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Liebe und Hass

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25.06.2011
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Liebe und Hass

„Du hörst mir einfach nie zu!“
„Och ja, jetzt kommst du wieder mit der alten Leier, das sagst du mir jedes Mal, du bist genau wie deine Mutter.“
„Tut mir sehr leid, dass ich nicht wie deine Mutter sein kann.“
Timo und Sandra standen sich wieder mal streitend im Schlafzimmer gegenüber. Es war einer jener Streits, bei denen man irgendwann nicht mehr wusste, wer und weswegen überhaupt begonnen hatte. Es war auch nicht mehr wichtig. Seit Wochen lief es so, ein unbedachtes Wort oder eine unüberlegte Tat konnten in kürzester Zeit zu wüsten Beschimpfungen führen. Es lief immer gleich ab, sie beschimpften sich, Sandra begann zu weinen, Timo tat es leid er entschuldigte sich reumütig bei ihr und alles war für kurze Zeit wieder gut. Timo hatte es satt.
Der Punkt war inzwischen wieder erreicht. „Sechs Jahre sind wir jetzt zusammen, Timo, sechs Jahre. Seit drei Jahren leben wir jetzt zusammen und das Einzige, worüber du mit mir redest und was du mir gibst, ist bedeutungsloser Kram, du gibst mir nichts Neues, ich weiß gar nicht, worauf ich hier an deiner Seite noch warten soll.“
Tränenüberströmt warf sie sich auf das ramponierte Bett. Timo hatte es noch aus seiner vorherigen Wohnung mitgebracht, wo es schon einige Jahre hinter sich hatte, was man ihm auch deutlich ansah. Es knarrte lautstark, als sich Timo zu ihr legte. Er kannte das Szenario und wusste, was er sagen musste, um sie zu beruhigen. Oft kamen ihm zum Ende eines solchen Streits die schönen Zeiten wieder ins Gedächtnis, die sie zusammen verbracht hatten, besonders, wenn sich die Besorgnis einschlich, sie zu verlieren. Sie machten es ihm leichter, die Worte zu sprechen, die die ganze Situation beruhigen konnte, obgleich er sie schon seit langem nicht mehr richtig ernst meinte.
„Bärchen, es tut mir leid, was ich gesagt habe, ich habe es doch nicht so gemeint, ich liebe dich über alles, mein Schatz, das weißt du doch, oder?“
„Ja, das weiß ich ... aber ich ...“
„Na, siehst du, und ich möchte nicht, dass du unglücklich bist und wir uns streiten.“
„Ich möchte auch gar nicht mit dir streiten, wir streiten auch immer über total blödsinnige Sachen. Mir geht es aber nie wirklich darum. Ich möchte einfach nur endlich mit dir glücklich werden, verstehst du?“
„Ja, das verstehe ich und das möchte ich auch und das werden wir.“
Er kuschelte sich an sie und nahm sie fest in den Arm.
„Wir kriegen das hin, Hasi.“
Und damit war der Streit vorerst beendet. In der letzten Zeit hatte er diese Worte oft gesprochen und mit jedem Mal wurden sie für ihn bedeutungsloser. Mit jedem Streit kam er der Entscheidung näher, sich endgültig von ihr zu trennen. Er fasste diesen Beschluss nicht leichtfertig, hatte er doch stets geplant, spätestens bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr verheiratet und Vater von mindestens einem Kind zu sein. Doch mit seinen mittlerweile neunundzwanzig Jahren würde dies nach einer Trennung sehr schwierig werden, aber einen anderen Ausweg sah er nicht mehr.
Am nächsten Tag traf er sich mit seinem besten Freund Rafael, bei ihrem Lieblingsitaliener Luigi.
