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Leid

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14.01.2001
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Leid

Trostlos werfen sich die schweren Tropfen gegen die Scheibe. Ich sitze nur. Ein armer Hund, durchnässt und klamm schleicht unten um das Haus.
Ich nehme den Puder und ziehe ihn über mein Gesicht, der Spiegel sieht nun nicht mehr weg.
Ein Lächeln in Rot, die Tränen dazu, ich bin nicht wirklich froh.
Es lebt sich leicht, wenn man nicht Angst hat.
Als ich mich so im Spiegel sehe, besticht der Glanz aus alter Zeit, nicht mich, nur jeden der von außen schaut.
Ich greife Watte, Creme und Schwamm, der Zauber verblasst, ich atme schwer, der Spiegel sieht weg.
Ich bin kein Clown, ein armer Narr, noch sitze ich im Trocknen. Ich wär' es gern und war es mal, doch heute gibt es mich nicht mehr.
Bald zieht die Nacht dunkel herauf und bringt Vergessen für den, der Schlafen kann.
Ich drehe mich erneut zum Fenster, die Tropfen zu zählen, draußen im Regen.
Verlassen, bin ich das? Kraftvoll klingt es und doch raubt es allen Lebensmut. Gerade deshalb vielleicht. Verlassen, wer ist das schon? Verlassen, was heißt das schon? Heißt nicht allein, heißt nicht für immer und doch es scheint mir all das zu bedeuten.
Ich saß und unerwartet traf mich ihr Lächeln. Ich sitze auch jetzt, doch vergebens der Wunsch.
Jeder Moment mit ihr zog näher mich, band mich ganz nah an sie, jeder Moment mit ihr verlangte das Doppelte in der Zukunft. Danke.
Sehnsüchtig schaue ich in den Spiegel um in meinen Augen den Glanz ihrer Gegenwart zu finden. Er ist verschwunden.
Der Hund dort draußen sieht mich an, seine Augen leer, er versteht mich.
Erinnerung. Tränen in meinen Augen, ich schließe sie. Dennoch Tränen.
Sie nehmen den Blick auf die Erinnerung. Ein Teufelskreis.
Mich blendet der Schein der Lampe, ich ziehe den Stecker, jetzt ist es dunkel im Raum.
Erst jetzt kann der Hund mich sehen, er wendet sich ab und zieht davon.
Ich sitze. Mir ist kalt.
Sie einzig sah mich ohne Schminke, sie glaubte ohne Maske an mich. Sie tut es wohl noch immer. Ich nicht.
Doch auch der Puder bringt mir meinen Glauben nicht zurück, ich habe es verlernt das Schauspiel. Ich glaube nicht an mich.
Die Zeit verrinnt, der Mond scheint blass, der Regen fällt, und doch steht die Zeit.
Der Blick zur Tür, ein kurzes Zögern, auch er zeigt nur die Wirklichkeit.
Ich neben ihr, sie neben mir, es war nicht selbstverständlich. Für mich das Glück, das Leben.
Ich suche jeden Morgen ihren Nachtgeruch und letztlich finde ich nur mich allein.
Ich stehe auf und leisen Schrittes durchstreife ich den dunklen Raum, nehme sicher aus dem Kasten eine Kerze, stelle auf sie nebst dem Spiegel und entzünde dann den Docht.
Ich schaue lange in die Flamme, greife dann schnell nach dem Schwamm, ziehe weiß den Puder über, rot malt mir der Stift die Lippen, schwarz der Pinsel meine Augen, schwach die Tränen ebenso. Ziehe Hose, Hemd und Schuhe, leicht zu groß und alt verlumpt, sorgfältig mir langsam über, suche Mantel, Schal und Hut. Kerze aus, Tür zu.
Still und leidvoll denke ich, als ich durch den Regen schlürfe, vermisse die Zeit aus der Erinnerung und warte auf die Regentropfen, meine Tränen zu verbergen.
Die Straßen leer, bleibe ich ängstlich auf nassem Kopfsteinpflaster stehen, lege vor mir auf den Boden, den alten, schwarzen Hut. Stelle ruhig mich dann daneben, stehe regungslos und still. Ich versank in den Gedanken, träumte, war nicht mehr bei Sinnen.
Jämmerlich stand ich im Regen und beschloss zu folgen ihm, wollte nicht mehr Sonne spüren, wenn sie nicht bei mir war. Ich kann nicht sein, wo sie nicht ist.
Als ich langsam mich besinne und den kalten Regen spüre, der kurz zuvor noch mir wie warm mich zu umhüllen schien, begann ich zögerlich auf leerer Straße mit meinem Pantomimenspiel, laufe auf und ab und nieder, springe durch offene Türen, trage Glas und schwere Möbel, warte auf die Bahn, den Bus, kämpfe mit dem Taschentuch, werbe um die Hand von Frauen, schlage mit ihren Männern mich, liege schlafend unterm Auto, balanciere über'n Abgrund und falle schrecklich tief vergnügt, kaufe Blumen, zähle die Blätter, hänge kurz am Galgen noch, alles das im dunklen Regen bis die Dämmerung mich weckt.
Ich blicke um mich, schüchtern klein, es ist noch Tag geworden.
Ich lächle vorsichtig und müde, Tränen, doch aufgrund der Freude.
Ich greife den Hut, den Schal und schnell, da laufe ich zurück, ich öffne die Tür und sehe bedrückt, das nicht nur eine Nacht verging. Alt staubig liegt der Spiegel ganz ohne Glanz dort auf dem Tisch, ich lächle voller Hoffnung doch hoffnungslos mit Angst vermischt.
Ich stehe still und kraftlos fällt mein Blick zu Boden. Ich sinke auch. Die Tränen der erkannten Wahrheit spiegeln keine Freude mehr. Die Uhr an meinem Handgelenk schon lange stehengeblieben. Ich reiße das Band von meinem Arm und werfe kraftlos die Uhr fort.
Ihr sanfter Geruch kommt in der Erinnerung zurück, sie war hier, ich nicht da, sie wartete, ich war nicht da, hab sie verpasst im stummen Trauerspiel. Hab sie verpasst als stumm ich auf der Straße spielte.
Sie wird nicht noch einmal kommen, sie ist weg, sie sah mich nicht warten, sie wird nicht noch einmal kommen, sie sah mich nicht warten, sie glaubt mir meine Liebe nicht, sie sah mich nicht warten, sie wird nicht noch einmal kommen.
Hilflos sitze ich am Boden und suche die Erinnerung, finde sie und mehr und mehr Tränen rollen sachte herab. Alle Hoffnung ist vergangen, alles Glück verloren, alles Leben mir genommen und ich weine nur. Sitze lange, atme kaum.
Als die Nacht dort draußen naht, sitze ich im Tränenmeer, ziehe langsam mich herauf um die Schminke neu zu richten. Wische mit der nassen Hand über Spiegel und den Tisch, nehme Pinsel, Puder, Stift und verstecke des Unglücks Gesicht.
Ich habe gewartet.
Schal und Mantel trage ich noch, ich greife den Hut, durchnässt und alt, die Tür zu.
Es ist nicht ruhig in den Straßen in dieser Nacht, es ist laut und voller Farbe, voll Licht und unendlicher Traurigkeit als ich unter die Menschen trete. Sie sehen mich an und fragen sich ob ich bin was ich scheine oder nur spiele, sie können es nicht glauben. Es ist kalt hier.
An einer farblos grellen Ecke verharre ich und werfe schnell den Hut zu Boden und stehe still.
Als ich nach endlos langer Zeit, die glühend schmerzenden Tränen lange spürend, ganz vorsichtig begann, da fielen langsam weiße Flocken, ganz sanft vom Himmel hier herab. Ich spielte leise und bedächtig und suchte mit aussichtsloser Hoffnung nach ihr, im frohen Menschengeflecht. Ich spielte weiter, war schwach und fühlte die Tränen schwer, im Halbkreis formten sich die Menschen die voll Entzückung, Mitleid, Freude, Schmerz und Sehnsucht, Liebe, Hass begeistert staunend mein stummes Spiel verfolgten, sie lachten, hatten Spass, sie weinten und erkannten sich.
Der Schnee fiel weiter bis bald die ganze Stadt in Weiß, unschuldig mir zu Füßen lag.
Und plötzlich, in Erinnerungen, ganz für mich träumend und stetig weinend spielend, da trat aus dem verzauberten Kreis, sie angstvoll mir entgegen. Trat vor die Menschen, entschlossenen Schritts und sah mich an. Sie sah mich an.
Ich brauchte lange um aus der Erinnerung, den Tränen zu entfliehen und sah nun klar sie vor mir stehen. Ich spielte wie mechanisch weiter, sie tat noch einen weiteren Schritt. Ich hielt verletzend inne. Stand still und mir war warm. Wir standen lange, standen stumm.
Die Strähne vor ihrem Gesicht strich sie nicht weg, ein sanftes Lächeln, auch ihrer Augen, ich fühlte meine Tränen, sie sah mich an.
Als ich unbemerkbar sacht, meine Hände langsam hob, trat sie vorsichtig näher, nahm schützend meine Hände an sich und wischte mir die Tränen weg, bevor sie leise flüsternd mich weiter an sich zog zum Kuss, auch ich sprach leise.
"Ich würde ewig glaubend warten!"
Die Menschen ringsumher standen still und regungslos, blickten stumm in sich hinein und suchten, bevor sie langsam gingen, in sich den Grundstein ihres Glücks!

