Laina - 'Ich bin ein Shieka!'
„Aber wenn ich es dir doch sage!“ – „Ach komm, du spinnst doch! Glaubst du im ernst, du würdest dies schaffen, was zuvor so viele Männer versucht haben und nie erreicht haben?“ – „Und ob ich es schaffen werde! Ich werde es machen! Und als Sieger wieder zurückkehren.“
Dieses Gespräch zwischen einem Jungen und einem Mädchen ging noch lange weiter; beide sassen unter einem Baum. Weit und breit sah man nichts ausser einer grossen Grasslandschaft. Im Westen konnte man den Anfang eines dichten und riesigen Waldes erkennen, wenn man noch genauer Hinschaute, konnte man sogar einen kleinen aber doch festen Fluss erkennen. Die Wiese war satt Grün; wenn man das Auge quer rüber fliegen lies, erkannte man immer wieder schöne gelbe, rote, lila und violette Flächen. Dies, so könnte man meinen, wäre das Paradies. Liebhaber der Natur würden hier nicht mehr weg wollen, Blumen soweit das Auge reichte, Schmetterlingen in allen Variationen, von fliegenden Augen bis zu herum wirbelnden Blütenblätter könnte man meinen.
Die Sonne verfärbte den Himmel bereits blutrot, über dem Wald sah es aus, als würde er lichterloh brennen. Die beiden, die sich eine heftige Diskussion wegen etwas lieferten sassen noch immer da. Der Junge, welcher fest davon überzeugt war etwas zuschaffen, was andere nie gekonnt haben, stand nun auf, er klopfte die kleinen Grashälmchen vom Hosenboden und blickte in den Osten. Er war einen kurzen Moment ruhig und man konnte nur das leise Geplätscher des Flusses am Wald wahrnehmen.
„Ich bin ein Shieka, Laina.“ Sagte er plötzlich und wandte sich mit einem warmen von Herzen kommenden Lächeln zum Mädchen. Sie schaute verwundert und stand nun auch auf. Erst als sie in das Rot der Abendsonne stand, konnte man sie mustern: sie war gut 1.65m bis 1.70 gross, sie strich sich ihre etwas länger als schulterlange blond-braunen Haare aus dem Gesicht, erst jetzt konnte man ihr schönes Gesicht erkennen. „Was meinst du Shiek?“ Laina schaute Shiek fragend an, Shiek wandte sich zu Laina und sah ihr in die Augen: „Ich bin ein Shieka. Ich muss es einfach machen!“ seine Stimme hört sich entschlossen und sicher an, als ob er genau wusste was er tat. „Shiek...,“ entkam es leise Lainas Lippen, „Bitte tu’ es nicht. Shiek, ich liebe dich und will ich nicht verlieren!“ sie wollte weiter sprechen, doch Shiek berührte mit seinem Finger ihre Lippen und deutete, dass sie nichts mehr sagen soll. Laina schaute ihm in die Augen und bevor sie reagieren konnte, küsste Shiek sie zart und voller Liebe. Sie dachte gar nicht daran sich zulösen, nicht bei Shiek. Bei anderen Jungs hätte sie sich bestimmt gelöst und nachgedacht was sie getan hat; sie hatte doch zuvor immer ein Schlechtes Gewissen und fühlte sich überhaupt nicht wohl nach einem Kuss. Wieso wollte dann das Schicksal ihr die Person wegnehmen, die sie so gerne küssen kann und von welcher sie sich so gerne küssen lies? Das war doch einfach nicht fair! Sie küssten sich noch immer, und in Lainas Augen bildeten sich kleine Tränen. Shiek liess von ihr ab und fragte mit warmer Stimme, was sie so bedrücken würde, es wäre gar nicht ihre Art. Doch sie konnte nicht antworten, nicht weil sie einen Kloss im Hals hatte, sondern, weil sie nicht wusste was antworten. Shiek würde ja eh immer und immer sie trösten wollen und ihr Mut machen, indem er sagt, er schaffe es ganz bestimmt. Doch Laina wollte das nicht mehr hören, nicht von ihm!
Schliesslich kam es, wie es das Schicksal wollte. Shiek verliess seine Heimat in der er aufgewachsen ist und wollte die eine Sache zuende bringen von der er schon als Kind geträumt hatte. Er umarmte Laina noch ein letztes mal bevor er ging. Bei dieser Umarmung begann Laina zuweinen – sie weinte nicht nur aus Trauer, auch als Wut und Frust, dass Shiek diese nun doch machte. „Wein bitte nicht Laina. Wir werden uns wiedersehen, drauf gebe ich dir mein Wort.“ Laina konnte nicht aufhören, nein, sie wollte es nicht. Wieso wurde sie von der Person verlassen, die sie über alles liebte?
Laina schaute Shiek noch lange nach, bis er schliesslich am Horizont verschwunden war. Trotzdem wandte sie sich nicht ab, sie sass bis spät in der Nacht auf dem runden Stein und schaute in die Dunkelheit. Jedermann meinte, sie würde bestimmt mal in der Nacht zurück ins Haus gehen, doch dem war leider nicht so. Laina sass die ganze Nacht auf dem Stein.....
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Ich weiss heute noch nicht, wieso ich das Geschrieben hab, und was ich damit zeigen wollte. Die Geschichte entstand während einer schweren Zeit für mich am 10.12.2001
Bis jetzt konnte ich nie eine Geschichte oder eine Kurzgeschichte mit einem wirklichen Ende schreiben. Habe zwar noch eine Geschichte hier mit paar Kapitel, aber posten tue ich ned wegen den Regeln, hat jemand interesse soll er sich per PM melden.
Ciao
Fischle