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krimispezialisten gefragt

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04.04.2002
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71

krimispezialisten gefragt

ich schreibe einen krimi.

ich hätte zwei fragen und würde mich freuen, wenn mir jemand antwortete - das landeskriminalamt habe ich schon belästigt, die antworten nicht.

:susp:

frage 1: kann eine mordwaffe - hier eine axt - die zwei wochen in einem süßwassersee gelegen hat, noch dna-spuren aufweisen?

frage 2: der mord ist in kleinem dorf passiert, in dem ein kommissar wohnt.
a) wird der kommissar nicht auf die ermittlungen angesetzt, weil er im dorf wohnt (befangenheit; er ermittelt nicht gegen seinen cousin z.B.) ODER
b) wird er auf die ermittlungen angesetzt, WEIL er insider-infos haben kann?


claudine (bedankt sich)

:cool:

 

nunja, eine Spezialistin bin ich nicht, aber ich kann dir was über unseren Dorfsheriff erzählen :D

Der musste jedenfalls immer den ganzen Müll bearbeiten, der eben in besagtem Dorf passiert ist.

Soweit ich weiß, arbeitet die Poizei in Bereichen. Jedenfalls hat sich mal n befreundeter Polizist gefreut, als ich in "seinen Bereich" gezogen bin. Also wenn dein Kommissar nicht nur in dem Dorf lebt, sondern auch arbeitet, deutet wohl nichts darauf hin, dass er dort nicht auch ermittelt, oder gehört er zu den Verdächtigen?

Guck mal, da wohne ich jetzt, die Seite der Polizei fand ich schon immer besonders lustig, weil da jeder Polizist einzelnd vorgestellt wird :D

http://www.kpb-bergheim.de/dienst/pisued/wesselin/wesselin.htm#Bezirk 1

 

liebe anika,

köstlich, der link!

ich recherchiere ja wegen dem krimi permanent auf solchen seiten und habe schon sehr viel über das POLIZEIORCHESTER, den POLIZEISPORT (obligatorisch 4 stunden die woche) und MÜTZENBÄNDER (dienstrang!) erfahren.

seitdem gucke ich allen beamten auf die mütze.

du hast nicht zufällig noch kontakt zu dem dorfsheriff?

der muss doch BEFANGEN sein - also bei aggressiven kauzen mit dobermann geht man doch erst mal nicht vorbei, auch wenn sie verdächtig sind!


claudine (schickt den link auf ihre mail)

:D

 

Zu 1:
Die Frage kann man so nicht beantworten bzw. muß lauten: kommt drauf an. Ich gehe mal davon aus, daß die Axt in Blut getunkt war und nicht abgewaschen sondern einfach weggeworfen wurde. In dem Fall besteht eine Chance, nach 2 Wochen noch menschliche DNA nachzuweisen. In dem See sollte allerdings kein Leben sein, sonst holen sich die Krebse, Algen und Pilze das Blut bzw. verunreinigen es mit ihrer eigenen DNA.

Zu 2:
Wo der Kommissar wohnt ist nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist, für welchen Bezirk er während seiner Arbeitszeit zuständig ist. Was natürlich zusammenfallen kann.

r

 

lieber relysium,

vielen dank für deine antwort!

kein leben im see ...

mal sehen, wie ich das hinkriege ...


danke,

claudine (undercover)

:cool:

 

Geht es Dir eigentlich um die DNA-Spuren des Opfers oder des Täters? Für den Täter gäbe es noch wahrscheinlichere Möglichkeiten als Blutspuren, die ja im Normalfall vom Opfer stammen - üblicherweise ist es aber eher der Täter, dem man was nachweisen will...