[Beitrag editiert von: epilog am 16.02.2002 um 00:22]

 

...da hab ich mich hier mit kitsch und klischee überschlagen für den romantik bereich und keiner kritisiert mich.....mein gott...

[Beitrag editiert von: epilog am 12.02.2002 um 20:44]

 

....tschuldige, ich dachte man hört oder liest den ironischen unterton aus meinem eigenen kommentar heraus....mir ist schon klar, dass nach so kurzer zeit niemand gleich eine antwort gibt....und das mit dem überschlagen war keineswegs negativ gemeint....also ich sehe das nciht als etwas schlimmes an....nicht als verbesserungsbedürftig....ich meine idie geshcichte ist nicht ohne grund wie sie ist....

 

fangen wir mal an....ja, viel zitiert in der geschichte nicht nur von kunze....aber darauf beruht diese geschichte....auf klischees und kitsch.....und ebenso auf der relativ weit ausgereizten vieleicht schon lyrischen form der sätze....jetzt mal zu all den tollen verbesserungsvorschlägen.....hälst du mich für so dämlich, dass ich auch nur einen dieser vorschläge annehme....ich meine ich habe nicht grundlos so geschreiben und eigetnlich passt jeder satz genau wie er ist dort hinein...bei deinem letzten hinweis muss ich dir recht geben....auch gleich editiert...zugegeben ein schändlicher fehler....so dann mal weiter von unten "ich hielt verletzend inne".....ich meine ich hielt verletzend inne....denn nciht weiter zu spielen, wo sie mir doch zusieht und zwar gern, verletzt sie...ähm du hast sehr viele sätze angeführt, die so sind, weil das mein schreibrhytmus ist.....er wird ein stück weit aufgebaut um dann wieder gebrochen zu werden.....und zwar mit einigen der anderen sätzen, die du zur verbesserung angeführt hast....wo du mir beispielsweise empfiehlst, ein wort zu ersetzen, weil es im satz zuvor schon genutzt wurde....nur halte ich das für völlig unnötig....weil es an dieser stelle zu schnell gelesen würde...also nehmen wir mal das mit dir uhr...an der stelle folgt irgendwie ein kleines innehalten bei einer doch weniger ruhigen situation....und das ganze kann man nur langsam lesen....weil der rhytmus da fehlt....und daher ist der abstand von "uhr" zu "uhr"....durchaus vertretbar.....ähm du hast gesagt ich verwende viel eformulierungen die es so eigetnlich nciht gibt, die aber sehr gut passen....sicher, dass es die nciht gibt....oder sind sie nur ungewöhnlich, da selten geworden?....mein gott....jetzt bin ich mal alle verbesserungen durchgegangen.....lies doch bitte mal deine vorschläge mit blick auf die betonung im gegensatz zu denen die ich verwendet habe....durch die verschiebung bestimmter worte, folgt doch eine andere betonungsfolge, was wirklich den rhytmus nimmt, der mir nciht gerade unwichtig ist...zu dem hund.....ein hund kann nach oben schauen oder?.....wenn er also unten umherschleicht kann er dann doch hoch sehen und der blickkontakt ist da.....hauptfigur sitzt schließlich am fenster....und der hund quetscht sich sicher nicht direkt an der wand lang, weil er nicht entdeckt werden will.....für mich wirklich kein fehler....wie gesagt, hier bei mir im garten rennt hin und wieder ein hund rum...ich glaube der wohnt hier.....und wenn er ums haus schleicht, dann so mit zwei drei metern abstand und nicht an die hauswand gelehnt.....ich kann ihn dann gut sehen....nein, es sollte nciht heißen "kein armer narr"...denn er ist kein clown sondern nur ein narr....für mich eine stufe unter clown....wieso "schlurfe"....willst du sagen das wort "schlürfe" oder "schlürfen" gibt es nciht?.....ist es etwas schlimmes in die vergangenheit zu springen.....mache ich öfter....ähm an der eien stelle....es ist ein lächelnvoll hoffnung.....doch diese hoffnung ist hoffnungslos mit angst vermischt.....also es gibt keine hoffnung, dass die hoffnung in dem lächeln allein, ohne angst existiert....bei der sache mit den flocken die vom himmel hier herabfallen....das hier sagt, die fallen vom himmel hierher zu dieser stelle wo ich stehe herab....achso nochmal kurz zu dem wechsel in die vergangneheit.....oft wenn er in gedanken verfällt....verliert dann den bezug zur außenwelt und erzählt später aus der erinnerung.....bis zu der stelle an der er wieder alles miterlebte.....also er erlebt das sozusagen aus zweiter hand...nur aus seienr erinnerung...daher vergangenheit....also dieser wechsel...danke für die kritiken.....doch ich mag es nicht, wenn mir alternativen für meine sätze geboten werden....denn es sind keine alternativen.....ich bin nicht dämlich, ich schreibe nciht ohne grund und veröffentliche nicht der kritiken wegen...ich weiß was ich kann....also ich meine mir muss man nciht sagen, was ich an meinem stil verändern sollte, das ist wohl das einzigste auf was ich stolz bin und wozu ich stehe....deshalb nicht ihn verbessern wollen....darum bitte ich....hab jedoch dank für die rechtschreibhinweise...ja, eine art parabel....ein stück weit auch satire......achso...anna......ich mag gedichte nciht.....doch halte ich es durchaus für gerechtfertigt, geshcichten auf diese weise zu schreiben.....das angestaubte kommt hier durch etwas anderes als diese leicht lyrische form....wage ich mal zu behaupten......das holprige wie gesagt durch rhytmuswechsel......nun gut....das bett ruft.....

