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Kuhliesl und die Knuddelwutz

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30.09.2017
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Kuhliesl und die Knuddelwutz

Kuhliesel und die Knuddelwutz

In einem kleinen, verschlafenen Dorf wohnte einst ein Mädchen, das hieß Alicia. Das Mädchen lebte auf einem Bauernhof, und sobald es groß genug war, wurde es beauftragt, die jungen Tiere zu pflegen und zu hüten.
Als Alicia dann in die Schule kam, wurde sie jedoch, der Einfachheit halber, von allen „Liesel“ genannt. Sie fand recht schnell nette Klassenkameraden und ging auch gerne zur Schule.

Liesel musste, auch wenn ihre Klassenkameraden frei hatten, sich sehr oft um die jungen Tiere kümmern. Es gab sehr viele Kühe auf dem Hof, da der Bauer, dem der Hof gehörte, die Tiere züchtete und auch einige Preise für seine Zuchten gewonnen hatte.
Dieser Umstand führte dazu, dass man sie bald nur noch „Kuhliesel“ nannte. Sie wäre sehr gerne öfter mit ihren Mitschülern Eis essen, spielen oder einmal in Schwimmbad gegangen, doch auf dem Bauernhof gab es immer genug Arbeit für alle- auch für die Kleinsten. Ganz selten hatte Alicia frei. Nur in den Ferien war das anders. Immer, wenn sie ihre Arbeit erledigt hatte, durfte sie den restlichen Tag ganz für sich nutzen. Alicia war sehr glücklich darüber, dass sie jeden Tag mit Tieren zu tun hatte. Und auf dem Bauernhof, auf dem sie lebte, gab es- außer den Rindern- eine Menge verschiedener Tiere. Es gab Hühner, die leckere Eier lieferten, Gänse die an Weihnachten irgendwie verschwanden, ein paar Schweine, ganz viele Kühe und 2 Hofhunde. Ab und zu ließen die Leute auch ihre Pferde auf dem Bauernhof, denn der Bauer bot auch Übernachtungen für Leute an, die gerne einmal ihren Urlaub auf dem Hof verbringen wollten. So kam es durchaus vor, dass auch die fremden Pferde versorgt werden mussten. Liesel kümmerte sich gerne darum, denn von dem einen oder anderen Feriengast wurde ihre gute Arbeit mit einem kleinen Geschenk belohnt.
So erlebte Alicia jeden Tag neue Abenteuer mit den Tieren. Mal wurden neue geboren, mal wurden Jungtiere oder alte verkauft, oder waren plötzlich weg. So war der Lauf der Dinge. Jahrein, jahraus.

Dies alles machte Liesel nichts aus, bis..
… ein kleines Schweinchen durch das Dorf lief, hier und da schnüffelte.
Irgendwann kam es zu auch bei Alica vorbei. Sie sah ihm eine Weile interessiert zu und sagte: „He, kleines Schweinchen, müsstest Du nicht zu Hause im Stall sein?“ Darauf das Schweinchen: „Ach, das merkt doch keiner, wenn ich mich mal umsehe. Es gibt doch so viel Schönes auf der Welt. Und jeden Tag im Stall oder auf der Wiese sein, das ist auch langweilig. Schau mal- hier die Blumen, die riechen so gut… und… schmatz, die schmecken auch lecker!“ Das Schweinchen sah irgendwie niedlich aus, es hatte riesengroße Kulleraugen, die einen „Hab-mich-lieb-Blick“ hervorzauberten, dem zumindest Alicia nicht widerstehen konnte. „Hm“, sagte das Mädchen, „wie recht du doch hast. Vielleicht sollte ich auch einmal umher laufen und schauen, was es hier so alles gibt. Ich komme ja sonst nicht so oft weg von dem Bauernhof auf dem ich lebe. Es gibt da immer sehr viel zu tun. Magst Du mich vielleicht begleiten? Ich habe Ferien und jede Menge Zeit, da ich heute schon alle meine Aufgaben erledigt habe.“
So liefen die beiden durch Stadt und Land, sahen sich viele verschiedene Sachen an, und ernteten verwunderte Blicke ob der komischen Freundschaft. Fast die ganzen Ferien liefen die beiden Seite an Seite, wann immer Alica Zeit hatte. Eines Tages sagte das Schweinchen: „Ich glaube, wir werden uns bald nicht mehr sehen können. Die anderen Schweine sagen, man munkele ich sei nun alt und groß genug, dass ich umziehen muss.“

