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Last Stop

Lev

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06.02.2007
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Last Stop

Ein letzter Ruck und die AH-47 kam zur Ruhe. Mark Kagayashi seufzte.

Diesmal musste es klappen. Einen weiteren Versuch gab es nicht. Es war der dritte Hop-Stop und damit war Sense. Doch warum aufregen?
Was hatten die Erdwissenschaftler denn schon Großartiges in der Raumfahrt erreicht? Nichts! Katastrophale Marsmissionen Ende des 20. - Anfang des 21. Jahrhunderts, ein paar explodierende Raumfähren und zu den wenigen, die es nicht erwischt hatte, verloren sie den Kontakt früher oder später. Doch an der Grenze zum 22. Jahrhundert hatten sie das Hopping "erfunden" - und das war Zufall. Wäre nicht die eine noch sendende Sonde abgestürzt und dabei in ein sogenanntes kosmisches Ereignis geraten, vom Schirm verschwunden und überraschend ein halbes Jahr später fröhlich sendend in einem bis dahin unbekannten fremden Sonnensystem aufgetaucht ... sie wüssten bis heute nichts. Dann war eines zum anderen gekommen. Sie lernten, diese kosmischen Ereignisse vorauszuberechnen, schickten mit Scouts bemannte Kapseln los und konnten dann tatsächlich nach einigen gewaltigen Fehlschlägen in fremden Sonnensystemen herumspionieren.
Zwischenzeitlich war allerdings die Erdatmosphäre gekippt. Städte, ja, ganze Länder wurden atmo-überkuppelt, bis sie dahinterkamen, dass in den Kuppeln ziemlich schnell zu wenig Platz für alle war. Die Scouts wurden darauf getrimmt, fremde Planeten mit erdähnlichen Atmosphären zu finden und nicht mehr willkürlich herumzuschnüffeln. Die eventuell so gefundenen Planeten mussten umgehend an die Erdbasis gemeldet werden.
Pech einzig, dass sie bis heute nur maximal zwei Ereignisse vorausberechnen können - Rückfahrkarten nicht inkludiert. Was aus den Atmo-Huntern wurde, interessierte niemand. Aber immerhin - sie hatten ein gutbezahltes Leben, bevor es ans Hoppen ging.

Kagayashi verdrängte diese Gedanken und tat, wozu er ausgebildet war. Gestirne-Scan. Bio-Scan. Scan hier und Scan da. Bis er Daten bekam, würden Wochen vergehen. Als er alle Taster und Mini-Sonden ausgeschickt hatte, gönnte er sich ein paar Koffein-Pillen und spritzte sich sein Nikotin. Gerade wollte er in die Ruhekammer gehen, als der Bordcomputer die Untersuchungsergebnisse signalisierte.

Das konnte nicht wahr sein. So schnell?

Mark stürzte zum Computer und keuchte überrascht auf. Die Daten zeigten allergrößte Ähnlichkeiten mit seinem Heimat-System. Eine Sonne, vierzehn Planeten, 78 Trabanten, Biosignale. Es gab gleich fünf Planeten mit erdähnlicher Atmosphäre und einen davon würde er bereits am nächsten Tag erreichen. Der Atmo-Scout war so aufgeregt, dass er sich gleich nochmal Nikotin spritzte und ein paar Pillen einwarf. Diesen Umstand verfluchte er allerdings etwas später, denn an Schlaf war nicht zu denken.

Eintritt in Umlaufbahn des Planeten Kataster-Nummer 7482. Biosignale. Atmo-Güte-Klasse I bfd. Landesequenz eingeleitet.
Mark schnallte sich in seiner Koje los und knallte durch die momentan herrschende Schwerelosigkeit an die Decke. Mühsam zog er sich zu seinem Sitz und gurtete sich fest. Da hörte er schon die Zuschaltung der Bremsraketen und Luftringe. Ein paar bange Minuten vergingen, bis sich der Computer wieder meldete.
Umweltprüfung: Erdähnlich. H2O vorhanden. O2vorhanden. Fauna erdähnlich. Flora erdähnlich. Humanoide Biosignale positiv.
Empfohlene Ausrüstung: Waffe. Scan-Gurt. AV-Scanner. Proviantierung.
Sendebetrieb wird aufgenommen. Signale erreichen Erd-Basis in 13,4 Monaten Erdzeit. Unschärfe Plus/Minus 0.7463. Viel Glück Atmo-Hunter Mark Kagayashi.

Ein Zischen sagte Mark, dass der Landungssteg ausgefahren wurde. Schnell stellte er die empfohlene Ausrüstung zusammen und machte sich zum Ausstieg bereit.

Mark Kagayashi betrat den neuen Planeten und holte tief Luft. Noch nie hatte er so etwas Würziges, Reines geatmet. Am liebsten hätte er sich ein Stück aus dieser Luft herausgebissen.
Berge, Gras und Bäume - alles Dinge, die er nur aus Computersimulationen kannte - waren vorhanden. Ein leichtes Heulen ließ ihn erschreckt zusammenzucken und nach seiner Waffe greifen, doch es war scheinbar nur der Wind, der zwischen Bäumen spielte. Auch etwas, das in den klimatisierten Atmokuppeln unbekannt war. Mark genoss jeden Schritt, den er auf den fremden Planeten machte. Ein heiserer Schrei ließ ihn hochblicken, wo er gerade noch einen mächtigen Vogel über sich gleiten sah. Sofort richtete er den Scanner auf den sich schnell entfernenden Punkt.
Search ... Vogel ... Gattung Raub- und Greifvogel ... Weißkopf-Seeadler ... Wahrscheinlichkeit 92% ... terranisch ausgerottet 2028.
Nachdenklich ging er weiter. Sein Weg führte nun bergan und durch all die sensationellen visuellen und sonstigen Eindrücke hatte er die Scan-Meldung schnell vergessen. Seltsam duftende Pflanzen, schillernde Insekten und vor allem diese schier unglaubliche Luft. Er ertappte sich bei dem seltsamen Verlangen, sich einfach zu Boden zu werfen und sich in dieser üppigen Flora zu wälzen.
So gelangte er zu einem Plateau, von dem er einen gewaltigen Ausblick auf diese schöne, weite Landschaft hatte. Flüsse durchzogen saftige Wiesen. Bäume wiegten sich in einem hier nicht spürbaren Wind. Am Horizont buntschillernde Berge und weiße Wolken, die über den Himmel zogen und wandernde Schatten auf das Tal warfen. Seine Blicke folgten den Schatten und blieben an einer großen Herde bulliger Tiere hängen, die im Tal grasten. Ein Fall für seinen Scanner.
Search ... Säugetier ... Gattung Paarhufer ... Amerikanischer Bison ... Wahrscheinlichkeit 72% ... terranisch ausgerottet 2012.
Fast wäre Mark der Scanner aus der Hand gefallen, als ihn eine kehlige Stimme von hinten ansprach. Er fuhr herum und sah sich einer seltsamen Gestalt gegenüber, die gerade glucksend lachte, weil Mark so erschrocken war. Der Mann - zumindest hielt Mark ihn für einen - war uralt. Sein Gesicht bestand nur aus Falten und silbergraues, langes Haar, in das kunstvoll eine Feder geflochten war, spielte um seine Schultern. Die Hautfarbe war irgendwie braun mit einem Kupferton und sein Gewand schien aus weichen Tierhäuten zu bestehen. In der Hand hielt er etwas, das Mark zuerst für eine Waffe gehalten hatte - ein kleines Rohr mit einem Aufsatz, aus dem sich Rauch kringelte - das wahrscheinlich harmlos war.
Kurz war Mark versucht, trotzdem die Waffe zu ziehen, entschied sich aber letztendlich für seinen Scanner. Bevor noch Ergebnisse übermittelt wurden, sprach der alte Mann heftig auf den Atmo-Hunter ein, deutete auf die "Bisons-72%-Wahrscheinlichkeit" und sagte so etwas wie "Tautankaaa". Plötzlich meldete sich der Scanner.
Gattung Primat ... humanoid ...Und weiter? Search Was war da los? ... Möglichkeit gefunden Möglichkeit? Was war mit Wahrscheinlichkeit? ... Ureinwohner ... Indianer ... Native ... Scheiß Datenbank. Indianer? Hatte nicht sein Großvater von irgendwelchen Mythen oder Filmen gesprochen? ... terranisch integriert ... nicht Integrierte 2012 verschwunden ... Möglichkeit Ausrottung ... Möglichkeit Verschwinden ...

