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Liebe ist wie Make-up

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01.07.2016
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Liebe ist wie Make-up

Denis
1.
Heute hatte Jana ihre Augen mit Eyeliner betont. Die Pupillen tiefschwarz, dann die Iris, die wie ein Edelstein grünlich funkelte. Mit feinem Pinselstrich umrandet, Augen wie Mandalas. Ich wusste nicht, wie sie das hinkriegte.

2.
Im Spiegel sehe ich einen breitgesichtigen Mann. Ich rasiere mich später, irgendwann. Was soll ich heute anziehen? Egal! Ich zieh mir ein Hemd an und jeder denkt, dass ich viel Wert auf mein Äusseres lege.

3.
Liebe ist wie Make-up. Man kann sie nicht leicht abwischen.

Jana
4.
Wir parkten am Strand und Denis fragte mich, warum ich Eyeliner trage. Das war sein Problem? Er sah mich schon an, als hätte ich jemanden umgebracht.
Ich sagte ihm, dass das mein erstes Mal am Strand mit wasserfestem Make-up war.
Dann schloss er die Augen.
"Was ist denn?"
"Nein, tut mir leid. Vergiss es." Er wischte sich sein Gesicht trocken.

5.
Und dann hatte ich das Gefühl, in eine andere Welt abzudriften:

Weil es schon dämmerte, hielt ich eine Laterne.
Die Augen von Denise waren mit Eyeliner betont. Dazu trug sie noch eine Bluse von mir und eine wasserstoffblonde Perücke.
Sie schaute mir nicht ins Gesicht.
„Ähm, willst du tanzen?“, fragte ich sie lächelnd, als wäre alles okay.
„Ich?“ Ihre Augen wurden glasig. „Nein.“
Ich machte schnell Musik an.

Ich dachte: "Vielleicht fängt sie wieder an zu weinen, aber ich werde sie verlassen. Ich werde sie verlassen. Wie in einem Film."

6.
Kommt schon Füße. Warum wollt ihr nicht gehen?

 

Hey Leute,

das hier war ein Versuch von mir, Flashfiction, also einen superkurzen Text, zu schreiben: https://www.theguardian.com/books/2012/may/14/how-to-write-flash-fiction
Eigentlich sollte der Text etwa halb so lang sein, damit man es als Flashfiction zählen kann. Ich konnte es aber einfach nicht übers Herz bringen, die Geschichte noch drastischer zu reduzieren. Ich hoffe, es gefällt euch so. Wenn ihr es nicht mögt, dann zerfetzt es ruhig.

LG,
alexei

PS.
Jimmy hat schon mal so etwas gemacht: https://www.wortkrieger.de/showthread.php?62093-Notfallplan

 

Hallo alexei,

ich hab keine Ahnung von flashfiction und kann deshalb nur sagen, wie die Geschichte auf mich wirkt. Zum weiteren Verständnis hab ich auch die Geschichte von Jimmy gelesen. Die hat ein klares Thema. Der Hund soll eingeschläfert werden. Anfangs dachte ich sogar, der Geliebte oder irgendein anderer Widersacher. Jedenfalls ist es eine Art Trailer, der mir einen klaren Überblick auf die Situation verschafft.
Bei deiner Miniatur fehlt mir der Focus. Erstmal weiß ich nicht, wie viele Personen hier anwesend sind. Ist Denis auch Denise? Hat er sich als Frau verkleidet? Wenn ja, warum? Denkt er, dass Jana das nicht merkt? Sind die zwei auf Drogen? Letzteres würde für mich auch die Fixierung auf die Mandala-Augen und den Eyeliner erklären. Und wer will wen verlassen?

Wie du merkst, ist mir der Inhalt zu verworren. Dass hier aus zwei Perspektiven erzählt wird, finde ich grundsätzlich gut, aber für mich gerät das zu sehr durcheinander.

Liebe Grüße,
Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Deine schreibtheoretische Intention hin oder her, alexei, und ob ich jetzt mit dem Begriff Flashfiction was anfangen kann oder nicht, für mich ist das in erster Linie ein sehr, sehr kurzer Text. Und dass gerade Kürzesttexte eines Höchstmaßes an Sprachpräzision bedürfen, um zu funktionieren, wissen wir alle …
Und, tja, was soll ich sagen, also gleich bei dieser syntaktischen Katastrophe bei diesem Satz hast du mich schon wieder verloren:

… und dann - nein, die Iris, wenn man da näher hinsah, erkannte man Schlieren und deshalb schienen ihre Auge eher aus Mandalas.

