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Liebe via Internet

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29.03.2003
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Liebe via Internet

Susanne konnte es nicht glauben, sie chattete seit wenigen Wochen mit einem Mann, der ihr so vertraut war. Liebe im Internet, nein, an so etwas konnte sie nicht glauben. Aber was ist das, irgendwie zog es sie doch immer wieder zum Computer hin und sie war glücklich, wenn es hieß, sie haben Post. Diese Mails hatten etwas besonderes, sie gaben ihr Kraft und sie blühte förmlich auf.
Susanne hatte es wirklich nicht leicht gehabt in den letzten Jahren. Ihre Ehe bestand eigentlich nur noch auf dem Papier und da war die Scheidung eigentlich nur noch reine Formsache.
Anfangs hatte Uwe noch Zeit für sie, dann aber ging er in seiner Arbeit auf. Machte viele Überstunden und wenn er dann nach Hause kam, wollte er nur noch schlafen. Manchmal fragte Susanne sich, wie eigentlich ihre beiden Kinder entstanden sind, bei so wenigen Stunden zu zweit.
Natürlich haben sie sich einmal geliebt und Uwe meinte immer, ich mache das doch nur für euch, damit wir uns mal etwas leisten können, ohne immer auf jeden Cent schauen zu müssen.
Nach dem Bau ihres wunderschönen Hauses, der Geburt der Kinder, hatten sie doch eigentlich alles, aber es reichte ihm nicht.
Es fehlte ihr an nichts, er zahlte für sie und den Kindern genug. Sie konnte in dem Haus alleine weiter wohnen, war schuldenfrei, was wollte sie mehr?
Dennoch fehlte ihr etwas, die Geborgenheit und Wärme. Jemand an dem sie sich kuscheln konnte, der für sie da war.
Susanne seufzte und nach einem Blick zur Uhr, eilte sie in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten.
Wieder war sie in Gedanken an diesem Uwe. Was für ein Zufall, ihr Mann hieß ebenfalls so und eigentlich wollte sie diesen Namen vergessen, denn es tat ihr immer noch weh, an ihrem Exmann zu denken. Dabei waren schon fünf Jahre vergangen. Die Kinder besuchten ihn regelmäßig und es gab da keine Probleme. Sie wollte ihn aber nicht sehen, damit die alten Narben nicht wieder aufplatzten.
Warum konnte man sich mit ihm nicht so gut unterhalten, so wie sie es mit Uwe über den PC tat? Er wußte immer ein neues Thema, um sie zum Lachen zu bringen.
Eines abends schrieb Uwe ihr, soll ich dich besuchen? Susanne zuckte zusammen. Nein, sie hatte Angst vor der Enttäuschung, sie wollte noch warten. Uwe drängelte nicht weiter und schrieb, wenn du meinst, es sei Zeit, dann schreibe es mir.
Sie hatte ihm auch nicht ihre Telefonnummer gegeben, denn sie wollte das der Zauber am PC nicht vorbei geht. Mittlerweile hatte sie sich verliebt, obwohl sie es nicht wollte.
Wenn sie in dem Monitor sah und ihre Hände auf den Tasten lagen, spürte sie seine Kraft, seine Gegenwart. Es prickelte regelrecht. Es war einfach herrlich.
So ging es einige Wochen, Monate weiter.

Es war an einem Sonntagmorgen und Susanne schrieb, ich denke es wird Zeit, das wir uns sehen. Uwe war überglücklich. Soll ich zu dir kommen, schrieb er. Nein, antwortete sie, zuerst ein treffen ohne Kinder. Sie machten noch den Treffpunkt aus und Susanne wurde plötzlich ganz nervös. Was tat sie da? Was ist, wenn er nun ganz anders war, als sie sich ihn vorgestellt hatte. Ein Foto hatte sie noch nicht von ihm bekommen und damit sie ihn erkennen konnte, wollte er mit einem Blumenstrauß erscheinen.
Sie stand vor dem Kleiderschrank, was sollte sie anziehen? Sie zitterte vor Aufregung und rief sich zur Ruhe. Nach dem sie ihre Kinder zur Oma brachte, fuhr sie zu dem Treffpunkt. Natürlich viel zu früh. Sie bestellte sich schon mal einen Kaffee, um ihre Nerven zu beruhigen. Nun beobachtete sie jeden, der herein kam, aber das machte sie noch kribbeliger. Plötzlich stutzte sie, um Himmelswillen, ihr Exmann kam rein. Ausgerechnet heute. Susanne kam ins Schwitzen, hoffentlich sah er sie nicht. Doch, er kam direkt auf sie zu. Ihre Knie fühlten sich an wie Pudding, in ihrem Kopf drehte sich alles. Das konnte doch nicht sein, das sie noch soviel für ihn empfand. Er stand vor ihr und nahm sie einfach in den Arm und Susanne konnte nicht anders, sie hielt sich an ihm fest. „Oh, Vorsicht, der Blumenstrauß!“ sagte er und überreichte ihn ihr. Susanne stutzte, einen Blumenstrauß, er hier? Sie sah ihn ganz verwirrt an. „Ja, meine Liebste, ich bin es, dein Uwe.“
Bevor Susanne etwas erwidern konnte, schloß er ihren Mund mit einem Kuss.

 

Oha... eine überraschende Wendung.;)

Insgesamt in meinen Augen eine nette Geschichte in einer klaren und schnörkellosen Sprache.

Vielleicht hätte man aber auch noch ein wenig mehr draus machen können, z. B. die Gefühle, die Verwirrungen usw. ein wenig deutlicher und vielleicht auch umfangreicher schildern können.

Geschrieben von Inga Rothe
Diese Mails hatten etwas besonderes, sie gaben ihr Kraft und sie blühte förmlich auf.