 

Zitat epilog:

jetzt mal zu all den tollen verbesserungsvorschlägen.....hälst du mich für so dämlich, dass ich auch nur einen dieser vorschläge annehme....
Was soll man dazu noch sagen.

Ernst nehmen kann ich diesen Typen auf jeden Fall nicht. Da scheint sich seit den seligen Bremswind-Zeiten (hehe, Anna) offenbar nichts geändert zu haben.

[Beitrag editiert von: Ben Jockisch am 15.02.2002 um 02:02]

 

Oh mein Gott, was habe ich nur wieder angerichtet?
Entschuldigt bitte diese Bemerkung von mir, die wohl wieder falsch aufgefasst wurde. Ja, das habe ich wohl mir selbst anzukreiden, mir ging es letztlich nur darum, dass sehr wohl jeder sagen kann, wie ihm die Geschichte gefällt, ob gut oder schlecht,wie auch immer, nur halte ich es für wahnsinnig arrogant und vermessen eine Geschichte allgemein und pauschal als gut oder schlecht, als verbesserungsbedürftig zu bewerten. Der Punkt ist doch nuneinmal wirklich, dass ich nicht ohne Grund, Form und Sätze so aneinandergehangen habe. Deshalb fand ich die Verbesserungsvorschläge von Kristin völlig unnötig, nicht alle natürlich, denn einige der Rechtschreibung und Grammatik bezüglich, habe ich gleich beim Editieren berücksichtig. Nur fast jeden Satz auseinanderzupflücken und ihn mir in veränderter Form vorzusetzen ist dann doch ein Aufwand der unnötig war, denn alle diese Vorschläge von dir, Kristin, sind keineswegs mir unbekannte Formulierungen, nur wollte ich sie nicht verwenden. Niemand in dieser Welt kann sich doch anmaßen, etwas für gut oder schlecht zu erklären, die Qualität in einem größeren Maßstab als für sich selbst bewerten, dieses Recht hat in meinen Augen niemand. Das ist worüber ich mich aufgeregt habe, dass hier versucht wurde mir zu erklären, wie ich es besser machen soll, dazu habe ich nicht in diesem Forum gepostet, zugegeben, die Fehler in Rechtschreibung und Grammatik hätte ich vorher ausmerzen sollen, dafür Entschuldigung. Ich stehe dazu wie ich schreibe und stehe zu jedem einzelnen Satz, der von jedem aufgefasst werden kann wie er will, doch bitte schlagt nicht vor ihn umzustellen, er ist doch nicht grundlos wie er ist. Ich entschuldige mich hiermit für meine agressive Ausdrucksweise und die unmögliche Form meiner letzten Antwort!
Ich danke sehr für die Verbesserungsvorschläge, die sich auf die Rechtschreib- und Grammatikfehler beziehen, ich habe sie sogleich verbessert.
Die Anspielung auf mein erstes Posting, wie bereits gesagt, das war eine eher scherzhafte Äußerung, ich bin nicht auf Kritik aus in diesem Forum, nur rutschte die Geschichte schon sehr weit nach unten, so kam sie mit dem Posting wieder ein Stück höher, verzeiht mir dieses eigennützige Handeln!
Gut, kurz noch zu der Bemerkung von Ben, natürlich scheint sie begründet, deine Annahme, doch werfe ich dir ganz kühn vor ein klein wenig von Vorurteilen behaftet zu sein. Es hat sich sicher geändert und wenn du dich erinnerst, habe ich, denke ich zumindest, meine Einstellung zur englischen Sprache nur immer wieder mit meinem subjektiven Empfinden und meinen Erfahrungen begründet, dabei aber durchaus eingeräumt oder gewußt, dass meine Meinung keinesfalls allgemeinen Bestand haben kann, nicht richtig sein muss. Leider kam es auch dabei zu vielerlei Mißverständnissen, weil wohl ein jeder in größreren Rahmen sprach, als nur von seiner eigenen Meinung. Ich entschuldige mich auch für meinen Anteil am Verlauf dieser Disskusion. Obwohl ich noch immer zu meinen Ansichten stehe und ehrlich gesagt den Eindruck habe, deine Bemerkung hier, spiegelt keineswegs eine wirkliche Auseinandersetzung wieder, mit den hier geposteten Antworten, zugegeben sicherlich wieder Folge meiner unmöglichen Form.
Ich hoffe die Form ist mir diesmal besser gelungen.

 

Eines möchte ich doch noch sagen, sollte es mir noch erlaubt sein. Es sieht nun wieder so aus, als könne ich nicht mit Kritik umgehen und ich befürchte ehrlich gesagt, dass nun der Vorwurf kommt, warum ich denn eine Geschichte veröffentliche, wenn ich dann doch nichts annehme.
Ich denke, ich hätte kein Problem gehabt, wenn jemand gesagt hätte: "Epilog, ich kann mit deinem Satzbau wirklich wenig anfangen an vielen Stellen. Selbst wenn er nicht grundlos gewählt ist, wegen Rhytmus etc., so ist er in meinen Augen stilistisch gesehen Müll."
Ich hätte doch gewußt, was gemeint ist, hätte gewußt, wie es aufgenommen wird. Doch mir so viele einzelne Sätze vorzuführen, mit Umformulierungen, empfand ich dann doch als sehr demütigend, so als würde ich selbst nicht darauf kommen, dass ein Satz auch anders geschrieben werden kann, als würde mein Denken so weit nicht reichen. Deshalb meine arg zu bös geratene Ausdrucksweise, also ich meinte doch nur, dass ich nicht so dämlich bin, dass ich selbst auf andere Formulierungen komme, ich meine ich spreche diese Sprache und habe mich bewußt entschieden, diese Geschichte so zu schreiben wie sie ist und nicht, weil ich es nicht besser wußte. Diese Aufzählung der verschiedenen Sätze jedoch scheint mir diesen Vorwurf oder diese Vermutung zu beinhalten, denn die Tatsache, dass ich es nicht ohne Grund so geschrieben habe, findet keinerlei Beachtung. Es kommen Vorschläge, die eine klarere, einfachere Form geben, doch habe ich versucht, ein Stück weit die Sprache nicht als ganz gewöhnlich zu belassen, wahrscheinlich mißlungen oder unverstadnen, und wieder nur mir anzukreiden.
So entschuldigt bitte!