Ihre Auge? Und die oder das Auge schienen aus Mandalas? Äh, im Sinne von herausscheinen?

Also so kurz kann ein Text gar nicht sein, als dass ich nach so einem Beginn noch weiterlese.
Sorry, alexei.

offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo alexei

Bei deinen Texten hab ich jeweils das Gefühl, das Handwerk hinkt dem Anspruch hinterher. Aber ich dreh das lieber um und sage, dein Handwerk muss sich entwickeln, um dem Anspruch zu genügen. Ich hoffe, ich kann dabei helfen:

Erstens: Vor allem bei einer solch kurzen Geschichte muss der Text elegant und schlank bleiben, da sticht der erste Abschnitt negativ heraus:

Janas Augen waren heute mit Eyeliner betont. Die Pupillen waren tiefschwarz, dann kam die Iris, die wie eine Perle grünlich funkelte und dann - nein, die Iris, wenn man da näher hinsah, erkannte man Schlieren und deshalb schienen ihre Auge[n] eher aus Mandalas. Wegen dem Eyeliner wirkten sie aber wie Edelsteine. Und zusätzlich waren ihre Augen wie fein mit einem Pinsel aufgemalt, ich weiß aber nicht, wie sie das hinkriegte.
Illusionen machte ich mir nicht. Wenn du nur wüsstest, was ich wirklich bin, du hättest mich sofort verlassen, Jana.

Das ist ganz furchtbar umständlich. Pupillen = w, dann die Iris = x oder nein, doch nicht. Die Iris also wie y. Aber wirken tut sie wie z. Und dann noch zusätzlich aufgemalt. Die Augen sind aufgemalt? Worauf? Und schimmern Perlen wirklich grünlich?
Du hast auch unglaublich viele Füllwörter und so sperriges Zeugs drin: „waren“, „da“, „deshalb“, „wegen dem“, „aber“, „zusätzlich“ „aber“. Ich kann den offshore schon verstehen, wenn er hier aufhört zu lesen.

Mein Vorschlag: Heute hatte Jana ihre Augen mit Eyeliner betont. Die Pupillen tiefschwarz, dann die Iris, die wie ein Edelstein grünlich funkelte. Mit feinem Pinselstrich umrandet, Augen wie Mandalas. Ich wusste nicht, wie sie das hinkriegte.

Zweiter Abschnitt:

Im Spiegel sah ich einen breitgesichtigen Mann. Naja … ich rasier mich später, irgendwann. Was soll ich heute anziehen?
Ach, ist doch auch egal! Zieh dir einfach ein Hemd an und jeder denkt, dass du viel Wert auf dein Äußeres legst! Als würde sich irgendjemand für dich interessieren!

Weshalb wechselst du hier nicht ins Präsens? Der Wechsel von Ich zu Du im inneren Monolog fand ich ebenfalls irritierend. Auch hier Füllwörter.

Mein Vorschlag: Im Spiegel sehe ich einen breitgesichtigen Mann. Ich rasiere mich später, irgendwann. Was soll ich heute anziehen? Egal! Ich zieh mir ein Hemd an und jeder denkt, dass ich viel Wert auf mein Äusseres lege. Als würde sich jemand für mich interessieren.

Allerdings habe ich hier ein inhaltliches Problem. Ist es nicht ein Widerspruch, zu sagen, dass die anderen denken werden, dass ich Wert auf mein Äussseres lege, und gleich im nächsten Satz zu sagen, dass niemand mich beachten wird? Ich fand das verwirrend.

Vierter Abschnitt:

Unser Auto parkte schon am Strand, als Denis mich fragte, warum ich Eyeliner trage. Das war sein Problem? Haha, er sah mich schon so an, als hätt’ ich jemanden umgebracht.
Ich sagte ihm, dass das mein erstes Mal am Strand mit wasserfestem Make-up war.
Er schloss die Augen und schwieg. Dann schluchzte er.

Das klingt so, als würde das Auto schon mal parken gehen, während sie noch, ja was tun? Also einfach: Wir parkten am Strand und Denis fragte mich …
Ich würde auch das Haha weglassen, klingt wie Comic. Lass auch das „schon“ weg.