 

hallo häferl,

es geht mir um die dna-spuren des täters.

was für spuren meinst du sonst noch? fusseln zum beispiel?


claudine (schaut dich gespannt an)

 

Das kannste knicken. Ich dachte, du meinst Blut an der Axt vom Opfer.
Vom Täter wirst du nach 2 Wochen im Wasser garantiert nichts mehr nachweisen. Schon nach 2 Minuten nicht.

r

 

Kommt drauf an - hat die Axt einen Holzgriff, kann zum Beispiel ein Stück Fingernagel darin stecken bleiben, das kann beim Zuschlagen passieren, wenn man sie blöd hält...
Oder es könnte sich auch dort, wo der Übergang vom Holz zum Metall ist, ein kurzes Haar verfangen haben, das er beim Abwischen nicht sieht. ;)

 

Haar ist natürlich immer gut. Das hält sich eine Weile.

Fingernagel, na ja. Irgendwie sehr konstruiert, daß da nicht nur etwas abbricht, sondern auch noch im Griff steckenbleibt.

Gilt für das Haar natürlich auch. An den Händen hat man nicht so viele Haare...

r

 

also eins von beidem wird es dann wohl sein müssen ...

ich könnte natürlich auch schreiben, die dna-untersuchung der axt hätte nichts gebracht.

wenn ich ja überhaupt eine ahnung von diesen untersuchungen hätte.

aber sie finden ja noch bei 18 jahre zurückliegenden mordfällen dna-spuren ...!

reichen fingerabdrücke?


claudine (keine ahnung)

:shy:

 

Auf der Axt wirst Du vermutlich keine Fingerabdrücke mehr finden, wenn sie zwei Wochen im Wasser war, außerdem auf Holz überhaupt schlecht, außer sie ist noch so neu, daß der Lack noch drauf ist.

Der Täter könnte einen Ring tragen, dessen Muster sich ins Holz (bei einer neueren Axt in den Lack) eingekerbt hat. ;)

 

hallo häferl,

die axt ist neu ...

das mit dem ring ist auch eine gute idee.

ihr seht, ich sortiere das terrain.

jetzt hat mir übrigens noch jemand den folgenden herrlichen link geschickt:


http://www.benecke.com/fe_faq.html


das ist ein forensiker, der im netz allerlei auskünfte gibt, leider nur auf englisch, aber die seite an sich verleitet schon zum geschichenschreiben ...


"Dr. Benecke, I was referred to you by Moerten Starkeby ..."


claudine (plant eine geschichte mit einem protagonisten namens Moerten Starkeby)

 

Das ist ja eine echt super-informative Seite, die Du da gefunden hast! :thumbsup:
(Die Auskünfte gibt er aber auch auf deutsch. ;))

Schönen Tag,
liebe Grüße,
Susi :)

 

die seite ist eine fundgrube (für geschichten)!

der erste satz einer geschichte

"Ich wurde von Moerten Starkeby an Dr. Bernecke verwiesen."

ist doch stark.


claudine (kaut auf dem stift)

:cool:

 

hmm... ich hab jetzt mal nicht alles gelesen, aber es ging ja eh nur um die Axt, oder? Mir ist noch eingefallen, dass ich kaum Leute in diesem Bereich kenne (jetzt mal Justiz-Vollzug-Beamte eingeschlossen), die in dem Ort arbeiten, in dem sie wohnen. Zwar oft in der selben Stadt (auch nicht immer), aber eher selten im selben Stadtteil. Eine Begründung haben die auch: Sie wollen ihren "alten Bekannten" nicht im Supermarkt über den Weg laufen, weil sie auch mal frei haben wollen. Besonders gut sind die Leute nämlich nicht immer auf sie zu sprechen ;) Klar kann dein Protagonist da trotzdem arbeiten und wohnen. Dann könnte man evtl. auch dieses Problem einbeziehen ;)

 

Mit der Axt kann ich dir nicht helfen aber mit dem Komissar kann ich.
Der Kommentar wird nicht auf denn Fall angesetzt weil ehr zu viel Kontakte hat und sonst manche schützen könnte.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

 

woher hast du dieses Wissen? Aus Fernsehkrimis? :D Oder steckt da wirklich was hinter?

