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Serie Kulturelle Differenzen

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24.06.2015
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Kulturelle Differenzen

Nun war es ihm doch wieder passiert: Kurt stand mitten in einem Café und alle starrten ihn an – nicht einfach vorwurfsvoll, vielmehr entsetzt. Sie starrten ihn an, als wäre er ein Geist. Er war in Gedanken versunken einfach durch die Wand hineinspaziert. Kurt stammelte eine Entschuldigung und flüchtete – durch die Tür.

Kurt war kein Geist. Eigentlich war Kurt ein ganz normaler Typ, wie Du und ich. Er war niemand der auffallen wollte, und meistens passierte das auch nicht. Seine Probleme waren weniger mystischer oder postmortaler als vielmehr kultureller Art. Kurt war nicht von hier – in keinerlei Hinsicht. Er hieß auch eigentlich nicht Kurt, aber das war nun wirklich nicht so wichtig. Bedeutender war, dass er aus einem anderen Universum stammte. Nun lebte er schon fast zwölf Jahre in diesem Universum, in dieser Galaxie und eben hier auf der Erde, in Europa, in Deutschland, in Hanau. Eigentlich hatte er sich gut angepasst. Nur gab es ein paar lokalen Sitten, die ihm einfach noch nicht so in Fleisch und Blut übergegangen waren wie den Einheimischen.

Dazu gehörte auch diese Sache mit den Aggregatzuständen - eines dieser sogenannten „Naturgesetze“, die in der hiesigen Kultur eine ganz große Sache waren. Es gab viele anerkannte Gründe, andere Lebewesen – sogar der eigenen Art – zu ermorden. Gegen auch nur eines dieser unzähligen, komplizierten „Naturgesetze“ zu verstoßen, war hier jedoch nicht einfach nur verpönt oder verboten – es war ganz einfach undenkbar. Niemand störte sich daran, wenn man sich als anerkannter Festkörper durch die als gasförmig betrachtete Luft bewegte. Bei flüssigem Wasser war es schon komplizierter. Man durfte sich hindurch bewegen, allerdings nur auf eine sehr komplizierte Art und Weise, die man extra erlernen musste. Vor allem aber durfte man keine Flüssigkeiten einatmen. So ein Verhalten galt als so verwerflich, dass von einem erwartet wurde, auf der Stelle - zumindest vorübergehend – zu sterben. Völlig undenkbar aber war es, durch Festkörper hindurchzugehen. Wer das wagte, von dem erwartete man nicht nur, einfach zu sterben – man erwartete von ihm, bereits tot zu sein.

Schon direkt bei seiner Ankunft hatte er für Aufruhr gesorgt, als er mitten in einem Tisch erschienen war, der sich im Aufenthaltsraum der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik befand. Diese musste sogar vorübergehend geschlossen werden, weil alle Patienten aufgrund dieses Ereignisses entlassen wurden. Es hieß, sie seien alle geheilt. Das Problem war wohl eher, dass die Ärzte und Pfleger nicht mehr erklären konnten, inwiefern die Patienten gestörter seien als sie selbst. Von all dem hatte Kurt jedoch nichts mehr mitbekommen, weil er selbst vor Scham längst im Boden versunken war, was die Situation jedoch keineswegs entschärft hatte.

Zum Glück waren die Zeugen seiner Verfehlungen bisher noch jedes Mal so schockiert gewesen, dass sie einander umgehend versicherten, das Gesehene sei nie passiert. Tatsächlich verfolgt wurde er nie. Dafür liebte Kurt dieses Universum. Daheim war er auch in Konflikt mit dem Gesetz geraten und war nicht so glimpflich davongekommen. Das Problem war seine Leidenschaft für Blumen gewesen. Einmal hatte er eine so wunderschöne entdeckt, dass er nicht hatte widerstehen können und sie pflückte, um sie mit nach Hause zu nehmen. Natürlich war er erwischt worden, und man hatte ihn zu einer fünffachen Todesstrafe verurteilt. Nach dem Vollzug der dritten hatte er fliehen können. In Bezug auf Blumen war man hier viel liberaler. Darum war für Kurt klar, dass er hier bleiben würde. Dafür nahm er auch diese nervigen „Naturgesetze“ in Kauf.