Alicia war schockiert, sollte das Schweinchen wirklich weit weg müssen? „Aber das geht doch nicht, ich habe dann ja niemanden mehr, mit dem ich meine Zeit verbringen kann.“ Tränen kullerten über ihr Gesicht. „Nicht traurig sein“, sagte das Schweinchen, „Du wirst bestimmt bald einen neuen Freund und Gefährten finden. Aus dir ist ja ein richtig hübsches Mädchen geworden. Da kommen bestimmt bald die Jungs und wollen Dich zur Freundin haben.“ „Ach Knuddelwutz“ – so hatte das Mädchen sein Schweinchen immer liebevoll genannt- „die liebste Freundin bist mir doch Du. Ich hätte so gerne, dass du hierbleibst.“ Alicia knuddelte ihre tierische Freundin.

Am nächsten Tag wartete Alicia ganz lange, doch Knuddelwutz kam nicht. Besorgt rannte sie zu dem Bauernhof, auf dem Knuddelwutz wohnte. Aufgeregt und mit seinen Flügeln flatternd kam ihr schon der Gockel entgegen: „Sie ist weg, sie haben sie heute früh abgeholt! Einfach weg, sie hatte keine Chance sich von uns zu verabschieden!“

Alicia war traurig, und wandte sich an den Bauern. Doch dieser sagte nur, es sei ihm egal. Das Schwein war verkauft, in ein anderes Dorf. Er hatte sein Geld. Aus. Ende. Damit war das Gespräch für den Bauern beendet. Völlig traurig lief Alicia nach Hause, dort ging sie ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer und weinte den ganzen Tag. Nicht einmal ihre Mutter, die sogar extra Liesels Lieblingsessen, Maultaschen, gemacht hatte, konnte Liesel aufmuntern. Betrübt ging Liesel ihren Arbeiten auf dem Bauernhof nach, und obwohl sie noch Ferien hatte, wollte sie nicht einmal mehr in die Stadt, um sich mit ihren Freundinnen zu treffen.
Eine lange, traurige Woche später musste Alicia wieder in die Schule, da die Ferien vorbei waren. Die Freude darauf war nicht wirklich riesig, sie konnte und wollte sich nicht auf die Schule und ihre Kameraden freuen. So machte sie sich, den Kopf hängen lassend, auf den Weg zur Schule. In der Schule selbst gab es eine kleine Neuigkeit: es war ein Neuer in der Klasse, dieser war vor kurzem in das Nachbardorf gezogen.

Das Mädchen starrte während des Unterrichts traurig vor sich hin, bis es von der Lehrerin zur Aufmerksamkeit gemahnt wurde. In der Pause fiel es jedoch wieder in die tiefe Traurigkeit zurück. Knuddelwutz fehlte ihm einfach.
Da der neue Klassenkamerad noch niemanden richtig kannte, setzte er sich, sein Pausenbrot kauend, neben sie und fragte, wieso sie denn „Kuhliesel“ genannt wurde und was sie denn so bedrückte. „Man nennt mich Kuhliesel, weil ich meist nach der Schule wieder auf dem Bauernhof die jungen Tiere, meistens Kühe, hüten und füttern muss. Das macht mir ja auch Spaß. Aber traurig bin ich, weil vor kurzem meine liebe und treue Knuddelwutz den Bauernhof, auf dem sie lebte, verlassen musste. Sie wurde verkauft, und ich konnte mich nicht einmal verabschieden. Dabei hatte ich sie doch so lieb gewonnen,“ antwortete Alicia monoton. Darauf erwiderte ihr neuer Klassenkamerad: „Das ist schade, aber falls es Dich tröstet- unsere Katze hat Junge bekommen, vielleicht magst Du die ja mal sehen? Die sehen recht lustig aus, da sind sogar welche dabei, die kleine Fleckchen haben. Sie sehen fast ein bisschen aus wie kleine Kühe.“ Irgendwie fand Alicia die Idee nicht schlecht, vielleicht konnte sie sich ja damit etwas ablenken, und so verabredeten sie die beiden für den nächsten Nachmittag.

