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Liebe? Experiment?

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02.09.2001
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Liebe? Experiment?

Ich wache auf. Mein Ellenbogen und meine linke Seite schmerzen. Ich starre auf die Anzeige am Videorecorder. 6.15. 20 Minuten hab ich geschlafen, wenn man des überhaupt schlafen nennen kann. Ich bin total verwirrt, aber so wahnsinnig glücklich. Es war kein Traum! Keine Einbildung! Realität! Ich liege neben meinem Schwarm in einem alten Polstersessel. Ich habe Angst mich zu bewegen. Ich will den Augenblick genießen. Ich schaue aus dem Fenster. Dieses riesengroße Fenster im Wohnzimmer, es strahlt soviel Freiheit aus, Freiheit war das, was ich in der letzen Nacht erlangt habe. Freiheit von meinen Gedanken. Die Sonne scheint flach ins Zimmer als wolle sie die Zeit blenden. Die Sonne ist schon fast aufgegangen. Ihre strahlen tanzen zwischen meine verschlafenen Blicke. Ich spüre ihren Arm. Sie liegt da wie ein Baby, nur noch süßer. Ich überfliege noch mal die letzte Nacht.
Es hatte alles ganz harmlos angefangen. Wir besuchten ein Café. Als wir rausgeschmissen wurden, schlug Sie vor, dass wir bei ihr übernachten könnten, da ihre Eltern mal wieder in Österreich waren. Ich rief schnell Zuhause an. So eine Chance lass ich mir doch nicht entgehen. Bei Ihr übernachten! Dann wär ich schon arg blöd. Ich mein es war zu dem Zeitpunkt ja kein Geheimnis, dass ich Hals über Kopf in sie verliebt war. Wir fuhren also nach zu ihr nach Hause. Der Floh, der Christof eine Franziska mit der ich vor einer Woche schon mal Bekanntschaft gemacht hatte und die Miriam. Der Christof war seit 2 Tagen mit der Miriam zusammen. Ich überlegte aufgeregt bis ich durch ein lautes Gebell wieder in die Realität zurück gehohlt wurde. Wir standen vor einer Haustür aus dunklem Holz. Erst jetzt sah ich, in was für einer üblen Gegend wir eigentlich waren. Eine breite wenig oder fast gar nicht befahrene Straße, gegenüber ein Asylantenheim mit verfallenen Gebäuden, links eine Großbaustelle und rechts ein Industriewerk. Im Großen und Ganzen die fieseste Straße, die ich je gesehen hab. Miriam sperrte die Tür auf. Ein Hund sprang ihr entgegen. „ Kommt’s rein und habt ja keine Angst vor meinem Bruno“. Ich betrat einen kleinen Vorraum. Es sah alles ein wenig schäbig aus. Ich durchquerte einen Flur in dem neben einem Hundekorb und Freßnapf noch ein Tisch stand. Ich hatte viel zu schauen, denn auf dem Tisch der an der Wand stand waren so viele Sachen gestapelt dass man Flohmark hätte machen können. Ein Keyboard, Kerzenständer, Hundenäpfe, kiloweise Papier und noch einiges anderes. Ich war etwas verunsichert als ich in das Wohnzimmer kam. Ansich ein wahnsinnig schöner Raum. Eine Fensterscheibe die sich über die ganze Wand erstreckte war wohl dass bemerkenswerte. Sonst war das Wohnzimmer auch in etwa so schäbig wie der Flur. Alte sehr massive Holzschränke und eine Sofaecke aus den 70ern in einem fiesen grün, machten das Bild komplett. Aber irgendwie strahlte der Raum etwas sehr gemütliches und angenehmes aus. (Wobei ich mir jetzt nicht mehr sicher war ob die angenehme Atmosphäre nicht nur an Miriam lag) Ihr Hund hörte gar nicht mehr auf zu bellen. „Bruno jetzt reichst aber, Schluß“ Ihre Worte klangen so souverän und doch sehr zart. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Ich merkte, dass heute noch etwas passieren sollte. Ich setzte mich in einen der Polstersessel. Der Floh und der Christof telefonierten und Miriam werkelte irgendwas in der Küche. Als Sie wieder aus der Küche kam, sah ich nur ein weiteres mal, wie süß sie doch war. Sie strahlte ein so angenehmes Lächeln aus, wie ich es selten gesehen habe. Sie fragte in den Raum während sie uns etwas zu trinken brachte. „ Und dürft ihr übernachten“ – ne meine Mutter hat natürlich etwas dagegen - wie ich befürchtet hab“. Dieser Satz spaltete mit einem Schlag meine ganze Gedankenwelt. Einerseits war ich irgendwie wahnsinnig erleichtert, anderseits mahlte ich mir aus, was diese Nacht noch alles passieren könnte. Ich hatte ja schon erwähnt dass sie mit Christof seit 2 Tagen leiert war. Sollte ich den Schritt heut Nacht wagen. Ich beschloss die Situation noch ein bisschen auf mich wirken zu lassen. Ich saß da und überlegte. Es klingelte an der Tür und wir waren nur noch zu dritt. Ich hatte Hunger, Miriam verschwand kurz und wir beschlossen uns noch Pfannkuchen zu machen. Als wir gegessen hatten hockten wir uns vor die Glotze. Franziska war irgendwie verschwunden. Aber das interessierte mich in diesem Augenblick überhaupt nicht. Ich ließ mich tiefer in den Ohrensessel, der ein wenig moderte, einsacken. Miriam saß im zweiten Sessel direkt neben mir. Ich spürte ihre nähe, und ich genoss einfach den Augenblick. Wir legten unsere Füße auf den selben Hocker, und jeder deckte sich mit einer dunkelbraune Decke zu. Diese Decke war neben dem Fernseher das einzige im Zimmer, was erkenne ließ dass wir uns nicht in den 70er Jahren befanden. Die nächsten Minute- es war sicher mindestens eine Stunde- ist mir nur noch als verschwommenes Moment der absoluten seelischen Zufriedenheit in Erinnerung. Ich war an meinem Ziel angelangt. Das erste mal in meinem Leben war ich Selbstzufrieden. Ich war erhaben. Wir saßen jetzt auf einem Sessel und umarmten uns. Ich küßte sich langsam zuerst nur auf der Hand. Ich wußte ich durfte nicht zuweit gehen. Aber selbst ein Desaster am nächsten Tag schreckte mich in diesem Moment nicht ab. Hinter uns klang die Stimme von Franziska. Es war eine verschlafene, etwas frustrierte Stimme .“ Was macht ihr“ Ich sagte nichts . Oder vielleicht realisierte ich diese leise Stimme erst später. Miriam antwortete mit ruhiger zufriedener sinnlicher Stimme „Ich genieße“. Weiter nichts. Ich wußte als sie fertig gesprochen hatte, dass eine Beziehung für uns nicht in Frage kommen würde und sie mich im Grunde nur ausnutzte. Ja sie nutzte mich aus aber ich beschloss zumindest den Augenblick, nur den Moment, so lang wie möglich zu gestalten.

Ich erhob mich aus meinem Sessel die tiefe Morgensonne blendete mich. Ich nahm meinen Rucksack drehte mich um sagte Aufwiedersehen, gab der Miriam noch ein Bussi auf die Wange schaute ihr in die Augen drehte mich um und sagte, „ überlegs dir bitte, und warte nicht zu lang. Ich schloss die Tür und weinte!

 

Gefällt mir sehr gut. Du bleibst auf dem Boden der Tatsachen, und übertreibst nicht mit schwülstigem Liebespathos, was hier viele (nicht zu ihren Gunsten) machen. Dadurch wirkt die Story angenehm erfrischend.
Gibt egentlich nicht viel auszusetzen, außer, dass Du mehr Absätze machen solltest.

Lass noch mehr von Dir hören! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

 

Hallo Münchnermaxl,

ein wirklich erfrischender Text, aber noch ein bisschen mehr auf sprachliche Sauberkeit achten, denn dies würde auch der Verständlichkeit dienen. Sätze durch Kommas sauber trennen, Hauptwörter groß schreiben, Rechtschreibfehler vermeiden (ich "mahlte mir aus"), dann wird der Text noch angenehmer und leichter lesbar.

Hans Werner

 

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