Hier hatte er alles was er brauchte: ein Haus mit Garten und seinen Traumberuf: Kurt war Florist.


Weitere Titel in der Reihe:
Kurt ist verliebt
Kurt findet das Glück

 

Hallo sebasTEAan,

ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich habe Deinen Text gelesen, so in der Mitte sogar mit einem Schmunzeln, zum Ende hin aber enttäuscht.

Die Idee hinter Deiner Geschichte finde ich nicht schlecht. Aber Dein kurzer Text kann nur das Grundgerüst für eine brauchbare Geschichte sein. Gerade diese Sache mit den Aggregatzuständen. Du machst immer nur Andeutungen und entwickelst keine Spannung, indem Du eine so undenkbare Situation geschehen lässt. Und dann reduzierst Du alles auf Blumen und Dein Protagonist ist Florist. Da kann ich leider nur gähnen. Nein, da musst Du mehr draus machen.

Zum Glück waren die Zeugen seiner Verfehlungen bisher noch jedes Mal so schockiert gewesen, dass sie einander umgehend versicherten, dass das Gesehene nie passiert sei.

Zweimal dass im Satz

Vor allem aber durfte man keine Flüssigkeiten einatmen. So ein Verhalten galt als so verwerflich, dass von einem erwartet wurde, auf der Stelle - zumindest vorübergehend - zu sterben. Völlig undenkbar aber war es durch Festkörper hindurch zu gehen. Wer das wagte, von dem erwartete man nicht einfach nur zu sterben - man erwartete von ihm bereits tot zu sein.

In diesen zwei Sätzen sehe ich das Potenzial für Deine Geschichte.

Na, dann viel Spaß und
Schönen Gruß
khnebel

 

Lieber khnebel,

danke für Deine Rückmeldung. Schade, dass Dir die Geschichte nicht gefällt. Leider kann ich mit Deiner Kritik noch nicht so viel anfangen, weil ich den Eindruck habe, dass Du von der Geschichte etwas anderes erwartest hast, als ich ausdrücken will.

Mir geht es eben nicht um eine "spannende" Geschichte, sondern eine absurde. Ich will auch nicht alles erklären, sondern mehr andeuten und der Fantasie Raum lassen. Ich weiß aber noch nicht, ob ich vielleicht wirklich zu viel andeute und der Leser nicht mitkommt.

Bin gespannt auf weitere Rückmeldungen auch zu den weiteren Teilen der Geschichte.

 
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Hallo SebasTEAan

Gemäss Nickname bist du Teeliebhaber? Ich trinke lieber starken Kaffee, und zu diesem lese ich gerade deinen Einstand. Also die Idee, die Naturgesetzte im Universum, und im speziellen auf der Erde als juristische Grösse zu sehen, ja das ist stark, wie mein Kaffee.
Leider präsentierst du mir dann bei der Umsetzung nur dünnen Tee.

Nun war es ihm doch wieder passiert: Kurt stand mitten in einem Café und alle starten ihn an - nicht einfach vorwurfsvoll, vielmehr entsetzt. Sie starrten ihn an als sei er ein Geist. Kurt stammelte eine Entschuldigung und flüchtete - durch die Tür.
Bereits hier könntest du noch stärker meine Neugier gewinnen, Vorschlag:
"Sie starrten ihn an[Komma] als sei er ein Geist. Kurt stammelte eine Entschuldigung und flüchtete, wie er eingetreten war - durch die geschlossene Tür."
Damit hättest du bereits den Konflikt aufgezeigt und ich bin gespannt, wie es mit Kurt weitergeht.

