Was ist neu

Johnny

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26.08.2002
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Anmerkungen zum Text

Nach den ersten beiden Kommentaren einige Änderungen 19.2.23
Weitere Änderungen am 23.2.23
Und 6.8.24

Johnny

Unsere Lage ist aussichtslos und wir dürfen nicht weg. Die lassen uns nicht.
Weil die Straße wichtig ist, sagt Bojko.
Ist ein paar Minuten her, da sah es noch besser aus. Unsere Stellung war so gut wie unbesiegbar, uneinnehmbar, an der konnten die Schweine sich die Zähne ausbeißen. Seit der Hippie bei uns war. Johnny.
Kam nach dem Angriff vor drei Tagen.

Bevor sie kamen, hatte uns das Schweinepack richtig zugebrettert, scheiß Splittergranaten, und am Ende wurde es knapp.
Es sah nicht so aus, als hätten wir gewonnen. Überall lagen unsere Toten verstreut herum – also eigentlich nicht sie, sondern jeder von ihnen lag verstreut herum.
Kovalenko neben mir lebte noch, obwohl ihm so einiges fehlte. Er schaute mich an, als ob ich ihm sagen sollte, wohin seine Beine verschwunden sind. Auch ein Arm war weg, mitsamt Schulter. Das ist wahrscheinlich das, was ein Journalist einen verlorenen Kampf nennt – selbst wenn man so aussieht wie Kovalenko, als hätte der einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren; und für die, die zu Hause sind, stimmt das, vermute ich, die sehen das so. Kovalenko fing an – nein, nicht zu schreien – er schluchzte und das war übel. Er schluchzte und blutete, bis er hinüber war.




Danach, in all dem Rauch und dem Geschrei, keine paar Minuten nach der ganzen Knallerei, tauchte Johnny auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher. In so etwas wie Bettlaken gewickelt, Bart und lange Haare, kommt er auf mich zu; ich war zu überrascht, um ihn abzuschießen; er bleibt stehen, hebt die Hand zum Gruß und sagt: „So. Hier bin ich.“
Ich sage: „Was?“
Er: „Hier bin ich.“ Und dann: „Du hast um Hilfe gebeten.“
„Was habe ich?“, frage ich.
Von der Seite haben ihn zwei im Visier, ich gebe ein Zeichen, sie sollen warten, kann keiner von den Schweinen sein, sieht ja ganz anders aus, keine Uniform, kein Helm, nichts.
„Du“, sagt er. „Du hast gebetet, und jetzt bin ich hier. – Vorhin. Hast es mehrmals gesagt: Gott steh’ uns bei, oh mein Gott steh’ uns bei. Stimmt?“

„Ja“, sage ich. „Schon. Und?“
„Mein Vater schickt mich. Ich bin die Hilfe.“
„Und was?“, sage ich. „Mit was bist du die Hilfe?“
„Ich kann schießen“, sagt er. Weil ich nicht gleich antworte, verdreht er die Augen. „Bring mich zum Kommandanten“, sagt er. „Brauch eins von euren Outfits, schau mich an, alles retro. Und einen Helm wie ihr und was, womit ich schießen kann; bei uns über'm Kamin hängt noch ein Wurfspieß.“




Der Chef betrachtet ihn eine Minute lang.
„Ich weiß nicht, ehrlich“, sagt er.
„Immer dieses Gezweifel. Was soll ich machen?“, sagt Johnny. „Einen Toten wieder aufstehen lassen?“
„Ja, das ist es“, sagt Bojko und lacht.
Ich hab’ keinen Schimmer, was in ihm vorgeht, falls es in ihm noch einen Ort gibt, an dem was vorgehen kann.
„Keine gute Idee“, sagt Johnny. „Ohne dass man die vorher flickt, hätten die wenig Spaß damit.“ Er zwinkert.



Hört sich vermutlich so an, als hätte mir jemand den Schädel aufgesägt, mein Hirn rausgenommen und gegen gekochten Blumenkohl ausgetauscht. Aber so war es. Dann folgte ein höllisches Wunder. Die Schweine ließen ja nicht lang auf sich warten. Sie wussten, dass nicht viele von uns übrig waren. Doch Johnny, der hatte die Wahrheit gesagt – er konnte schießen, und wie! Er traf ohne zu zielen, er traf sogar ohne hinzuschauen, er ballerte einfach herum und traf; er sprang aus dem Graben, rückte vor und war unverwundbar, wirklich, mitten im Feuer, die Geschosse trafen ihn, alles egal, er stolzierte weiter wie ein verdammter Hahn auf dem Hühnerhof und machte sie platt wo auch immer sie waren.
Nach jedem Gemetzel ließ Bojko die Arme, Beine, Köpfe und Innereien einsammeln und erwartete von uns, das zu sortieren. Die Idee, alles zusammenzunähen und wieder lebendig zu machen, die hatte sich in ihm festgesetzt wie ein Bandwurm im Darmtrakt. Da müssen die Sachen vollständig beieinander sein, wie bei einem Scheiß-Puzzle.
Jeder, der mal dabei war, der weiß, dass zusätzlicher Irrsinn nicht ins Gewicht fällt; es geht drum, so zu tun, als ob alles in bester Ordnung wäre, und wenn da was winzig klein Irres dazu kommt, dann ist das, als würde einer in den Ozean eine Träne tropfen lassen oder einfach reinrotzen, jedenfalls was in der Art, dass es nichts ändert.



Jetzt sind wir erledigt. Stellt euch das vor, was normalerweise aus einem Kuhhintern tröpfelt: Genau so ist die Situation. Verflucht, da kommt er zu uns, blutbespritzt, und sagt: „Vergebt mir, meine Brüder, doch ich muss euch verlassen.“
„Was? Warum?“, rufen wir. „Es läuft doch!“
„Gewiss“, sagt er. „Aber ihr seid nicht die Einzigen, wisst ihr, und vorhin, da haben die anderen gebetet. Um Beistand. Wurde erhört, hab’s eben erfahren. Heißt, bin jetzt erst mal im anderen Team.“ Er lacht. „Aber dauert ne Weile, ich muss mich erst umziehen. Nix überstürzen. Da könnt ihr noch über alles nachdenken. Die Wahl habt ihr.“
Es ist sein Ernst. Später gibt er seine Sachen ab. Zieht seine alten Fetzen an und verschwunden ist er.



„Wir müssen jetzt weg“, habe ich Bojko gesagt.
„Na sicher“, hat er geantwortet. „Gute Idee. Gar kein Problem. Ich ruf’ am besten gleich beim Oberkommando an und sag’ denen, wir müssen die Stellung räumen, weil uns demnächst der Sohn Gottes angreifen und über den Haufen schießen wird. Vielleicht schaffen wir's noch zum Abendessen nach Hause.“

Katharina kommt mir in den Sinn und dass sie vielleicht genau jetzt ihre Paprikakartoffeln macht.
Irgendwo habe ich mal gehört, dass man immer die Wahl hat.
Und dass es am Ende darauf ankommt, was wir getan haben werden. Und zwar jeder von uns. Da könnte schon was dran sein, denke ich, überprüfe noch einmal das Magazin der Knarre und warte ab, was jetzt geschieht.

