“
Von draußen waren nun Stimmen und Gestöhne zu hören.
Ben drehte sich um und verließ den Kiosk. Die Realität war für ihn nur noch ein trüber Schleier.
„Nein…Nein“, murmelte er immerzu.
Die Stimmen und Geräusche drangen näher. Bens Telefon klingelte. Neue Nachricht.
Lust auf ein Wettrennen, Ben?
Er begann zu rennen und folgte immer den grün leuchtenden Schildern auf denen Exit stand. Doch es kam keiner. Die Stimmen und Geräusche holten immer mehr auf. Sein Atem ging stoßweise. Lange würde er diese Hetzjagd nicht mehr durchhalten.
Da eine Tür!
Die Aufschrift war nur noch schwach zu erkennen: „Lagerraum“
Ein Lagerraum, Sackgasse. Immer noch besser, als draußen zu sein, dachte Ben und betrat den Raum.
Es war dunkel und roch eigenartig. Die Stimmen und Geräusche wurden leiser und seine Aufregung verblasste ein wenig. Was hätte er nur für eine Zigarette gegeben. Dann fiel es ihm wieder ein, er hatte im Kiosk eine Packung mitgehen lassen. Er suchte in seiner Jackentasche und nahm die rote Schachtel hervor. Ben hielt sie mit beiden Händen. Er zitterte so stark, dass er befürchtete sie fallen so lassen.
Der Kobold zwickte und biss ihn. Tu es!
Seine Augen gewöhnten sich langsam an das dämmerige Licht, das durch ein kleines Fenster in den Raum schien. Zu klein für eine Flucht. Dennoch war Ben erleichtert. Er schob sich immer noch zitternd eine Zigarette zwischen die Lippen. Sie roch angenehm nach Tabak. Während er versuchte das Feuerzeug zu entzünden, fiel sein Blick auf die Zigarettenschachtel. Dort wo sonst immer die abschreckenden Warnungen gedruckt waren, stand:

Es gibt immer eine Wahl, Ben

„Scheiße!“, entfuhr es ihm. Sein Daumen zuckte über das Feuerzeug. Es schlug Funken und entzündete das Gas…

Ende

 

So ich hoffe ich hab dieses Mal eine zufriedenstellende Handlung drin^^
Viel Spaß beim Lesen

mfg Leos

 

Hallo Leos,

zunächst mal son bischen der Fehlerteufel

In der Ferne war nun die Scheinwerfer des

waren nun

Entspann dich, Ben, du hattest einen harten Tag hinter dir, würde seine Großtante jetzt sagen. Seine Eltern waren schon früh gestorben.

Ich glaube, es soll "du hast" heißen.

irgendso einem gutverdammten Kaff gelandet

irgend so einem

Seine Hand schmerzte und ihm entfuhr ein erstickter Schrei.

?

Das ist das letzte Mal versprach er sich und seiner Großtante

"Das ist das letzte Mal!", versprach er sich und seiner Großtante.

?

Sie waren verschwunden ehe die Bullen kamen.

ehe,

Wäre die verdammte Streife nicht gewesen, wurden sie jetzt zusammen in Berlin mit einem Bier auf den Erfolg anstoßen.

würden

„Kann ich ihnen helfen?“.

Kommt der Punkt nicht dann weg?

Hinter ihm stand der Verkäufer mit dem Rücken verschränkten Armen.

schon tue, stellen sie sich auf ein kurzen Aufenthalt ein

einen

eine Scheiße, mann

groß

was die scheiße soll“

groß

Dann fiel es ihm wieder ein er hatte im Kiosk eine Packung mitgehen lassen

wieder ein,

Er zitterte so stark, dass er befürchtete sie fallen so lassen.

Komma

Seine Augen gewöhnten sich langsam an das dämmerige Licht, das doch ein kleines Fenster in den Raum schien

!


Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, muss ich aber noch mal lesen, da mich die Fehler abgelenkt haben

Gruss HANQW

 

Hi Hanqw,

Ich glaub Zeichensetzung ist nicht so mein Ding, hab alles korrigiert. Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

mfg Leos

 

Hallo Leos,

ich muss gestehen, ich habe mich ein klein wenig gegruselt bei deiner Geschichte. Das passiert nicht bei vielen Geschichten.
Ich fand es gut, wie das "Lust auf ein Wettrennen?" zum Ende noch kam. Das hat mir richtig gut gefallen.