Als Alicia den Hof ihres neuen Klassenkameraden erreichte staunte sie nicht schlecht. Es gab, ähnlich wie auf dem Bauernhof auf dem sie lebte, Pferde-, Kuh-, und Schweinställe! Der Junge spielte den Fremdenführer und zeigte ihr den gesamten Bauernhof. Es gab dort nicht nur viele Stallungen, sondern auch viele große Gerätschaften, z. B. einen haushohen Mähdrescher. Zuletzt gingen sie in einen kleinen Stall, dorthin hatte sich die Katze mit ihren Jungen verzogen. Er hatte nicht zu viel versprochen- die Katze hat 5 Junge. Begeistert stürmte das Mädchen auf die Katzenjungen zu. Das war eine kleine Sensation, 5 Junge auf einen Streich, so etwas hatte es noch nicht gesehen.
Gerade als sich das Mädchen bücken wollte, um die Katzenkinder zu streicheln, hörte es im Hintergrund ein Grunzen, das ihm irgendwie vertraut vorkam.
Neugierig drehte Alicia sich um- und tatsächlich- da stand Knuddelwutz! Die Kätzchen waren nur noch Nebensache, Hauptsache, sie konnte Knuddelwutz sehen! Sie rannte zum Schweinchen und drückte es fest an sich. Was für ein freudiges Wiedersehen.
Der Junge, der das Ganze beobachtet hatte, schlich sich währenddessen leise nach Draußen…
„Knuddelwutz, ich bin so froh, dich wieder zu sehen!“ begrüßte und herzte das Mädchen, die wiedergefundene treue Gefährtin. Auch Knuddelwutz freute sich riesig, grunzte genüsslich und vergoss ein paar Freudentränen. Mit einem kleinen Seitenblick auf die jungen Kätzchen sagte Knuddelwutz. „Jaja, die jungen finden bestimmt bald einen Abnehmer. Ich hoffe ja, dass mich keiner nimmt. Bestimmt werde ich nur gemästet und ende als Schinken in irgendeiner Metzgerei….“
Erschreckt blickte das Mädchen hoch. Knuddelwutz ein Schinken? Das darf nicht sein! Daran hatte Alicia gar nicht gedacht. Klar- das Schicksal stand wohl allen Tieren bevor, die einmal den Bauernhof verlassen mussten. Sie musste irgendetwas tun, Knuddelwutz durfte nicht verwurstet werden. Nein, das auf keinen Fall! Doch was tun? Vollkommen durcheinander verließ sie den Stall und suchte nach dem Jungen, doch dieser war nicht aufzufinden.
Auf dem Weg um die Futtersilos herum, in Richtung Bauernhof, prallte Alicia vor lauter Aufregung mit ihrem neuen Klassenkameraden zusammen. Bevor sie etwas sagen konnte, prustete der Junge los.
„Ich habe gesehen, wie Du dich mit dem Schwein unterhalten hast. Daraufhin bin ich zu meinem Vater. Er wird die Sau nicht weggeben. Du kannst sie immer hier besuchen“, sprudelte es aus ihm heraus.
Mit freudestrahlenden Augen umarmte das Mädchen den Jungen und gab ihm einen kleinen Kuss. So etwas hatte sie noch nie erlebt- dass sich jemand, der einen noch keine 2 Tage kannte, so für einen anderen Menschen einsetzt!
Von nun an hatte sie zwei gute Freunde- die Knuddelwutz, die sie jeden Tag besuchte, und die selbst bald Nachwuchs bekam, und den Jungen, der mittlerweile nicht nur ihr bester, sondern ihr richtiger Freund geworden war.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben und lachen sie noch heute.
Wenn du mal genau schaust, kannst Du sie vielleicht am Rande des Dorfes gemeinsam spazieren gehen sehen.
Was das lustige Trio so alles erlebt hat, das erzähle ich in einem anderen Buch, Du darfst dich darauf freuen!

