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Lass uns von der Brücke springen

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01.08.2013
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Lass uns von der Brücke springen

Vor einigen Jahren lud mich ein Freund, den ich beim Flusssurfen in Bremgarten getroffen hatte, zu seiner Wohnungsparty in Zürich ein. Es war ein Samstagabend Anfang Juli, als ich an der angegebenen Adresse an der Langstrasse klingelte. Eine Frau öffnete die Tür und musterte mich prüfend.
„Du bist ein Freund von Marco? Du bist früh, wir sind noch am Vorbereiten, Marco ist beim Einkaufen.“
Sie war etwa gleich alt wie ich, fünfundzwanzig Jahre, und blickte mich herausfordernd an. Ich deutete etwas verunsichert auf meine Sporttasche.
„Ah, soll ich in einer Stunde wiederkommen? Wollte sowieso noch schwimmen gehen.“
Da lächelte sie.
„Nein, komm rein. Es ist sowieso fast alles fertig. Ich heisse Madeleine, aber alle nennen mich Maddie. Ich kann dir schon mal die Wohnung zeigen.“
Sie drückte mir ein Bier in die Hand und führte mich durch die Räume, welche ziemlich ungepflegt aussahen: Staub, jahrzehntealte Möbel, Regale aus Backsteinen und Brettern, eine alte Tischtennisplatte als Esstisch. In ihrem Zimmer hingen Zeichnungen, Gebäude und Räume in ungewohnten Formen, dazwischen Personen und Gesichter. Sie studiere Architektur an der Technischen Hochschule und sei erst vor einer Woche hier eingezogen. Zurück im Wohnzimmer blickte sie auf meine Sporttasche am Boden.
„Wo wolltest du denn hier Schwimmen gehen?“
„An der Limmat, nicht weit von hier. Kennst du den Ort nicht?“
„Nein. Am besten zeigst du es mir gleich kurz. Die Leute kommen sowieso erst gegen zehn Uhr.“
Ohne meine Antwort abzuwarten, ging sie in ihr Zimmer und packte ihr Badezeug in eine Tasche.

Wir gingen die Langstrasse entlang Richtung Fluss, vorbei am Limmatplatz und geradeaus weiter über die Kornhausbrücke. Mitten auf der Brücke blieb Maddie stehen und lehnte sich über das Geländer. Es war bereits fast dunkel, unter uns lagen auf beiden Seiten der Limmat die Bars und Holzstege, immer noch voll mit Leuten.
„Lass uns von der Brücke springen!“ sagte sie plötzlich.
„Wie, von hier? Kann man das überhaupt, ich meine, ist das Wasser tief genug?“
„Keine Ahnung. Wir versuchen‘s einfach.“
„Aber dann gehen wir erst mal runter an den Fluss, ziehen uns um, und dann schauen wir nochmal, ok?“
„Ok.“
Wir stiegen hinter der Brücke die Treppe hinunter an den Fluss und zogen uns um. Maddie lief gleich wieder los Richtung Treppe. Besorgt folgte ich ihr, schaute auf die Brücke und auf den Wasserstand. Das Brückengeländer lag etwa acht Meter über dem Wasser. Oben auf der Brücke gingen wir in Badehosen auf dem Gehsteig bis zur Mitte der Brücke, der Verkehr direkt neben uns. Zwei Fahrradfahrer hielten etwas entfernt an und schauten uns zu. Ich lehnte mich über das Geländer und sah in einiger Entfernung den dunklen Fluss.
„Maddie, du bist echt verrückt.“
Sie nickte, kletterte über das Geländer und hielt sich hinter dem Rücken mit den Händen fest. Vorsichtig kletterte auch ich auf die andere Seite. Sie schaute mir zu und lachte:
„Bist du nervös?“
„Hör mal, wir haben keine Ahnung, wie tief das Wasser hier unten ist.“
Da wandte sie, ohne das geringste Anzeichen von Anspannung, den Blick zurück nach unten und stiess sich von der Brücke ab.
Ich atmete tief durch und sprang hinterher, als ich sie unten wieder auftauchen sah. Das Wasser war tief genug, ich tauchte einige Meter neben ihr wieder auf. Wir blickten uns an und lachten los, so dass ich mich kaum über Wasser halten konnte.

