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Lenka Sobjerajski

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05.10.2015
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Lenka Sobjerajski

Aus dem Nichts heraus erschien sie eines Tages bei uns im Büro, sie war komplett in schwarz gekleidet, ihre Haltung verriet eine Mischung aus Angst und Selbstbewusstsein. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck stellte sie sich vor. Lenka Sobjerajski, sagte sie, ich brauche Arbeit, ich bin seit gestern hier. Ihr Akzent war russisch, das „r“ hart, das „ch“ dafür aber sehr weich und traurig. Ich stellte Fragen zu ihrer Person, ihrer Herkunft und sie antwortete mir mit ruhiger Stimme. Ich habe nur ein Touristenvisum, sagte sie, aber ich werde bald ein richtiges kriegen, ich brauche aber erst einmal Geld und eine Wohnung. Ich nickte und konnte sie gut verstehen, ich gebe mein Bestes, kommen Sie die Tage noch einmal hier vorbei. Bald darauf wurde eine Stelle als Babysitterin frei, ich gab sie ihr ohne zu zögern, obwohl vor ihr noch viele andere auf der Warteliste standen. Ich weiss gar nicht, warum ich das gemacht habe, wahrscheinlich fiel sie mir schon damals auf. Sie kam direkt nach meinem Anruf ins Büro, in ihrer Hand war ein Blumentopf mit einer Pflanze mit roten und gelben Blüten. Ein Geschenk für dich, sagte sie, das sind Zauberglöckchen. Sie blühen den ganzen Sommer über. Ich wusste zunächst nicht, was ich sagen sollte, dann fragte ich sie, ohne nachzudenken, willst du mit mir einen Kaffee trinken? Sofort sagte sie Ja.
Ich lud sie ins La Stanza ein, es war ein warmer, sonniger Nachmittag, überall herrschte Vorfreude auf den Sommer. Lichterketten säumten die grossen, alten Linden über den Holztischen und Klappstühlen. Eine Live-Band spielte gerade, melancholische Gitarrenklänge wehten aus der Luft zu uns herüber. Lenka redete ununterbrochen, von ihrem Leben Zuhause in Russland, ihren Freunden, ihrer Familie. Sie stellte mir auch viele Fragen, ob ich in der Schweiz geboren sei, wie alt ich sei und wo ich wohnte. Sie strahlte eine solche Lebensfreude aus, dass sie von innen heraus zu leuchten schien, ich erinnere mich noch, dass ich auf dem Nachhauseweg das Gefühl hatte, ein Teil des Leuchtens sei auf mich übergegangen. Daraufhin sahen wir uns fast jeden Tag, wir trafen uns in kleinen Cafés, machten Ausflüge zur Werdinsel oder badeten in den Flussbädern entlang der Limmat. Abends sassen wir in meiner kleinen, engen Küche, tranken billigen Rotwein und hörten Musik. Lenka kochte russische Gerichte für uns und dann sassen wir auf dem Balkon, rauchten Zigaretten und redeten über die Zukunft. Irgendwann, sagte sie, werden wir heiraten, dann kann ich für immer hierbleiben. Als ich schwieg, wurde sie wütend, was ist, fragte sie, willst du etwa nicht, dass ich bleibe? Ich widersprach ihr halbherzig.
Einmal gingen wir an der Uferpromenade spazieren, vorbei am Opernhaus, und Lenka zeigte mit den Fingern auf eine Gruppe Anzugsträger. Schau sie dir nur an, lachte sie, sie schauen aus wie Pinguine, gefühllose, kalte Pinguine, sie wissen nicht, was es bedeutet, zu leben, sie kümmern sich nur um ihr Geld, ihre Arbeit, ihre Autos und vergessen dabei alles andere. Sie sind reich, aber in ihrem Reichtum sind sie arm. In Russland sind die Leute ärmer, aber dafür lachen sie öfter, das Leben dort ist wärmer, hier erfriere ich ja beinahe, sieh nur, meine Finger, sie sind schon ganz blau. Sie streckte mir ihre Hände entgegen, und ich nahm sie in meine, um sie zu wärmen. Ein anderes Mal nahm sie meinen Arm, komm mit, ich muss dir etwas zeigen, und blind folgte ich ihr durch das Gewirr von Strassen, rechts, links, rechts, geradeaus. Sie fing an zu rennen, ohne meine Hand loszulassen, führte mich durch enge Gassen, runde und eckige Pflastersteine und dann eine lange, steile Treppe, die nicht zu enden schien. Irgendwann weiteten sich die Wände, wichen einem grossen Platz mit einem Brunnen in der Mitte. Lenka winkte mich zum Rand, hier, sagte sie, der Stolz in ihrer Stimme war kaum überhörbar. Die Stadt breitete sich vor uns aus, die Dächer glitzerten in der Abendsonne und mir kam es vor, als hätte ich noch nie etwas so Schönes gesehen. Lenka setzte sich auf die Brüstung, ihre langen, dünnen Beine baumelten hin und her, ihre Haare waren ganz zerzaust vom Wind. Ich setzte mich neben sie, unter uns befand sich der Abgrund, seine Anwesenheit schien uns zusammenzuschweißen, gemeinsame Verbündete gegen den Tod. Ich war mir nie mehr danach ihrer Herrlichkeit, ihrer Schönheit stärker bewusst als in diesem Moment, ich liebe dich, flüsterte ich, ihre Stimme zitterte als sie sagte, ich dich auch.
Danach verschwand sie, es war das letzte Mal, dass ich sie sah. Als ich an ihrer Wohnung vorbeikam, war sie geräumt, das Namensschild weg. Als ich bei den Behörden anrief, hiess es, sie sei ausgewiesen worden. Die Tage schienen nahtlos ineinander überzugehen, ohne dass ich etwas von ihr hörte, aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate. Die Nächte wurden kälter, die Blätter an den Bäumen färbten sich langsam, wurden rot und golden und dann braun, bis sie schliesslich tot auf den Boden fielen. Die Zauberglöckchen auf dem Balkon begannen zu welken. Ich konnte es zunächst nicht glauben, als ich sie am Telefon hörte, war das wirklich sie, warum meldete sie sich jetzt, ihre Stimme kam mir vor wie eine Erinnerung aus einer längst vergangenen Zeit, wunderschön und unendlich schmerzvoll zugleich. Was ist, fragte ich, warum rufst du an, und sie schwieg zuerst, schien mit sich zu kämpfen, konnte es nicht aussprechen. Schliesslich räusperte sie sich, ich bin schwanger. Die Stille, die sich daraufhin entstand, schien uns zu Fremden zu machen, zu Feinden, mir war schwindlig, ich musste mich an der Wand abstützen. Was machst du jetzt, fragte ich schliesslich, auch wenn ich die Antwort schon wusste. Ich werde es nicht behalten, sagte sie, was soll ich denn sonst machen, ihre Stimme war distanziert und ausdruckslos, gib es mir, schlug ich vor. Sie wehrte ab, nein, das will ich nicht, du musst nichts damit zu tun haben, ich wollte dir nur Bescheid sagen. Ich bin schon auf dem Weg zur Klinik, es wird nicht lange dauern, Leb wohl.
Ich wurde krank, tagelang lag ich im Bett, meine Nachbarin kam zwei Mal am Tag um mir etwas zu Essen zu bringen. Ich konnte nicht schlafen und hatte hohes Fieber. Eines Nachts öffnete sich die Tür, ein kalter Windstoss fuhr durch das Zimmer, und dort, im Rahmen, stand das ungeborene Kind, reglos, die Hände schützend um den Körper geschlungen. Seine Augen wanderten durch das Zimmer und auf einmal war mir, als würden die Schränke, Tische und Stühle unter seinem Blick zum Leben erwachen, sie bewegten sich, bäumten sich auf, im nächsten Moment war die Luft erfüllt von bedrohlichen Schatten und ich war wie gelähmt, bitte nicht, wollte ich schreien, doch es ist zu spät, der Raum hatte sich gegen mich gewandt, ein Gewirr von geflüsterten Drohungen hallte von den Wänden bis in den letzten Winkel wider.
Nach einer Woche klang das Fieber ab, die Halluzinationen kamen immer seltener, bis sie schliesslich ganz verschwanden. Zurück blieb ein Gefühl der Taubheit, ich nahm die Welt um mich herum nur noch stückhaft, verzerrt wahr, wie einen Spiegel, den man auseinander gebrochen und falsch zusammengesetzt hatte. Ich ging fast nicht mehr aus dem Haus, mied Menschen, laute Geräusche, Gesellschaften. Irgendwann fiel der erste Schnee, lautlos schwebten die weissen Flocken vom Himmel und legten sich wie eine Decke über die Geräuschkulisse der Stadt, jede Art von Lärm wurde verschluckt, draussen war es nun so still wie tief drinnen, in mir selbst. Noch einmal rief sie an, viele Jahre später, ich hätte ihre Stimme fast nicht erkannt, sie war leiser, brüchiger. Wie geht es den Zauberglöckchen fragte sie, und ich antwortete, sie sind nicht mehr da, ich habe sie weggeworfen. Schade, sagte sie, und wir schwiegen beide, ich wurde auf einmal von einer tiefen Traurigkeit erfasst, ich trauerte um sie, um das Kind, um eine gemeinsame Zukunft, die wir nie hatten. Es tut mir Leid, dass ich angerufen habe, sagte sie endlich, ich musste deine Stimme hören, und dann legte sie auf, mir blieb nichts als das Piepsen, mit dem Leitung unterbrochen wurde.
Ich liebte nicht sie selbst, verstehst du? Ich liebte das, wofür sie stand, dieses Gesamtbild, dass sie verkörperte. Sie war so leicht, sie schwebte mühelos durch das Leben, ohne sich selbst Zwang anzutun, ohne zu grosse Erwartungen an sich selbst zu setzen. Sie erwartete nichts vom Leben und bekam aber dennoch alles. Und ich, der mein Leben so anders gelebt hatte, ich wurde von ihr mitgerissen wie von einem riesigen, leuchtenden Strudel, und als sie schliesslich ging, ging auch ein Teil von mir.“

