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Leben ohne Kinder

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07.03.2014
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Leben ohne Kinder

Heute muss ich zum Supermarkt. Ich kann es nicht mehr länger verschieben. Brot ist alle und ich muss noch Milch und Käse kaufen. Für den Einkauf brauche ich etwa zehn Minuten, drei Minuten bis zur Haltestelle, fünf Minuten mit dem Bus hin und fünf zurück, plus drei Minuten von der Haltestelle zurück. Sechsundzwanzig Minuten. Es könnte knapp werden. Ich muss mich beeilen. Ich darf nirgendwo stoppen.

Ich schließe die Haustür ab und verstecke sorgfältig den Schlüsselbund. Langsam und regelmäßig atmen nicht vergessen. Das ist wichtig. Ich bin selten draussen. Früher hatte ich das Bus aus dem Fenster gesehen und erst dann Schuhe angezogen, Tür zugemacht und trotzdem immer geschafft. In zehn Sekunden war ich fertig. Heute muss ich meine Zeit genau ausrechnen. Drei Minuten bis zur Haltestelle. Mindestens. Drei Minuten für dreißig Meter. Nicht schlecht für mein Alter.

Oh, nein. Im Nachbarhaus öffnet sich die Tür und Frau Jenski stürmt heraus. Bitte nicht heute! Frau Jenski ist bekannt für ihre langen jämmerlichen Reden vor der Haustür. Keiner schafft es ihr länger als 2 Minuten zuzuhören. Der arme Herr Jenski. Nach seine Pensionierung ist er den ganzen Tag seiner Frau ausgesetzt. Manchmal flüchtet er in den Garten und dann sucht sich Frau Jenski frische Opfer.

Ich muss heute unbedingt zum Supermarkt. Ich weiß, was es bedeutet, wenn Frau Jenski so zufällig aus dem Haus kommt. Ich wette, dass sie sich hinter der Glastür versteckt hat und so lange wartete, bis jemand vorbei ging. Warum ausgerechnet ich, hätte nicht jemand anders vor mir herlaufen können?

„Ach, Guten Tag, Frau Nachbarin“, grüßt mich Frau Jenski und ihre künstliche Verwunderung über unser „zufälliges“ Treffen bestätigt meine Befürchtungen.
„Guten Tag, Frau Jenski. Wie geht es Ihnen?“, sage ich ergeben. Frau Jenski hat schon vor 30 Jahren es nicht als reine Höflichkeitsfloskel verstanden.
„Wissen Sie was, Frau Nachbarin, gestern ist mir etwas Schreckliches passiert“, fängt sie mit der traurigen Stimme an. Dieses ewige Gejammer. Mit dem Alter ist sie einfach unerträglich geworden.

„…und wissen Sie was mein Mann dazu gesagt hat?“, Frau Jenski macht eine theatralische Pause und erzählt energisch weiter. Ich unterbreche sie nicht. Das hat ja sowieso keinen Sinn.
Frau Jenski holt ihr Taschentuch raus und wischt sich die Tränen von den Augen.
„Wenn Sie nur wüssten Frau Nachbarin, wie schwer ich es hab!“
„Wem sagen sie das!“, bestätige ich laut und denke das im Alter alle Charakterzüge verstärkt auftreten. Wenn Frau Jenski vor 30 Jahren sensibel und rührselig war, dann weint sie heute ununterbrochen.

Der Bus fährt langsam an uns vorbei. Das war's wohl heute mit dem Einkaufen. Ich stehe noch 15 Minuten, verfluche meine Höflichkeit und höre Frau Jenski zu. Dann muss ich!
„Frau Jenski, ich muss jetzt leider nach Hause gehen.“
„Sie wollten doch einkaufen, Frau Nachbarin?“
„Ich muss jetzt aber nach Hause! Wiedersehen Frau Jenski.“
Ich drehe mich um und muss mich wirklich beeilen, sonst wird’s ernst. Ich hole den Schlüsselbund heraus. Ich werde es schaffen!

Meine Hände fangen an zu zittern, Schlüssel will nicht in den Schlüsselloch passen. Endlich da. Die Tür schliessen, Kleid hoch und auf die Toilette, die ist direkt im Eingang. Gott sei Dank! Jetzt darf ich loslassen. Fast hatte es mich mitten auf der Straße erwischt. Ich befürchte ich hätte es nicht geschafft mit dem Bus.

