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Leo liest

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15.03.2010
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Leo liest

Buchenweg, Platanenweg, Kirschweg. Hier musste es sein. „Das letzte Haus in der Straße“, hatte sie gesagt. Kai betrachtete die mit Wein und Efeu zugewachsenen Mauern, den verwilderten Garten. Hier also wohnte Leo. Der Star ihrer Fußballmannschaft. Torschützenkönig der Liga.

Seit fünf Jahren spielten sie zusammen Fußball. Damals waren sie acht Jahre alt gewesen und in den ersten Wochen hatte keiner etwas bemerkt. Bis zu dem Tag, als ein Spiel zu einer wahren Schlammschlacht ausgeartet war. Der Trainer hatte sie unter die Dusche gescheucht, alle. Die Jungen standen wie vom Donner gerührt, als Leo nackt in den Duschraum kam. Sie hatte etwas verlegen gegrinst und dann gesagt: „Also so groß ist der Unterschied auch nicht.“ Leo war das einzige Mädchen beim FC 09.

Den Satz ‚So groß ist der Unterschied auch nicht’, bekam seitdem jeder Spieler einer gegnerischen Mannschaft zu hören, der eine blöde Bemerkung darüber abließ, dass beim FC ein Mädchen die Tore schoss. Wobei sich elf Augenpaare auf die Hosen des Unglücklichen richteten. Das hatte noch jeden Lästerer zum Schweigen gebracht.

Eigentlich hatte Leo vorgeschlagen, sich bei Kai zum gemeinsamen Lernen zu treffen. Schließlich war sie es, die Hilfe in Mathe brauchte. Aber er hatte behauptet, dass es bei ihm zu laut sei. Das war eine glatte Lüge, die ihm aber leicht über die Lippen gekommen war.

Leo war tough. Obwohl sie ein Mädchen war, ging sie keiner Rauferei aus dem Weg. Sie hatte sogar mal eine Rote Karte kassiert, weil sie einem gegnerischen Spieler zwischen die Beine getreten hatte. Sie tat es damals mit einem Schulterzucken ab: „Er hat mich beleidigt.“ Was er genau gesagt hatte, behielt sie für sich.
Leo jammerte auch nie rum, wenn sie gefoult wurde. Und weinen hatte er sie noch nie gesehen. Was sollte sie von ihm denken, wenn sie die ganzen Kinder- und Jugendbücher sah. Fantasyromane, Science-Fiction, Märchen, Enid Blyton bis zum Abwinken. Nein, dann schon besser eine Stunde Bus fahren.

Vor der Tür von Leos Haus saß eine schwarz-weiße Katze und maunzte ihn an. Kai suchte nach einem Klingelknopf und fand ihn schließlich mitten auf der Tür. Er drückte darauf und ein schriller Ton hallte durch das Haus. Nichts rührte sich. Er klingelte ein zweites und ein drittes Mal. Als er gerade wieder den Finger auf dem Knopf hatte, wurde die Tür aufgerissen. Ihm gegenüber stand ein großgewachsener Mann, der in der rechten Hand einen altmodischen, grünen Telefonapparat hielt, dessen Hörer er zwischen Schulter und Kopf eingeklemmt hatte. „Einen Moment“, sagte er in den Hörer. Dann brüllte er in das Treppenhaus: „Leo, dein Besuch ist da!“

Im ersten Stock flog eine Tür auf und Kai erkannte im Dämmerlicht der Diele Leos schlaksige Figur. „Komm hoch“, sagte sie. Erst als er die Zimmertür hinter sich schloss, sah er, dass die Katze ihm gefolgt war. „Komm her, Mieze!“, sagte Leo und das Tier sprang ihr in die Arme. Sie setzte sich mit der Katze im Arm auf ihr Bett und Kai sah sich in dem Raum um. Er war baff. Wenn sein Zimmer mit Büchern vollgestopft war, dann war dieses hier überladen. Nicht nur, dass an jeder freien Wandfläche Regale standen. Bücher stapelten sich auch auf dem Fußboden, auf dem Bett, auf Leos Schreibtisch und auf der Fensterbank.

Sie musste seine Verblüffung bemerkt haben. „Was ist?“, fragte sie. „Hab ich Rotz unter der Nase oder so was?“

Das riss Kai aus seiner Erstarrung. Er lehnte sich an den Türrahmen und sah Leo an. „Du liest?“

Jetzt war es an Leo, verblüfft zu sein. „Ja“, sagte sie gedehnt. „Ist das schlimm?“

„Nein“, beeilte Kai sich zu sagen. „Ich hätte nur niemals gedacht, dass du ...“

Leo grinste jetzt: „Was hast du erwartet? Ein Zimmer wie von einem Jungen, vollgestopft mit Computern und Spielekonsolen, einen zugemüllten Schreibtisch, Fußballposter an den Wänden und den Fußboden knöchelhoch voller dreckiger Unterhosen? Kein Problem, da raus, drei Türen nach rechts und deine Träume werden wahr.“

Kai musste lachen. „Na ja. Irgendwie schon, außer den dreckigen Unterhosen vielleicht. Aber so gefällt’s mir viel besser. Ich bin nämlich nicht wie deine Brüder.“

„So, so!“

Leo streichelte die Katze hinter den Ohren. Das Tier legte den Kopf zurück und schloss die Augen, die bisher misstrauisch den fremden Jungen neben der Tür beobachtet hatten.

Kai ging zum Fenster und durchstöberte den Bücherstapel, der auf der Fensterbank lag. Drei Fantasyromane, die er auch kannte. Ein paar Bücher über Mädchen und Pferde. Na ja, nicht gerade sein Fall. Jungen und Hunde wäre gerade noch gegangen. Obwohl, meistens langweilten ihn solche Schmöker inzwischen. Aber vor einem Jahr hatte er sie noch verschlungen. Und ein Krimiband für Kinder. So was hatte er noch nie gelesen.

„Tintenherz kenne ich auch“, sagte er. „Aber die Pferdebücher sind ja wohl unterirdisch. Oder stehst du auf Pferde?“

Leo wirkte plötzlich etwas verlegen. „Die Pferdebücher les ich immer vorm Einschlafen. Die sind so schön unaufregend.“

Die Katze hatte sich auf die Seite gedreht und Leo streichelte ihren Bauch. Das Tier wuchs regelrecht in die Länge, die Vorderpfoten geradeaus gestreckt. Die Hinterpfoten versuchten dem Katzenschwanz Konkurrenz zu machen. Dazu ertönte ein tiefes Schnurren.

„Und du hast Tintenherz gelesen?“, fragte Leo.

Kai nickte: „Ich hab alle drei gelesen.“

„Und welches gefällt dir am besten?“

„Das erste“, sagte er.

„Mir auch“, bestätigte Leo. Dann nickte sie mit dem Kopf in Richtung der Bücherregale. „Wenn du was Interessantes findest, kannst du’s dir ausleihen. Ist kein Problem.“

„Danke“, antwortete Kai und bemühte sich, nicht zu begeistert zu klingen.

Eine Weile sagte keiner von ihnen etwas. Leo drückte Mieze an sich, bis die anfing zu zappeln und sie die Katze loslassen musste.

Kai sah aus dem Fenster und verfolgte die Autos, die in einiger Entfernung über eine Brücke fuhren. Schließlich drehte er sich um. „Wo wollen wir Mathe machen?“

Leo stand auf und stapelte die Bücher auf ihrem Schreibtisch zu einem kleinen Turm. „Lass mal, ich mach das“, sagte Kai, als sie den Turm hochheben wollte. Leo grinste nur. „Vorsicht!“, sagte sie warnend und hob die Bücher hoch, als wären sie schwerelos. Sie setzte den Stapel auf den Fußboden und schob dann einen zweiten Stuhl vor ihren Schreibtisch. „Lass uns anfangen.“

Zwei Stunden später waren sie beide so erschöpft wie sonst nach einem langen Training. In ihren Köpfen schwirrten Prozentzahlen und komplizierte Winkelberechnungen durcheinander. Leo schlug mit einer dramatischen Geste das Mathebuch zu, stand auf, reckte sich und öffnete dann die Tür.

„Wo willst du hin?“, fragte Kai.

Sie winkte ihm, er solle ihr folgen. „Küche“, sagte sie.

Sie nahmen sich Saft und Brote mit auf Leos Zimmer und aßen dort. Kai ließ seinen Blick immer wieder über die Buchrücken in den Regalen schweifen. Schließlich schnipste Leo mit den Fingern vor seinen Augen und er schüttelte den Kopf. „Was ist los mit dir?“, fragte sie.

Kai war verlegen, entschied sich dann aber für die Wahrheit. „Ich hätte nie gedacht, dass du auch liest.“

„Wieso ‚auch’?“

„Ähm.“ Scheiße, verplappert!

Kai schwieg.

Leo grinste plötzlich: „Wie viele hast du?“

„Wie viele was?“

„Wie viele Bücher hast du?“

Kai musterte abschätzend Leos Bücherregale. „Wahrscheinlich so viele wie du“, antwortete er. „Ich hab sie nie gezählt. Die meisten sind vom Flohmarkt oder getauscht. Ich krieg nicht so viel Taschengeld, weißt du.“

„Woww“, sagte Leo. „So viele wie ich! Darf ich dich mal besuchen?“

„Klar, nächsten Mittwoch. Mathe.“

Leo stöhnte theatralisch.

„Ich denk, bei dir ist es zu laut?“

Wie war das? Lügen haben kurze Beine.