 

Kristin hat auch keineswegs gesagt, du MUßT alles abändern, es waren lediglich VerbesserungsVORSCHLÄGE!

Und deine Reaktion war, gelinde gesagt, lächerlich... erst recht nachdem du dich zu Anfang noch fragst, wo denn die Kritiken bleiben.

Naja, ich schnappe auch manchmal etwas über, wenn ich schlecht drauf bin und schnauze den einen oder anderen kritiker an, wenn mir seine Meinung allzu sehr an der Geschichte vorbeizugehen scheint...(gell? ;) )

Aber, egal wie, du solltest Verbesserungsvorschläge immer beachten, also drüber nachdenken. Aus eigener erfahrung kann ich sagen, daß mindestens jeder dritte Vorschlag gar nicht mal schlecht ist. Man hat eben als Autor nie alle Möglichkeiten einer Formulierung im Kopf. Man sagt sich vielmehr oft nach dem Lesen einer Kritik "Mönsch, warum bin isch da net druff gekommen!?" und so wird es dir auch gehen (denke ich mal) wenn du ein bißchen über die Kritiken nachdenkst. Es zwingt dich ja keiner, sie alle umzusetzen.

Ah ja, zur Geschichte: Wenn man ihr eine andere Form gibt, ist es ein Gedicht - wenn auch ein langes. Wenn du solche Sprache magst, wäre es vielleicht besser, sie lyrisch zu verwenden, anstatt in der Prosa. Ich persönlich finde eine solche Kurzgeschichte sehr umständlich zu lesen. Aber naja, ist Geschmackssache! :)

 

Ich weiß, dass sie nicht gesagt hat, ich MUSS es abändern und mir ist bewußt, dass es "nur" Vorschläge waren oder sind, mein Problem dabei ist vielmehr gewesen, dass der Gedanke, dass ich absichtlich solche Konstruktionen verwendet habe, keine Beachtung fand, die Vorschläge wirkten auf mich, als würde meine Sprache als völlig willkürlich gewählt aufgefasst und sei keineswegs überdacht, sondern nur das Erste was mir in den Sinn kam. Mein Eindruck war, dass nicht der Versuch gemacht wurde, zu verstehen oder zu überlegen, warum ich es geschrieben habe, wie ich es tat. Es gefiel ein Satz nicht, also anderer Vorschlag. Und das wie gesagt ist mein Problem dabei gewesen, daher meine Reaktion.
Wie schon mehrere Male erwähnt, war die Frage, wo denn die Kritiken bleiben eine scherzhafte Äußerung, die zudem noch dazu diente, dass die Geschichte in dem Forum nicht sofort wieder ganz nach unten rutscht, sie war weniger die Bitte um Kritiken.
Ich beachte Verbesserungsvorschläge sehr wohl, nur schienen sie mir hier doch etwas anmaßend zu sein.
Ich bin jeden vorgeschlagenen Satz durchgegangen, die gesamte Geschichte hindurch, bei nur einem Satz stutzte ich und fragte mich warum ich es nicht nach Kristins Vorschlag gemacht hatte:

"An einer farblos grellen Ecke verharre ich und werfe schnell den Hut zu Boden und stehe still."

der Vorschlag dazu:

"An einer farblos grellen Ecke verharre ich, werfe schnell den Hut zu Boden und stehe still."

Hierbei habe ich überlegt, denn mir schien Kristins Vorschlag wirklich besser, doch als ich dann nocheinmal las, fand ich es günstiger mit dem "und", so wie ich es gemacht hatte, zwar mag es sein, dass viele schnell lesen und dadurch ein wirklich merkwürdiger Klang entsteht durch dieses weitere "und", doch ich empfinde es als sehr wirkungsvoll diese Stelle langsam zu lesen und dabei verstärkt dieses kleine Wort, die Handlung nur mehr. So zumindest mein Empfinden. Wie gesagt, ich bin alle Sätze und Vorschläge durchgegangen, doch würde diese Umstellung eben oft den lyrischen Rhytmus unterbrechen.
Ich muss dir recht geben, sie ist sicherlich schwer zu lesen, eben weil diese Sprache in der Prosa wenig Gebrauch findet, doch gerade diesen Punkt finde ich interessant. Laut gelesen, fällt es, denke ich, leichter dem von mir bezweckten Rhytmus und der Betonung zu folgen.
Ich finde es nciht schlimm, dass ein Text so angelegt ist, dass auch der Leser gefordert wird, mir ist jedoch klar, dass ich dadurch viele Menschen abschrecke, denn ob es die Mühe am ende wert ist, bleibt wohl fraglich. Ich mag es nur nicht, dem Leser alles einfach vorzuwerfen, eigenes Denken kann ich doch fordern. Zugegeben, ob ich das hierdurch erreiche ist sicher eine Streitfrage. Nur wenn ich lese, geht es doch nciht nur um unterhaltung, dafür ist doch leider das Fernsehen da, dass sich diese Aufgabe gestellt hat.
Ich denke gerade die Tatsache, dass in der Prosa selten auf diese Weise geschrieben wird, rechtfertigt mein Schreiben in diesem "Stil".
Dazu stehen mag jeder wie er will, nur schlagt nicht vor ich soll es anders machen, wenn ich es doch absichtlich so gemacht habe. Traut doch auch mir ein wenig Denken zu.

[Beitrag editiert von: epilog am 15.02.2002 um 14:32]

 

Es ist mMn immer unsinnig zu sagen, "ich habe das ja mit Absicht so geschrieben", denn manchmal grübelt man 15 Minuten über eine Formulierung und am Ende kommt ein zweiter oder dritter dazu und hat spontan einen viel besseren Vorschlag.
Gut, wenn du die Kritiken beachtest, ist das gut so, wie ich finde. Du solltest dich nur nie dazu hinreißen lassen, mit diesem "das war Absicht, sonst hätt' ich es ja anders geschrieben"-Argument zu kommen. Denn auch der allerschlechteste und untalentierteste Autor schreibt immer das, was er für's beste hält und macht dies mit Absicht! Da wäre ich sehr vorsichtig.