Bevor Mark dieses Ergebnis realisierte, hatte sich der Alte bereits bei ihm untergehakt und zog ihn mit sich. Der Atmo-Hunter konnte gerade noch seinen Scanner auf Voice-Scan stellen. Der alte Mann deutete links und zeigte rechts und sprach ununterbrochen auf Kagayashi ein. Vielleicht erklärte er ja alles, doch Mark verstand kein Wort. Immer wieder schielte er verstohlen auf die Scan-Anzeige. ... Search ... Doch für Ärger war keine Zeit. Der Alte schleppte Mark unbarmherzig weiter, auf einen kleinen Berg zu und sogar um diesen herum. Plötzlich kamen ihnen immer mehr ebenfalls in Tierhäute gekleidete Menschen entgegen. Alte, Junge, Frauen, Männer und sogar Tiere, die Mark selbst ohne Scan-Hilfe als Pferde und Hunde identifizierte. Manchen der hübschen, ihn bestaunenden Mädchen sah Mark ungeniert hinterher. Dazwischen erinnerte er sich wieder an seinen Scanner.
Search ... Möglichkeit ... Navajo ... unübersetzbar ... Search ... Büffel ... Zedern ... Geist ... groß ... Search ... Geheimsprache ... Funker ... Weltkrieg ... nicht entschlüsselbar ... Prärie ... Search ...
Das Ding rastete komplett aus. Ein Hop zuviel. Wahrscheinlich.
Mittlerweile waren sie an einem Platz angekommen, der von mächtigen Pfählen dominiert wurde. Aus diesen waren nicht näher definierbare Fratzen herausgearbeitet und in herrlichen Farben bemalt. Der Ton des Alten war ernst und gemessen worden. Scheinbar schien er gerade etwas Wichtiges zu erzählen. Obwohl Mark nach wie vor kein Wort verstand, war er beeindruckt. Aber nicht nur er. Auch all die anderen "Indianer" lauschten ehrfurchtsvoll. Mark riskierte einen kurzen Blick auf den Scanner.
Search ... Rothaut ... Nur toter Indianer ist guter Indianer ... Skalpieren ... Custer ... töten ... fressen Kinder ... Mord ... Marterpfahl ... Sitting Bull ... Search ...
Das Mistding war eindeutig kaputt. Nur Schwachsinn, was da am Display aufblinkte. Da würde er selbst ja die Sprache früher lernen, als dass ihm dieses Ding helfen würde.
Wieder hatte sich der Alte bei Mark untergehakt und zog ihn weiter. Alle anwesenden Zuhörer und Beobachter vereinten sich hinter den beiden und folgten ihnen. Scheinbar sollten ihm die Behausungen der "Indianer" gezeigt werden, aus Stein gehauene Häuser, die sich an eine Felswand schmiegten. Zu diesem Zweck stiegen sie einen steilen Pfad hoch, wo Mark dann einen günstigen Moment nutzte, seinen Scan-Gurt und den dazugehörigen Scanner unauffällig in eine Felsspalte zu schmeissen.
Egal. Sowieso mein letzter Aufenthalt. Da brauch' ich dieses Ding auch nicht mehr.

Ein paar Nächte später beschnupperte eine Spitzmaus den Scanner und betätigte dabei dessen Leuchtfunktion. Panisch rannte sie davon.
... letzter Büffel gestorben ist ... letztes Wasser ... dahinter kommen ... dass Gold nicht essbar ... Geschenke ... Großer Geist ... die heiligen Totems ... Bilder der Geistbegleiter ... Holz Wasser Luft Feuer Erde ... Geschenk ... Möglichkeit ... mit den Winden reisen ... sind wir gegangen ... gefunden ... Ewige Jagdgründe.

 

Dies ist eine bereits ältere Geschichte von mir und war bereits in einem anderen Forum unter gleichem Titel bei gleichem Nick gepostet, die ich ein wenig überarbeitet habe.
Science Fiction ist nicht gerade meine Spezialität, aber probieren muss man alles. Ich hoffe, trotzdem nicht gerade das schlechteste Beispiel aller Zeiten abgeliefert zu haben.
Hoffentlich viel Spaß.
lg
lev

 

Hi Lev,

die schlechteste Scifi-Geschichte aller Zeiten ist das sicher nicht, aber es gibt aus meiner Sicht schon einiges zu meckern. Man merkt, dass Science Fiction nicht so dein Ding ist, weil einige Sachen nicht gut recherchiert sind, insbesondere das mit der Atmosphäre - dazu unten ein paar Anmerkungen. Stürzen wir uns erst mal auf Rechtschreibzeugs und einige kleine Logikprobleme, die ich gefunden habe:

Last Stop

Ich habe gar nichts gegen englische Titel, aber ich finde, wenn man eine deutschsprachige Geschichte englisch betitelt, sollte es dafür einen guten Grund geben (ich habe zum Beispiel meine Geschichte "Happy End" so benannt, weil es den Begriff im Deutschen so nicht gibt bzw. weil das quasi eingedeutscht ist). Bei deiner Geschichte ist mir aber nicht klar, welchen Grund der Titel haben sollte.

Was hatten die Erdwissenschaftler schon viel in der Raumfahrt weitergebracht?

Der Satz holpert ganz schön.

Katastrofale Marsmissionen Ende des 20. - Anfang des 21. Jahrhundert

katastrophale, Jahrhunderts

fröhlich sendend in einem bis dahin unbekannten fremden Sonnensystem aufgetaucht [...] und konnten dann tatsächlich nach einigen gewaltigen Fehlschlägen in fremden Universen herumspionieren.