Blöd, dass als Resultat meiner drei Schwangerschaften nur die Blasenschwäche bei mir geblieben ist. Der Doktor hatte mich schon gewarnt, nicht ohne Windel rauszugehen. Aber ich bin doch kein Baby!
Ich taste vorsichtig an der Unterhose. Verdammt! Die ist nass. Ich muss mich umziehen. Ich streife die Unterhose ab, spüle die im Waschbecken und hänge sie direkt in der Gäste-WC auf die Heizung. Nicht schlimm.
Wer soll mich jetzt noch besuchen? In der letzten Zeit haben es nur die Sonnenstrahlen und die neugierigen Spinnen aus dem Garten gewagt.

Ich muss jetzt hoch auf die erste Etage, um meine Unterwäsche zu holen. Ich steige die Treppen rauf. Stufe für Stufe. Das wird jeden Tag schwieriger. Wenn es gar nicht mehr geht, muss ich irgendwann im Erdgeschoss schlafen.
Zunächst ein Bein auf die Stufe, dann das Gewicht überlagern, dann das zweite Bein, wie ein Bergsteiger. Wie oft bin ich schon diese Treppe rauf und runter gelaufen? Hunderte, tausende Male.
„Marie, wo sind deine Pantoffeln? Auf der ersten Etage. Warte, ich hole sie dir.“
„Nicklas, hör jetzt aber endlich auf mit dem Spielen. Wir warten alle unten auf dich!“
„Willi, ich habe dir das Hemd auf den Dachboden in dein Büro aufgehängt.“
„Rosie, weine nicht. Ich weiss, wo es liegt. Ich habe es im Waschkeller gesehen.“

Stufen, Stufen, rauf und runter, jeden Tag, Jahre lang. Stimmen, Stimmen, meine Lieblingsstimmen. Dieses Haus war voller Stimmen.
Und jetzt? Meine selbstständigen, klugen, erfolgreichen Kinder sind weit weg. Auf der ganzen Erdkugel verteilt.

Natürlich sehen wir uns, sogar oft, auf dem spiegelfreien Glas meines Bildschirmes.
Wir machen Konferenzen.
Ich kenne alle meine Enkelkinder. Vom Sehen.

Ich bin sogar Uroma geworden. Man hat mir ein Päckchen hinter dem entspiegelten Glas gezeigt. Wie schön! Ich musste lachen. Uroma. Ich habe Ähnlichkeit mit einem Dinosaurier. Nicht etwa groß und stark, sondern versteinert und verstaubt. Und so bin ich für sie. Eine weit entfernte Reliquie.

„Mama, wie geht es dir?“ geschäftlich beschäftigt fragen mich meine Kinder und wollen keine Wahrheit wissen.
„Wie soll es mir gehen? Mir geht’s prima!“, ich sitze mit geradem Rücken vor dem Bildschirm, frisiert und gekleidet. –„Sagt lieber, wie es euch geht? Was macht die Arbeit?“

Stress, Verantwortung und wieder Stress. Natürlich haben meine Kinder keine Zeit mich zu besuchen. Sie sind weit weg, arbeiten und sorgen für ihre Familien. Und mir geht’s doch prima! Rosie, meine Älteste, wollte mich zu sich holen, aber ich will mein Haus nicht verlassen. Vielleicht wird mich Willi in einem anderen Haus nicht mehr besuchen und ihn noch mal zu verlieren, bringe ich nicht über's Herz.

Ich hole meine Unterhose aus der Kommode und starte meinen Weg nach unten. Das dauert noch länger und ist viel gefährlicher als nach oben.
Endlich im Wohnzimmer angelangt bleibe ich in der Mitte stehen. Alles hier erzählt mein Leben. Jeder Gegenstand, jedes Bild. Ich kann mich so gut an alles erinnern.


Verträumt schaue ich auf das Bild mit zwei großen klobigen Figuren, die mit der Kinderhand gemalt sind. Willi schleicht sich leise hinter mir her und küsst mich zart auf die Schläfe. Ich drehe mich um.
„Willi! Du hast mich erschreckt!“

Heute ist er Anfang vierzig. In der Blüte seines Lebens und sieht in seinem aufgeknöpften Hemd ziemlich sexy aus. Jedes mal überrascht er mich mit seinem Aussehen. Wenn man schon so lange tot ist, kann man sein Alter, wie die Kleidung selbst aussuchen. Ich bin sogar etwas neidisch geworden.
„Ah, Willi, du bist so jung und ich bin die Uroma! Weisst du? Ein Dinosaurier bin ich geworden!“, sage ich traurig. Willi lacht laut und ansteckend.
„Eine Uroma! Na so was.“
Er nimmt meine Hand und dreht mich im Kreise.
„Willi, Willi, hör auf! Mir wird schwindelig!“
Aber er lacht nur lauter und dreht mich schneller und schneller... bis ich vor ihm in meinem wunderschönem roten Kleid stehe. Das Kleid schmiegt meine Figur an und steht mir wirklich gut.