Zwei Sachen sind mir aufgefallen:

Die Reistasche in seinen schwitzigen Händen

Die Reistasche schlug ihm in die Kniekehlen

Es soll doch nicht ernsthaft Reistasche heißen, oder? :D

Sie haben immer nie eine Wahl
immer nie?
Klingt richtig seltsam...

Grüße, Lona

 

Hi Lona,

Hmm Reistasche, hört sich lecker an. Ich muss mal wieder chinesisch essen. Habs korrigiert.
Das mit der Wahl hab ich auch geändert, die Formulierung klang wirklich merkwürdig.

Ansonsten danke für das nette Lob:)

mfg Leos

 

Hi Leos,

mir hat die Geschichte auch sehr gut gefallen. Fand sie spannend und kurzweilig. An manchen Stellen hast du die Atmosphäre sehr gut eingefangen, zum Beispiel hier:

Kein Fahrgast, kein Angestellter, nicht mal ein Obdachtloser.
Ein Geräusch ließ Ben herumfahren. Nichts. Es roch modrig.
Erleichtert atmete er aus. Wohl nur eine Taube. Dann hörte er schlurfende Schritte und ein Stöhnen.
„Ist da wer?“. Das Geräusch kam näher und klang bedrohlich. Es hörte sich an, als würde die Person, die Kreatur etwas hinter sich herschleifen. Etwas Metallenes. Nichts gutes. Furcht packte ihn und er begann zu rennen.
Bloß nicht umdrehen, ich will es nicht sehen, ich will es nicht sehen!

Das hat mir gut gefallen. Auch die Pointe mit der verunglückten Bahn fand ich sehr gelungen.

Tolle Stelle auch hier:

Ben riss die Tasche auf. Ascheflocken und beißender Rauch schlugen ihm entgegen.
„Nein… Das kann nicht… Das kann nicht real sein“
„Sie kommen, Ben“.
Von draußen waren nun Stimmen und Gestöhne zu hören.
Ben drehte sich um und verließ den Kiosk. Der Realität war für ihn nur noch ein trüber Schleier.

Die eine oder andere Stelle fand ich ein bißchen unlogisch. So stellt sich mir bspw. die Frage, warum er nach einem Banküberfall nicht mit einem Wagen flüchtet, sondern zu Fuss. Auch die "mehrere Millionen Euro", die angeblich geraubt wurden, klingen etwas übertrieben für einen Banküberfall. Auch die englischen Schilder wie "storeroom" oder "emergency exit" sind eher unpassend, da die Geschichte zunächst ja in Deutschland spielt. Du kannst natürlich sagen, da sind sie am Ende nicht mehr, aber naja. Deutsch wär hier trotzdem passender. Und wo kommt am Ende auf einmal das Feuerzeug her?

Aber ja, das sind eher Kleinigkeiten. Die einzige Stelle, die ich definitiv streichen würde, ist die mit dem Stadtplan, der auf einmal rotiert und dann verschwindet. Das ist für meinen Geschmack zu viel Fantasy, passt nicht zu der düsteren Stimmung der restlichen Geschichte.

Toll gefallen hat mir noch, dass man die anderen Gestalten - oder Kreaturen - nie "zu Gesicht" bekommt, sondern nur hört.

Also alles in allem eine Geschichte, die mich sehr gut unterhalten hat und die Spaß gemacht hat zu lesen. Weiter so!

 

Hi Schwups,

Es freut mich, dass es dir gefallen hat:)

Warum er zu Fuß flieht bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, da wollte ich nicht so ins Detail gehen. Ich habe ja angedeutet, dass es Probleme mit einer Polizeistreife gab.

Das mit den mehreren Millionen Euro ist etwas übertrieben, stimmt, das werd ich ändern.

Die englischen Aufschriften kommen daher, dass auch in Deutschland bei größeren Bahnhöfen mittlerweile englische Bezeichnungen üblich sind, zumindest bei den Notfallschildern, wie bei "Exit". Bei store room passt Lagerraum sicherlich besser.