 

Ja, da hast du wohl recht, es ist ein unglückliches Argument.
Weißt du, ich habe immer diesen Gedanken, dass auch ich mir nie wagen würde, jemand anderem eine Kritik zu schreiben, weil ich, denke ich, nicht einschätzen kann, wieviel Qualität etwas hat, denn ich weiß nicht, welche Gedankengänge dahinter stehen.
Also ich meine selbst der augenscheinlich verpfuschteste Text kann doch einem brillianten und begabten Geist entsprungen sein, der eben mit diesem Müll etwas Bestimmtes bezwecken wollte.
Ich mag es übrigens nicht, auf Ideen anderer zurückzugreifen, vielleicht ist es nur dummer Stolz oder dann doch nur der idealisierte Wert, alles selbst schaffen zu müssen, ich weiß es nicht, daher eigentlich auch die vielen Zitate und die Klischees in der Geschichte, sie ist ein wenig Abrechnung mit jemandem, der allzugern anderer Leute Arbeit und Gedanken, Ideen, in sich aufsaugt.
Ich habe da immer diesen Konflikt zwischen Marcel Reich Ranicki und Günter Grass vor Augen und kann mich nicht davor bewahren, mich zu fragen, an welchem Maßstab Ranicki sich Bücher zu messen wagt. Es bleibt am Ende rein subjektiv. Und rein subjektiv bin ich mit der Geschichte von mir zufrieden. Zugegeben, wenn man etwas fertig hat, hasst man es dann doch einen Tag später. Zumindest geht es mir so.

[Beitrag editiert von: epilog am 15.02.2002 um 22:29]

 

Manomann, ist ja wirklich haaresträubend, was hier abgeht. Kristin hat es mit ihrer Kritik sicher gut gemeint und ihr viel Zeit gewidmet. Allerdings hätten ihre Vorschläge den Text stilistisch erheblich umgekrempelt und erscheinen daher fragwürdig. Dabei finde ich es offensichtlich, dass eben jener, von dir verwendete Stil natürlich beabsichtigt ist (besonders die lyrische Satzstellung betreffend).

Jean-Paul Sartre schrieb einmal: "Schreiben ist geführtes Lesen" (sinngemäß, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr). Will heißen: Jeder schriftstellerisch tätige Mensch versucht seine Leser bei der Hand zu nehmen und diese durch seine Gedanken zu führen. Sollte ihm das bei vielen Lesern nicht gelingen, wäre es dann nicht angebracht, seinen Schreibstil zu ändern?

Ich persönlich fühlte mich beim Lesen deiner Geschichte häufig in die Irre geleitet. Ich empfand sie als recht unausgegoren in dem Sinne, dass sie zwar durchaus einen Anfang und ein Ende besitzt, jedoch zugleich auch viele Abzweigungen beinhaltet deren Sinn mir innerhalb deiner Erzählung schleierhaft ist. Daher ein paar Fragen an dich:

Ein Lächeln in Rot,
Ich kann beim besten Willen dem Lächeln eines Menschen keine Farbe zuordnen. Wie sieht denn etwa ein gelbes Lächeln aus? (ein blaues, ein schwarzes...) Vielleicht spielst du aber darauf an, dass der Protagonist sich gerade im Spiegel schminkt (als Clown?). Sollte das so sein, machst du nach meinem Dafürhalten aber einen großen Fehler (und das meine ich mit dem irreleiten): Diesen Umstand musst du dem Leser doch ersteinmal mitteilen!

der Spiegel sieht nun nicht mehr weg.
Tut mir leid, aber diesen Nebensatz verstehe ich auch nach dem fünften Lesen nicht.

Welche Funktion erfüllt der Hund? Wenn du ihn herausnehmen würdest, würde das die Geschichte verändern? (ich hoffe, du weißt, was ich meine)


Häufig empfinde ich deine Sätze zu fragmentarisch und unverständlich. Das macht es mir schwer, die eigentliche Geschichte hinter deinen Worten zu erkennen (welche ich übrigens nichtsdestotrotz sehr schön finde!). Kristin hat das gut als "Wortschleier" beschrieben. Versuche einmal, deine eigene Persönlichkeit, deine Gedanken, dein Empfinden so weit wie möglich auszuschalten und deine eigene Geschichte so objektiv wie möglich zu lesen. Sprich: wie einen (zunächst banalen) Gegenstand. Erst dann erreichst du eine Art Ausgangsposition welcher sich auf den nackten Inhalt der Erzählung konzentriert. Jeder einzelne Leser modifiziert diesen eigentlichen Inhalt (das Fundament) während des Lesens dann durch seine eigene Persönlichkeit, seine Erfahrungen, also seine Subjektivität. Daraus ergibt sich dann ein jeweils individuelles Endstadium der Geschichte. Da ich aber so rein gar nichts über dich weiß, also auch deinen subjektiven Filter nicht kenne, brauche ich einfach mehr Unterstützung in deinem Text um dessen Inhalt vollständig begreifen zu können. Vorstellungen, welche für dich gewöhnlich sind, sind es für mich (vielleicht) noch lange nicht. Das solltest du bei der Vermittlung einer Erzählung an den Leser generell immer bedenken (dafür braucht es allerdings Erfahrung). Und ich habe das Gefühl, dass du diese Tatsache beim Schreiben zu sehr außen vor lässt.


Das hat jetzt alles weniger mit Qualität im allgemeinen Sinne zu tun. Ich glaube nur, dass es sinnvoll ist, so zu schreiben, dass die meisten Leser deine Geschichte verstehen können (es sei denn, du schreibst nur für dich selbst). Einschränkungen sollte man nur machen, wenn es sich tatsächlich nicht vermeiden lässt (Gefühle sind zum Beispiel ein solch heikles Thema, weil sie von vornherein auf subjektiven Erfahrungen beruhen).

 

