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Liebe ist ein Rätsel

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13.10.2003
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Liebe ist ein Rätsel

Liebe ist ein Rätsel

Nach dem Monika mit der Arbeit fertig war, saß sie noch immer auf ihrem schwarzen Bürosessel aus Leder und betrachtete die Leute aus dem Fenster, die in der Fußgängerzone bummelten.
Es war ein lauwarmer Frühlingsabend, an dem, Leute nach einem langen und sehr kalten Winter, die Freude des kommenden, womöglich sehr warmen Sommer spürend, strahlend auf den Straßen spazieren gingen, in den Cafes saßen, Eis aßen und sich unterhielten. Die Leute in der Fußgängerzone kauften Sommersachen. T- Shirts, Sandalen, Sonnenhüte und Strandtaschen mit fröhlichen Farben.
Monika rauchte eine Zigarette während sie aus der sechsten Etage herunter sah und träumte vor sich hin. Sie stellte sich vor, wie es wäre mit einem jungen, hübschen Mann in der Fußgängerzone zu laufen. Der junge Mann würde sie an der Hand halten und sie zärtlich am Hals küssen. Eis essend würden sie vor den Schaufenstern bummeln, sich vor einem Kino die Plakate anschauen. Sie würde sich ein schickes, hochmodisches Sommer-Outfit kaufen. Dann würden sie in einer Kneipe oder einer Disco tanzen bis in der Früh.

Nach dem sie ihre Zigarette geraucht und ihren Traum zu Ende geträumt hat - am Ende des Traums landete sie in der Wohnung des hübschen Mannes und ließ sich von ihm verwöhnen -, stand sie auf und ging langsamen Schrittes zur Tür. Die Tagesträumerei machte sie so sehr an, dass sie ein lustvolles pochen zwischen ihren Beinen spürte, weshalb sie noch gerne in dem Verlagsbüro auf dem bequemen Sessel verweilen würde, doch meldete sich ein Riesen Hunger und sie beschloss zur Pizzeria um die Ecke zu gehen. Sie hatte den ganzen Tag lang nichts gegessen, was ihrer in letzter Zeit etwas zu üppig gewordenen Figur aber nicht schaden würde.
An der Tür begegnete sie der Putzkolonie, einer dreiköpfigen Gruppe, aus einem fernöstlichen Land, der sie jeden Abend nach dem Feierabend begegnete. Diese begrüßte sie wie immer mit einem freundlichen Hallo. Nach dem sie nach zwei Minuten an der Pizzeria um die Ecke ankam, kaufte sie sich eine Pizza und kehrte zurück ins Büro. Sie wollte ihre Pizza vor dem offenen Fenster im Büro essen.

Während sie ihre Pizza aß, leerten die beiden Männer Papierkörbe, saugten Staub und wischten den Boden.
Die beiden Putzmänner, die nicht unbedingt sehr männlich aussahen, waren sich zum Verwechseln ähnlich. Monikas Sinne schärften sich aber nach und nach und sie stellte feine Unterschiede zwischen den beiden fest. Beide hatten kurze, schwarze Haare, eine ähnliche platte Nase und gut durchblutete volle Lippen. Beide trugen graue Stoffhosen und ein dunkles T- shirt. Beim genauen Hinsehen fiel ihr auf, dass der eine wesentlich älter war, nicht weil er Falten auf seinem Gesicht hatte, sondern der Ausdruck in seinen Augen mehr Lebenserfahrung und wenig Neugierde ausstrahlte. Er war auch etwas langsamer.
Der jüngere hatte leuchtend schwarze Blicke, die ihr beim Wischen ihres Schreibtisches tief in den Ausschnitt rutschten, einige lange Sekunden dort verweilten und ihn den schon sauberen Tisch länger als nötig polieren ließen. Außerdem schien sein Brustkorb von der Nähe betrachtet, muskulöser zu sein als der des Älteren. Sie wurde neugierig auf den kleinen, zierlichen Mann, mit den aufdringlichen Blicken.

