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Lörtsch

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05.07.2020
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Anmerkungen zum Text

Am Ende verweise ich auf den Film Butch Cassidy and the Sundance Kid. Hoffe, das führt nicht allzu sehr zu Verwirrung.

Lörtsch

„Ich glaube ja nicht an den Himmel, weißt du? Ich glaube an die Hölle.“
Ich mache eine vage Geste in Richtung Autofenster.
„Da draußen.“
Mein Beifahrer zeigt sich unbeeindruckt. Lehnt mit seinem Körper lässig an der Tür und kippt in jeder Kurve mit seinem Kopf entweder aus dem offenen Fenster oder wieder nach innen. Statt zu antworten, beginnt er leise vor sich hinzublubbern. Ich bekomme bei so was ja auch nach all den Jahren noch manchmal eine Gänsehaut. Nicht zu fassen, was? Aber klar, da muss man natürlich schon auch ein wenig aufpassen. Das nichts hochkommt. Ich werfe ihm einen Blick zu, schiele auf die Striemen an seinem Hals.
„Könnt mir vorstellen, dass es dir ähnlich ging. Mein Tipp? Du hattest keinen Bock mehr, der Menschheit weiter dabei zuzusehen, wie sie sich Tag für Tag selbst fickt.“
Er spart sich eine Erwiderung und lässt das mal so stehen. Ich nicke.
„Glaub mir Bruder, ich versteh dich.“
Eine Weile schweigen wir uns wieder an. Ich finde ja, es ist ein gutes Schweigen. Kein Druck.
Irgendwann beschließe ich, ihm einen Namen zu geben. Lurch, wie den riesigen, dürren Butler aus der Addams-Family. Kennen Sie den? Genau so sieht er aus. Sogar die schwarzhaarige Pilzfrisur passt. Außerdem klingts gut. Lörtsch!
Ich bremse und er sackt vornüber. Übelriechende Flüssigkeit beginnt aus seinem Mundwinkel auf die zerlöcherte Hose und das Sitzpolster zu tropfen.
„Mach dir nichts draus. Gehört ja irgendwie dazu“, murmele ich und wische mir den Schweiß von der Stirn. Halb elf und immer noch diese Hitze. Wirklich nicht mein Wetter. Lurchs aber sicherlich auch nicht.
„Weißt du früher, da haben wir diese Jenseits-Nummer deutlich ernster genommen. Haben Klamotten, Schmuck und was weiß ich noch alles mit ins Grab gepackt. Oder die Ehefrau gleich mit. Auch nicht einwandfrei, schon klar. Aber im Grunde ehrlicher, oder? Ich meine, frag doch mal so nen Priester, wenn der davon erzählt, dass uns alle das ewige Reich Gottes erwartet, warum man denn dann nicht gleich die Oma mit zu Opa in den Sarg legt, statt die Arme noch ein halbes Jahr in nem Heim verschimmeln zu lassen? Oder warum genau es sich eigentlich nicht gehört, der kürzlich tragisch verstorbenen Freundin nachzufolgen und mit dem Auto entspannt in den Gegenverkehr zu brettern?“
Lurchs Kopf kippt wieder aus dem Fenster. Ich hebe die Stimme, damit er mich trotz des Fahrtwinds hören kann. Es stört mich nicht, dass er sich anscheinend lieber das Haar zerstrubbeln und die Lippen verziehen lässt, anstatt so zu tun, als würde ihn das, was ich sage, sonderlich interessieren. Ich brauche niemanden, der mir nach dem Mund redet oder Aufmerksamkeit heuchelt.
„Ich sag dir, warum. Weil das zu einfach wäre. Dann würde ja alles komplett den Bach runtergehen. Mehr noch als ohnehin schon, meine ich. Warum sich dann überhaupt noch die Laune mit dem üblichen Leistungsdruck oder der eventuellen Krebsdiagnose verhageln lassen, anstatt einfach fröhlich grinsend zu akzeptieren, dass der Tod gar nicht so ne schlechte Option ist? Wer sollte denn dann noch die Straße fegen? Unsere Pakete mit nem Knieschaden in den dritten Stock schleppen? Unsere T-Shirts nähen und sich dabei mit Lauge die Hände, Lungen und Augen verätzen? Nee, nee, das geht natürlich nicht. Also hat man sich was Feines einfallen lassen.“
Ich zwinkere ihm zu.
„Selbstmord wurde zur Sünde erklärt. Clever, was?“