+bgu

 

Hallo @FlicFlac

Deine Geschichte ist zeitgemäß und aktuell.

Allerdings ist er voller Orthographie- und Zeitformfehlern - letzteres ziehst du (ungewollt?) konsequent durch die Story.
Du springst teilweise innerhalb eines Absatzes munter zwischen Präsens und Präteritum hin und her.

Außerdem bin ich ein wenig verzweifelt: Sind Joe und Jake ein und die selbe Person? Und wer ist dieser "Jase" (vertippt?)?

 

Hallo @FlicFlac

Deine Geschichte beginnt mit einem

Wieso das? Ein Fehler? Oder gehört das zum Titel: Krieg PUNKT. Hab ich nicht wirklich verstanden.

Die Lage ist aussichtslos und weg können wir nicht. Die Straße ist wichtig, sagt Bojko. Die lassen uns nicht.
Hier finde ich die Reihenfolge der Sätze nicht optimal. Es würde für mich mehr Sinn ergeben, den letzten Satz an die zweite Stelle zu nehmen, also: Die Lage ist aussichtslos und weg können wir nicht. Die lassen uns nicht. Die Straße ist wichtig, sagt Bojko. Das wäre rein vom Aufbau her logischer, ansonsten wirkt der zweite Satz mit Bojko so zwischengeschoben. Ausserdem - auch ohne Umstellen der Abfolge - sind das drei Satzbeginne mit 'Die'. Finde ich nicht so schön und würde das abwechslungsreicher gestalten.

Unsere Stellung war so gut wie unbesiegbar, uneinnehmbar, daran konnten die Schweine sich die Zähne ausbeißen.
Hier springst Du in der Zeitform. Die Geschichte beginnt im Präsens und hier dann plötzlich Vergangenheit, obwohl keine Rückblende oder so stattfindet (die kommt ja erst im nächsten Absatz).

also ich meine, nicht sie, sondern jeder von ihnen lag verstreut herum, ihr wisst schon.
Das direkte Ansprechen der Leser: Ich weiss nicht, finde ich etwas cheesy. Würde ich mir überlegen.

keine paar Minuten nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Jim auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher
Jim oder Joe?

Danach, in all dem Rauch und dem Geschrei, keine paar Minuten nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Jim auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher. In so etwas wie Bettlaken gewickelt, Bart und ziemlich langes Haar, kommt er auf mich zu; ich war zu überrascht, um ihn abzuschießen; er bleibt stehen, hebt die Hand zum Gruß und was sagt er?
Hier munteres Durcheinander der Zeitformen. Würde den Text nochmal danach abklappern, also ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das gewollt ist.

„Du hast um Hilfe gebeten.Vorhin.“
Leerschlag zwischen die beiden Sätze.

Ich zögerte und er verdrehte die Augen.
Ab hier dann wieder Vergangenheit, obwohl vorher ein Abschnitt Präsens war.

Der Chef ist zögernd froh über die Unterstützung.
Seltsame Formulierung. Vielleicht Der Chef zögert, ist aber froh über die Unterstützung. Allerdings hast Du das Zögern eigentlich schon beim nächsten Satz drin, wenn der Chef sagt
„Ich weiß nicht, ehrlich“, sagt er.
Da muss vorher eigentlich nicht stehen, das er zögert, das wird hier eindeutig klar.

„Immer dieses Gezweifel. Was soll ich machen?“ sagt Jake. „Einen der Toten zum Leben erwecken?“
„Ja, genau, das ist es“, sagt Bojko und lacht. Ich hab keinen Schimmer, was in ihm vorgeht, falls es in ihm noch einen Ort gibt, an dem was vorgehen kann.
„Keine gute Idee“, sagt Jase. „Vorher müsst man die flicken, hätten sonst wenig Spaß damit. Aber Wasser habt ihr, stimmt? Wie wär's mit Wein?“
Bei diesem Abschnitt hatte ich Mühe mit den Namen. Wer spricht da? Also Bojko scheint der Chef zu sein, oder? Glaube, zumindest das habe ich geschnallt. Über die anderen Namen bin ich aber drübergestolpert und musste innehalten, weil ich im Text zurückging, ob ich irgendwas verpasst habe und um zu sehen, ob die bisher schon vorgekommen sind. Sind sie nicht. Naja, will sagen: Ich war hier kurz verwirrt und das unterbrach meinen Lesefluss.

Doch John, der hatte die Wahrheit gesagt – er konnte schießen, und wie!
Jim, Joe und jetzt John. Also das kann ja nur Absicht sein, dass der Erzähler hier jedesmal einen anderen Namen für den Hippie nennt, aber mir erschliesst sich der Grund dafür nicht.

er sprang aus dem Graben, rückte vor und war unverwundbar, ich schwöre, mitten im Feuer, die Geschosse trafen ihn, alles egal, er stolzierte weiter wie ein verdammter Hahn auf dem Hühnerhof und machte sie platt, wie sie kamen.
Dieses 'ich schwöre' schwächt die Stelle unnötig ab, habe da irgendeinen Jugendlichen im Ohr, der das sagt, keinen Soldaten im Krieg.

Da müssen die Sachen vollständig beinander sein
beieinander

Stellt euch was vor, das normalerweise aus einem Hühnerhintern tröpfelt:
Wieso 'was'? Geht ja um Scheisse, deshalb Stellt euch das vor, was normalerweise [...]
Und wieso 'normalerweise'? Was tröpfelt denn sonst noch aus einem Hühnerhintern?

Ich glaube, Jack würde zustimmen.
Jim, Joe, John, Jack ... Ich weiss immer noch nicht, wieso der ständig seinen Namen ändert?

Ja, FlicFlac, ich hatte vor allem Mühe mit den Zeitsprüngen und den Namen. Das habe ich nicht begriffen. Ansonsten liess sich der Text für mich aber gut lesen. Die Idee finde ich cool, dass da der Sohn Gottes den Soldaten zu Hilfe kommt und danach die Seiten wechselt. Jetzt sind sie am Arsch. Der Humor ist teilweise angekommen, die Geschichte könnte aber meiner Meinung nach noch zugespitzt werden: Also die Schrecken des Krieges intensiver schildern und danach die Auflösung mit dem Sohn Gottes als humoristisches Gegenstück, dass diese Schrecken aufbricht. Das fände ich runder. So ist es von beidem ein bisschen, aber nichts richtiges. Ja, sind so meine Gedanken dazu, vielleicht kannst Du damit ja was anfangen.

So long,
d-m

 

@betzebub -Vielen Dank für das Lesen und deinen Kommentar!

Deine Geschichte ist zeitgemäß und aktuell.
Danke dir.

Du springst teilweise innerhalb eines Absatzes munter zwischen Präsens und Präteritum hin und her.
Ja, das weiß ich. Tatsächlich ist das gewollt. Da höre den Prot 'sprechen', erschien mir authentisch, meistens reden Menschen eben kaum wie im Deutschunterricht, vor allem wenn sie aufgeregt oder konfus sind: "Neulich ging ich in den Supermarkt, da steht so einer vor mir an der Kasse ..."
Liegt auch dran, dass ich angefangen hatte, das bei Lesungen so zu machen. Wechsel ins Präsens zoomt heran, danach erreicht man mit Präteritum oder Perfekt wieder Abstand. so ein Spiel mit Distanz und Nähe. Hatte guten Effekt, passagenweise in das Präsens zu gehen.
Allerdings ist mir schon klar, das hab ich in diesem Text sehr häufig drin. Ich überlege, zu reduzieren.