Seit der Grundschule waren die beiden befreundet gewesen, so unterschiedlich sie auch waren. Timo, der Bodenständige und Rafael, der Frauenheld, bei dem die Freundinnen häufiger wechselten als seine Tube Haargel, und die wechselte er wöchentlich. Dabei war die neue Angebetete stets die große Liebe, ehe er sie durch eine andere ersetzte. Timo nahm das schon lange nicht mehr ernst. Er dagegen hatte früher nie großes Glück bei Frauen gehabt. Während seiner gesamten Schulzeit war er immer nur einem einzigen Mädchen hinterhergelaufen, aber zu schüchtern gewesen, sie um eine Verabredung zu bitten. So kamen sie nie über den Status der Freundschaft hinaus, und Timo hatte es versäumt, sich nach anderen Frauen umzuschauen. Auch, als sich beide aus den Augen verloren hatten, lief es nicht besser für Timo. Zumindest nicht, bis er auf Sandra traf. Es war Liebe auf den ersten Blick, sie schien seine absolute Traumfrau zu sein, und so war er sich schnell sicher, mit ihr sein Leben verbringen zu wollen. Doch nichts im Leben ist vorhersehbar ...
Ihm war klar, dass er es beenden musste, doch Schluss gemacht hatte er bisher noch nie und war sich daher auch nicht sicher, wie er es anstellen sollte. Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Rafael, dieser war ein reiner Experte auf diesem Gebiet und es war genau diese Art von Rat die Timo im Moment so dringend benötigte. Er wartete bereits an ihrem Stammtisch und Timo setzte sich zu ihm.
„Hey Timmi, wie geht’s dir? Wir haben uns ja ganz schön lange nicht mehr gesehen.“
„Tag, Rafa, ja, da hast du Recht, ich hatte deine Hackfresse schon fast vergessen, wie geht es Lydia?“
Gemeint war Rafaels letzte Eroberung, zumindest die, von der Timo wusste. Diese Information lag allerdings schon fünf Wochen zurück.
„Ach das hat einfach nicht sollen sein mit uns, weißt du. Wir waren schlichtweg nicht auf einer Wellenlänge. Ich meine, im Bett war sie super und kochen konnte sie besser als meine Mutter, aber zwischenmenschlich, da passte es einfach nicht.“
„Ich verstehe und bist du wieder mit jemandem zusammen?“
„Ja, zwei Tage später hab ich Tina kennengelernt und seit circa drei Wochen sind wir auch fest zusammen.“
Bei der Zahl “drei“ verschluckte sich Timo fast an seinem Wasser, das er gerade trank, hatten doch Rafaels bisherige Beziehungen nie viel länger als zwei Wochen angedauert. In seinen besten Zeiten hatte er innerhalb dieses Zeitraumes gar bis zu vier Frauen verbraucht. Doch im Moment ging es um ihm, er brauchte Hilfe und war nicht an anderen Dingen interessiert.
„Oh, schön für dich. Du musst sie mir unbedingt mal vorstellen, weswegen ich aber eigentlich mit dir sprechen wollte ... ich brauche deinen fachmännischen Rat.“
„Kein Problem, mein Freund, nur raus damit.“
„Also, es geht um folgendes: Vielleicht weißt du’s, vielleicht weißt du es auch nicht, aber zwischen mir und Sandra läuft es in letzter Zeit nicht mehr so rund wie früher. Wir streiten uns fast täglich, sie sagt mir, dass wir nicht vorwärtskommen und dass sie bei mir nur ihre Zeit verschwendet. Ich hab keinen Kopf mehr für andere Dinge, das ist auch der Grund, warum wir uns so lange nicht mehr gesehen haben und das will ich alles nicht mehr. Ich möchte mit ihr Schluss machen.“
„Du möchtest wirklich Schluss machen?“
„Ja, aber du weißt, dass ich das noch nie zuvor gemacht habe und keine Ahnung habe, wie ich das anstellen soll, deswegen brauche ich deine Hilfe.“
„Hast du dir das auch richtig überlegt? Du weißt, dass ich sie nicht gerade vergöttere, aber ihr seid doch schon immerhin wie lange zusammen? Fünf Jahre?“