Hier könnte man dieses Krafgeben und dieses Aufblühen etwas spezieller beschreiben können, worin sich das zeigt, z. B.

Geschrieben von Inga Rothe Anfangs hatte Uwe noch Zeit für sie, dann aber ging er in seiner Arbeit auf. Machte viele Überstunden und wenn er dann nach Hause kam, wollte er nur noch schlafen.

Das liest sich für mich ein klein wenig holperig. Ich hätte geschrieben: "Anfangs hatte Uwe noch Zeit für sie gehabt" und dann entweder nach auf (ging in seiner Arbeit auf) ein Komma oder den neuen Satz mit Er beginnen.

Geschrieben von Inga Rothe Wieder war sie in Gedanken an diesem Uwe.

Ich denke, das müsste heissen, BEI diesem Uwe.

Vielleicht hätte man auch die Unterschiede zwischen den beiden Männern, wenn es denn zwei verschiedene gewesen wären :D ausdrucksvoller beschreiben können, eine Art Vergleich evtl.

Aber wie gesagt, insgesamt gefällt mir diese Geschichte gut und auch das Thema finde ich interessant, den eigenen Mann praktisch aus einer anderen Perspektive...- ;)

 

Hallo!
Eine Geschichte, bei der man bereits über den ersten Satz stolpert, lässt mich das Schlimmste befürchten. Und siehe, es trat ein!

Susanne konnte es nicht glauben, sie chattete seit wenigen Wochen mit einem Mann, der ihr so vertraut war.

Zunächst einmal handelt es sich um ZWEI Sätze. Am besten, du setzt einen Punkt nach "glauben".
Und: "der ihr so vertraut war". Das Wort "so" verlangt in diesem Zusammenhang irgend einen Vergleich. So vertraut wie ein Freund? Wie ein Apfelstrudel?

Es gibt einige ähnliche Sätze in deinem Text. Wenn man nicht gerade ein herausragender Autor ist, wirken diese verschachtelten Monstersätze einfach nur langweilig und plump. Das ist keine Aufforderung zum Stakkato-Stil.

Formal völlig falsch ist die direkte Rede, zB:

Eines abends schrieb Uwe ihr, soll ich dich besuchen?

Eines Abends schrieb ihr Uwe: "Soll ich dich besuchen [kommen]?"

Außerdem sind noch jede Menge Rechtschreibfehler enthalten, dito Zeitfehler, wie zB

Nach dem sie ihre Kinder zur Oma brachte, fuhr sie zu dem Treffpunkt

Nachdem sie die Kinder zu ihrer Oma gebracht hatte, fuhr sie zu dem Treffpunkt.

Inhaltlich ist die Story unglaublich platt: Als du zum ersten Mal erwähnst, dass der Internet-Romeo wie ihr Mann heißt und du ausdrücklich von "Zufall" sprichst, ahnt ein Leser das Schmalz-Ende bereits.
Und, Überraschung!, natürlich ist Uwe ihr Ex-Mann. Seltsam nur, dass er anscheinend ein völlig Fremder für sie ist, obwohl sie jahrelang mit ihm verheiratet war.

Stilistisch bietet der Text natürlich jede Menge bewährter Klischee-Sätze, wie: "Ihre Knie fühlten sich an wie Pudding, in ihrem Kopf drehte sich alles."

Ja klar, wie Pudding! An diesem Punkt könnte ein Schreiber irgend etwas Neues einbringen und den Leser überraschen.
Aber eine Geschichte die so endet

Bevor Susanne etwas erwidern konnte, schloß er ihren Mund mit einem Kuss.

will auch gar nicht überraschen.

Fazit: Aus meiner Sicht ein Kompendium beliebter Allgemeinplätze, als hättest du aus diversen Frauengeschichten mal hier, mal da einen Satz ausgeschnitten und zusammen gesetzt.

Um jedoch auch etwas Positives zu sagen: Es gibt einen Markt für diese Arr Geschichten! Deine Chancen auf Veröffentlichungen schätze ich deshalb sehr gut ein.

 

Sorry Rainer,

aber das Thema finde ich gar nicht so übel. Ich denke, dass man da einiges draus machen könnte. Darum schrieb ich ja, alles mehr in die Tiefe gehen zu lassen, die Empfindungen usw.

Natürlich ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sowas tatsächlich passiert, aber den Ehemann mal aus einer anderen Perspektive zu sehen, völlig unvoreingenommen, also... nochmal sorry, aber für mich hat das Thema durchaus was.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Inga!

Deine Geschichte hat mir gefallen, obwohl ich schon am Anfang gedacht habe, dass dieser Uwe, den sie übers Internet kennengelernt hat ihr Exmann ist. Du hättest dem Internet-Uwe ja einen Nick-name geben können. Dann weiß man nicht sofort auf was deine Story raus will.

Ein paar Fehler sind mir aufgefallen:

Es fehlte ihr an nichts, er zahlte für sie und den Kindern genug.
...für sie und die Kinder... oder ...ihr und den Kindern...
Wieder war sie in Gedanken an diesem Uwe.
...bei diesem Uwe...
an ihrem Exmann zu denken.
...ihren Exmann...
Wenn sie in dem Monitor sah und ihre Hände auf den Tasten lagen, spürte sie seine Kraft, seine Gegenwart.

... wenn sie auf den Monitor sah...

Liebe Grüße
Judy

 

Hallo Inga,

überraschend ist der Ausgang Deiner Geschichte nicht. Aber sie ist nett erzählt und hat vielleicht gerade wegen ihrem `Standardverlauf´ etwas ansprechendes. Hat Uwe mit ihr zufällig oder gezielt Kontakt aufgenommen?

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

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