Nach dem sie ihre Pizza aß, ging Monika in die Küche, wo sie der Reinigunsdame beim Bedienen der Spülmaschine zusah. Monika leerte die vollen Aschenbecher und die junge Putzfrau mit langen, glatten Haaren bedankte sich für ihre Hilfe.
Ja, sie kommen alle aus einem Land, sagte sie auf Monika’ s Frage hin, aus Vietnam. Einer der Männer sei ihr Vater und der andere ihr Bruder, fügte sie zu. Noch einen Bruder hatte sie, in Vietnam bei ihrer Mutter. Seit drei Jahren hatte sie die beiden nicht mehr gesehen, dieses Jahr wollten sie runter fahren, erzählte sie. Ihre Aussprache war sehr schlecht, doch Monika verstand sie. Als die beiden Männer mit ihrer Arbeit fertig waren, kamen sie dazu.

Die junge Frau fragte Monika wie es mit ihrer Familie sei. Monika sagte, dass ihre Mutter auch ganz weit weg wohnen würde und dass sie sich auch nur alle paar Jahre sehen würden. Nein verheiratet war Monika nicht und einen festen Freund hatte sie auch nicht. Ihre schulterlangen rotblonden Haare warf sie mit einer schnellen Kopfbewegung nach Hinten als sie das sagte und Ihre üppigen Brüste schaukelten so stark, dass sie aus dem tiefen Ausschnitt zu raushüpfen drohten. Der jüngere Mann mischte sich mit seiner für seine Gestalt etwas zu tiefen Stimme ein „Warum nicht? Du bist doch sooo hübsch!“
Monika sah ihn mit hochgehobenen Augenbrauen an „ach ja?“ und setzte sich zum Küchentisch. Die andern zwei lachten. Etwas errötet lächelte der junge Mann auch „ja wirklich!“

Sie hatte keinen Freund, weil es so schwierig war jemand passenden zu finden. Alle Männer, und es waren nicht wenige, die sie bisher hatte, erzählte sie ungeniert, passten ihr nicht und sie war die jenige, die, die Beziehungen beendete. Die Hoffnung hatte sie zwar nicht aufgegeben, doch war sie nicht mehr besessen darauf jemanden zu finden. Außerdem hatte sie keine Zeit für einen Freund: tagsüber arbeitete sie in dem Verlag, abends ging sie ihrem zweiten Job nach. Abends bediente sie in einem kleinen, verrauchten Cafe, in dem überwiegend Singles rumsaßen und sich Gedanken darüber machten warum sie keinen Partner oder Partnerin hatten. Nicht weil sie das Geld nötig hatte, sondern weil sie sonst mit ihrer freien Zeit nichts anfangen wußte, arbeitete Monika in dem Cafe. Das war seit Jahren so. Sie war es gewöhnt, mindestens fünfzehn Stunden am Tag zu arbeiten. Wenn sie Urlaub hatte, jobbte sie auch.
Ihr letzter Freund sagte, sie sei nicht Reif für eine echte Beziehung, obwohl sie schon fünfunddreißig war und solle aufhören mit den Gefühlen der anderer zu spielen. Nein sie spielte nicht mit den Gefühlen der anderer. Nicht wirklich. So leid es ihr auch tat, es konnten sich keine tiefen Gefühle bei ihr entwickeln.
Sie wollte es nicht glauben, dass sie liebesunfähig war, sie fand einfach noch nicht den richtigen, tröstete sie sich. Sie spürte, dass ihr im Leben etwas wesentliches fehlte, doch sie wusste nicht, was es war. Irgendwann mal beschloss sie nicht mehr darüber nachzudenken, in der Hoffnung, was es auch immer sein mag, wird irgendwann mal, wenn es an der Zeit ist, in ihr Leben eintreten.