Außerdem bin ich ein wenig verzweifelt: Sind Joe und Jake ein und die selbe Person? Und wer ist dieser "Jase" (vertippt?)?
Tatsächlich wollte ich nicht 'Jesus' schreiben. Der hieß zunächst Joe, an allen Stellen.
Dann habe - war 'so eine Idee' - auch andere Namen, die mit 'J' beginnen, verwendet.
Der Effekt sollte sein, das Geschehen - in der Erzählung des Protagonisten - dubios erscheinen zu lassen.
Wenn das stört, ändere ich das wieder; du bist nicht der einzige, der da drüber stolperte. Ich warte noch ab, was andere dazu sagen.

Gruß, Flac

 
Zuletzt bearbeitet:

@deserted-monkey Hallo und danke dir für das Lesen und deine Kommentare!

Hier finde ich die Reihenfolge der Sätze nicht optimal. Es würde für mich mehr Sinn ergeben, den letzten Satz an die zweite Stelle zu nehmen, also: Die Lage ist aussichtslos und weg können wir nicht. Die lassen uns nicht. Die Straße ist wichtig, sagt Bojko. Das wäre rein vom Aufbau her logischer, ansonsten wirkt der zweite Satz mit Bojko so zwischengeschoben.
Da hast du recht! Die Stelle gefiel mir schon selber nicht richtig - auf die Umstellung der Sätze bin ich nicht gekommen. Ja, viel besser so. Manchmal übersieht man das einfachste ;)

Das direkte Ansprechen der Leser: Ich weiss nicht, finde ich etwas cheesy. Würde ich mir überlegen.
Auch das ist etwas, was bei Lesungen gut wirkt (siehe meine Antwort beim Kommentator oben). Tatsächlich war ich damit selbst zwiegespalten, im Zweifel, hab's dann erst mal gelassen. Ich werde es rausnehmen. Und auch die zweite Stelle: Statt "Ich weiß, was ihr denkt.." nun "Hört sich vermutlich so an ..."


Hier munteres Durcheinander der Zeitformen. Würde den Text nochmal danach abklappern, also ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das gewollt ist.
Tja, doch, ist es. Auch dazu habe ich schon was geantwortet. Will mich nicht wiederholen, also erneut, siehe meine Antwort beim Kommentator oben.
Wenn es so stört, werd ich das reduzieren.

Leerschlag zwischen die beiden Sätze.
Hatte ich schon bemerkt, allerdings noch nicht entfernt.


Da muss vorher eigentlich nicht stehen, das er zögert, das wird hier eindeutig klar.
Ja, irgendwie richtig. Allerdings sollte sich das 'zögernd' auf das 'froh' beziehen. Kommt vielleicht raus.

Bei diesem Abschnitt hatte ich Mühe mit den Namen. Wer spricht da? Also Bojko scheint der Chef zu sein, oder?
Über die anderen Namen bin ich aber drübergestolpert und musste innehalten, weil ich im Text zurückging, ob ich irgendwas verpasst habe und um zu sehen, ob die bisher schon vorgekommen sind. Sind sie nicht. Naja, will sagen: Ich war hier kurz verwirrt und das unterbrach meinen Lesefluss.
Jim, Joe und jetzt John. Also das kann ja nur Absicht sein, dass der Erzähler hier jedesmal einen anderen Namen für den Hippie nennt, aber mir erschliesst sich der Grund dafür nicht.
Tja - und schon wieder, ich hab das oben beantwortet.
Ich wollte da die 'Irritation'. Kann das auch ändern, ist für den Text nicht von großem Gewicht.


Dieses 'ich schwöre' schwächt die Stelle unnötig ab, habe da irgendeinen Jugendlichen im Ohr, der das sagt, keinen Soldaten im Krie
Du findest meine Zweifelstellen wohl alle? Ich hab's gelassen, weil 'schwören' eben was religiöses ist; darum sind auch Wörter wie 'verdammt', 'verflucht', 'höllisch', 'Wunder' usw. drin. Du hast aber recht, die Nähe zu Jugendjargon könnte stören. Wobei, es gibt ja gewiss Soldaten, die noch so sind. Ich werd's rausnehmen.

Ansonsten liess sich der Text für mich aber gut lesen. Die Idee finde ich cool, dass da der Sohn Gottes den Soldaten zu Hilfe kommt und danach die Seiten wechselt.
Ja störte mich schon bei der Jeanne D'arc-Geschichte, diese Einseitigkeit Gottes. Wollten die Engländer seine Hilfe nicht?

Immerhin, wenn hohe Kirchenvertreter 'miltärische Lösunge' für das Wahre halten (was sehr viele tun und immer getan haben), warum sollte Gott dann nicht kriegerisch eingreifen?

Also die Schrecken des Krieges intensiver schildern und danach die Auflösung mit dem Sohn Gottes als humoristisches Gegenstück, dass diese Schrecken aufbricht.
Okay, echt? Ich dachte, die (in meinen Augen gar nicht so christliche) Brutalität wär genug drin. Zum Beispiel in der Beschreibung des sterbenden Kriegers Kovalenko. Ich wollt's nicht übertreiben. Ich warte da noch auf andere Meinungen. Klar, das geht noch drastischer. Fehlt auch in den Medien so ziemlich, außer du kuckst dir im Kino "Im Westen nichts Neues" an. Kommt mir oft vor, als reden die über ne Partie "Age of Empires". Siege und Kämpfe. Panzer werden besprochen wie die neuen Modelle von BMW. Okay, off-topic.

Gruß, Flac

 

Hey @FlicFlac
warum setzt du die Geschichte nicht komplett ins Präsens? So wird der Leser zum Beobachter. Gleichzeitig wird die Handlung auch dynamischer.

 
Zuletzt bearbeitet:

@betzebub
Das habe ich übrigens erwogen, doch gelassen.
Es gibt einfach Sachen, die im Präsens nicht gut klingen, zum Beispiel, weil die auktoriale Distanz schlecht möglich ist. Ist ja dann "Echtzeit". Des Weiteren fällt der Raus-Zoom-Rein-Zoom aus. Ja, der Dynamikeffekt, den du ansprichst, der kommt hinzu, warum ich ins Präsens gehe. Dennoch, alles im Präsens: Die Wirkung ist weg - und so manches geht nicht mehr. Ich habe auch schon Autoren gelesen, die generell ausschließlich im Präsens erzählen und entdeckte da genau dieses Thema.

Ich habe allerdings die Wechsel reduziert, sind jetzt zwei weniger, an Stellen, wo das abrupt war und zugegebermaßen unnötig.


