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Krieg der Zukunft

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30.09.2018
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Krieg der Zukunft

Mein Trupp und ich standen in einer Gasse. Jeder von uns fünf war voll ausgerüstet. Bull hielt sein leichtes Maschinengewehr in der rechten Hand. Er war mit Abstand der größte und stärkste von uns. Toyboy trug seine Maschinenpistole und seinen Rucksack voll mit hilfreichen Gadgets. Smoker war mit einer Schrotflinte ausgerüstet und rauchte erstmal genüsslich eine Zigarette - zur Beruhigung wie er immer selbst beteuerte; ich glaube einfach, Smoker möchte sich nicht eingestehen, dass er ein Kettenraucher ist. Der Zigarettenrauch flog uns ins Gesicht, doch daran waren wir schon gewöhnt. Firstkill und ich hatten jeweils ein Sturmgewehr. Den Schaft seines Gewehrs hatte Firstkill mit mehreren Einkerbungen verziert – eine für jeden toten Feind. Mit Stolz trugen wir alle das Hoheitszeichen der USA auf unseren camouflierten Uniformen. Über den Uniformen trugen wir Schutzwesten aus Kevlar. Unsere Ausrüstung hatte schon einiges mitgemacht: unsere Helme waren voller Macken, Beulen und Kratzern; unsere Uniformen verstaubt, etwas ausgeleiert und hier und da geflickt; und unsere Schutzwesten hatten das ein oder andere Einschussloch. Bull hatte an seinem Helm ein Pik-Ass geklebt und Toyboy auf seinem ein stilisiertes Spielzeug gemalt. Zusätzlich trug jeder von uns noch eine Einsatzbrille, Schutzhandschuhe, Stahlkappenstiefel, jede Menge Munition und Sprengmittel.
„Ihr kennt die Mission Jungs. Also los.“, sagte ich zu meinem Trupp und gab ein Handzeichen. Daraufhin stürmten wir Schritt für Schritt vor. Auf unserem Vormarsch versuchten wir, jeden möglichen Angriffswinkel zu decken. Doch das gelang uns leider nicht.
Ein lauter Schuss ertönte und einer von uns sackte leblos zusammen.
„Scharfschütze!“, schrie Toyboy warnend.
„In Deckung!“, rief Smoker.
„Ich schieß auf den Arsch! Rette Firstkill!", brüllte ich Bull an, der daraufhin zu Firstkill rannte, der zusammengesackt auf dem Boden lag.
Noch ein Schuss ertönte. Er schlug dicht bei mir ein. So dicht, dass ich die Kugel an meinem Gesicht vorbeiziehen spürte. Ich richtete mein Gewehr auf die Position des Scharfschützen und feuerte ein paar Salven ab. Der Scharfschütze ging in Deckung. Währenddessen trug Bull Firstkill hinter die nächste Deckung. Anschließend gab mir Bull mit seinem Maschinengewehr Feuerschutz, sodass ich zu ihm in Deckung rennen konnte.
Ich schaute nach meinen Kameraden. Nur Firstkill hatte es erwischt. Ich bewegte mich geduckt auf ihn zu, bis ich vor ihm hockte. Sein Kopf hing herab. „Hey, alles gut bei dir, Firstkill?“, fragte ich. Doch er gab keine Antwort. Ein schockierender Gedanke durchzog meinen Kopf! Ist er tot? Ich fühlte nach seinem Puls. Doch Firstkill hatte keinen mehr. Scheiße! Das darf nicht wahr sein! Er ist tot!
„Dafür werden diese Hunde bezahlen!“, schnauzte Bull rasend. Er visierte immer noch hochkonzentriert die Position des Scharfschützen an. Doch der ließ sich nicht mehr blicken. Wahrscheinlich war er schon ins Innere des Hauses verschwunden.
„Dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein, Firstkill“, sprach ich zu seinem Leichnam und hielt dabei meine Hand auf seiner Schulter, als ich Tränen vergoss. „Wir werden die Mission zu Ende führen. Und dann sehen wir uns auf der anderen Seite wieder“, fügte ich noch hinzu.
Ich rieb mir die Tränen aus den Augen und konzentrierte mich wieder auf die Mission. Wir hatten noch einen Auftrag zu erfüllen. Koste es was es wolle! Daraufhin drangen wir weiter zu dem Haus vor. Deckung für Deckung. Wir behielten alles im Blick. Denn jeder Zeit hätte der Scharfschütze wieder feuern können.
Nach einer Weile erreichten wir endlich die Wand des von Feinden besetzten Hauses.
Wir nickten uns allen gegenseitig zu um uns zu vergewissern, dass beim jeweils anderen alles in Ordnung war.
Dann nahm Toyboy einen kleinen Käfer aus seinem Rucksack. "Dein großer Auftritt, mein Kleiner", sagte Toyboy zu der winzigen Drohne und aktivierte sie.
Es handelte sich dabei um eine Aufklärungsdrohne. Diese Drohne steuerte er nun die Fassade des Hauses entlang, auf der Suche nach einem Weg ins Innere. Über unsere Einsatzbrillen konnten wir in einem kleinen Pop-up-Fenster die Kameraaufnahmen der Drohne sehen. Die Fenster des Hauses waren alle verbarrikadiert. Darum drang die Drohne durch einen Schlitz in der Tür ins Haus ein. Auf dem Boden vor der Tür lag eine Richtmine. Dahinter stand ein Soldat in camouflierter Uniform – die mit dem russischen Hoheitszeichen bestückt war - der eine Schrotflinte in den Händen hielt. Sie wollten uns eine Falle stellen!
Die Drohne wurde gekonnt über die Wand an der Richtmine vorbeigesteuert und unbemerkt durch das Erdgeschoss des Hauses gelenkt. Das Erdgeschoss war ansonsten leer und einen Keller schien es nicht zu geben. Lediglich auf der Treppe zur zweiten Etage hatte ein russischer MG-Schütze ein provisorisches MG-Nest errichtet.
Nach der Aufklärung des Erdgeschosses lenkte Toyboy die Käfer-Drohne unbemerkt zum Feind mit der Schrotflinte – welcher sich momentan mit dem MG-Schützen auf der Treppe unterhielt. Die Drohne krabbelte auf dessen Rücken, ohne dass der Gegner etwas davon bemerkte.
Währenddessen bohrte der Rest von uns mit Spezialbohrern lautlos insgesamt vier kleine Löcher in die Fassade des Hauses. Die Löcher befüllten wir rasch mit etwas Plastiksprengstoff und dichteten sie daraufhin wieder ab. Nun begaben wir uns in Deckung. Wir nickten uns nochmals zu, um uns zu vergewissern, dass wir alle bereit für den nächsten Schritt waren.
„Einen Moment, Chief“, entgegnete Smoker. Er nahm eine Zigarette aus seinem Etui und steckte sie sich an. „Jetzt bin ich bereit“, sagte er anschließend mit der Kippe im Mund.
Wir atmeten alle einmal tief durch und zündeten den Sprengstoff. Im selben Moment aktivierte Toyboy die Schockfunktion der Käfer-Drohne. Der Russe mit der Schrotflinte – an dessen Rücken sich die Drohne befand – stand nun unter Strom und konnte sich nicht mehr bewegen. Die Wand zerbarst währenddessen und Teile davon flogen ins Innere des Gebäudes. Rasch warfen Smoker und ich zwei Handgranaten in das Loch und eröffneten das Feuer. Dann warf Smoker noch eine Rauchgranate ins Innere und wir wechselten mit unseren Brillen auf den Infrarotmodus. Kein Gegner mehr zu sehen. Nur den MG-Schützen auf der Treppe sahen wir in Infrarotsicht durch eine Wand. Wir stürmten ins Haus und suchten Deckung. Als der Rauch wieder verflog deaktivierten wir den Infrarotmodus.
Der MG-Schütze sah seinen Kameraden tot an der Tür liegen.
„Mann am Boden!“, schrie er ins Obergeschoss des Hauses. Anschließend hörten wir einige Flüche auf Russisch, die wir nicht verstanden.
Ansonsten war es ruhig. Niemand schoss und niemand bewegte sich. Wir wussten, wenn wir einfach auf die Treppe zulaufen würden, würde uns der MG-Schütze alle niederschießen. Toyboy nahm eine weitere Drohne aus seinem Rucksack. Diesmal war es eine Spinnen-Drohne: eine spinnenförmige, fernlenkbare Sprengladung. Die Spinnen-Drohne lief heimlich über die Decke zum MG-Nest auf der Treppe. Als sie über dem Schützen war, ließ sich die Drohne auf diesen fallen und explodierte. Wir hörten nur einen Schrei der augenblicklich wieder verstummte.