 

Hallo lenk,

herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Deine Geschichte endet mit einem einsamen " - wohl versehentlich, denn in der Geschichte gibt es keine wörtliche Rede. Das ist schade, denn die Geschichte fließt so dahin, ohne dass die Spannungspunkte - die sie ja hat -deutlich hervortreten.

Mein Vorschlag: Die Gespräche der beiden in wörtlicher Rede wiedergeben. Und deutliche Absätze zwischen den drei? Hauptteilen (eine Leerzeile einfügen).

Schweizer Ernst gepaart mit russischem Humor (Emil hats anders gesagt) - das kann kaum klappen. Und der Prot hat ja im letzten Absatz auch deutlich erkannt, was hier geschehen war.

Eine ganz persönliche Anmerkung noch: Namen als Überschrift einer Geschichte finde ich problematisch. Ich hätte die Geschichte eher Zauberblume(n) genannt.

Eine melancholische Geschichte der verpassten (verpatzten) Momente.

Gerne gelesen

Jobär

 
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Hola Lenk!

Lenka Sobjerajski (müsste hier nicht die weibl. Form Sobjerajska stehen?) finde ich – anders als mein Kollege jobär – einen attraktiven Titel. Der macht neugierig. Glücklicherweise kommt noch hinzu, dass Du sehr gut schreibst; der Leser bleibt dran. Außerdem fehlerfrei, schöne Passagen hab ich entdeckt. Na, wie schon gesagt – es liest sich wirklich gut. Und das ist ja schon die halbe Miete.
Die andere Hälfte der Miete steht jedoch noch aus, jedenfalls teilweise. Ich will betonen, dass ich nicht die Absicht habe, herumzunörgeln – ich möchte nur anmerken, was ich nicht so einleuchtend fand, und was verhinderte, den Ablauf der Geschehnisse als logisch (ich meine nicht harmonisch) zu empfinden.

Aus dem Nichts heraus erschien sie eines Tages bei uns im Büro, ...
„Aus dem Nichts heraus“ kommt etwas Wuchtiges, Kolossales; das hat etwas Dramatisches – hier jedoch betritt eine arbeitssuchende Frau ein Büro.

... , ihre Haltung verriet eine Mischung aus Angst und Selbstbewusstsein. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck ...
Selbstbewusstsein und entschlossener Gesichtsausdruck in Verbindung mit Angst – das erscheint mir etwas widersprüchlich.

... das „r“ hart, das „ch“ dafür aber sehr weich und traurig.
Ach, meine slawische Seele!
Ein Geschenk für dich, sagte sie, das sind Zauberglöckchen.
Ja, sag ich doch. Den Job hätte auch ich der Lenka gegeben. Das bringt schon Atmosphäre:thumbsup:.
Eine Live-Band spielte gerade, ...
Das ‚gerade’ kann weg.

Dir beiden unternehmen sehr viel gemeinsam, sitzen auch oft in der Küche beim Wein – die nächste Tür ist das Bad, und die folgende das Schlafzimmer. Sind die zwei asexuell?
Immerhin ist schon von Heirat die Rede!

Irgendwann, sagte sie, werden wir heiraten, dann kann ich für immer hierbleiben. Als ich schwieg, wurde sie wütend, was ist, fragte sie, willst du etwa nicht, dass ich bleibe? Ich widersprach ihr halbherzig.
Ja, hier kommt der Knick. Gut gemacht.

Einmal gingen wir an der Uferpromenade spazieren, vorbei am Opernhaus, und Lenka zeigte mit den Fingern auf eine Gruppe Anzugsträger. Schau sie dir nur an, lachte sie, sie schauen aus wie Pinguine, gefühllose, kalte Pinguine, ...
Die Lenka sollte wissen, dass sich Russinnen und Russen beim Opernbesuch nicht nur korrekt anziehen, sondern sich oft geradezu aufdonnern.

... sie wissen nicht, was es bedeutet, zu leben, sie kümmern sich nur um ihr Geld, ihre Arbeit, ihre Autos und vergessen dabei alles andere. Sie sind reich, aber in ihrem Reichtum sind sie arm.

O weia!
Und das wollte sich Lenka antun? Gar Schweizerin werden?
In Russland sind die Leute ärmer, aber dafür lachen sie öfter, das Leben dort ist wärmer,
... hier erfriere ich ja beinahe, sieh nur, meine Finger, sie sind schon ganz blau.
Ich dachte, wir sind noch im Sommer? Selbst wenn wir schon im Herbst sein sollten, überkommt mich beim Lesen dieses bekannte Gefühl: Diesen Text kennst Du doch?