Inhaltlich wird es jetzt schwierig. Das erste Mal am Strand mit wasserfestem Make-up? Das erste Mal Sex? Oder das erste Mal was?
Weshalb schluchzt Denis? Mal schauen, vielleicht gibt es eine Auflösung.

Fünfter Abschnitt:

Zunächst: Weshalb ist der Abschnitt kursiv gesetzt? Bin ich nicht dahintergekommen.

Weil es schon dämmerte, hielt ich eine Laterne.
Die Augen von Denise waren mit Eyeliner betont. Dazu trug sie noch eine Bluse von mir und eine wasserstoffblonde Perücke.
Sie schaute mir nicht ins Gesicht.
„Ähm, willst du tanzen?“, fragte ich sie lächelnd, als wäre alles okay.
„Ich?“ Ihre Augen wurden glasig. „Nein.“
Ich machte schnell Musik an.
Vielleicht fängt sie dann an zu weinen, aber ich werde sie verlassen. Ich werde sie verlassen. Wie in einem Film.

Denis ist zu Denise geworden? Vorhin am Strand hiess er noch Denis. Also gehe ich davon aus, dass Denis sich schminkt, Bluse und Perücke (blond reicht, finde ich) anzieht, die Jana mitgebracht hat.
Dann wechselst du von der Vergangenheitsform direkt ins Futur. Da müsstest du wohl noch ein „dachte ich“ einfügen.

Okay. Ich reim mir mal was zusammen: Jana hilft Denis, sich in Denise zu verwandeln. Weil sie ihn liebt. Gleichzeitig weiss sie, dass sie so nicht mit ihm zusammenbleiben kann. Das weiss auch Denis.

Das würde einiges erklären, allerdings nicht den Satz: „Wenn du wüsstest, was ich wirklich bin, du hättest mich sofort verlassen, Jana.“ Passt nicht so ganz, weil Jana ja schon informiert ist an diesem Abend.

Du siehst, ich als Leser muss mir da einiges aus den Fingern saugen, um dem Text einen Sinn abzugewinnen. Sowas muss einerseits absolut konsistent sein (und da weiss ich z.B. nicht, ob das Durcheinander der Zeitformen dir einen Strich durch die Rechnung macht) und du musst auch genügend Hinweise geben, sodass der Leser eine Art Plot rekonstruieren kann – so wie es Jimmy in seinem Text macht, auf den du verwiesen hast.

Das ist sehr anspruchsvoll. Sogar bei jenem Text ist es nicht ganz klar. Es gibt viele Leser, (unter anderem Chai) die da einen Hund in der Geschichte sehen. Ich finde das sehr interessant, weil es zeigt, wie schnell wir eine Hypothese darüber bilden, worum es in einem Text geht, und dann an dieser Hypothese festhalten.

Ich weiss nicht. Vielleicht müsstest du noch mal einen Schritt zurücktreten und an einfacheren Aufgaben arbeiten. Mal einfach was erzählen. Handwerk entwickeln. Andererseits finde ich es toll, wie du dich ausprobierst.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Lieber Peeperkorn, ich halte an dieser Hypothese nicht fest, ich war nur abschließend der Meinung, es ginge um einen Hund, nachdem ich vorher auf einen Geliebten/Ehemann oder einen anderen Widersacher getippt habe. Natürlich kann ich damit auch komplett falsch liegen, und der Leser soll bloß denken, es ginge um einen Hund, und in Wirklichkeit ist dem gar nicht so. Wenn das der Trick dabei ist, hat er bei mir funktioniert.

Liebe Grüße, Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Chai

Bitte entschuldige, ich hab schon befürchtet, dass das nicht gut formuliert war. Mit "festhalten" meinte ich bloss, dass man die Geschichte unter dieser Annahme weiterliest. In deinem Fall liest du das "Max" und "So wie mein Opa" somit nicht als Dialog darüber, welchen Namen das Wesen, das ausgesetzt wird, tragen soll. Ich hab den Text von Beginn weg unter der Annahme gelesen, dass es sich um ein Baby handelt (wegen dem Sedaplus) und dann den Dialog entsprechend. Ich denke, so war es auch von Jimmy gedacht. Aber es geht mir nicht um richtig und falsch, sondern eben darum, wie schwierig es ist, eine bestimmte Intention in einem so kurzen und reduzierten Text rüberzubringen. Sorry, wenn das falsch rüberkam. Und sorry, alexei, dass da jetzt unter deinem Text über eine andere Geschichte geredet wird. Also, zurück zu deinem Text ...