„Ein Gegner weniger“, flüsterte ich.
„Bleiben nur noch drei“, entgegnete Toyboy.
„Jetzt bloß nicht nachlassen!“, mahnte Bull, als er sein LMG ablegte um zu seiner Pistole zu wechseln, „Wir müssen die Mission zu Ende bringen!“
Da wir nicht wussten was genau uns oben erwarten würde und keine Ahnung davon hatten, wie das Obergeschoss aufgebaut war, schickten wir eine weitere Käfer-Drohne zu Aufklärungszwecken nach oben. Dabei schlichen wir in geschlossener Formation langsam aber sicher in Richtung Treppe. Auf der Treppe lagen nur noch die Überreste des MG-Schützen und dessen Waffe. Zusätzlich ließen wir über die Außenfassade eine Spinnen-Drohne zum Obergeschoss krabbeln. So konnten wir von zwei Seiten wertvolle Informationen über den Gegner im Obergeschoss sammeln und diesen gleichzeitig in die Zange nehmen.
Im Obergeschoss herrschte rege Panik. Zwei Gegner – mit Sturmgewehren bewaffnet – sicherten die Treppe. Der Scharfschütze – der inzwischen sein Scharfschützengewehr abgelegt hatte - verbarrikadierte währenddessen im Nebenzimmer die letzten Fenster.
Doch unsere Käfer-Drohne wurde von einem der Feinde, an der Treppe entdeckt und abgeschossen.
„Na kommt schon! Traut euch, ihr feigen amerikanischen Säue!“, rief kurz darauf einer der Russen uns zu.
Ich flüsterte zu Toyboy: „Lass die Spinnen-Drohne an einer Barrikade explodieren. So sorgen wir für einen Moment der Ablenkung, den Smoker nutzen kann, um vorzustürmen. Außerdem könnten wir so auch den Scharfschützen im Nebenzimmer verletzen.“
Toyboy nickte.
Die Drohne explodierte an der Barrikade, an der sich der Scharfschütze befand. Wir hörten viele verschiedene Rufe und Flüche aus dem Obergeschoss, verstanden aber nichts Genaues. Ein reines Durcheinander. Diesen Moment der Ablenkung nutze Smoker. Er stürmte augenblicklich die Treppe hoch und schoss mehrmals. Er tötete einen Feind sofort und verletzte den anderen, wurde bei diesem Unterfangen allerdings in die Stirn getroffen. Sein Körper folg die Treppe hinunter, bis er vor uns lag. Die glimmende Zigarette flog ihm dabei im hohen Bogen aus dem Mund. Sein Gesicht – dem augenblicklich sämtliche Lebenskraft entwich – schaute in meine Richtung. Ich kniff die Augen zu und drehte mich von ihm weg. Es schmerzte sehr, meinen Kameraden so daliegen zu sehen und zu wissen, dass man nichts mehr für ihn tun konnte. Man könnte meinen, mit der Zeit gewöhnt man sich an den Tod seiner Kameraden. Aber dem ist nicht so. Jedes Mal ist es für mich eine unerträgliche Qual, zu sehen, wie die Freunde, die gerade noch unter den Lebenden weilten im nächsten Augenblick tot sind. Toyboy rannte nun vor Wut schreiend die Treppe hinauf und schoss wie wild um sich. Dabei setzte er den letzten Russen an der Treppe außer Gefecht. Die ganze Treppe roch nach Sprengmittel und Metall und wurde von einem dünnen Nebelschwaden durchflutet.
Ich ging langsam – Schritt für Schritt, mit der Waffe im Anschlag – die Treppe hinauf. Bull folgte mir auf Schritt und Tritt.
„Treppe gesichert“, rief Toyboy uns zu.
„Dann ist nur noch einer übrig. Dort, im Nebenzimmer“, entgegnete Bull.
In diesem Moment waren wir jedoch einen kleinen Moment zu unvorsichtig. Diesen Moment nutzte der letzte russische Soldat aus. Mehrere Schüsse schallten durch den Raum; wir gingen in Deckung. Doch Toyboy schrie kurz auf.
„Wurdest du erwischt?“, fragte ich besorgt. Ich wollte nicht noch einen Kameraden verlieren. Es sind schon viel zu viele gestorben.
„Nur halb so wild“, antwortete Toyboy mit einem gequälten Lächeln, „hat nur die Schutzweste getroffen.“
„Bleib in Deckung, Toyboy; zur Sicherheit“, mahnte ich.
„Chief und ich übernehmen den Rest“, mischte Bull sich ein.
Toyboy nickte nur und sprach: „Leider habe ich keine Drohnen mehr, ansonsten hätte ich euch mit denen weiter zur Seite stehen können.“
„Alles gut Toyboy. Wir schaffen das schon“, beruhigte ich ihn.
„Habt ihr noch Granaten?“, fragte uns Bull flüsternd.
„Nein, leider nicht“, antwortete ich meinem Kameraden ebenfalls flüsternd.
„Ich auch nicht“, gab Toyboy mit gedämpfter Stimme zurück.
„Dann müssen wir das anders angehen“, murmelte Bull leise und nachdenklich.
„Wir machen das so wie in den Übungen, Bull“, bestimmte ich flüsternd.
Bull nickte mir einverstanden zu. Wir aktivierten wieder den Infrarotmodus unserer Brillen. Die orange-rote Silhouette des Russen im Nebenzimmer war durch die Wand gut zu erkennen. Bull und ich schlichen vorsichtig die Wand entlang, bis wir am Türrahmen zum Nebenzimmer ankamen. Währenddessen bewegte der Russe sich nicht.
Ich nickte Bull zu und er nickte zurück. Wir verstanden uns auch ohne Worte. Wir waren ein eingespieltes Team.
Bull ging vor, ich stand dicht hinter ihm. Wir beide richteten unsere Waffen auf die orange-rote Silhouette, die wir durch die Wand sahen. Vorsichtig nährten wir uns; Schritt für Schritt. Aber der Russe blieb nicht regungslos. In dem Moment, als wir ihn langsam zum Teil sehen konnten, schlug er Bull die Waffe aus der Hand und schmiss sich mit einem Messer bewaffnet auf ihn. Ich schoss nicht, weil der Gegner zu nah war – ich hatte Sorge, ich könnte Bull auch treffen, denn ich konnte die beiden im Infrarotmodus nicht auseinanderhalten. Darum deaktivierte ich diesen. Währenddessen rangen der Russe und Bull im Türrahmen miteinander. Beide stürzten zu Boden und der Russe rammte blitzschnell sein Messer in Bulls Kehle. Sein Schmerzensschrei wich einem grauenerregenden Gurgeln.
Ich schlug dem Feind – der auf Bull hockte und sich wieder aufrappeln wollte – mit dem Schafft meines Gewehres gegen den Kopf. Und noch einmal. Der Russe wich taumelnd zurück, besann sich jedoch wieder und trat mir das Sturmgewehr aus der Hand - ehe ich es auf ihn richten und abdrücken konnte. Das Gewehr flog durch den Raum. Der Russe rannte auf mich zu – so wie er es gerade noch bei Bull getan hatte. Verzweifelt versuchte ich meine Sekundärwaffe – eine Pistole 1911 – aus dem Holster zu ziehen. Ich riss wie verrückt an der Pistole, bekam sie aber vor lauter Panik nicht aus dem Holster raus. Währenddessen kam der Russe siegessicher grinsend immer näher. Er war ganz nah, musste nur noch zustechen und ich wäre tot. Ich wusste, dass das mein Ende war und schloss ängstlich die Augen. Mein Herz hämmerte wie verrückt. Panik stieg in mir auf. Ich wollte nicht sehen wie ich sterbe.
Schüsse ertönten. Ich riss die Augen auf. Der Russe taumelte zurück. Er war mit Einschusslöchern gespickt. Er fiel zu Boden und lag nur noch leblos vor mir. Der letzte Gegner war besiegt. Und ich war noch am Leben. Ich konnte es kaum fassen.
„Alles gut bei dir, Chief?“, fragte Toyboy immer noch angeschlagen von dem Treffer, den er im Obergeschoss eingesteckt hatte. Er hielt seine MP in der linken Hand.
„Ja, alles gut Toyboy.“, ich rappelte mich auf, „Das war aber auch Rettung in letzter Sekunde. Hättest ruhig etwas früher schießen dürfen; ich habe mein Leben schon an mir vorbeiziehen sehen.“ Ich grinste meinen Kameraden an und drückte ihn.
„Ich mag es gerne spannend“, gab er ebenfalls keck grinsend zurück und klopfte mir auf die Schulter.
„Damit ist der Auftrag wohl erledigt“, ich wandte mich zu Bull: „Hast du gehört Bull? Wir haben den Auftrag erfolgreich erledigt.“
Mit letzter Kraft öffnete Bull seine Augen und grinste uns siegessicher an.