„Sechs, ja, ich habe es mir sehr gründlich überlegt, es läuft ja nicht erst seit einem Monat so zwischen uns. Wir haben uns auch früher immer wieder mal heftig gestritten und du weißt, wie zickig sie sein kann.“
Auch Rafael und Sandra lagen hatten früher häufig Streit gehabt, bis vor etwa einem Jahr eine eigentlich harmlose Situation in einer Bar eskaliert war und zur völligen, bis heute anhaltenden Funkstille geführt hatte. Sandra hatte damals eine unbedachte Bemerkung über Rafaels Liebesleben gemacht und dafür prompt eine Retourkutsche von ihm erhalten, die sich auf ihr Leben vor Timo bezog, woraufhin sie wutschnaubend die Bar verlassen und sich seitdem geweigert hatte, wieder mit Rafael zu sprechen.
„In Ordnung, Timmi, ich helfe dir, aber nur, wenn du alles genau so befolgst, wie ich es dir sage. Du musst das knallhart durchziehen und darfst vor ihr keinerlei Schwächen zeigen. Ich weiß genau, wie wankelmütig du wirst, wenn sie weinend vor dir steht. Du musst dir deiner Sache hundertprozentig sicher sein, sonst kann ich dir nicht helfen.“
„Glaub mir, ich bin mir sicher, so sicher wie noch nie zuvor in meinem Leben.“
„Das wollte ich hören! Also am besten beginnst du folgendermaßen ...“
Timo kam bei der Fülle an Informationen, die Rafael aussandte, kaum mit, weswegen er versuchte, das Wichtigste mitzuschreiben – positive Dinge aufzählen (gemeinsame Urlaube, Jahrestage …); sagen, wie froh ich bin, sie kennengelernt zu haben; sie wird immer meine einzige Liebe bleiben; nicht zu Hause Schluss machen! …
Inzwischen hatte sich auch der Kellner an den Tisch gesellt, was Rafael zu einer leichten Kürzung seines Vortrages zwang.
„... wie auch immer, bemühe dich, um jeden Preis einen sachlichen Ton zu wahren, ansonsten wird das nichts, Kollege. Am Ende gibst du ihr noch einen Kuss auf die Stirn und gehst.“
„Ähm, okay, danke, dann lass uns jetzt bestellen, der Kellner wartet.“
„Keine Fragen, Kommentare?“
„Nein.“
„Na ja, das musst du selbst wissen, dann hätte ich gerne die Pizza Hawaii.“
„Einmal Pizza Hawaii, und für Sie, Signore?“, fragte der Kellner in erwartungsvollem Ton.
„Ich brauche noch einen kleinen Moment, wie ist denn das Chef-Schnitzel?“
„Jetzt komm schon, Timmi, jedes Mal fragst du nach dem Chef-Schnitzel und überlegst dann ´ne halbe Stunde, ob du es mal probieren sollst oder nicht, und am Ende nimmst du doch immer wieder nur ´ne Pizza Salami, obwohl du eigentlich immer das Chef-Schnitzel ausprobieren möchtest, also erspare uns diese Tirade und nimm die Pizza!“
„Jaja, schon gut, ich nehme die Salamipizza.“
„Sehr wohl, eine Pizza Hawaii und eine Pizza Salami, kommt sofort, die Herren.“
„Ich hab noch nie einen Italiener gehört, der so geschwollen redet, aber die Pizza ist klasse“, stellte Rafael mit einem Augenzwinkern in Richtung seines Freundes fest.
Das Essen kam schnell und der Tag verging hiernach noch schneller. Er hatte nach dem Essen noch eben einen Tisch für den Abend, in Sandras Lieblingsrestaurant, bestellt und war bereit, den letzten Schritt zu wagen. Trotz seines Entschlusses fühlte er sich so leer, als hätte er gerade versucht, die Intention eines Stanley Kubrick-Films zu verstehen. Er war sich nicht sicher, ob er alles richtig umsetzen könnte, noch nicht einmal, ob er die richtige Person um Hilfe gebeten hatte, doch zumindest seines Entschlusses war er sich sicher.