 

Hallo Schlingel97,

und herzlich Willkommen!
Ich habe die Bemerkung "Kindergeschichte" aus dem Titel entfernt und den "Tag" (Rubrik) Kinder ausgewählt. Du kannst insgesamt drei Rubriken wählen, die inhaltlich mit dem Text konform gehen.
Scrolle dafür einfach ganz nach unten und gehe auf: Stichworte bearbeiten.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Schlingel!

Willkommen bei den Wortkriegern. Nach zwei Wochen Wartezeit sollst du nun endlich einen Kommentar bekommen. (Ein Tipp für die Zukunft: Wenn du dich selbst im Forum einbringst, also auch Kommentare zu Texten anderer schreibst, wirst du nicht so einfach übersehen. Ganz abgesehen davon lernt man durch das Nachdenken über Texte und das Kommentieren eine Menge über das Schreiben.)

Okay, dann zu deiner Geschichte:

Den Anfang finde ich viel zu berichtend. Wie sie zu ihrem Namen gekommen ist, was sie so tut - da passiert nichts (live, aktiv), daher ist das langweilig zu lesen. Und das ist für einen Textanfang nie gut. Am Anfang solltest du versuchen, Leser an die Angel zu kriegen. Warum sollten die Leser weiterlesen wollen, wenn nichts Spannendes, nichts Lustiges oder so passiert?

Das meine ich mit berichtend: Du schreibst: "So erlebte Alicia jeden Tag neue Abenteuer mit den Tieren." => Aber du erzählst nichts von diesen (angeblichen) Abenteuern. Abenteuer, das ist es, was die Leser lesen, erleben wollen. Du sagst aber nur: Da waren Abenteuer. Sollen sich die Leser die selbst ausdenken? Falls ja, wozu braucht es dann deine Geschichte?

"Liesel", "Alica". => Du wechselst zwischen den Namen. Das ist nicht so gut. Gerade Kinder, deine Zielgruppe, werden da ziemlich ins Schleudern kommen. Und wenn sie Liesel ist, so genannt wird, von sich als Liesel denkt, warum nennst du sie dann nicht nur Liesel?

Erst als das Schweinchen auftaucht, geht deine Geschichte richtig los, da wird es interessant. Ich empfehle dir, deine Einleitung zu streichen. Falls Infos aus der Einleitung wichtig sind, kannst du sie auch gut gestreut in der eigentlichen Geschichte einarbeiten.
Ein weiterer Vorteil, wenn du die Einleitung streichst: Der Leser wird nicht übergangslos von einer Geschichte, die in der Realität zu spielen scheint, in eine phantastische Märchenumgebung geworfen. Das kommt einem nämlich echt komisch vor, dass das ganz normale Mädchen Liesel aus unserer ganz normalen Welt überhaupt kein Problem damit hat, dass Schweine mit ihr sprechen. (Tun das die Kühe auf dem Hof auch, die Gänse, die zu Weihnachten geschlachtet werden ...?)

Hier kommt wieder so eine berichtende Stelle, mit der du was total Spannendes, Lustiges einfach übergehst:
"So liefen die beiden durch Stadt und Land, sahen sich viele verschiedene Sachen an, und ernteten verwunderte Blicke ob der komischen Freundschaft."
=> Der Leser will doch sehen, wie die anderen Leute auf die beiden reagieren und so weiter. Wenn du das weglässt, kommt man sich richtig betrogen vor um die tolle Geschichte!

So berichtend geht es in der Geschichte weiter:
„Ach Knuddelwutz“ – so hatte das Mädchen sein Schweinchen immer liebevoll genannt-"
=> Wenn du wirklich etwas über das Schreiben von Geschichten lernen willst, dann ergoogle dir "Show, don't tell". Wenn du das Prinzip verstanden hast, werden deine Geschichten hundertprozentig besser, garantiert.

Okay, das soll es sein von mir.

Grüße,
Chris

 

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