Etwas weiter flussabwärts stiegen wir aus dem Wasser, immer noch laut lachend, und gingen dem Ufer entlang zurück. Plötzlich hörte ich, dass sich Maddies Lachen änderte und in leises Schluchzen überging. Ich blickte mich um und sah, dass sie weinte.
„Was ist los, Maddie?“
Keine Antwort. Sie weinte auf dem ganzen Weg zurück zum Holzsteg, wo wir unsere Sachen zurückgelassen hatten. Ich ging schweigend neben ihr. Sie sprach erst wieder, als wir uns abgetrocknet und angezogen hatten.
„Lass uns feiern gehen. Ich will jetzt Party machen. Gehen wir in eine Bar an der Langstrasse oder so.“
„Wie jetzt, in eine Bar? Ich gehe zurück an die Party in deiner Wohnung. Aber erst bleibe ich noch eine Weile hier und trinke etwas, wo’s hier draussen endlich mal schön warm ist.“
Ihr launisches hin und her nervte mich, ich setzte mich auf den Holzsteg. Schweigend setzte sie sich neben mich. Es war mittlerweile dunkel geworden.
„Was ist eigentlich los? Erst springst du von der Brücke, dann lachen wir uns fast tot, und dann weinst du. Erklär mir das bitte mal.“
Und da begann Maddie, ihre Geschichte zu erzählen. Sie sei verzweifelt, wisse nicht mehr weiter. In der Nacht schlafe sie nicht, am Morgen bliebe sie am liebsten im Bett. Vor etwa einem Monat hatte sie ihre Stelle im Architekturbüro gekündigt und ihr Studium abgebrochen. Sie habe es einfach nicht mehr ausgehalten, den ganzen Tag im Büro, die ewiggleichen Projekte. Dabei war sie nur deswegen nach Zürich gezogen. Architektur sei ihre ganze Motivation gewesen, sie habe so viel dafür getan. Um einmal erfolgreich zu sein, es den anderen zu zeigen. Seither arbeitete sie als Aushilfe in einem Restaurant und war in die billige Wohnung an der Langstrasse gezogen. Ihren Eltern hatte sie nichts erzählt, sie habe sowieso kaum Kontakt zu ihnen. Denn sie war als Jugendliche nach Chur gezogen, zu einer Freundin ihrer Mutter, da es in der Schule in ihrem Dorf einfach nicht mehr ging; sie sagte nicht weshalb. Es habe damals keine andere Möglichkeit gegeben, es gäbe in dem kleinen Bergdorf, wo sie aufgewachsen war, nur eine Schule.

Bis spät in der Nacht sassen wir an jenem Samstagabend auf dem Holzsteg an der Limmat und redeten. Danach habe ich für Jahre nichts mehr gehört von Maddie. Bis ich vor einigen Wochen im Zug gedankenverloren durch das Gratismagazin Friday blätterte und auf ihr Foto stiess. Gemäss dem Artikel neben ihrem Foto ist sie jetzt erfolgreich als Künstlerin tätig, arbeitet für ein bekanntes Modeunternehmen und stellt erstmals ihre Werke in einer Zürcher Kunstausstellung aus.

 

Hallo Jered,

willkommen hier und viel Vergnügen und Anstrengung.
Deine Geschichte, ist es eine wirkliche Geschichte? Wohl eher ein Bericht, nüchtern, ein wenig langweilig, weil wenig erklärt wird.
Beispiele:
Wichtig bei jeder Geschichte (und überhaupt) ist der Titel.

Lass uns von der Brücke springen
Ein wunderbarer Titel, denn er baut im Leser Spannung auf: Wer sind „uns“? Welche Brücke? Warum, vor allem warum? Gemeinsamer Selbstmord? Eine Wette? Übermut? Symbolisch? Mutprobe

Warum also springen der Erzähler und seine Bekannte? Nur ein spontaner Einfall von ihr? Ein Halbe-halbe-Selbstmord, weil sie die Stelle verloren hat? Wenig spannend, denn vorher sagen schon einige, das man springen könne.

„Weiss nicht, aber es springen glaub ab und zu Leute runter, ja.“
Der Erzähler glaubt das und springt mit. Keine Spannung!

So meine Überlegungen zum Titel.
Der Beginn:

Vor einigen Jahren traf ich an einem Samstagabend auf dem Weg zum Schwimmen an der Limmat einen Bekannten, den ich beim Surfen kennengelernt hatte. Spontan lud er mich zur Party ein, welche zufällig an jenem Abend in seiner Wohnung stattfand; es sei nicht weit, ich könne gleich mitkommen. Da ich erst seit kurzer Zeit in Zürich wohnte und wenig Leute kannte, sagte ich gerne zu.
Das ist wenig spannend. Ein Bekannter – da möchte ich doch erfahren, in welcher Beziehung er zu dem Ich steht, wenn er es sogar einlädt. „Spontan“ sagt wenig aus. Die Begründung für das Mitgehen könnte auch genauer sein. „Nur so“ ist einfallslos.

Die Wohnung lag direkt an der Langstrasse. Eigentlich waren es drei Wohnungen, welche zur Wohngemeinschaft verbunden waren, es wohnten etwa zehn Personen da. Die Räume sahen aus, als ob seit dreissig Jahren kaum etwas geändert worden sei. Die Regale bestanden aus Backsteinen und Brettern, im Wohnzimmer stand noch ein Schallplattenspieler und das Badzimmer war so eng, dass man die Dusche durchqueren musste, um zur Toilette zukommen.
Welche Funktion für die Handlung „Sprung von der Brücke“ hat diese Beschreibung? (Keine?) Wenn man etwas beschreibt, sollte das den Plot bereichern.

An jener Party traf ich Maddie, die in der WG wohnte. Sie war im selben Alter wie ich, etwa 25 Jahre, und eine so fröhliche und offene Person, wie man das in Zürich selten sieht. Begeistert führte sie mich durch die ganze Wohnung. In ihrem Zimmer fielen mir vor allem die Zeichnungen und Bilder auf, die überall an der Wand hingen. Sie male gerne.
Wieso „Begeistert"? Wovon?
Ist man „etwa fünfundzwanzig Jahre" oder fünfundzwanzig Jahre?
Was tut eine fröhliche Person? Wie zeigt sich ihre Offenheit? Statt behaupten, sollte man die zeigen, durch Handlungen dem Leser veranschaulichen.
Welche Bilder? Themen, Formen – das alles müsste man über die Person wissen.

Als unter den Partygästen plötzlich Pillen herumgereicht wurden und die Stimmung innerhalb weniger Minuten zu explodieren schien, wurde mir das Treiben zu bunt.
Was geschieht, wenn die Stimmung explodiert? Welches Erlebnis hat das Ich bewogen, die Party zu verlassen?

Ich verabschiedete mich, um doch noch in der Limmat schwimmen zu gehen und fragte Maddie, ob sie mitkommen wolle. Zu meinem Erstaunen sagte sie gleich zu.
Warum hat er Maggie gefragt, warum war er erstaunt?
Der Kennenlernprozess ist vollständig ausgespart. Sie gehen dann „gemütlich“ wie ein altes Ehepaar die Langstaße entlang.

So gingen wir gemütlich die Langstrasse entlang Richtung Limmat, vorbei am Escher-Wyss-Platz und geradeaus weiter über die Brücke. Mitten auf der Brücke blieb Maddie stehen und lehnte sich über das Geländer. Es war bereits fast dunkel, unter uns lagen auf beiden Seiten der Limmat die Bars und Holzstege, immer noch voll mit Leuten. Es war einer der ersten langen, heissen Tage dieses Sommers.
Wie sind diese Sätze inhaltlich miteinander verknüpft? Dunkelheit, Bars, heißer Tag, über das Geländer lehnen?

„Lass uns von der Brücke springen!“ sagte sie lachend.
Wovon ist das Lachen motiviert? Das sollte vorbereitet oder erklärt werden?

„Wie, von hier? Kann man das überhaupt, ich meine, ist das Wasser tief genug?“
„Keine Ahnung. Wir versuchen‘s einfach.“
„Aber dann gehen wir erst mal runter an den Fluss, ziehen uns um, und dann schauen wir nochmal, ok?“
„Ok.“
Ich kenne die Verhältnisse dort nicht genau, aber es wundert mich, dass das so einfach möglich ist, auch wenn sie später in Badekleidung auf der Brücke sind.

Wir stiegen hinter der Brücke die Treppe hinunter an den Fluss und zogen uns um. Maddie lief gleich wieder los Richtung Treppe. Anscheinend war ihr die Sache ernst.
Vorher lacht sie.

Besorgt folgte ich ihr, schaute auf die Brücke und auf den Wasserstand. Das Brückengeländer lag etwa acht Meter über dem Wasser. Im Vorbeigehen fragte ich eine Gruppe Jugendliche, ob man von der Brücke springen könne. „Weiss nicht, aber es springen glaub ab und zu Leute runter, ja.“

Oben auf der Brücke gingen wir in Badehosen auf dem Gehsteig bis zur Mitte der Brücke, der Verkehr direkt neben uns. Zwei Fahrradfahrer hielten etwas entfernt an und schauten uns zu. Ich lehnte mich über das Geländer und sah in einiger Entfernung den dunklen Fluss. „Maddie, du bist echt verrückt.“ Sie lachte nur, kletterte über das Geländer und hielt sich hinter dem Rücken mit den Händen fest. Vorsichtig kletterte auch ich auf die andere Seite und versuchte, nicht hinunterzuschauen. Anscheinend war es ihr wirklich ernst.

Das Ernst nimmst du nicht ernst genug, denn der Ernst muss motiviert sein oder irgendwie „aufgebaut“ werden. Man muss das für den Leser fühlbar machen.


„Hör zu. Ich springe zuerst. Wenn du mich unten wieder auftauchen siehst, springst du auch. Ok?“
Warum springt er zuerst, da sie es doch will (vielleicht aus Selbstmordabsichten?)

Sie nickte. Ich atmete tief durch und sprang. Sie sprang im selben Moment neben mir.

Als wir wieder auftauchten, konnten wir uns vor Lachen kaum über Wasser halten. „Du bist ja völlig verrückt, von dieser Brücke zu springen! Und ich mache das auch noch mit!“ „Und du hättest dein Gesicht sehen sollen vor dem Springen, sowas hab ich ja noch nie gesehen!“

Wer sagt was?

Lachend stiegen wir aus dem Fluss und gingen am Ufer entlang zurück. Plötzlich merkte ich, dass sich ihr Lachen änderte und in leises Schluchzen überging. Ich blickte mich um und sah, dass sie wirklich weinte. „Was ist los, Maddie?“ Keine Antwort. Wir gingen schweigend zurück zum Holzsteg, wo wir unsere Sachen zurückgelassen hatten. Sie weinte auf dem ganzen Weg.
Und was tut er?

Als wir uns abgetrocknet und angezogen hatten, sagte sie plötzlich:
„Lass uns feiern gehen. Ich will jetzt Party machen. Gehen wir einfach zurück in eine Bar an der Langstrasse oder so.“
„Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile hier und trinke etwas. Hab jetzt keine Lust, in einer Bar zu sitzen, wenn’s hier draussen endlich mal so schön warm ist.“ Vor allem hatte ich keine Lust darauf, mit einer launischen Frau den Samstagabend zu verbringen.
So, und dann lädt er sie ein zu bleiben.

„Aber du kannst gerne bleiben, kannst nachher ja zurückgehen zur Wohnungsparty.“

Erst willst du von der Brücke springen, dann lachen wir uns fast tot, und dann weinst du. Warum geht’s dir plötzlich so schlecht?“

Und da begann Maddie, ihre Geschichte zu erzählen. Sie sei verzweifelt, wisse einfach nicht mehr weiter. Vor etwa einem Monat hatte sie ihre Stelle in einem Architekturbüro gekündigt und ihr Architekturstudium an der ETH abgebrochen. Sie habe es einfach nicht mehr ausgehalten, den ganzen Tag im Büro. Seither arbeitete sie als Aushilfe in einem Restaurant. Ihrer Familie hatte sie nichts erzählt, sie sehe ihre Eltern sowieso kaum. Denn sie war als Jugendliche nach Zürich gezogen, zu einer Freundin ihrer Mutter, da es in der Schule in ihrem Dorf nicht mehr ging; sie sagte nicht weshalb. In dem kleinen Bergdorf im Tessin, wo sie aufgewachsen war, gab es nur eine Schule, deshalb habe es keine andere Möglichkeit gegeben.

Eine Kürzestbiographie, die doch den Kern der Geschichte bzw. des Berichts beinhaltet.