Kurz zur Diskussion eine nähere Erläuterung, das interessiert mich. Wurden nicht auch in der Malerei mal eiserne Regeln modifiziert? Wen's interessiert:

Danach, in all dem Rauch und dem Geschrei, keine paar Minuten nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Joe auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher. In so etwas wie Bettlaken gewickelt, Bart und ziemlich langes Haar, kommt er auf mich zu; ich war zu überrascht, um ihn abzuschießen; er bleibt stehen, hebt die Hand zum Gruß und sagt: „So. Hier bin ich.“

Blau: Das ist aus der Erinnerung, reflektiert, so würde der Erzähler es allerdings nicht unmittelbar erleben.
Rot: Das ist der Zoom in die Szene, sie passiert jetzt vor dem geistigen Auge.
Grün: Das erklärt er im Nachhinein. Er würde kaum in dem Moment denken: Oh, ich bin jetzt zu überrascht, um ihn abzuschießen.
Wieder rot: Und wieder hinein in die Echtzeitbilder.

Ich weiß, im Deutschunterricht lernt man was anderes.


Es ist nurmehr von 'Joe' die Rede; ich hoffe ich habe alle Namen im Text gefunden, so dass kein Jack oder John mehr drin ist ....

 

Die lassen uns nicht.

Vorweg, der Beitrag folgt der Fassung von gestern, 21:15 Uhr


“Hey Joe, where you going with that gun in your hand?“ [Folksgut]
...
»Jesus lebt, und er schnurrt auch wieder, Gott sei dank.« [konkret, 1989]*

Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit mir bleibt.
und das ist gut so!,

lieber Flic-Flac,

stell Dear das Gezappele weniger im Schützengraben als in Deiner näheren Umgebung vor oder auch nur eines verpatzten Termins. Da ist die offene Zukunft ein geradezu göttlicher oder natürlicher Segen.

Was hältstu davon, diese Szene

nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Joe auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher.
die amerikanische Abkürzung des „Josh(ua)“ zu wählen, die dem mutmaßlichen „Jehuschua“ nahekommt („Joe“ ist näher beim „Jupp“, aber vllt. galt ja wie im germanistischen Bereich die Weitergabe des väterlichen Namens an den Erstgeborenen auch anno tobacco in Palästina.

Eigentlich darf man mündliche Rede, die ja von der Schriftform abweichen kann, nicht korrigieren – aber hier

Überall lagen unsere Toten verstreut herum – also ich meine, nicht sie, sondern jeder von ihnen lag verstreut herum.
meine ich, die Gefallenen sind doch kein gerade ausgegebenes Viehfutter oder Auswürfe des Salzstreuers -

sie liegen im Blick eines ordentlichen Bürgers halt unordentlich herum.

Noch’n paar Flüsken

„Was habe ich? Wer?“KOMMA sage ich.

Dto. Mit Schrauben hier

„Immer dieses Gezweifel. Was soll ich machen?“ sagt Joe.

gern gelesen vom

Friedel

* https://www.dwds.de/wb/Jesus

 

Hallo, auch dir danke ich für's Lesen und kommentieren!


Vorweg, der Beitrag folgt der Fassung von gestern, 21:15 Uhr
Okay, in der Tat hatte ich heute die Zeit, noch was dran zu ändern, habe zum Beispiel die Wechsel von Präsenz und Vergangenheitsform reduziert -- die hast du interessanterweise nicht angesprochen. Das ist mir aufgefallen. Du bist jemand, der die Regeln sehr gut kennt. Du stößt dich nicht dran? Oder ist das Gnade?

“Hey Joe, where you going with that gun in your hand?“ [Folksgut]
Ja, das hatte ich auch im Ohr. Jimi Hendrix, oder? ;)

stell Dear das Gezappele weniger im Schützengraben als in Deiner näheren Umgebung vor
Da verstehe ich deine Anspielung grad nicht. Wie meinst du das?


Was hältstu davon, diese Szene
nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Joe auf, aus dem Nichts, keine Ahnung woher.
die amerikanische Abkürzung des „Josh(ua)“ zu wählen, die dem mutmaßlichen „Jehuschua“ nahekommt („Joe“ ist näher beim „Jupp“, aber vllt. galt ja wie im germanistischen Bereich die Weitergabe des väterlichen Namens an den Erstgeborenen auch anno tobacco in Palästina.
Ja, die Möglichkeit werde ich mir überlegen. 'Josh' klingt nach einer guten Idee. Moore hat das mal so gemacht in der "Bibel nach Biff".


meine ich, die Gefallenen sind doch kein gerade ausgegebenes Viehfutter oder Auswürfe des Salzstreuers -
Interessant. Die Konnotation 'Salzstreuer' hatte ich nicht. Aber ist schon nachvollziehbar, was du sagst. Was dann?
Überall lagen unsere Toten verstreut herum – also ich meine, nicht sie, sondern jeder von ihnen lag verstreut herum. -> Unsere Toten lagen verteilt im Gelände? Dann ist Teile allerdings enthalten. Viel mehr gibt's da nicht an Wörtern, was sagst du?


gern gelesen vom
Das hör ich gern. Danke dir. Dein Blick ist stets bereichernd.

Gruß, Flac

 

Okay, in der Tat hatte ich heute die Zeit, noch was dran zu ändern, habe zum Beispiel die Wechsel von Präsenz und Vergangenheitsform reduziert -- die hast du interessanterweise nicht angesprochen. Das ist mir aufgefallen. Du bist jemand, der die Regeln sehr gut kennt. Du stößt dich nicht dran? Oder ist das Gnade?

Den Beitrag hab ich vorhin mit ’nem Auge gesehn, aber ist weder aus Gnade oder - viel schlimmer noch - Gleichgültigkeit vorerst zur Seite gelegt worden - oder würdestu Dich dem Ruf der Chefköchin und dem Mittage verweigern?

Aber ich darf Dear verraten – ¡aber bloß nicht weitersagen! – ich hab Vorschreiber, pardon, Vorredner durchgeblättert …

Alaaf & Helau

het dante friedchen

Ach ja, Hendrix hat den Song ausgegragen und damit den Durchbruch geschafft.

 

Hi @FlicFlac,

ich steig mal mit einem Problem ein:

Tatsächlich wollte ich nicht 'Jesus' schreiben. Der hieß zunächst Joe, an allen Stellen.
Dann habe - war 'so eine Idee' - auch andere Namen, die mit 'J' beginnen, verwendet.
Der Effekt sollte sein, das Geschehen - in der Erzählung des Protagonisten - dubios erscheinen zu lassen.
Wenn das stört, ändere ich das wieder
Für mich sieht es paradoxerweise so aus: Es stört, und trotzdem finde ich es reizvoll. Meine Überlegung wäre, dass das Stolpern eher oberflächlich sein könnte: Wir stellen die Texte hier unlektoriert rein, da könnte es theoretisch sein, dass man verschiendene Versionen zusammengeflickt und Namen unsortiert mitgenommen hat. Ein Fehler ist deshalb aus Leserperpektive hier wahrscheinlicher. Was sonst das Lektorat ausräumt, räumen hier aber deine direkten Antworten aus. Unter diesen wie jenen Umständen können wir früher oder später davon ausgehen, dass die verschiedenen Namen Absicht sind. In diesem Sinne finde ich, geht etwas verloren, wenn du darauf verzichtest. (Na gut, es könnte auch als Effekthascherei verstanden werden, insofern spricht auch was fürs Ändern. Trotz allem, ich seh's eher positiv.)