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Wenn Liebe wie Make-up wäre,

lieber alexei,

wäre sie ein inhaltsloses Werbesversprechen, dass ich mir & man (sich) abschmieren kann. Also nur ein Wort wie "eyeliner", das ich bis gerade gar nicht kannte.

"It is the evening of the day
Eye sit and watch the children play
Doing things I used to do
They think are new
Eye sit and watch
As tears go bye"
Jagger - Richards - het windje​

 

Lieber Peeperkorn,
ist schon ok, kann ja mal passieren.

Lieber alexei,
von mir auch sorry, dass das jetzt gar nichts mit deinem Text zu tun hatte. Ich halt jetzt meinen Mund und wünsche euch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße, Chai

 

Oh, okay,

Hallo Chai ,

ich hab keine Ahnung von flashfiction und kann deshalb nur sagen, wie die Geschichte auf mich wirkt.
Das ist kein Problem. Vielleicht hätte ich auch meine Erklärung mit der Flashfiction nicht machen sollen. Das lenkt jetzt von der eigentlichen Kurzgeschichte ab.

Jedenfalls ist es eine Art Trailer, der mir einen klaren Überblick auf die Situation verschafft.
Bei deiner Miniatur fehlt mir der Focus.
Da ist auch das Hauptproblem von der Geschichte. Ich wollte gerade nicht, dass es so schnell wirkt wie ein aber gerade deswegen ist der Text so verwirrend geworden. :D

Ist Denis auch Denise?
Ja.
Hat er sich als Frau verkleidet?
Eigentlich nicht.
Sind die zwei auf Drogen?
Jetzt, wo du es sagst, wirkt es auch auf mich so. Das war aber nicht beabsichtigt.
Und wer will wen verlassen?
Jana will Denis/Denise verlassen.

Dass hier aus zwei Perspektiven erzählt wird, finde ich grundsätzlich gut
Danke ^^

aber für mich gerät das zu sehr durcheinander.
Danke für deinen Eindruck.

von mir auch sorry, dass das jetzt gar nichts mit deinem Text zu tun hatte. Ich halt jetzt meinen Mund und wünsche euch ein schönes Wochenende.
Nein, das ist gar kein Problem. Dir auch ein schönes Wochenende.

Danke, dass du die Geschichte gelesen hast.

Hi ernst offshore ,


bei dieser syntaktischen Katastrophe bei diesem Satz bei diesem Satz
:lol:

Ihre Auge? Und die oder das Auge schienen aus Mandalas? Äh, im Sinne von herausscheinen?
Oh verdammt. Ich wollte, das die Gedanken verwirrt rüberkommen. Aber ja, dass hört sich wirklich schrecklich an, wo du es sagst.

Sorry, alexei.
Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Das habe ich vermasselt. Tja.

Hallo Peeperkorn ,

Bei deinen Texten hab ich jeweils das Gefühl, das Handwerk hinkt dem Anspruch hinterher. Aber ich dreh das lieber um und sage, dein Handwerk muss sich entwickeln, um dem Anspruch zu genügen.
Hört sich so viel besser an :)

Mein Vorschlag
Den Vorschlag nehme ich dankend an. Das war eine ganz falsche Idee von mir, gleich beim Anfang so verwirrend zu sein.

Mein Vorschlag: Im Spiegel sehe ich einen breitgesichtigen Mann. Ich rasiere mich später, irgendwann. Was soll ich heute anziehen? Egal! Ich zieh mir ein Hemd an und jeder denkt, dass ich viel Wert auf mein Äusseres lege. Als würde sich jemand für mich interessieren.

Weshalb wechselst du hier nicht ins Präsens?
Ich dachte mir, dass der Mann sich vorher im Spiegel gesehen hat und erst danach beschließt, dass er sich nicht rasieren will. Aber stimmt, dass ist unnötig verwirrend.

Ist es nicht ein Widerspruch, zu sagen, dass die anderen denken werden, dass ich Wert auf mein Äussseres lege, und gleich im nächsten Satz zu sagen, dass niemand mich beachten wird?
Erst denkt Denis darüber nach, wie er sich anziehen soll. Dann driftet er mit "niemand interessiert sich für meine Gefühle" ins automatische Denken ab. Das habe ich mir jedenfalls so gedacht.

parkten am Strand und Denis fragte mich …
Ich würde auch das Haha weglassen, klingt wie Comic. Lass auch das „schon“ weg.
Okay, danke.