Kurt war kein Geist. Seine Probleme waren weniger mystischer oder postmortaler als vielmehr kultureller Art. Kurt war nicht von hier - in keinerlei Hinsicht. Er hieß auch eigentlich nicht Kurt, aber das war nun wirklich nicht so wichtig. Bedeutender war, dass er aus einem anderen Universum stammte. Obwohl er nun schon fast 10 Jahre in diesem Universum, in dieser Galaxie und eben hier auf der Erde, in Europa, in Deutschland, in Hanau wohnte, waren ihm viele der lokalen Sitten einfach noch nicht so in Fleisch und Blut übergegangen, wie den Einheimischen.
Hier erinnert mich Kurt an Douglas Adams Ford Perfect aus "Per Anhalter durch die Galaxis". Leider erfahre ich im weiteren Text so gar nichts über deinen Charakter, du beschränkst dich darauf, dem Leser zu erklären, wie Kurt "unsere" Naturgesetzen eher so als Richtlinien sieht und vergisst, sich daran zu halten.

Zum Glück waren die Zeugen seiner Verfehlungen bisher noch jedes Mal so schockiert gewesen, dass sie einander umgehend versicherten, dass das Gesehene nie passiert sei.
Hier wünschte ich mir, du würdest an (lustigen) Beispielen Kurts Verfehlungen erlebbar machen.

Fazit: Die Idee ist klasse, der Text ist aber zu kurz und oberflächlich, als dass er der Idee gerecht wird.


Viel Spass noch,
Gruss dot

 

Hallo sebasTEAan,
mir gefällt die Idee Deiner Geschichte sehr gut. Was wäre, wenn wir uns nicht nach den Naturgesetzen richten müssten? In der Reihenfolge der Geschehnisse erscheint es für mich etwas unübersichtlich. Auf jeden Fall hat sie das Zeug zu mehr, ein Buch, oder ein Computerspiel?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sebasTEAan,

wieder diese vielen Absätze ... Aber gut, musst du für dich entscheiden, ich finde noch immer, es wirkt irgendwie hilf- oder ruhelos. Ich will dir da nicht zu nahe treten, wenn diese Schreibweise andere Hintergründe hat und habe dir bei deiner anderen Geschichte schon einen Tipp dazu geschrieben, der vielleicht anwendbar ist.

Ansonsten:

Kurt stand mitten in einem Café und alle starten ihn an
- starrten

Kurt war kein Geist.
Warum "kein" kursiv? Ist vielleicht Geschmackssache, aber ich finde, das braucht es nicht.

Gegen auch nur gegen eines dieser unzähligen, komplizierten „Naturgesetze“ zu verstoßen
- Ein "gegen" zu viel.

Einmal hatte er eine so wunderschöne entdeckt, dass er nicht hatte widerstehen können und sie pflückte, um sie mit Nachhause zu nehmen.
- nachhause oder nach Hause

Mit deinen Kursivstellungen habe ich so meine Probleme, manchmal passen sie gut, manchmal empfinde ich es so, als würde dem Satz, bzw. mir als Leserin, eine bestimmte Betonung aufgezwungen. Das hat meinen Lesefluss immer an manchen Stellen gebremst.

Die Idee deiner Geschichte hingegen finde ich großartig. Und auch die kleinen Absurditäten mag ich total. Wie dein Protagonist "diese Sache mit den Aggregatzuständen" beschreibt, fand ich echt liebenswert und hat mich zum Schmunzeln gebracht. Auch das Ende fand ich schön, Kurt als Florist, wo er doch auf seinem Heimatplaneten (seiner Heimatgalaxie, wie auch immer) die fünffache Todesstrafe für’s Blumenpflücken bekommen hat ;)

Ich gebe khnebel und dotslash aber recht, daraus könntest du noch einiges machen. Vielleicht entwickelt sich das ja noch mit der Zeit.

Viele Grüße
RinaWu

 

Ich habe mal einige Absätze herausgenommen und vor allem alle Leerzeilen. Der Text ist ursprünglich in markdown geschrieben, wo Leerzeilen immer zum trennen von Absätzen benutzt werden.

Außerdem habe ich die Geschichte etwas ausgebaut. Insgesamt möchte ich die Geschichte weiter episodenhaft ausbauen.

 

Hallo Sebastean,
kennst du den Roman: Ich und die Menschen ?

Deine Geschichte hat mich total daran erinnert, also, falls du es noch nicht gelesen hast, es ist lesenswert.