 

Hallo Claudine,

DNA-Spuren vom Täter auf der Axt sind auch im See nachweisbar, vorausgesetzt es gibt nicht "zuviel mikrobiologisches Leben" im See. Das Problem liegt eher darin, geeignete Träger der DNA-Spuren zu definieren. Der Täter wird (wenig glaubhaft) weder Haare noch Fingernägel um den Stiel gewickelt haben. Die Spuren wären also nur von Blut oder vom Schweiß stammen (schon eher möglich). Doch der Schweißfilm ist so dürftig, dass es schwierig werden dürfte, ihn nach einer gewissen Lagerzeit im See nachzuweisen. Aber, warum muss die Axt im See liegen? Die Uferböschung könnte es vielleicht auch tun. Und dann könnten sich eventuell auch Blutspuren des Täters finden, weil er z.B. die Axt geschärft und sich dabei verletzt hat.

Die von dir gestellten Fragen werden von den LKA´s aus verständlichen Gründen kaum beantwortet werden. Ich habe allerdings positive Erfahrung bei der Ansprache der LKA gesammelt. Bei begründeter Anfrage erhält man auch unter Hinweis darauf, dass man ein belletristisches Manuskript bearbeitet, Antwort. So habe ich mir einen "kleinen Kontakt" zu einem LKA geschaffen.

Deine letzte Frage, bezügl. des Kommissars, muss anders beantwortet werden. Heute herrscht bei der Kripo die Spezialisierung vor. Für Tötungsdelikte ist in den Kirminalinspektionen i.d.R. das Kommissariat 1 (K1) zuständig (vielleicht gibt es Abweichungen in den Bundesländern). Und wenn dein Prot in einem solchen tätig ist, kann er - unabhängig von seinem Wohnsitz - den Fall bearbeiten.

Ich wünsche dir jedenfalls "fröhliches Morden".

Viele Grüße
Hannes

 

Ich bin kein grosser Spezialist, aber...

..wenn die Tatwaffe keine DNA-Spuren mehr aufweist, lässt sich doch sicherlich auf anderem Wege feststellen, was der Mörder getragen haben könnte oder wo der Mord passierte. Auf diesem Wege, kannst Du doch die Geschichte auf den besinderen Weg lenken, der Dir vorschwebt. Nun ja, Opfer wehren sich immer wieder, das musste ich bisher leider immer wieder feststellen. Die halten einfach nicht still und zapeln im Todes kampf herum. Da haut man schon mal daneben. (Hohoho! kleiner Scherz)
Ausserdem kann der Mörder sich doch selbst aun einer unebenen Stelle im Griff verletzt oder beim daneben schlagen eine Wunde zugefügt haben. Blutspuren wären dann in den Kleidungsstücken des Opfers. Oder Blutspuren in und an persönlichen Sachen des Täters. Die müssen gereinigt werden. Und irgendwer kriegt ja doch mal was mit.

Zu dem Dorfsheriff muss ich Dir sagen, das ein Ermittler, der auf diesen Fall angesetzt werden soll, bestimmt, den Rat eines vor Ort lebenden Informanten hinzuzieht. Aus dem Duo lassen sich im Laufe einer Geschichte, dann sehr schöne differenzen untereinander oder weitere informationen hinzufügen. Wäre doch ziemlich ungewöhnlich, wenn die Behörden, den Informationsvorsprung nicht nutzen würden. Du kannst ja auch die Beiden getrennt voneinander ermitteln lassen. Vielleicht wird dem Dorfsheriff ja nicht das ganze Spektrum an Informationen zugetragen und so muss er auf eigene Faust, ausserhalb seines zuständigen Bereiches ermitteln. Na ja, wer lässt sich schon gerne das Zepter aus der Hand nehmen.

Hoffe ich konnte Dir noch ein paar denkanstösse mitgeben und wünsche Dir eine blühende Phantasie.
Gruss

 

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