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Lena - Anders genug um seltsam zu sein.

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24.05.2010
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Lena - Anders genug um seltsam zu sein.

Lena
Lena war schon immer etwas anders gewesen. Nicht sonderlich auffallend, wie sie fand, aber doch anders genug, um seltsam zu sein. Feinfühlig und emotional vielleicht. Aber doch nicht sozial genug, um gutmütig zu sein. Sie war temperamentvoll und impulsiv. Und immer wenn ihre Lehrer das behaupteten, hatten sie diesen scharfen Unterton in der Stimme, der nichts gute verheißen mochte. Alle haben Lena immer weiß gemacht, das Leben heißt, sich anzupassen. Und Lena hasste es, sich anzupassen. Sie wollte anziehen, was sie wollte und sagen, was sie dachte und leben, wie sie es für richtig hielt. Dumm nur, dass sie dafür anscheinend zu jung war. Oder sie hatte zu viel gelesen, wie ihre Mutter behauptete, wenn Lena ihr von ihren Plänen berichtete. Ja, alle hielten Lena für eine Spinnerin. Eine kreative vielleicht, eine poetische und eine mit Niveau, deren Worte tief in einer Seele wieder hallten. Aber eine Spinnerin. Eine kleine Spinnerin von vielen. Lena wurde von fast allen gemocht, aber von niemandem ernst genommen. Das schmerzte sie. Träume waren wertlos, wenn man sie nicht teilen konnte. Trotzdem gab sie sich zufrieden, mit ihrem Aussehen, mit ihren Noten, mit ihrem Leben. Bis irgendwann ein heftiger Ruck durch ihren Körper ging. Sie wollte sich nicht zufrieden geben. Was war aus der kleinen Kämpferin geworden, die immer an ihr kritisiert wurde? Sie war weg. Abgehauen, in ihre eigene Welt. Sie hatte Lena im Stich gelassen. Sie hatte ihr leere Versprechungen über die Zukunft gegeben, die mittlerweile Vergangenheit geworden war. Noch nie hatte sich Lena mit einem so großen Selbsthass im Spiegel angeblickt. Sie war zu einer von ihnen geworden. Ohne es zu merken. Ihr Spiegelbild starrte sie abwertend an. Mindestens 20 Minuten. Lena hatte blonde, struppige Haare, eine Brille, und diese großen Augen, die aussahen wie ein Himmel mit der Sonne. Lena war das Löwenmädchen, das im Sommer am schnellsten braun wurde, und im Winter am schnellsten blass. Doch heute was ein Septembertag, und sie sah blass aus. Schlecht und kraftlos. Der Streit ihrer Eltern setzte ihr zu. Mehr als sie sich eingestehen wollte. Und plötzlich dachte sie an das, was Thea ihr vor einiger Zeit gesagt hatte. Das dieser Schmerz jeden Kummer vergessen lassen würde. Sie blickte sich um, und sah den Anspitzer. Bevor Sie sich versah hatte sie die scharfe Klingt raus gebrochen, und sich mehrmals in ihren Unterarm gerammt. Blut quoll an ihre Hautoberfläche, es roch nach Metall. Und Lena saß auf dem Boden und weinte. Sie schüttelte sich, bis sie das Gefühl hatte, ganz leer zu sein. Keine Gefühle mehr. Sie wusch sich den Arm ab, und klebte unschuldige Kinderpflaster über ihre Wunden. Lena war schon immer etwas anders gewesen. Nicht sonderlich auffallend, wie sie fand, aber doch anders genug, um seltsam zu sein.

 

Moin LiLatLena,

das ist leider weder eine Geschichte noch eine Charakterisierung, es sei denn man betrachtet Berichte in den Akten der Sozialfürsorge als Charakterisierung. Genauso liest sich das. Aufgestellte Behauptungen über eine Person, die ich als Leser schon deshalb nicht nachvollziehen kann, weil sie mir nicht in ihrer Auswirkung gezeigt werden. Du zeigst Lena nicht temperamentvoll, feinfühlig, emotional oder impulsiv, du behauptest nur, sie wäre es. Das kann ich glauben oder auch nicht. Als Begründung für die Schlitzerei auf dem Unterarm reicht es mir keinesfalls aus.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo LiLaLena,

auch, wenn Dein Text keine Geschichte und auch keine Charakterisierung darstellt, spricht er mich an. Du schaffst es, eine Sprachmelodie zu erzeugen, die mich mitzieht. Das Ritzen am Ende passt für mich nicht wirklich, vielleicht aber nur, weil ich das auch in der Wirklichkeit nicht mag und die Gründe für nicht ausreichend halte.

Lena
... Und immer wenn ihre Lehrer das behaupteten, hatten sie diesen scharfen Unterton in der Stimme, der nichts gute (Gutes) verheißen mochte (verhieß). Alle haben (hatten) Lena immer weiß gemacht (weisgemacht), das (besser ohne Artikel) Leben heißt (hieße), sich anzupassen. Und Lena hasste es, sich anzupassen. Sie wollte anziehen, was sie wollte und sagen, was sie dachte (Komma) und leben, wie sie es für richtig hielt.