Stumm betrachten wir die ausgebreiteten Werkzeuge vor uns. Pinzetten unterschiedlicher Größe, Scheren, ein Skalpell, eine kleine Säge, Hygienetücher und Watte.
Dazu verschiedene Chemikalien. Desinfektionsmittel, Verdickungspulver und eine Menge Formaldehyd. Ich nehme ein Fläschchen in die Hand.
„Das, Lurch, ist das Zeug, was die Amerikaner benutzen. Ich kann mich an so ein junges Hippiepaar erinnern. Mitte zwanzig und auf Findungstripp ausgerechnet durch den mittleren Westen.“ Ich schüttele den Kopf.
„Dummerweise schläft er irgendwann ein. Prallt frontal mit einem dieser riesigen Trucks zusammen. Tragisch. Ich sags mal so, als die beiden in ihren improvisierten, eingeschweißten Plastiksargtüten bei uns ankamen, hatte ich echt Schiss. Nicht unbedingt wegen des Anblicks. Nee, mittlerweile steck ich so was eigentlich meistens ganz gut weg. Der Geruch ist das, was mich aus der Fassung bringt. Ich steh also da, die Schere in der Hand und mache mich darauf gefasst, trotz Mundschutz gleich mit dem Odem zweiwöchiger Verwesung konfrontiert zu werden. Ich schneide den ersten Sack auf. Und … nichts. Kein Geruch. Formaldehyd heißt das Zauberwort. Eigentlich klar. Die Amis, die ja noch mehr auf Äußerlichkeiten gehen als unsereiner, ziehen das dann natürlich auch bis zum Ende durch."
Ich stelle das Fläschchen beiseite und greife nach Pinzette und Watte.
"Ist wirklich beeindruckend, Lurch. Stell dir die entstelltesten Leichen vor. Schusswunden im Gesicht, halbseitig verbrannt, kein einziger heiler Knochen mehr im Leib, solche Sachen eben. Jetzt bringen die es in den Staaten aber fertig, dich so zurecht zu schminken, dass sich im Anschluss deine ganze weinende Familie am offenen Sarg staunend fragen kann, warum du so unglaublich vital aussiehst. Rouge auf den Wangen, Schminke im Gesicht, eventuelle Löcher mit Wachs modelliert und den kompletten Körper vollgepumpt … hiermit.“ Ich tippe gegen das Formaldehyd.
„Natur – null, Bestatter – eins. Zumindest für den Moment.“
Lurch hat mir geduldig zugehört. Jetzt blickt er mich mit seinen milchigen Augen erwartungsvoll an. So, als wolle er sagen:
„Lass endlich knacken, Bruder."
„Na dann, gehen wirs also an.“

Neulich hab ich in einem Artikel gelesen, dass man ab dreißig im Grunde keine neuen Freundschaften mehr schließt, sondern nur noch bereits Bestehende verwaltet. Verwaltet. Was für ein zynisches Autorenarschloch das wohl geschrieben hat? Inhaltlich muss ich jedenfalls widersprechen. Aber fangen wir besser von vorne an.
Hatten Sie schon mal mit städtischen Bestattern zu tun? Nein? Glück gehabt. Das sind nämlich in der Regel nicht diejenigen, die mit hübschen schwarzen Limousinen vorfahren, um in gut sitzenden Anzügen und mit andächtiger Miene ihre Großmutter auf dem letzten Weg zu begleiten. Nein, diese Typen rücken an, wenn keine Kohle da ist, keine Angehörigen sich kümmern, Obdachlose steif gefroren unter Brücken entdeckt werden oder Junkies sich aus nichtigen Gründen gegenseitig abstechen. Ein bisschen wie die Müllabfuhr. Traurig, aber wahr.
Der Umgang mit diesem Kundenstamm ist jedenfalls ein grundlegend anderer, als sagen wir, mit dem altehrwürdigen und unzweifelhaft liquiderem Familienpatriarchen.
Ab und an geht so eine Leiche sogar mal verloren. Das fällt nur eben nicht auf, weil a) niemand ein Interesse daran hat, so was zu melden und b) kein Schwein den Toten vermisst. Ehrlich gesagt, passiert das sogar erschreckend oft. Meist bei weiblichen Leichen zwischen zwanzig und sechzig Jahren. Sie können sich vermutlich schon denken, warum. Was soll ich sagen? Menschen sind kranke Schweine. Und weil man als Bestatter wirklich miserabel bezahlt wird, hat sich über die Jahre ein unschöner Geschäftszweig etabliert. Sie würden ja nicht glauben, was manche Leute bereit sind, für eine Leiche zu zahlen.
Was das jetzt mit Freundschaften zu tun hat? Sehen Sie, Lurch ist so ein verloren gegangener Toter. Hat sich an einer der alten Bahnhofsbrücken am Stadtrand aufgehängt. Keine Papiere. Keine Angehörigen, von denen wir wussten, ja nicht mal ein Name. In besseren Zeiten hätte so was vermutlich intensive polizeiliche Ermittlungen nach sich gezogen. Aber sie wissen ja selbst, was zur Zeit los ist. Da macht für irgendnen abgerissenen Tramp kein Mensch mehr nen Finger krumm.
Also hab ich meinem Kollegen die üblichen zwanzig Prozent in die Hand gedrückt, Lurch in meinen klapprigen Wagen gesetzt, ihn angeschnallt und bin in meine schimmelige Wohnung gefahren. Weil wir Sommer haben und sich Hitze mit totem Fleisch nun mal nicht verträgt, musste ich mich ein wenig ranhalten.

