Was ist neu

Kuchenkrieg im Kindergarten

roy

Mitglied
Beitritt
11.03.2003
Beiträge
3
Zuletzt bearbeitet:

Kuchenkrieg im Kindergarten

Es war einmal ein Kindergartenfest. Um genau zu sein letztes Wochenende. Der ganze Kindergarten ist voller Kinder. Wie viele es sind, kann man nicht genau sagen. Sie laufen ständig durcheinander, kreuz und quer, hin und her. Wie durch ein Wunder bildet sich ein Kreis heraus, der an vier Erzieherinnen gefixt ist.

Die Kinder fassen sich quietschend an den kleinen Händen und fangen in hohen, piepsigen Stimmen an ein Kinderlied zu singen. Der dünne Singsang kann Steine erweichen. Die Gesichter der Eltern werden rührselig. Besonders die mitgebrachten Verwandten können sich dem ungewohnten Zauber nicht entziehen. Sie gucken auf die Kreiskinder, wie Kinder auf die Playstation. Die Kinder singen:

Da kommt die böse Fee herein, Fee herein, Fee herein
Da kommt die böse Fee herein, Fee her-ein.

Dornröschen schlafe hundert Jahr, .........

Und so weiter..dann kommt der Prinz, küßt das Dornröschen und es wird Hochzeit gefeiert.


Das Lied ist zu Ende und die Ordnung natürlich ebenfalls. Aus der Luft betrachtet muß der Anblick wie ein aufblähen, wie eine Kontraktion wirken. Und wie bei einem Muskel ziehen sich die Stränge auch wieder zusammen. Die Kinder rennen zu den Eltern.

Freudig werden sie auf den Arm oder an die Hand genommen.

Man fragt:
„Wollen wir einen Kuchen Essen gehen?“

Und man geht in den Kindergarten hinein, folgt dem Kaffeeduft, der in der Luft hängt. Tische biegen sich unter sahnigen Lasten. Sind das Torten! Kein Wiener Sacherkaffee kann mit den selbstgebackenen (Mutter) Kuchen eines Sommerfests im Kindergarten mithalten. Hier legen sich die Mütter richtig ins Zeug. Holen die guten-alten Rezepte aus der Küchenschrankschublade und haben den halben letzten Nachmittag backend in der Küche verbracht. Das Ergebnis dieser Backfreuden ist eine wahre Pracht. Heute wird niemand nicht voll des Lobes nach Hause gehen. Man weiß gar nicht, was man essen soll, denn die Auswahl ist zu überwältigend als das man alles versuchen könnte was man begehrt. Es gibt fast kein Schatten bei dem vielen Licht. Zwischendurch gibt’s die eine oder andere wenig bereichernde Backmischung von Dr. Ötker, der dann das passiert, was für sie vorgesehen ist. Auch im Kindergarten gelten die ehernen Gesetze des Marktes von Angebot und Nachfrage oder vielmehr setzt sich bei einem Überangebot Qualität durch! Also was geschieht gerechterweise mit der langweiligen Fertigbackmischung von Müttern die sich nicht so viel Mühe gegeben haben?

Zwei Stückchen werden gerade so gegessen (wahrscheinlich von dem säuseligen Ehemann) und den Rest muß die nahezu Rabenmutter wieder mit nach Hause nehmen.

Tja, Backmischung-Muttchen, von Petras Erdbeertorte war schon nach einer halben Stunde nichts mehr da!

Manchmal hat man halt keine Zeit. Beim nächsten mal sollte sich mehr Mühe gegeben werden!

Der Kuchenkrieg ist von den heiligen, guten Selbstback-Müttern gewonnen. Auch wenn die Verlierer vielleicht gar keinen Krieg geführt haben. Für die Gewinner ist es ein Sieg.