Hier geht's mir nicht um Rechtschreibung, sondern ums Verständnis: ist Hopping ein Begriff für das schnelle Reisen in extrem weit entfernte Sonnensysteme, oder für das Bereisen paralleler Universen? Das ist ein ziemlicher Unterschied! Auch da vielleicht noch mal recherchieren.

Zwischenzeitlich war allerdings die Erdatmosphäre gekippt.

Also, ein Teich kann "umkippen". Aber die Atmosphäre nicht. Es gibt derzeit zwei Prozesse in der Atmosphäre, die für uns besorgniserregend sind und das Potential dazu haben, eines Tages die Lebensbedingungen auf der Erde stark zu verschlechtern: Das eine ist der Treibhauseffekt - aber der wird es nicht erforderlich machen, Städte zu überkuppeln (das würde das lokale Klima eher schlimmer machen), sondern wahrscheinlicher, von den Küsten wegzuziehen und trockenheitsresistente Getreidesorten zu züchten. Das andere ist das Ozonloch. Vor dessen Auswirkungen könnte man sich durch eine Kuppel möglicherweise schützen, allerdings wird es zum Glück kleiner und FCKW sind verboten worden, so dass es vermutlich eher nicht schlimmer, sondern langfristig besser wird.
Bei dir klingt es aber eher danach, dass sich die Erdatmosphäre chemisch so stark verändert hat, dass sie dauerhaft nicht mehr zu atmen ist. Ich will nicht ausschließen, dass so was möglich ist (auch wenn Luftverschmutzung ein eher lokales Phänomen ist), aber trotzdem wäre es nicht richtig, vom "Umkippen" zu sprechen. Überleg noch mal, was du hier eigentlich sagen wolltest. Es geht darum, dass die Lebensbedingungen auf der Erde so furchtbar geworden sind, dass man nach anderen Planeten mit ähnlichen Voraussetzungen sucht. Das kann man aber doch viel besser zeigen, indem man nicht ein neuartiges und eher unwahrscheinliches Problem ("umgekippte Atmosphäre") erfindet, sondern die heutigen Probleme sozusagen "extrapoliert" - also überlegt, wie die Erde wohl aussehen wird, wenn es zehn Milliarden Menschen gibt, der Meeresspiegel um einen Meter gestiegen ist, die globale Durchschnittstemperatur zwei Grad höher ist, die Ressourcen noch knapper sind als heute ... kurz, indem man recherchiert. Die Berichte des IPCC bieten dafür eine Menge Material, aber auch Wikipedia dürfte schon viel weiterhelfen. Ich habe irgendwie das Gefühl gehabt, du hast das mit den Kuppelstädten nur geschrieben, weil das so ein geläufiges Science-Fiction-Motiv - um nicht zu sagen Klischee - ist. Üblicherweise gibt es diese Städte aber auf Planeten, deren Atmosphäre eben von vornherein nicht erdähnlich ist - dort machen sie auch Sinn ;)

athmo-überkuppelt

atmo- (kommt von Atmosphäre)

die Scouts wurden darauf getrimmt, fremde Planeten mit erdähnlichen Athmosphären zu finden

wie gesagt, ohne h

Die eventuell so gefundenen Planeten mussten umgehend an die Erde gemeldet werden.

nicht falsch, aber ich finde es nicht so günstig, hier quasi den Planeten zum Ansprechpartner zu ernennen. Besser wäre "an die Regierung der Erde" (oder der USA, der Nordhemisphärischen Weltraumallianz oder wer auch immer bei dir in Zukunft das Sagen hat)

Pech einzig, dass sie bis heute nur maximal zwei Ereignisse vorausberechnen können - Rückfahrkarten nicht inkludiert

Ich finde es zwar interessant, wenn man versucht, die Veränderungen der Sprache in der Zukunft anzudeuten, aber das kommt mir doch ziemlich gekünstelt vor. Lieber "inklusive" oder "inbegriffen".

Als er alle Taster und Mini-Sonden ausgeschickt hatte, gönnte er sich ein paar Koffein-Pillen und spritzte sich sein Nikotin. Gerade wollte er in die Ruhekammer gehen

Nichts mit der Rechtschreibung, aber mit der Logik: Er will grade schlafen gehen oder sich zumindest ausruhen, und nimmt Koffein? Einen Kaffee trinkt man ja manchmal auch wegen des Geschmacks, aber eine Koffein-Pille ist ein reines Aufputschmittel. Wozu nimmt er die also nach der Arbeit und nicht davor?

Basis Humus-Stein-Feuerkern

Klingt mir zu unwissenschaftlich. Wenn der Planet erdähnlich ist, hat er bestimmt kein Feuer im Kern. Zugegeben, es ist im Erdinneren recht heiß, aber der Erdmantel besteht aus Magma, der Kern hauptsächlich aus Eisen. Siehe hier:Wikipedia

Humansignale positiv.

Was soll das sein? Anzeichen für menschenähnliche Lebensformen? Oder für eine Zivilisation (die ja auch von Insektenwesen geschaffen sein könnte)?

Mark Kagayashi betrat den neuen Planeten un holte tief Luft.

und

sah sich einer seltsamen Gestalt gegenüber, die gerade glucksend lachte oder so etwas ähnliches, weil Mark so erschrocken war.

Es handelt sich ja um einen Menschen und nicht um ein Alien, von daher denke ich, dass man schon eindeutig erkennen kann ob er nun lacht oder nicht

Der Alte schleppte Mark unbarmherzig weiter, auf einen kleinen Berg zu und sogar um diesen herum.

Klingt, als hätte der alte Mann Mark gefangen genommen. Aber er ist ja nicht bewaffnet und eigentlich ziemlich nett. Wenn Mark es wollte, könnte er ja einfach weggehen. Deshalb finde ich die Wortwahl irgendwie nicht ganz passend.

Plötzlich kamen ihnen immer mehr ebenfalls in Tierhäute gekleidetet Menschen entgegen.

gekleidete

sowieso mein letzter Aufenthalt.

Satzanfang groß.