Die Stadt breitete sich vor uns aus, die Dächer glitzerten in der Abendsonne und mir kam es vor, als hätte ich noch nie etwas so Schönes gesehen.
Da hast Du eine schöne Szene gemalt. Nur kann ich den Kopf nicht ausschalten. Sie rennt mit ihm durch die Stadt, bis hin zu dieser Wahnsinns-Location und präsentiert dieses Panorama wie ihre Schöpfung:
... , der Stolz in ihrer Stimme war kaum überhörbar.
Demnach kennt er diesen wohl markantesten Punkt der Stadt gar nicht? Aber er ist doch schon viel länger in der Stadt als Lenka?

... ich liebe dich, flüsterte ich, ihre Stimme zitterte K als sie sagte, ich dich auch.
Danach verschwand sie, es war das letzte Mal, dass ich sie sah.
Sie beteuern sich gegenseitig ihre Liebe – und dann ist Lenka weg. Kann ihn noch nicht einmal anrufen, ganz kurz nur: „Rette mich!“ (Eine Russin darf das sagen!)
Das kann ich als Leser nicht mittragen. Schließlich befinden sich die beiden in der Schweiz und nicht in Kolumbien.
Als ich bei den Behörden anrief, hiess es, sie sei ausgewiesen worden.
Wie ich Lenka kennengelernt habe, nähme sie sich einen spezialisierten Anwalt. Lieber Lenk, ich glaube nicht, dass die Behörden der Schweiz ein nächtliches Kidnapping veranstalten und der Lenka sogar das Handy entreißen.

Die Stille, die sich daraufhin entstand, ...
... es wird nicht lange dauern, Leb wohl.

Wie geht es den Zauberglöckchen fragte sie, und ich antwortete, sie sind nicht mehr da, ich habe sie weggeworfen. Schade, sagte sie, und wir schwiegen beide, ich wurde auf einmal von einer tiefen Traurigkeit erfasst, ich trauerte um sie, um das Kind, um eine gemeinsame Zukunft, die wir nie hatten. Es tut mir Leid, dass ich angerufen habe, sagte sie endlich, ich musste deine Stimme hören, und dann legte sie auf, mir blieb nichts als das Piepsen, mit dem Leitung unterbrochen wurde.
Das ist klasse. Und überhaupt lese ich den Text eines Profis. Besonders gut gefallen mir Deine - bei den KGs fast verpönten - Langsätze, indirekte Rede nahtlos eingearbeitet. Das fließt und fließt und nimmt einen mit. That’s Flow! Und ich verwette meine gesamten Ersparnisse, dass dieser Stil wieder salonfähig wird.

Zum Ende wird’s eventuell unharmonisch:

Ich liebte das, wofür sie stand, dieses Gesamtbild, dass sie verkörperte.
Das ist für mich eine Osteuropäerin, die für sich und ihre Kinder ein besseres Leben will. (Auch wenn die Menschen in Russland viel mehr lachen als wir:D)

... sie schwebte mühelos durch das Leben, ohne sich selbst Zwang anzutun, ohne zu grosse Erwartungen an sich selbst zu setzen.
Das ist einfach nicht wahr! Lies mal Deinen Text mit etwas Abstand! Nach Deinen Worten hätte sie in Russland bleiben können.

Sie erwartete nichts vom Leben ...

Das ist auch nicht wahr. Schließlich wollte sie nicht nur mal so eben das Matterhorn sehen.

... und bekam aber dennoch alles.
Wie bitte? (Alles, was das Herz begehrt: Speichellecken, Abschiebung, Abtreibung)
Lenk, ich erwarte nicht, dass Du diesen Komm beantwortest – aber wenn (Kurzform würde genügen), dann erkläre mir bitte, wie das zu verstehen ist. Ironie kann es sicherlich nicht sein.
Und der Satz in seiner gesamten Aussage ...
Sie erwartete nichts vom Leben und bekam aber dennoch alles.
... ist der reine Kitsch. Scusi.

Und ich, der ... mein Leben so anders gelebt hatte, ich wurde von ihr mitgerissen wie von einem riesigen, leuchtenden Strudel, und als sie schliesslich ging, ging auch ein Teil von mir.“

In Krasnojarsk hätte ich eine (uralte;)) Ikone kaufen können mit haargenau diesem Motiv.
Das geht mir dann wirklich über die Hutschnur (wie man so zu sagen pflegt:D)
Das ist echte Profi-Schreibe. Der Schluss ist mir zu professionell - ich hatte ein Menu mit verunglücktem Nachtisch.
Lenk, ich glaube, der Flow Deines Textes ist Dein Schreibzustand: Emotionen, Begeisterung, Du bist mitten drin – und der Leser bestenfalls auch. Da kann ich mir auch gut vorstellen, dass im Run ein bisschen kritische Distanz verloren geht. Aber das lässt sich reparieren.

Schöne Grüße, und gegebenenfalls hören wir noch voneinander.

José

 

Hallo zusammen und vielen Dank für die Rückmeldungen!

Ich studiere an der Universität Zürich und schreibe im Moment eine Arbeit mit sieben Kurzgeschichten über die Zürcher Gesellschaft. In meinem Text wollte ich unter anderem auch die mentalen Unterschiede zwischen den Bewohnern eines reichen Landes und eines armen Landes aufzeigen. Der Schluss meiner Geschichte war eigentlich weniger auf Lenka selbst, sondern auf ihr ganzes Land bezogen (daher das Gesamtbild). Viele Schweizer haben sich längst an ihren Reichtum gewöhnt und betrachten ihre Umwelt als selbstverständlich und nicht länger schätzenswert. Sie setzen grosse Erwartungen an ihr Umfeld, ohne dass sie deren Erfüllung loben. Da sie schon alles haben, setzten sie sich keine neuen Ziele mehr, was zu Demotivation und sogar auch Depression führt. Und im Gegensatz dazu schwebt Lenka durch das Leben, ohne sich selbst Zwang anzutun, sie nimmt es viel gelassener als ihr Schweizer Partner. Mit dem Satz "und sie bekam dennoch alles", meine ich nicht alles in materieller Hinsicht, sondern ihre Lebensfreude und Verspieltheit.
Die Handlung an sich werde ich wohl noch einmal überarbeiten müssen, ich kann gut verstehen, dass ein paar Dinge nicht aufgehen oder keinen Sinn machen. Das sie von einem Tag auf den Anderen verschwindet würde ich dadurch erklären dass sie zu stolz ist, ihren Partner um Hilfe zu fragen, vor Allem nach dem dieser ja nicht sehr heiratsmotiviert ist.
Ansonsten danke für die weiteren Anmerkungen, ich werde sie mir zu Herzen nehmen!
Herzliche Grüsse, Lenk

 

Hallo lenk,

ohne auf den Inhalt einzugehen, würde ich gerne zwei Anmerkungen machen:

Bitte formatiere den Text, indem du Absätze einbaust. Das ist schon formal schwer lesbar. Dann ist es für mich auch sehr schwer, mich durch den Text zu lesen, weil die wörtliche Rede fehlt. Das würde besser strukturieren und den Lesefluss deutlich steigern.