„Ach, nächste Woche ist es leiser. Das geht schon.“

Leo grinste und sah auf die Uhr: „Dein Bus fährt in einer Viertelstunde.“

Kai kaute auf seiner Unterlippe herum und war froh, dass sie nichts mehr zu diesem Thema sagte. Er sammelte das Mathebuch und seine Stifte ein und steckte sie in die Umhängetasche. „Okay dann bis morgen beim Training.“ Er rieb seine Hände an der Hose.

Schließlich machte Leo einen Schritt auf ihn zu und drückte ihn an sich. „Bis morgen dann. Und Danke.“ Erst wusste er nicht, wohin mit seinen Armen. Aber schließlich legte er sie auf Leos Rücken, wie er es auch auf dem Fußballplatz tat, wenn sie mal wieder eine seiner Flanken ins Tor gehauen hatte.

Sie kam mit ihm an die Haustür. Im Hintergrund redete ihr Vater immer noch. „Telefoniert der den ganzen Tag?“, fragte Kai.

Leo rollte mit den Augen. „Ständig, und wir haben nur eine Leitung. Wenn ich mit meiner Freundin reden will, geht das nur über ICQ. Hast du auch ICQ?“

Kai schüttelte den Kopf.

Sie hielt ihm die Tür auf. „Ich kann’s dir ja mal einrichten und zeigen wie’s geht.“

„Nächsten Mittwoch zum Beispiel?“

Leo lachte leise.

„Kai!“

Er drehte sich zu ihr um. Sie trat verlegen von einem bestrumpften Fuß auf den anderen. „Sollte ich wegen deiner Bücher nicht zu dir kommen?“

Kai nickte und merkte, dass er rot wurde.

Leo knuffte ihn an die Schulter.

„Trottel“, sagte sie und klang plötzlich heiser.

„Ja, wahrscheinlich. Trottel“, sagte Kai und dann lief er schnell los, um bloß nicht irgendetwas Mädchenhaftes zu sagen.

Es war besser an die Leo zu denken, die Fußball spielte und coole Sprüche losließ. Eine Leo, die auf dem Bett lag und las, während ihre Katze neben ihr schnurrte, das war etwas ganz anderes. Da musste er sich erst daran gewöhnen.

 

Hi yoho,

Deine Geschichte liest sich herrlich frisch und flott weg, hat mir richtig gut gefallen. Du triffst genau den Ton, den ich an Kinder / Jugendgeschichten mag, nicht so belehrend oder moralisch.
Ein klein bisschen zu kess war mir Deine Leo – meine Tochter ist acht und ehe sie sich mit einer Horde Jungs NACKIG duschen würde, ließe sie sich wahrscheinlich eher alle Milchzähne ziehen, aber es soll ja alles geben …
Damit meine ich nur – so super abgebrüht und cool muss das Girl gar nicht sein, die Geschichte erreicht trotzdem ihr Ziel. Netter Gag ist auch, dass man in den ersten paar Zeilen natürlich noch an einen Jungen denkt.
Sich wegen seiner Bücher zu schämen, das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, entweder man liest, oder man liest nicht, und die Kids die es tun, durchlaufen alle ihre Pferde, Tintenherz, Harry Potter, Rick Riordan Phasen, das ist ja jetzt nicht so, als ob Kai Nesthäkchen im Regal stehen hat. Aber ich will nicht meckern, denn insgesamt fand ich das eine sehr gelungene Geschichte.

LG
Sammamish

 

Hallo yoho und herzlich willkommen auf kg.de!

Ich habe deine Geschichte auch sehr schön gefunden, sie kommt sehr frisch und locker daher.
Ein Punkt hat mich dann aber doch gestört, und zwar die Tatsache, dass Leo mit den Jungs spielen darf, und das noch mit 13. Ich habe früher selber Fussball gespielt und kann dir sagen, dass es auch Mädchenteams gibt. Ich weiss nicht, wie das in Deutschland geregelt ist, aber mir scheint es schon sehr unwahrscheinlich, dass es in dieser Altersgruppe noch nicht getrennt ist (bei den ganz Kleinen spielen sie manchmal gemischt). Für die Geschichte wäre es ja auch nicht wichtig, ob sie im gleichen Team spielen oder nicht ... ich würde das der Glaubwürdigkeit halber noch ändern. Sie hätten ja zum Beispiel früher zusammen spielen können, und jetzt ist er enttäuscht, dass sie im Mädchenteam ist oder so ...

Dann eine kleine formale Sache: Ich würde ein paar Abstände rausnehmen, du zerschiesst da die Dialoge, was schade ist.

Ansonsten glaube ich, dass sich hier viele wiedererkennen werden ... ich schaue heute noch liebend gerne die Bücherregale von Leuten durch, bei deinen ich zu Besuch bin. :)

Schöner Einstand!

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Hallo Sammamish und sirwen,

zunächst mal vielen Dank für die nette Begrüßung.

Ich hatte überlegt, ob ich als Erstling hier eher eine lockerer oder lieber eine ernste Geschichte bringen soll, habe mich dann aber für das Erstere entschieden.

Und es ist wirklich nur eine Geschichte, nichts was wirklich passiert ist.

Ich habe seit meinem zehnten Lebensjahr und bis ich erwachsen war allerdings selber Leistungssport gemacht. Und ich kann versichern, eine besonders sinnliche Gemeinschaft ist das nicht. Bücher waren jedenfalls kein Gesprächsthema. Dabei hätte ich eine Menge zu erzählen gehabt, musste es aber für mich behalten. Und ich habe nicht mal Fußball gespielt, sondern war Lang- und Mittelstreckenläufer. Bei den Fußballern ist das, nach allem was ich erfahren habe, noch wesentlich schlimmer.

Aus diesem Hintergrund heraus habe ich den Plot konstruiert. Kai hat sich im Verein ein gewisses Image aufgebaut. Er ist ein harter Fußballer. Außerdem hat er Ahnung von Mathe. Auch eher eine männliche Eigenschaft. Dieses Image möchte er nicht gefährden, indem er seine geheime Leidenschaft für Bücher gerade Leo offenbart, die für ihn eine Art Vorbildfunktion hat.

Leo selber ist sportlich sehr erfolgreich und außerdem ein Mädchen. Sie kann sich deshalb erlauben, mehr von ihrem wahren Ich zu zeigen, ohne befürchten zu müssen, dass man sie mobbt oder hänselt.

Leos Charakter musste so ‚kess’ sein, um einen Gegensatz zu dem eher zurückhaltenden Kai zu zeichnen. Übrigens dürfen Mädchen in Deutschland bis zum zwölften teilweise aber auch bis zum vierzehnten Lebensjahr in gemischten Mannschaften spielen. Das hängt immer ganz davon ab, wie der Verein das handhabt. Reine Mädchenmannschaften gibt es eher selten. Die Vereine tun sich da auch sehr schwer.

Das (ehemals) Fußball-spielende Mädchen, das ich kenne, hat jedenfalls mit dreizehn aufgehört in einer Jungenmannschaft mitzuspielen und macht jetzt Volleyball. Denn obwohl sie in einer größeren Stadt lebt, gab es dort keine Mädchen-Fußballmannschaft.

Was die Abstände anbetrifft ... ich mag keine Bleiwüsten. Das ist aber eine reine Geschmackssache. Buchdrucker verwenden normalerweise einen Durchschuss von 20 Prozent. Den gibt es aber in den wenigsten Internet-Archiven. Und bevor ich alles zusammen kleistere, nehme ich dann lieber 100 Prozent.

Ach ja, die Sache mit der Dusche. In unserer Laufgruppe gab es damals auch ein Mädchen. Unser Trainingsplatz lag mitten in der Pampa und wir mussten alle mindestens eine halbe bis dreiviertel Stunde mit dem Fahrrad fahren, um nach Hause zu kommen. Deshalb war duschen und trockene Klamotten anziehen Pflicht. Es gab nur eine Dusche, aber ich kann mich nicht erinnern, dass uns das groß gestört hat. Ich vermute mal, es war einfach Gewohnheit und ungefähr so aufregend wie ein FKK-Strand, nämlich gar nicht.

Danke für die Kommentare

Gruß Bernd (yoho)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo yoho,

und herzlich Willkommen hier auf kg.de :)

Jo, auch mich hat diese Geschichte angesprochen - flüssiger Erzählstil, guter Aufbau und erfreulich fehlerfrei dazu. Etwas gewundert, wie auch sammamish, hat mich der Aufhänger der Geschichte mit der Peinlichkeit des Lesens. Vielleicht sollte man das nicht an dem Lesen an sich aufhängen, sondern an der vorhandenen Bücher.

Also: Kai schämt sich nicht dafür, ein Leser zu sein, sondern eben solchen Kram wie Enid Blyton etc. in den Regalen stehen zu haben (heute sind das dann Serien wie Die drei ??? - die flogen letzten Sommer bei meinem 13-jährigen raus - somit liest man aus der Geschichte heraus, dass der Autor älter sein muss ;) )


Auf jeden Fall ein prima Einstand hier und ich freue mich auf mehr von dir.