Joa mit der Fantasy hab ichs manchmal^^

mfg Leos

 

Hallo Leos,

ich habe deine Gesichte gelesen und kann nur sagen, sie hat mir sehr gut gefallen. Du schaffst hier eine tolle Atmosphäre und dir gelingt das du uns mehr zeigst als das du erzählst. Es sind einige Schreibfehler drin. Wie ich sehe, geht es dir so wie mir, mit der Kommasetzung.:)
Auch ich habe meine Probleme damit. Aber dank guten Usern auf KG bekomme ich das langsam hin, glaube ich.

Nun einige Sachen die mir aufgefallen sind:

Sein Blick ging immer wieder nervös zur Treppe, die in den Bahnhof führte. Für ihn war sie das Tor zum Verhängnis.
Diesen Absatz finde ich sehr gut, aber auf der anderen Seite ist er auch wieder sehr verräterisch, weil der Leser vielleicht schon zu früh mitbekommt was passieren könnte.

Er drückte die Rückruftaste, doch nichts als Rauschen drang an sein Ohr.
„Ist irgendjemand hier?“.
Hier würde den Satz anders formulieren. Hört sich ein wenig komisch an, es hört sich so an, als würde Ben in die Halle rufen und nicht in sein Mobiltelefon sprechen. Vielleicht so etwas: Hallo, hören Sie mich.

Ben wählte eine Nummer und wartete.
„Ja?“, fragte jemand.
„Chris? Ah gut, sehr gut! Der Coup ist glatt verlaufen. Die Bullen hab ich abgehängt und war schon auf dem Weg nach Berlin. Allerdings habe ich meinen Ausstieg verpasst und bin in irgend so einem gottverdammten Kaff gelandet! Könnt ihr mich abholen in…“
Das gefällt mir auch nicht sehr gut. Wenn dieser Bankraub geplant war, dann müsste die Nummer in seinem Mobiltelefon abgespeichert sein. Aber ich glaube nicht, dass ich mein Handy benutzen würde bei solch einer Sache. Lass ihn doch ein Münztelefon benutzen und die Nummer hat er irgendwo auf einer Karte notiert.

Der Stadtplan verschwamm vor seinen Augen. Farben und Schrift verliefen in einem Strom aus Dunkelheit, der wie ein schwarzes Loch auf dem Fahrplan wütete.
„Das ist doch nicht möglich“, murmelte er. Seine Hand berührte die rotierende Fläche und glitt hindurch. Es wurde kalt, eiskalt. Ihm entfuhr ein erstickter Schrei. Mit aller Kraft zog Ben seinen Arm zurück und der Schmerz hörte auf.
Seine Hand war rot und zitterte.
Das hier finde ich sehr gut geschrieben.

Es hörte sich an, als würde die Person, die Kreatur etwas hinter sich herschleifen. Etwas Metallenes.

Diesen Satz würde ich umstellen, es liest sich nicht sehr schön. Ich bin beim mehrmaligen Lesen immer wieder darübergestolbert.

Seine Hand zitterte und krachend löste sich ein Schuss. Die Wunde schwelte, aber es trat kein Blut aus. Er stand nur da mit verschränkten Armen und grinste. Scheiße, er darf nicht grinsen, er muss tot sein.
Auch sehr gut beschrieben. Nur eine kleinigkeit: Hier sollte es heißen, er müsste tot sein.

Ben riss die Tasche auf. Ascheflocken und beißender Rauch schlugen ihm entgegen.
Das hier gefällt mir am besten. ;)

E

r zitterte so stark, dass er befürchtete sie fallen so lassen.
Hier meinst du wohl, fallen zu lassen.

Ansonsten habe ich deine Geschichte sehr gern gelesen. Alles hat sich langsam und gut nachvollziehbar dem Leser dargeboten. Lies noch einmal drüber, verbessere das eine oder andere, dann wird es sehr rund.

Gruß Hawk

 

Hallo!

