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Leben? Bilder des täglichen Wahnsinns

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Leben? Bilder des täglichen Wahnsinns

Leben? Der tägliche Wahnsinn


Ein betrunkener Mann sitzt mitten auf der Straße.
Die Autofahrer, die hupend an ihm vorbeirasen, schreien Schimpfwörter hinter ihm her.
Aber den Mann stört es nicht. Er sitzt dort und weint.
Was soll man machen? Die Polizei rufen? Ihn wegzerren?
Ich tue das nicht. Als gerade kein Auto vorbeifährt gehe ich zu ihm rüber.

Eine Frau mit einem Babywagen geht an mir vorbei.
Die Leute schauen sich nach ihr um, weil auch sie weint. Aber die Frau stört es nicht besonders. Sie geht weinend weiter.
Ich gehe hinter ihr her, schaue über die zerbrechliche Schulter in den Kinderwagen.
Er ist leer. Nur ein kleines Kuscheltier liegt dort, anstelle eines Babys. Ich nehme die Frau in den Arm.

Ein Kind sitzt auf Hamburgs Parkbank.
Es ist total weggetreten. In seinen Augen erkenne ich die meinen.
Sie sieht alt und verlebt aus.
Der letzte Schuss scheint zu stark gewesen zu sein.
Die Nadel hängt noch in der Haut des Mädchens.


Und so sah ich mir selbst zu, wie ich meine letzten Atemzüge im Hamburger Park machte.
Ich ging, obwohl ich wusste, wie schlecht meine Eltern es verkraften würden.

 

Hi Wiebke!
Krasse und eindrückliche Geschichte!

Ein Kind sitzt auf Hamburgs Parkbank.
Es ist total weggetreten. In seinen Augen erkenne ich die meinen.
Sie sieht alt und verlebt aus.
Du wechselst von "es" auf "sie".

Die Nadel hängt noch in der Haut des Mädchens.
Meiner Meinung nach ist der Ausdruck "die Nadel hängt in der Haut" unglücklich gewählt. Ich hätte wohl eher etwas wie "die Nadel steckte noch in der Haut" genommen.

Die Geschichte ist wirklich sehr eindrücklich.

Liebe Grüsse,
Manuela

 

Nun, ich denke, der Wechsel von "es" zu "sie" ist legitim, da:

In seinen Augen erkenne ich die meinen.
Ansonsten muß ich leider sagen, dass der reißerische Titel nicht hält, was er verspricht. Die Erwartungshaltung wird durch die wenigen Zeilen enttäuscht. Mir ist das alles zu beliebig, deine verwendeten Bilder hat man schon zig Mal gesehen, man nimmt sie kaum noch wahr.

Ein Kind sitzt auf Hamburgs Parkbank.
Hamburg hat doch sicherlich nicht nur eine Parkbank, oder? Besser wäre eventuell: "...auf einer Parkbank, irgendwo in Hamburg."

Aber vermutlich ist das der eigentliche Wahnsinn des Lebens, dass man zuviele Dinge nicht mehr wahrnimmt, verdrängt. Nach dem Lesen des kurzen Textes denkt man zumindest eine kleine Weile nach. Insofern hast du etwas erreicht.

Na, Kopf hoch!

Gruß,
Poncher

 

Hallo,
erst mal Danke für eure Kritik.
Dann erst mal zu Marana: Schön, dass du dir mal wieder Zeit genommen hast, eine meiner Geschichten zu lesen.
Danke für die Änderungsforschlage, werde drüber nachdenken.
Und @ Ponscher: Sorry, das die Geschichte dir nicht gefallen hat. Aber lange Geschichten sind einfach nicht mein Ding. Die finde ich dann immer extrem zu langwierig. Na ja, bin ja noch relativ neu hier, vielleicht lerne ich's ja noch.

Schöne Grüße an alle da draußen
Wiebke

 

Hallo Wiebke!

zunächst mal zu:

"Ein Kind sitzt auf Hamburgs Parkbank.
Es ist total weggetreten. In seinen Augen erkenne ich die meinen.
Sie sieht alt und verlebt aus." - es müsste entweder: "ES sieht alt und verlebt aus" oder "Sie sehen alt und verlebt aus" heißen.

Zum restlichen Text: die Bilder, die Du schilderst, sind durchaus gut beschrieben, es sind Bilder, die nachdenklich machen. Allerdings sind sie so kurz, ein MAnn, eine Frau, ein Kind, und dann der/die Prot, dann schluss, dass Du dem Text mit der Kürze einiges nimmst. Aus jedem der Bilder könnte man eine Geschichte machen, schildern, beschreiben. So, nur kurz angeritzt, ist nicht so viel dahinter, bleibt es blass.
Allerdings gefällt mir die Art, wie Du die 3 Personen schilderst sehr gut.

schöne Grüße
Anne

 

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