Nur hier am Schluss:

Ich glaube, Joe würde zustimmen.
sieht es für mich richtiger aus, wenn kein neuer Name kommt.
(Unklar ist natürlich, worin Joe zustimmen würde, denn am Ende steht ja keine Entscheidung, so dass die salbungsvolle Schlussfloskel ins Leere greift. Ich nehme auch das als absichtliche Unschärfe an sich gerne hin -- aber wo wir schon dabei sind, würd ich doch auch gerne wissen, ob ich dir da nicht zu wohlwollend entgegenkomme?)

Nicht ganz klar ist mir das hier:

– wenn man so aussieht, so aussieht wie Kovalenko. Als hätte man einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren
Ich hab ja keine Ahnung von Boxen, aber jemanden, der knapp nach Punkten verloren hat, stelle ich mir anders vor ... Dabei erscheint es nicht unlogisch: Wenn man knapp nach Punkten verliert, hat man über die volle Zeit Schläge einstecken müssen, sieht also schlimmer aus, als wenn man in der ersten Rudne k.o. geht. Kann schon sein, aber irgendwie kommt das Bild trotzdem bei mir nicht so richtig an.

Sonst find ich das alles ganz stimmig.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo @FlicFlac,

was ich gelungen finde: Du bist nah am Protagonisten und ich kann ihn auch gut greifen, zudem passt sich die Erzählstimme dem Bewusstsein des Protagonisten an, so etwas lese ich gerne. Zudem hast du die Überraschung am Ende auch bereits im Vorfeld im Text angelegt, was ich gelungen finde.

Allerdings finde ich, dass du dem ernsten Thema des Krieges nicht gerecht wirst: Dieses Grauen, der Schmerz, das unendliche Leid, was ja ein sehr aktuelles und bedrohendes Thema ist, wird hier in meinen Augen zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Habe vor kurzem einige Bücher von Kriegsreportern gelesen und was sie alle gemeinsam hatten: Krieg ist unendlich grausam. Für alle Beteiligten. Die spezifischen Details zerreißen einem das Herzen und zeigen auf, wie furchtbar das alles ist. Das fehlt mir in dieser Story.

Hier einige Details:

Vorhin noch, ist ein paar Minuten her, sah das anders aus. Unsere Stellung war so gut wie unbesiegbar, uneinnehmbar, daran konnten die Schweine sich die Zähne ausbeißen. Seit der Hippie zu uns kam. Joe.
Kommt aus dem Bewusstsein des Protas, ich kaufe das und finde das eine elegante Technik, um den Charakter des Protas zu zeichnen.

Kovalenko neben mir lebte noch, obwohl ihm so einiges fehlte. Er schaute mich an, als ob ich ihm sagen könnte, wo seine Beine sind. Ein Arm war auch weg, mitsamt Schulter. Ich versteh' nicht viel von Literatur, aber das ist wahrscheinlich das, was ein Kriegsreporter einen verlorenen Kampf nennt – wenn man so aussieht, so aussieht wie Kovalenko. Als hätte man einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren; und für die, die zuhause sind, stimmt das, vermute ich, die sehen das so.
Das ist mir zu locker, viel zu reflektiert auch. Wenn man so etwas furchtbares erlebt, dann wird man doch anders reagieren? Ich meine, wenn ein Kamerad noch neben einem lebt, vor Schmerzen schreit, weil er seinen Arm, seine Schulter, verloren hat, dann denkt man doch nicht über Literatur nach und über Kriegsreporter?

Er verdreht die Augen, weil ich nicht antworte. „Bring mich zum Kommandanten“, sagt er. „Brauch eins von euren Outfits, schau mich an, alles retro. Und einen Helm wie ihr und was, womit ich schießen kann; bei uns über'm Kamin hängt noch ein Pilum.“
„Keine gute Idee“, sagt Joe. „Vorher müsst' man die flicken, hätten sonst wenig Spaß damit. Aber Wasser habt ihr, stimmt? Wie wär's mit Wein?“ Er zwinkert.
Den Dialog finde ich stark, sein Charakter als hip und locker kommt durch und ist ein wichtiger Baustein für die Überraschung am Ende.

Aber es war so. Dann folgte ein höllisches Wunder. Die Schweine ließen ja nicht lang auf sich warten, sie wussten, dass nicht viele von uns übrig waren. Doch Joe, der hatte die Wahrheit gesagt – er konnte schießen, und wie! Er traf ohne zu zielen, er traf sogar ohne hinzuschauen, er ballerte einfach herum und traf; er sprang aus dem Graben, rückte vor und war unverwundbar, wirklich, mitten im Feuer, die Geschosse trafen ihn, alles egal, er stolzierte weiter wie ein verdammter Hahn auf dem Hühnerhof und machte sie platt, wie sie kamen.
Das ist mir auch zu weit weg, da fehlen die spezifischen Details, das Grauen.

So viel zu meinem Leseeindruck.


Beste Grüße
MRG

 

Hey Flac,

nur ich noch einmal kurz (wollte das eigentlich gestern schon nachschieben und MRG's Beitrag hat mich nun wieder daran erinnert):

Okay, echt? Ich dachte, die (in meinen Augen gar nicht so christliche) Brutalität wär genug drin. Zum Beispiel in der Beschreibung des sterbenden Kriegers Kovalenko. Ich wollt's nicht übertreiben.
Ja, hast recht. Aber ich glaube, ich hab mich auch ein wenig missverständlich ausgedrückt. Wollte sagen: Die Schilderungen der Brutalität zu Beginn könnten, meinem Gefühl nach, noch etwas mehr Ernsthaftigkeit vertragen, um den Bruch mit der humoristischen Komponente zu verstärken. Dann würden die humorigen Stellen (noch) mehr reinhauen, denke ich. Aber ja, über Humor lässt sich bekannterweise schlecht streiten :P und aufdrängen will ich Dir schon gar nichts.

Cool, das Du mit paar meiner Anmerkungen was anfangen konntest.

Gruss,
d-m

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke! Ich antworte auf drei Kommentare mal in einem; sehr interessant - und hat mich auch bewogen, noch mal dran zu schrauben.
@deserted-monkey @MRG @erdbeerschorsch

Unter diesen wie jenen Umständen können wir früher oder später davon ausgehen, dass die verschiedenen Namen Absicht sind. In diesem Sinne finde ich, geht etwas verloren, wenn du darauf verzichtest.
Nun, ich habe die verschiedenen Namen inzwischen entfernt. Ich werde wohl den 'Joe' noch ändern. In 'Josch' - gemäß dem guten "Joshua-Vorschlag" Friedrichs - oder in 'Johnny', erinnernd an "Johnny zieht in den Krieg".
Dennoch frag ich dich, was für dich dadurch verloren geht.
(Was ich damit wollte, weiß ich.)
Vielleicht bewegt mich das dazu, doch wieder zurückzurudern.