Einige Stunden später, es war mittlerweile Abend geworden, war Timos Zeit gekommen. Er wartete bereits am vorbestellten Tisch, als seine Noch-Freundin das Restaurant betrat und auf ihn zuging. Ihr den Stuhl zurechtrückend, begrüßte er sie.
In Gedanken ging er noch schnell die wichtigsten Ratschläge durch, die er bekommen hatte. Sachlichen Ton wahren! Positive Dinge aufzählen, einzige Liebe ...
„Schön, dass du kommen konntest. Ich habe dich hierher gebeten, weil ich dringend mit dir über etwas reden wollte.“
„Können wir nicht erst einmal bestellen, Liebling, ich hab den ganzen Tag gearbeitet und komme fast um vor Hunger.“
„Ich würde das lieber zuerst loswerden, wenn es dir recht ist, es dauert auch nicht lange.“
„In Ordnung, Liebling, ich halte es sicher noch ein paar Minuten aus.“
„Danke, also wo fange ich am besten an? Wir sind jetzt seit sechs Jahren zusammen, sechs im Großen und Ganzen sehr schöne Jahre, wie ich finde. Wir waren zusammen in Ägypten, in Russland, in Frankreich und noch an vielen anderen Orten und hatten dort immer wunderschöne Urlaube miteinander. Wir hatten unsere Höhen, aber auch Tiefen. Du warst meine erste, richtige Freundin, meine erste Liebe, und das wirst du immer bleiben, aber … in letzter Zeit haben wir uns ziemlich oft gestritten und auch schon früher gab es immer wieder Situationen, in denen wir aneinandergeraten sind ...
Umso mehr Timo sagte, desto unruhiger rutschte Sandra auf ihrem Stuhl hin und her, als werde ihr mit jedem Wort klarer, was er ihr letztlich zu sagen hatte.
„ … Aber du darfst nie vergessen, dass ich dich liebe und dass mir das Folgende nicht leicht fällt, also mein Schatz, willst du ... Ich meine, darf ich dich bitten, dass du …“
Doch Sandra hatte schon nach dem willst du gedanklich abgeschaltet.
„Ja!“, platzte es mit einem Mal aus ihr heraus.
„Ähh, “ja“ was?"
„Ja, ich will dich heiraten! Ich dachte schon, dass dieser Tag nie kommen würde, du glaubst nicht, wie oft ich in den letzten Wochen darüber nachgedacht habe, mich von dir zu trennen.“
„Was? Mich verlassen?“, fragte Timo leise, aber umso erstaunter.
„Ich hab dir so viele Hinweise gegeben, ich war so unzufrieden, deswegen habe ich wahrscheinlich auch so oft angefangen, mich mit dir zu streiten. Ich dachte, entweder will er mich jetzt bald mal heiraten oder ich such mir jemand anderen, ich bin auch nicht mehr die Jüngste – aber jetzt hat das endlich ein Ende, ich liebe dich über alles und jetzt können wir endlich miteinander glücklich werden.“
Timo fühlte sich, als wäre er gerade vom Zug überrollt worden. Alles, was sich bis gerade noch in seinem Kopf befunden hatte, war mit einem Mal wie weggeblasen und übrig war nichts als allumfassende Leere.
„Ähm, ähm ja, glücklich werden.“
„Sag ich doch, aber sag mal, wo ist eigentlich mein Ring?“
„Ring? Welcher Ring?“ Timo hatte seine Gedanken noch immer nicht klar ordnen können, dennoch kam er langsam wieder zu sich, vielleicht nicht unbedingt zu sich, aber zu irgendjemandem zumindest.
„Na, der Verlobungsring.“
„Ach, der Ring, der ist, der ist … äh … noch beim Juwelier. Ich hatte da einen richtig schönen Ring für dich, aber den hatten sie leider nicht in der richtigen Größe da. Aber keine Sorge, sie bestellen ihn nach und in zwei bis drei Tagen hast du deinen Ring, ich hätte ja noch gewartet, aber ich konnte es einfach nicht mehr abwarten, endlich um deine Hand anzuhalten.“
„Och, wie süß von dir, dann lass uns jetzt bestellen, ich hab einen Bärenhunger.“
Ja, und ich muss wohl morgen zum Juwelier …