„Und damit haben wir einen klaren Sieger der ersten Runde!“, ertönte es von allen Seiten aus den Lautsprechern.
Ich nahm den VR-Helm ab und legte ihn vor mir auf einen Tisch. Ich saß in einem weißen, kleinen Raum mit Fenstern in Blickrichtung – damit das Publikum uns sehen konnte. Links und rechts von mir saßen meine Kameraden. Alle vollkommen gesund, lebendig und überglücklich über unseren Sieg – zum Glück. Mein Herz pochte immer noch. Es schmerzt immer wieder, sein Team sterben zu sehen; selbst wenn es nur virtuell ist. Denn manchmal vergisst man einfach, dass alles nur ein Spiel ist, weil es so realistisch aussieht. Sie legten ihre VR-Helme ebenfalls auf den Tisch, der vor ihnen stand. Wir sprangen auf, nahmen uns in die Arme und jubelten vor Freude. Smoker steckte sich daraufhin erstmal eine Sieges-Zigarette an und Bull drückte Toyboy fest und hob ihn vor Freude hoch: „Da ist er ja, unser Held!“, und lachte freudig aus tiefstem Herzen.
Wir verließen unseren abgetrennten Gruppenraum und gingen zum Moderator auf die Bühne. Die Gegner kamen uns entgegen. Wir gaben jedem von ihnen die Hand, um ihnen unseren Respekt zu zollen. Währenddessen jubelte das Publikum lautstark.
Der Moderator fuhr fort: „Damit hat das Team der Vereinigten Staaten von Amerika die erste Runde dieses Best-of-Five Team-Deathmatch Wettkampfes für sich entschieden."
Nach einer kurzen Kunstpause fügte er hinzu. „Doch noch ist nichts für das Team der Russischen Föderation verloren. Die Russen haben immer noch gute Chancen auf den Sieg. Für alle die erst jetzt eingeschaltet haben: die Vereinigten Staaten von Amerika und die Russische Föderation duellieren sich in diesem virtuellen Team-Deathmatch Wettkampf um die Zugehörigkeit der Insel Lawe mit ihren reichen Erdölvorkommen. Beide Staaten betrachten die Insel als ihr Eigentum: Dieser Wettkampf – der von der UNO organisiert wird – soll nun ein für alle Mal den Streit um die begehrte Insel entscheiden. Der Sieger dieses Wettkampfes erhält die Insel. Der Verlierer muss seine Herrschaftsansprüche auf die Insel ablegen. Gewonnen hat der Staat, dessen Team zuerst drei Siege errungen hat.“
Ich schaute hinüber zu den Russen. Sie wirkten sehr wütend; ballten ihre Fäuste zusammen und schauten finster drein. Am liebsten wären sie uns in diesem Augenblick an die Gurgel gegangen – dass sah man ihnen an.
Der Moderator wandte sich an beide Teams: „Also dann, Jungs; auf in die zweite Runde.“
Wir gingen zurück in unseren Gruppenraum. Dort wartete schon unser Oberbefehlshaber auf uns: „Das war eine gute Leistung, Jungs. Aber achtet zukünftig mehr auf eure Deckung. Das hätte auch nach hinten losgehen können.“
Wir nickten alle, setzten uns auf unsere Plätze und nahmen die VR-Helme wieder auf.
Das Ausrüstungsmenü ploppte vor meinen Augen auf.
„Bitte wählen sie ihre Ausrüstung.“, hörte ich eine sanfte Stimme zu mir sprechen.
Ich wählte dieselbe Ausrüstung aus der vorherigen Runde.
Ob das Projekt 2021 der UNO wirklich den Frieden wahren wird und künftig alle Konflikte in einem einfachen virtuellen Wettkampf beigelegt werden? Oder wird dieser Wettkampf erst recht zur Eskalation führen?
Nach ein paar Sekunden standen wir alle – Toyboy, Bull, Firstkill, Smoker und ich – wieder in einer Gasse. Diesmal war es nass und windig. Der Wind peitschte in unsere Gesichter und der Regen prasselte auf uns herab.
Der Countdown begann: „10 Sekunden bis zum Start … 9 … 8 … 7 … 6 … 5 … 4 … 3 … 2 … 1 … Los!“