Bei manchen Sätzen ist es auch regelrecht falsch, wie hier:


Ich nickte und konnte sie gut verstehen, ich gebe mein Bestes, kommen Sie die Tage noch einmal hier vorbei.

denn an so Stellen ist nicht klar, ob die Person sagt:"Ich gebe mein Bestes" oder ob die Person ihr Bestes gibt, sich also anstrengt.

Von daher kann ich joséfelipe nicht zustimmen, wenn er den Text als fehlerfrei bezeichnet.

Liebe Grüße
bernadette

 
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Hallo Lenk

Wie bereits mehrfach erwähnt, als erstes musst du deinen Text mit Satzzeichen und Absätzen nachrüsten, so ist es einfach nur müsam zu lesen.

Ich habe mich trotzdem mal durchgekämpft, weil mich einige Passage neugiereig gemacht haben.
Leider konnte ich mich dann doch nicht erwärmen für deine Protagonisten, sie blieben für mich unglaubwürdig. Eine Russin, die ins Land, wo Milch und Honig fliessen immigriert, angelt sich eine Stelle und auch gleich noch einen willigen Schweizer dazu. Da wäre sie schön blöd, dass wieder fahren zu lassen.

Schau sie dir nur an, lachte sie, sie schauen aus wie Pinguine, gefühllose, kalte Pinguine, sie wissen nicht, was es bedeutet, zu leben, sie kümmern sich nur um ihr Geld, ihre Arbeit, ihre Autos und vergessen dabei alles andere. Sie sind reich, aber in ihrem Reichtum sind sie arm. In Russland sind die Leute ärmer, aber dafür lachen sie öfter, das Leben dort ist wärmer, hier erfriere ich ja beinahe, sieh nur, meine Finger, sie sind schon ganz blau. Sie streckte mir ihre Hände entgegen, und ich nahm sie in meine, um sie zu wärmen.
Das ist für mich zu konstruiert, so wegen innerer Kälte und in Russland ist's viel wärmer, das nehme ich ihr nicht ab. Gerade in Russland gibt es genauso Potentatenpinguine die mit ihren pelztragenden Gattinen in die Oper stolzieren. Sehnt sie sich nicht eher nach Glitzer und Glamour? Ist sie nicht auch vor ihrem ärmlichen Leben in Russland geflohen, wo die Luft so dreckig, dass Kinder davon krank werden und sie keine Zukunft mehr sah, sogar ihre Freunde, Familie, was weiss ich noch alles zurückliess, nur um in der Fremde ein klein wenig mehr vom Leben zu bekommen?

Ich habe nur ein Touristenvisum, sagte sie, aber ich werde bald ein richtiges kriegen, ich brauche aber erst einmal Geld und eine Wohnung.
Eben, sag ich's doch.
Im Klartext:"Hab ichh erst Stellä, kriegä ichh Aufentchaltsbewilligung und damit auchh Wohhnung".
Denn mit einem Touristenvisum gibt es auch in der Schweiz keine Mietwohnung, höchstens ein Hotelzimmer, aber das kostet halt was.

Ein anderes Mal nahm sie meinen Arm, komm mit, ich muss dir etwas zeigen, und blind folgte ich ihr durch das Gewirr von Strassen, rechts, links, rechts, geradeaus.
Sie ist erst mal gerade ein paar Tage in der Schweiz und kennt sich besser aus, als dein Prot? Nö, kauf ich dir nicht ab.

Irgendwann weiteten sich die Wände, wichen einem grossen Platz mit einem Brunnen in der Mitte. Lenka winkte mich zum Rand, hier, sagte sie, der Stolz in ihrer Stimme war kaum überhörbar.
Am Brunnenrand? Du meintest wohl die Brüstung der Platzbegrenzung, das müsstest du verdeutlichen.

Ich setzte mich neben sie, unter uns befand sich der Abgrund, seine Anwesenheit schien uns zusammenzuschweißen, gemeinsame Verbündete gegen den Tod. Ich war mir nie mehr danach ihrer Herrlichkeit, ihrer Schönheit stärker bewusst als in diesem Moment, ich liebe dich, flüsterte ich, ihre Stimme zitterte als sie sagte, ich dich auch.
Nein, bitte nicht, das ist so pomadig.
Und was soll denn das bedeuten, "gemeinsame Verbündete gegen den Tod". Wer ist denn hier bedroht? Hier gehts doch überhaupt nicht um Leben und Tod. Eher sind sie Verbündete im Geiste, er hat ihr eine Stelle zugeschanzt und kriegt dafür Zuneigung. Punkt.

Als ich bei den Behörden anrief, hiess es, sie sei ausgewiesen worden.
Ei, der Datenschutz ist löchrig wie Emmentaler, ja, ja. ;)
Aber mal ehrlich, eigentlich hat sich dein Prot so ziemlich strafbar gemacht, oder? Denn gemäss geltendem Recht Art. 21 AuG gilt:
"Die Zulassung von Drittstaatsangehörigen ist erst möglich, wenn auf dem inländischen Arbeitsmarkt und auf den Arbeitsmärkten der EU/EFTA-Länder keine Personen mit Vorrang zur Verfügung stehen. Vorrang geniessen Schweizerinnen und Schweizer, Ausländerinnen und Ausländer mit Niederlassungsbewilligung, Ausländerinnen und Ausländer mit Aufenthaltsbewilligung, die zu einer Erwerbstätigkeit berechtigt, sowie alle Personen aus Staaten, mit denen ein Freizügigkeitsabkommen geschlossen wurde (derzeit EU und EFTA). Die Arbeitgeber müssen den Nachweis erbringen, dass trotz umfassender Suchbemühungen keine geeigneten Arbeitskräfte mit Vorrang rekrutiert werden konnten."​
Somit steht deine Russin so ziemlich hinten an der Nahrungskette, kein Wunder, dass man sie ausschafft. Aber da würde dein Prot auch ganz schön in die Mangel genommen werden, glaube mir.

Lenk schrieb:
In meinem Text wollte ich unter anderem auch die mentalen Unterschiede zwischen den Bewohnern eines reichen Landes und eines armen Landes aufzeigen.
Davon spürte ich eigentlich recht wenig, du präsentrierst mir hier eher eine Rosamunde Pilchner Liebesgeschichte, die nahe beim Ich-Erzähler bleibt, der aus seinem Alltag gerissen wird, sich hinfort tragen lässt, ohne jedoch irgendeine Konsequenz tragen zu müssen. Das fehlt mir hier, dieses wer A sagt muss auch B sagen.

Ich werde es nicht behalten, sagte sie, was soll ich denn sonst machen, ihre Stimme war distanziert und ausdruckslos, gib es mir, schlug ich vor. Sie wehrte ab, nein, das will ich nicht, du musst nichts damit zu tun haben, ich wollte dir nur Bescheid sagen. Ich bin schon auf dem Weg zur Klinik, es wird nicht lange dauern, Leb wohl.
Warum sollte sie ihn informieren, wenn sie nichts mehr von ihm will? Das geht für mich nicht auf. Ich ruf doch nicht in der Schweiz an, nur um zu sagen, "hei, ich lass mir dein Kind weg machen, aber passt schon." Da fehlt zuviel Geschichte zwischen den Zeilen.

Und dann diese verschobene Wahrnehmung:

Sie erwartete nichts vom Leben
Deshalb ist sie ja auch in die Schweiz gereist, ähem?
und bekam aber dennoch alles.
Na hör mal, er hat ihr ein Kind angedreht, sie muss wieder zurück in ihr schäbiges Dasein, das meinst du doch nicht ernst?