So nun, noch zum Inhalt der Geschichte: Die Idee finde ich recht hübsch. Die Indianer haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Möglichkeit gefunden, um eine andere Welt aufzusuchen, der Atmo-Hunter findet sie zufällig, und sie wirken auf ihn wie eine fremdartige außerirdische Kultur. Das mag nicht neu sein (ich erinnere mich dunkel dass ich mal eine Enterprise-Folge mit einem "Indianer-Planeten" gesehen habe), aber es hat Potential für eine gute Geschichte. Genutzt hast du das aber nicht besonders gut.
Dein Protagonist ist sehr sehr blass, im Grunde ist er nur ein Name und eine Berufsbezeichnung. Interessante Fragen wären doch: Was für eine Art von Mensch geht auf so eine Reise ohne Wiederkehr? Ist dem auf der Erde irgendwas Schlimmes widerfahren, ist er vor irgendetwas auf der Flucht? Oder ist er ein sehr patriotischer, pflichtbewusster Bürger, der bereit ist, sein Leben für das Fortkommen der Menschheit zu opfern (bäh, Pathos :))?
Am Ende scheint er den Grund für seine Anwesenheit auf dem Planeten vollkommen vergessen zu haben. Müsste er denn nicht seinen Vorgesetzten von diesem Planeten berichten? Daraus könnte sich ein sehr interessanter Konflikt für ihn ergeben - einerseits würde er vermutlich die Idylle auf diesem unberührten Planeten und seine neuen Freunde vor der möglichen Ausbeutung und Zerstörung beschützen wollen, andererseits hat er einen Auftrag, und die Menschen auf der Erde verlassen sich auf ihn ... ich finde es ein wenig enttäuschend und auch unglaubwürdig, dass er nach seiner Ankunft nicht einen Gedanken mehr an seinen Heimatplaneten verschwendet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das sehr glorifizierende, geradezu kitschige Indianerbild, das du hier zeichnest. "Edle Wilde" wie im Karl-May-Roman hat es auf unserem Planeten nie gegeben. Die amerikanischen Ureinwohner haben bereits sehr früh durch Jagd zum Aussterben einiger großer Säugetierarten in Nordamerika beigetragen - dass die Weißen effektiver beim Ausrotten sind, ändert nichts daran, dass auch die Ureinwohner-Kulturen nicht immer so "nachhaltig" gelebt haben, wie manche gern glauben würden. Und der Spruch "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet ist, werde ihr merken, dass man Geld nicht essen kann", den der Scanner am Schluss zu zitieren scheint, ist zwar sehr schön, aber er stammt nicht von Indianern, sondern aus einem Drehbuch (was seine Weisheit natürlich nicht mindert). Und das Leben der Indianer vor der Ankunft der Europäer war auch nicht unbedingt "paradiesisch". Nomadisch zu leben und sich hauptsächlich von der Jagd zu ernähren, ist verdammt hart, und wenn man Pech hat, kann man dabei verhungern. Man muss mit einer hohen Kindersterblichkeit und unzähligen Gefahren leben ... und es geht unter den Menschen sicherlich auch ohne Feuerwaffen nicht immer friedlich zu.
Also hier und da eine kleine Andeutung, dass es da um echte Nomaden in der echten Wildnis und nicht um Festspielindianer geht, hätte ich ganz schön gefunden :). Auch dafür würde sich die Recherche lohnen.

Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du der Science-Fiction nicht den Rücken kehrst und dich hier mal wieder blicken lässt :)

Grüße von Perdita

 

Hallo Lev,

ich musste deine Geschichte erst mal ein wenig wirken lassen, um zu einem Urteil zu kommen. Schlecht ist sie nicht, aus der Masse wirklich herausragen leider auch nicht. Irgendwie lässt sie mich ein wenig unbefriedigt zurück. Der Scout findet die Indianer und gut ist. Da fehlt ein wenig Konflikt, um Spannung aufzubauen. Wie der aussehen könnte, hat Perdita ja schon angedeutet.
Aber auch von Seiten der Indianer könnte natürlich mehr Konflikt aufgebaut werden. Wieso sollten sie den Sucher so freundlich empfangen? Nach hunderten von Jahren ist ihre sichere Zuflucht entdeckt worden und wird jetzt vielleicht genauso vernichtet, wie ihre ursprüngliche Heimat...
Dann würde vielleicht auch die klischeehafte Darstellung der Indianer etwas gemildert.

Das die Kultur der Indianer nomadischer dargestellt werden sollte, finde ich übrigens nicht. Zum einen deutest du ja mit den Felshäusern (meiner Meinung nach) eine Verwandtschaft zu den Pueblo-Siedlungen ein, die (versiertere Indianologen mögen mich hier korrigieren) nicht unbedingt von Nomaden besiedelt waren.
Zweitens stammen diese Indianer so weit ich verstanden habe ja von der Erde des Jahres 2012; zumindest sind zu dem Zeitpunkt die letzten Indianer verschwunden. Und da war die nomadische Kultur wohl schon weitestgehend zerstört.
Und schließlich wird sich die Kultur ja auch in den mindestens hundert Jahren auf dem fremden Planeten weiterentwickelt haben (fände ich übrigens interessant, wenn du das etwas weiter hervorarbeiten könntest).

Ansonsten bin ich der Meinung, schon einmal etwas gelesen zu haben, wo Indianer durch eine Geistesreise oder Ähnliches von der Erde geflohen sind, aber das stört mich eigentlich nicht weiter. Die Grundidee ist ausbaufähig, aber deine Geschichte ist derzeit noch etwas langweilig und belanglos.

Viele Grüße,
Teetrinker.

 

Hallo Lev,

ich habe gerade noch mal ein wenig über die Geschichte nachgedacht, und die Sache mit dem Hopping kommt mir etwas unrund vor.

Also, wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es irgendwelche kosmischen Ereignisse, die von Zeit zu Zeit auftreten. Und wenn man hindurchfliegt, dann wird man irgendwo hin versetzt. Und die Menschheit ist in der Lage, zwei solcher Ereignisse vorauszuberechnen. Und offensichtlich so früh vorauszuberechnen, dass ein Scout rechtzeitig dort hin kommen kann, um das Ereignis zum Flug in ein anderes System auszunutzen. Da man im Zielsystem dann aber kein Ereignis voraussetzen kann, um zurückzukehren, ist das Ganze eine Einwegreise. So weit so gut.

Aber wie kommen dann die Siedler in das System, wenn der Scout ein geeignetes gefunden hat? Man kann ja kaum erwarten, dass noch einmal ein Ereignis auftritt, dass ins gleiche System führt, oder? Und selbst wenn, dann kann man ja kaum Siedlungsschiffe mit Hunderten oder Tausenden von Reisenden so auf Stand-by halten, wie einen Scout. Außerdem dürfte die Besiedlung eines Planeten wohl kaum mit einer einzigen Schiffsladung erledigt sein.

Ach ja, und was hat es mit

Es war der dritte Hop-Stop und damit war Sense.
auf sich. Wenn er nicht zurückkehren kann, was ist dann nach dem ersten Hop passiert, dass ihm noch einen zweiten und dritten Hop ermöglichte? Und warum keinen vierten?

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr lenkt dieses ganze Gehoppe von der eigentlichen Geschichte ab. Meiner Meinung nach müssten sich solche Background-Informationen über das Universum, in dem deine Geschichte spielt, sich unauffällig in die Geschichte integrieren. Das Hopping ist leider ein Störfaktor. Daher würde ich empfehlen, es entweder ganz wegzulassen (er kommt halt einfach in dem System an, wie genau spielt eigentlich keine wesentliche Rolle), oder es etwas durchdachter auszuarbeiten, damit es das Universum lebendiger macht, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Viele Grüße,
Teetrinker.