Ich habe noch ein paar Anmerkungen, teilweise auch reine Geschmackssache:

Torschützenkönigin der Liga.
da schummelst du natürlich ein wenig, um den Leser auf die falsche Fährte zu locken ;)

Ihr Trainer, der mit dem Rücken zu ihnen die Trikots in einem Waschbecken vom gröbsten Schmutz befreite,
den Trainer möchte ich mal sehen, der die Trikots wäscht :D


Vor der Tür von Leos Haus saß eine schwarz-weiße Katze und maunzte ihn an. Kai suchte nach einem Klingelknopf und fand ihn schließlich mitten auf der Tür. Ein Namensschild gab es nicht. Er drückte auf den Knopf und ein schriller Ton hallte durch das Haus. Nichts rührte sich. Er klingelte ein zweites und ein drittes Mal. Als er gerade wieder den Finger auf dem Knopf hatte, wurde die Tür aufgerissen.

Ihm gegenüber stand ein großgewachsener Mann, der in der rechten Hand einen altmodischen, grünen Telefonapparat hielt, dessen Hörer er zwischen Schulter und Kopf eingeklemmt hatte. „Einen Moment Karl“, sagte er in den Hörer. Dann brüllte er in das Treppenhaus hinter der Tür: „Wer hat einen Jungen bestellt?“

Zwei Jungs erschienen und schüttelten bei Kais Anblick den Kopf. Der ältere der beiden drehte sich um und rief: „Leo, beweg deinen Hintern. Besuch für dich!“ Oben flog eine Tür auf und Kai erkannte im Dämmerlicht der Diele Leos schlaksige Figur. „Komm hoch“, sagte sie. Als Kai an ihren Brüdern vorbei ging, musterten die ihn von Kopf bis Fuß. „Eine Bemerkung und es kracht“, hörte er Leos Stimme.

Diese drei Abschnitte sind mir zu ausführlich, um den Weg von der Haustür bis in das Zimmer zu beschreiben. Natürlich ist es prima, wenn man mit kleinen Details Atmosphäre schafft, aber z.B. die Information, dass der Vater mit einem Karl telefoniert, driftet für mich dann schon zu weit ab.

Die Frage: „Wer hat einen Jungen bestellt?“ finde ich sehr abwertend - ist das so gedacht?

Als Kai an ihren Brüdern vorbei ging, musterten die ihn von Kopf bis Fuß. „Eine Bemerkung und es kracht“, hörte er Leos Stimme.
Da verstehe ich nicht, wie das gemeint ist. Erst vermutete ich, dass Kai wie ein Looser wirkt und sich die Brüder darüber amüsieren könnten - aber deiner Antwort nach soll er ja ein richtiger Kerl sein - also hängt es damit zusammen, dass Leo einfach Jungenbesuch hat? Das kommt für mich überhaupt nicht richtig raus, vielleicht könnte man das noch mit einem Hinweis mehr eindeutig machen.


Leo grinste jetzt: „Was hast du erwartet? Ein Jungenzimmer,
Wid sie in dem Moment von einem Jungenzimmer sprechen, wenn sie ein Mädchen ist? Ich würde das "Jungen" einfach streichen.

Kai nickte und merkte wie er Rot wurde.
rot


Übrigens - mir sind die Abstände auch zu weit auseinandergezogen, das sieht richtig zerrissen aus und macht das Lesen nicht angenehmer - es muss ja nicht alles zusammenkleben, aber bei sinnvollen Absätzen ist es doch angebracht.

Viele Grüße
bernadette

 

Hallo bernadette,

auch dir Danke für die nette Begrüßung.

Jetzt muss ich auch mal loben: ich finde es gut, dass es ein Archiv gibt, das sich ausschließlich um Kurzgeschichten kümmert. Leider hat man als Fan der Shortstory in Deutschland einen schweren Stand. Nicht nur, dass die wenigsten Leser wissen, wie eine Kurzgeschichte ‚funktioniert’. Es gibt auch nur wenige Plattformen, auf denen sie Beachtung finden, sprich gelesen werden. Na ja und verkaufen lassen sie sich auch nicht wirklich.

Das mit dem nahezu-fehlerfrei halte ich ehrlich gesagt für eine Selbstverständlichkeit. Und was den Erzählstil anbetrifft. Nun gut, da stimmt die Selbstwahrnehmung selten mit der Fremdwahrnehmung überein. Von da her muss ich mich da auf euer Urteil verlassen.

Ich weiß nicht, wie ihr das hier haltet. Wenn ich jetzt anfange, die Geschichte zu überarbeiten, (wobei ich noch gar nicht überprüft habe, ob das geht), dann machen eure Anmerkungen natürlich keinen Sinn mehr. Von da her würde ich das jetzt, wenn es Recht ist, erst mal so lassen. Quasi als Lehrstück für jeden, der sich damit beschäftigen mag.

Das bedeutet aber nicht, dass mich eure Hinweise nicht interessieren. Ganz im Gegenteil. Denn selbst wenn ich noch so überzeugt davon wäre, dass ich das alles richtig mache (was nicht der Fall ist), dann bringt es mir ja nichts, am Publikum vorbei zu schreiben. Von da her fallen konstruktive Anmerkungen bei mir immer auf fruchtbaren Boden.

Mehr von mir wird es geben, aber nur nach und nach. Jede Kurzgeschichte, die ich schreibe, nimmt nämlich an irgendeinem Wettbewerb teil und die Veranstalter möchten meistens unveröffentlichte Geschichten. Deshalb kann ich sie erst, nachdem alles gelaufen ist, in öffentlichen Archiven posten.
Wer besonders interessiert ist, kann die neuen Geschichten per E-Mail bekommen. Aber der Fanclub ist noch sehr überschaubar. Ich schreibe erst seit einem halben Jahr wieder Kurzgeschichten.

Im Einzelnen zu deinen Anmerkungen:

Der ‚Torschützenkönig’ war natürlich Absicht, um, wie du es ausdrückst, auf eine falsche Fährte zu locken.

Der Trainer, der die Trikots (vor-) wäscht ... Normalerweise ist es üblich, dass der gesamte Trikotsatz reihum von den Eltern gewaschen wird. Waschmaschinen kommen mit Schlamm ja gerade noch klar. Aber diese fiesen, kleinen Steine von den Schotterplätzen, die sind nicht so toll, weil sie dann hinterher in der Trommel rumklimpern und man sie von Hand wieder raussuchen muss. Wer als Trainer also die Geduld der Eltern nicht überstrapazieren will, der wäscht einen total versauten Trikotsatz dann schon mal im Waschbecken aus. In diesen riesigen alten Becken, die oft noch auf den Sportplätzen zu finden sind, ist das kein Problem. Notfalls tuts auch eine Dusche.

Der dauertelefonierende Vater musste eingeführt werden, um die Schlussszene schreiben zu können, in der Leo Kai anbietet, bei ihm ICQ zu installieren, damit sie einfacher in Kontakt bleiben können. Die Katze musste auch dazu, weil sie die folgenden Szenen auflockert. Aber unterm Strich hast du Recht. Man hätte da noch etwas straffen können.

Der Satz ‚Wer hat einen Jungen bestellt’ ... So was kommt davon, wenn man bei einer Figur an einen bestimmten Menschen denkt. Der Mann lässt so Sprüche los, aber seine Kinder wissen damit umzugehen.

Ein Wort und es kracht ... Brüder, egal ob jünger oder älter, betrachten Jungenbesuch bei einer Schwester wohl vor allem als Verletzung ihres Territoriums. Freud könnte dir da sicherlich weiterhelfen, wenn es darum geht, dieses Verhalten zu erklären. Jedenfalls sollte sich Leo, so Kai denn öfters auftaucht, der einen oder anderen eindeutigen Bemerkung sicher sein. Jeder, der mit Geschwistern aufgewachsen ist, kennt das. Aber es stimmt. Da nicht jeder Geschwister hat, sollte man das erklären oder streichen, da ich befürchte, dass irgendeine Erklärung doch den Erzählfluß stören würde.

Das ‚Jungenzimmer’ ... ich kenne nur Jungenzimmer, in denen man ein Räumfahrzeug braucht, um von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Leo fragt, ob Kai ein Zimmer wie von einem Jungen erwartet hat. Mädchen räumen ja, von Ausnahmen mal abgesehen, ihre Zimmer regelmäßig auf.

Kai nickte und merkte wie er Rot wurde ... Der Duden sagt in der der K72: „im Dunkeln tappen, im Trüben fischen, auf dem Laufenden sein, zum Besten geben“
Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass man deshalb auch ‚Rot werden’ schreibt. Da ich das Problem aber öfters habe: nach welcher Regel meinst du, dass es klein geschrieben werden müsste. Interessiert mich sehr.

Abstände ... wenn das so stört, mache ich das für die nächste Geschichte bei kg.de anders. Kein Problem.

Danke für den ausführlichen Kommentar

Gruß yoho

 

hola yoho,

Jetzt muss ich auch mal loben: ich finde es gut, dass es ein Archiv gibt, das sich ausschließlich um Kurzgeschichten kümmert.
*räusper* - Archiv hört sich so verstaubt an. Hier ist was los, da fegt eher manchmal ein Sturm durch ;)
Leider hat man als Fan der Shortstory in Deutschland einen schweren Stand. Nicht nur, dass die wenigsten Leser wissen, wie eine Kurzgeschichte ‚funktioniert’. Es gibt auch nur wenige Plattformen, auf denen sie Beachtung finden, sprich gelesen werden. Na ja und verkaufen lassen sie sich auch nicht wirklich.