 

Hallo Metzgermaker!

Ich finde deine Geschichte richtig putzig. Hat mir auch ein kleines Schmunzeln abgerungen. :) Würde, glaube ich, auch recht gut in Humor passen.
Auf jeden Fall lässt es sich gut lesen.

Das erste was mir aufgefallen ist, ist der Titel der Geschichte. Ist so ein Titel bei dem ich mir denke: "Das kann ja heiter werden".
Wie klingt zum Beispiel das für dich? "Hochzeit wider Willen" oder "Antrag wider Willen".

Ein paar Fehler habe ich gefunden:

besonders wenn sich die Besorgnis einschlief

wenn sich die Besorgnis einschlich

obgleich er sie schon seit langem nicht mehr richtig Ernst meinte

ernst

Rafael, der Frauenheld, bei dem die Freundinnen häufiger wechselten, als sein Haargel

Der Bezug mit dem Haargel ist nicht so gut gelungen. Kann ich mir nichts drunter vorstellen. Wechselt er jede Woche die Haargel-Marke oder wie ist das zu verstehen? ;) Vielleicht fällt dir da noch etwas anderes ein.

Timo, der Bodenständige
„Hey Tim
„In Ordnung Timmi
„Jetzt komm schon Timi

Vier verschiedene Versionen für den Namen eines Protagonisten ist ein wenig zu viel. Eine Version kannst du ja als Spitznamen verwenden, aber das sollte dann auch reichen.

sagen, wie froh ich bin, sie kennengelernt zu haben

kennen gelernt

„Ähm OK

okay

und für Sie, Sir?“ Sagte der Kellner in erwartungsvollem Ton

Würde eher sagen:
und für Sie, Signore?"
Ist ja ein italienisches Restaurant.
Sir klingt irgendwie so fehl am Platze.
Und der Kellner fragte und sagte nicht.

und überlegst dann ´ne halbe, ob du es mal probieren sollst

'ne halbe Stunde

und war bereit den letzten Schritt zu tätigen.

Vielleicht so?
den letzten Schritt zu wagen

Trotz seines Entschlusses fühlte er sich so leer, als hätte jemand versucht, ihm sein Gehirn auszusaugen.

Auch ein merkwürdiger Bezug. Gibt es vielleicht auch andere Situationen in denen sich jemand leer fühlt?

Ihr den Stuhl zurecht rückend

zurechtrückend

„Können wir nicht erst einmal bestellen, Liebling, ich hab den ganzen Tag gearbeitet und komme fast um, vor Hunger.“

Können wir nicht erst einmal bestellen, Liebling? Ich hab den ganzen Tag gearbeitet und komme fast um (kein Komma) vor Hunger.

und auch schon früher, gab es immer wieder Situationen, in denen

und auch schon früher (kein Komma) gab es immer wieder Situationen, in denen

„Ähh, “ja“ was?

Äh, ja was?(Anführungsstriche oben)

„Ehm, ehm ja, glücklich werden.“

Ähm. Mit E habe ich das noch nie gesehen. ;)

dennoch kam er langsam wieder zu sich, vielleicht nicht unbedingt zu SICH aber zu Irgendjemandem zumindest.

Verstehe ich nicht.

Ja und ich muss wohl morgen zum Juwelier …

In Anführungszeichen setzen.

Insgesamt mag ich deine Geschichte wirklich sehr gut leiden. Dein Schreibstil ist ohne große Schnörkel, was nichts schlechtes bedeutet.
Du drückst dich einfach klar und verständlich aus. Das macht es mir so leicht deiner Geschichte zu folgen.

Liebe Grüße,
Elfa

 
Zuletzt bearbeitet:

Erst mal danke, für deine Zeit, meine Geschichte zu lesen und für die positive Bewertung :)
Die Fehler, werde ich soweit berichtigen, wobei ich zu ein paar Sachen noch was sagen muss.