Was mich auch gestört hat, du zeichnest viel Innenleben und Gefühle, das Umfeld und die Szenerie bleibt reine Staffage. Oder hier, die nette Nachbarin, die den krankgeschriebenen Arbeitsvermittler gesund pflegt, wie nebenbei aus dem Hut gezaubert.

Fazit: Deinem Anspruch, eine Gegenüberstellung unterschiedlicher Mentalitäten, wird der Text nicht gerecht, zu oft verliert er sich in Gefühlsdusselei, worin sich der rote Faden meiner Meinung nach ordentlich verheddert.
Vielleicht versuchst du den Konflikt darauf aufzubauen, dass du Lenka bei deinem Prot einziehen und ihre überzogenen Vorstellungen mit seinem geordneten Leben kollidieren lässt, wodurch die Selbstverständlichkeit seines Alltags gehörig ins Wanken gerät. Nur so als Idee.

Liebe Grüsse,
dot

 

So viele Köpfe und noch mehr Meinungen. :) Aber das ist ja das Gute an so einem Forum.
Herzlich Willkommen, lenk, bei uns Wortkriegern, einen kleinen Geschmack, wie arbeitsam und kritisch und interessiert es hier zugeht, hast du ja schon erhalten.
Ich hab dots Kommentar gelesen, und glaub mir, ich hab so oft mit dem Kopf genickt, ich bin aus dem Nicken gar nicht mehr rausgekommen. Der hat einfach Recht der Mann mit seinen Anmerkungen. Und trotzdem halt ich an deiner Geschichte fest, da gehts mir eher wie Josefelipe, weil ich sie einfach wunderschön geschrieben finde. Sie hat wirklich eine gewaltige Schwungkraft, ich hab beim Lesen einfach über die Logiklöcher oder die Klischeefallen hinweggesehen.
Ich weiß nicht, wie du das beim Überarbeiten hinkriegst, da so einiges zu stopfen, ob du das überhaupt willst. Ach, ich finde, du solltest das schon probieren. Ich fänds schön.
Du schreibst ja, deine Intention war, die mentalen Unterschiede zwischen den Bewohnern reicher und ärmerer Länder zu beschreiben. Da rutscht man natürlich sehr leicht durch Verallgemeinerungen ins Klischee, und an manchen Stellen ist dir das auch passiert. Dot hat dir Beispiele genannt. Auch Josefelipe.
Ich wollte trotzdem einfach nochmal unterstreichen, dass dir trotz der Logklöcher durch deinen Stil etwas sehr Schönes geglückt ist, das ist dieser Flow, in dem dein Text geschrieben ist. Bewahr dir den unbedingt, auch wenn man über den Inhalt an vielen Ecken und Enden, die belasteten Stellen kennst du ja jetzt, streiten kann.

Noch eine Bemerkung zu der wörtlichen Rede:
Ich, die sonst gnadenlose Verfechterin korrekter Anführungszeichen, bekenne mich hier einfach mal dazu, dass ich es in diesem Text ausgesprochen passend finde, dass kein einziges blödes Anführungszeichen (bis auf das vergessene am Schluss) diesen Text verunstaltet und den Fluss stört. Ich hab hier fast den Eindruck, das Strichelchengewusel würde den Text unruhig machen, ihm die Eleganz nehmen. Der Flow entsteht ja gerade durch die Satzkonstruktionen und die enge Verknüpfung von wörtlicher Rede und deren Einpassung in den Satz.

Davon ab, es gibt mittlerweile übrigens sehr viele moderne Texte, die kein einziges Anführungszeichen mehr aufweisen.

Das soll jetzt aber bitte keiner in Dreiteufelsnamen als Freibrief nehmen!!!! :baddevil: Man muss die Regeln beherrschen,
um sie kreativ brechen zu können.
Die fehlende Absätze, die bernadette moniert hat, hab ich mir jetzt nicht überlegt, aber das kann sein.

Viele Grüße
Novak

 

Danke für eure Kritik! ich habe mich beim Schreiben wohl zu sehr auf die Form und nicht auf den Inhalt konzentriert :D Und die fehlenden Anführungszeichen sind wohl auch nicht jedermanns Sache, die werde ich aber vermutlich so lassen. Ansonsten finde ich es toll wie viele sich die Zeit genommen haben, die Geschichte ausführlich zu kommentieren. Mir sind mir jetzt beim Durchlesen der Kommentare echt viele Verbesserungsmöglichkeiten aufgefallen.

Grüsse, lenk

 

Ich liebte nicht sie selbst, verstehst du? Ich liebte das, wofür sie stand, dieses Gesamtbild, dass sie verkörperte. Sie war so leicht, sie schwebte mühelos durch das Leben, ohne sich selbst Zwang anzutun, ohne zu grosse Erwartungen an sich selbst zu setzen. Sie erwartete nichts vom Leben und bekam aber dennoch alles. Und ich, der mein Leben so anders gelebt hatte, ich wurde von ihr mitgerissen wie von einem riesigen, leuchtenden Strudel, und als sie schliesslich ging, ging auch ein Teil von mir.“

Hallo lenk,

alles schon gesagt, magstu denken, und jetzt kommt der auch noch. Aber als ich vorige Tage Dein Profil durchgesehen hatte, um mich für eine Deiner Geschichten zu entscheiden, wählte ich unter Deinen Werken das mit der niedrigsten Zahl an Kommentaren aus, obwohl allein schon Titel und Name Deines Erstlings Verlockung genug hätte sein müssen, das „Thema“ zu wählen und wie ich heute darunter lese

Ich studiere an der Universität Zürich und schreibe im Moment eine Arbeit mit sieben Kurzgeschichten über die Zürcher Gesellschaft. In meinem Text wollte ich unter anderem auch die mentalen Unterschiede zwischen den Bewohnern eines reichen Landes und eines armen Landes aufzeigen. Der Schluss meiner Geschichte war eigentlich weniger auf Lenka selbst, sondern auf ihr ganzes Land bezogen (daher das Gesamtbild)
kann's für einen, dem Gottfried Keller einer der größten Erzähler bürgerlichen Realismus' und ein Dichter von Weltformat bedeutet, kein Halten mehr geben, war doch der 48-er und nachmalige Staatsschreiber und damit höchste Beamte Zürichs (Kanton) während seiner Amtszeit auch Sekretär des Zentralkomitees für Polen und kümmerte sich um polnische Flüchtlinge, die gegen das Zarenreich aufbegehrten. Aber hätte Keller eine ähnliche Geschichte erzählt, der Name der Frau – Jose hatte schon darauf hingewiesen – endete auch bei einer Polin auf „...a“, keineswegs auf i.

Deine Geschichte hat mehr als einen aktuellen Bezug und könnte ebenso beim größeren nördlichen Nachbarn spielen, in dem ein Putin-Gegner mit Mrd. Vermögen und Privatjet willkommener ist, als jemand, der ohne Vermögen, ob geschleppt oder per pedes über den Balkan kommt und um Asyl betteln muss.