Bis spät in der Nacht sassen wir auf dem Holzsteg an der Limmat und redeten. Noch nie lernte ich in so kurzer Zeit eine Person so persönlich kennen.
Eine Person persönlich kennenlernen?

Danach habe ich für Jahre nichts mehr gehört von Maddie. Bis ich vor einigen Wochen an einem Freitagabend im Zug gedankenverloren durch das Gratismagazin Friday blätterte und neben einem kleinen Artikel auf ihr Foto stiess. Gemäss diesem Artikel ist sie jetzt erfolgreich als Designerin tätig, eine aufstrebende Künstlerin, arbeitet für ein bekanntes Modeunternehmen und stellt erstmals ihre Werke in einer Zürcher Kunstausstellung aus.
Da frage ich: Na und. Diese Person musste ich nicht wirklich kennenlernen. Du hast das Interessante nicht herausgearbeitet.
Man kann aus dem Stoff sicherlich eine Geschichte machen. Du schreibst auch klar und verständlich. Da dürfte es keine Probleme geben. Wenn du dir bei jedem Satz die Frage stellst: Ist das für meine Kernaussage wichtig, dann kann eine Geschichte nur gut werden. Und vom sehr guten Titel ausgehend könntest du einen Plot entwickeln.
Sei nicht zu sehr von meinen Anmerkungen entmutigt. Ich fürchte, die meisten von uns haben so angefangen, aber die meisten von uns haben auch weiter geschrieben. Das wünsche ich Dir auch, denn es lohnt sich.
Herzlichst
Wilhelm

 

Hallo Wilhelm

Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung! Die Geschichte war Teil eines mündlichen Vortrags, aber mit dem Schreiben von Texten habe ich noch gar keine Erfahrung und möchte daran arbeiten. Die Kommentare helfen mir sehr.

 

Hallo Jered

Ein herzliches Willkommen im Forum hier!

Mit erging es wie Wilhelm Berliner, ich fühlte mich von Anbeginn in eine Berichterstattung versetzt. Deiner Antwort an Wilhelm entnahm ich dann, dass du es als mündlichen Vortrag abgefasst hattest. Das sind natürlich zwei sehr verschiedene Präsentationsarten, mündlicher Vortrag oder geschriebene Geschichte. Lies mal in andern Kurzgeschichten, wie sich ein solcher Handlungsverlauf darstellen kann, und versuche es umzuschreiben, damit es für den Leser mitreissend wird.

und eine so fröhliche und offene Person, wie man das in Zürich selten sieht.

In welchen Kreisen verkehrt dein Protagonist denn? :D

So gingen wir gemütlich die Langstrasse entlang Richtung Limmat, vorbei am Escher-Wyss-Platz und geradeaus weiter über die Brücke.

:confused: Hier wurde ich nicht nur geografisch etwas verwirrt! Ich stellte mir den Sprung von der Kornhausbrücke in den Kanal der Limmat vor, da ist es viel tiefer als nach dem Kraftwerk, wenn auch ein Sprung aus dieser Höhe nur Lebensmüden vorbehalten bleibt. Diese Brücke beginnt am Ende der Langstrasse, hinter dem Limmatplatz. So aber mussten sie ja noch gut eine Viertelstunde zu Fuss gehen, um zum Escher Wyss-Platz und zur Wipkingerbrücke zu gelangen. Und von da runterzuspringen, die Wassertiefe ist dort nicht enorm, wäre deshalb trotz der geringen Höhe auch riskant.

Noch nie lernte ich in so kurzer Zeit eine Person so persönlich kennen.

Wiederholungen wie Person/persönlich lassen sich vermeiden, wenn du etwas Sinnverwandtes wählst. Hier vielleicht vertraut statt persönlich.

Den Inhalt finde ich für einen ersten Schreibversuch sympathisch, und wenn es etwas mehr Lebendigkeit und Authentizität gewinnt, kann ich es mir durchaus lesbar vorstellen. Also ein gutes Übungsstück, sich gelingender Federführung zu Kurzgeschichten anzunähern.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Danke Anakreon! Ich werde das jetzt mal umschreiben aufgrund eurer Anmerkungen. Übrigens, Limmatplatz wäre tatsächlich richtig, ich habe den falschen Platz erwischt (wow, hätte nie erwartet dass das hier bemerkt wird). Vielen Dank!

 

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