 

Hallo Perdita

die schlechteste Scifi-Geschichte aller Zeiten ist das sicher nicht

Ein Trost gleich zu Beginn. Ganz schlechtes Zeichen!

Man merkt, dass Science Fiction nicht so dein Ding ist, weil einige Sachen nicht gut recherchiert sind,

Vorm Komma korrekt, über das danach reden wir noch.

wenn man eine deutschsprachige Geschichte englisch betitelt, sollte es dafür einen guten Grund geben
Bei deiner Geschichte ist mir aber nicht klar, welchen Grund der Titel haben sollte.

Ob es ein guter Grund ist, weiß ich nicht, aber bei mir ist das so: Generell bevorzuge ich kurze und griffige Titel - ob englisch oder deutsch, ist entweder stimmungsabhängig oder wenn sich beim Durchlesen vehement ein englischer Titel in meine Gedanken drängt. Hier kam der Durchlesefaktor zur Anwendung. Was übrigens im oben erwähnten Erstposting in dem anderen Forum zu einer ganz anderen Lesart als hier geführt hat. Ohne zuviel zu verraten, siehe die letzte Feststellung des Scanners.

ist Hopping ein Begriff für das schnelle Reisen in extrem weit entfernte Sonnensysteme, oder für das Bereisen paralleler Universen?

Die Sonnensystem-Variante

Also, ein Teich kann "umkippen".

Das ist bewiesen.

Aber die Atmosphäre nicht.

Wer sagt das?

Es gibt derzeit zwei Prozesse in der Atmosphäre, die für uns besorgniserregend sind

Die ich nicht wiederkauen wollte. Das machen Filme und Bücher derzeit zuhauf.

Bei dir klingt es aber eher danach, dass sich die Erdatmosphäre chemisch so stark verändert hat, dass sie dauerhaft nicht mehr zu atmen ist.

Und so war es im Wesentlichen gemeint, wobei ich nicht unbedingt nur an bloße Luftverschmutzung gedacht habe. Aber in meine düsteren Endzeitfantasien will ich jetzt auch niemand hineinziehen.
Wie auch immer, nach neuerlichem Durchlesen und gedanklicher Be- und Verarbeitung deiner Kritik muß ich dir unterm Strich Recht geben. Sollte so ein (von mir durchaus vorstellbares) Phänomen eintreten, kämen sie mit dem Kuppel bauen nicht nach, also die Zeit, "hoppen" zu entdecken, hätten sie vermutlich nicht.

Ich habe irgendwie das Gefühl gehabt, du hast das mit den Kuppelstädten nur geschrieben, weil das so ein geläufiges Science-Fiction-Motiv - um nicht zu sagen Klischee - ist.

Möglich, doch sind Raumschiffe nicht auch Klischee? :)

Üblicherweise gibt es diese Städte aber auf Planeten, deren Atmosphäre eben von vornherein nicht erdähnlich ist

Siehst du, bin ich doch einen neuartigen Weg gegangen ;)

Ich finde es zwar interessant, wenn man versucht, die Veränderungen der Sprache in der Zukunft anzudeuten, aber das kommt mir doch ziemlich gekünstelt vor. Lieber "inklusive" oder "inbegriffen".

Da schwebten vor meinem geistigen Auge hunderte Spielzeugpackungen mit Riesenaufschrift "Batteries not included". Das lass ich drin, ist doch hübsch.

Nichts mit der Rechtschreibung, aber mit der Logik: Er will grade schlafen gehen oder sich zumindest ausruhen, und nimmt Koffein? Einen Kaffee trinkt man ja manchmal auch wegen des Geschmacks, aber eine Koffein-Pille ist ein reines Aufputschmittel. Wozu nimmt er die also nach der Arbeit und nicht davor?

Hier habe ich ganz einfach menschliche Gewohnheiten von heute in die Zukunft transferiert. Ich weiß ja nicht, wie es in deinem Bekanntenkreis so ist, aber bei mir gibt es immer wieder welche, die sich Kaffee und Zigaretten vor der Nachtruhe einwerfen und sich danach beschweren, dass sie nicht schlafen könnten.

So nun, noch zum Inhalt der Geschichte: Die Idee finde ich recht hübsch. Die Indianer haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Möglichkeit gefunden, um eine andere Welt aufzusuchen, der Atmo-Hunter findet sie zufällig, und sie wirken auf ihn wie eine fremdartige außerirdische Kultur.

Schön zusammengefasst. Und insgesamt habe ich das als Lob verstanden. Dankeschön.

Genutzt hast du das aber nicht besonders gut.

Weniger schön, aber vermutlich wahr.

Dein Protagonist ist sehr sehr blass, im Grunde ist er nur ein Name und eine Berufsbezeichnung. Interessante Fragen wären doch: Was für eine Art von Mensch geht auf so eine Reise ohne Wiederkehr? Ist dem auf der Erde irgendwas Schlimmes widerfahren, ist er vor irgendetwas auf der Flucht?

Vermutlich hat ihn das Geld gelockt und sonst gar nichts. Eben blass und von der Motivation her einigen Leuten, die ich zu meiner Wehrdienstzeit kennengelernt habe, nicht so unähnlich, die nur des lieben Geldes wegen in UNO-Truppen-Dienst gegangen sind, wo sie sich irgendwo im letzten Winkel der Erde im Idealfall fadisiert haben, im Normalfall aber eher krank bzw. gar nicht mehr zurückgekommen sind.

Oder ist er ein sehr patriotischer, pflichtbewusster Bürger, der bereit ist, sein Leben für das Fortkommen der Menschheit zu opfern (bäh, Pathos :))?

So wem gibt es in meinen Geschichten nicht. Wie du sagtest, Bääääh.

Am Ende scheint er den Grund für seine Anwesenheit auf dem Planeten vollkommen vergessen zu haben
.

So ist es.

Müsste er denn nicht seinen Vorgesetzten von diesem Planeten berichten?

Vorsicht Falle! Siehe letzte Meldung seines Bordcomputers.

... ich finde es ein wenig enttäuschend und auch unglaubwürdig, dass er nach seiner Ankunft nicht einen Gedanken mehr an seinen Heimatplaneten verschwendet.

Kommt ja vielleicht noch. Marks Leben dort hat ja erst begonnen und am Anfang ist ja auch die griechische Ferieninsel o.k., oder?

Ein weiterer Kritikpunkt ist das sehr glorifizierende, geradezu kitschige Indianerbild, das du hier zeichnest.

Wo tue ich das? Es tritt auf: Ein alter Mann, der dauernd redet und ein paar schweigende Statisten in Ledergewändern.

"Edle Wilde" wie im Karl-May-Roman hat es auf unserem Planeten nie gegeben.

Ich bin sicherlich nicht der Native-Spezialist, weiß aber mehr als genug über sie, sodass mir ein Fehler wie "Edle Wilde" nicht unterläuft.

Und der Spruch "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet ist, werde ihr merken, dass man Geld nicht essen kann", den der Scanner am Schluss zu zitieren scheint, ist zwar sehr schön, aber er stammt nicht von Indianern, sondern aus einem Drehbuch

Was wir via PN schon besprochen hätten.
Aber ganz nebenbei: ich habe die von dir richtig erkannten Fragmente bewusst ein wenig anders benannt, denn ...
... mitnichten ist der Scanner kaputt, auch wenn Mark das glauben mag, er schreibt nur etwas zeitverzögert.

Nomadisch zu leben

Tut mir leid, das hat Teetrinker klarer gesehen.

Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du der Science-Fiction nicht den Rücken kehrst und dich hier mal wieder blicken lässt :)

Das ist zwar nett von dir, aber ich wage es zu bezweifeln. Klingt wohl jetzt etwas dramatisch, aber ich habe hier in der SF meine Grenzen gesehen.

So, bevor jetzt alle zu Weinen beginnen.
Danke Perdita für deine intensive Textarbeit. Solche Kritiken wie die deine sind mir am Liebsten, denn nur so wird klar, wo Fehlerquellen lauern und welche Rubriken einem liegen oder eben nicht.
Danke fürs Lesen.

lg
lev

 

Hallo Teetrinker,

Dank auch dir für Lesen und Kritik meiner Geschichte.

Aber wie kommen dann die Siedler in das System, wenn der Scout ein geeignetes gefunden hat? Man kann ja kaum erwarten, dass noch einmal ein Ereignis auftritt, dass ins gleiche System führt, oder? Und selbst wenn, dann kann man ja kaum Siedlungsschiffe mit Hunderten oder Tausenden von Reisenden so auf Stand-by halten, wie einen Scout. Außerdem dürfte die Besiedlung eines Planeten wohl kaum mit einer einzigen Schiffsladung erledigt sein.
Gut erkannt. Sowieso der größte Schwachpunkt meiner Geschichte (neben der Langeweile ;) ). Aber natürlich habe ich mir zu diesem Punkt Gedanken gemacht.
Also, das könnte so laufen ...
Es ist ja nicht nur der gute Mark unterwegs, sondern mehrere seiner Art. Die Atmo-Scouts sollen eventuell gefundene Planeten markieren und die Sendung aufnehmen. Die jeweiligen Dateneingänge, so hoffen die Wissenschaftler, helfen, die Raumfahrt zu verbessern und zielgerechter und idealerweise grosse Fähren mit dementsprechend Insassen zu den möglichen Zielen zu schicken.
Jetzt wirst du sagen, der Lev redet sich raus, was soll das denn bitte schön bringen. Vielleicht habe ich eine Antwort, wenn du mir erklärst, was denn bitte das für eine Wichtigkeit für mich und die Erde hat, ob am Mars Wasser ist oder nicht.

Ach ja, und was hat es mit auf sich. Wenn er nicht zurückkehren kann, was ist dann nach dem ersten Hop passiert, dass ihm noch einen zweiten und dritten Hop ermöglichte? Und warum keinen vierten?

Das mit den Hops geht so: Start Erde (1. Hop) Zielflug berechnetes Kosmisches Ereignis.
Ereignis tritt ein, man wechselt das System (2. Hop) Zielflug 2. Ereignis (ebenfalls errechnet) (3. Hop) Forschung und irgendwann aus, bei Glück Planet gefunden, bei Pech verschollen
Natürlich könnte schon der 2. Hop zum Ziel führen und mit viel Glück kann man auch irgendwie zur Erde zurück. Je nachdem, wieviel frühere Hopper schon markiert haben, entsteht nach und nach eine wahre universelle Karte, die sowohl späteren Hoppern hilft oder gar die oben besprochenen Fähren durch die Systeme lotsen kann. Ich schließe ja nirgends im Text aus, dass sich die Raumfahrt weiterentwickelt hat, auch wenn die Anfangsgedanken Marks das glauben machen.

Danke nochmals für die wohlüberlegte Kritik und gleichfalls
Viele Grüsse
lev

 

Hallo Lev,

schön dass du mit der Kritik etwas anfangen konntest. Ich will aber an ein paar Stellen noch mal nachhaken (das hat man nun davon, wenn man Kritiken ausführlich beantwortet :p).

Aber die Atmosphäre nicht.
Wer sagt das?

Also, ich bin keine Klimatologin, aber ich kenne mich durchaus ein bisschen aus mit dem Thema. Wenn man sagt, dass ein Gewässer "umgekippt" ist, dann ist gemeint, dass Atmungs- und Fäulnisprozesse soviel Sauerstoff aufgezehrt haben, dass höhere Lebewesen wie Fische nicht mehr darin leben können. Ein Prozess, der den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre so massiv reduzieren könnte, ist mir nicht bekannt. Die andere Möglichkeit wäre eine Art Giftgas - aber wo sollte so eine Menge herkommen, dass die gesamte Erdatmosphäre dadurch so stark verseucht wird, dass man sie nicht mehr atmen kann? Und wie du selbst schon erkannt hast, wäre bei einem plötzlichen Übergang zu einer lebensfeindlichen Atmosphäre, wie immer der vor sich geht, gar nicht mehr genug Zeit, um Kuppelstädte zu bauen.

Die ich nicht wiederkauen wollte. Das machen Filme und Bücher derzeit zuhauf.

Aber was ich meinte, war: du hättest ja gar nichts ausführlich wiederkäuen müssen. Du hättest ein paar Stichworte wie Treibhauseffekt, steigender Meeresspiegel und Überbevölkerung in den Raum werfen können, andeuten, dass sich diese Probleme ins Unerträgliche gesteigert haben, und schon wäre es für den Leser vollkommen plausibel gewesen, wieso die Menschen auf die Suche nach anderen bewohnbaren Planeten gehen - gerade weil diese Themen ja ziemlich aktuell und deshalb bei den meisten im Bewusstsein sind. Wenn du dagegen von einem geheimnisvollen "Umkippen" spricht, dann fragt man sich automatisch (oder zumindest frage ich mich), was das eigentlich sein soll und ob das so überhaupt möglich wäre, und es lenkt irgendwo auch von der eigentlichen Geschichte ab.

Hier habe ich ganz einfach menschliche Gewohnheiten von heute in die Zukunft transferiert. Ich weiß ja nicht, wie es in deinem Bekanntenkreis so ist, aber bei mir gibt es immer wieder welche, die sich Kaffee und Zigaretten vor der Nachtruhe einwerfen und sich danach beschweren, dass sie nicht schlafen könnten.

Solche Leute kenne ich auch, aber die trinken Kaffee, weil er ihnen schmeckt. Eine Koffeinpille zu nehmen, ist meiner Meinung nach eben kein Äquivalent zu unserer heutigen Angewohnheit, zur Entspannung eine Tasse Kaffe zu trinken. Es gibt ja heute auch Koffeinpillen, die man nimmt, wenn man aus irgendwelchen Gründen gezwungen ist, eine Nacht durchzuarbeiten. Wenn sich dein Protagonist "etwas gönnt" dann wäre für mich eine Pille mit halbwegs interessantem Geschmack plausibler als eine Aufputschpille. Außerdem habe ich mich auch gefragt, wenn solche Hyperraumsprünge (oder was auch immer das Hopping ist) schon technisch möglich sind, warum ist dann nicht die "Astronautennahrung" auch auf einem technisch höheren Stand, also warum gibt es da bloß Pillen, und nicht richtige Getränke? Ich würde mich nicht zu so einer Mission bereit erklären, wenn ich nicht wenigstens vernünftige Verpflegung bekäme :)

Vermutlich hat ihn das Geld gelockt und sonst gar nichts.