Heute ist mein 36er Geburtstag. Ich kann mich an diesen Tag ganz genau erinnern. Jedes mal holt mich Willi zurück in unser gemeinsames Leben.

„Wie sehe ich denn aus?“, frage ich ihn etwas kokett und glätte mein Kleid auf den Hüften aus, wohl bewusst um die erzielende Wirkung.
„Du siehst umwerfend aus“, sagt er und zieht mich an sich heran. Er umarmt mich fest und küsst leidenschaftlich, wie es nur Willi kann. Ich spüre seinen rasenden Herzschlag und seine Erregung, „und riechst noch besser“, flüstert er mir ins Ohr und trennt sich nur sehr unwillig vor mir.
„Später“, verspricht er mir schweratmend und in meinem Bauch flattern die Schmetterlinge vor Aufregung. – „Zunächst kommt die Überraschung. Kinder haben etwas für dich vorbereitet.“

Ich setzte mich auf den Stuhl und warte. Bald poltern viele Füße die Treppe hinunter. Die ganze Prozession kommt herein. Als Erste unsere 10-jährige Rosie, dann Marie, die bald in die Schule geht und zum Schluss, unser Nesthäkchen Nicklas. Willi führt ihn am Arm.
Rosie fängt mit den Glückwünschen an. Sie nimmt ihre Rolle als große Schwester sehr ernst an und versucht immer vernünftig zu bleiben.
„Mama, ich habe ein Gedicht für dich geschrieben“, kündigt sie an und liest vor.
„Liebe Mama, ich habe dich so lieb,
Weil du immer für mich da bist,
Weil du meine Wünsche nicht vergisst,
Selbst wenn ich die vergesse.
Ich wünsche dir Gesundheit und Glück
Dass wir immer zusammen sind und kein Krieg ausbricht.
Dass du niemals weinen muss
und uns abends immer küsst.“
„Danke, Rosie. Das ist ganz, ganz lieb von dir!“, ich küsse mein kluges Mädchen und dann ist Marie dran.

„Mama, ich habe ein Bild für dich gemalt“, Marie, der Wirbelwind, unsere Mittlere, die ständig bereit ist für unsere Aufmerksamkeit zu kämpfen, klettert auf meinen Schoß und zeigt mir das Bild, auf dem zwei große Figuren zu sehen sind.
„Das ist unsere Familie“, sagt Marie überzeugt.
„Danke, Marie“, sage ich und will wissen, wer auf dem Bild zu sehen ist.

„Das bist du“, zeigt Marie auf eine Figur, „und du hast Flügel, weil du eine Fee bist. Und das bin ich“, zeigt sie auf die andere, „ich bin die Prinzessin und trage eine Krone.“
„Und wo sind die Anderen?“, frage ich vorsichtig.
„Rosie ist in der Schule“, zählt Marie auf, „Nicki schläft und Papa ist noch bei der Arbeit.“
„Danke mein Schatz“, sage ich und küsse sie schnell, bevor sie weg ist.– „Ein sehr schönes Bild.“
Marie stellt sich neben Rosie an und jetzt ist Nicklas dran. Unser Zweijähriger eilt zu mir mit einer in Geschenkpapier eingehüllten Überraschung.

„Mami“, sagt er stolz und überreicht mir sein Päckchen.
„Danke, Nicki“, nehme ich sein Geschenk an und packe langsam aus.
Nicki steht neben mir und ist genauso neugierig, wie ich. Ich entferne das Geschenkpapier und auf meinem Schoß liegt eine Windel. Eine neue saubere Windel.
„Eine Windel, Nicki? Danke.“
„Winny“, Nicki ist mit mir einverstanden. Ich spiele Verwunderung.
„Nicki, was soll ich mit der Windel machen? Soll ich sie wegschmeißen? Ist sie stinkig?“
„Nee, nee“, sagt Nicki und strahlt. Jetzt kommt das Moment auf den wir alle warten.