...

Trotzdem gab sie sich zufrieden, (Doppelpunkt?) mit ihrem Aussehen, mit ihren Noten, mit ihrem Leben. Bis irgendwann ein heftiger Ruck durch ihren Körper ging. (Der Ruck geht ja eigentlich durch ihre Seele, nicht durch ihren Körper, oder?) Sie wollte sich nicht zufrieden geben. Was war aus der kleinen Kämpferin geworden, die immer an ihr kritisiert wurde (den Nebensatz könntest Du auch weglassen, der schwächt die Aussage eher ab)? Sie war weg. Abgehauen, in ihre eigene Welt. Sie hatte Lena im Stich gelassen. Sie hatte ihr leere Versprechungen über die Zukunft gegeben, die mittlerweile Vergangenheit geworden war. Noch nie (vielleicht noch: zuvor) hatte sich Lena mit einem so großen (besser: so großem) Selbsthass im Spiegel angeblickt. Sie war zu einer von ihnen geworden. Ohne es zu merken. Ihr Spiegelbild starrte sie abwertend an. Mindestens 20 Minuten. (Da das Spiegelbild hier starrt, wirkt die Zeitangabe eher merkwürdig) Lena hatte blonde, struppige Haare, eine Brille, und diese großen Augen, die aussahen wie ein Himmel mit der Sonne. Lena war das Löwenmädchen, das im Sommer am schnellsten braun wurde, und im Winter am schnellsten blass. Doch heute was (war) ein Septembertag, und sie sah blass aus. Schlecht (vielleicht besser: krank) und kraftlos. Der Streit ihrer Eltern setzte ihr zu. (Woher kommt der Streit der Eltern auf einmal?) Mehr als sie sich eingestehen wollte. Und plötzlich dachte sie an das, was Thea (wer ist Thea?) ihr vor einiger Zeit gesagt hatte. Das (Dass) dieser Schmerz jeden Kummer vergessen lassen würde (vergessen ließe). Sie blickte sich um, und sah den Anspitzer. Bevor Sie sich versah (Komma - außerdem wiederholt "versah" das "sah" aus dem vorhergehenden Satz) hatte sie die scharfe Klingt (Klinge) raus gebrochen, und sich (diese) mehrmals in ihren Unterarm gerammt. Blut quoll an ihre Hautoberfläche (besser: aus den Schnitten), es roch nach Metall. Und Lena saß auf dem Boden und weinte. Sie schüttelte sich, bis sie das Gefühl hatte, ganz leer zu sein. Keine Gefühle mehr. Sie wusch sich den Arm ab, und klebte unschuldige (in den Kinderpflastern steckt die Unschuld schon mit drin, kannst Du vorher also weglassen) Kinderpflaster über ihre Wunden. Lena war schon immer etwas anders gewesen. Nicht sonderlich auffallend, wie sie fand, aber doch anders genug, um seltsam zu sein.


Entschuldige das "Beinahe-Volltext-Zitat", war für mich komfortabler. Wenn es Dich stört, kann ich es wieder entfernen.

Lieben Gruß
Sabine

edit: Auch, wenn der Text nicht lang ist, würde ich ihn noch um etwa ein Drittel kürzen. Aber bei fremden Texten bin ich eher etwas vorsichtig.

 

Hallo LiLaLena,
deine Geschichte hat mich zwar nicht umgehauen, aber schlecht fand ich sie auch nicht. Wie SabineK habe auch ich ein Problem mit der, für mich plötzlichen, "Ritzaktion". Sie passt nicht ganz ins Bild.
Was für mich auch ein bisschen, ich sag mal iritierend ist, ist der Name "Lena" der ja auch deiner zu sein scheint, weshalb man leicht dazu verleitet wird, eine Parallele zwischen dir und der Lena deiner Geschichte zu ziehen. Das gefällt mir nicht so ganz.
Aber lass dich nicht vom Schreiben abbringen, vielleicht überarbeitest du die Geschichte einfach nochmal, indem du auch die Anmerkungen von SabineK beachtest.
Liebe Grüße, Celina

 

Hallo Lilalena,
Ich finde das gruselig. Selbstverstümmelung, warum tut man das? Ich habe es nie gemacht, und deshalb kann ich auch leider nicht nachvollziehen, wieso es dein Prot. macht. Im Text kommt es so rüber, als wäre es eine Spontanreaktion (Falls nicht, wäre es ja geplant, langfristig oder kurzfristig, und dann würde ich das Küchenmesser nehmen ;) ).
Könntest du das bitte noch genauer erklären?
LG,
Lenni

 

Hey LiLaLena,

also, ich fand deine Geschichte super :)
Deine Gedankengängen sind (zumindest für mich) logisch nachvollziebar und dein Stil passt sehr gut zu dem Thema der Geschichte.

Was mich wirklich gestört und beim Lesen auch etwas genervt hat, war dieser Blockabsatz. Es ist echt sehr schwierig sich da durchzubeißen und eins der ersten Dinge die ich hier in dem Forum gelernt hab ist: Setz Absätze, Absätze und nochmal Absätze!! Machts wirklich einfacher zu lesen und die Form sieht auch ansprechender aus.