Die Spülmaschine schaltete sich aus. Die junge Frau, Schwester von Vu öffnete die Spülmaschine und räumte das Geschirr ein. Es roch nach Spülmittel und die kleine Verlagsküche war voller Dampf. Vu saß neben Monika und hörte ihr aufmerksam zu während sein Vater vor dem Fenster stehend rauchte.
Monika atmete den Dampf tief ein und sah in Vu’s fernöstlichen, mandelförmigen Augen. Sie spürte dass es an der Zeit war, das was ihr gefehlt hatte, wollte jetzt in ihr Leben eintreten. Sie fragte Vu ob er Lust hätte mit ihr irgendwo etwas trinken zu gehen. Vu’ s strahlende Augen strahlten noch mehr, vergrößerten und verrundeten sich für ein paar Sekunden. Er nickte glücklich mit dem Kopf. In seiner Muttersprache etwas zu seiner Schwester und seinem Vater sagend stand er auf und zeigte Monika die Tür.

Sie gingen in ein Straßencafe und erzählten weiter.Vielleicht war es nicht die Liebe auf dem ersten Blick, denn sie sahen sich ein halbes Jahr lang wenn auch nur ganz kurz jeden Abend und hätten sich nie vorstellen können etwas miteinander zu haben, doch war es so tiefgehend, dass Monika gleich nach zwei Wochen ans Heiraten dachte und noch vor der Geburt ihres ersten Kindes es auch schaffte Vu zu heiraten. Eine große, junge Frau, mit rotblonden Haaren und ein kleiner, zierlicher Mann, mit fernöstlichem Charme. Liebe ist und bleibt ein Rätsel, sagte ein vorbeigehender, der sie Hand in Hand gehen sah.

 

Hallo Hanna,

irgendwie bin ich zwiegespalten. Wirklich schlecht ist Deine Geschichte nicht, aber sie hat mich auch nicht erreicht. Wenn zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen sich ineinander verlieben und heiraten, läuft es nur in den seltesten Fällen so einfach ab, wie in Deiner Geschichte. Vielleicht ist das, das was mir hier gefehlt hat. Ich weiß es nicht genau.
Ich habe ein paar Sachen aufgeschrieben, die mir aufgefallen sind, aber keine Panik, das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Dann würden sie in einer Kneipe oder einer Disco tanzen bis in der Früh.

Muss es nicht heißen: bis in die Früh?


Nach dem sie ihre Zigarette geraucht und ihren Traum zu Ende geträumt hat - am Ende des Traums landete sie in der Wohnung des hübschen Mannes und ließ sich von ihm verwöhnen -, Komma weg stand sie auf und ging langsamen Schrittes zur Tür. Die Tagesträumerei machte sie so sehr an, dass sie ein lustvolles pochen zwischen ihren Beinen spürte, weshalb sie noch gerne in dem Verlagsbüro auf dem bequemen Sessel verweilen würde, doch meldete sich ein Riesen Hunger und sie beschloss zur Pizzeria um die Ecke zu gehen.

Irgendwie finde ich diesen Teil unlogisch. Erst macht das Träumen sie so sehr an, dass sie eigentlich nicht gehen will, aber dann vergisst sie es einfach wegen ihres Riesenhungers Dann frage ich mich, wer in seinem Büro auf solche Gedanken kommt, aber gut, ich bin ja noch jung, ich lerne jeden Tag dazu :D
Das „verweilen würde“ klingt komisch. Rein aus dem Bauch heraus würde ich „verweilt hätte“ schreiben


Nach dem sie nach zwei Minuten an der Pizzeria um die Ecke ankam angekommen war, kaufte sie sich eine Pizza und kehrte zurück ins Büro. Sie wollte ihre Pizza vor dem offenen Fenster im Büro essen.

Ich verstehe das einfach nicht, ich kann es nach der Arbeit eigentlich nie erwarten, nach Hause zu kommen ;)


Der jüngere hatte leuchtend schwarze Blicke

Von solchen Blicken habe ich noch nie gehört ;)


Der jüngere hatte leuchtend schwarze Blicke, die ihr beim Wischen ihres Schreibtisches tief in den Ausschnitt rutschten, einige lange Sekunden dort verweilten und ihn den schon sauberen Tisch länger als nötig polieren ließen. Außerdem schien sein Brustkorb von der Nähe betrachtet, muskulöser zu sein als der des Älteren. Sie wurde neugierig auf den kleinen, zierlichen Mann, mit den aufdringlichen Blicken.