Auch mir hat Deine kleine Zugreise gefallen! Vielleicht hätte ich mir hier und da ein wenig mehr Details in der Beschreibung gewünscht, aber ansonsten stört mich nichts großartiges. Na gut, vielleicht ist die Szene, in der Ben auf den Verkäufer trifft, ein wenig zu hölzern geraten, doch auch das ist nur eine Kleinigkeit.

Gruß,
Saytricon

 

Hi Satyricon,

freut mich das es dir gefallen hat. Mit den Details nacja, das ist so ne Sache. Wenn man sich zu sehr drauf einlässt verliert man sich darin.
Mittlerweile hab ich mich darauf eingesessen gnadenlos zu kürzen, wenn ich meine das etwas überflüssig ist. Früher hab ich mich immer gern in die Beschreibung vertieft, das Ergebnis waren dann 8-10 Seiten Beschreibungsmonster mit dünner Story (die hier auch noch irgendwo rumgeistern müssen).

mfg Leos

 

Hey, Leos!

Will auch mal meinen Senf dazugeben :-)
Also: Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Gute Idee und gute Pointe.
Du hast es konsquent durchgehalten, aus der Perspektive von Ben zu schreiben, so dass der Leser nie mehr weiss als er.
Im Mittelteil kommt echt Spannung auf, und das Ende ist gelungen und interessant.
Habe ein paar Anmerkungen, sind hauptsächlich stilistische Sachen, vielleicht findest du was davon gut:


Entspann dich, Ben, du hast einen harten Tag hinter dir, würde seine Großtante jetzt sagen.

Das passt nicht 100%ig, weil es ein Zitat der Grossmutter ist, weiss aber, wie du es meinst. Ich löse dieses Problem immer, indem ich den Gedanken oder das Zitat in Kursiv schreibe, damit es sich vom Rest des Satzes abhebt. Nur so als Tipp :-)


Hatten sie ihn letztendlich doch gefasst, ein Kloß bildete sich in seiner Kehle.

Nach gefasst ein "?", "Ein Kloss ..." (habe kein "SZ", spanische Tastatur) als eigenen Satz.


Sie haben eine neue Nachricht.
Ben starrte auf das Display.
Lust auf ein Wettrennen, Ben?

Die Stelle kann man so lassen, ich würde dir aber gern einen Tipp dazu geben:
Das "Sie haben eine neue Nachricht" ist ja eine Anzeige auf dem Handy, daher könntest du es entweder kursiv schreiben oder "Er hatte eine neue Nachricht" oder es irgendwie einleiten. Nach "Display" könnte man einen Doppelpunktmachen, um zu der SMS überzuleiten.


Chris? Ah gut, sehr gut! Der Coup ist glatt verlaufen. Die Bullen hab ich abgehängt und war schon auf dem Weg nach Berlin. Allerdings habe ich meinen Ausstieg verpasst und bin in irgend so einem gottverdammten Kaff gelandet! Könnt ihr mich abholen in…“

Ob so jemand nach einem "Ding" an einem Handy reden würde?
Ein wenig unglaubwürdig und klischeehaft, vor allem "Bullen" und "Coup".
Ein "Es ist alles glatt gelaufen" würde reichen. Dass es einen Banküberfall gab, wird ja später durch die Nachrichtensprecherin aufgelöst.


Das Display wurde schwarz und es tat sich nichts mehr.

"... und es tat nichts mehr" streichen.


„Immer haben sie keine Wahl. ...“

Diesen Satz habe ich verstanden und finde ihn garnicht übel :-)


Der Realität war für ihn nur noch ein trüber Schleier.

"Die Realität ..."

Soooo, also: Gute, spannende Geschichte! Hat mir echt gefallen! Hab ich gern gelesen!
Über den Schluss wüsste ich aber gern mehr: Hätten die ihn gehen lassen, wenn er nicht geraucht hätte? Er war ja schon tot, daher ist das etwas seltsam ... im positiven Sinne. Kann man drüber rätseln :-)


MfG
Tim

 

Hallo,

Er war immer noch nass von Schweiß
schweißnass

Für ihn war sie das Tor zum Verhängnis.
Zur

Ben kamen die Sekunden bis zum erlösenden Zischen der Doppeltüren, wie Stunden vor.
Kein Komma

Er hätte eine Welt für eine Zigarette gegeben
Die Welt, es gibt nur eine.

obwohl er bereits seit zwei Jahren aufgehört hatte.
Aufgehört erfordert einen korrekten Zeitpunkt, keine Zeitspanne. Vor zwei Jahren
Oder. Seit zwei Jahren nicht mehr rauchte

Die Abteile waren zum größten Teil leer, dennoch wählte Ben das Hinterste.
Hinterste klein; und das „dennoch“ leuchtet mir nicht unbedingt ein.