Lurch sitzt mir gegenüber. Draußen beginnt es zu dämmern und wir rauchen. Beziehungsweise rauche ich. Lurch begnügt sich mit einer glimmenden Zigarette zwischen seinen kalten Lippen. Es war ein wilder Ritt, aber ich bin zufrieden. Ich erspare Ihnen die Details. Sagen wir nur, dass ich Lurchs Nase und Rachen mit Watte und Verdickungspulver versiegelt, einige wirklich unappetitliche Dinge mit seinen Organen angestellt und den Körper mit Unmengen Formaldehyd vollgepumpt habe. Schminke und Rouge habe ich ihm erspart. Ein geschminkter Lurch wäre albern. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen. In meinem Anzug, die Beine lässig übereinandergeschlagen und mit der Zigarette im Mundwinkel macht er echt was her. Ich bin gut in dem, was ich tue, aber dieses Mal … würde sagen, meine mit Abstand beste Arbeit bisher. Auch wenn das Jackett an Armen und Beinen zu kurz ist. Lurch sieht aus, als ob er gleich aufstehen würde, um sich aus dem Kühlschrank eine Cola zu besorgen.
Ich schneide ihm die langen Fingernägel, wasche und kämme sein Haar. Nach hinten mit ein wenig Haarwasser darin. Ja, ich bin zufrieden.
„Wirklich schmuck siehste aus, Kumpel.“
Ich greife nach meiner Jacke und bringe die Mülltüten nach unten. Der glitschige Inhalt sieht genauso aus, wie es gelegentlich auf dem Flur riecht. Nach Innereien. Aber ich mache mir keine Sorgen wegen der Nachbarn. Die paar, die überhaupt noch in diesem zerfallenden Block leben, haben andere Sorgen, als die Untiefen der riesigen Mülltonnen im Hof auf verdächtiges Gekröse zu untersuchen.
Auf dem Weg beschließe ich, dem Käufer noch nicht Bescheid zu geben. Lurch kann ruhig noch ein paar Tage bei mir bleiben. Warum auch nicht? Hab nichts weiter vor und Besuch, der sich an seiner Anwesenheit stören würde, erwarte ich auch nicht. Außerdem ists mal ganz schön, nicht ständig alleine in der Wohnung rumzusitzen. Vergnügt pfeife ich vor mich hin, während ich im Supermarkt billiges Bier in eine Plastiktüte stopfe.

„Oh good. For a moment there, I thought we were in trouble.“
„Fuego!“ RATATATATA. „Fuego!“ RATATATATA.
Butch Cassidy and the Sundance Kid. Ein echter Western-Klassiker. Ich hab den Eindruck, dass auch Lurch begeistert ist. Seine Augen strahlen so was aus.
„Das Ende bei dem Film kriegt mich jedes Mal.“ Ich schüttele den Kopf und nehme einen Schluck Bier. Mittlerweile sind wir auf das Dach umgezogen. Sitzen auf Klappstühlen und betrachten die Lichter der Stadt.
„Die besten Geschichten sind doch ohnehin die über Freundschaft, meinst du nicht auch? Thelma und Louise? Eine Wahnsinnsstory.“ Ich zünde uns beiden die Zigaretten an und mach mir noch ein Bier auf.
„Wusstest du, dass Stan Laurel wochenlang kein Wort gesagt hat, nachdem Oliver Hardy gestorben ist? Kein Wort! Dem hats einfach die Sprache verschlagen. Oder nehmen wir Marx und Engels. Ich weiß, ist nicht das erste Freundschaftspaar, das einem einfällt, aber denk mal drüber nach. Ich würd mich zu der steilen These hinreißen lassen, dass die beiden ohne den jeweils anderen nicht mal die Hälfte von dem geschafft hätten, was Sie schlussendlich alles geschrieben haben. Und das war ne Menge! Neben dem ganzen politischen Kram haben die vermutlich auch einfach den Spaß ihres Lebens zusammen gehabt.
Das ist auch das, was uns heutzutage fehlt, weißt du? Wo gibt’s denn das noch? Echte Freundschaft? Nicht dieses elendige Jeder für Sich-Gequatsche. Nee, Zusammenhalt, Rücksicht ...“
Ich verliere den Faden. Vermutlich hat das viele Bier was damit zu tun.
„Na ja, was ich dir jedenfalls sagen will Lurch. Ist wirklich gut, dich kennengelernt zu haben.“
Die Lichter der Stadt spiegeln sich in Lurchs Augen.