„Nicki pipi To“, das ist der längste Satz, den er bis jetzt gesagt hat.
„Nicki hat ins Töpfchen gemacht?“, wiederhole ich ungläubig.
„Nicki pipi To!“, strahlt er voller Begeisterung zurück.
„Du schenkst mir eine Windel, weil du sie nicht mehr brauchst? Nicki geht jetzt auf's Töpfchen?“, vertone ich seine Idee und er nickt energisch mit dem Kopf.
„Bravo Nicki!“, klatsche ich laut.
„Bravo Nicki!“, schreien alle und klatschen. Nicki ist außer sich vor Freude. Er klatsch auch mit den Händen, biegt seine Beinchen und springt hoch und runter.

„Nicki pipi To! Nicki pipi To!“, schreit er laut. Er geht in die Halbhocke und dreht sich im Kreise und ist völlig aus dem Häuschen. Wir applaudieren ihm bei seinem Freudentanz.

Dann gehen wir in die Küche und essen die Geburtstagstorte. Mmh. ist sie lecker! Dann spielen wir und singen und tanzen und eigentlich sollten die Kinder schon längst im Bett sein, aber Willi überredet mich zum allerletzten Tanz.
Das ist unsere Lieblingsmelodie, ich schmiege mich an ihn und atme seinen Geruch ein. Wie schafft er das? Nach 15 Jahren Beziehung und drei Kindern immer noch so verführerisch zu riechen? Willi versenkt sein Gesicht in mein Haar. Wir sind so miteinander beschäftigt, dass wir den Moment verpassen, wo es kracht.

Nicklas schreit, Marie lacht und Rosie versucht die beiden zu beruhigen.
„Was ist los Kinder?“
Marie krümmt sich vom Lachen und zeigt mit dem Zeigefinger auf Nicklas.
Rosie sagt beschämt –„Nicki hat in die Hose gemacht und Marie lacht ihn aus.“
Willi nimmt die hysterisch lachende Marie auf den Arm und steigt mit ihr die Treppe hoch zum Badezimmer. Rosie folgt ihnen.

Nicki steht in der Mitte vom Wohnzimmer in einer Pfütze. Seine Hose ist nass, sein Gesicht verzerrt, seine Hände zu kleinen Fäustchen zusammengeballt.
Ich gehe neben ihm in die Hocke.
„Komm her, Nicki. Es ist nicht schlimm.“
„Nicki pipi To“, sagt er klagend.
„Ich weiss, ich weiss, dass du auf's Töpfchen gehen kannst. Es ist eben nur so passiert. Es ist nicht schlimm.“
„Nicki pipi To“, sagt er traurig und ich verstehe, dass es wirklich eine echte Tragödie für ihn ist. Ich nehme ihn auf den Arm und ziehe die nassen Hosen ab. Er legt sein Köpfchen auf meine Schulter.
„Nicki pipi To“, murmelt er immer noch in mein Ohr. Mit einer einzigen Bewegung streichle ich sein Köpfchen, seinen Rücken und den nackten Po. Seine Haut ist weich und glatt, wie Seide.
„Es ist gut, alles ist gut Nicki.“
„Nicki pipi…“, sagt er ruhiger und ich fühle, wie die warme Flüssigkeit meine Beine hinunter strömt.

Mein Kleid ist nass, meine Beine sind nass. Nicki?

Ich strecke meine Arme aus.

Keiner ist da...

Ich stehe allein. Mitten im Wohnzimmer. In einer stinkenden gelben Pfütze.

 

Hallo alip

Ich habe Deine Geschichte gelesen, zunehmend überfliegender, da sie für meinen persönlichen Lesergeschmack etwas zu abstrus ist.
Auffallend waren mir auch die Flüchtigkeitsfehler - ich denke mal, es sind vorab solche – die verdichtet auftreten. Damit Du diese in Ruhe beheben kannst, verschiebe ich die Geschichte ins Korrektur Center. Daselbst findest Du auch Korrekturhilfen, die Du beachten solltest. Damit hast Du vier Wochen Zeit Deine Geschichte zu bearbeiten. Gib dann bitte an Tserk Bescheid, sobald du der Meinung bist, die Rechtschreibung sei auf einem tragbaren Niveau, er wird sie dann zurückverschieben.