Kurz noch zu deiner Geschichte. Also ich denke, dass da viel Potenzial dahinter steckt, aber du erzählst ein paar Situationen nur, die ich gerne genauer "miterlebt" hätte.

Zum Beispiel schreibst du: Schon direkt bei seiner Ankunft hatte er für Aufruhr gesorgt, als er mitten in einem Tisch erschienen war, der sich im Aufenthaltsraum der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik befand. Diese musste sogar vorübergehend geschlossen werden, weil alle Patienten aufgrund dieses Ereignisses entlassen wurden.

Es ist einfach lebendiger, wenn man bei solchen Szenen mit beim Prota dabei ist, als es nur erzählt zu bekommen.

Viele Grüße,

Saana

 

Hallo und auch von mir herzlich willkommen hierorts,

lieber sebasTEAan!

Was zuerst auffällt ist die Vorherrschaft des (Hilfs)-Verbes „sein“, zB

Er war in Gedanken gewesen und einfach durch die Wand hineinspaziert
dabei kann Kurt (ohne Helm und ohne Gurt?) nicht nur in Gedanken sein, sondern auch drin versinken. Wie gesagt, nur ein Beispiel, wie man des Problems in einem Satz halbiert, statt war … gewesen besser war … versunken.

Und warum wird der Konjunktiv irrealis gemieden wie die Pest, als wäre alles indirekte Rede, dies ist ja nun hier überhaupt nicht der Fall

Sie starrten ihn an, als sei [besser: wäre] er ein Geist.
Gelegentlich wird auch Bürokratendeutsch verwendet, wie hier im Appendix
Kurt war nicht von hier - in keinerlei Hinsicht.
Der mir beweist, dass Kurt eben doch „von hier ist“ – warum sonst der Appendix?

Auch für Außerirdische gilt das sehr irdische Gebot im nhd., Zahlen/Ziffern bis zwölf auszuschreiben

schon fast 10 Jahre
Außer einigen Füllseln wäre hier auch das Komma entbehrlich
…, waren ihm viele der lokalen Sitten einfach noch nicht so in Fleisch und Blut übergegangen, wie den Einheimischen.
Schließlich leitet die vergleichende Konjunktion keinen vollständigen Satz ein, besser also
…, waren ihm viele … lokale… Sitten … noch nicht … in Fleisch und Blut übergegangen wie den Einheimischen.
Ähnlich hier
…, dass … Ärzte und Pfleger nicht … erklären konnten, inwiefern … Patienten gestörter seien als sie selbst.

Mit den Infinitivsätzen hastu’s besonders
Es gab viele anerkannte Gründe andere Lebewesen - sogar der eigenen Art - zu ermorden.
Morden ist abhängig vom Substantiv „Lebewesen“, also Komma
Es gab viele anerkannte Gründe[,] andere Lebewesen - sogar der eigenen Art - zu ermorden.
Ich hoffe, es ist nur vom Tyrannenmord die Rede und Du nicht auf dem Dschihad bist …

Völlig undenkbar aber war es[,] durch Festkörper hindurch zu gehen.
Hindurchgehen (wie auch sein Infiniti mit zu) ein Wort!
Wer das wagte, von dem erwartete man nicht einfach[,] nur zu sterben - man erwartete von ihm[,] bereits tot zu sein.
Ist das nicht der blanke Unsinn, wenn einer schon tot wäre?
Gegen auch nur gegen eines dieser unzähligen, …
Hastu wahrscheinlich bisher hartnäckig übersehen, das gedoppelte gegen.

Vor allem aber durfte man keine Flüssigkeiten einatmen.
Muss also die Luftfeuchtigkeit abgschafft werden … oder?

Naja, meint der

Friedel,
wolln ma' schau'n, wie't so wird. Und'n schönen Restsonntag!

 
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Weil ich's einfach zu oft hier lesen muss:

Friedrichard schrieb:
Auch für Außerirdische gilt das sehr irdische Gebot im nhd., Zahlen/Ziffern bis zwölf auszuschreiben
Gerade du, Friedel, der du für viele hier im Forum so eine Art oberste Instanz für Orthografie, Grammatik und den ganzen Kram darstellst, solltest nicht auch immer wieder diesen fragwürdigen Quatsch unters Volk streuen.