 

Hi @Invictus013,

ich mag deine Geschichte, bin aber etwas verwirrt. Und erkläre dir jetzt, wieso.

Mein Trupp und ich standen in einer Gasse. Jeder von uns fünf war voll ausgerüstet. Einer trug ein leichtes Maschinengewehr, ein weiterer eine Maschinenpistole, ein anderer war mit einer Schrotflinte ausgerüstet und zwei von uns – mich eingeschlossen – waren mit einem Sturmgewehr ausgerüstet. Zusätzlich trugen wir alle eine Schutzweste aus Kevlar, sowie ballistische Helme, eine Hightech-Brille, Schutzhandschuhe, Stahlkappenstiefel und jede Menge Munition und Sprengmittel.

Damit kriege ich einen groben Eindruck von deinem Trupp, aber ich will noch so viel mehr wissen! Zeig mir die abgenutzen Rüstungen und Helme, zerkratzt und abgenutzt. Ich will den verbrannten Geruch der abgefeuerten Munition riechen, verstehst du? Ist nur meine Meinung, aber ich bin ein totaler Fan von Details.

Und außerdem: Bitte gib deinen Soldaten Namen. Wenn du behauptest, sie wären Mitglieder eines gut eingespielten Trupps, dann lass sie sich auch so untereinander verhalten. Ich meine, wie cool wäre es, wenn der mit der Drohen Toyman oder so hieß? Oder der mit dem Maschinengewehr die Angewohnheit hat, wenn er nervös ist, mit dem Fuß Kuhlen in den Boden zu treten? Und ihn dann alle Baggi nennen? Frag mich nicht, sind deine Figuren :D aber ich als Leser wünsche mir coole Spitznamen, die ihnen etwas Charaktertiefe geben.

Daraufhin stürmten wir strategisch vor.

Der gemeine Leser weiß zwar, was du sagen willst, kann es sich aber nur schwer feststellen.

Ein lauter Schuss ertönte und einer von uns sackte leblos zusammen.
„Scharfschütze!“, schrie ein anderer.
„In Deckung!“, rief ein weiterer meiner Kameraden.
Jeder von uns schmiss sich augenblicklich hinter die nächste Deckung.
Noch ein Schuss ertönte. Ich schaute nach meinen lebenden Kameraden. Doch es ist niemand getroffen worden.
Ich schaute zu dem Verwundeten. Es war der andere Soldat mit dem Sturmgewehr. Ich wollte am liebsten zu ihm hinrennen und irgendwie versuchen ihm zu helfen. Aber das wurde uns in der Ausbildung sofort abtrainiert. Denn meistens warteten Heckenschützen nur auf so einen Moment, um einen weiteren Soldaten erschießen zu können. Ja, Hilfsbereitschaft ist tödlich im Krieg. Und vermutlich war es sowieso schon zu spät ihm zu Hilfe zu eilen, so leblos wie sein Körper dalag.

Hier hatte ich zuerst ein Problem mit deiner Geschichte. Ich meine, echte Kameraden finden es nicht einfach "schade", wenn der Freund zwei Meter weiter durchsiebt wird.

Außerdem solltest du darüber nachdenken, die Gedanken im Präsens zu schreiben.

Dann nahm der Soldat mit der Maschinenpistole einen kleinen Käfer aus seiner Westentasche.

Bitte, bitte, bitte nenne ihn Toyman :herz:Soldat mit der Maschinenpistole ist einfach nicht catchy. Außerdem wird der Tod der Kameraden so ein bisschen gewichtiger.

Der Feind, an dessen Rücken sich die Drohne befand, stand

Siehste selbst.

Rasch warfen ich und ein weiterer Soldaten zwei Handgranaten in das Loch und eröffneten das Feuer.

Das meine ich. Ein weiterer Soldat.

Ich nickte meinem letzten verbliebenden Kameraden zu und er nickte zurück. Wir verstanden uns auch ohne Worte. Wir waren ein eingespieltes Team.

Ein weiterer Haken. Du behauptest, sie wären eingespielt, aber es ist deinem Prot. augenscheinlich egal, wenn seine Kameraden sterben wie die Fliegen.

Da sprang er plötzlich hervor und richtete seine Pistole auf uns. Doch bevor er auch nur einen Schuss abgeben konnte, schossen mein Kamerad und ich ihn nieder. Er wurde in den Kopf und den Torso geschossen und sein Körper flog gegen die Wand. Leblos lag er nun auf dem Boden.

Recht unspektakulär.

„Und damit haben wir einen klaren Sieger!“, ertönte es von allen Seiten aus den Lautsprechern.
Ich nahm den VR-Helm ab und legte ihn vor mir auf einen Tisch. Links und rechts von mir saßen meine Kameraden. Alle vollkommen gesund, lebendig und überglücklich über unseren Sieg. Sie legten ihre VR-Helme ebenfalls auf den Tisch, der vor ihnen stand. Wir sprangen auf, nahmen uns in die Arme und jubelten.
Wir verließen unseren abgetrennten Gruppenraum und gingen zum Schiedsrichter auf die Bühne. Die Gegner kamen uns entgegen. Wir gaben jedem von ihnen die Hand, um ihnen unseren Respekt zu zollen. Währenddessen jubelte das Publikum lautstark.

Deswegen weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Einerseits zeigt der Twist, den ich durchaus mag, dass ja alles nur ein Spiel war. Wie bei einem der riesigen E-Sport Tuniere. Andererseits ist der Kampf durch die VR aber auch real, oder? Selbst, wenn dein Prot weiß, dass seine Freunde nicht echt tot sind, müsste es ihm dennoch schockieren, ihren Tod zu sehen. So wirkt er einfach nur emotionslos.

Der Schiedsrichter fuhr fort: „Ich wiederhole kurz worauf gewettet wurde: die Vereinigten Staaten von Amerika und die Russische Föderation haben sich darauf geeinigt, dass der Gewinner eines virtuellen Team-Deathmatch Wettkampfes, mit jeweils fünf Soldaten, die Insel Lawe, mit ihren zahlreichen Ölvorkommen, als sein Eigentum betrachten darf und der Verlierer seine Besitzrechte auf die Insel ablegen muss.“
Nach einer kurzen Kunstpause fügte er hinzu: „Und die Gewinner des Wettkampfes sind: Die Vereinigten Staaten von Amerika! Somit gehört die Insel Lawe nun zum Staatsgebiet der USA.“

Lass ihn nicht wiederholen. Es würde reichen, wenn er einfach den Triumph verkündet.

Wir gingen gemeinsam mit den Russen zu den Umkleideräumen.
Einer rief uns zu: „Das nächste Mal gewinnen wir.“, und lächelte siegessicher.
Ich setzte mein größtes Siegerlächeln auf und gab zurück: „Ach ja? Das wollen wir doch mal sehen.“
Dann gingen wir in die Umkleidekabinen um uns umzuziehen.

Vor den Russen liegt so ein Ärger, die lächeln nicht. Schließlich haben sie auf ganzer Linie versagt. Viel lieber würde ich sehen, wie die arroganten Amerikaner und die gereizten Russen sich in der Kabine wie echte Männer prügeln :lol:.

Und warum wird eine Insel in einem Tunier entschieden? Ich meine, die Idee gefällt mir, aber ich befürchte, dass kein General der Welt, der eine ordentliche Armee hat, einfach klein beigibt und alles auf eine fünfköpfige Truppe setzt. Du baust darauf, dass beide Staaten lieber eine "friedliche" Lösung suchen, aber spätestens, wenn ein Team verliert und eine Insel abdrückt, wird sich das andere Team es lieber zweimal, ob sie noch einmal teilnehmen.

Kennst du Republic Commando von Karen Travis? Könnte dir gefallen.

https://christophkolb.de/virtuelle-welten/ Willst du deine Geschichte hier einsenden? Das war nämlich das Erste, an das ich gedacht habe, als ich den Twist gelesen habe.

Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Potential steckt da allemal drin.

Viele Grüße
Michel

 

Dankeschön für dein Feedback Michel, du hilfst mir damit sehr ^^

Mehr Details sind eine sehr gute Idee, werde ich auf jeden Fall nachtragen.
Und die Idee mit den charakterisierenden Namen gefällt mir sehr, werde ich aufgreifen, danke:)
Toyman ist schon ein echt cooler Spitzname, aber ich muss zugeben Toyboy gefällt mir irgendwie besser, einfach wegen dem Reim im Namen; ich denke ich werde den Soldaten mit den Drohnen Toyboy nennen:D

Mein Hintergedanke beim Schreiben war die ganze Zeit eine Welt, in der Kriege und Konflikte zwischen den Staaten virtuell ausgetragen werden, damit niemand zu Schaden kommt, deshalb der Twist. Außerdem bin ich ein großer Fan von großen Wendepunkten:)

Ich schau mal, ob nach dem Turnier noch eine Prügelei stattfinden wird:)

Die Kritik zum Ende der Geschichte kann ich sehr gut nachvollziehen. Da muss ich mir auf jeden Fall noch was einfallen lassen.