Unklar ist natürlich, worin Joe zustimmen würde, denn am Ende steht ja keine Entscheidung, so dass die salbungsvolle Schlussfloskel ins Leere greift. Ich nehme auch das als absichtliche Unschärfe an sich gerne hin -- aber wo wir schon dabei sind, würd ich doch auch gerne wissen, ob ich dir da nicht zu wohlwollend entgegenkomme?
Also, es stimmt, das wollte ich nicht eindeutig machen, zu was genau er zustimmt; da war mir ein leichtes Fragezeichen wichtig, um der Intuition des Lesers Raum zu geben, vielleicht etwas länger als nur zwei Sekunden beim Ende zu bleiben.
Dennoch: Völlig unklar ist es doch nicht. Es stimmt, es gibt nicht definitiv eine Entscheidung, aber indem er das Magazin der Waffe prüft, deutet er an, er wird bleiben. Und, zweitens, das die nächste Spur, sagt er:
Ich denke, darum geht es doch. Was wir getan haben werden und was nicht; jeder einzelne von uns.
Und vielleicht meint er nur, 'Joe' stimme darin zu? Immerhin hat dieser drauf bestanden, dass es Zeit zum Nachdenken gebe. Und sie eine Wahl hätten. See?

Ich hab ja keine Ahnung von Boxen, aber jemanden, der knapp nach Punkten verloren hat, stelle ich mir anders vor ... Dabei erscheint es nicht unlogisch: Wenn man knapp nach Punkten verliert, hat man über die volle Zeit Schläge einstecken müssen, sieht also schlimmer aus, als wenn man in der ersten Rudne k.o. geht.
Okay, dann muss ich was machen. Denn die Niederlage nach Punkten sollte sich nicht auf den Boxkampf beziehen, sondern auf den sterbenden Kovalenko. Für den Journalisten ist es nur ein verlorener Kampf, für den Soldaten ein schrecklicher Tod.
Ich mach das jetzt leicht anders:
Kovalenko neben mir lebte noch, obwohl ihm so einiges fehlte. Er schaute mich an, als ob ich ihm sagen könnte, wo seine Beine sind. Ein Arm war auch weg, mitsamt Schulter. Das ist wahrscheinlich das, was ein Journalist einfach einen verlorenen Kampf nennt – selbst wenn man so aussieht, so aussieht wie er. Als hätte man einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren; und für die, die zuhause sind, stimmt das, vermute ich, die sehen das so.


Allerdings finde ich, dass du dem ernsten Thema des Krieges nicht gerecht wirst: Dieses Grauen, der Schmerz, das unendliche Leid, was ja ein sehr aktuelles und bedrohendes Thema ist, wird hier in meinen Augen zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Habe vor kurzem einige Bücher von Kriegsreportern gelesen und was sie alle gemeinsam hatten: Krieg ist unendlich grausam. Für alle Beteiligten. Die spezifischen Details zerreißen einem das Herzen und zeigen auf, wie furchtbar das alles ist. Das fehlt mir in dieser Story.
Ich stimme dir völlig zu, was deine Aussagen zur Schrecklichkeit des Kriegs angeht. Hab "Im Westen nichts Neues" mit Grauen gelesen. Und sehe auch jetzt Parallelen, wie drüber meist geschrieben wird.
Allerdings dachte ich, meine Schilderungen seien schrecklich genug.
Die abgerissenen Gliedmaßen zum Beispiel.

Und jetzt kommt's:
Die Distanz, die Emotionslosigkeit, mit der der Erzähler hier beschreibt, soll Teil des Schreckens sein. Er weiß zwar noch, wie grausig und irre das alles ist, doch es schon ein Stück weit 'in Ordnung' und damit meine ich akzeptiert.
Du schreibst weiter:

Das ist mir zu locker, viel zu reflektiert auch. Wenn man so etwas furchtbares erlebt, dann wird man doch anders reagieren? Ich meine, wenn ein Kamerad noch neben einem lebt, vor Schmerzen schreit, weil er seinen Arm, seine Schulter, verloren hat, dann denkt man doch nicht über Literatur nach und über Kriegsreporter?
Er traf ohne zu zielen, er traf sogar ohne hinzuschauen, er ballerte einfach herum und traf; er sprang aus dem Graben, rückte vor und war unverwundbar, wirklich, mitten im Feuer, die Geschosse trafen ihn, alles egal, er stolzierte weiter wie ein verdammter Hahn auf dem Hühnerhof und machte sie platt, wie sie kamen.
Das ist mir auch zu weit weg, da fehlen die spezifischen Details, das Grauen.

Nun vorab, er reagiert nicht so in der Situation, sondern das ist bereits die Reaktion/Beschreibung später. (Kein Präsens.)
Dann ...

was ich gelungen finde: Du bist nah am Protagonisten und ich kann ihn auch gut greifen, zudem passt sich die Erzählstimme dem Bewusstsein des Protagonisten an, so etwas lese ich gerne.
.. genau darum geht es. Die meisten Menschen, die permanent solcher Situation ausgesetzt sind, werden damit nicht mehr fertig, ohne ihre Gefühle und Ängste von sich abzutrennen.
Was nicht bedeutet, diese wären weg, sie werden nur in einem Verlies weggesperrt, abgespalten, der Zugang wird versperrt, damit man dem Grauen nicht mehr ausgesetzt ist.
Das sieht dann nach 'Abhärtung' oder 'Verrohung' aus, ist aber eine psychische Überlebensstratgie, die allerdings gleichzeitig einen hohen Preis hat: Traumata und den Verlust menschlichen Mitgefühls. Letzteres ist nicht mehr drin, weil es komplett überfordert. Und deshalb ist agiert das "Bewusstsein des Protagonisten" so.

Denn, ein zwei der Mittel hierzu sind: Verharmlosung, Verleugnung und, vor allem, Distanzierung. Wie erreicht man größtmögliche Distanz? Durch derben Humor, gleichgültige Formulierungen, Rationalisierungen (nur nur kognitive, keine emotionalen Reaktionen mehr).

So soll der Protagonist sein, indem er das Massaker wie das Abschlachten von Hühnern auf dem Hühnerhof besschreibt und nur den sachlichen Vorgang dokumentiert, jedoch nicht seine Gefühle dabei (weil er sie nicht mehr fühlen kann), nicht inhaltlich, nicht in den Formulierungen: so gut wie gar nicht.

Die Schilderungen der Brutalität zu Beginn könnten, meinem Gefühl nach, noch etwas mehr Ernsthaftigkeit vertragen, um den Bruch mit der humoristischen Komponente zu verstärken.
Die Schilderungen sind meines Erachtens ernsthaft, was nicht die 'Ernsthaftigkeit' hat, ist die Sprache, in der es geschieht, oder?
Trotzdem, ihr habt mich ins Nachdenken gebracht, vielleicht ist der Anteil der ernsten Schilderungen zu wenig; daher werde ich die allzu entfernte Einleitung "Ich verstehe nicht viel von Literatur ..." entfernen, dafür die Sterbeszene des Kovalenko ernsthafter und länger schildern.
Wird dann so aussehen: Kovalenko neben mir lebte noch, obwohl ihm so einiges fehlte. Er schaute mich an, als ob ich ihm sagen könnte, wo seine Beine sind. Ein Arm war auch weg, mitsamt Schulter. Das ist wahrscheinlich das, was ein Journalist einfach einen verlorenen Kampf nennt – selbst wenn man so aussieht, so aussieht wie er. Als hätte man einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren; und für die, die zuhause sind, stimmt das, vermute ich, die sehen das so. Kovalenko fing an – nein, nicht zu schreien – er weinte; und das war schlimmer; er weinte, bis er verblutet war.