DER SPIEGEL 11/2010 (aktuelle Woche) - S. 142: Eine Doppelseite über die "Entdeckung" des Charmes von Kurzgeschichten und Erzählungen.
Hat mich als jahrelanger Fan von KGs sehr gefreut, dass sie wieder in den Fokus gerückt werden - wenn auch mit konkreten Autoren, deren Werke ich wohl erst noch lesen muss ...

Das mit dem nahezu-fehlerfrei halte ich ehrlich gesagt für eine Selbstverständlichkeit.
Wir sind hier trotz alledem ein freies Forum, in das jeder Zugang hat. Da gibt es viele Texte, die nur sehr kurz online sind, weil so fehlerbehaftet, dass sie gelöscht werden müssen, um ein gewünschtes Niveau zu halten. Andere brauchen formale Textarbeit von den anderen, weil sie eigentlich gut schreiben, aber mit der RS Schwierigkeiten haben.
Ich weiß nicht, wie ihr das hier haltet. Wenn ich jetzt anfange, die Geschichte zu überarbeiten, (wobei ich noch gar nicht überprüft habe, ob das geht), dann machen eure Anmerkungen natürlich keinen Sinn mehr. Von da her würde ich das jetzt, wenn es Recht ist, erst mal so lassen.
Quasi als Lehrstück für jeden, der sich damit beschäftigen mag.

Wieso machen die Anmerkungen keinen Sinn mehr, wenn die Geschichte dadurch gewinnt? Nun gut, bei dir geht es mehr um Kleinigkeiten, bei anderen Texten ist es höchstnotwendig, dass sie Bearbeitet (Button unter dem Text) werden.

Im Normalfall werden die Texte auch verändert, immer wieder, manche sogar nach Jahren, wenn ein Kritiker sie wieder aus dem Grund des Geschichtenozeans hervorholt. Lehrstücke haben wir hier 10.000-fach - dadurch, dass die Texte verändert worden sind und der Autor damit wachsen konnte.

Normalerweise ist es üblich, dass der gesamte Trikotsatz reihum von den Eltern gewaschen wird.
Eben. So eine Mutter bin ich schon seit x-Jahren. Ich habe noch NIE vorgewaschene Trikots bekommen. Dafür schon öfters welche, die ich auch erst in der Badewanne eingeweicht habe, bevor ich die Waschmaschine damit malträtiert habe ;). Aber das sind Einzelerfahrungen.

Der Satz ‚Wer hat einen Jungen bestellt’ ... So was kommt davon, wenn man bei einer Figur an einen bestimmten Menschen denkt. Der Mann lässt so Sprüche los, aber seine Kinder wissen damit umzugehen.
Seine Kinder? Da ist mein Bedenken falsch angekommen: Es geht um Kai!
Was hättest du von einem Vater gedacht, der dir die Tür aufmacht - du kennst ihn nicht - und so einen Spruch losläßt?
Jeder, der mit Geschwistern aufgewachsen ist, kennt das. Aber es stimmt. Da nicht jeder Geschwister hat, sollte man das erklären oder streichen, da ich befürchte, dass irgendeine Erklärung doch den Erzählfluß stören würde.
Ich hatte einen älteren Bruder, den hat das nie interessiert, ob mich nun Mädels oder Jungs besucht hatten - also meine Antennen sind für die Szene nicht sensibilisiert.

Kai nickte und merkte wie er Rot wurde ... Der Duden sagt in der der K72: „im Dunkeln tappen, im Trüben fischen, auf dem Laufenden sein, zum Besten geben“

Da ich das Problem aber öfters habe: nach welcher Regel meinst du, dass es klein geschrieben werden müsste. Interessiert mich sehr.

Nach keiner Regel. Ich kenne keine. Bauchgefühl. Aber rot ist doch ein Adjektiv und der Ausdruck im Passiv und sonst ist rot werden kein feststehender Ausdruck, oder?

Vielleicht unterscheidet es sich zu deinen Beispielen dadurch, dass ein Hilfsverb (sein) eingesetzt wird und kein definiertes Verb wie z.B. das Fischen; das Sein sagt man ja nicht.
Meine schnell herbeigezauberte Erklärung - wenn es dich wirklich interessiert, frag mal Tserk (Moderator Korrekturcenter) der studiert das gerade.

Abstände ... wenn das so stört, mache ich das für die nächste Geschichte bei kg.de anders. Kein Problem.
Also warum erst bei der nächsten?

Viele Grüße
bernadette

 
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Hi yoho,

viel Konstruktives habe ich nicht mehr beizutragen. Mir hat deine Geschichte auch gut gefallen. Auf die "Vorwäsche" der Trikots im Waschbecken würde ich allerdings auch verzichten, schon weil das hieße, dass die nass in die Sporttasche kommen, was nicht sehr schön ist. Zumindest auf einer unserer Sportanlagen würde überdies der Platzwart schimpfen, wenn ich das täte. ;)
Wenn Leo seit seit fünf Jahren Fußball spielt und mit 8 Jahren angefangen hat, hat sie das in der jungen oder alten F-Jugend getan. Entsprechend müsste sie jetzt in der alten D- oder jungen C-Jugend sein. Hängt vielleicht ein bisschen von der Größe des Vereins ab, aber bei uns bleiben Mädchen und Jungen nur bis zur E-Jugend in gemischt, ab der D-Jugend spielen sie in eigenen Mannschaften.
Hat mir der Geschichte vielleicht nur wenig zu tun, fiel mir nur als Detail auf.

Zur Grammatik oder Formulierung "merkte, wie er rot wurde". Rot ist hier als Adjektiv gebraucht und wird entsprechend wirklich klein geschrieben. "wie" als Einleitung des Nebensatzes ist falsch, da kein adäquater Ersatz für "dass", das eigentlich an diese Stelle gehörte. "wie" verlangt überdies eine Beschreibung der Art und Weise, in der er rot wurde. Vor allem aber liest es sich unschön.

Das ist aber jetzt auch alles, was ich noch zu nörgeln habe.
Und noch mal zur Erinnerung: Die Geschichte hat mir gefallen.

Liebe Grüße
sim

ach ja, bernadette. Ich nehme auch als Trainer die Trikots durchaus mal zum Waschen mit nach Hause. Natürlich nicht jedes Mal. ;)

 
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Guten Tag, Yoho!

Das ist eine nette Geschichte, aber sie hängt an einem wackligen Rahmen.
Die Duschszene hat mich ziemlich gewundert. Wußte der Trainer auch nicht, daß sie ein Mädchen ist? Kannte ihren richtigen Namen nicht? Geht das? Andernfalls hätte er sich doch gut überlegt, ob er sie mit den Jungen in die Dusche schickt, sowas kann nämlich fett Ärger mit Eltern geben, und nicht nur mit Mädcheneltern. Bei Dir wird nur ein flapsiger running gag draus, der zwar hübsch ist, mir für Achtjährige (und deren Trainer) aber unpassend scheint.
Aber was soll's, wenn ich das schon nicht mitkaufe, ist mir die ganze Gschichte hinfällig. Ich kann es ja lesen, als sei es Science Fiction, außerdem hab ich keine Ahnung davon, wie es im Kinderfußball zugeht.
Aber: Ein achtjähriges Mädchen, das sein Geschlecht verheimlichen kann? Ok, für fünf Minuten vielleicht, aber so lange? Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Hat sie womöglich einen Pakt darüber mit den Eltern abgeschlossen? Oder verheimlicht sie auch ihren Eltern, daß sie bei den Jungen Fußball spielt? Sieht sie keinen der Jungen in der Schule? Im Laden? Irgendwo sonst? Und die Brüder? Hat sie auch in der Schule eine Tarnidentität? Da tun sich ja Abgründe auf, ey! Ich seh schon die Schlagzeilen: Leidenschaft für Fußball zwingt Drittklässlerin zur Lebenslüge! Vater erschüttert: Ich hatte nur kurz telefoniert!

Es ist zügig erzählt und liest sich gut, darum kann ich gut damit leben, wenn der Inhalt kraus ist. Inhalte gibt's wie Sand am Meer.

Aus Deinen Antworten lese ich heraus, daß Du stolz auf Deine Rechtschreibskills bist. Gerade für solche ist der Bearbeitungsknopf wunderbar, wenn einer daherkommt, der doch noch einen Fehler findet. Sonst steht der Fehler da öffentlich herum, alle Nachbarn können ihn sehen, und Du zuckst jedesmal zusammen, wenn Du Deine eigene Geschichte liest.

Hier sind Sachen, die mir beim Lesen aufgefallen sind:

Das war eine glatte Lüge gewesen, die ihm aber leicht über die Lippen gekommen war.
Ist schon korrekt in der Zeit, hört sich aber hier besonders sperrig an. Das gewesen könnt man für den Klang streichen und sich damit trösten, daß die Lüge ja länger andauert als das Wort.
Der Trainer hatte sie bestimmt zehn Minuten lang angeschrien, was sie aber nicht weiter beeindruckte.
Hier hingegen fehlt mir das zweite hatte.
„Einen Moment, Karl“, sagte er in den Hörer.
Komma fehlt
Jetzt war es an Leo, verblüfft zu sein.
dito
als sie den ‚Turm’ hochheben wollte
die Anführungszeichen würd ich streichen, die sind albern. Ein sogenannter Turm hihi? Es ist doch ein Turm, hat der Autor doch vorher deutlich gesagt. :)
als wären sie schwerelos
seien wär schöner.
so erschöpft kein Komma wie sonst nur nach einem langen Training.
„Ich denk, bei dir ist es zu laut?“
Komma fehlt
Wie war das? ‚Lügen haben kurze Beine’ oder so ähnlich.
Entweder Wie war das? oder oder so ähnlich könnte gut raus. Am besten beides, und das Sprichwort in kursiv, dann wär es am stärksten, finde ich. Lies es Dir mal probehalber laut vor.