Der Lärm der Schlacht, der Rauch verzieht sich. Die Leute sind satt. So kommt träge Friedensstimmung auf. Bei dem gemütlichem Kaffe und draußen vielleicht einer ungesunden verantwortungslosen Zigarette, kann man die Situation genießen. Es ist schön das Leben zu beobachten und der Kuchenkrieg ist sicher auch nur für sehr komische Leute wichtig. Leute, die sich an jeder KLeinigkeit hochziehen können, welche die in allem einen Wettbeweb sehen und alles mögliche ernst nehmen. Welche die zu allem ein richtig und falsch, ein gewonnen und verloren finden. Welche Soldaten in den Tod schicken würden, weil sie in der Ehre gekränkt wurden! Oder vielleicht doch gar nicht so schlimme, nur welche die gern sarkastisch sind und Freude daran haben sich zu ganz "normaln" Situationen was "unnormales" auszudenken?

Den Krieg sollten wir mal bei Seite schieben und den Kindern zugucken. Das macht sanft. Es läßt in Gedanken des Aufbaus, statt der Zerstörung Platz finden, man kann nicht mal mehr an so was abgefahrenes wie einen Kuchenkrieg denken. Also ( ganz einfach):

Elternschaft schafft Frieden.
- oder
Schickt den Osama, den Bush, Blair und überhaupt jeden Erwachsenen einmal im Monat zu einem Kindergarten - Fest und der Weltfrieden ist gewiss.

-oder so.

Aber vergeßt nicht, die Unschuld liegt natürlich nur im Auge des Betrachters.

 

Hallo Roy,

In der Geschichte steckt der Versuch einer Satire drin, der allerdings in gewisser Weise untergeht. Ich hätte mich aufgrund des Titels und der Einleitung auf eine etwas subtilere Geschichte gefreut.

Mein persönliches Fazit - in dieser Version - 3 von 10 Rauchwolken und die Empfehlung einer Revision der Geschichte. Sie ist nicht schlecht; baucht aber IMHO noch etwas mehr Pfiff. :)

Regards,

Ryu - ki
(Koro no Ryu)

Ps: ich finde den letzten Absatz unpassend.

 

(Kuck, a Krieg im Kierkegard!)

Hm. Auch hier ist man etwas verwirrt; das Thema wurde ja schon zuhauf von Erna Blombecks oder sowas behandelt, also von den Humoristischen Hausfrauen, und auch von den Popliteraten (genauer: dem Barre, dem Stuckrad von) - da aber jeweils lustig.
Hier ist das ja irgendwie übertragen gemeint. So- satirisch, zeitkritisch.
Aber irgendwie- ich weiß nicht. Was war der Sinn der Sache?

Ienfach mal drauflosgeschrieben? - oder so?

Lustig fand ich übrigens dies:
"Tische biegen sich unter sahnigen Lasten."
Geil, irgendwie.

Hiermit entschuldige ich mich für die Mangelnde Substanz dieser Antwort.
All-Apologies

 

Der all-apologies Mann (oder Frau) hat es! Es war nämlich ein einfach Drauflosgeschreibe, weil tippen ja so´n Spaß macht. Ich bin halt nicht so oft bei Kinderfesten und dachte ich schreibste mal was von meinen Gedanken zu dem für mich sehr ungewöhnlichen Event. Da seht ihr mal, mit was für Gedankenmüll ich in meinem Leben klar kommen muß. Mir tut´s natürlich jetzt etwas Leid, daß andere dieses "Thema" wohl schon viel lustiger, tiefsinniger etc.etc. behandelt haben. Trotzdem hat´s mir Spaß gemacht. Allerdings gebe ich zu, daß ich wohlmöglich eine selsame Art von Humor habe. Und das "Übertragene" ist natürlich so-lala, aber es steckt doch ein Fünckchen Wahrheit drin, gell.

 

Hi roy,

ich mag den Text. Laß Dich nicht davon entmutigen, daß andere das Thema schon beschrieben haben. Who cares?! Außerdem haben sie bestimmt nicht Deine Sicht der Dinge gehabt. Also laß Dich nicht lumpen und stelle bald einen zweiten Text bei Kurzgeschichten ein.


peter

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom