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Lasst mich leben

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01.07.2003
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Lasst mich leben

Tu nicht so. Du kennst mich nicht. Niemand kennt mich. Jemanden wirklich zu kennen ist ein Wunder. Du kannst alles über mich wissen. Doch du kennst mich nicht. Du wirst mich nie verstehen. Ihr alle werdet mich nie verstehen. Ihr braucht mich nicht zu verstehen. Ich verstehe euch auch nicht. Ich will euch aber auch nicht verstehen. Ihr hasst mich, wieso wollt ihr dann soviel wissen? Das ist eins der Dinge, die ich nie verstehe werde. Ich hasst mich, wieso könnt ihr mich nicht einfach nur hassen? Müsst ihr mich demütigen? Müsst ihr mich bloßstellen? Warum tut ihr das? Warum? Braucht ihr das? Wenn ich dort sitze in meiner Ecke, alleine. Wenn Tränen über mein Gesicht laufen, dann fühlt ihr euch gut. Dann habt ihr es geschafft. Ihr habt es geschafft, habt mich verletzt. Ich habe einen Panzer um mich gebaut. Ihr wollt ihn brechen, doch nicht um zu sehen was dahinter ist, sondern um das dahinter zu zerstören. Ihr wollt nicht sehen wie ich bin, ihr wollt nur wissen wir ihr mich schmerzen könnt. Warum lacht ihr? Wenn ich weine? Wisst ihr warum ich weinen? Nein, das wisst ihr nicht. Lacht nicht. Lasst mich in Ruhe. Lasst mich einfach allein. Warum müsst ihr lachen, warum müsst ihr mich so quälen. Niemand versteht mich. Sie quälen dich doch nicht. Was tun sie dir denn? Sie tun doch gar nichts. Eure Blicke sind es, die in mich dringen, bis zu meinem Herzen. Verächtlich, abwertend. Sagt mir, was habe ich euch getan? Warum seht ihr mich so an? Warum? Was habe ich euch getan? Ich habe doch niemandem etwas getan. Warum seht ihr mich so an? Macht es euch Spaß mich leiden zu sehen? Man sieht mein Leiden nicht, doch ich leide. Ich leide jeden Tag. Immer wieder bricht es heraus, dann kann ich es nicht verbergen. Dann lacht ihr wieder. Ihr seid es. Ihr lasst diese Tränen über mein Gesicht laufen. Warum tut ihr das? Warum quält ihr mich so? Bitte! Beachtet mich nicht. Überseht mich einfach. Nehmt mich nicht wahr. Doch bitte seht mich nicht so an. Es quält mich. Ich bin ein Mensch. Ein Mensch wie jeder andere auch. Ich habe Gefühle, Gefühle die ihr verletzt. Gefühle die tief in mir mich fast zerreisen. Ich will einfach nur leben. Auch wenn es nichts gibt, für das es sich zu leben lohnt. Es sind kleine Dinge, die mir Hoffnung geben, kleine Dinge. Eure Blicke zerstören dies Dinge. Ich kann sie nicht mehr sehen, wenn ihr dort seid. Ich lebe fürs Detail. Für die kleinen Dinge. Es gibt kein Ziel für mich. Ich will einfach leben. Lasst mich doch einfach leben. Lasst mich mein Leben leben. Lasst mich einfach sein wie ich bin. Lasst mich, lasst mich nur dies.

 

Hallo only me!

Willkommen auf kg.de! :anstoss:

Aus Deinem Text spricht eine riesige Verzweiflung, aber auch der Wille zum Leben, was ich sehr ermutigend finde.
Dein Text ist keine Geschichte im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein innerer Monolog, bei dem mir an einer Stelle die Frage kam, wer da plötzlich spricht, denn Du scheinst die Perspektive zu wechseln:

Warum müsst ihr lachen, warum müsst ihr mich so quälen. Niemand versteht mich. Sie quälen dich doch nicht. Was tun sie dir denn? Sie tun doch gar nichts. Eure Blicke sind es, die in mich dringen, bis zu meinem Herzen.

Hier wechselst Du zwischendrin die Perspektive. Setz hier doch einen Absatz, das macht das Lesen leichter. Überhaupt sind ein, zwei Absätze nicht schlecht.

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Hallo only me!
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier auf kg.de! :)

Eigentlich kann ich mich der queen des chaos' nur anschließen.
Eigentlich keine Geschichte, weil eben keine richtige Handlung. Aber ein interessanter, wie chaosqueen das so schön gesagt, innerer Monolog.

Eigentlich bin ich kein Freund von Wiederholungen, doch ich finde hier in deinem Monolog wirkt das gut.

Mir sind ein, zwei rechtschreibfehler aufgefallen und du hast einige Kommas vergessen. Wenn du magst und du sie dann auch korrigierst (da, wor du sie einsiehst, denn alles genau wissen kann ich ja auch nicht ;)), such ich dir die Stellen raus, die mir aufgefallen sind. :)

bye und tschö

 

Hallo only me,
ein interessanter Monolog, der mich ein wenig an die gerade vergangene Pubertät erinnert. Da fühlte ich ähnlich.
Ein gelungener Text, der allerdings einige fehler hat. Z.B. verwechselst du oft die Personalpronomen oder schreibst die Verben nur im Infinitiv.
Kleiner Rat von mir: Geschichte einfach noch zwei, drei mal langsam durchlesen. Dann liest du nicht drüberweg.
Schönen Gruß an alle, die gerade nicht im Regen ertrinken
WibiB

 
Zuletzt bearbeitet:

ich denke, diese "Tatsache" betrifft im tiefsten Inneren jeden Menschen...irgendwie... in irgendeiner Hinsicht?!

Abzuleiten davon, dass man immer alleine ist - letztlich - in und mit sich, obgleich man sich unter 100 Menschen befindet..

Alles Gute, Zeitloop:rolleyes:

 

Hi only me,
find den Text großartig, kann mich total damit identifizieren. Der Kampf eines jeden gegen alle, eines jeden um den Individualismus ist etwas, was fast jeder kennen dürfte und du hast es geschafft, in deinem Text einem Gefühl, das einen oft jahrelang quält einen Ausdruck zu geben. Wobei anzumerken bleibt, daß es, auch in Situationen in denen man alles dafür geben würde, um anders als die anderen zu sein, nie alleine ist, weil es immer irgendwo jemanden gibt, der genauso fühlt. Man ist sich dessen nur nicht bewußt und die Einsamkeit, die man in diesem Moment verspürt ist es, die so schmerzt!
Gruß Marian

 

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