Dann werd ich mal wieder an die Arbeit gehen und an den Kritikpunkten arbeiten.
Danke nochmal für dein Feedback, dass hilft mir sehr, und danke für den Link und den Buchtipp:)

Viele Grüße,
Joshua

 

Hallo Joshua, der Text ist in jeder Hinsicht naiv. Ich weiß nicht, wie alt Du bist (ich würde hier einen jugendlichen Autor vermuten), deshalb kann ich die Geschichte nur so behandeln, wie jede andere auch. Und legt man die allgemeinen Maßstäbe an, reicht es hier hinten und vorne nicht. Nur ein paar Punkte:

Militärische Operationen laufen nicht so ab, wie das hier beschrieben wird. Nahezu jeder Absatz enthält Fehler, ich will nur zwei nennen. Ein militärisches Kommando hat immer einen Befehlsgeber, beispielsweise einen Gruppenführer/ Squadleader. Dass Deine Figuren hier wie die kleinen Strolche durch die Gegend wuseln, ohne Kommandierenden ist militärisch unsinnig. Ebenso unsinnig ist, dass der MG-Schütze ein Teammitglied auffordert ihm Deckungsfeuer zu geben. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Der MG-Schütze ist derjenige, der Deckungsfeuer gibt. Er hat die feuerstärkste und unpräziseste Waffe. Feuerschutz/ Deckungsfeuer/ Sperrfeuer – das ist sein Job.

Man sieht einfach, dass hier militärisch betrachtet so gut wie nichts stimmt. Auch wenn sich nachher zeigt, dass es ein virtuelles Kommando ist, muss der Anfang auf der praktischen Ebene überzeugen, sonst winkt man als Leser sofort ab. Das Ganze wirkt wie ein Videogame, sagen wir mal Rainbow Six Siege oder Ghost Recon: Wildlands oder Ghost Recon: Future Soldier. Aber man kann Videogames nicht einfach auf die Textebene übertragen, weil sie von der Rezeption her ganz anders funktionieren.

Naiv ist der Text auch was seine Aussagen auf der Metaebene betrifft. Nehmen wir das hier, Du hast es noch hervorgehoben durch Kursivschrift: Ja, Hilfsbereitschaft ist tödlich im Krieg.

Jetzt nimm noch mal alles zusammen, was Du über Krieg weißt und schau Dir dann diesen Satz wieder an. Frage Dich, welche Rolle Hilfsbereitschaft im Krieg spielt/ gespielt hat und überlege, ob Du an Deiner Aussage dann immer noch festhalten willst.

Von der Sprache her gibt es viele Mängel, beispielsweise das hier: Einer trug ein leichtes Maschinengewehr. Toyboy trug seine Maschinenpistole und seinen Rucksack voll mir hilfreichen Gadgets. Ein anderer war mit einer Schrotflinte ausgerüstet und zwei von uns – mich eingeschlossen – waren mit einem Sturmgewehr ausgerüstet. Zusätzlich trugen wir alle eine Schutzweste aus Kevlar, sowie …

Solche Wiederholungen machen einen Text zäh und unschön. Du solltest mehr variieren.

Naiv ist der Text auch hinsichtlich der emotionalen Reaktionen der Beteiligten:

Wir sprangen auf, nahmen uns in die Arme und jubelten … Währenddessen jubelte das Publikum lautstark … Wir jubelten. Die Gegner klatschten Beifall aus Respekt …

Die Bandbreite der Emotionen ist hier nicht sonderlich hoch. Das ist unglaubwürdig.

Ich finde es gut, dass Du diesen Wendepunkt in der Story drin hast und überhaupt, dass Du eine spannende Geschichte erzählen willst. Ich lese so etwas gern. Aber auf der handwerklichen Ebene muss da noch viel gemacht, ich meine jetzt nicht speziell diese Geschichte, sondern grundsätzlich. Hier ein paar Empfehlungen:

Schreibe nur über Dinge, von denen Du zumindest ein wenig Ahnung hast. Wenn Du über militärische Operationen schreiben willst, informiere Dich, wie so etwas abläuft. Vermeide geradlinige Beschreibungen von Handlungen, wenn der Kontext fehlt. Viele Leser sind sofort gelangweilt, wenn sie nur vorgeführt bekommen, dass Leute irgendwo rumlaufen, schießen usw. Eine literarische Geschichte funktioniert nicht wie ein Actionfilm.

Hüte Dich vor Allgemeinaussagen, die bloßes Blabla sind, wie z.B. die Sache mit der Hilfsbereitschaft im Krieg. Zu Zeiten von Tolstoi hat man Schriftsteller auch deshalb verehrt, weil in ihren Romanen tiefgründige philosophische Reflexionen zu bewundern waren. Das mag heute nicht mehr so sein, aber auch heute noch ekeln sich ernsthafte Leser vor Plattitüden.

Feile an Deiner Sprache. Das klingt alles noch nach Schulaufsatz. Lies Autoren, die eine gute Sprache nutzen, schreibe Passagen ab und beobachte, wie sie eine Szene aufbauen, einen Dialog, eine Actionsequenz. Kein Mensch käme auf die Idee, ohne das Abgucken bei einem Experten Yoga, Boxen oder Tanzen zu lernen. Aber viele Leute glauben sie könnten Autor werden, indem sie einfach drauflos schreiben. So funktioniert das aber nicht, außer man ist irre sprachbegabt und liest viel. Alle anderen müssen Schritt für Schritt lernen.

Bleib dran!

