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Liebesgedicht

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29.12.2002
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Liebesgedicht

"Ich lebe im Sturm und kämpfe um Ruhe
In der schwarzen Finsternis, suchend nach Licht
Ich warte auf Erlösung, auf deine Nähe
Doch der Sturm ist zu stark - du siehst mich nicht"


Der Regen klopft an meinem Fenster.
Aufdringlich erzählt er vom Sturm. Ein Sturm, den ich nur allzu gut kenne. Weil ich ihn fühle, weil ich ihn lebe.

Du kommst nicht mehr, oder? Du rufst nicht mehr an, nicht wahr?
Du bist eine Frau, die keinen Träumer sucht. Du brauchst jemand, der dich vor deinem eigenen Sturm bewahrt und beruhigt. Er sollte stark und gefestigt sein.

Ich bin verliebt, ein geistloser Narr. Geblendet von Schönheit, blind vom Verlangen.

Die Liebe, ein Sturm? Er kommt und geht, wann und wie er will. Hinterlässt entweder Schaden oder Platz für einen Neuanfang.


"Ausgebrannt und begossen mit salzigen Tränen
Mein zerbrochenes Herz in deiner Hand
Zerdrücke es mit deiner Kraft und Ablehnung
Und meine Liebe bleibt für immer unerkannt"


Ein Bild von dir in meinem Kopf. Ein besonderes Merkmal, das mich zum Schmunzeln bringt. Dein Blick, dein Lächeln, das Glück, das in deinen Augen funkelt.

Das war nicht ich. Nicht meinetwegen.

Du schwärmst von ihm und vertraust mir dein kleines Geheimnis an. Welch große Ehre, dass du mir vertraust. Doch du richtest damit nur Schaden an. Du weißt es bloß nicht.

Wie soll ich es dir sagen?

Du bist mein Sturm, eine unkontrollierbare zerstörerische Kraft. Es wird kein Neuland entstehen, wenn du vorbei gezogen bist. Nur Steppe und Leere, Ruinen und Leid, Verzweiflung und Trauer, bekümmertes Leben und ... Tod.

Ein Wunsch, die Zeit zurück zu drehen und es zu verhindern, nein, selbst das würde nichts bringen. Dann hätten wir uns nie begegnen dürfen. Doch wie sollte ich diesen Gedanken hegen können? Ich würde es noch nicht einmal ertragen, dich für immer gehen zu lassen.

Was sagt man einem Menschen, wenn man ihn liebt, es aber nicht darf?


"Nach jedem Unwetter scheint irgendwann Licht
Und von neuem baut sich Leben auf
Doch ein Mensch erlebt sehr viele Stürme
Und alles nimmt dann wieder seinen Lauf"


Du hättest nichts von meiner Zuneigung wissen sollen.
Aber Liebe ist keine Freundschaft.

Dein Kuss bleibt nun für immer in meinen Träumen.
Und Liebe macht mich realistisch.

Gefestigt durch Kälte, um stark genug gegen Einsamkeit zu sein.
Liebe lehrt mich Stürme zu zügeln.
Liebe erzieht mich, um Stürme zu vermeiden.

Der Wind lässt nach, mit ihm der Regen.
Am Ende durchbricht ein Lichtstrahl die dichten, dunklen und schweren Wolken. Das Mondlicht ist kalt und wärmt nicht.

Noch nicht.

 

Hi Cryp,

Geschichten über die Liebe bergen immer die Gefahr sich selbst über den Text zu verblenden; Gefaßt und Zerrüttet von Gefühl die Wirkung des Geschriebenen maßlos zu überschätzen. Ergo ist das Thema Liebe meist Garant für schlechten Schriebsal.
Trotzdem denke ich, daß Du der Gefahr erfolgreich getrotzt und Deine Sache sehr gut gemacht hast.
Darum von mir :thumbsup:

Gruß,
Leif2

 

Ich bin zutiefst getroffen. Genau das selbe durchlebe ich gerade, nur unter umgekehrten Vozeichen.
Aber die Gefühle, der Schmerz, ist der selbe.
Und du hast es wunderbar in große Worte gekleidet!
Warum nur müssen Menschen einander immer wieder so weh tun?
Es ist wie Krieg, auf privater Ebene.
Ich fühle mit dir, erkenne mich in deinen Worten.
barkai

 

hm...des hat mir jetzt irgendwie nicht so zugesagt...
Die Gefühle sind zwar gut und nachvollziehbar beschrieben worden... aber irgendwie fehlt da was...

 

Hallo Cryptonite!

ich bin ja nicht oft in dieser Rubrik... aber bei diesem Text hat es sich gelohnt. Wieder sehr, sehr intensiv, sehr bestimmt und an einigen Stellen sehr zart. Ist ganz toll geworden, meiner Ansicht nach, das Gedicht perfekt integriert, die Gefühle des Prot... Wahnsinn. Das nimmt einen mit. Ehrlich, ein sehr guter Text in meine Augen.
Zwei der stärksten Stellen:

"Du kommst nicht mehr, oder? Du rufst nicht mehr an, nicht wahr?
Du bist eine Frau, die keinen Träumer sucht"

"Was sagt man einem Menschen, wenn man ihn liebt, es aber nicht darf?"

liebe Grüße, Anne

 

Hallo ihr Lieben!