Was zum Henker ist an 12 unattraktiver als z.B. an 13 oder 15 oder 49?
Bis auf ganz wenige Ausnahmen (42, Jahreszahlen, Hausnummern etc.) sollten in literarischen Texten alle Ziffern und Zahlen ausgeschrieben sein.


Das wollte ich schon lang einmal sagen.

offshore

 
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Zitat von mir

Auch für Außerirdische gilt das sehr irdische Gebot im nhd., Zahlen/Ziffern bis zwölf auszuschreiben

Gerade du, Friedel, der du für viele hier im Forum so eine Art oberste Instanz für Orthografie, Grammatik und den ganzen Kram darstellst, solltest nicht auch immer wieder diesen fragwürdigen Quatsch unters Volk streuen.
Woll'n ma' nich' übertreiben,

lieber ernst!

Was ist an Geboten fragwürdig?, frag ich mich, und dass Du Dich erregst über Regeln und Brauchtum, die historisch gewachsen sind, verwundert mich. Klar. kann man alle Zahlen ausschreiben. Aber was ist mit einer schlichten Identifikations- oder Telefonnummer mit Vorwahl (Staat und Ort, natürlich so natürlich, wie solche Dinge nur sein können) "unattraktiver" als wenn der Erdenbewohner Nr. siebenmilliardenundeinhundertmillionen...einhundertundeins begrüßt wird?, denn die Frage

Was zum Henker ist an 12 unattraktiver als z.B. an 13 oder 15 oder 49?
ist falsch gestellt, warum sollte zwölf attraktiver sein als 13?

Tatsächlich ist die Schreibung von eins bis zwölf historisch gewachsen und, wenn man so will, Brauchtum und Gewohnheit. Es heißt ja gemeinhin nicht ohne Grund „üblicherweise“ werden 1 – 12 ausgeschrieben (sollte in der Grenze ein unbewusster Respekt vor der dreizehn bestehen?). Aber auffällig ist schon, dass elf und zwölf nicht einfach eins- und zweizehn heißen und Reste des Duodezimalsystems wachhalten, das älter ist als das Dezimalsystem und erst recht die boolsche Algebra.

Nach dem Duden und mutmaßlich auch beim Wahrig „kann“ man ausschreiben, man muss aber nicht. Mir jedenfalls sind die ersten zwölf Ästhetik genug.

Gruß

Friedel

Das wollte ich schon lang einmal sagen.

 
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Friedrichard schrieb:
Was ist an Geboten fragwürdig?, frag ich mich, und dass Du Dich erregst über Regeln und Brauchtum, die historisch gewachsen sind, verwundert mich.

Na komm, Friedel, du hast doch wohl kapiert, was ich mit meinem Beitrag sagen wollte, oder?

Friedrichard schrieb:
Tatsächlich ist die Schreibung von eins bis zwölf historisch gewachsen und, wenn man so will, Brauchtum und Gewohnheit.

Das weiß ich natürlich. Aber auch wenn's hundertmal historisch gewachsen ist, ändert das nichts daran, dass die Mehrzahl der heutigen Leser nicht ausgeschriebene Zahlen in literarischen Texten einfach nicht für besonders hübsch hält, eben für unattraktiv. Und deshalb finde ich es fragwürdig, an einer "Regel" festzuhalten, die einfach nur noch willkürlich erscheint.

 
Zuletzt bearbeitet:

... ändert das nichts daran, dass die Mehrzahl der heutigen Leser nicht ausgeschriebene Zahlen in literarischen Texten einfach nicht für besonders hübsch halten, eben für unattraktiv.

Hastu Allensbach oder Bertelsmann konsultiert oder wie darf ich die Mehrzahl verstehen bei welcher Grundgesamtheit? Ich bin in solchen Dingen noch nie befragt worden ... Wäre noch zu fragen, was die Mehrzahl "der heutigen Leser" so lese ...