Zitat:
Rafael, der Frauenheld, bei dem die Freundinnen häufiger wechselten, als sein Haargel
Der Bezug mit dem Haargel ist nicht so gut gelungen. Kann ich mir nichts drunter vorstellen. Wechselt er jede Woche die Haargel-Marke oder wie ist das zu verstehen? Vielleicht fällt dir da noch etwas anderes ein.

Ich meinte, dass er die Tube jede Woche wechselt, aber ich fand den Vergleich auch nicht so toll, weil es eben etwas missverständlich ist, aber die "Unterhose" fand ich zulangweilig.

Zitat:
Timo, der Bodenständige
„Hey Tim
„In Ordnung Timmi
„Jetzt komm schon Timi
Vier verschiedene Versionen für den Namen eines Protagonisten ist ein wenig zu viel. Eine Version kannst du ja als Spitznamen verwenden, aber das sollte dann auch reichen.

Das zweite "Timi" ist ein Tippfehler, sollte eigentlich auch "Timmi" heißen, aber ich stimme dir trotzdem zu, ein Spitzname reicht ;)

Zitat:
sagen, wie froh ich bin, sie kennengelernt zu haben
kennen gelernt

Beide Formen sind erlaubt, wenn ich nicht irre.


Zitat:
dennoch kam er langsam wieder zu sich, vielleicht nicht unbedingt zu SICH aber zu Irgendjemandem zumindest.
Verstehe ich nicht.

Damit war gemeint, dass er nicht er selbst war, weil er ja eigentlich gar nicht heiraten wollte, also kam er nicht zu sich selbst, schon zu sich, aber nicht zu sich, wie er sonst immer ist, wenn du verstehst.^^

Zitat:
Ja und ich muss wohl morgen zum Juwelier …
In Anführungszeichen setzen.

Das sollte er aber eigentlich nur denken, dann muss man es doch nicht in Anführungszeichen setzen oder?

Und zum Titel:
Wie klingt zum Beispiel das für dich? "Hochzeit wider Willen" oder "Antrag wider Willen".
Ich hab auch lange über den Titel nachgedacht und fand den ich gewählt habe zwar auch nicht ganz passend, aber mir ist nichts besseres eingefallen, deine Ideen sind zwar ganz passend, aber verraten auch zu viel über die Geschichte, das mit dem Antrag soll ja zumindest etwas überraschend sein.
Aber trotzdem danke für die HInweise :)

 

hey Metzgermaker,
tut mir leid, ich habe Deine Geschichte nicht zu Ende geschafft. Sie erinnert mich an eine dieser Soaps in den Neunzigern - und die fand ich auch nie sehr aufregend...
Es kommt alles so vorhersehbar daher. Wenn du schon über so ein abgeluschtes Thema schreiben möchtest, musst du unbedingt einen knackigeren Dialog und überraschende Wendungen bieten, sonst springen dir die Leser nach zehn Zeilen ab.
Du hast hier ein sehr gemächliches Erzähltempo und viele Sätze, die man streichen könnte - das macht es leider langatmig.

Beispielsweise die ersten Zeilen:

„Du hörst mir einfach nie zu!“
„Och ja, jetzt kommst du wieder mit der alten Leier, das sagst du mir jedes Mal, du bist genau, wie deine Mutter.“
„Tut mir sehr leid, dass ich nicht, wie Deine Mutter sein kann.“
Timo und Sandra standen sich wieder mal streitend im Schlafzimmer gegenüber. Es war einer jener Streits, bei dem man irgendwann nicht mehr wusste, wer und weswegen man ihn überhaupt begonnen hatte.

Zuerst kommt der Dialog, wo jedem klar wird, dass zwei Personen einen Streit haben. Das brauchst Du hinterher nicht nochmals zu erwähnen! Zeige mit detaillierten Beschreibungen des Verhaltens der beiden, was das Problem ist. Das ist viel spannender für den Leser.
Du führst auch die Figur der Mutter ein, die du nachher nie mehr erwähnst... Schade. Ich denke, Du hast das so geschrieben, weil der Vergleich mit der Schwiegermutter typisch ist für einen Beziehungsstreit und Du es vielleicht selbst schon so gehört hast. Gute Kurzgeschichten geben aber nicht einfach das Blabla des Alltags wieder, sondern jeder Satz ist durchdacht!

