Leseprobe
Es mag eine dämliche Frage sein, aber sie begegnet mir das erste Mal.
Ein Verlag hat eine Leseprobe einer Erzählung von mir angefordert.
Kann ich nun den Abschnitt der Leseprobe frei auswählen oder ist es ungeschriebene Konvention, die Probe beim Beginn der Erzählung starten zu lassen? Ich habe bei einigen Verlagen gesehen, dass sie dieses fordern, bei dem, der meine Erzählung haben möchte aber nicht.
Ohne zu wissen, ob dies so ist - was spricht dagegen einfach einen Anfangsabschnitt zu wählen? Der Sinn einer Leseprobe ist ja festzustellen, ob ein Autor den Leser "einfangen" kann. Viele Buchkäufer lesen ja erstmal die ersten zwei Seiten eines Romans, daher kommt einem solchen Anfang besondere Bedeutung zu. Warum also nicht einfach die ersten paar Seiten schicken?
Da der Verlag ja ernsthaft interessiert zu sein scheint (wenn sie von sich aus eine Leseprobe anfordern, sollten sie es wohl sein): Was spricht dagegen, einfach mal nachzufragen? Ich denke nicht, dass denen das unangenehm aufstößt oder lästig ist. Du kannst ja darauf hinweisen, dass Verlage das unterschiedlich handhaben und du vorab gerne wüsstest, was ihnen lieber ist. Ich denke, eine solche Nachfrage würde von deren Seite sicher sogar als Engagement aufgenommen. Ich würde es jedenfalls machen.
Ach so: Und dann noch herzlichen Glückwunsch zu dieser Anfrage! Ich weiß, damit ist noch keine Veröffentlichung erreicht. Aber wenn das Interesse geweckt ist, ist das doch auch schon ein Erfolg. 
Ich wusste bei der Erzählung einfach, dass sie etwas schleppend beginnt. also habe ich die Chance genutzt, den Anfang noch einmal zu überarbeiten und die ersten Kapitel hingeschickt.
Vielen Dank für die Glückwünsche zu der Anfrage. Jetzt heißt es einfach Daumen drücken 
Lieben Gruß, sim
Wie üblich komme ich mit meiner Antwort wieder viel zu spät, aber sei's drum.
Vermutlich ist es bei Erzählungen auch nicht anders als bei Romanen. Dort ist es ungeschriebenes Gesetz, die Leseprobe vom Anfang zu schicken. Das hat auch einen verständlichen Grund. Der Verlag möchte wissen, ob der Anfang gut genug ist, den Leser zu fesseln und zum weiterlesen zu bewegen. Wenn der Anfang lahm ist und erst in der Mitte die richtig tollen Teile kommen, ist es oft schon zu spät.