Na, Hauptsache, es schaut hübsch aus!, sagt der

Friedel

 

So, genug jetzt.
Leute, lasst doch bitte diese Grundsatzdiskussionen unter den Geschichten, dazu dürft ihr euch gerne in blogs oder der Kaffee-Ecke austoben. Alle weiteren Beiträge ohne direkten Bezug zur Geschichte werden entfernt.
Danke fürs Verständnis.

 
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Friedrichard vielen Dank für eine ausführliche Kritik zu den ersten beiden Teilen. Da hast du dir viel Arbeit gemacht. Jetzt habe erstmal einiges an Arbeit …

Wer das wagte, von dem erwartete man nicht einfach[,] nur zu sterben …

Das wäre ein anderer Satz, als ich beabsichtigte, da sich das "nur" auf "erwartete" bezieht und nicht auf "zu sterben".

Ich hoffe, es ist nur vom Tyrannenmord die Rede und Du nicht auf dem Dschihad bist …

Ich rede von Krieg, Notwehr, Nothilfe und Autofahren -- wobei dies die Meinung Kurts widerspiegelt und nicht notwendiger Weise die des Autors ;-)

Vor allem aber durfte man keine Flüssigkeiten einatmen. Muss also die Luftfeuchtigkeit abgschafft werden … oder?

Luftfeuchtigkeit ist gasförmiger Wasserdampf, bzw. ein Aerosol. Aber ich schätze in diese Feinheiten hat Kurt sich noch nicht eingearbeitet.

Gelegentlich wird auch Bürokratendeutsch verwendet, wie hier im Appendix
Kurt war nicht von hier - in keinerlei Hinsicht.
Der mir beweist, dass Kurt eben doch „von hier ist“ – warum sonst der Appendix?

Bürokratie und die damit verbundene Sprache sind ein omniverselles Prinzip – wie die Liebe, oder das Verschwinden je einer Socke eines Paares beim Wäschewaschen. Das gibt es in jedem Universum.

Schließlich ist die Bezeichnung Kurts als "Außerirdischer" zwar nicht falsch aber zu kurz gegriffen. Das ist so als wenn man zu einem Außerirdischen Ausländer oder Nichteuropäer sagen würde. Er ist ein Außeruniverseller oder Extrakosmischer oder Außerweltlicher oder so. Bin für Vorschläge offen - "Außerweltlicher" gefällt mir bisher am besten.

@alle Das Ausschreiben von Zahlen bis zwölf ist eben keine Regel (mehr), sondern eine Konvention. Darüber kann man streiten, werde ich aber nicht. Vor allem weil ich's eigentlich ausgeschrieben auch schöner finde.

 
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Nix zu danken,

lieber sebasTEAan,

schon allein, dass Du a) Dich meldest und b) tatsächlich Fehler korrigierst und sogar den urspr. Text änderst, den Text also nicht für gottgewollt und unantastbar hältst, ist schon mal ein gutes Zeichen. Selbst alle literarischen Größen von Abraham (a Santa Clara) bis (Carl) Zuckmayer incl. der Weimarer Dioskuren G. & Sch. bekämen hier ihr Fett weg.

Aber jetzt zu Deinem statement:

Zitat von mir:
Wer das wagte, von dem erwartete man nicht einfach[,] nur zu sterben …
Das wäre ein anderer Satz, als ich beabsichtigte, da sich das "nur" auf "erwartete" bezieht und nicht auf "zu sterben".
Du hast den Satz unverändert gelassen, weil er ansonsten nicht Deine Intention träfe. Dass man also den Sinn verändert durch Kommasetzung (oder eben keine Kommasetzung) bei einer Infinitivgruppe („zu setzen“ in unserem Fall) ist Dir schon bewusst, darum muss ich scheinbar weit ausholen:

