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Leuchtreklame

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03.11.2015
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Leuchtreklame

,,Komm schon, noch eine Drehung, komm schon!'' Ja, geschafft, endlich bin ich draußen aus dieser Fassung. Ich bin meinem Glück schon viel näher als bis her. Zum ersten mal steh ich auf dem Boden und sehe wie groß der Raum überhaupt ist. Von oben ist es ganz anders, da wirkt alles so klein.
Dort drüben, am Ende des Zimmers hängt sie in ihrer vollen Schönheit. Sie ist so wunderschön wie sie über dem Schreibtisch hängt. An was sie wohl gerade denkt?
Ich beobachte sie schon lange, jeden Abend leuchtet sie in voller Pracht, manchmal bis spät in die Nacht hinein.
Der Besitzer von uns ist ein nettes junges Paar, das tagsüber bei der Arbeit ist. Abends sitzt der Mann auf der Couch unter mir, die Frau setzt sich an den Schreibtisch und knipst endlich meine Lampe an um zu zeichnen. Dann sehe ich wieder wie sie leuchtet – so wunderschön.

Ich hab von anderen Glühbirnen gehört, man muss spätestens bis zur Dämmerung wieder an seinen Platz sein, wenn man sich mal aus der Fassung geschraubt hat. Nur so kann man genügend Energie aufnehmen für den nächsten Tag und für ein weiteres Abenteuer. Also sollte ich mich beeilen und zu ihr rüber gehen und sie nach einem Date fragen. Leichter gesagt als getan, denn irgendwie hab ich Angst, sie könnte NEIN sagen. Jetzt steh ich hier auf der Fensterbank und sehe wie schön es da draußen ist. In diesem Moment beneide ich die Menschen, sie können jeden Tag diesen Ausblick genießen. Ich hab mir geschworen, dass ich irgendwann da raus geh und nie wieder zurück komme. Ich will was erleben und nicht immer am selben Leuchter hängen.
Vielleicht kommt sie mit mir mit. Ich muss sie endlich ansprechen. Immer noch am Fenster stehend sehe ich wie langsam die Sonnen untergeht. Die Straßenlaternen fangen an zu glimmen, anfangs schwach, dann immer heller, heller als ich. Das müssen wohl diese Energiesparlampen sein von denen alle reden. Sie sollen besser sein als wir, deshalb will man uns so bald wie möglich austauschen. Aber bis dann hin bin ich schon weg. So lange will ich nicht warten.
Es wird Zeit für mich wieder an meinen Platz zu gehen. Wieder in meiner Fassung warte ich darauf, dass die Frau nach Hause kommt und die Schreibtischlampe anmacht. So warm und schön leuchtet keine andere.
Die Tür fällt ins Schloss. Die Frau kommt ins Wohnzimmer, legt ihren Mantel auf das Sofa und macht die Schreibtischlampe an. Ich war mal wieder hin und weg von ihrem Leuchten - wunderschön.
Morgen muss ich sie ansprechen. Auf einmal steht auch der Mann im Wohnzimmer, ich hab ihn gar nicht rein kommen hören. Er murmelt irgendwas, daraufhin steht die Frau auf und macht SIE aus und beide gehen aus dem Zimmer. Nein, das kann nicht wahr sein, ist mein einziger Gedanke.
Den ganzen Abend lang kommt keiner zurück und knipst sie wieder an, nicht einmal mich. Draußen ist es schon lange dunkel. Nur die Straßenlaterne vor dem Haus erhellt unser Zimmer. Die ganze Nacht hindurch überlege ich, was ich zu ihr sagen will.

Ein lautes Klirren lässt mich aufschrecken. Hoffentlich sind bald alle aus dem Haus damit ich zu ihr kann.
Gefühlte fünf Stunden später ist es soweit, ich dreh mich aus meiner Fassung und hüpfe rüber zu meiner Schreibtischlampe. Sie hängt in ihrer Fassung wie keine andere Glühbirne. ,,Hey!'' ruf ich ihr mit einem etwas nervösen Ton zu. Sie muss in meiner Stimme hören das ich das noch nie gemacht habe. ,,Hallo“ ruft sie zurück. Der Anfang ist gemacht, bloß nichts Falsches sagen.
,,Wie geht’s dir'', kommt es mir aus dem Mund geschossen.
,,Gut, gut, und dir“
,,Ja auch, ach ja ich bin übrigens Jack. Mein Platz ist da oben in dem Leuchter.“
,,Mileni“
Mir blieb kurz der Atem weg, dieser Name ist wie Magie.
,,Hast du Lust morgen was zu machen, ich könnte dir zeigen wie es außerhalb der Fassung ist.“
Sie fängt an zu lachen: ,,Ja klar, gerne.“

Es dämmert bereits wieder, schnell verabschiede ich mich, hüpfe zum Sofa, von dort in meinen Leuchter und drehe mich in die Fassung zurück. Denn ganzen Abend muss ich an sie denken, an ihre Stimme, an ihre Augen, an ihr wundersames Leuchten.