„ … Linie 58 endet hier.“, ertönte die Stimme der Ansage.
Kein Punkt.

Wahrscheinlich haben sie die Heizung abgestellt. Er verließ das Abteil und sah sich um, die Tasche immer noch in der Hand. Hatten sie ihn letztendlich doch gefasst, ein Kloß bildete sich in seiner Kehle. Er musste hier raus.
„Wahrscheinlich haben sie die Heizung abgestellt.“ Ist hier erlebte Rede im Präsens, während es sonst fast immer indirekt dargestellt wird „Er musste hier raus“, würde deshalb ein „hatten sie die Heizung abgestellt“ empfehlen.

Ben betrachtete die Treppe und den dunklen Schlund in den sie hinabführte.
, in den sie

nicht mal ein Obdachtloser.
Obdachloser

Erleichtert atmete er aus.
Im Gegensatz zu den vielen Malen, in denen er beschwert ausgeatmet hat?

Es hörte sich an, als würde die Person, die Kreatur etwas hinter sich herschleifen.
Die Person, die Kreatur,

Nichts gutes.
Gutes groß

Er wollte weg einfach weg.
weg,

Immer wieder tauchte ein leuchtend grünes „Exit“ Schild vor ihm auf
„Exit“-Schild (Warum Exit? Ist da nicht nur ein Strichmännchen vor einer Treppe mit Pfeil?=

Du bist dem Boogieman entkommen, Ben,
Dem Boogieman? :) Seltsames Beispiel. Ist zumindest in Deutschland nicht verbreitet, bei uns ist das der „schwarze Mann“, oder regional sicher unterschiedliches Gedöns.

der ihn solange kitzelte bis er bekam was er wollte.
, bis er bekam, was er wollte

die Zustände waren zu paradox
Paradox ganz bestimmt nicht. Bitte nur Fremdwörter verwenden, wenn man sich sicher ist, was sie bedeuten.

davon kriegt man Krebs sonst nichts.
, sonst

Entscheiden Sie weise, was sie tun.“
Das letzte Sie auch noch groß.

„Was redest du da für eine Scheiße, Mann!“.
Hier kommt kein Punkt, der Fehler ist vier, fünfmal im Text.

„Sag mir sofort wo ich hier bin und was das Alles soll!“
, wo ich hier bin und was das alles soll

„Sonst…“
Sonst … (mit Zeichen, denn das Wort ist zu Ende, der Satz nicht)

Sie haben Fehler begangen aus Schwäche“
Punkt fehlt.

Die Mafia hätte mich getötet, wenn ich ihr das Geld nicht besorgt hätte“
Wieder nen Punkt.

bis er realisierte, dass er die Nachrichtensprecherin hörte.
Realisierte heißt „In die Tat umsetzen“

„Nein… Nein“
„…Heute
„Nein, Nein“ oder „Nein – Nein“ oder „Nein … Nein“
„… heute“

Das Feuer loderte mehrere Stunden
So klingen Radiodurchsagen normal nicht.

Zum Inhalt will ich gar nicht viel sagen, offenkundig unterscheidet sich da mein Geschmack erheblich von dem, der bei anderen Kritikern in der Rubrik vorherrschend ist. Allerdings versteh ich auch hier nicht, wie die Geschichte nach zahlreichen Kommentaren noch so viele Flüchtigkeitsfehler mit sich herumschleppen kann.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi BadRabbit,

freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Joa, das mit dem kursivschreiben werd ich mir merken!

Hi Quinn,

Bei Zeichensetzung haperts immer mir, aber das lerne ich hoffentlich noch mit der Zeit, bin ja noch Schüler.
Deiner Kritikpunkte hab ich mich zuweit angenommen. Dennoch muss ich dir bei bei einigen widersprechen:


Es heißt doch "das Verhängnis", also wäre der richtige Dativ zum, oder irre ich da?