Jetzt weiß ich wieder einmal nicht wo ich anfangen soll und ich muss sagen, dass mir eine Groß- und Kleinschreibung, beziehungsweise deren Beachtung einen ungemeinen Aufwand bei der Ausführung meiner Gedanken aufzwingt, ich kann einfach so nicht schnell genug schreiben, dafür denke ich zu schnell. Mist.
Wahrscheinlich hatte ich nie vor, den Leser bei der Hand zu nehmen und durch meine Gedanken zu führen, was jedoch nicht heißen soll, dass ich nur für mich schreibe. Ich halte es für wenig sinnvoll, den Stil zu ändern, um damit eine größere Masse anzusprechen. Es würde, so pathoshaltig das wieder klingen mag, ein Stück meiner selbst verloren gehen, ich würde ein Stück von mir selbst aufgeben.
Mein Gedanke hinter Geschichten ist meist, dass ich dem Leser ausreichend Ansatzpunkte zu eigenem Denken geben will, ich will ihn nicht in eine Richtung drängen. Daraus resultiert vielleicht der verwirrende Charakter, mit den von dir angedeuteten Abzweigungen.
Zu erst wohl sollte ich sagen, dass man nicht nach dem suchen sollte, was ich in den Text gelegt habe, denn meine Gedankengänge sind kaum für einen Leser greifbar, vielmehr das was der Leser selbst hineinlegt zählt, es sind eben nur eine Grundhandlung, ein Grundthema, eine Grundstimmung vorhanden. Es ist die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Zeit, mit dem Versuch, sich abzulenken, wenn man auf seine Liebe wartet, mit der Verzweiflung, die einem das Verlieren, das augenscheinliche Verlieren einer Liebe aufzwingt, die man doch nicht aufgeben würde. Der Clown hat wohl so sehr für seine Liebe gelebt, dass nur wenig von ihm selbst blieb, er hat sich selbst weniger geschätzt, der Hund ist dabei ein weiterer Spiegel. Denn wenn jemand in einen Spiegel blickt, ist was er sieht rein subjektiv. Natürlich ist es das auch, wenn man einen Hund beobachtet, doch bleibt die Reaktion eines Lebewesens doch weitaus objektiver als Spiegel der eigenen Existenz. Wie soll ein Hund einen Menschen ansehen, der nicht einmal sich selbst im Spiegel ertragen kann? Und der Punkt ist, dass der Hund eben erst, nachdem das Licht aus ist, wirklich in das Zimmer sehen kann und erst dann weg sieht, zuvor noch brachte er ein wenig Hoffnung, weil eben er nicht weg sah.
Zu dem Lächeln in Rot: Zuvor zieht er den Puder über, er schminkt sich, das Lächeln in rot steht lediglich für das weitere Schminken, dass durch das beschrieben wird, was er im Spiegel sieht. Der Punkt ist, dass dieses Lächeln in Rot nur geschminkt ist, und er nicht wirklich lächelt. Ein Clown eben. Und dass er sich schminkt habe ich doch im Satz zuvor mitgeteilt, wenn ich nicht irre.
Warum der Spiegel nicht mehr weg sieht? Nun, im Endeffekt sieht der Clown doch selbst weg. Nur wenn er geschminkt ist, kann er sich selbst noch im Spiegel ertragen, so sieht der Spiegel dann nicht mehr weg.
Der "Wortschleier"!
Ich halte die fragmentarisch wirkenden Sätze für eine gute Möglichkeit, die Gedanken und die Wahrnehmung eines Menschen auszudrücken, kurz nur fällt einem auf wie man sich fühlt und schon fliehen die Gedanken in andere Richtungen. Ich mag es, mit Gedankensprüngen zu spielen, die zwar schwer nachvollziehbar sind, jedoch ein realistisches Bild von Charakteren zeichnen, denn all zu oft, wird man mit Gedankengängen von Charakteren konfrontiert, die dem wirklichen Denken eines Menschen nicht gerecht werden können. Ich sage nicht, dass ich es so schaffe, dem gerecht zu werden, ich sehe es aber als einen Weg das zu tun, für mich ist das ein Weg, ein Bild eines Charakters zu zeichnen.
Wenn ich jetzt sage, dass ich die Position des Lesers immer bedenke, klingt es ebenso arrogant, wie dieses "unglückliche Argument". Ich neige dazu, mich selbst als ziemlich dämlich zu sehen und mich daher als Maßstab für den Leser zu nehmen, der mir in jedem Fall überlegen sein wird.
Es geht doch letzlich darum eine Geschichte über die Liebe zu erzählen, sehr banal, und ob die Welt das einmal mehr braucht, bleibt fraglich, natürlich ist es mehr als autobiographisch, womit ich zu einem großen Teil für mich selbst schreibe, einfach um zu verarbeiten, jedoch habe ich es so verallgemeinert, glaube ich zumindest, dass jeder daraus etwas anderes ziehen kann. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass nicht mehr hinter dem Text vermutet werden soll, als eine Geschichte über die Liebe, mehr ist es doch letztlich nicht. Sicher hast du recht, es ist sinnvoll so zu schreiben, dass es jeder versteht, ich dachte sie ist so, dass sie jeder versteht.
Ich kann es schlecht einschätzen, inwiefern die Geschichte wahrgenommen wird und wie sie verstanden wird, ich war immer der Meinung, dass mich das nichts mehr angeht, weil es eine relativ persönliche Sache ist, was man selbst in eine Geschichte beim Lesen hineindenkt. Und so nur wollte ich sie anlegen, ein wenig als Spiegel für den Leser selbst. Zugegeben, wieder einmal vermessen von mir zu glauben, das könnte ich. Es war ein Stück weit Experiment.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen halbwegs verständlich beantworten, ich versuche die Postion des Leser mehr zu beachten....versprochen!
Es ist eine sehr naive Geschichte, und das soll sie sein. Wohl noch ein Grund für die Verwendung der fragmentarischen Sätze.
Fast grenzenlose Naivität, Absurdität, du stehst auf dem Dach eines Hauses und bist dabei zu springen als dir auffällt, deine Schnüsenkel sind offen. Es gäbe oft Wichtigeres zu denken oder wahrzunehmen. Und so geht es auch dem Clown, vor allem oder vor allen Anderen dem Clown.

[Beitrag editiert von: epilog am 16.02.2002 um 00:31]

 

Hey.

Sprachlich und stilistisch ist der Text ein interessantes Experiment, meiner Ansicht nach jedoch ein eher missglücktes. Begründung? Viele der rhetorischen Figuren halte ich für zu unpräzise, zu schwammig...der bewusste Einsatz von Klischees macht zwar Sinn, trägt aber oft nicht wirklich zur Entwicklung des Textes und dessen Intention bei.

Schreibst Du eigentlich auch Lyrik? Würde mich mal interessieren, wie Du Motiv und Thema da angehen würdest...

San

 

epilog,

deine Antwort auf mein letztes Posting fand ich sehr interessant. Scheint so, dass wir eine sehr gegensätzliche Mentalität haben. Ich selbst bin von Natur aus jemand, der gerne andere Menschen führt, belehrt, Verantwortung übernimmt und ähnliches. Bei dir scheint geradewegs das Gegenteil zuzutreffen (dafür wirst du andere Begabungen haben).

Nochmal zum "roten Lächeln": Du schreibst in deiner Geschichte zunächst lediglich, dass sich der Ich-Erzähler pudert. Daraus kann ich einfach beim besten Willen nicht erkennen, dass sich dieser gerade wie ein Clown schminkt. In den nächsten Zeilen setzt du dieses Wissen aber als gegeben voraus. Was spricht dagegen, den Text dahingehend zu erweitern, dass diese Lücke durch entsprechende Beschreibung der gegenwärtigen Situation geschlossen wird? Ich glaube, es geht nicht nur mir so. Außerdem ist der Umstand des sich-als-Clown-schminken nun einmal so dermaßen ungewöhnlich, dass darauf doch niemand von selbst kommt. Bei fehlenden Informationen nimmt man in der Regel doch immer ersteinmal den wahrscheinlichsten (und nicht den denkbar ungewöhnlichsten) Umstand an. Verstehst du?