Am nächsten Tag kann ich es kaum abwarten mit ihr etwas zu unternehmen. Sobald wir alleine sind lauf ich rüber zu meiner Schreibtischlampe und ruf wie am Vortag:,,Hey“, diesmal klingt es schon nicht mehr so schüchtern.
Blitz schnell dreht auch sie sich aus ihrer Fassung und begrüßt mich ebenfalls mit ,,Hey“.

Den ganzen Tag laufen wir in der Wohnung umher. Wir sehen aus dem Fenster wobei ich ihr versichere, dass es da draußen viel schöner ist als hier drinnen. Anfangs ist sie skeptisch doch allmählich glaubt sie mir. Der Tag kann nicht mehr besser werden. Doch alles geht einmal zu ende. Wir stehen vor ihrer Lampe und verabschieden uns, da kommt es einfach über mich:,,Willst du mit mir raus in die Freiheit?“ mir wird ganz heiß.
Sie dreht sich zu mir und lächelt: ,,Ja, lass uns gehen, gleich morgen.“
Ich küsse sie, sie küsste mich. Es fühlt sich an als würde die Zeit stehen bleiben. Zum Abschied drücke ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn.

Die ganze Nacht denk ich nur an morgen, an unseren Flucht. Wir laufen zur Lampenfabrik und verstecken uns dort in einem Karton und lassen das Schicksal entscheiden wohin die Reise geht.


Mileni ist total begeistert von diesem Plan. Wir warten auf den richtigen Moment und schleichen uns aus dem Haus.
Wie wir so die Straße hinunter gehen, wird mir erst klar wie schön es ist nicht eingesperrt zu sein.
Ich bliebe kurz stehen und dreh mich Mileni zu: ,,Ich liebe dich und ich finde es echt toll das du mit mir kommst“. Wir küssen uns, abermals bleibt die Zeit für mich stehen.
Wir schaffen es noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang zur Glühbirnenfabrik. In der Lagerhalle finden wir eine noch offenstehende Kiste, hüpfen hinein und legen uns zu den anderen Glühbirnen.
Kurz darauf nagelt jemand unsere Kiste zu.
Das war es, wir sind frei, endgültig frei mit der Traumbirne meines Lebens.,,Ich liebe dich“ höre ich ihr Flüstern neben mir.

Auf einmal, ein klirren um uns herum. Wo sind wir?
,,Vegas, Baby“ ruft eine rote Lampe direkt neben mir und drückte sich an mich. Was mir aber ein wenig Sorgen bereitet ist, dass ich ebenfalls rot bin. Verdammt normal rot. Rot, die Farbe der Liebe. Unter mir hängen noch etwa 20 solche Birnen. Plötzlich leuchtet mich jemand an direkt neben mir, Mileni. Sie ist es. Die schönste Birne der Welt ist direkt neben mir, sie ist rot. So rot wie ich. Wir küssen uns und diesmal dauert es eine halbe Ewigkeit.
Als es dämmert sehe ich es, wir alle leuchten rot. Rot und herzförmig angeordnet in einer Reklametafel für eine Hochzeitskirche. So möchte ich alt werden zusammen mit der Liebe meines Lebens in einem Symbol der Liebe.

Ende

 

Hej Dark Writer,

ich habe mich beim Lesen gefragt, wozu Du ausgerechnet Glühbirnen mit menschlichen Gefühlen ausstattest. So ein unbelebtes Ding find ich als Figur einer Geschichte schwierig und für meinen Geschmack gelingt es Dir auch nicht wirklich, denen Leben einzuhauchen.

,,Komm schon, noch eine Drehung, komm schon!'' Ja, geschafft, endlich bin ich draußen aus dieser Fassung.
Das wirkt etwas merkwürdig, diese wörtliche Rede, die dann endet, obwohl die Glühbirne wohl immer noch dabei ist, sich selbst anzufeuern. Diese Trennung sorgt für einen Stolperer gleich zu Beginn Deiner Geschichte.