Gruß Achillus

 

Das muss ein undisziplinierter Haufen sein, den Du da schilderst, denn schon

Mein Trupp und ich standen in einer Gasse.
weist darauf hin , wenn schon die ersten vier Wörter sich als „wir“ (ich + mein Trupp = wir) zusammenfassen lässt (was an sich kein Problem sein dürfte, wenn
… zwei von uns – mich eingeschlossen – ….
schon auf ein Paar („zwo von uns – mich = einer von uns [zweien/beiden = Paar], aber selbst das bereitet Probleme, wenn es heißt
Zusätzlich trugen wir alle eine Schutzweste …

Wer, wir alle? Müsste es bei einer Schutzweste nicht eher heißen „teilten wir alle (uns) eine Weste“? War der Rest von uns solange nackt, wie einer halt die eine Schutzweste trug? Dass man auf einem weiteren Vormarsch schon mal Zeichen verlieren kann, versteh ich, wenn die einzige Weste ständig gewechselt werden muss ist es zwangsläufig. Du meinst wahrscheinlich "jeder von uns" hatte/trug eine Weste.

Auf unserem Vormarsch versuchten wir[,] jeden möglichen Angriffswinkel zu decken.
Ich wollte am liebsten zu ihm hinrennen und irgendwie versuchen[,] ihm zu helfen.
Das Komma – ein Soldat wird/sollte diese Strenge verstehen – muss gesetzt werden, weil die Infinitivgruppe mehr als deutlich von einem Substantiv (nämlich einem seiner Stellvertreter im Pro-nomen, „ihm“, abhängt, dass man sich nicht mehr auf das erweiterte Prädikat „zu helfen versuchen“ zurückziehen kann, um das Komma zu vermeiden – Du siehst also,

lieber Invictus013 -

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!,
dass Grammatik auch etwas mit Strategien zu tun hat und nicht nur gelegentlich, wenn man einem unvermeindlichen Pidgin zuvorkommen muss. Dabei hoff ich, dass der Satz

Aber das wurde uns in der Ausbildung sofort abtrainiert
keineswegs Deinen Spracherwerb meint.
Denn meistens warteten Heckenschützen nur auf so einen Moment, um einen weiteren Soldaten erschießen zu können.

Wenn es denn dabei bliebe – denn selbst der Bundeswehr ist seit dem Kosovo so mancher Kollateralschaden geglückt. Eigentlich Schade bei sog. Friedenseinsätzen, aber ein bisschen Schwund ist immer! Aber Du sagst es ja selber
Ja, Hilfsbereitschaft ist tödlich im Krieg.
Besonders, wenn es Absatzmärkte zu sichern gilt - und wäre es nur für Rheinmetall.

Hier aber

Und vermutlich war es sowieso schon zu spät[,] ihm zu Hilfe zu eilen, so leblos[,] wie sein Körper dalag.
könntestu tatsächlich ein Komma einsparen, wenn Du die vergleichende Konjunktion wegließest (die erzwingt in dem Fall ein Komma, weil sie einen vollständigen Satz einleitet – und das ist bei „sein Körper lag da“ der Fall, gleich, „wie“ er da lag".

Der Maschinengewehrschütze riss mich mit einem lauten Ruf aus meinen Gedanken: „Gib mir Deckungsfeuer! Das Arschloch knall ich ab!“
Neben der Frage, wessen Gedanken sonst als den eigenen könnte der Icherzähler anhängen, zeigt die Konversation die Verrohung des Krieges blitzlichtartig an … und wär's nur an einem Bildschirm.

Ich wusste genau[,] was er vorhatte[,] und tat es.

Was ich nicht glaube, denn Kommas können – wie hier
Nach einer Weile erreichten wir endlich die Wand, des von Feinden besetzten Hauses.
auch falsch trennen: Weg mit dem Komma!, und selbst wenn ich den Konjunktiv zu nutzen liebevoll und friedfertig pfleg, hier
Wir nickten uns allen gegenseitig zu, um uns zu vergewissern, dass beim jeweils anderen alles in Ordnung sei.
„ist“ zum Schluss statt des „sei“ der Indikativ zu setzen.

Usw. usf.

Ich vermute mal, Du bist sehr jung,

lieber Joshua,

Toyboy und das Gespräch mit der Drohne lassen es mich vermuten und die Hightech-Brillen sind wohl Erben der Googleglasses, die einem erklären, was er da zu sehen habe – aber bevor ich mich ausklink, noch ein Hinweis betr. des Endes der wörtl. Rede wie

„Ein Gegner weniger.“, flüsterte ich.
„Bleiben nur noch drei.“, entgegnete Toyboy.
„Jetzt bloß nicht nachlassen!“, mahnte uns ein anderer Kamerad, ….
bei dem die abschl. Punkte weg müssen, nicht aber das Ausrufezeichen, denn der bloße Aussagsatz endet mit den auslaufenden Anführungszeichen, sofern der übergeordnete Satz („flüsterte/entgegnete ...“) fortgesetzt wird, nicht aber der Ausruf oder die Frage, die mit dem entsprechenden Zeichen gekennzeichnet werden, selbst wenn ein übergeordneter Satz („mahnte ...“) folgt, die Kleinschreibung wird durchs auf die ausl. Gänsefüßchen folgende Komma gesichert.
Folgt kein übergeordneter Satz, enden selbstverständlich - was ist an Grammatik schon natürlich? - auch nackte Aussagesätze mit Punkt vorm Gänsefüßchen.

Und -eh ich's vergesse -
ich hätt‘ noch eine Marineparka zu verschenken für einen untergewichtigen Mann deutscher Durschnittsgröße (niederländisch wären heutzutage fünf Centimeter mehr und somit auch einige kg), da hält man auch den strengsten Winter nebst Sturmtief aus bei entsprechendem Schuhwerk.