SabineK hat sich da echt Mühe gegeben, wenn du das (und die Absätze!!) noch miteinarbeitest wird die Geschichte bestimmt noch besser.

Eine Sache noch, die ich etwas komisch finde: Es gibt nichts auffälligeres für ein Mädchen mit SVV, als Kinderpflaster über die Wunden zu kleben. Das würde niemand machen, außer er möchte auf die Verletzung angesprochen werden und das wollen die wenigsten mit SVV, weil sie sich unendlich dafür schämen. Die Idee ist nett, aber etwas unrealistisch. Realistischer wäre, wenn sie zum Beipsiel die Ärmel ihrer Pullis darüber ziehen würde ...

Eine Idee zum Schluss noch: Warum schreibst du die Geschichte denn nicht noch weiter? Wie sich Lena ab jetzt fühlt, über was sie sich plöztlich Gedanken machen muss (Schwimmbad, Sportunterricht, was ist wenn Freunde oder Familie es bemerken? ...) Da gibt es noch viel was man schreiben könnte :)

Zu dem Kommentar von Maria.Meerhaba noch was:

Hast du gewusst, dass Selbstverstümmelung derzeit der Renner ist? Die Mode der Goth- und Emokids und zugleich ist es schon zu etwas geworden, das man mit einem Schulterzucken akzeptiert

Das klingt doch etwas abwertend und nur als kurze Info: Nicht alle, die sich ritzen sind Goths oder Emos, auch wenn es für manche Leute schwer zu akzeptiere ist, gehört Ritzen oder auch SVV genannt zu den Symptomen einer psychischen Krankheit (Dissoziative Persönlichkeitsstörung, Depressionen ....) Vielleicht sollte man auf so etwas doch noch Rücksicht nehmen und nicht alle, die sich selbstverletzten, als Spinner oder Leute, die nur Aufmerksamkeit brauchen, darstellen.

Mach weiter so, lass dich nicht entmutigen :) Kritik ist dafür da, dass man aus ihr lernen kann :)

Liebe Grüße
Juliettchen

 

Hallo ihr Lieben!
Also zuerst einmal muss ich sagen, dass ich die Beschreibung von Lena wirklich toll finde, es passt auf alle und dann doch wieder nicht, es ist eine Situation und Stimmung vorhanden, die einem die Problematik des Mädchens nahe genug bringt um sich damit auseinandersezen zu können . Echt gut!
Und jetzt muss ich unbedingt noch etwas zum Thema Selbstverstümmelung loswerden: Das ist eine ernstzunehmende Krankheit, man macht das nicht aus Spaß oder weil es "Mode" ist. Die Leute treibt ein innerer Zwang dazu, sich zu ritzen oder anderweitig zu verletzen (ich kenne jemanden, der die Arme so gegen die Schränke schlägt, dass es richtig wehtut, aber kaum Spuren zurückbleiben), es passiert spontan und wiederkehrend, NICHT GEPLANT!!!
Allerdings... folgender Satz macht mich stutzig:

Und plötzlich dachte sie an das, was Thea ihr vor einiger Zeit gesagt hatte. Das dieser Schmerz jeden Kummer vergessen lassen würde.

Sollte das Ritzen von Lena am Ende doch nur eine Anpassung an das sein, was ihr ihre Freundin erzählt? Das finde ich ein wenig schade. Vielleicht lässt du Lena einfach Raum, um ihre eigen Methode zu finden, mit dem Schmerz umzugehen.
Ganz liebe Grüße und leicht besorgt,
Tea Lady

 

Hallo LiLaLena,

ich finde, Sim hat wie so oft mit wenigen Worten den Nagel genau auf den Kopf getroffen.
Du berichtest und versuchst nicht, dem Leser Lena wirklich näherzubringen, und dadurch etwas mitzuteilen. Das ist schade, denn so wirkt auch die Ritzszene nicht sonderlich emotional auf mich, eher ertappe ich mich bei analytischen Gedanken.
Diese Art zu schreiben ist für den Leser wie ein Bild einer Landschaft zu sehen, statt in ihr zu stehen.
Gefallen hat mir die Umklammerung des Textes mit denselben Worten.

@ Tea Lady:

[...] man macht das nicht aus Spaß oder weil es "Mode" ist. Die Leute treibt ein innerer Zwang dazu, sich zu ritzen oder anderweitig zu verletzen [...], es passiert spontan und wiederkehrend, NICHT GEPLANT!!!
Ohne Frage steht es dir frei, deine Meinung kundzutun, aber mit dieser Form, in der du es hier tust, wäre ich äußerst vorsichtig. Denn was erhebt dich in den Stand, solche Aussagen zu treffen? Bist du Psychoanalytikerin, hast du das Thema umfassend erforscht, bist du Expertin? In solchen Sachen sollte man sich nicht leichtfertig über andere erheben (meine Meinung).

Viele Grüße,
Maeuser

 

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