Zum ersten mal steh ich auf dem Boden und sehe wie groß der Raum überhaupt ist. Von oben ist es ganz anders, da wirkt alles so klein.
Hier weiß Dein Leser noch nicht, um wen oder was es sich bei dem Erzähler handelt, die "Fassung" legt den Gedanken an eine Glühbirne zwar nahe, aber die stehen in der Regel nicht auf dem Boden, das haut einen dann wieder raus.

Dort drüben, am Ende des Zimmers hängt sie in ihrer vollen Schönheit. Sie ist so wunderschön wie sie über dem Schreibtisch hängt. An was sie wohl gerade denkt?
Hier weiß Dein Leser nicht, wer "sie" ist.

Der Besitzer von uns ist ein nettes junges Paar, das tagsüber bei der Arbeit ist.
Schöner klingt: "Unsere Besitzer sind ..." oder "Die Besitzer sind ... "
Vllt betonst Du den Besitz hier aber auch ganz unnötig, es ist ja nicht das, was jedem sofort in den Sinn kommt. Man würde eher daran denken, dass sie leuchten, oder?

Ich hab von anderen Glühbirnen gehört, man muss spätestens bis zur Dämmerung wieder an seinen Platz sein, wenn man sich mal aus der Fassung geschraubt hat.
Noch eine letzte Anmerkung:
Hier strapazierst Du meine Phantasie arg über. Nicht nur, dass ich es nicht schaffe, mir Glühbirnen vorzustellen, die sich eine Art Glühbirnen-Kodex zuraunen, dazu kommt auch noch, dass sie vor der Dämmerung wild in den Wohnungen herumhüpfen, weil sie ja tagsüber nicht leuchten müssen und es demnach niemand stört, wenn sie dann sonstwo sind.

Deinen Einfallsreichtum in Ehren, aber versuch es doch ein wenig handfester zu machen.
Nichts für ungut und viel Spaß noch hier.

Gruß
Ane

 

Danke für eure Kritik;)

Ja, das nenne ich doch mal einen sehr intensiven Austausch. Das freut deine Kritiker sicher, die halbe Minute, die Du dir da Zeit für sie genommen hast ;).

 

Hallo Fliege

ich weiß nicht wirklich wie ich deine Antwort verstehen soll!?
Ich hab mir alle Kritiken durch gelesen und nur weil ich jetzt keine halbe Seite über meine Rechtfertigung schreibe heißt es nicht ich hab mir keine Zeit genommen!
Ich hab mir die Kritik gemerkt und werde sie bei meiner nächsten Kurzgeschichte beachten, um mich doch ein wenig zu rechtfertigen: Eigentlich mag ich Fantasy Storys gar nicht aber ich hatte eine Idee und wollte sie zu Ende bringen und hab sie hier Online gestellt um zu sehen wie sie ankommt.
Andere Leser (Privat) haben meine Geschichte echt gelobt.

Nochmal vielen Dank für eure Kritik!

Gruß
Dark Writer

 

Komm schon, Dark Writer.
Was gibt es da nicht zu verstehen? Ane und maria.meerhaba haben sich viel Zeit genommen, nachdem sie deinen Text gelesen haben, dir konstruktive Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, und zwar ZU DIESER Geschichte. Klar darfst du die Anmerkungen auch für weitere Geschichten verwenden, aber es wäre nicht zuviel verlangt, wenigstens die Rechtschreibfehler und leicht umsetzbaren Tipps in DIESER Geschichte einzupflegen.

Oder reicht dir in Zukunft ein "Gute Geschichte, weiter so?" Dann ist das hier das falsche Forum für dich.

Noch was konstruktives zum Schluss.
Anführungszeichen werden nicht mit Kommas gesetzt, sondern entweder so: „Leuchtreklame“ oder so: "Leuchtreklame".

Gruss
dot

 

Hallo Dotslash

Ich weiß das sich Ane und maria.meerhaba sich dafür Zeit genommen haben, dass weiß ich auch sehr zu schätzen, ich erwarte auch gar nicht "Gute Geschichte, weiter so?" sonst könnte ich sie auch einem klein Kind vorlesen. Ich bin in meiner Privaten Version auf die Kritik eingegangen und hab sie Verbessert (dafür bedanke ich mich nochmal recht Herzlich) nur in der Online Version kam ich noch nicht dazu. Zeitlich!

Ich Bitte um Nachsicht! ;)

Gruß
Dark Writer

 

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