Ich hoffe, das hilft ein bisschen. Versuche, ein bisschen mehr Spannung aufzubauen und ich bin gerne bereit, deine nächste Geschichte ganz zu Ende zu lesen ;)
beste Grüsse
paleo

 

Hallo Metzgermaker

Stilistisch fand ich es einwandfrei geschrieben und folglich flüssig zu lesen. Inhaltlich wirkt es mir dann aber über lange Strecken zäh. Es ist weitgehend eine Geschichte wie man sie im Alltag in Bruchstücken und vielen Versionen hören kann, etwa in einer Kneipe, einem S-Bahnabteil, auf dem Balkon die Nachbarn unüberhörbar zeternd. Von daher unter Gesellschaft gut platziert. Das Ende birgt dann auch eine überraschende Pointe, die ich wirklich lebensnah und humorvoll fand. Aber dennoch bleibt mir ein Unbehagen, nicht am Thema, mehr am Nichtgeschehen.

Ich kann dir nicht konkret sagen, dies oder jenes wäre da oder dort besser zu umschreiben, zu streichen oder zu ergänzen. Ich mag nicht zu sehr in die Intentionen anderer Autoren hineinreden. Denke aber mehr Würze in den Handlungen, oder dann eine kräftige Spur ironischer Vertiefung in der laschen Haltung des Prot. würden dem Ganzen mehr Reiz bescheren. Es abheben lassen, aus seiner Normalität.

Stil und Pointe lassen es mich aber doch als gern gelesen vermerken.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
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Hey Metzgermaker,

willkommen zurück im Rechtschreibhimmel. :)

Deine Kommasetzung ist immer noch furchtbar. Damit bist Du zwar in bester Gesellschaft, denn auch etliche gute und/oder berühmte Autoren haben Probleme damit. Aber wer keinen Lektor hat, muß die eben richtig setzen können, zumindest muß die Fehlerzahl auf ein ertägliches Maß gesenkt werden.

Ich kann leider fast keine Kommaregel erklären. Aber es gibt im Internet gute Seiten von Leuten, die das können. Diese Seite ist ganz hervorragend, überhaupt alle Seiten von dem Mann. Der erklärt alles mit genau den Beispielen, die man braucht. Das Kapitel über Getrennt- und Zusammenschreibung möchte ich Dir auch ans Herz legen.

Hier hab ich Dir ein paar Kommafehler rausgesucht:

du bist genau, wie deine Mutter.
Hier verändert das falsche Komma sogar die Aussage. Während gemeint ist, jemand sei (ganz generell) wie seine Mutter, wird mit dem Komma daraus, er sei, ebenso wie seine Mutter, genau (z.B. ein pedantischer/penibler/sehr auf Korrektheit bedachter Mensch).

Als außenstehendes Beispiel für sowas möchte ich Dir diesen schönen Satz präsentieren:

Er war ehrlich, bis auf die Knochen.

Mit dem Komma sind die Knochen unehrlich. Der Sinn der Redewendung wird entstellt.

ein unbedachtes Wort oder eine unüberlegte Tat, konnte in kürzester Zeit zu wüsten Beschimpfungen führen.
Hier ist nicht nur das Komma falsch, sondern es müßte konnten heißen, da es sich um Plural (aus Wort und Tat) handelt. Wie in: Nur ein Wunder oder ein Lastwagen könnten uns jetzt noch retten.

ich weiß gar nicht, worauf ich hier, an deiner Seite noch warten soll.

Entweder machst Du das Komma nach hier weg: ..., worauf ich hier an deiner Seite noch warten soll.
Die Betonung liegt dann auf hier, und die nähere Ortsbestimmung (an deiner Seite) wird eben noch als Zusatz nachgelegt.