Ein paar Tage später sitze ich angespannt am Küchentisch. Lurch hat es sich im Sessel bequem gemacht, die langen Beine lässig übereinandergeschlagen. Vor mir liegt das Telefon. Der Käufer hat gerade angerufen. War ja nur eine Frage der Zeit. Wollte wissen, wie es denn nun mit seiner Bestellung aussieht. Jetzt ist er auf dem Weg hierher.
Ich erkläre Lurch, dass es schon nicht so schlimm werden wird. Versuche, meine Unruhe vor ihm zu verbergen.
„Wahrscheinlich wird er dich einfach nur tagein, tagaus darüber vollquatschen, wie er zu seinem verdammten Vermögen gekommen ist."
Mein Grinsen misslingt mir.
Lurchs Augen sagen: „Alles cool, Bruder. Mach dir um mich keine Sorgen.“
Ich mache mir aber Sorgen. Schließlich kenne ich den Typen. Habe ihm schon mal wen verkauft. Ein reicher Wichser mit besten Kontakten in Regierungskreise und einem eindeutig, fragwürdigen Sex-Fetisch. Dieser Blick, den er dem Letzten bei der Abholung zugeworfen hat? Will mir gar nicht vorstellen, was er mit Lurch alles vorhat.

Man sagt, man solle Berufliches und Privates nicht vermischen. Alles, nur das nicht. Tja, zu spät. Der Käufer wird sauer sein. Lurch und ich sitzen im Auto und fahren eine Landstraße entlang. Haben nichts mitgenommen außer ein paar Bier, Zigaretten und natürlich das Geld. Kein Vermögen, das nicht, aber immerhin soviel, dass er es ohne Zweifel persönlich nehmen wird. Schließlich hatte er mir die Kohle im Vorhinein gegeben und steht jetzt ziemlich blöd da.
„Weißt du, ihm tuts ja finanziell nicht mal weh. Aber die Reichen sind da wohl ein bisschen eigen, wenns um Geld geht. Ist vermutlich son Prinzipiending. Und du bist ja immerhin auch weg. Na ja, besser ist jedenfalls, wenn er uns nicht in die Finger kriegt. Sonst komm ich aus der Nummer unter gebrochenen Beinen wohl nicht mehr raus.“
Ich habe dem Kunden eine Nachricht hinterlassen. Einen Zettel an meiner Wohnungstür. Mit dem Hinweis, dass der Deal geplatzt ist und er sich ficken soll. Und dass ich nicht davor zurückschrecken werde, der Presse zu stecken, dass er ein krankes nekrophiles Schwein ist, wenn er uns nicht in Ruhe lässt. Wenn ich so darüber nachdenke, wird ihn spätestens das wohl dazu bringen, nach mir suchen zu lassen.
„Warst du schon mal am Meer, Lurch? Glaub mir, wird dir gefallen.“

Wir parken am Strand. Es ist unruhig. Der Wind geht und es regnet. Ich sitze auf der Motorhaube. Lurch liegt neben mir, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Wir rauchen, ignorieren den Regen und betrachten schweigend die Brandung.
Irgendwann sehe ich mehrere Männer langsam auf uns zukommen. Sie tragen lange Mäntel und haben die Hände in ihren Taschen.
„Siehst du ihn? Ist er dabei? Nein?“
Ich beginne zu grinsen.
„For a moment there, I thought we were in trouble.“
Ich klopfe Lurch auf die Schulter. Dann gehe ich den Männern entgegen.

 

Hallo Habentus,

Lurch, sitzt in meinem Sessel und hört mir geduldig zu. Blickt mit seinen ausdruckslosen Augen durch mich hindurch.
„Also gehen wirs an.“
Ich greife nach dem Skalpell und Lurch beginnt wieder zu blubbern.
verstehe ich es richtig, dass er an Lurch arbeitet, während er sitzt? Ginge das im Liegen nicht besser?
Lurch kann ruhig noch ein paar Tage bei mir bleiben. Warum auch nicht?
In der Wohnung ist es schimmelig. Also nicht die beste Voraussetzung, um eine Leiche aufzubewahren. Aber er behält Lurch ein paar Tage bei sich?
Mittlerweile sind wir auf das Dach umgezogen.
Wie hat er denn Lurch allein aufs Dach bekommen und das ganz unbemerkt? Die Nachbarn sind ignorant, so weit so gut, doch eine Leiche ist recht schwer.
Ein paar Tage später sitze ich angespannt am Küchentisch. Lurch hat es sich im Sessel bequem gemacht, die langen Beine lässig übereinandergeschlagen.
Sind die paar Tage nach dem Umzug aufs Dach vergangen (also weitere Tage) oder sind das die paar Tage von vorher als noch beide in der Wohnung waren?

Wie lange braucht er bis zum Strand? Ich habe keine Ahnung, wie lange sich eine mit Formaldehyd vollgepumpte Leiche "frisch" hält, aber von einer schimmeligen Wohnung aufs Dach, wieder in die Wohnung, ins Auto, an den Strand ...
Könnte das wirklich klappen? Zumal er Lurch immer unbeobachtet allein herumträgt. Ich bin nicht so ganz überzeugt. Das Ende verstehe ich nicht. Wieso geht er auf die Männer zu?

Inhaltlich hinkt es etwas, finde ich. Der Schreibstil gefällt mir.