Weshalb ist der Abschnitt kursiv gesetzt? Bin ich nicht dahintergekommen.
Weil diese Szene jetzt in Janas Kopf spielt. Sie hat jetzt das Gefühl, dass Denis zur Frau in der Beziehung geworden ist, weil er ihr zugegeben hat, dass er traurig ist. Das war wohl eine schlechte Idee.

Da müsstest du wohl noch ein „dachte ich“ einfügen.
Okay :D

Das würde einiges erklären, allerdings nicht den Satz: „Wenn du wüsstest, was ich wirklich bin, du hättest mich sofort verlassen, Jana.“ Passt nicht so ganz, weil Jana ja schon informiert ist an diesem Abend.
Wenn dieser Satz die Interpretation unnötig erschwert, dann streiche ich es weg.

und du musst auch genügend Hinweise geben, sodass der Leser eine Art Plot rekonstruieren kann
Danke für den Tipp. Beim fünften Teil habe ich es jetzt offensichtlicher gemacht, dass es um Janas Gedanken geht.

Ich weiss nicht. Vielleicht müsstest du noch mal einen Schritt zurücktreten und an einfacheren Aufgaben arbeiten. Mal einfach was erzählen. Handwerk entwickeln.
Das mache ich dann mit meiner nächsten Geschichte.

Andererseits finde ich es toll, wie du dich ausprobierst.
Danke für den Trost ^^

Und sorry, alexei, dass da jetzt unter deinem Text über eine andere Geschichte geredet wird.
Nein, das ist kein Problem.

Hallo Friedrichard ,

wäre sie ein inhaltsloses Werbesversprechen
Die Geschichte hat auf dich wie ein Werbespot gewirkt? XD

Also nur ein Wort wie "eyeliner", das ich bis gerade gar nicht kannte.
Was man alles lernen kann.

"It is the evening of the day
Eye sit and watch the children play
Doing things I used to do
They think are new
Eye sit and watch
As tears go bye"
Jagger - Richards - het windje
Kanntest du schon das Lied, bevor du die Geschichte gelesen hast, oder hast du im Internet extra nach einem Passenden Song gesucht?

Liebe Grüße,
alexei

 

Kanntest du schon das Lied, bevor du die Geschichte gelesen hast, oder hast du im Internet extra nach einem Passenden Song gesucht?

Claro, lieber alexei,

ich bin ja auch derjenige, der die Stones nach Sterkrade gebracht hat. Nicht persönlich, aber als "Tell me/It's all over Now" (ein Cover einer Womack-Nummer, die durch die jungen Bengel erst weltweit gewürdigt wurde und Womach & Womack ins Geschäft brachte) veröffentlicht wurde "rezensierte" die Titel und hatte zuvor die fünf Köpfe eigenhändig gezeichnet und als Wasserzeichen unter den Text gelegt. Ich kann also auch - in aller Bescheidenheit - zeichnen usw., obwohl meine Handschrift eine Sauklaue verrät. Miss Faithfull - die den Song auch schon interpretierte - würd meinen A... immer noch hochbringen.

Und ja, ich seh/hör da immer noch Werbesprech ...

Ich sagte ihm, dass das mein erstes Mal am Strand mit wasserfestem Make-up war.

Wie dem auch sei,

schönes Wochenende und Frühlingsgefühle vom

Friedel

 

Hallo Friedrichard ,

zeichnen usw., obwohl meine Handschrift eine Sauklaue verrät.
Aha :D

schönes Wochenende und Frühlingsgefühle vom
Frühlingsgefühle? Bei mir hat es geschneit!

Liebe Grüße,
Alexei

Und den Punkt erfüllst du ja. Ich finde deinen Titel toll :3
Aww, das ist nett von dir.

Das gefällt mir :3
Yeah

In der Kreativwerkstatt hattest du dich einem Theaterstück gewidmet und das fand ich damals erfrischend anders, lieber @alexei, aber hier ist mir das so kurz und na ja … mir gefällt das nicht.
Naja, wenigstens habe ich mal was neues probiert.

Das ist ein Stil, mit dem ich mich niemals anfreunden werde, weil ich nun mal auf längere Geschichten stehe, die nicht durch irgendwelche Regeln beeinträchtigt werden.
doch drumherum ist viel zu wenig, dass es für mich funktioniert. Für mich ist das einfach viel zu knapp.
Da muss ich dir voll zustimme. Ich hatte auch das Gefühl, dass meine Figuren zu wenig Platz bekommen in der Geschichte. Da kann man sich nicht an die Personen binden. Das ist ohnehin schwer bei einer Kurzgeschichte, finde ich.