Grundsätzlich ist seit der 1996- bis 2006-er Reform Kommasetzung bei Infinitivgruppen freigestellt und zugleich werden Ausnahmen formuliert (wenn sie durch um, als, anstatt usw. eingeleitet werden, von einem Substantiv abhängen oder ganz einfach, wenn Missverständnisse aufkommen können). Letztgenanntes können wir getrost ignorieren, zeigt doch schon „meine“ Kommasetzung, dass zumindest ein Missverständnis aufkommen kann.
Bei Deiner Intention könnte der Satz in folgender Form hier stehen, um Missverständnisse (zumindest meines) auszuschließen: „Wer das wagte, von dem erwartete man *nur* nicht einfach zu sterben …“
Du ahnst, was kommt?
Der neuerliche Zwang zum Komma, denn das Sterben bezieht sich allemal auf ein Pronomen, das Platzhalter für ein Substantiv ist und das Relativpronomen „dem“ schließt sogar ein weibl. Substantiv, was auch ein Frauenname sein kann, aus, dass das „wer“ nur noch stellvertretend für ein mask. oder neutr. sein kann. Allemal müsstestu Dich für EIN Komma an einer der Stellen entscheiden, an denen statt des erforderlichen Kommas ein * steht.

Zitat von mir:
Ich hoffe, es ist nur vom Tyrannenmord die Rede und Du nicht auf dem Dschihad bist …
Ich rede von Krieg, Notwehr, Nothilfe und Autofahren -- wobei dies die Meinung Kurts widerspiegelt und nicht notwendiger Weise die des Autors ;-)
Der Dschihad (arab. = „sich bemühen“) ist – selbst nach Regeln „des Propheten“ auch die Verbreitung des Glaubens mit dem Schwert, kurz: Krieg!
Und ist ein Autor oder jeder beliebige Schreibende nicht für sein Geschriebenes verantwortlich? Selbst die Tippse, die das Diktiergerät erleiden muss ...

Zitat von mir:
Gelegentlich wird auch Bürokratendeutsch verwendet, wie hier im Appendix
Kurt war nicht von hier - in keinerlei Hinsicht.
Der mir beweist, dass Kurt eben doch „von hier ist“ – warum sonst der Appendix?
Bürokratie und die damit verbundene Sprache sind ein omniverselles Prinzip – wie die Liebe, oder das Verschwinden je einer Socke eines Paares beim Wäschewaschen. Das gibt es in jedem Universum.
Gilt nicht mal heute "universell", trotz Globalisierung - und Bürokratie kommt erst mit der frühen Staatenbildung auf. Dem Amazonasindianer mag vielleicht dämmern, was ihm bevorsteht, wenn er sich der Globalisierung unterwirft. Aber er trägt noch immer keine Socken …

Schließlich ist die Bezeichnung Kurts als "Außerirdischer" zwar nicht falsch aber zu kurz gegriffen. Das ist so als wenn man zu einem Außerirdischen Ausländer oder Nichteuropäer sagen würde.
Im engl. gibt es nicht nur den „foreigner“, sondern auch den „alien“ für den Ausländer …
Er ist ein Außeruniverseller oder Extrakosmischer oder Außerweltlicher oder so. Bin für Vorschläge offen - "Außerweltlicher" gefällt mir bisher am besten.
Ich behaupte mal, „der arme Poet“ ob mit oder ohne Elfenbeinturm gilt als nicht von dieser Welt

Zum Muttertext,

denn wie im richtigen Leben, haben Sätze – und wären sie nur nebensätzlich – Anfang und Ende. Hier wird der Anfang verpasst

Er war niemand[,] der auffallen wollte, und meistens passierte das auch nicht.
Und hierzu

… eines dieser sogenannten „Naturgesetze“, …
die Frage: Was wäre nicht „sogenannt“, selbst das „Wort“ wird „Wort“ genannt … Will sagen, „sogenannt“ ist eines der entbehrlichsten Attribute überhaupt, denn wüsstestu etwas, was nicht so genannt wird, wie es genannt wird?

@alle Das Ausschreiben von Zahlen bis zwölf ist eben keine Regel (mehr), sondern eine Konvention. Darüber kann man streiten, werde ich aber nicht. Vor allem weil ich's eigentlich ausgeschrieben auch schöner finde.
Was Dich noch mal ein Schüppchen sympathischer macht,

findet der

Friedel
Bis gleich!

 

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