Den Dialog finde ich stark, sein Charakter als hip und locker kommt durch und ist ein wichtiger Baustein für die Überraschung am Ende.
Danke dir!


______

Danke und Grüße, Flac

 

Hi @FlicFlac,

Okay, dann muss ich was machen. Denn die Niederlage nach Punkten sollte sich nicht auf den Boxkampf beziehen

nein, nein, musst du nicht: Nierlage nach Punkten ist ja eine Metapher, es ist schon klar, dass sie sich auf Kovalenko bezieht. Nur sieht er eben nicht unbedingt so aus, als hätte er knapp verloren.

Und:

Ich denke, darum geht es doch. Was wir getan haben werden und was nicht; jeder einzelne von uns.
Und vielleicht meint er nur, 'Joe' stimme darin zu?
Ja, kann gut sein, ist aber trotzdem ziemlich inhaltsleer :schiel:.

Dennoch frag ich dich, was für dich dadurch verloren geht.
Na, ich vermute, etwas ähnliches, wie für dich: Ich fand es nicht verkehrt, dass er keine klare Linie hat, dass ihm die Ereignisse verschwimmen, weil es so unwirklich gewesen ist; oder er fantasiert, weil das ohnehin alles so unwirklich ist; muss für mich nicht entschieden werden.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

@erdbeerschorsch


Danke dir für's nochmal antworten! ;)

nein, nein, musst du nicht: Niederlage nach Punkten ist ja eine Metapher, es ist schon klar, dass sie sich auf Kovalenko bezieht. Nur sieht er eben nicht unbedingt so aus, als hätte er knapp verloren.
Das ist es ja, darauf will ich hinaus. Was die Journalisten schreiben, entspricht nicht der Wahrheit; zumindest fehlen stets wichtige Sachen.

Ja, kann gut sein, ist aber trotzdem ziemlich inhaltsleer :schiel:.
Die Aufforderung oder Einladung zu Wertrationaliät - ist inhaltsleer?
Meinst du das oder etwas anderes?

Gruß, Flac

 

Hi, hier noch mal,

Die Aufforderung oder Einladung zu Wertrationaliät - ist inhaltsleer?
Meinst du das oder etwas anderes?
So ähnlich. Noch genauer meine ich aber: Zu sagen, es komme darauf an, was wir getan haben werden, ist inhaltsleer, weil da kein Anhaltspunkt zu finden ist, nach dem das Handeln bewertet wird. Das ist so gar noch offener (oder eben: inhaltsleerer) als die Wertrationalität. Wenn es darauf ankommt, was wir getan haben werden, kann das richtige Handeln z.B. sowohl darin bestanden haben, die eigenen Überzeugungen als Handlungsmotive großzuschreiben, wie auch darin, sie zu unterdrücken.
Aber ich würde mich sogar schon auch dazu hinreißen lassen, Wertrationalität als Handlungsanweisung für sich genommen inhaltsleer zu nennen -- denn sie kann ja erst einmal den Rahmen für jede beliebige Überzeugnung abgeben.

Und was den Boxer angeht: Das habe ich dann tatsächlich so nicht verstanden. Lesern wie mir würde eine Änderung (Verdeutlichung) in dem Fall entgegenkommen.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Zu sagen, es komme darauf an, was wir getan haben werden, ist inhaltsleer, weil da kein Anhaltspunkt zu finden ist, nach dem das Handeln bewertet wird. Das ist so gar noch offener (oder eben: inhaltsleerer) als die Wertrationalität. Wenn es darauf ankommt, was wir getan haben werden, kann das richtige Handeln z.B. sowohl darin bestanden haben, die eigenen Überzeugungen als Handlungsmotive großzuschreiben, wie auch darin, sie zu unterdrücken.
Ja, das ist deine Lesart. Die ist nicht falsch. Nur ist sie nicht die einzige, das ist der Punkt. In der zweiten gibt es keine Bewertung wie in deiner ersten Lesart (kein richtig/falsch), die das was betont. Denn in deiner ersten hast du recht, wenn das richtige 'was' nicht bekannt ist, ist da keine Aussage. Da es diese Aussage nicht gibt, bleibt mir nur die zweite Lesart, die das getan betont. Sie benennt keinen Inhalt, sie sagt nur, dass er wichtig ist, also wichtig ist, was du getan haben wirst.

 

Hallo @FlicFlac

Grundsätzlich tut ich mir schwer mit solchen Texten, die nah dran am aktuellen Weltgeschehen sind und dann versuchen, das lockerlässig aufzubrechen und satirisch zu verarbeiten. Ich denke, dass das immer ein sehr schmaler Grat ist, das gut zu machen und wenn es nicht klappt, ist es nur umso schlimmer. In mir schreit es dann oft: Aber der politische Kontext! Und die Interessensgegensätze! Das wird ja komplett ausgeblendet und das Ende fängt das dann auch nicht wieder ein usw.
Bei deinem Text hatte ich zu Beginn auch das Problem und musste mich überwinden, mich drauf einlassen zu können. Und vielleicht bin ich da auch gar nicht das richtige Publikum für. Ganz allgemein gesprochen. Grundsätzlich fand ich den Text dann aber gut geschrieben. Bin nicht hängen geblieben und fand auch den Ton recht stimmig. Dann gabs außerdem zwei Stellen, die ich wirklich richtig gut fand und wo ich echt grinsen musste!

Also alles in allem kann ich nicht sagen, gern gelesen. Aber da liegt der Fehler vermutlich bei mir. Nichtsdestotrotz auch nicht ungern gelesen :)

Viele Grüße
Habentus


Die lassen uns nicht. Die Straße ist wichtig, sagt Bojko. Vorhin noch, ist ein paar Minuten her, sah das anders aus.
Das bezieht sich ja, wenn ich es richtig verstehe, nicht auf die Straße, die nun nicht mehr wichtig ist, sondern darauf, dass die Lage jetzt aussichtslos ist. Ich finde, dass das so aber missverständlich formuliert ist. Zumindest ging es mir so. Ich habe erst gedacht: War die Straße vor ein paar Minuten nicht wichtig? Erst dann habe ich verstanden, was der Satz mir
sagen will. Würd ich vielleicht überarbeiten.