Noch kurz zum Inhalt:

„Ah, Brot ist alle. Ich muss noch Milch und Käse kaufen. Ich bereite mich auf den langen Weg zum Supermarkt vor. Für den Einkauf brauche ich etwa 10 Minuten, 5 Minuten bis zur Haltestelle, also von der Zeit sollte es reichen.“

Beim ersten Satz war ich erst der Meinung, die Frau spreche mit jemandem, da das Folgende in Anführungszeichen gesetzt ist. Es sind jedoch ihre Gedanken, die allerdings merkwürdig klingen, ob sie nun direkte Rede oder einfach Überlegungen sind. Überleg mal, würdest Du in dieser Situation so denken? Wenn Du bemerkst, dass kein Brot mehr da ist, wäre der nächste Gedanke, auch Milch und Käse muss ich noch kaufen. Dies verbindet sich mit dem Wörtchen auch. Der nächste Satz, dass sie sich auf den Weg macht, ist bestimmt kein Gedanke, ausgenommen sie leide an einer Krankheit, die sie zwingt, sich jede Absicht vorab einzuprägen. In der Geschichte kristallisiert sich ein solches Makel jedoch nicht, auch wenn sie inhaltlich merkwürdig bleibt. – Gedanken kann man etwa kursiv schreiben, das grenzt sie von der direkten Rede ersichtlich ab und braucht keine weitere Kennzeichnung.

Auch das Gespräch mit Frau Jenski, ihre hastige Rückkehr nach Hause, da sie an einer Inkontinenz leidet, oder die Sache mit den Enkelkindern, rundet sich mir nicht so recht zur Geschichte. Es hat zwar Handlungen, doch ist es mir zu wenig, wenn sie sich am Schluss in die Hose macht. Eine Geschichte sollte mehr als ein Ablauf sein, einen unterhaltsamen Vorgang einbringen, bei dem sich etwas verändert. Vielleicht gelingt es Dir ja, hierbei etwas mehr zuzulegen.

„Guten Tag Frau Jenski,“-sage ich, weil keinen Ausweg sah.

Für was soll dieses Bindestrichen nach der direkten Rede stehen? Diese merkwürdige Zeichensetzung hast Du auch an andern Stellen im Text. Auch fehlen hier, wie in so an mach andern Sätzen, notwendige Leerschläge zwischen Worten/Zeichen.

Bei den Stichworten hast Du u. a. Fantasy ausgewählt, ein Genre, das in der Geschichte nicht auftritt. Stichworte müssen nicht zwingend dreifach gesetzt werden, und wenn, sollten sie den Inhalt wiederspiegeln.

Viel Glück bei der Nachbearbeitung. ;)

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Anakreon,
Danke für deine Tipps. Ich werde die Geschichte auf die Zeichensetzung überprüfen.
Was die Genre angeht, hast du sicherlich Einiges in der Geschichte verpasst.
Es ist eine langsame traurige Geschichte über das Altsein in der man mehr in der Vergangenheit, als in der Gegenwart sich befindet. Die Protagonistin bekommt stänig ein Besuch von Ihrem längst verstorbenen Ehemann, der sie in ihre Vergangenheit entführt.
Die Protagonistin leidet unter Blasenschwäche und will trotzdem ihre Gewohnheiten nicht aufgeben. Sie will keine Windel tragen, deswegen muss sie so skurpulös rechen, wie lange sie für das Einkaufen braucht. Sie muss es genau einkalkulieren und ein unvorhergesehenes Treffen mit der Nachbarin zieht Ihr ein Strich durch die Rechnung.
Sie kann kaum mehr allein auf sich aufpassen, aber sie fürchtet sich weg von dem Haus zu sein, wo sie Ihre Kinder grossgezogen hat. In diesem Haus leben Erinnerungen und sie sind das Einzige, was sie noch hat. Das einzig Reales für sie sind.
Aus dem Schatz Ihrer Erinnerungen steigt Eins hoch in Ihr Bewusstsein, das unmittelbar mit Ihrem Gesundheitsproblem verbunden ist. Sie erinnert sich an den schönen Abend, wo sie noch jung, von Ihrem Mann geliebt und von der Kindern benötigt war.
Diese Erinnerung an die Situation mit der Windel kommt nicht zufällig. Ihr kleiner Sohn ist genauso stur und eigensinnig, wie sie selbst. Sie tröstet Ihren kleinen Sohn, aber im Endeffekt tröstet sie sich selbst, weil es Keiner mehr gibt, der für sie da ist und ihr beisteht.


alip

 

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