Ich muss mich als erstes für alle Kritiken bedanken. Ihr hab mir sehr viel Mut und Freude zugesprochen.

@Beautiful Experience
Schön, dass es dir gefällt. Vor allem, wenn wirklich sagen kannst auf welcher Ebene (intim, nachdenklich). So etwas freut mich wirklich sehr.

@Jadzia
Dir auch Danke!!! Kurze und knappe Kritik, die aber trotzdem erfreut.

@Leif2
Da ich hin und wieder sehr unkonzentriert schreibe, passiert es mir öfters, dass meine Ausdrucksweise sehr mies ist. Aber bei diesem Text hatte ich ein gutes Gefühl. Es ist interessant, was du da so über ein Schriebsal mit Thema Liebe erzählst. Ich glaube zu verstehen, was du damit meinst. Doch wenn jemand seine Gefühle und Gedanken ehrlich ausspricht, kann das meistens nur gut sein. Es sei denn, er verliert sich dann darin und geht im Selbstmitleid und Kitsch unter.
Auch deine Kritik ist wirklich super. Danke.

@ barkai
Was soll ich dazu sagen? Du weißt schon, dass das mich auch sehr berührt? Jemand, der alles erlebt und erkennt, genau so wie es geschrieben steht. Doch muss ich dich leicht enttäuschen. Nicht ich leide wirklich, sondern das lyrische Ich. Inspiriert von einer Tragödie eines guten Kumpels, der langsam daran kaputt geht. Irgendwie erlebe ich es dann auch, und auch sehr oft, daher sollte es dich nicht wundern, wenn meine Texte ähnliche Themen ansprechen ... ich hoffe du siehtst Hilfe in den Texten und nicht nur böse Erinnerungen an den Schmerz. Mein Dank gilt auch größtenteils dir.

@ Yvonne
Vielleicht hast du es nur noch nicht durchlebt, so eine Situation. Ich denke, dass solche Dinge besser zu verstehen sind, wenn man es selbst einmal mitgemacht hat. Es spricht auch nicht jeden an, weil jeder anders mit der Sache umgehen kann. Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die stark genug sind und diesen Kummer schnell beseitigen können. Ohne dabei ewig im Dunkeln zu tappen und sich selbst mit Fragen und aufgestauten Gefühlen zu quälen. Ich danke dir trotzdem für deine Anmerkungen.

bye
cRy

 

Hallo Maus,

toll, wenn ich dich in diese Rubrik locken konnte. Deine Kritik hat mir soeben wieder eine neue Ansicht gezeigt. Es macht mich wirklich stolz, wenn die Gefühle für andere gut rüber kommen. Vor allem meine Symbole und Allegorien -> das Gedicht-die Situation.
Dank dir, wünsch dir nen guten Start in die Woche.

cRy

 

Hallo cRy!

Ich kann dem Lob meiner Vorredner eigentlich nicht mehr viel hinzufügen. Vielleicht sollte ich mir ja angewöhnen, einfach zu schreiben, was ich denke, ohne die vorangegangenen Postings zu lesen :).
Dein Text hat Kraft, und bei aller Schönheit der Worte erreichst Du eine Intensität, dass ich einen Augenblick lang Mel Gibson als Hamlet gesehen hab, der sich die Ehre gibt, Deine Geschichte vorzutragen :D.

LG!
Tanja

 

hallo cRy,


Du hättest nichts von meiner Zuneigung wissen sollen.
Aber Liebe ist keine Freundschaft.

Dein Kuss bleibt nun für immer in meinen Träumen.
Und Liebe macht mich realistisch.

Gefestigt durch Kälte, um stark genug gegen Einsamkeit zu sein.
Liebe lehrt mich Stürme zu zügeln.
Liebe erzieht mich, um Stürme zu vermeiden.


das ist für mich das stärkste in deiner geschichte. sie lebt wiedermal von symbolen und zeichen, die mehr sagen und darstellen als 1000 worte.
so wie die geschichte. :thumbsup:

lg
Daigz

 

Hallo Tanja-Kunst der Sünde,
nun, das schmeichelt jetzt doch ganz schön,
Gibson als Hamlet in meinem Text wieder zu erkennen. WOW! :D
Ich danke dir wirklich sehr für diese Anmerkungen.
*ganzrotwerdundanshakespearedenk*

hey Daigoro,
Danke für deine schöne Kritik. Ihr baut mich alle sehr auf, indem ihr nur Gutes darüber schreibt. Ich hoffe einfach damit, dass meine Texte und meine Worte weiterhin interessierte Augen und Ohren finden.

bye
cRy

 

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