 

Hallo @Friecko und danke für deinen Kommentar!

verstehe ich es richtig, dass er an Lurch arbeitet, während er sitzt? Ginge das im Liegen nicht besser?
Da hast du sicher recht. So was müsste im Liegen deutlich besser funktionieren. Allerdings ging es mir generell darum, dein Eindruck zu erwecken, dass Lurch eine "normale" Person ist. Da gibt es einige Stellen, in denen Lurch beispielsweise die Beine übereinanderschlägt oder zuhört usw. Natürlich macht er das ja nicht wirklich, aber der Eindruck (der ja für den Protagonisten auch so ist) sollte entstehen. Aber du hast schon recht. Evtl. ändere ich das an der Stelle.

In der Wohnung ist es schimmelig. Also nicht die beste Voraussetzung, um eine Leiche aufzubewahren. Aber er behält Lurch ein paar Tage bei sich?
Also insgesamt gilt für die Geschichte, dass man das vlt. alles nicht zu ernst nehmen sollte. Wer fährt denn schon mit einer angeschnallten Leiche im Auto herum? Oder freundet sich an? Und diese Stellen, in denen er beispielsweise Lurch auf das Dach trägt, um mit ihm über die Dächer zu schauen oder ihn immer wieder auf den Sessel justiert, sind schon abstrus. Wie gesagt ging es mir darum, Lurch möglichst lebendig wirken zu lassen.
Zu dem schimmelig vs Leiche aufbewahren. Es ist wirklich erstaunlich, wie lange der Verwesungsprozess bei Leichen durch eine Behandlung zB mit Formaldehyd) gebremst werden kann. Einige Tage sind da sicherlich nicht so unrealistisch. Schimmel und Hitze hin oder her. Aber klar, ewig hält das nicht.

Könnte das wirklich klappen? Zumal er Lurch immer unbeobachtet allein herumträgt. Ich bin nicht so ganz überzeugt.
Wie gesagt, sollte alles nicht zu ernst genommen werden. Es ist ja zum Glück auch nicht so, dass Leichen bei Bestattern einfach so verschwinden können. Aber in der Geschichte ist die Welt auch ein bisschen am Bröckeln. Der Protagonist weist ja darauf hin, indem er zB. sagt, dass früher die Polizei vermutlich mal nachgefragt hätte, wenn Leichen verschwunden gehen.

Das Ende verstehe ich nicht. Wieso geht er auf die Männer zu?
Das ist eben der Verweis auf den Film Butch Cassidy and the Sundance Kid. Wenn du dir da die letzte Szene anschaust, dann gibt es eine gewisse Ähnlichkeit. Die beiden, in die Ecke getrieben, einer Übermacht gegenüber. Und das Zitat. Aber wenn man den Film nicht kennt, ist das vermutlich eher verwirrend, gebe ich zu. Bin mir mit dem Ende auch noch sehr unsicher. War ursprünglich auch ganz anders gedacht. Aber ich wollte mal probieren, wie es wirkt.

Der Schreibstil gefällt mir.
Das freut mich :)

Viele Grüße
Habentus

 

Hallo @Habentus,

Also insgesamt gilt für die Geschichte, dass man das vlt. alles nicht zu ernst nehmen sollte. Wer fährt denn schon mit einer angeschnallten Leiche im Auto herum? Oder freundet sich an?
Das ist schon klar und kommt auch so rüber, aber es muss in sich doch auch schlüssig sein.
:)

Liebe Grüße
Rosi

 

Hallo @Friecko da hast du natürlich recht! Eine Geschichte sollte in sich schlüssig sein. Ich habe aber hier nicht das Gefühl gehabt, dass das sonderlich unschlüssig ist, da die ganze Entwicklung sich ja ein wenig wie ein (Fieber-) Traum anfühlen sollte.
Aber vielleicht versuche ich mir hier auch gerade nur etwas schön zu reden, was einfach nicht funktioniert :) Ich werde mit ein wenig Abstand noch mal auf die Geschichte schauen und dann ggf. die Stellen, die du markiert hast abändern Danke dir auf jeden Fall für deine Anmerkungen!

Liebe Grüße
Habentus

 

Hallo @Habentus,
Ich habe deine Geschichte gerne gelesen und mir gefällt deine Art zu Schreiben.

„Wusstest du, dass Stan Laurel wochenlang kein Wort gesagt hat, nachdem Oliver Hardy gestorben ist?
Ich mag diese kleinen Einschübe mit unnützem Wissen, die du ab und zu eingebaut hast, das erinnert mich ein bisschen an Chuck Palahniuk, dem Autor von Fight Club, der in seinen Büchern auch immer so kleine Fakten einstreut.

Nur das Ende habe ich nicht verstanden, da ich den Film, auf den du verweist, nicht gesehen habe. Warum geht er den Männern entgegen und was wollen die überhaupt von ihm? Wird Lurch jetzt doch noch verkauft? Das Ende war für mich ein bisschen unbefriedigend, ich habe irgendwie gehofft, dass noch ein Plot-Twist kommt. Vielleicht das Lurch zum Untoten wird, deinen Protagonisten angrinst und ihm irgendwas antwortet und ihm dadurch den Schock seines Lebens verpasst, oder so;)

Viele Grüße,
MehrKoffein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @MehrKoffein und vielen Dank für deinen netten Kommentar!