Ich würde ehrlich gesagt anders reagieren, wenn mir ein Typ ständig in den Ausschnitt starrt


Nach dem sie ihre Pizza aß gegessen hatte, ging Monika in die Küche, wo sie der Reinigunsdame beim Bedienen der Spülmaschine zusah.

Ja, sie kommen alle aus einem Land, sagte sie auf Monika’ s Apostroph weg Frage hin, aus Vietnam. Einer der Männer sei ihr Vater und der andere ihr Bruder, fügte sie zu hinzu

Die junge Frau fragte Monika wie es mit ihrer Familie sei. Monika sagte, dass ihre Mutter auch ganz weit weg wohnen würde und dass sie sich auch nur alle paar Jahre sehen würden. Nein verheiratet war Monika nicht und einen festen Freund hatte sie auch nicht. Ihre schulterlangen rotblonden Haare warf sie mit einer schnellen Kopfbewegung nach Hinten als sie das sagte und Ihre üppigen Brüste schaukelten so stark, dass sie aus dem tiefen Ausschnitt zu raushüpfen drohten.rauszuhüpfen drohten

Ich glaube, es würde besser rüberkommen, wenn Du das Gespräch in der direkten Rede aufschreibst. Es wäre dann weniger berichtend.


Abends bediente sie in einem kleinen, verrauchten Cafe, in dem überwiegend Singles rumsaßen und sich Gedanken darüber machten warum sie keinen Partner oder Partnerin hatten. Nicht weil sie das Geld nötig hatte, sondern weil sie sonst mit ihrer freien Zeit nichts anfangen wußte, arbeitete Monika in dem Cafe. Das war seit Jahren so. Sie war es gewöhnt, mindestens fünfzehn Stunden am Tag zu arbeiten. Wenn sie Urlaub hatte, jobbte sie auch.

Klingt ganz so, als würde Monika sich selbst belügen ;)


Monika atmete den Dampf tief ein und sah in Vu’s Apostroph fernöstlichen, mandelförmigen Augen. Sie spürte dass es an der Zeit war, das was ihr gefehlt hatte, wollte jetzt in ihr Leben eintreten. Sie fragte Vu ob er Lust hätte mit ihr irgendwo etwas trinken zu gehen. Vu’ s Apostroph strahlende Augen strahlten noch mehr, vergrößerten und verrundeten ich bin mir nicht sicher, ob es dieses Wort wirklich gibt sich für ein paar Sekunden.

Sie gingen in ein Straßencafe und erzählten weiter.Vielleicht war es nicht die Liebe auf dem ersten Blick, denn sie sahen sich ein halbes Jahr lang wenn auch nur ganz kurz jeden Abend und hätten sich nie vorstellen können etwas miteinander zu haben, doch war es so tiefgehend, dass Monika gleich nach zwei Wochen ans Heiraten dachte und noch vor der Geburt ihres ersten Kindes es auch schaffte Vu zu heiraten.

Also, das ist jetzt wirklich verwirrend gewesen. Du hast Dich da, glaube ich, in der Zeit vertan. So, wie es da steht, habe ich es so gelesen, dass sie sich nach diesem Abend noch ein halbens Jahr lang jeden Abend gesehen haben, ohne sich vorstellen zu können, etwas miteinander anzufangen. Das hat mich anfangs durcheinander gebracht, auch weil dann der Teil mit den zwei Wochen kommt.
Es muss heißen: "denn sie hatten sich ein halbes Jahr lang, wenn auch nur kurz, jeden Abend gesehen..."

Eine Hochzeit mit einem Ausländer kann sich in Deutschland sehr lange hinziehen, selbst, wenn alle Papiere in Ordnung zu sein scheinen, wird, glaube ich, oft die deutsche Botschaft im Herkunftsland eingeschaltet, in dem man um Prüfung dieser Papiere vor Ort bittet. Und das kann dauern :klug:

So, ich hoffe, du bist mir nicht allzu böse. Ich denke, eine Überarbeitung könnte dieser Geschichte wirklich gut tun, denn das Thema an sich ist wirklich interessant.

Liebe Grüße,
gori

 

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