Dass der Hund ein weitere Art Spiegel für den Protagonisten darstellt wurde mir beim lesen tatsächlich nicht klar. Jetzt finde ich es ganz okay.

Wie soll ein Hund einen Menschen ansehen, der noch nicht einmal sich selbst im Spiegel ertragen kann?
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich sehe da keinen Zusammenhang. Kennst du die Figur Quasimodo? Durch sein entstelltes Gesicht und seinen buckligen Körper war er nun wirklich hässlich und das wusste er auch. Aber ein Tier kennt keinen Maßstab für Ästhetik. Werte zu setzen ist eine allein menschliche Fähigkeit. Dasselbe gilt für einen meinetwegen äußerlich sehr attraktiven, aber innerlich sich selbst verachtenden Menschen. Wie soll der Hund von solchen Dingen erfahren (ohne die Fähigkeit dafür zu besitzen)?

Spiegel sind und bleiben für mich tote Gegenstände. Wenn hier jemand wegsieht, dann ist es der vermeintliche Clown und nicht der Spiegel. Ein "Wegsehen" ist nun mal ein aktiver Vorgang. Ich weiß jetzt zwar, was du meinst. Aber das, was du meinst musst du einfach anders beschreiben. Es ist dasselbe wie mit dem Hund: Solange du keine Atmossphäre wie in "Alice in Wonderland" aufbaust sind Gegenstände nun einmal unbelebt und Hunde besitzen keine menschlichen Fähigkeiten.

Noch eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen:

Bald zieht die Nacht dunkel herauf...
Ein Pleonasmus, da die Nacht ja wohl nicht hell heraufziehen kann.


...eine Geschichte über die Liebe zu erzählen, sehr banal, und ob die Welt das einmal mehr braucht, bleibt fraglich,
Wie kommst du darauf, das die Liebe etwas "sehr banales" sei? Es gibt wohl nichts, was weniger banal wäre. Das ist sie nur für denjenigen, der sie nie kennengelernt hat. Dass gerade du so etwas schreibst, wundert mich sehr! Ich glaube, hier sprechen wohl eher Andere (Unwissende) durch dich. Aber nicht du selbst. Und glaube mir: es wird auch in tausend Jahren noch nötig sein, Geschichten über die Liebe zu schreiben, denn sie ist zum einen unerschöpflich, zum anderen fehlt dieser Welt so sehr ihre Macht, dass man sie gar nicht oft genug wieder ins Gedächtnis zurückrufen kann.

 

@ Rabenschwarz:
Deine Kritik ist wohl ebenso unpräzise, wie meine rethorischen Figuren. Schwammig will ich fast sagen, dieses Wort hat eine so ungenaue Aussage, wie Bedeutung. Seltsames Wort.
Falls du mir das ein klein Wenig noch erklären könntest, wäre es nett.
Der Einsatz von Klischees soll auch nicht immer zur Entwicklung des Textes beitragen, er dient zur Verdeutlichung von Stimmung, Wahrnehmung und Gefühl, zeichnet außerdem ein klassisch, klischeehaftes, dabei jedoch in meinen Augen romantisches Bild der Umgebung. Somit tragen die Klischees durchaus zur Intention bei. Ich erlaube mir auch hier die Behauptung, dass oft nur selbst gerade Verliebte sich dort hineinfinden können oder eben leichter als Andere.
Nein, ich schreibe keine Lyrik.


Kurz etwas zu der Mentalität. Ich führe Menschen nicht gern, da ich nicht wissen kann, ob ich mit meinen Ansichten richtig liege. Belehren tue ich ungern, jedoch gebe ich gern einen Blick auf die Welt wie ich sie sehe, jeder mag dann selbst entscheiden, wie er mit diesem entweder alt bekannten oder vielleicht sogar neuem Wissen umgeht. Das alle heißt nicht, dass ich keine Verantwortung übernehme und das ich nicht führen kann.
Ich halte es weniger für eine Begabung, denn damit neigt man letztlich dazu sich über Andere zu stellen und wer hat schon dieses Recht?

Es geht bei der Sache mit dem Spiegel oder mit dem Hund, nicht um Äußerlichkeiten, es geht um die Innere Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit, die Wahrnehmung von sich selbst. Und ich denke Hunde, wie auch andere Tiere sind da sehr feinsinnig und spüren, inwiefern man sich selbst mag oder man sich selbst hasst. Am dümmsten wohl immer das Beispiel der Angst, die ein Hund spürt bei seinem Gegenüber und wohl dann eher zu beißt. Ich denke ein Tier kann sehr genau spüren, wie ein Mensch sich selbst empfindet und zu sich steht. Ich meine man könnte jetzt anfangen, dass mit einer bestimmten Körperhaltung, Kopfstellung, dem Blick und solchen Dingen zu begründen, die ein hund wahrnimmt und dem seinem erfahrungsschatz nach, bestimmte Assoziationen zuweist, sicherlich tut ein Hund das weniger bewußt, doch sind wir mal ehrlich, wenn wir Angst empfinden brauchen wir auch eine gewisse Zeit um uns klarzumachen, wovor wir die eigetnlich haben, also passierne dabei auch Wertungen und Vergleiche von Situationen unterbewußt, die zu einem gefühl führen, es geht hierbei nicht darum Werte zu setzen. Der Hund merkt, dass der Clown sich nicht mag, einfach ausgedrückt. Und das können Hunde. Denke ich.
Ich mag es, Gegenstände zu Personifizieren, auch den Spiegel, in diesem Fall erlaubt es eben zu zeigen, dass nicht der Clown mehr darüber entscheidet, es zeigt, dass er viel von der Kontrolle über sein Leben verloren hat, er kann nicht entscheiden in diesem Fall ob er wegsieht oder nicht, ein unbewußter Vorgang, den er nicht steuern kann, er schafft es nicht sich einzureden, dass er mehr von sich halten sollte. Daher sieht der Spiegel weg und nimmt ihm die Fäden aus der Hand.
Personifizierungen sind annerkannte Stilmittel, doch ich gebe zu, ihnen mehr in die Hand zu geben, als es üblicherweise passiert, daran jedoch finde ich nichts Schlimmes, denn so kontrolliert wie wir denken, ist unser Leben von uns selbst nicht und dieser Eindruck verstärkt sich mit ebensolchen Personifizierungen. Der Vergleich mit Alice im Wunderland hinkt ja wohl, es geht nicht darum einen sachlichen Vorgang zu beschreiben, eine rationale Abhandlung zu verfassen, es geht darum ein Bild zu erzeugen, in dem mehr liegt, als der bloße Vorgang, und ich denke das ist damit gelungen, so funktioniert Literatur nun einmal.