Ich mag diese kleinen Einschübe mit unnützem Wissen, die du ab und zu eingebaut hast, das erinnert mich ein bisschen an Chuck Palahniuk, dem Autor von Fight Club, der in seinen Büchern auch immer so kleine Fakten einstreut.
Hach :) ein übergroßes Kompliment, das ich trotzdem sehr gerne annehme.

Warum geht er den Männern entgegen und was wollen die überhaupt von ihm? Wird Lurch jetzt doch noch verkauft?
Ja, kann ich verstehen. Also ich löse mal:
Im Film geht es (neben einem angedeuteten Ende des alten Wilden Westens, einer schwierigen Dreier-Beziehung, einer emanzipierten Frauenposition usw.) auch um Freundschaft zwischen den beiden Hauptfiguren. Dieses Thema habe ich versucht hier aufzugreifen. Ein einsamer Typ mit fragwürdigem Geschäftsmodell freundet sich mit Lurch an und merkt, wie sehr er eigentlich einen Freund (oder überhaupt zwischenmenschliche Kontakte) vermisst. Er entscheidet sich daher dagegen, Lurch zu verkaufen und die beiden brennen schließlich durch.
Der Film endet so, dass die beiden Freunde von einer feindlichen Übermacht eingeschlossen sind und eigentlich klar ist, dass sie da nicht mehr rauskommen. Sie reden sich trotzdem ein, evtl noch mal einen Neustart in Australien zu wagen. Dann fragt einer der beiden, ob ihr Hauptfeind draußen zu sehen gewesen wäre. Da dies nicht der Fall ist, ist er beruhigt und sagt:
„For a moment there, I thought we were in trouble.“

Lurch und der Protagonist befinden sich ebenfalls auf verlorenem Posten. Natürlich lässt der Käufer nach der Drohung nach den beiden suchen. Kann ja nicht das Risiko eingehen, dass die Presse tatsächlich irgendwann Wind von seiner Leidenschaft bekommt.

Wenn ich so darüber nachdenke, wird ihn spätestens das wohl dazu bringen, nach mir suchen zu lassen.
Also schickt er seine Männer. Männer in langen Mänteln und Händen in den Taschen -> Wollte ein Bild aus Western erzeugen. Männer in Mänteln mit Pistolen in den Taschen.
Der Hauptfigur ist klar jedenfalls, dass er da wohl nicht mehr rauskommt. Er verabschiedet sich mit einem Scherz („For a moment there, I thought we were in trouble.“) von Lurch und geht den Männern entgegen (Das tun Butch Cassidy und the Sundance Kid im Film auch). Er ist sich dabei bewusst, dass die Männer ihn mindestens schwer verprügeln vermutlich aber eher umbringen werden. Am Ende steht also der Tod, ähnlich wie im Film.

Vielleicht das Lurch zum Untoten wird, deinen Protagonisten angrinst und ihm irgendwas antwortet und ihm dadurch den Schock seines Lebens verpasst, oder so
Tja, das würde irgendwie nicht so ganz zu der Geschichte passen. Denn Lurch ist nun mal tot. Und die Hauptfigur imaginiert sich diese ganze Lebendigkeit ja nur aus der eigenen Einsamkeit heraus.

Insgesamt scheint das Ende aber vlt. einfach zu verkopft zu sein. Ich werde die Geschichte vermutlich noch mal umschreiben. Danke für die Hinweise!

Viele Grüße
Habentus

 

Hallo Habentus,

eine herrlich skurrile Geschichte!

Einzig das Sitzen bei der Präparation stört mich, da es die Logik der Geschichte durchbricht. Wenn Du nicht schreiben willst, dass Lurch liegt, könntest Du die Position doch einfach weglassen.

Hier wäre es dann ich statt wir:

Stumm betrachten wir die ausgebreiteten Werkzeuge vor uns.

Und hier einfach nur: Lurch hört mir geduldig zu.
Lurch, sitzt in meinem Sessel und hört mir geduldig zu.

Der Leser weiß doch zu diesem Zeitpunkt längst, dass Lurch tot ist. Außerdem würde auch eine "richtige" Person bei einer Operation liegen.

Ansonsten sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
Sabine

p. s.: Für mich stimmt auch der Schluss. Die Wende, dass er bereit ist sein Leben für eine Leiche zu geben, ist mir Twist genug.

 

Hallo @SabineK und entschuldige meine späte Antwort. Ich habe mich über deinen Kommentar und darüber, dass dir meine Geschichte gefallen hat, gefreut!

