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Leichtes Vertrauen einer Ziege
Hallo, ok, ich habe vor etwa einem Jahr eine relative
kurze aber doch recht lustige und traurige? Fabel
geschrieben, als wir einmal im Unterricht Fabeln durchgenommen haben.
Obwohl es eine Fabel ist, finde ich, sollte ich es nicht vorenthalten.
Leichtes Vertrauen einer Ziege
Wüsten waren schon immer breite ausgedehnte und tagsüber vor allem heiße Flächen.
Jeder Baum, jeder Strauch und jedes Wasserloch in so einer kargen lebensfeindlichen, meistens nur von hellem beigefarbenen Sand bedeckten Ebene ist kostbarer als alles andere
dort. An so einer kleinen Palme mit einem für eine Wüste vergleichsweise großen Wasserloch in einer somalischen Wüste spielte sich auch unsere für die Industrienationen vielleicht noch so merkwürdige Geschichte ab. Da sich jedes Lebewesen und jeder noch so kleine Organismus in dieser Wüste jeden Tag aufs neue nach Wasser und Nahrung suchen muss,
kann es leicht zu Konflikten zwischen zwei oder mehr ausgehungerten verzweifelt umher
irrenden Tieren kommen. So zog sich eines grausam heißen Tages – gegen Mittag – ein Löwe
mit letzter Kraft in den rettenden vor der heißen Sonne zumindest eine gewisse Zeit lang schützenden Schatten des kleinen Gewächses und ließ sich seufzend vor Erschöpfung dort
fallen. Der stark anmutende Löwe lag nun vor sich hindösend mehrere Stunden – er konnte
die Zeit nicht richtig einschätzen – an der selben Stelle bevor er wieder aufstehen und vor
seiner noch langen Reise einen Schluck von dem bläulich schimmernden und glitzernden
klaren Wasser nehmen wollte. Als er sich gerade aufrichtete und die wenigen Schritte zur Wasserstelle unternehmen wollte, lief ihm eine verängstigt scheinende jüngere – hier noch
unerfahrenere - Ziege entgegen. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass mir mein Essen zugelaufen... Nein, hmmm... Die muss woll einer Herde weggelaufen sein. Kann aber auch eine Falle sein. Nur nicht ohne voreilig handeln, überlegte der Löwe leise für sich während ihm schon der sagenumwobene – wie er von Freunden erfahren hatte - Geschmack der Ziege in Gedanken näher kam. Trotzdem versuchte er ein ernstes Gesicht zu machen und
setzte ein lächeln auf, was auf jedes andere Lebewesen wie ein tödliches Grinsen wirken müsste. Die Ziege welche noch nicht über ausreichend Erfahrung mit anderen Tieren gesammelt hatte, stand nur unwissend da und blickte den Löwen hilfesuchend und vertrauenswürdig an. „Ich brauche H---Hilfe...“ , versuchte die Ziege zu erklären, „
mich hat eines dieser seltsamen zweibeinigen Lebewesen verfolgt, und ich konnte gerade
noch entkommen, aber meine- Freund hat es....“. Erst jetzt als die Ziege sich abwandte und
ängstlich hinter sich blickte, bemerkte der Löwe das zweite Lebewesen. Es lag blutverschmiert neben der kleinen Ziege (die noch immer erschrocken nach hinten blickten).
Nein. Dieses süße Ding hat dieses Kamel auf der hoffnungslosen Suche nach Hilfe hunderte von Meilen hinter sich her gezogen. Nein, wie rührend., überlegte der Löwe und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. „Ja, ja,“, er wollte die Ziege schon streicheln, zwang sich aber, nicht
zu gutmütig zu sein „nun trink erst einmal etwas. Du siehst ja ganz durstig aus.“, forderte er die Ziege in einem zu übermäßig freundlich wirkenden Ton auf. Doch die Ziege störte das nicht. Sie war bisher nur freundlichen Tieren begegnet und war sich deshalb sicher, lächelnde
Löwe müsste genauso freundlich sein. Ich bin nur froh, dass ich jemanden gefunden habe, der sich um mich kümmert. So brauch sich Mama keine übermäßigen Sorgen machen, dachte die
Ziege, als sie sich zum Wasserloch wandte und dieses einzigartige Glitzern des Wassers beeindruckt ansah und sich immer mehr vorbeugte um endlich etwas erfrischende zu trinken.
Das wird die richtige Gelegenheit sein. Die Zeige wird sowieso nichts bemerken., dachte der Löwe nach und fraß die Ziege (und ihren Freund auf) überraschend schnell auf.
Die Ziege vermutete/witterte trotz zahlreicher Hinweise die tödliche Gefahr nicht und vertraute dem Löwen leichtgläubig. Vertraue keinem ohne weiteres.
(c)2002 by David Nierzwicki