Vermutlich? Ich muss zugeben, das ärgert mich ein bisschen, wenn man als Autor selbst keine deutliche Vorstellung von seinen Protagonisten hat. Es mag nicht alles beim Leser ankommen, man selbst sollte schon irgendwo einen Draht zu seinen Figuren haben. Was nützt einem denn Geld, wenn man am Ende der Mission auf irgendeinem fernen Planeten festsitzt und wahrscheinlich bis ans Ende seiner Tage nie wieder Gelegenheit haben wird, dieses Geld auszugeben? Das ist für mich nicht plausibel.

Nomadisch zu leben
Tut mir leid, das hat Teetrinker klarer gesehen.

Mhmm, vielleicht war mein erster Gedanke da selbst ein wenig klischeebehaftet :shy:. Aber ich finde schon, dass die Indianer ein bisschen sehr ... heile Welt-mäßig rüberkommen. Dieser alte Mann, der spaziert da in der Gegend rum, hat scheinbar nichts zu tun ... dann kommt ein Fremder, der für ihn total merkwürdig aussehen muss, und wird sofort freundlich begrüßt, bekommt alles gezeigt, das ganze Dorf kommt an um ihn zu bestaunen (noch mal: haben die nichts zu tun?) - so würden doch nur Menschen reagieren, die noch nie die Erfahrung gemacht haben, dass Fremde möglicherweise gefährlich sind - das heißt in dieser Welt scheint alles Friede, Freude Eierkuchen zu sein. Und der Neuankömmling fühlt sich dort sofort so wohl, dass er gleich Feuer und Flamme ist, für immer dort zu bleiben ... dabei ist er vermutlich einen Lebensstandard mit viel Hightech etc. gewohnt, und ich denke, es ist fraglich, dass er sich dort auf Dauer wohlfühlen wird. Gut, der Gedanke würde ihm vielleicht nicht sofort kommen ... aber trotzdem ist das Ende eben sehr konfliktarm - bzw. es gibt überhaupt keinen Konflikt, nicht mal angedeutet. Und das führt eben dazu, dass es ein bisschen fade wirkt.

Klingt wohl jetzt etwas dramatisch, aber ich habe hier in der SF meine Grenzen gesehen.

So schlecht fand ich das nicht für einen ersten Versuch ... aber jeder muss das schreiben, was ihm selbst Spaß macht, das ist gar nicht dramatisch :)

Grüße von Perdita

 

Das mit den Hops geht so: Start Erde (1. Hop) Zielflug berechnetes Kosmisches Ereignis.
Ereignis tritt ein, man wechselt das System (2. Hop) Zielflug 2. Ereignis (ebenfalls errechnet) (3. Hop) Forschung und irgendwann aus, bei Glück Planet gefunden, bei Pech verschollen
Natürlich könnte schon der 2. Hop zum Ziel führen und mit viel Glück kann man auch irgendwie zur Erde zurück. Je nachdem, wieviel frühere Hopper schon markiert haben, entsteht nach und nach eine wahre universelle Karte, die sowohl späteren Hoppern hilft oder gar die oben besprochenen Fähren durch die Systeme lotsen kann. Ich schließe ja nirgends im Text aus, dass sich die Raumfahrt weiterentwickelt hat, auch wenn die Anfangsgedanken Marks das glauben machen.

Ah, dann ist ein Hop also so etwas wie eine Route, die auch längerfristig bestehen bleibt, richtig? In dem Fall hatte mich glaube ich der Begriff "kosmisches Ereignis" etwas auf die falsche Fährte geführt. Ich dachte halt an ein Ereignis mit begrenzter Zeitdauer von vielleicht einigen Stunden oder Tagen. Und wenn man den Ereignispunkt nicht innerhalb der Ereignisdauer passiert, wird es halt nichts mit dem Hop. (Aber vielleicht denke ich auch nicht kosmologisch genug. Im richtigen Maßstab sind natürlich auch 50000 Jahre noch ein kurzes Ereignis, während ein Mensch das dann getrost als stabile Route auffassen kann.)

Ich hatte es auch so verstanden, dass die Menschheit generell nur die beiden nächsten Ereignisse vorausberechnen kann. Aber es können ja pro Route sozusagen zwei Teilstrecken berechnet werden, richtig?

Mit der Möglichkeit, die Hops wiederzuverwenden und Nachschub und gegebenenfalls Siedler darüber zu schicken, macht es natürlich mehr Sinn.

Vielleicht könntest du den "Wie funktioniert eigentlich vor dem Hintergrund dieser Geschichte eine interstellare Reise"-Teil präziser bzw. eindeutiger formulieren, dann lenkt er nicht so sehr von der eigentlichen Geschichte ab.

Viele Grüße,
Teetrinker.

 

Hallo Lev!

Ich muss gleich vorausschicken: Ich kenn mich nicht aus mit Science Fiction, also was das technische Zeugs betrifft, kann ich nicht mitreden. Aber trotzdem, sehr gelungen find ich die Geschichte hier leider nicht. Diese Erklärungen zu Beginn, die der Protagonist denkt, wer würde wirklich so denken? Auch ist der Beginn für die folgende Geschichte völlig irrelevant, es würde völlig genügen, wenn man weiß, dass da ein Raumfahrer ist auf der Suche nach neuem Lebensraum.
Dann muss ich auch die fehlende Spannung bemängeln. Auf diesem neuen Planeten geht alles viel zu glatt vor sich, ja, diese Indianer sind wirklich "edle Wilde", und Mark kehrt einfach in so eine Art Paradies zurück, er muss sich das auch nicht erobern oder so, es fällt ihm halt einfach zu. Da geht es gleich viel zu harmonisch zu. Es muss ja kein äußerlich ausgetragener Konflikt sein, sondern ich könnte mir gut vorstellen, dass Mark innere Anpassungsschwierigkeiten hätte. Würde er wirklich den letzten Kontakt zu seiner Herkunft so schnell wegwerfen? Er kommt in ein Paradies, aber wieso erkennt er das überhaupt als solches? Man mag das, was man gewohnt ist, das Unbekannte macht einem Angst, man fühlt sich unwohl, das, was er da vorfindet, kann ihn in keiner Weise an seine "Heimat" erinnern, vielleicht an seine Heimat als Angehöriger der Gattung Mensch, aber das müsste thematisiert werden.