Einzig das Sitzen bei der Präparation stört mich, da es die Logik der Geschichte durchbricht. Wenn Du nicht schreiben willst, dass Lurch liegt, könntest Du die Position doch einfach weglassen.
Ja, da hast du recht und das wurde ja auch bereits vorher angekreidet. Ich habe vor, die Geschichte noch mal ein wenig zu überarbeiten und werde dann auch diese Stelle abändern. Danke für den Hinweis!

p. s.: Für mich stimmt auch der Schluss. Die Wende, dass er bereit ist sein Leben für eine Leiche zu geben, ist mir Twist genug.
Das freut mich! Denn mit dem Schluss war (und bin ich auch immer noch) ich sehr unsicher. Und ich bin auch nicht sicher, ob ich den vielleicht auch noch mal ändere. Aber wenn er bei dir funktioniert, freut mich das natürlich!

Viele Grüße und eine schöne Woche!
Habentus

 

Hallo @Habentus,

ich mag Ein-Wort-Titel, hauptsächlich deshalb schaue ich hier vorbei.

Du beginnst mit wörtlicher Rede. Einer der häufigsten in Kommentaren verwendeten Sätze hier lautet in etwa: "Mit wörtlicher Rede einsteigen ist immer ein bisschen schwierig." Und das würde ich hier unterstreichen, vor allem auch deshalb, weil das gleich so viel davon ist und dann auch noch so spezifische Dinge angesprochen werden. Ich finde, wörtliche Rede am Anfang funktioniert fast nur, wenn es ein knapper, prägnanter Satz ist. Ansonsten wirft es zu viele Fragen auf: Wer spricht da, wovon spricht er da, mit wem spricht er da, wo befindet er sich gerade, etc.

Aber egal, ich lese trotzdem weiter, vor allem auch, weil du gut schreibst, amerikanisch wirkt das, bisschen dreckig, bisschen Welthass. Was genau da abgeht, erschließt sich mir aber auch nach dem ersten Absatz noch nicht.

Das Lurch, ist das Zeug, was die Amerikaner benutzen.

Das, Lurch, ist das Zeug, ...

Aber fangen wir besser von vorne an.
Hatten Sie schon mal mit städtischen Bestattern zu tun? Nein? Glück gehabt.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das gefällt, diese direkte Ansprache. Eher nicht. Und erfahrungsgemäß gefällt das den wenigsten. Warum lässt du den Erzähler nicht einfach weiter den Lurch vollquatschen?

Meist bei weiblichen Leichen zwischen 20 und 60 Jahren.

Noch so ein Kommentarklassiker: Zahlen in literarischen Texten besser ausschreiben. Zwischen zwanzig und sechzig Jahren.

Was was mich anfangs noch zum Weiterlesen angetrieben hat, das amerikanische, dreckige, das habe ich im Laufe der Geschichte dann aber auch immer mehr hinterfragt. Weil es das eben schon gab: Bei Bukowski, Kerouac, Henry Miller und so weiter, und weil ich vermute, dass du kein alter Ami bist, hätte ich mir etwas mehr Habentus gewünscht. Von dem weiß ich jetzt, dass er gut so schreiben kann, wie andere das schon mal gemacht haben, aber wie schreibt Habentus? Moment, ich differenziere das lieber noch mal: Ich behaupte nicht, dass du kein Schreibtalent hast und lediglich kopierst, sicher könnten nur wenige so eine Geschichte wie diese hier schreiben, mit diesem lockerlässigen Sound. Aber: Man liest hier sehr deutlich gewisse Einflüsse raus und ich finde eine eigene Stimme immer am spannendsten.

Inhaltlich mochte ich das, fand ich sehr originell, hab ich noch nicht gelesen, so was. Möglicherweise gibt es ein bisschen Kürzungspotenzial, man spürt, wie wahnsinnig wohl du dich in diesem Sound gefühlt hast, ich vermute, du hättest noch ewig weiterquatschen können, so wie dein Erzähler halt. Dadurch fehlt es der Geschichte aber meines Erachtens ein bisschen an Drive, an Tempo, stellenweise ist sie doch sehr ausschweifend, was einerseits passt, der Sache so etwas Nebensächliches gibt, obwohl es ja richtig abgefuckt ist, andererseits aber halt auch ... na, es zieht sich halt ein bisschen. Für mich zumindest.

Aber trotzdem: Tolle, originelle Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Freue mich schon auf deine nächste!

Bas

 

Hallo @Bas

ich habe mich wirklich sehr über deinen ehrlichen Kommentar gefreut, weil er mir gleichermaßen zu denken gibt und Mut macht. Gerade weil ich bei dieser Geschichte sehr unsicher war. Zum Einen, weil ich versucht habe, mal etwas anders zu schreiben als in anderen Texten und zum anderen, weil die Geschichte an sich eben auch ein bisschen drüber ist. Von daher war ich mir total unsicher, wie das ankommt. Durch deinen Kommentar und die anderen Rückmeldungen kann ich das jetzt ein wenig besser einschätzen. Danke dir dafür!