Nunja, schreiben kannstu, und dass einer, der selber Regelverstöße und Experimente pflegt und auch schon mal in einem einzigen (sehr langen) Satz eine Geschichte erzählt, fehlende Anführungszeichen bemängeln würde, wäre ja geradezu absurd. Aber das abschließende Anführungszeichen (siehe Eingangszitat) muss auch mir wie ein vergangenes und vereinsamtes Relikt erscheinen – geradezu wie ein Pointe zu Deiner gut und unaufgeregt erzählten Geschichte.

Ich hoffe, dass ich im Folgenden keine von Vorrednern (Vorschreiber wäre nicht der korrekte Ausdruck) angesprochenen Themen wiederkäue.

Sie streckte mir ihre Hände entgegen, und ich nahm sie in meine, um sie zu wärmen.
(Komma ist an sich entbehrlich, denn üblicherweise ersetzt die Konjunktion zwischen Aufzählungen das trennende Satzzeichen, was auch für zwei Hauptsätze gilt.
Aber hier willstu scherlich hervorheben, dass der Icherzähler die andere Hand entgegennimmt …)

Sie fing an zu rennen, ohne meine Hand loszulassen, führte mich durch enge Gassen, runde und eckige Pflastersteine und dann eine lange, steile Treppe, die nicht zu enden schien.
(Hier fehlt auf jeden Fall was. Ich mach's mal deutlich
„Sie fing an zu rennen ..., führte mich durch enge Gassen, runde und eckige Pflastersteine und dann eine lange, steile Treppe, die nicht zu enden schien".
Noch deutlicher „..., ... durch ..., runde und eckige Pflastersteine und dann eine lange, steile Treppe, die nicht zu enden schien". An bietet sich ein „über“ die Steine, wobei selbst bei der Treppe das „durch“ mir wenig korrekt erscheint, selbst wenn sie „durch“ Wände begrenzt wäre. "Hinauf" passt da ganz gut vorm Relativsatz, mein ich.)

Lenka winkte mich zum Rand, hier, sagte sie, der Stolz in ihrer Stimme war kaum überhörbar.
„kaum zu hören/vernehmen" wäre eleganter ...

Hier stritten zwei Formulierung unter der Schädeldecke, von denen die unterliegende noch im Reflexivpronomen zu erkennen ist oder aber im falschgewählten Verb (es wäre dann besser "auftun", "durchsetzen" o. a., statt "entstehen"

Die Stille, die sich daraufhin entstand, schien uns zu Fremden zu machen, zu Feinden, mir war schwindlig, ich musste mich an der Wand abstützen.
(also sich weg oder ein anderes Verb ...)
Ähnlich hier
, ich nahm die Welt um mich herum nur noch stückhaft, verzerrt wahr, wie einen Spiegel, den man auseinander gebrochen und falsch zusammengesetzt hatte.
wo die Welt = Spiegel gesetzt wird und doch besser nur "wie in einem Spiegel" reflektiert würde.

Eine Flüchtigkeit (denn üblicherweise ist das Komma vor einer Infinitivgruppe korrekt gesetzt - oder auch unterlassen worden)

Ich wurde krank, tagelang lag ich im Bett, meine Nachbarin kam zwei Mal am Tag[,] um mir etwas zu Essen zu bringen.
wie auch hier
Wie geht es den Zauberglöckchen[,] fragte sie, und ich antwortete, sie sind nicht mehr da, ich habe sie weggeworfen.

So viel oder wenig für heute vom

Friedel

 

Hallo Friedrichard

alles schon gesagt, magstu denken, und jetzt kommt der auch noch.

Auf keinen Fall, ich freue mich über jeden neuen Kommentar zu meiner Geschichte!

Aber hätte Keller eine ähnliche Geschichte erzählt, der Name der Frau – Jose hatte schon darauf hingewiesen – endete auch bei einer Polin auf „...a“, keineswegs auf i.

Ja, das hab ich komplett vergessen :D Etwas peinlich, da ich selbst aus Weissrussland komme.

Deine Geschichte hat mehr als einen aktuellen Bezug und könnte ebenso beim größeren nördlichen Nachbarn spielen, in dem ein Putin-Gegner mit Mrd. Vermögen und Privatjet willkommener ist, als jemand, der ohne Vermögen, ob geschleppt oder per pedes über den Balkan kommt und um Asyl betteln muss.

Nun ja, das ist leider auch in der Schweiz der Fall, auch wenn es hier weniger offensichtlich gehandhabt wird.
Danke noch für die restlichen Anmerkungen, ich werd die umgehend in korrigieren. Wie schon bei meiner anderen Geschichte kann ich die Grammatiknachhilfe nur begrüssen :D

Gruss, lenk

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi lenk,

ich habe wahrscheinlich nichts substantiell Neues beizutragen, will dich aber bestärken, die Atmosphäre beizubehalten, den Sound der Geschichte, aber die Figur der Russin klarer nachzuzeichnen und auch teilweise deutlich anders zu konturieren. ich muss mal sehen, ob ich dafür Beispiele im Text finde. aber die Atmosphäre finde ich gelungen und passend, sie passt zu meinen Begegnungen und Erfahrungen mit Frauen aus Osteuropa. meine Katinka hatte ähnliche Züge, sie verschwand auch ähnlich unvermittelt wie deine Lenka.

ich widme mich also der Lenka-Zeichnung im Text.

Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck stellte sie sich vor. Lenka Sobjerajski, sagte sie, ich brauche Arbeit, ich bin seit gestern hier.

würde ich komprimierter schreiben. "entschlossen stellte sie sich vor", würde mE das gleiche transportieren. wenn du ihre - bestimmt vorhandene - innere Anspannung bei aller Entschlossenheit zeigen willst, böte es sich an, so was wie einen Tick zu zeigen, von dem aus der Leser selbst auf Entschlossenheit und Nervosität schließen könnte. unwillkürlich zuckende Augenlider etc.
von Russland aus ist es schwierig hierherzukommen. ich habs bei meinem besten Freund mitgekriegt, wie der versucht hat, die nötigen Dokumente für ne Heirat zu kriegen. ohne diese Heiratsperspektive wirds bestimmt nicht leichter.
das kriegen eigentlich nur die härtesten und cleversten Mädchen auf die Reihe. die kommen aus einem völlig deregulierten Survival-Kapitalismus, wo sich nur die Stärksten durchsetzen, Gopniki eben. diese Mädels wissen sich besser zu verkaufen, als unsere Marketing-Pros, die haben das ihr ganzes Leben immer wieder gezeigt gekriegt. "ich bin seit gestern hier" passt für mich nicht, denn das ist eine Information, die ihren Wert als potentielle Arbeitnehmerin in den Augen des Arbeitgebers herabmindern würde, denn es impliziert, dass sie viele westspezifische soft skills nicht haben kann.
anders wäre es, wenn du sie als Schutzbedürftige auf dem Heiratsmarkt anbötest: dann kann eben diese Unerfahrenheit einen Reiz ausmachen.
in so eine Richtung entwickelt sich die Geschichte zwar auch, aber so wie das hier beschrieben steht, ist das ja eher zufällig.

Ich nickte und konnte sie gut verstehen, ich gebe mein Bestes, kommen Sie die Tage noch einmal hier vorbei.

das Anfangsgespräch lässt sich für mich unter vier Augen vorstellen. aber vorher ist da dieses keyword "uns" - sie kommt zu uns ins Büro. spricht sie unter vier Augen mit ihm oder sind da noch andere Zuhörer? da könnte man sich entscheiden, das deutlich markieren und demzufolge diesen Dialog gestalten. ich halte das für einen grundlegenden Unterschied.