„Okay, dann bis morgen beim Training.“

„Ständig irgendein Satzzeichen da rein und wir haben nur eine Leitung.

„Ja, wahrscheinlich. Trottel“, sagte Kai und dann lief er schnell los, um bloß nicht irgendetwas Mädchenhaftes zu sagen.
Das wird ein bißchen dick mit der Peinlichkeit. Das Fette könnte weg, und das Kursive dann eigentlich auch noch.
Es war besser, an die Leo zu denken, die Fußball spielte

Viel Freude hier!
Makita.

 

Hallo bernadette und sim,

@ sim
Danke für die Begrüßung, das Lob und die Erklärung für das klein geschriebene ‚rot’. Ich habe das leider nie richtig gelernt. Lehrer, die sich mit so was abgegeben hätten, waren bei uns damals Mangelware. ‚Hauptsache Inhalt, der Rest ist egal.’ So war die Devise. Heute brauche ich deswegen Rechtschreibekorrektur-Programme, einen Duden auf der Festplatte, Redakteure (in meinem Beruf, dem ich mich jetzt gleich wieder widmen werde) und eine Lektorin, um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen. Aber die sehen auch nicht alles.

@ bernadette
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe die Korrekturen also wie gewünscht eingearbeitet. Eure Seite, eure Regeln.

Trainer und vorgewaschene Trikots raus

Beschreibung des Hauses gestrafft

Spruch von Leos Vater gestrichen

Brüder gestrichen

aus dem ‚Jungenzimmer’ habe ich ein ‚Zimmer wie von einem Jungen’ gemacht

‚wie er Rot wurde’ in ‚dass er rot wurde’ korrigiert

Absätze rausgenommen. Aber bei den Dialogen und bei Perspektivwechseln habe ich sie als Trenner gelassen. Oder wie macht man das? Bisher hat sich noch nie jemand über die Absätze beschwert, von da her bin ich da unsicher.

Gruß yoho

 

Hallo Makita,

zunächst mal vielen Dank für deine Korrekturen. Alles was Rechtschreibung und Zeichensetzung anbetrifft, habe ich natürlich übernommen. Und ich bin nicht stolz auf meine Rechtschreibeskills. Auf welche? Ich betrachte es aber als ein Gebot der Höflichkeit gegenüber meinen Leserinnen und Lesern mir in dieser Hinsicht zumindest Mühe zu geben.

Den Rest habe ich, bis auf zwei Ausnahmen, auch übernommen. Ein bisschen eigenen Kopf erlaube ich mir dann doch noch. :-)

Und so kraus ist der Inhalt nicht. Literarische Charaktere haben ja immer auch ihre realen Vorbilder. Wobei ich natürlich nicht den Fehler machen, sie Eins zu Eins zu übernehmen. Das Vorbild für die fußballspielende Leo hat einen völlig anderen Charakter als das Kind in der Geschichte.

Aber ja, du hättest sie mit acht und auch noch mit zehn nie für ein Mädchen gehalten. Die Haare waren so kurz wie bei einem Jungen und die Klamotten stammten von den großen Brüdern. Nicht dass die Eltern zu arm waren, um ihr eigene Sachen zu kaufen. Sie wollte die Jungenkleidung haben. Sie hat nur Jungenspiele gespielt und den Spruch ‚das ist nichts für Mädchen’ gab es für sie nicht.

In der Geschichte ist ja nur in den ersten Wochen unklar, dass sie ein Mädchen ist. Und Leo könnte ja auch ein Jungenname sein und nicht die Abkürzung von Leonie.

Übrigens ist sie mit den Jungen duschen gegangen. Zumindest beim Training. Nur bei Spielen machte sie das nicht. Zitat: „Die von der anderen Manschaft gucken immer so blöd, weil sie erst dann merken, dass ich ein Mädchen bin.“ Kann ich voll verstehen.

Und bei achtjährigen sehe ich da auch kein Problem, so lange sie nicht von Erwachsenen dazu gezwungen werden. In dem Fall war die Entscheidung ihr überlassen. Vielleicht war auch ein bisschen Gruppendruck durch die anderen Kids dabei. Aber da müssen Kinder lernen mit umzugehen und normalerweise können sie das auch.

Und sie hat keinen Schaden zurück behalten. Die Haare sind heute sehr lang. Die Kleidung sieht wenigstens ein bisschen wie Mädchen aus und sie hat Freundinnen anstatt Freunde.

Danke für deine guten Wünsche

Gruß yoho

 
Zuletzt bearbeitet:

Es ging mir beim Verheimlichen des Geschlechts nicht um Psychologie, Optik oder Wertung, sondern um praktische Aspekte, die nichts mit Hosentragen und kurzen Haaren zu tun haben, sondern mit dem Alltag einer Achtjährigen.
Klar kann man ein Mädchen mit einem Jungen verwechseln. Das ist auch nicht selten, daß Mädchen sich anziehn, spielen, fluchen etc wie Jungen. Aber Lehrer und Trainer wissen, welches Geschlecht ihre achtjährigen Schüler haben, und verschweigen das nicht in Klassen oder Mannschaften. Das müßte das Kind ja gewollt und formuliert haben. Wie würde wohl ein Lehrer reagieren, wenn ein achtjähriges Kind ihn bäte, den anderen nicht zu erzählen, daß sie ein Mädchen ist? (Ich gehe davon aus, daß sich zumindest einige der Kinder auch in der Schule sehen, wenn sie im Ortsverein zusammen spielen.)

Jetzt fehlt ja da einiges. Nach den Streichungen kann ich mir notfalls vorstellen, das wäre eben ein Spiel irgendwo auswärts gewesen, wo auch die Spieler vom anderen Verein mitduschen und irgendein Trainer, der nicht alle kennt, sie duschen schickt. Oder Leos Familie ist am Anfang der Sommerferien zugezogen, und die Schule hatte noch nicht begonnen. Trotzdem: Wenn der Trainer es wußte, konnte es doch unmöglich fünf Wochen geheim bleiben, oder? Muß man ein achtjähriges Kind nicht mit korrektem Namen schriftlich bei so einem Verein anmelden?

Sehr seltsam fand ich diesen Absatz:

Und sie hat keinen Schaden zurück behalten. Die Haare sind heute sehr lang. Die Kleidung sieht wenigstens ein bisschen wie Mädchen aus und sie hat Freundinnen anstatt Freunde.
Da wußte ich echt nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Das mußte ich mir auf der Zunge zergehen lassen. Welche Beweisführung! Welch befriedigendes Ergebnis! Grade nochmal gutgegangen!, will man ausrufen und ein Häkchen dran - :sealed:
Aber da verstand ich, warum Du weiter oben so an mir vorbeigelesen hast.

 

Hallo Makita,

ich glaube, wir schweifen gerade etwas ab. Das hier ist ein Kurzgeschichten-Forum. Nicht ‚Psychologie heute’ und auch nicht ‚Eltern’. Deswegen werde ich auch nicht weiter auf deine Antwort eingehen.

Du hast mir deine Meinung gesagt und gut ist.

Übrigens finde ich deinen Tonfall unangemessen.

Gruß yoho

 

Hallo yoho, hallo Makita,

zu eurem Konflikt etwas Inhaltliches.
Im Jahrgang 2002 hatte ich unter den damals Fünfjährigen ein Mädchen, dass ich hier mal Julia nenne. Als Trainer wusste ich natürlich um das Geschlecht, das das Mädchen aber darauf bestand von mir (sagen wir mal) Julian genannt zu werden und eine Stoppelfrisur trug, wurde sie in der Tat von den anderen Kindern nicht als Mädchen erkannt.
Normalerweise schicke ich die Kinder nie, schon gar nicht gegen deren Wilen, zum Duschen. Mädchen und Jungen sind aber nicht in getrennten Umkleidekabinen, zumeist ist das räumlich gar nicht möglich. Einzig Julias Mutter hat darauf bestanden (obwohl gerade sie sich unbedingt bei den Jungen umziehen wollte, aus ihrer Sicht gehörte sie dahin).
Von unseren F-Jugendmannschaften (ich trainiere nur Bambini und G-Jugend) weiß ich, dass Mädchen und Jungen in dem Alter auch gemeinsam duschen. Das ist übrigens im Alter von 7 oder 8 anscheinend weniger schambesetzt für die Kinder als im Alter von 5 und 6. Wie die Trainer der F-Junioren das bei den Eltern vertreten oder nicht vertreten, weiß ich leider nicht.
Ich muss allerdings sagen, ich war gestern Abend wohl schon zu müde, sonst hätte ich zumindest an der Stelle auch etwas stolpern müssen.
Der Punkt stellt für mich zwar nicht die ganze Geschichte infrage, aber er ist zumindest nicht so alltäglich, dass er unbemerkt bleiben könnte.

Liebe Grüße
sim

 

Hallo an alle, die seit meinem letzten Besuch heute Mittag hier einen Kommentar hinterlassen haben.