denn schon großartiges in der Raumfahrt erreicht
groß: Großartiges
Ende des 20. - Anfang des 21. Jahrhundert
Jahrhunderts
Wäre nicht die eine noch sendende Sonde abgestürzt und dabei in ein sogenanntes kosmisches Ereignis geraten, vom Schirm verschwunden und überraschend ein halbes Jahr später fröhlich sendend in einem bis dahin unbekannten fremden Sonnensystem aufgetaucht ... sie wüssten bis heute nichts.
puuuh, ein ziemliches Ungetüm dieser Satz ...
Städte, ja, ganze Länder wurden athmo-überkuppelt, bis sie dahinter kamen, dass in den Kuppeln ziemlich schnell zu wenig Platz für alle war und die Scouts wurden darauf getrimmt, fremde Planeten mit erdähnlichen Athmosphären zu finden und nicht mehr willkürlich herumzuschnüffeln.
zusammen: dahinterkamen, ich würde einen Punkt machen: ... Platz für alle war. Die Scouts ...
Pech einzig, dass sie bis heute nur maximal zwei Ereignisse vorausberechnen können
Präsens passt nicht, find ich, da du ja den Zeitpunkt, von dem aus du erzählst, auch nicht im Präsens hast.
Was aus ihnen, den Athmo-Huntern wurde, interessierte niemand
besser: Was aus den Athmo-Huntern wurde
sie hatten ein gutbezahltes Leben,
wird wirklich das Leben gut bezahlt?
und tat, zu was er ausgebildet war
"wofür" oder "wozu" statt "zu was"
Schnell stellte er die empfohlen Ausrüstung
empfohlene
Mark Kagayashi betrat den neuen Planeten un holte tief Luft
und
den er auf den fremden Planeten machte
auf dem
Flüsse durchzogen saftigen Wiesen
saftige
oder so etwas ähnliches
groß: Ähnliches
ein kleines Rohr mit einem Aufsatz, aus dem sich Rauch kringelte - das aber harmlos sein dürfte.
das aber wahrscheinlich harmlos war
immer mehr ebenfalls in Tierhäute gekleidetet Menschen entgegen
gekleidete
Alte, junge, Frauen, Männer und sogar Tiere, die sogar Mark ohne Scan-Hilfe als Pferde und Hunde identifizierte
doppeltes "sogar"
Der Ton des Alten war ernst und gemessen worden
geworden
Egal. sowieso mein letzter Aufenthalt
groß: Sowieso

Liebe Grüße
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo!

das Wichtigste ist eigentlich längst gesagt worden, aber auch mich haben die lieben Indianer ein wenig genervt. Die werden so als die ganzheitlichen, im Einklang mit der Natur lebenden Kuschelfuzzis dargestellt, dass sich mir die Zehennägel aufrollen. Hat mich wirklich gestört.

Die Geschichte hat einen Aspekt, den ich eigentlich ganz witzig finde, wenngleich ich nicht glaube, dass das Absicht war:

Nachdem dann das Gehoppel erledigt war, landete der Protagonist also in den ewigen Jagdgründen. Ich habe es eigentlich von Anfang an so verstanden, dass er eben tot ist (vielleicht, weil ein Großteil der Sprünge tödlich endet) und schließlich feststellen musste, dass die Weltanschauung mit Vollendung des Daseins durch den Übergang in die paradiesischen, ewigen Jagdgründen keine religiöse Fantasie, sondern eine Tatsache darstellt. Der Knaller wäre es dann natürlich gewesen, wenn er noch einen Kollegen entdeckt hätte. Gut, ich sehe ein, dass das nicht die von dir beabsichtigte Geschichte ist, aber wir drängten sich diese Gedanken regelrecht auf.
Was soll ich machen, ich bin anscheinend ein Fuzzi für esoterisch angehauchte Sciencefiction :D obwohl mich sowas in Filmen ja immer maßlos aufregt.

Deine Erfindung der Hopps finde ich eigentlich ganz hübsch, aber für eine Kurzgeschichte scheint sie mir zu kompliziert. Es hat ja doch lange Erklärungen gebraucht, bis du deren Funktionsweise wirklich erläutert hast. Vielleicht solltest du da eine einfache Erklärung finden und diese im Text auch einbinden?

Herzliche Grüße
Georg

PS:
die Bezeichnung AH-47 finde ich problematisch, weil sie doch ziemlich nah an der AK-47, also der Kalaschnikow, rangiert. Der ganze Eröffnungssatz brachte mich dadurch auf den Gedanken einer Schießerei (ein letzter Ruck, kam zur Ruhe), die mich dann den ganzen Text über begleitet hat. Das solltest du überdenken.

 

Hallo Perdita, Teetrinker, Andrea H. und Schreibär!

Ich danke euch allen für Lesen und Kritik. Seltsamerweise hat das sichtlich echte Interesse an meiner Geschichte und ihrer Details bei mir jetzt bewirkt, dass ich mich vielleicht doch irgendwann zu einer neuen SF-Geschichte aufraffe, hoffentlich dann besser.
Die aufgezeigten Fehler werde ich bei Gelegenheit verbessern.

Die Sicht meiner Indianer als "Edle Wilde" ist das einzige, was ich nicht wirklich verstehe. Ich habe sie eher oberflächlich geschildert und bin gar nicht sehr ins Detail getaucht, was man mir zu Recht vorwerfen kann. Aber "Edle Wilde" kann ich auch nach vielfachem Durchlesen nicht entdecken. Dazu habe ich eigentlich viel zu viel Respekt und auch Wissen über die indianische Völker und würde sie schon aus diesen Gründen niemals so schildern. Seltsam.

Dann noch kurz @Perdita
Es mag schlecht formuliert gewesen sein, aber ich mache mir sehr wohl Gedanken über die jeweiligen Antriebe meiner Protagonisten und tatsächlich ist Geld der Beweggrund für Marks Job und ich hatte ebenfalls tatsächlich Leute vor Auge, die sich aus rein finanziellen Gründen z.B. auf die Golan-Höhen gemeldet haben.

Danke nochmals und lg
lev

 

Hallo Lev,

ich freue mich, dass wir dir noch Mut für einen zweiten Versuch machen konnten.

Eine Sache wollte ich ursprünglich noch erwähnt haben: warum kann der Scanner eigentlich alles auf Deutsch übersetzen außer seiner eigenen Ausgaben? Warum also sagt er immer "Search" anstatt beispielsweise "Datenzugriff"? Mehrsprachige Bedienoberflächen sind ja nun schon heutzutage kein Kunststück mehr.

@Schrei Bär

die Bezeichnung AH-47 finde ich problematisch, weil sie doch ziemlich nah an der AK-47, also der Kalaschnikow, rangiert

Komisch, ich musste an das hier denken: http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing-Vertol_CH-47 :) Aber auch diese Assoziation erweckte zunächst falsche Erwartungen.

Deine Jenseits-Interpretation der Geschichte finde ich übrigens auch gar nicht schlecht. Vielleicht lag's ja auch eine Überdosis Koffein-Spritzen ;)

Viele Grüße,
Teetrinker.

 

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