Liebe Grüße :)
Alexei

 

Hi alexei,

ich komme mal kurz vorbei, um dir zu sagen, dass mir das ganz gut gefallen hat, was du da geschrieben hast. Ich muss gestehen, dass ich einige besonders gelungene Formulierungen in der Folge als Vorschläge aus den Kommentaren identifizieren konnte. Aber das macht ja nichts, denn wenn dir jemand Vorschläge schenkt, gehören sie danach dir und deiner Geschichte. :)

Du kannst dir ja wahrscheinlich denken, dass mich die Rätselhaftigkeit deiner Geschichte wenig stört. Ich bi da seltsam unempfindlich, und das wirkt sich gelegentlich auf meine eigenen Texte aus ... Ich finde die Rätselhaftigkeit sogar ansprechend, also so, dass ich sie zwar nicht ganz sicher entschlüsseln kann, dass sie aber irgendetwas Positives anregt. Am Auffälligsten unter den Rätseln ist ja sicherlich der Umschwung von Denis zu Denise. Jemand hat, glaube ich, Transsexualität angeregt, das passt ja auch irgendwo mit "Ich hasse mein Leben" usw. zusammen. Ob das nun aber genau so gemeint ist, oder ob es eher eine neue Sichtweise von Jana ist, dass nur sie ihn irgendwie als Frau wahrnimmt, also sozusagen eine subjektive Transsexualiät aus der Gegenperspektive, das will ich dann schon gar nicht genauer erklärt haben.
Allenfalls finde ich den Schluss dann zu einfach: "Traut euch zu gehen" - das ist mir fast zu normal als Reaktion darauf. Ist es dann noch etwas Besonderes, wenn an gehen will? Wenn es nichts Besonderes ist, ist es einfach zu sehr hervorgehoben, mit eigener Abschnittszahl, und dann noch als einziger Satz unter dieser Zahl, und dann noch als Schlusssatz. "Traut euch zu bleiben" oder so - das fände ich von der Idee her dann besser.
Wie auch immer, Feinabstimmung hier und da geht sicher noch, trotzdem finde ich das insgesamt als Leseerlebnis schlüssig.

Hier noch eine Kleinigkeit:

Liebe ist wie Make-up. Man kann es nicht leicht abwischen.
"Man kann sie nicht leicht abwischen." Unbedingt so, sonst würdest du die Eigenschaft des Make-ups durch den Vergleich mit der Liebe erklären, also im Endeffekt das Bekannte mit dem Unbekannten erklären.[/QUOTE]

Und noch eine Kleinigkeit:

Er sah mich schon an, als hätt’ ich jemanden umgebracht.
"hätt'" mit Apostroph ist mir da zu verspielt, "hätte" fänd ich besser.

So, das war's.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo erdbeerschorsch ,

und danke für den netten Kommentar.

Ich muss gestehen, dass ich einige besonders gelungene Formulierungen in der Folge als Vorschläge aus den Kommentaren identifizieren konnte. Aber das macht ja nichts, denn wenn dir jemand Vorschläge schenkt, gehören sie danach dir und deiner Geschichte.
Lob sei gerichtet an Peeperkorn :D

Ich bi da seltsam unempfindlich, und das wirkt sich gelegentlich auf meine eigenen Texte aus
Bei mir ist das auch so. Also nicht genau so wie bei dir. Ich mag es, wenn ich mir als Leser Sachen ableiten muss. Aber da habe ich mich bei der KG zu weit aus dem Fenster gelehnt.

das will ich dann schon gar nicht genauer erklärt haben.
Kann ich nachvollziehen.

Allenfalls finde ich den Schluss dann zu einfach: "Traut euch zu gehen" - das ist mir fast zu normal als Reaktion darauf.
Das war so gemeint: Jana beschließt, Denise zu verlassen, ihre Füße wollen aber nicht gehen. Also ganz tief in ihrem Herzen will Jana nicht weg und deswegen bleibt sie bei, obwohl sie so sehr darüber nachdachte, ihn alleine zu lassen. Recht gebe ich dir aber, dass der Leser den Satz so interpretieren kann wie du.
Ich lasse den Text lieber offensichtlicher in diese Richtung gehen und schreibe etwas wie "Warum wollt ihr nicht gehen?"

trotzdem finde ich das insgesamt als Leseerlebnis schlüssig.
Yay!