@sim
Danke nochmals für deine Schilderung. Irgendwie kommt man sich ja doch seltsam vor, wenn andere sagen, man habe etwas eher Unrealistisches geschrieben und deshalb sei das hier fast Science-Fiction.
Die Eingangsszene sollte eigentlich nur zeigen, dass Leo ein Mädchen mit echtem Selbstbewusstsein ist, ganz im Gegensatz zu Kai, der da vor allem eine Fassade vor sich her trägt.
Hätte ich gewusst, dass das zum Hauptdiskussionsthema gerät, dann hätte ich sie gestrichen. Man könnte das auch anders herausarbeiten. Nur, in der Online-Zeitschrift, in der ‚Leo liest’ zuerst erschienen ist, hatte niemand ein Problem damit. Und so hat mich das etwas kalt erwischt.

@Jynx
‚ohne künstliche Aufregung und Schnörkel’. Das hast du schön gesagt, denn so sehe ich das auch. Ich hatte erst sogar Zweifel, ob das überhaupt eine Kurzgeschichte ist, denn es fehlt mir so was wie der ‚tiefere Sinn’ oder die ‚Moral von der Geschicht’. Für mich ist das schon hart an der Grenze dessen, was noch als Kurzgeschichte vor mir selber durchgeht.
Und auch damit, dass die ‚Geschlechtsdingsbumsprobleme’ eher von Erwachsenen gemacht werden, muss ich dir Recht geben. Ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass Kinder da ganz gut Linien ziehen können. Sowohl gegenüber anderen Kindern als auch gegenüber Erwachsenen, die eine Antenne dafür haben.
Übrigens nett, dass du darauf hinweist, dass es in der Geschichte um was ganz anderes geht. So sehe ich das nämlich auch.
Das leise Ende ... Ich habe mir mal Eigenschaften von Kurzgeschichten in so einer Art persönlichem Tutorium zusammen geschrieben. Demnach ist auch das offene Ende ein Spezifikum der Shortstory und ich versuche es eigentlich immer zu realisieren. Wenn am Ende alles klar ist, dann wars wohl doch ein kleiner Roman.

@Maria.Meerhaba
Auch dir Danke für das nette Willkommen. Also Kussszenen mit dreizehnjährigen sind jetzt so gar nicht meine Spezialität. Da würde selbst ich jetzt sagen: das ist unrealistisch. Und außerdem hätte es alles kaputt gemacht.
Gefühle lassen sich auch anders transportieren und beschreiben. Ich mag da eher die ganz leisen Zwischentöne, die aber doch unüberhörbar sind.

Gruß yoho

 

Hey ho, yoho! :)

Das ist eine sehr schöne, leise Geschichte, bei der ich vor allem die Zwischentöne mochte. So etwas ist wirklich selten hier und ich wünschte, es gäbe mehr davon.
Die zwei Teens wirken lebendig und man spürt, dass du sie mochtest. Beide. Ich habe das Gefühl, eine tragische Geschichte würde dir selber das Herz brechen - in einer Fortsetzung vielleicht, wenn sie, ein paar Jahre später, feststellen, dass der Zauber verflogen ist und die Welt nicht nur rosa und voller Pferdebücher.

Ich mochte das Hin und Her, die Hausaufgaben, das gemeinsame Essen und die Unterhaltung über gemeinsame Hobbys. Die zwei entdecken, dass sie privat anders sind als in der Öffentlichkeit.

In der Hinsicht kommen sie mir aber fast zu alt rüber. Ich weiß nicht, ob man mit dreizehn wirklich schon so überlegt handelt. Klar, Mädchen sind in dem Alter weiter, und auch das kommt schön rüber - Leo wirkt erwachsener. Trotzdem aber war ich überrascht, als sie sich so quasi selber bei Kai eingeladen hatte. Vielleicht kommt da die Sportlerin rüber. Aber mädchenhafter wäre es gewesen, Kai dazu zu bringen, sie einzuladen. Wie auch immer, vielleicht ist sie ja so - wobei dann allerdings die Pferdebücher ein anderes Bild vermitteln.

Insgesamt sind die Figuren aber sehr rund, fast zu rund. Ein paar mehr Kontraste hätte ich mir gewünscht. Obwohl die ja angedeutet sind, kommen sie nicht zur Geltung. Mathe zum Beispiel. Da braucht sie seine Hilfe, aber was empfindet er dabei, ihr, Leo, dabei zu helfen? Ändert sich sein Empfinden vor und nach dem Lernen, nachdem er gesehen hat, dass sie zu Hause doch anders ist als beim Fußball?

Würde man das in ein paar kleinen Strichen einbauen, dann würde die Geschichte einen stärkeren Drall bekommen. Einen Bogen. Und Kai wäre am Ende schlauer als davor - zumindest würde er sich andere Gedanken machen. Wie wird es wohl sein, wenn sie ihn besucht?

Kleinkram:

Kai betrachtete die mit Wein und Efeu zugewachsenen Mauern, den verwilderten Garten.

Da würde ich ein "und" einbauen. Beim ersten Lesen dachte ich, da würde ne Erklärung folgen.

Hier also wohnte Leo. Leo, der Star ihrer Fußballmannschaft. Torschützenkönig der Liga.

Das eine Leo da bringt mich zum Stolpern und der Name klingt auch so lange genug nach.

Bis zu dem Tag, als ein Spiel zu einer wahren Schlammschlacht ausartete.

Ich würde zumindest da noch "ausgeartet war" schreiben, danach kanns dann im Perfekt weitergehen ... also der gesamte Absatz.

Also so etwa:

Bis zu dem Tag, als ein Spiel zu einer wahren Schlammschlacht ausgeartet war. Der Trainer scheuchte sie unter die Dusche, alle. Die Jungen standen wie vom Donner gerührt, als Leo nackt in den Duschraum kam. Sie grinste etwas verlegen sagte dann: „Also so groß ist der Unterschied auch nicht.“ Leo war das einzige Mädchen beim FC 09.

Leo war der tougheste Mensch, den er kannte.

Evtl. kürzer: Leo war tough. Dann fällt auch das "der Mensch" weg. :)

Sie hatte sogar mal eine Rote Karte kassiert, weil sie einem gegnerischen Spieler zwischen die Beine getreten hatte. Sie tat es damals mit einem Schulterzucken ab: „Er hat mich beleidigt.“ Was er genau gesagt hatte, behielt sie für sich. Der Trainer hatte sie bestimmt zehn Minuten lang angeschrien, was sie aber nicht weiter beeindruckt hatte.

Der Satz mit dem Trainer und dem Schreien kommt da so hinten dran geklebt. Evtl. davor einschieben? Also ... die Rote Karte, dann dass Schreien, dann das Schulterzucken.

Was sollte sie von ihm denken, wenn sie die ganzen Kinder- und Jugendbücher sah. Fantasyromane, Science-Fiction, Märchen, Enid Blyton bis zum Abwinken. Nein, dann schon besser eine Stunde Bus fahren.

Das würde ich nach weiter oben stellen, zu dem Satz mit der Lüge. Beim ersten Lesen ist mir das entgangen und ich wusste nicht, warum er gelogen hatte.

Dann brüllte er in das Treppenhaus hinter der Tür

Ja, wo wäre es denn sonst? :) Kann man streichen.

Das riss Kai aus seiner Erstarrung. Er lehnte sich an den Türrahmen und sah Leo an. „Du liest?“, fragte er.

Das kann eigentlich auch weg.

Kein Problem, da raus, drei Türen nach rechts und deine Träume werden wahr.“

"geh" statt "da" würde es klarer machen.
Kai sah aus dem Fenster und verfolgte die Autos, die in einiger Entfernung über eine Brücke fuhren. Schließlich drehte er sich um. „Wo wollen wir Mathe machen?“

Ich denke, du wolltest hier die Zeit dehnen, also bei dem Satz mit den Autos. Aber das hat zumindest bei mir nicht funktioniert. Lass ihn dabei etwas denken, vielleicht ist er abgelenkt von einem Porsche. Oder lass ihn etwas riechen, vielleicht steigt ihm etwas in die Nase und er blinzelt die Autos weg, dreht sich um und fragt schnell: Machen wir Mathe?
Zwei Stunden später waren sie beide so erschöpft wie sonst nur nach einem langen Training.

Würde ich streichen.

In Leos Kopf schwirrten Prozentzahlen und komplizierte Winkelberechnungen durcheinander.

Hier verwirrt mich, dass ich plötzlich in Leos Kopf bin. Bisher wurde ja von Kai aus erzählt. Wenn du den Namen änderst, würds passen. (Dafür dann im nächsten Satz eben mit "Leo" anfangen halt)

Sie winkte ihm, er solle ihr folgen. „Küche“, sagte sie.

"Sie winkte ihn her" würds auch tun.

„Woww“, sagte Leo. „So viele wie ich! Darf ich dich mal besuchen?“

„Klar, nächsten Mittwoch. Mathe.“

Leo stöhnte theatralisch.


Das geht mir zu schnell. Was denkt er dabei? Das hätte ich gern noch erfahren. :)

Er drehte sich zu ihr um. Sie trat verlegen von einem bestrumpften Fuß auf den anderen. „Wolltest du nicht, dass ich zu dir komme, wegen deiner Bücher?“

Das musst ich drei Mal lesen, bis ichs gerallt hatte. :) "Wolltest du wegen deiner Bücher nicht, dass ich zu dir komme?"

Ja. Schöne Geschichte. Bis bald!

yours

 

Hallo yours,

Das ist eine sehr schöne, leise Geschichte, bei der ich vor allem die Zwischentöne mochte. So etwas ist wirklich selten hier und ich wünschte, es gäbe mehr davon.