Die Welt, es gibt nur eine.

Nein, es gibt mehrere und selbst wenn nicht: "eine Welt für etwas geben" ist eine Redewendung und dadurch legitimiert. Die Geschichte muss ja nicht in Oberhochdeutsch geschrieben sein.

Hinterste klein; und das „dennoch“ leuchtet mir nicht unbedingt ein.

Er wählt das hinterste Abteil, obwohl der Zug fast leer ist und er unbeobachtet wäre, deswegen "dennoch".

„Exit“-Schild (Warum Exit? Ist da nicht nur ein Strichmännchen vor einer Treppe mit Pfeil?=

es gibt mehrere Versionen dieses Schildes. Auf einer nur das Männchen + Tür, auf einer anderen Männchen + Tür + "Exit", auf einer nur ein grünes Schild mit weißem Schriftzug "Exit".

Dem Boogieman? Seltsames Beispiel. Ist zumindest in Deutschland nicht verbreitet, bei uns ist das der „schwarze Mann“, oder regional sicher unterschiedliches Gedöns.

Der schwarze Mann ist der Boogieman, und da sich wie ich finde Boogieman besser anhört und eigentlich international bekannt ist, find ichs an der Stelle in Ordnung.

Paradox ganz bestimmt nicht. Bitte nur Fremdwörter verwenden, wenn man sich sicher ist, was sie bedeuten.

Ich weiß, was es bedeutet und ich finde das es sehr gut passt, um den Kontext zu beschreiben, oder wandelst du öfter in alten Bahnhofshallen verfolgt von stöhnenden Kreaturen herum? Ziemlich paradox(=Widerspruch zur Realität), wie? Mein ich auch, deswegen passts.

So klingen Radiodurchsagen normal nicht.

Es ist keine Radiodurchsage sondern eine Nachrichtensendung im Fernseher.


mfg Leos

 

Salve Leos;

mir persönlich hat diese kleine Geschichte toll gefallen, da sie wirklich hervorragend in diese Rubrik passt und eine gut ausgedachte Story beinhaltet. Dazu ist sie gut geschrieben....nur ein kleiner Schönheitsfehler ist mir da noch aufgefallen:

„…Heute, um 23:50 Uhr ist die Linie 58 ist entgleist.
Ich würde fast sagen, dass zweimal ist hier zuviel ist.^^

Ansonsten echt toll gemacht; danke sehr dafür und liebe Grüße,

Medi

 

Hi Medi,

joa habs korrigert. Freut mich, dass es dir gefallen hat!


mfg Leos

 

Hey Leos,
ich finde deine Story insgesamt spannend und gruselig, aber leider befinden sich darin einige Grammatikfehler und unrealistische Plotereignisse, wie z.B:
Immer noch fröstelnd nahm er eine Stableuchte hervor und stieg, die Lampe in der Einen, die Reisetasche in der Anderen die Treppe hinunter.
Woher bekommt er plötzlich die Stablampe?
Trotzdem eine fesselnde Story!
Gruß,
Mr Molotov

 

Hi Leos,

diese Geschichte ist besser als die mit dem Cafe. Der Stil ist der gleiche, sehr kurzweilig und gefällt mir. Die Handlung ist ausgereifter und spannender. Vielleicht ein wenig sprunghaft, weil es halt so ist, dass die Charaktere und die Sache mit dem Geld zu wenig eingeführt sind. Aber ich habe sie gerne gelesen. Vor allem, weil es keine Geschichte ist, die man einfach nur auslaufen lässt und das Ende überraschend ist.

mfg mantox

 

Hi Mr Molotov,

Freut mich das es dir gefallen hat! Naja gut die unrealistischen PlotereignissexD Soll ja auch ein wenig surreal sein, er ist ja schließlich nicht mehr in der Wirklichkeit die er kennt^^

Hi Mantox,

freut mich, dass es dir gefallen hat! Die Story mit dem Cafe war auch mehr ein spontaner Einfall und sollte jetz nix Ausgearbeitetes sein.

mfg Leos

 

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