"Man kann sie nicht leicht abwischen." Unbedingt so, sonst würdest du die Eigenschaft des Make-ups durch den Vergleich mit der Liebe erklären, also im Endeffekt das Bekannte mit dem Unbekannten erklären.
Okay

"hätt'" mit Apostroph ist mir da zu verspielt, "hätte" fänd ich besser.
Verständlich. Das passt nicht zur Atmosphäre.

So, das war's.
Liebste Grüße,
alexei

 

Hi alexei,

Ich lasse den Text lieber offensichtlicher in diese Richtung gehen und schreibe etwas wie "Warum wollt ihr nicht gehen?"

Ja genau, gut gelöst! Schön schlicht und weniger aufdringlich-aufs-Auge-drückend als mein Vorschlag!

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Gude alexei,
wo du den Text von jimmy ansprichst – den hab ich damals ungefähr fünfmal gelesen und wusste immer noch nicht, was ich dazu schreiben sollte (angesichts der ohnehin zahlreichen Kommentare hatte ich dann beschlossen, dass es meinen unproduktiven Kommentar nicht braucht ;) ).
Bei deiner „Flash-Ficiton“ (wieder was gelernt) möchte ich es diesmal aber wenigstens versuchen. Ich versuche es erstmal mit freier Assoziation zum Plot: Es gibt Denis und Jana, die sich kennen und gemeinsam an den Strand gehen. Denis ist begeistert von Janas Erscheinung, aber unzufrieden mit der eigenen. Den Abschluss deute ich auch so wie viele meiner Vorredner, dass Denis zu Denise wird – während (oder woraufhin – aber eine Kausalität ist nicht zwingend) Jana sie verlassen will, es aber nicht kann. Sie liebt sie vielleicht zu sehr, hat zu sehr Mitleid oder etwas anderes.
Was mir besonders gefällt, ist der Titel, den du dazu gewählt hast. Make-up dient dem Rollenwechsel, was aber nicht leicht ist – ebenso wenig ist es leicht, eine Beziehung zu beenden. Hier verknüpfst du m. E. nach sehr gut die beiden Bereiche deiner Geschichte.
Was mir nicht gefällt, ist die klare Benennung der Perspektiven. Ich fühle mich da an die Hand genommen oder als würde ich eine „unausgereifte“ Story lesen, die noch solche Anmerkungen braucht wie bei einer Regieanweisung (wohlgemerkt: das „unausgereift“ bezieht sich nur auf den Eindruck der anhand der Teile „Die Perspektive von …“ entsteht – der restliche Text wirkt alles andere als unausgereift!).
Ich meine, wenn die Perspektive von Denis beginnt, spricht er von Jana, wenn die Perspektive von Jana beginnt, spricht sie von Denis. Damit kann man sich meinem Gefühl nach auch die Stelle des Perspektivwechsels erklären.
Leider werde ich auch nicht mit der Figur Denis warm. Sie produziert zwei ganz schlimme, wehleidige Sätze:

Als würde sich jemand für mich interessieren.
"Ich hasse mein Leben."
-> Diese Formulierungen sind mir zu platt. Ersteres stereotypisiert ihn als den „Außenseiter“, was erst ganz zum Schluss gebrochen wird (im von dir verlinkten Artikel war ja auch die Rede davon, dass das „Ende“ nicht am „Ende“ stehen sollte) – bis dahin, sehe ich nichts Besonderes an der Figur.
Der zweite Satz ist auch nicht gerade das, was ich in einer normalen, menschlichen Konversation erwarten würde.
Mein Eindruck ist, dass du hier versuchst, die wenigen zur Verfügung stehenden Worte mit einem „tell“ aussagekräftiger zu machen, was leider in den genannten Effekt mündet. Den Satz „Ich hasse mein Leben“ könnte man vielleicht streichen und stattdessen Denis eine Geste machen, wie er sich über die Augen streicht, wie er sich vorstellt, wie man einen Eyeliner ansetzt und dann weint.
Den Satz „Als würde sich jemand für mich interessieren“ könnte man streichen. Ich finde, du gibst mit seinen Gedanken bereits sehr gut sein Stimmungsbild wieder!
Abschließend noch ein paar Worte zu dieser „Flashfiction“. Mein Eindruck ist, dass sie nicht den gleichen Anspruch wie eine „normale“ Kurzgeschichte hat. Gaffney schreibt zwar, sie könne alles erfüllen, aber gerade bei komplexen Dingen wie „Charakterentwicklung“ finde ich das eher fraglich. Für ein umfassendes Urteil müsste ich wohl mal lesen, was dieser Autor schreibt.
Ich würde stattdessen mal behaupten, dass diese Flashfiction den Wert einzelner Worte betont und Assoziationen wecken möchte. Hier könnte man jetzt die Frage ansetzen, warum man nicht ein Gedicht schreibt, das diese Bereiche i.d.R. besonders anspricht – aber Literatur ist ja auch immer ein Spiel mit Grenzen, von daher finde ich das Experiment recht interessant.