Ich hoffe, ich treffe diese Zwischentöne auch noch in weiteren Geschichten. Ich bin mir da selber allerdings immer sehr unsicher. Manchmal sitze ich vor einem Skript und denke: ‚Oh Gott, was hast du da wieder zusammen geschrieben!’ Meistens braucht es die Hilfe meiner ‚Lektorin’, dass ich mich dann doch traue, die Story irgendwo einzuschicken.

Die zwei Teens wirken lebendig und man spürt, dass du sie mochtest. Beide. Ich habe das Gefühl, eine tragische Geschichte würde dir selber das Herz brechen - in einer Fortsetzung vielleicht, wenn sie, ein paar Jahre später, feststellen, dass der Zauber verflogen ist und die Welt nicht nur rosa und voller Pferdebücher.

Also, ich schreibe nicht nur ‚schöne’ Geschichten. Die nächste, die ich auf kg.de posten kann, ist nicht so lieblich.
Und ich mag meine Protagonisten immer. Egal, was sie angestellt haben. Das ist wie mit Kindern. Die mag man ja auch noch, selbst wenn sie einem gerade kolossal auf die Nerven gehen.

Ich mochte das Hin und Her, die Hausaufgaben, das gemeinsame Essen und die Unterhaltung über gemeinsame Hobbys. Die zwei entdecken, dass sie privat anders sind als in der Öffentlichkeit.
In der Hinsicht kommen sie mir aber fast zu alt rüber. Ich weiß nicht, ob man mit dreizehn wirklich schon so überlegt handelt.

Ich bin, vielleicht weil das zu meinem Beruf gehört, ein guter Beobachter. So was kann man auch trainieren. Und ich bin neugierig. Menschen erzählen mir viel, ohne dass ich sie klassisch ausfragen muss. Ich stupse nur ein bisschen.

Zwangsläufig habe ich auf gemeinsamen Unternehmungen mit unseren Freunden, die alle schon älter sind als wir, auch mit deren Kindern geredet. Wenn wir im gleichen Boot gesessen haben, beim gemeinsamen Kochen oder auf Wanderungen. Wenn man sich auf den Gesprächspartner einlässt, kann das sehr interessant sein, selbst wenn er oder sie erst zehn oder dreizehn ist.

Da kommen durchaus tiefschürfende Gedankengänge zu Tage. Kinder und Jugendliche sind nicht so flach, wie wir sie oft in den Massenmedien präsentiert bekommen.

Aber die Gefahr, Kinderrollen zum Wohle der Handlung zu instrumentalisieren und sie dabei zu erwachsen zu schreiben, besteht immer. Auf solche Stellen macht mich dann meine ‚Lektorin’ aufmerksam. Die hat vier Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren und sollte wissen, wie und über was Kinder in welchem Alter reden. Aber gegen die Dialoge von Leo und Kai hatte sie nichts einzuwenden.

Insgesamt sind die Figuren aber sehr rund, fast zu rund. Ein paar mehr Kontraste hätte ich mir gewünscht. Obwohl die ja angedeutet sind, kommen sie nicht zur Geltung. Mathe zum Beispiel. Da braucht sie seine Hilfe, aber was empfindet er dabei, ihr, Leo, dabei zu helfen? Ändert sich sein Empfinden vor und nach dem Lernen, nachdem er gesehen hat, dass sie zu Hause doch anders ist als beim Fußball?

Es ändert sich, nur das ich das, außer im Schlusssatz, nicht explizit sage. Ich beschreibe es. Kai empfindet etwas, dass er selber noch nicht einordnen kann. Etwas Neues eben. Er lädt Leo zu sich ein, erlaubt ihr einen Blick auf sein wirkliches Ich. Das ist für ihn schon ein großer Schritt.

Würde man das in ein paar kleinen Strichen einbauen, dann würde die Geschichte einen stärkeren Drall bekommen. Einen Bogen. Und Kai wäre am Ende schlauer als davor - zumindest würde er sich andere Gedanken machen. Wie wird es wohl sein, wenn sie ihn besucht?

Ich glaube, das ginge schon zu weit. Wenn ich da noch weiter spinne, dann wird das zu viel. Und die Geschichte lebt davon, dass die beiden agieren. Ich versuche die reinen Erzählstrecken möglichst kurz zu halten und arbeite stattdessen viel lieber mit Dialogen.

Kleinkram:

Kai betrachtete die mit Wein und Efeu zugewachsenen Mauern, den verwilderten Garten.
Da würde ich ein "und" einbauen. Beim ersten Lesen dachte ich, da würde ne Erklärung folgen.

Ich habe das ‚und’ eingesetzt, aber dann klingt es für mich nicht mehr. Rational begründen kann ich das nicht und rein formal müsste da ein ‚und’ hin. Aber ich lasse es jetzt doch weg.

Hier also wohnte Leo. Leo, der Star ihrer Fußballmannschaft. Torschützenkönig der Liga.
Das eine Leo da bringt mich zum Stolpern und der Name klingt auch so lange genug nach.

Stimmt und ich habe einmal ‚Leo’ gestrichen.

Bis zu dem Tag, als ein Spiel zu einer wahren Schlammschlacht ausartete.
Ich würde zumindest da noch "ausgeartet war" schreiben, danach kanns dann im Perfekt weitergehen ... also der gesamte Absatz.
Also so etwa:
Bis zu dem Tag, als ein Spiel zu einer wahren Schlammschlacht ausgeartet war. Der Trainer scheuchte sie unter die Dusche, alle. Die Jungen standen wie vom Donner gerührt, als Leo nackt in den Duschraum kam. Sie grinste etwas verlegen sagte dann: „Also so groß ist der Unterschied auch nicht.“ Leo war das einzige Mädchen beim FC 09.

Durch meinen Beruf, ich produziere Hörfunk-Beiträge, habe ich mir angewöhnt, vor allem auf mein Gehör zu vertrauen. Ich lese Texte laut und höre, ob sie klingen. Deswegen habe ich nicht alle Änderungen übernommen, die du im vorherigen Absatz angeregt hast. Aber einen Teil davon und jetzt hört es sich besser an.

Dass ich bei meiner Prämisse, dass es sich gut anhören muss, sicherlich gegen die Regeln der Grammatik verstoße, ist mir klar. Ob Texte besser werden, wenn sie grammatikalisch völlig korrekt sind, da ließe sich sicherlich drüber diskutieren. Wäre mal ein interessantes Thema.

Leo war der tougheste Mensch, den er kannte.
Evtl. kürzer: Leo war tough. Dann fällt auch das "der Mensch" weg.

Gute Idee. Ich habs gekürzt.

Sie hatte sogar mal eine Rote Karte kassiert, weil sie einem gegnerischen Spieler zwischen die Beine getreten hatte. Sie tat es damals mit einem Schulterzucken ab: „Er hat mich beleidigt.“ Was er genau gesagt hatte, behielt sie für sich. Der Trainer hatte sie bestimmt zehn Minuten lang angeschrien, was sie aber nicht weiter beeindruckt hatte.
Der Satz mit dem Trainer und dem Schreien kommt da so hinten dran geklebt. Evtl. davor einschieben? Also ... die Rote Karte, dann dass Schreien, dann das Schulterzucken.

Ich war jetzt mal radikaler. Ich habe den ‚angeklebten’ Satz gestrichen.

Was sollte sie von ihm denken, wenn sie die ganzen Kinder- und Jugendbücher sah. Fantasyromane, Science-Fiction, Märchen, Enid Blyton bis zum Abwinken. Nein, dann schon besser eine Stunde Bus fahren.
Das würde ich nach weiter oben stellen, zu dem Satz mit der Lüge. Beim ersten Lesen ist mir das entgangen und ich wusste nicht, warum er gelogen hatte.

Nee, wenn ich das hinter den Satz mit der Lüge stelle, dann macht das auch keinen Sinn. Die Leser wissen ja noch nicht, wie Leo drauf ist. Es geht ja hier darum, den Gegensatz darzustellen. Ich hoffe einfach mal, dass man das jetzt nicht mehr überliest, da ich den Abschnitt insgesamt etwas gestrafft habe.

Dann brüllte er in das Treppenhaus hinter der Tür
Ja, wo wäre es denn sonst? Kann man streichen.

Stimmt. Ist überflüssig.

Das riss Kai aus seiner Erstarrung. Er lehnte sich an den Türrahmen und sah Leo an. „Du liest?“, fragte er.
Das kann eigentlich auch weg.

Stimmt! Ist gestrichen.

Kein Problem, da raus, drei Türen nach rechts und deine Träume werden wahr.“
"geh" statt "da" würde es klarer machen.

Eigentlich ja. Aber klingt nicht schön.

Kai sah aus dem Fenster und verfolgte die Autos, die in einiger Entfernung über eine Brücke fuhren. Schließlich drehte er sich um. „Wo wollen wir Mathe machen?“
Ich denke, du wolltest hier die Zeit dehnen, also bei dem Satz mit den Autos. Aber das hat zumindest bei mir nicht funktioniert. Lass ihn dabei etwas denken, vielleicht ist er abgelenkt von einem Porsche. Oder lass ihn etwas riechen, vielleicht steigt ihm etwas in die Nase und er blinzelt die Autos weg, dreht sich um und fragt schnell: Machen wir Mathe?