So, jetzt hab ich mir die Stelle nochmal rausgesucht, ist ja gleich am Anfang, wo du das meinst. Mit dem Lächeln in Rot.
Also, es ist doch die Einleitung, und ich führe an den Charakter heran, sicherlich wecken Puder und das Lächeln in Rot, sowie die Tränen, nicht bei jedem, wohl bei den Wenigsten die Assoziation: Clown. Der Spiegel sieht nicht mehr weg nun und es besticht der Glanz aus alter Zeit, für jeden der von außen schaut, wie auch der Spiegel, dabei ist auch der Punkt, dass man wohl allzu selten sich an der Straßenecke stehenlassen kann und einfach nur auf die andere Straßenseite geht um sich zu beobachten, ein Spiegel, zumindest in diesem Fall, kann das ersetzen.
Und dann erst im Folgenden, wird gesagt, er ist kein Clown. Damit dachte ich, wären die wirklich kurz zuvor angebrachten Schminksachen doch eindeutig. Es heißt ja auch noch, er ist nur Narr, da in der Geshcichte ja doppeldeutig, zwei Sätze später "ich war es mal und wär es gern", also er war einmal Clown und wäre es gern wieder. Damit ist für mich der Kreis geschlossen und die Assoziationen auf die zuvor aufgebauten Sachen, dürften klar sein. Es mag sein, dass sie nicht jeder versteht, ich hoffe es ist nicht so. Denn eine Umstellung oder ein Füllen der Lücke, würde den Aufbau umwerfen, würde doch zu schnell verraten, was da noch nicht gesagt werden soll. So jedoch, fragt man sich vielleicht ja erst, warum er sich schminkt.

"Bald zieht die Nacht dunkel herauf..." Was willst du mir da jetzt sagen? Wäre dir "Bald zieht die Nacht herauf..." lieber? Ich wage zu behaupten ich könnte es mit dem Rhytmus begründen. Es wirkt wie ich finde Stimmungsverdichtend, wenn nur die Nacht heraufziehen würde, denkt man doch nur an Nacht, so aber auf jeden Fall auch an die damit einsetzende Dunkelheit. Außerdem finde ich es einfach klangvoller, sicherlich Ansichtssache.

Dieses "banal" bezog sich kaum auf die Liebe, vielmehr auf den Grundgedanken der Geschichte selbst. Es wird "nur" eine Liebesgeschichte erzählt und das ist eine banale, nicht sonderlich originelle Idee, banal, weil keine sonderlich komplexe Handlung.
Ich halte die Liebe für nicht banal, ganz im Gegenteil. Wie gesagt, die Geschichte ist mehr als autobiographisch.
Ich kann mich dir da nur anschließen, doch entscheide nicht ich, ob die Menschen noch eine Geschichte mehr darüber brauchen, sie entscheiden es selbst und wie diese Entscheidung ausfällt, kann ich nicht wissen.

[Beitrag editiert von: epilog am 16.02.2002 um 09:32]

 

@Anna

Ich wollte noch sagen, dass ich doch aber öfter präsent bin hier, leider nur sporadisch, doch nicht zuletzt zu Bremswind Zeiten.
Hab ja schon noch einige dumme Geschichten hier veröffentlicht.

 

Ich kann nur nochmals um Entschuldigung meiner Reaktion bitten, ich habe deine Vorschläge, was sie ja wirklich nur waren, auf andere Weise aufgefasst. Ich habe sie wohl nicht als nur Vorschläge erkannt, was jedoch durch deine Zitate nochmals belegt, nur an mir lag.
Doch bitte ich auch zu verstehen, dass ich es als sehr demütigend empfand, dass der Gedanke, mit welcher Begründung, ich es tat, keine Beachtung fand. Und es für mich dann so schien, als würde einfach pauschal vorgeschlagen, zu ändern, was nicht gefällt.
Es tut mir leid!

P.S. Dabei ist die Geschichte nichteinmal so gut, dass sie diese gesamte "Auseinandersetzung" hier rechtfertigt.

[Beitrag editiert von: epilog am 17.02.2002 um 20:26]

 

@Epilog

P.S. Dabei ist die Geschichte nichteinmal so gut, dass sie diese gesamte "Auseinandersetzung" hier rechtfertigt.

Das war der Klügste Satz den ich von dir in diesem Posting gelesen habe!

Luja sog i

 

Nur gut, dass du das hinzugefügt hast, ich würde beinahe behaupten es war das Salz in der Suppe, das hier noch gefehlt hat.
Ich habe nun schon allzu oft versucht zu erklären, dass ich hier unagemessen reagiert habe, ich habe erklärt, dass dies aus meiner persönlichen Wahrnehmung heraus zustande kam und auch immer wieder betont, dass es mir leid tut, mich so im Ton vergriffen zu haben. Dennoch glaube ich, trotzdem nicht mit solcher Ignoranz und Arroganz hier angetreten zu sein, wie manch anderer, der sich nun noch dazu berufen fühlt, unbedingt noch einen beleidigenden Satz loswerden zu müssen. Ich habe nicht erwartet, dass meine Reaktion durch meine Erklärungsversuche entschuldigt wird, doch wenigstens der Versuch, meine Position zu verstehen, wäre nett gewesen.
Ich habe mich dafür entschuldigt, mehr als einmal, mehr kann ich leider nicht tun.
Aber es ist auch nicht allein meine Aufgabe, alles auf mich zu laden und noch um Verzeihung zu bitten, dass ich es gewagt habe mich hier im Forum rumzudrücken. Ja, ich hätte dankbar sein sollen für die Kritiken, doch schien mir eben die Aufzählung so vieler Sätze, so vieler Vorschläge sehr anmaßend und für mich entstand der eindruck, dass eben nicht bedacht wurde, dass ich nicht voller Willkür einfach Sätze aneinanderreihe.
es tut mir leid, dass ich es nur auf diese Weise gesehen habe.
Ich weiß selbst wie schlecht ich bin und das meine Fähigkeiten in keinem Fall überragend sind, dennoch sollte man mir nicht das Denken bis zu dem Punkt absprechen, an dem ich mich dann selbst auf den Boden lege und mich verprügele um zu zeigen, wie sehr ich doch im Unrecht war.
Warum nur muss man sich denn immer über andere stellen, mein Gott ist das armselig, wieso denn war jetzt dieser Satz noch nötig von dir hennaboindl?
Zugegeben, das bin ich sicher auch, armselig, zumindest werden doch hier gleich wieder zehn andere sich dazu berufen fühlen, mir an 35 aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen belegen zu müssen, wie beleidigend oder armselig ich bin oder wie oft ich mir doch widerspreche.
Ich habe mich bemüht, so gut ich es kann, zu erklären, nicht als Entschuldigung, sondern um es nachvollziehbar zu machen, ich kann nur nochmals um Verzeihung bitten, für meine fehl geratenen und überhasteten Kommentare. Es tut mir leid.
Sicherlich nur mein Fehler, wenn ich es nicht geschafft habe, begreiflich zu machen, worum es mir ging.

 

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