So viel (oder wenig) von mir, vielleicht war es ja doch hilfreich!

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Hallo Vulkangestein ,

wie schön, dass du vorbeischaust!

den hab ich damals ungefähr fünfmal gelesen und wusste immer noch nicht, was ich dazu schreiben sollte (angesichts der ohnehin zahlreichen Kommentare hatte ich dann beschlossen, dass es meinen unproduktiven Kommentar nicht braucht ).
:lol:

Den Abschluss deute ich auch so wie viele meiner Vorredner, dass Denis zu Denise wird – während (oder woraufhin – aber eine Kausalität ist nicht zwingend) Jana sie verlassen will, es aber nicht kann. Sie liebt sie vielleicht zu sehr, hat zu sehr Mitleid oder etwas anderes.
schöne Interpretation :D

Was mir besonders gefällt, ist der Titel, den du dazu gewählt hast. Make-up dient dem Rollenwechsel, was aber nicht leicht ist – ebenso wenig ist es leicht, eine Beziehung zu beenden. Hier verknüpfst du m. E. nach sehr gut die beiden Bereiche deiner Geschichte.
Danke

Was mir nicht gefällt, ist die klare Benennung der Perspektiven. Ich fühle mich da an die Hand genommen oder als würde ich eine „unausgereifte“ Story lesen, die noch solche Anmerkungen braucht wie bei einer Regieanweisung (wohlgemerkt: das „unausgereift“ bezieht sich nur auf den Eindruck der anhand der Teile „Die Perspektive von …“ entsteht – der restliche Text wirkt alles andere als unausgereift!).
Ich meine, wenn die Perspektive von Denis beginnt, spricht er von Jana, wenn die Perspektive von Jana beginnt, spricht sie von Denis. Damit kann man sich meinem Gefühl nach auch die Stelle des Perspektivwechsels erklären.
Ich lasse "Perspektive von" weg und lasse die Namen bleiben.

en Satz „Ich hasse mein Leben“ könnte man vielleicht streichen und stattdessen Denis eine Geste machen, wie er sich über die Augen streicht, wie er sich vorstellt, wie man einen Eyeliner ansetzt und dann weint.
Dadurch würde aber der Text an Zweideutigkeit verlieren. Ich lasse den Eyeliner weg, aber auch den "Ich hasse mein Leben"-Satz.

Den Satz „Als würde sich jemand für mich interessieren“ könnte man streichen. Ich finde, du gibst mit seinen Gedanken bereits sehr gut sein Stimmungsbild wieder!
Dankeschön. Mache ich.

bei komplexen Dingen wie „Charakterentwicklung“ finde ich das eher fraglich.
Das ist sehr schwer. Ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen. Die Figuren brauchen einfach Platz.

Hier könnte man jetzt die Frage ansetzen, warum man nicht ein Gedicht schreibt, das diese Bereiche i.d.R. besonders anspricht
Ich wollte selber den Text möglichst poetisch schreiben. Ich denke nicht, dass das unbedingt was damit zu tun hat, dass der Text Flashfiction ist. :)
Khalil Gibran hat Prosa geschrieben, die sehr stark an Gedichte erinnert, der also sehr stark mit Assoziationen und der Bedeutung einzelner Wörter gearbeitet hat. Seine Texte sind aber trotzdem ganz anders als Dichtung. Schwer zu beschreiben, aber ich denke nicht, dass man einfach Gedichte statt poetische, kurze Prosa schreiben könnte. Das ist zu unterschiedlich.

So viel (oder wenig) von mir, vielleicht war es ja doch hilfreich!
Natürlich war es hilfreich, Vulkani!

Liebe Grüße noch,
alexei

 

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