Das Schweinspack hatte richtig was rübergeworfen und am Ende war es knapp.
Schweinspack. Mir ist schon klar, dass im Krieg der Feind beleidigt und entmenschlicht wird. Das muss vermutlich so sein, um es zu rechtfertigen. Aber Schweinspack klingt für mich da ein wenig zu niedlich? Versteh mich nicht falsch. Ich plädiere nicht dafür, da jetzt möglichst vulgär zu werden, aber irgendwie dachte ich hier: Mmh, das klingt aber jetzt unpassend.

was ein Kriegsreporter einen verlorenen Kampf nennt – wenn man so aussieht, so aussieht wie Kovalenko. Als hätte man einen Boxkampf nur knapp nach Punkten verloren
Ein schiefes Bild, wie ich finde. Wenn einem die Arme, Beine und Schulter fehlen, dann ist das kein Boxkampf, der knapp nach Punkten verloren ging. Sondern ein Ko-Schlag mit Kiefer- und Schädelbruch in den ersten Sekunden des Kampfes, wenn du in diesem Bild bleiben möchtest. Oder habe ich das grundsätzlich falsch interpretiert?

keine paar Minuten nachdem die ganze Knallerei vorbei war, tauchte Joe auf, aus dem Nichts
Du bleibst ja sowieso humorbetont in diesem Text. Aber dennoch reißen mich solche Worte raus. Knallerei klingt einfach nicht passend für mich. Trotz des humoristischen Anstrichs.

kann keiner von den Schweinen sein,
Müsste es nicht: kann keines von den Schweinen sein, heißen?

Der Chef ist zögernd froh über die Unterstützung.
Das klingt ein wenig schief. Ich kann mir vorstellen, was du meinst, würde es aber anders schreiben. Zögernd froh klingt irgendwie falsch für mich.

Nach jedem Gemetzel ließ Bojko die Arme, Beine, Köpfe und Innereien einsammeln und erwartete von uns, das zu sortieren. Die Idee, alles wieder zusammenzunähen und dann ins Leben zurückzuholen, die hatte sich in ihm festgesetzt
Haha!

Jeder, der mal dabei war, der weiß, dass zusätzlicher Irrsinn nicht ins Gewicht fällt; es geht drum, so zu tun, als ob alles in bester Ordnung wäre, und wenn da was winzig klein Irres dazu kommt, ist es so ähnlich, als spucktest du ins Meer.
Haha, gute Stelle!

Jetzt sind wir erledigt. Stellt euch das vor, was normalerweise aus einem Hamsterhintern tröpfelt: Genau so ist die Situation.
Ich mag, wie dein Text geschrieben ist. Diese Stelle aber hat mich rausgelassen. Passt nicht zum restlichen Ton und würde ich ändern oder rausnehmen.

Vielleicht könnt' ich das: heimgehen. Ich prüf das Magazin der Knarre.
Wir sind alle tot, so oder so. Ja, wir haben die Wahl, oder haben wir die nicht? Ich denke, darum geht es doch. Was wir getan haben werden und was nicht; jeder einzelne von uns.
Ich glaube, Joe würde zustimmen.
Das Ende find ich passend zum Text. Aber ich würde tatsächlich den letzten Satz streichen. Denn ich finde, den braucht es nicht. Ich finde sogar, dass er den Text abschwächt. Denn die Denkleistung, dass das vielleicht auch "Joe" (warum eigentlich Joe?) so sehen könnte, würde ich den Lesern überlassen.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Habentus Vielen Dank dir für deine Anmerkungen. Hab über einige nachgedacht und an zwei Stellen auch was umgeschrieben.

Grundsätzlich tut ich mir schwer mit solchen Texten, die nah dran am aktuellen Weltgeschehen sind und dann versuchen, das lockerlässig aufzubrechen und satirisch zu verarbeiten. Ich denke, dass das immer ein sehr schmaler Grat ist, das gut zu machen und wenn es nicht klappt, ist es nur umso schlimmer. In mir schreit es dann oft: Aber der politische Kontext! Und die Interessensgegensätze! Das wird ja komplett ausgeblendet und das Ende fängt das dann auch nicht wieder ein usw.
Ja, verstehe. Umso schöner dass du dich dennoch damit beschäftigt hast. Ich schau gerne nach, ob etwas in sich stimmig ist, also zusammenpasst. Da kommt eine Aussage.
Wenn ich X sage, kann ich dann gleichzeitig Y sagen oder machen?
Deshalb geht es weniger um Interessensgegensätze (obwohl ich eine Position habe).
Wenn du X nicht für richtig hältst, macht das nichts, du kannst der Aussage trotzdem zustimmen (oder nicht).


Grundsätzlich fand ich den Text dann aber gut geschrieben. Bin nicht hängen geblieben und fand auch den Ton recht stimmig. Dann gabs außerdem zwei Stellen, die ich wirklich richtig gut fand und wo ich echt grinsen musste!
Danke dir.

Das bezieht sich ja, wenn ich es richtig verstehe, nicht auf die Straße, die nun nicht mehr wichtig ist, sondern darauf, dass die Lage jetzt aussichtslos ist. Ich finde, dass das so aber missverständlich formuliert ist. Zumindest ging es mir so. Ich habe erst gedacht: War die Straße vor ein paar Minuten nicht wichtig? Erst dann habe ich verstanden, was der Satz mir
sagen will. Würd ich vielleicht überarbeiten.
Ja, da hast du recht, das kann man deutlicher machen, ich mach jetzt:
Unsere Lage ist aussichtslos und weg können wir nicht. Die lassen uns nicht. Die Straße ist wichtig, sagt Bojko. Vorhin noch, ist ein paar Minuten her, sah es besser aus. Unsere Stellung war so gut wie unbesiegbar, uneinnehmbar, daran konnten die Schweine sich die Zähne ausbeißen


Ein schiefes Bild, wie ich finde. Wenn einem die Arme, Beine und Schulter fehlen, dann ist das kein Boxkampf, der knapp nach Punkten verloren ging. Sondern ein Ko-Schlag mit Kiefer- und Schädelbruch in den ersten Sekunden des Kampfes, wenn du in diesem Bild bleiben möchtest. Oder habe ich das grundsätzlich falsch interpretiert?
Tja. Dazu habe ich mich schon geäußert. Genau darum geht es ja, dass das nicht stimmt, was drüber geschrieben wird, sondern falsch ist, weil es den wahren Schrecken nicht zeigt.

Du bleibst ja sowieso humorbetont in diesem Text. Aber dennoch reißen mich solche Worte raus. Knallerei klingt einfach nicht passend für mich
Genau. Das sagt der Protagonist, und er sagt so einiges auf eine unpassende Weise. Und genau das soll er auch, in dem Text. Ich hab ganz bewusst 'Knallerei' verwendet, weil auch das eine verharmlosende Distanzierung vom Geschehen darstellt. Denke an harmlose Silvesterböller.

Der Humor ist hier nur für den Kontrast, denn es gibt wirklich nichts zu lachen. Das hier ist kein Text, den man lustig findet - das hoffe ich.

Müsste es nicht: kann keines von den Schweinen sein, heißen

Ja, wenn der, der es sagt, sich seine Formulierungen vorher auf Grammatikfehler durchsieht, dann ja. Ich mach das gern, weil es authentisch klingt. Heißt, der Fehler war mir bekannt. Ich hab mal einen betrunkenen Autofahrer sagen lassen: "Alscho da ist das verscheiß Baum auf den Straße vor mein Auto gesprungen!" Wie viele Fehler sind da drin?
:hmm:

Ich mag, wie dein Text geschrieben ist. Diese Stelle aber hat mich rausgelassen. Passt nicht zum restlichen Ton und würde ich ändern oder rausnehmen.
Der Hamsterhintern? - doch, das ist genau der Ton des Protagonisten, an vielen Stellen. Es ist halt leider insgesamt ein unpassender, in diesem Szenario.

Gruß, Flac

 

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