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Leben

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11.06.2012
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Leben

Ich blickte aus dem Fenster, hinein in die Dunkelheit. Ich hoffte so sehr, dass keiner meine Tränen sah. Es tat weh. Ganz tief in meinem Herzen tat es so schmerzhaft weh. Was er gesagt hatte, traf mich wie eine Bombe. Und das Schlimmste war, ich konnte nichts erwidern. Ich bekam kein einziges Wort heraus. Mit Worten umgehen, war nicht gerade eine meiner Stärken. Sprüche wie: "Ich will die nicht küssen. Sie ist hässlich!" oder " Wer will die schon berühren, danach ist doch alles schmutzig!", waren noch die harmlosesten. Keiner weiß wie, sehr sie mich damit treffen. Nachher sagen sie alle, sie hätten es doch nicht so gemeint, und es sei alles Spaß gewesen. Vielleicht war es für sie Spaß, für mich aber keineswegs. Klar, ich hab' gelacht, aber was sollte ich sonst auch machen. Bis jetzt habe ich alles runtergeschluckt, doch ich kann das nicht mehr lange durchhalten. Ich spüre, wie es mich von innen zerstört. Keiner weiß, wie ich mich fühle, und ich denke, das ist auch gut so. Jeden Tag, bevor ich aus dem Haus gehe, stelle ich mich vor den Spiegel und setze mein schönstes Lächeln auf, damit niemand sieht, wie schlecht es mir wirklich geht und wie verletzlich ich in Wahrheit bin. Meine Freunde denken, sie kennen mich wirklich, doch dabei lasse ich sie nur sehen, was ich will, das sie sehen. Keiner versteht mich und ich fühle mich so schrecklich alleine.
Unser Bus fuhr durch einen Tunnel und die Worte meiner besten Freundin holten mich blitzartig aus meinen Gedanken. Ich wischte die Tränen weg und sah sie an. Zum Glück gab es fast kein Licht, sodass ich sie selber nur erahnen konnte. "Hast du was zu trinken?", fragte sie und ich hörte, dass sie einen trockenen Hals hatte. "Nee, sorry ich hab' selber nichts mehr.", antwortete ich und im selben Moment wünschte ich, ich hätte es nicht getan, denn ich hörte wie weinerlich meine Stimme klang. Doch ihr fiel es noch nicht mal auf! Ich war empört und beruhigt zugleich. Empört, da es ihr noch nicht mal merkte und beruhigt, weil ich somit wieder wusste, dass sie wirklich nur das sah, was ich ihr zeigte. Ein starkes, selbstbewusstes und fröhliches Mädchen, was nie traurig ist. Wenn sie doch nur die Wahrheit wüsste über das, was in mir vorgeht. Wenn doch alle nur die Wahrheit wüssten, wie ich wirklich bin. Doch meine Angst besiegt mein Verlangen und somit bleibe ich doch wieder allein. Allein mit meinen Gedanken ...

 

Hallo Dreamwriterin

Und herzlich willkommen hier bei KG.de.

Du lässt uns mit deinem kleinen Text zwar ein wenig hinter die Fassade eines verstockten Mädchens blicken, doch das reicht nicht, um dem Leser eine Geschichte zu erzählen. Ich erfahre nur dass irgend ein Mädchen in einem Bus fährt, von allen (Mitschülern) gehänselt wird, und nicht einmal ihre "beste"(?) Freundin ihr wahres Gesicht kennt.

Und obwohl sie leidet, findet sie es gut so?
Vor was sie Angst hat, bleibt im Dunkeln, denn sie wünscht sich ja, dass alle die Wahrheit kennen würden.

Zum Schluss bleibt nicht nur sie mit sich alleine, sondern auch der Leser mit einem völlig austauschbaren Text, keine Namen, keine Geschichte, nur Tränen und ein leiser Blues, der schwermütig im Bus durch einen dunklen Tunnel fährt.

Gruss dot

 

Hallo Dreamwriterin!

Der Text, der sich hinter dem Titel "Leben" verbirgt hat mich leider enttäuscht. Ich hätte eher vermutet, dass es um jemanden geht, der weitermacht und nicht bereit ist aufzugeben.

Ich habe selbst einmal eine Geschichte über Mobbing in der Schule geschrieben und das Ende mit dem Suizid der betreffenden Person gelöst.
Spannender ist aber eigentlich die Frage, wie es ein junger Mensch schafft aus so einem schier aussichtslosen Kreislauf wieder auszubrechen.

So reihst du lediglich einige Gefühlsfetzen aneinander und lässt den Leser im Unklaren. Wie hat das Mobbing begonnen? Wieso wird das Mädchen gemobbt?
Vielleicht könnte man auch jemanden einfließen lassen, der von der Situation des Mädchens Bescheid weiß.
Das fände ich für meinen Teil wesentlich ansprechender.

Was er gesagt hatte, traf mich wie eine Bombe. Und das Schlimmste war, ich konnte nichts erwidern. Ich bekam kein einziges Wort heraus.

Worum geht es an dieser Stelle? Das ist für mich ein Rätsel. Es wird etwas angedeutet und sonst erfahre ich nichts.
Hatte sie einen Schwarm? Wollte sie ihm eine Liebeserklärung machen und er hat sie abgewiesen? Oder hat er sie mit einem miesen Spruch vor versammelter Klasse auflaufen lassen?

Wenn doch alle nur die Wahrheit wüssten, wie ich wirklich bin.

Selbst darüber erfahre ich nichts. Ich erfahre nur, dass sie ein lachendes Gesicht macht, obwohl ihr zum Heulen zumute ist. Punkt. Das war´s! Schade eigentlich.

Ein paar Zeichensetzungs- und Wortfehler habe ich auch entdeckt:

Keiner weiß wie (kein Komma) sehr sie mich damit treffen.

Nachher sagen sie alle, sie hätten es doch nicht so gemeint (kein Komma) und es sei alles Spaß gewesen.

Klar, ich hab' gelacht, aber was sollte ich sonst auch machen (Fragezeichen)

Keiner weiß (kein Komma) wie ich mich fühle (kein Komma) und ich denke (kein Komma) das ist auch gut so.

Meine Freunde denken, sie kennen mich wirklich, doch dabei lasse ich sie nur sehen, was ich will, das sie sehen.

Diesen Satz würde ich anders formulieren:
Meine Freunde denken (kein Komma) sie kennen mich wirklich (doch streichen), dabei lasse ich sie nur sehen, was ich sie sehen lassen will.

Empört, da es ihr noch nicht mal merkte und beruhigt, weil ich somit wieder wusste, dass sie wirklich nur das sah, was ich ihr zeigte.

Empört, da es ihr noch nicht einmal auffiel und beruhigt, weil ich somit wieder wusste, dass sie wirklich nur das sah, was ich ihr zeigte.

So viel von mir.

LG,
Elfa

 

Liebe Elfa,
zu deinem letzten Zitat habe ich aber Bedenken, da es sich dann um eine Wortwiederholung handeln würde. Und wegen der Rechtschreibfehler...
Ich hab den Text meinem Deutschlehrer gegeben und er hat ihn mir dann mit allen Fehlern wiedergegeben. Diese habe ich dann berichtigt und dann einfach hier hochgeladen, da er mir diese Seite empfohlen hatte.
Aber danke, ich werde deine Rezension ernst nehmen und an meinem Text arbeiten.

Lieber dot,
auch ein großes Dankeschön für deine Rezension. Ich werde deine Bedenken beim Umschreiben beachten.


Dreamwriterin96

PS: Darf ich kurz noch anmerken, dass ich in der 9 Klasse bin? :D
Aber ich finde es gut, dass Sie beide das bewertet haben, als ob ich wie eine Erwachsene schreiben würde. Dankeschön.

 

Hallo Dreamwriterin,


Ich finde, du hast die Gedankengänge und das Verhalten der Hauptcharakterin sehr gut getroffen. Es ist authentisch, du scheinst dich da gut eingefühlt zu haben.

Was mir in der Einleitung fehlt, ist Ort, Zeit und Handlung. Erst im zweiten Absatz erfahre ich, das die Geschichte in einem Bus spielt, der gerade durch einen Tunnel fährt. Bis dahin hatte ich das Bild eines Zimmerfensters in der Nacht vor Augen.
Vergleiche doch mal von verschiedenen Büchern die Einleitungssätze oder schau dir diesen Artikel an.

Zu der Pointe wurde, glaube ich, schon etwas geschrieben.
Sie wünscht also, dass andere die Wahrheit über ihre Gefühle wissen sollten, wohl weil sie glaubt, dann geachtet zu werden.
Schreib etwas rein, was aufrüttelt, gib mir eine Aussage, etwas zum denken. Was wäre, wenn sie einer Freundin/Bekannten/Verwandten/Lehrerin ihr Herz ausschütten würde? Was wäre, wenn sie erkennt, das alle eigentlich wissen, wie es ihr geht, aber jeder wie ein kleines Rädchen einer großen Maschine sich nicht in der Lage sieht, diese zu stoppen? Wird die Maschine in die Luft gesprengt? Wird eine Traumwelt drum gebaut?

Soweit meine Gedanken dazu. Der positive Eindruck der Darstellung von Gedanken und Verhalten bleibt.


Grüße, Nordklee

 

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