Das ist mehr so ein ‚wir schalten um’ von Büchern zu Mathe. Ich finde jetzt allerdings nicht, dass die Leser wissen müssen, was er denkt. Vielleicht denkt er ja auch gar nichts und erinnert sich erst jetzt wieder daran, für was er eigentlich zu Leo gekommen ist. Ich erkläre nicht so gerne alles in meinen Geschichten. Ich lasse lieber die Figuren handeln und versuche damit auszudrücken, was in ihnen vorgeht.

Zwei Stunden später waren sie beide so erschöpft wie sonst nur nach einem langen Training.
Würde ich streichen.

Ich habe das ‚nur’ gestrichen. Ich neige zu Füllwörtern. Schlimme Angewohnheit.

In Leos Kopf schwirrten Prozentzahlen und komplizierte Winkelberechnungen durcheinander.
Hier verwirrt mich, dass ich plötzlich in Leos Kopf bin. Bisher wurde ja von Kai aus erzählt. Wenn du den Namen änderst, würds passen. (Dafür dann im nächsten Satz eben mit "Leo" anfangen halt)

Der Perspektivwechsel ist nicht gut. Aber bei Leo schwirrt es sicherlich mehr als bei Kai, da sie ja nicht so gut in Mathe ist. Ich habe dann aus Leos Kopf ‚In ihren Köpfen’ gemacht.

Sie winkte ihm, er solle ihr folgen. „Küche“, sagte sie.
"Sie winkte ihn her" würds auch tun.

Du hast in deiner Bio stehen, dass du aus Tirol kommst. Ich war und bin öfters in der Gegend. Man redet dort etwas anders als hier. Für mich klingt ‚Sie winkte ihn her’ nicht so schön. Das würde ich nie schreiben.

„Woww“, sagte Leo. „So viele wie ich! Darf ich dich mal besuchen?“
„Klar, nächsten Mittwoch. Mathe.“
Leo stöhnte theatralisch.
Das geht mir zu schnell. Was denkt er dabei? Das hätte ich gern noch erfahren.

Ich hatte es schon weiter oben mal gesagt: ich lasse die Figuren lieber handeln und beschreibe ungern, was sie denken. Die Leserinnen und Leser sollen ihre eigenen Schlüsse ziehen. Das ist für mich etwas Fundamentales. Teil meines Stils, wenn ich so etwas haben sollte.

Ich schreibe die Kurzgeschichten in etwa wie meine Reportagen. Dort beobachte ich die Leute auch nur. Erzähle was sie tun und was sie sagen. Aber ich interpretiere das nicht. Zumindest nicht allzu offensichtlich.

Kai hat natürlich, jetzt wo er seine Bücher nicht mehr verstecken muss, kein Problem damit, dass die Nachhilfe bei ihm stattfindet. Schließlich ist Busfahren nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Also versucht er in der von dir oben zitierten Szene geschickt darüber hinweg zu spielen, dass er den ganzen Umstand nur veranstaltet hat, damit Leo nicht seine Bücher sieht. Und er probiert es eben mit einer Überrumpelungstaktik. Deswegen geht das so schnell.

Er drehte sich zu ihr um. Sie trat verlegen von einem bestrumpften Fuß auf den anderen. „Wolltest du nicht, dass ich zu dir komme, wegen deiner Bücher?“
Das musst ich drei Mal lesen, bis ichs gerallt hatte. "Wolltest du wegen deiner Bücher nicht, dass ich zu dir komme?"

Menschen reden nicht immer wie gedruckt. Also einerseits könnte ich jetzt sagen, die verschraubte Ausdrucksweise spiegelt Leos Seelenzustand in dem Moment wider, in dem sie diese Frage stellt. Sie ist sich unsicher, ob sie sich das trauen darf. Trotzdem habe ich den Satz geändert, denn er ist wirklich schwer zu lesen. Ich habe es nur etwas anders formuliert: ‚Sollte ich wegen deiner Bücher nicht zu dir kommen?’

Danke nochmals für die Mühe, die du dir gemacht hast.

Gruß yoho

 

Hallo yoho!

Auch von mir noch ein Willkommen bei kg.de.

Ich habe schon die (ich glaube) Zweitversion deiner Geschichte gelesen, bin aber nicht dazu gekommen, mich dazu zu äußern. Nun lese ich die momentane Version, und sorry, aber die gefällt mich nicht mehr so gut, jedenfalls der Anfang. Der war in der vorigen Version viel lockerer, jetzt liest sich das ziemlich zusammengerafft, mehr nach einer Reportage oder einem Zeitungsartikel. Konkret vergleichen kann ich leider nicht, da ich die vorige Version ja nicht mehr habe.

Inhaltlich - und ich gehe davon aus, dass dein Hauptthema noch immer das Lesen sein soll - gefällt mir dein Plotaufbau nicht recht. Du löst das Problem gut, da Leo auch liest, und sich Kai dafür nicht mehr schämen muss. Aber zuvor baust du das Problem nicht sonderlich gut auf. Da wird nur einmal das hier angesprochen: "Was sollte sie von ihm denken, wenn sie die ganzen Kinder- und Jugendbücher sah." - aber warum sie irgendwas Schlechtes von ihm denken sollte, wird nirgends erwähnt und daher ist es mir auch nicht klar. Du hast die Situation zwar später in den Antworten auf die Kommentare erklärt, aber im Text steht nirgends, dass Kai "tough" sein will und sich daher nicht beim Lesen erwischen lassen will. Ohnehin, für mich ist jemand, der gut in Mathe ist, intelligent, und wer intelligent ist, liest.
=> Das kannst du gerne anders sehen, deine Sicht sollte nur auch im Text zu finden sein.
(Oh, übrigens, mit wem tauscht Kai denn seine Bücher, wenn niemand wissen soll, dass er liest?)

Eine konkrete Frage habe ich noch: Leo will Kai ICQ einrichten, ja? Wieso soll das nicht gehen, wenn sie bei Kai sind? (Dazu kommt, dass sie ihn in deinem Text nirgends fragt, ob er zu Hause einen Computer mit Internetanschluss stehen hat. Er gehört ja nicht unbedingt zu einer wohlhabenden Familie, wie er sagt [Bücher vom Flohmarkt; wenig Taschengeld], also kann ich das nicht als selbstverständlich ansehen.)

So, das war's.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris,

> Das kannst du gerne anders sehen, deine Sicht sollte nur auch im Text zu finden sein. <

Nein, eben nicht. Eine Kurzgeschichte ist kein Besinnungsaufsatz. Auch wenn man hier auf dieser Seite viele Besinnungsaufsätze findet, die vorgeben eine Kurzgeschichte zu sein.

Eine Kurzgeschichte unterscheidet sich für mich dadurch vom Roman (und vom Besinnungsaufsatz), dass sie die Leser dazu zwingt, zwischen den Zeilen zu lesen. Wer sich auf Kurzgeschichten einlässt, darf nicht darauf warten, dass ihm der Autor die Welt erklärt, sondern er muss selber denken.
Das ist sicherlich mit einer der Gründe, warum Romane populärer sind als Kurzgeschichten.

Und so steht im Text nicht, dass Kai tough sein möchte, aber wer zum Beispiel die Diskussion um homosexuelle Fußballer verfolgt hat, der weiß, welcher Wind auf dem Fußballplatz weht; auch schon unter Kindern und Jugendlichen.

> Ohnehin, für mich ist jemand, der gut in Mathe ist, intelligent, und wer intelligent ist, liest. <

Also die Frau, die mit mir lebt, ist Mathematikerin und Statistikerin. Auch wenn ich da sicherlich parteiisch bin: ich halte sie für ziemlich intelligent. Trotzdem liest sie keine Romane und keine Geschichten. Das heißt jetzt nicht, dass sie völlig unmusisch ist. Nur diese Seite ihrer Persönlichkeit setzt sie mit dem Fotoapparat um und nicht im Buchladen. Von da her finde ich deine Anmerkung, dass wer intelligent ist auch liest, etwas arg pauschal; man könnte auch sagen arrogant. Denn um Umkehrschluss würde das bedeuten: wer nicht liest ist blöd!

> Dazu kommt, dass sie ihn in deinem Text nirgends fragt, ob er zu Hause einen Computer mit Internetanschluss stehen hat. Er gehört ja nicht unbedingt zu einer wohlhabenden Familie, wie er sagt [Bücher vom Flohmarkt; wenig Taschengeld], also kann ich das nicht als selbstverständlich ansehen. <

Auch hier bist du wieder sehr pauschal. Ich bewege mich viel unter Leuten, die ziemlich wohlhabend sind. Trotzdem zeigen sie das nicht nach Außen. Das ist im so genannten ‚Bildungsbürgertum’ nicht angesagt. Und sie überhäufen ihre Kinder auch nicht mit Taschengeld.
Meine Eltern waren nicht gerade arm. Trotzdem bin ich ihnen heute dankbar, dass sie mich kurz gehalten haben. So habe ich, um beim Lesen zu bleiben, entdeckt, dass gebrauchte Bücher genau so wertvoll sind wie neue.

Nur so nebenbei bemerkt: mir scheint hier teilweise ein ziemlich rauer Umgangston zu herrschen. Wäre ich jetzt Anfänger, ich würde mich für meinen Schrott schämen und nie wieder etwas posten. Zumindest nicht auf kurzgeschichten.de.
Ich bin lange genug in Internetforen unterwegs, um damit klar zu kommen und entsprechend zurückzupfeifen. Aber wenn ihr das auch mit Youngstern so macht, dann überleben hier nur die Harten, und das sind nicht unbedingt die Besten.

Gruß Bernd (yoho)

 

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