Von dem weiß ich jetzt, dass er gut so schreiben kann, wie andere das schon mal gemacht haben, aber wie schreibt Habentus?
Das ist eine gute Frage :) Denn ich bin mir da einfach selbst nicht sicher und probiere momentan noch vieles aus. Waren meine Texte zu Beginn zum Beispiel noch nahezu frei von Dialogen jeglicher Form hat sich das mittlerweile verändert. Auch beim Stil probiere ich mich noch aus. Und ich gebe zu, meinen Eigenen habe ich noch lange nicht gefunden. Ich denke, das ist aber auch so eine Entwicklung beim Schreiben. Momentan merkt man meinen Text vermutlich noch an, was ich so alles lese. Daher ist dir wahrscheinlich auch so sehr aufgefallen, dass mein Text nach bekannten Autoren klingt. Auch wenn ich von denen, die du erwähnt hast, gar nicht so ein großer Freund bin.

Man liest hier sehr deutlich gewisse Einflüsse raus und ich finde eine eigene Stimme immer am spannendsten.
Das kann sehr gut sein, auch wenn ich es wirklich nicht beabsichtigt hatte. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis ich einen wirklich eigenständigen Stil entwickelt habe. Momentan kann ich mich ja noch nicht einmal auf ein Genre festlegen.

Du beginnst mit wörtlicher Rede. Einer der häufigsten in Kommentaren verwendeten Sätze hier lautet in etwa: "Mit wörtlicher Rede einsteigen ist immer ein bisschen schwierig." Und das würde ich hier unterstreichen, vor allem auch deshalb, weil das gleich so viel davon ist und dann auch noch so spezifische Dinge angesprochen werden
Ja, das sehe ich ein. Habe ich ehrlich gesagt vorher gar nicht so drüber nachgedacht, aber wenn ich es jetzt so lese gebe ich zu, dass der erste Teil echt sperrig ist und vermutlich ziemlich abschreckend wirkt. Umso froher macht es mich, dass du und die anderen Kommentatoren dran geblieben sind. Ich werde mir überlegen, wie ich den Anfang umschreiben und ansprechender gestalten kann. Danke für den Hinweis!

Was genau da abgeht, erschließt sich mir aber auch nach dem ersten Absatz noch nicht.
Das war ehrlich gesagt ein wenig gewollt. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern möglichst lange abwarten, bis klar wird, um was es da eigentlich geht. Ob das jetzt aber wirklich gut funktioniert hat, ist natürlich eine andere Frage ... Aber ich habe es ja auch unter seltsam getaggt ;)

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das gefällt, diese direkte Ansprache. Eher nicht. Und erfahrungsgemäß gefällt das den wenigsten. Warum lässt du den Erzähler nicht einfach weiter den Lurch vollquatschen?
Tja, ich kann es dir nicht beantworten. Irgendwie hat das für mich Sinn gemacht. Eben weil Lurch ja in bestimmten Situationen noch nicht zugegen ist und ich dem Leser aber trotzdem bestimmte Infos geben wollte. Dachte vermutlich, das wäre einigermaßen elegant gelöst. Aber eventuell war ich damit auch einfach auf dem Holzweg.

Noch so ein Kommentarklassiker: Zahlen in literarischen Texten besser ausschreiben. Zwischen zwanzig und sechzig Jahren.
Stimmt. Werde ich ändern.

Ich behaupte nicht, dass du kein Schreibtalent hast und lediglich kopierst, sicher könnten nur wenige so eine Geschichte wie diese hier schreiben, mit diesem lockerlässigen Sound.
Trotz deiner berechtigten Kritik gibt mir das Mut! Danke dir dafür.

wie wahnsinnig wohl du dich in diesem Sound gefühlt hast, ich vermute, du hättest noch ewig weiterquatschen können, so wie dein Erzähler halt.
Ja, das zieht sich bei manchen Texten bei mir ein wenig durch. Offensichtlich habe ich noch nicht das richtige Gespür für die richtige Länge bzw. das richtige Tempo. Und es stimmt, manchmal verrenne ich mich in einem Sound, der mir Spaß macht, anstatt bei der Sache zu bleiben. Werde ich in Zukunft dran arbeiten müssen.

Inhaltlich mochte ich das, fand ich sehr originell, hab ich noch nicht gelesen, so was.
Das freut mich! Denn auch mit dem Inhalt war ich mir sehr unsicher, ob das überhaupt taugt.

Viele Grüße
Habentus

 

Hallo @Friecko @MehrKoffein @SabineK @Bas

ich habe eure Anmerkungen eingebaut sowie den Anfang umgeschrieben und ein wenig gekürzt. Ich habe die ausufernde wörtliche Rede (die ja vorher beinahe den kompletten ersten Absatz eingenommen hat) zurückgenommen. Ich hoffe, die Geschichte ist dadurch ein wenig zugänglicher geworden.
An der grundlegenden Struktur und dem Stil habe ich jetzt allerdings wenig verändert.
Danke noch mal für eure wertvollen Anmerkungen und euren Leseeindruck!

Viele Grüße
Habentus

 

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