Ich weiss gar nicht, warum ich das gemacht habe, wahrscheinlich fiel sie mir schon damals auf

ich glaube jemand anders hat das vor mir schon angemerkt, dass hier Arbeit gegen Beziehung getauscht wurde. würde ich unbedingt einbauen, denn das ist eine gute Gelegenheit, ein plausibles Abhängigkeitsverhältnis aufzuzeigen und somit auch den Unterschied zwischen einem Schweizer Bürger und einem Mensch mit Ausländerstatus aufzuzeigen.
das wäre auch eine Chance, einen glaubhaften Konflikt einzubauen und Lenka eigene Züge zu verleihen. denn so, wie das jetzt konstelliert ist, wirkt sie auf mich eher wie eine westliche Phantasie von einer Russin, nicht wie eine Frau, die tatsächlich diesen mutigen und wahrscheinlich auch immer verzweifelten Schritt in eine völlig fremde Umgebung wagt. was übrigens eine Kritik ist, die ich meiner Osteuropäerin ebenfalls ankreiden müsste - obwohl ich diese Frau gut kannte, habe ich beim Schreiben eher fantasiert, als glaubhafte Charaktere erschaffen, die miteinander interagierten.

Sofort sagte sie Ja

auf Begriffe wie "aus dem Nichts, unvermittelt, sofort" etc achten. dass die Antwort auf eine Frage zeitnah folgt, ist den meisten klar. wenn du was spezifisches erklären willst, sollte es mE über ein allgemeines "sofort" hinausgehen.

Irgendwann, sagte sie, werden wir heiraten, dann kann ich für immer hierbleiben.

das würde gut passen, wenn seine Selbstbefragung weiter oben anders aussähe:

Ich weiss gar nicht, warum ich das gemacht habe, wahrscheinlich fiel sie mir schon damals auf.

und zwar wenn da so was stünde wie "ich hätte damals schon wissen müssen, warum ich das gemacht habe, aber ... (ich wollts mir nicht eingestehen / ...)" etc
die Geschichte ist ja im Rückblick erzählt und spätestens dann müsste ihm ja der Zusammenhang und sein eigenes Verstricktsein bei diesem klassischen Tauschverhältnis aufgegangen sein.
im Prinzip zieht er sie derbe ab. was sie will, ist eine Bleibeperspektive. dafür bietet sie (erst mal) alles, was sie hat. ihre Persönlichkeit, Arbeitskraft, Sex.
dein Protagonist wirkt entweder sehr naiv, wenn er nicht begreift, was sein Teil des Deals ist, oder brutal egoistisch. ich finde es vorstellbar, dass er zu Beginn nicht checkt, was abgeht. aber spätestens nach einem gemeinsam verbrachten Sommer, ist das eigentlich nicht mehr möglich. möglich, dass ich was übersehe, aber für mich bleiben die zwei Charakterisierungsvarianten in dieser KOnstellation für deine Figur: fast unglaubwürdig naiv oder grausam egoistisch. auf der egoistischen Schiene ließe sich der Unterschied zwischen beiden Figuren und die Hebelkräfte des Abhängigkeitsverhältnisses besser zeigen, schätze ich.

In Russland sind die Leute ärmer, aber dafür lachen sie öfter, das Leben dort ist wärmer, hier erfriere ich ja beinahe, sieh nur, meine Finger, sie sind schon ganz blau.
teils, teils. ich habe immer wieder das Gefühl, dass es in Osteuropa noch eine Herzlichkeit und eine Bereitschaft zum Teilen und zur Gemeinschaft gibt, wie es bei uns seltener der Fall ist.aber da würde ich scharf zwischen verschiedenen Milieus differenzieren, denn die kalte Schar der Anzugträger ist in Russland wahrscheinlich noch menschenfeindlicher und heftiger als bei uns. (ich war öfter in Osteuropa und im Baltikum, aber nie in Russland selbst, das kenne ich nur aus Erzählungen.)

Sie streckte mir ihre Hände entgegen, und ich nahm sie in meine, um sie zu wärmen.

die immerkühle Hand ist ein feines Detail.

Ein anderes Mal nahm sie meinen Arm, komm mit, ich muss dir etwas zeigen

beim Couchsurfen merke ich oft, wie mir Ortsfremde was über mich und meine Stadt zeigen können, was ich so nicht wahrgenommen habe. das könnte auch Anlass für eine Selbstwahrnehmung deines Protagonisten sein,denn sie zeigt ihm ja nicht nur neue Orte, sondern auch neue Aspekte seiner selbst (siehe oben: naiv oder egoistisch bezüglich des Handels zwischen ihr und ihm)

ich liebe dich, flüsterte ich, ihre Stimme zitterte als sie sagte, ich dich auch.

in anbetracht seiner Halbherzigkeit bzgl ihres Heiratswunsches schmeißt mich der Teil hier inhaltlich völlig raus: da gleitet mir die Figur und damit die Geschichte völlig durch die Finger.

Danach verschwand sie, es war das letzte Mal, dass ich sie sah. Als ich an ihrer Wohnung vorbeikam, war sie geräumt, das Namensschild weg. Als ich bei den Behörden anrief, hiess es, sie sei ausgewiesen worden.

es ist schon sehr schwierig, über Monate hinweg etwas vor jemand zu verbergen, mit dem mensch täglich und intim zu tun hat, wenn es einen plausibel scheinenden Grund dafür gibt.
aber spätestens nach seinem "ich liebe dich" hätte sie doch jeden Grund der Welt gehabt, ihre prekäre Lage zu schildern und ihm aufzuzeigen, was er tun müsste, damit sie bleiben kann. das wäre eine weitere mögliche Abzweigung, falls er als jemand charakterisiert werden sollte, der nicht egoistisch handelt, sondern die Tragweite seiner Entscheidungen (Nichtentscheidung) einfach nicht begreift. das könnte bis zu dieser Stelle im Text durchgezogen werden, damit sie ihm dort, am Brunnenrande, die Augen öffnet für die harten Realitäten des Lebens.

also auf das Nachfolgende gehe ich jetzt nicht weiter ein. hab mich in dem Kommentar darauf konzentriert, mögliche Wege mitzudenken, wie die Figuren und ihr Verhältnis zueinander anders dargestellt werden könnte. auch in Hinsicht auf deinen Schreibauftrag.
ich habe jetzt keine atmosphärischen Sätze zitiert, will aber noch mal sagen, dass ich die Atmosphäre vom Gefühl her als angemessen und deutlich gut empfinde, wenn ich an den eigenartigen Zauber mancher Menschen aus diesem Kulturkreis denke.

Kubus

 

Hej lenk,

ich habe den Eindruck, Du hast nicht allzu große Lust an Deinem Text zu arbeiten, deswegen fällt mein Kommentar auch entsprechend knapp aus.

Aus dem Nichts heraus erschien sie eines Tages bei uns im Büro, sie war komplett in schwarz gekleidet, ihre Haltung verriet eine Mischung aus Angst und Selbstbewusstsein.
Diese Mischung kann ich mir nicht vorstellen. Schöner wär aber ohnehin, Du würdest zeigen, wodurch die an ihr sichtbar wird.

Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck
Keine Angst zu sehen oder zu spüren. Eingentlich auch sonst kaum etwas.

Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck stellte sie sich vor. Lenka Sobjerajski, sagte sie, ich brauche Arbeit
Wenn Du die Zeichensetzung weglassen willst, meinetwegen. Aber dann gehört hier erst recht ein Absatz hin, oder Dein Leser bemerkt eventuell erst mitten im Satz, dass es sich dabei um wörtliche Rede handelt.

Den gleichen Effekt erlebe ich übrigens auch an anderen Stellen in Deinem Text, für mich gibt es da häufig eine Tendenz zu etwas leicht Verwaschenem und ganz oft dicke Unklarheiten: Ich habe zu Beginn keine Ahnung um was für eine Sorte von Büro es sich handeln könnte, der Ich-Erzähler war für mich bis die Rede aufs Heiraten kommt eine Frau, dass die beiden Sex gehabt haben, ist mir entgangen, warum und wie sie sich gegen den Tod verbünden, leuchtet mir nicht ein.

Ich liebte nicht sie selbst, verstehst du?
Wen spricht er da an?

Sie war so leicht, sie schwebte mühelos durch das Leben, ohne sich selbst Zwang anzutun, ohne zu grosse Erwartungen an sich selbst zu setzen. Sie erwartete nichts vom Leben und bekam aber dennoch alles.
Hier frage ich mich ernsthaft, ob wir über die gleiche Geschichte sprechen.

Wie auch immer, viel Spaß noch hier.
Gruß
Ane

 

Hallo Kubus und Ane

Danke auch für eure beiden Beiträge zu meiner Geschichte.

@ Kubus

böte es sich an, so was wie einen Tick zu zeigen, von dem aus der Leser selbst auf Entschlossenheit und Nervosität schließen könnte. unwillkürlich zuckende Augenlider etc.

Ich werde mir da was überlegen, danke :)

"ich bin seit gestern hier" passt für mich nicht, denn das ist eine Information, die ihren Wert als potentielle Arbeitnehmerin in den Augen des Arbeitgebers herabmindern würde, denn es impliziert, dass sie viele westspezifische soft skills nicht haben kann.

Dieser Satz dient in erster Linie dazu, den Leser darüber zu informieren, dass sie gerade erst angereist ist. Du hast da aber natürlich schon recht, dass das in den Augen des Arbeitgebers nicht gerade ein Pluspunkt ist. Wahrscheinlich sollte ich das später in die Geschichte einbauen.

aber vorher ist da dieses keyword "uns" - sie kommt zu uns ins Büro. spricht sie unter vier Augen mit ihm oder sind da noch andere Zuhörer?

Mit "uns" war der Prot und seine Mitarbeiter gemeint. Ich wollte nicht "zu mir ins Büro" schreiben, weil das ja bedeuten würde, dass die Agentur ihm selbst gehört. Ich fand irgendwie, dass das nicht so passend wäre - ich wollte ihm nicht in dieses Klischee eines typischen Geschäftsmannes aufzwingen. Das Einstellungsgespräch fand aber unter vier Augen statt, könnte man wohl noch verdeutlichen.

dein Protagonist wirkt entweder sehr naiv, wenn er nicht begreift, was sein Teil des Deals ist, oder brutal egoistisch.

Naja, ich würde jetzt schon Richtung Naivität gehen, ihn jedoch nicht als "sehr naiv" beschreiben. In meinen Augen ist es nicht so, als würde Lenka ihn komplett ausnutzen. Anfangs zieht sie natürlich sehr viele Vorteile aus ihrer Beziehung, allerdings entwickeln später beide Gefühle für den Partner. Lenka will ja auch Liebe und Wärme von ihm, allerdings hat er grosse Schwierigkeiten, ihr das zu geben.
Zu seinem Liebesgeständnis Lena gegenüber schreibst du:

in anbetracht seiner Halbherzigkeit bzgl ihres Heiratswunsches schmeißt mich der Teil hier inhaltlich völlig raus: da gleitet mir die Figur und damit die Geschichte völlig durch die Finger.

Das liegt daran, dass ich ihn als einen Charakter beschreiben wollte, welcher sich nicht ganz sicher ist, was er vom Leben erwartet. Somit steht er in starkem Kontrast zu Lenkas Zielstrebigkeit. Er empfindet zwar etwas für sie, ist jedoch zu schwach, um seinen Gefühlen Folge zu leisten. Du siehst in der Beziehung der beiden wohl hauptsächlich, dass Lenka vom Prot abhängig ist. Ich selbst wollte da aber eigentlich nie so starken Fokus darauf legen, sondern zeigen, dass der Prot sich nicht wirklich für das einsetzt, was er will. Ich hoffe das kollidiert jetzt nicht völlig mit deiner anfänglichen Auffassung seines Charakters :shy:

teils, teils. ich habe immer wieder das Gefühl, dass es in Osteuropa noch eine Herzlichkeit und eine Bereitschaft zum Teilen und zur Gemeinschaft gibt, wie es bei uns seltener der Fall ist.aber da würde ich scharf zwischen verschiedenen Milieus differenzieren, denn die kalte Schar der Anzugträger ist in Russland wahrscheinlich noch menschenfeindlicher und heftiger als bei uns.

Da hast du absolut Recht, ich kenne halt bis jetzt nur die ländliche Seite Russlands. Und dort sind die Menschen, wie du oben gesagt hast, extrem freundlich und hilfsbereit. Wird aber in den reicheren Gegenden wohl weniger der Fall sein.
Dass der Plot nicht wirklich glaubwürdig rüberkommt, wurde schon oft kritisiert. Ich habe den Text inzwischen so überarbeitet, dass die Geschichte plausibler wirkt. Insgesamt danke für die vielen Denkanstösse zum Figurenverhältnis :)

@ ane

ich habe den Eindruck, Du hast nicht allzu große Lust an Deinem Text zu arbeiten, deswegen fällt mein Kommentar auch entsprechend knapp aus.

Woher kommt dieser Eindruck?

Aber dann gehört hier erst recht ein Absatz hin, oder Dein Leser bemerkt eventuell erst mitten im Satz, dass es sich dabei um wörtliche Rede handelt.

Da bist du nicht die erste, die den Text wegen seiner Lesbarkeit kritisiert. Den Absatz werde ich noch einfügen.

Ich habe zu Beginn keine Ahnung um was für eine Sorte von Büro es sich handeln könnte, der Ich-Erzähler war für mich bis die Rede aufs Heiraten kommt eine Frau,

Naja, das wird wohl relativ bald klar, nachdem sie eine Stelle als Babysitterin bekommt. Das man den Protagonisten als Frau verstehen könnte, ist für mich persönlich schwer nachvollziehbar. Der Prot bemerkt ja ganz am Anfang schon, dass sie ihm auffällt und lädt sie anschliessend auf einen Kaffee ein. Das mit dem Tod hab ich schon gestrichen.

Der letzte Absatz der Geschichte fanden auch viele andere nicht passend. Er spricht damit den Zuhörer von seiner Geschichte, bzw. den Leser selbst, direkt an. Ich hab weiter oben erklärt, warum ich den eingefügt habe. Inzwischen ist er aber wieder draussen, da er wohl wirklich nicht gut zum Rest der Geschichte passt. Er spt damit den Zuhörer von seiner Geschichte, bzw. den Leser selbst, direkt an.

Danke für eure Kommentare
Gruss, lenk

 

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