Oder Du machst noch ein Komma nach Seite rein: ... worauf ich hier, an deiner Seite, noch warten soll.
Dann liegt die Betonung eher auf an Deiner Seite: Hier wird durch den Nachtreter verstärkt, persönlicher gemacht und präzisiert: Das ist nicht nur hier, das ist auch/vor allem an deiner Seite.

Also: Noch ein Komma setzen. Oder eins streichen. Nur eins, wie es dasteht, gilt nicht.

Das ist außerdem eine Sache des Klangs. Ein Komma ist ja immer eine kleine Pause, eine akustische Zäsur. Lies den Satz mal laut mit zwei oder ganz ohne Kommata und mach bewußt kleine Pausen. Dann merkst Du, wie Dein Held den Satz hätte sagen sollen.
Tipp für die Kommasetzung bei Streitereien oder anderweitig emotional aufgeladenen Dialogen: In der Wut werden weniger Kommata gesprochen als im melodramatischen Teil.

Stell Dir Lady Diana als jemanden vor, der immer, stets, mit ganz, ganz vielen, auch leidvollen, Kommata sprach ...
... und Verona Pooth als jemanden, der davon eher ganz wenige und dann auch nur sehr schnelle und kaum hörbare mal zwischendurch vielleicht spricht.
(In beiden Fällen wäre die Kommasetzung korrekt, gerade bei Wörtlicher Rede, die man hören soll, gibt es einen großen Ermessensspielraum.)

das weißt du doch oder? (...)
Na siehst du (...)
Ja das verstehe ich (...)
Ach das hat einfach nicht sollen sein
Wörter wie na, ach, ja, nein und oder werden in solchen Sätzen durch Kommata abgetrennt:
Ja, das verstehe ich. Ach, eher doch nicht. Na, egal, oder? :D
bei dem die Freundinnen häufiger wechselten, als sein Haargel
Bei solchen Vergleichen, bei denen ein Satzteil unkomplett ist, gehört kein Komma hin. Egal, ob Du mit wie oder als vergleichst. Auch bei Er wechselte seine Freundinnen so oft wie sein Haargel käme kein Komma rein.
Anders wäre es, wenn da stünde:
Er wechselte seine Freundinnen öfter, als er seine Haare wusch.
Da sind nämlich (:teach:) zwei komplette Sätze drin.
Er dagegen, hatte früher nie großes Glück bei Frauen gehabt. Während seiner gesamten Schulzeit, war er immer nur einem einzigen Mädchen hinterher gelaufen
Die Kommas sind auch beide falsch. Das hört man beim lauten Lesen deutlich: Warum sollten da Pausen sein?
Verbindungen aus Verb und hin/her/hinterher/hinauf/hinab etc werden zusammengeschrieben. Die entsprechende Seite dazu hab ich Dir ja schon ans Herz gelegt. Das Auseinanderschreiben von Wörtern, die zusammengehören, ist eine wahre Volkskrankheit. Macht mich täglich gnagnagna. Druck Dir die Regeln aus und leg sie neben Deinen PC, für Gott und die liebe Tante vom Korrekturcenter. :deal:

Weitere drölf Dutzend Kommafehler kannst Du Dir selbst raussuchen. Es gibt kaum was Besseres für schwüle Sommernächte. :aua:

Viel Erfolg bei der Überarbeitung!
Makita.

 

Moin Metzgermaker,
ganz ehrlich: Das war nichts. Zumindest für meinen Geschmack. Da passte nichts zusammen. Weder kam bei mir an, weshalb der Protagonist seine große Liebe nach sechs Jahren verlassen wollte (wegen ein paar Zankereien?) noch was dieses nutzlose Gespräch der Freunde sollte. Der Schluss ist ein Witz (Er heiratet jetzt jemanden, den er noch vor einer Minute den Laufpass geben wollte? Und bekommt dann noch das geplante Kind?).
Zusätzlich kam die Geschichte sehr umgangssprachlich daher und war schwer zu lesen, weil zunehmend uninteressant. Trotzdem: Weitermachen! Nur mit mehr Tiefgang, mehr spannenden Wendungen, mehr sprachliches Niveau.
Herzliche Grüße
Heiner

 

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