„Wir müssen die Mission zu Ende bringen!“

Soll wohl so sein, denn nicht kleine, junge Menschlein, sondern automatisierte Systeme werden ihr Werk verrichten, wobei noch ungeklärt ist, ob nicht Programmierer und Ingenieure eines Tages damit rechnen müssen, wegen Kriegsverbrechen verurteilt zu werden, selbst wenn ein wirrtuelles Spiel auf der Grundlage uralter Riten beruht, die Du auch kennst – selbst wenn sie zur Bronzezeit entwickelt wurden -

um das Abschlachten zu verkürzen, traten sich im östlichen Mittelmeerraum zu Zeiten der Seevölker je ein Mann der Gegenpartei entgegen und der Gewinner bekam alles.
Das eine Ereignis ist an den israelischen Schafhirten David und den Berufskrieger der Philister (Palästinenser), Goliath geknüpft, das andere an den Zweikampf Achill gegen Hektor im zehnten Jahr der Belagerung Troias … wobei wir ja durch Homer und andere Mythen wissen, dass Achill als nur an der Ferse verletzlich galt, ein Handicap im Schwertkampf für den Gegner, der sich bücken müsste … Da war das aufsichtführende vergötterte Personal sehr großzügig ...

Für die Zeichensetzung empfehl ich Dir, eine der zahlreichen PDFs von Unis und Privatleuten bzgl. der Kommaregeln runterzuladen, Verknüpfung herstellen und bei Bedarf anklicken (die MÜSSEN alle gleich sein, weil die amtlichen Regeln wie Gesetz und Verordnung für alle gelten), aber noch besser Duden.de, immer auf dem aktuellsten Stand (es kann sich jedes Jahr was an den Regeln deutscher Schreibkunst ändern wie zuletzt die Einführung des ß als Großbuchstabe, mit dem zwar nicht ein Substantiv oder überhaupt ein Wort beginnt, aber doch viele Namen, die bis dato wie beim „SCHLÖSSER“ das doppel-S nutzen mußten.

Wie dem auch sei, kein Grund den Kopf hängen zu lassen, hab ich doch gerade erst eine kleinere Arbeit von mir aus dem Jahr 2007 aktualisiert und mich vor meinen eigenen Auslassungspunkten geschüttelt.

Wird schon werden, meint der

Friedel

 

Guten Tag Achillus und Friedel und erstmal Danke für eure Kritik:)

Die letzten Tage habe ich schon einiges an der Geschichte überarbeitet und werde auch künftig mit Hilfe eurer Kritik an den Feinheiten arbeiten.

Mein erster Gedanke zur Geschichte war folgender: es wird eine Handlung erzählt die später unterbrochen wird indem sich herausstellt, dass die erzählte Handlung nicht real sondern bloß virtuell war. Dabei sind mir dann die Gedanken einer militärischen Operation und eines virtuellen Wettkampfes in den Sinn gekommen.

Und zum Alter, ich bin 20 Jahre alt, falls es euch interessiert.

Viele Grüße,
Joshua

 

Guten Tag @Invictus013
Ich dachte mir es wäre doch ein netter Freundschaftsdienst auch deine erste Geschichte zu lesen und zu kommentieren. Da wir ja beide relativ neu hier sind , finde ich das nur fair ;)
Also zunächst tut es mir Leid das ich dir nicht viel hilfreiches schreiben kann. Ich bin echt nicht gut darin orthographische Fehler aufzuspüren. Ebenfalls muss ich um ehrlich zu sein noch an meiner Kritikfähigkeit arbeiten, hoffentlich hilft mir diese Seite auch dabei. Ich habe schon eine eigene Meinung jedoch bin ich in den meisten Fällen bestrebt nur positives Feedback zu geben, was zwar nett ist aber wahrscheinlich nicht immer hilfreich. Da dies jedoch nicht dein Problem ist zurück zu deiner Geschichte ^^

ahinter stand ein Soldat Soldat in camouflierter Uniform – die mit dem russischen Hoheitszeichen bestückt war - der eine Schrotflinte in den Händen hielt. Sie wollten uns eine Falle stellen!

Hier ist mir aufgefallen das du (wahrscheinlich nicht mit Absicht) zweimal Soldat geschrieben hast.
Und so endet meine Kritik zum orthographischen auch schon ;)

Dein Schreibstil ist weitestgehend angenehm wobei ich mir manchmal jedoch ein etwas anderes Tempo gewünscht hätte. Ich kann nicht genau umschreiben wie ich das meine, nur ist mir aufgefallen das es an manchen Stellen schwer war dem Geschehen zu folgen da der Rhythmus entweder zu schnell oder zu langsam war. ( Ich bin echt nicht gut in sowas , entschuldige)

Zum Thema 'realistische Darstellung' möchte ich auch noch etwas loswerden, denn inhaltlich bin ich dann doch etwas versierter ;)
Ich als absoluter Laie was strategisches 'Kriegswissen' anbelangt, fühle mich nicht von deiner Geschichte gelangweilt oder 'falsch informiert'. An manchen Stellen war ich etwas irritiert aber das liegt denke ich am Tempo. Da sich am Ende herausstellt das es sich bei dem Geschehenen um ein VR-Match handelt finde ich das deine Beschreibungen funktionieren. Hierbei stellt sich dann jedoch die Frage ob die Spieler ehemalige Soldaten sind, reguläre Videospieler, oder sogar E-Sportler. Vielleicht liegt es an mir aber das ging nicht ganz aus deinem Text hervor.
Wenn es ehemalige Soldaten sein sollen, dann kann es durchaus sein das deine Geschichte eventuell Feinheiten ausarbeiten muss. Bei E-Sportlern hab ich mir sagen lassen, sollte ebenfalls ein gewisses strategisches 'Know-How' vorhanden sein. Bei regulären Spielern jedoch und darauf möchte ich hinaus macht für mich jedenfalls alles Sinn, denn diese würden wahrscheinlich genauso handeln wie du es geschildert hast : Impulsiv, unvorhersehbar, emotional und nicht unbedingt strategisch denn schließlich geht es um den Spielspaß und nicht um Leben und Tod (jedenfalls nicht in echt )

Was ich ganz lustig fand waren die Namen die du deinen Charakteren gegeben hast. Es ließ mich nicht nur schmunzeln sondern erinnerte mich im Nachhinein auch ein bisschen an Laser Tag. Keine Ahnung warum aber die haben auch immer so 'tough' und gleichzeitig lustig klingende Namen :D
Außerdem macht es deine Charaktere sympatisch und vielschichtiger, wenn man bedenkt wie ihre Namen zu ihren Eigenschaften oder 'Macken' passen.

Alles in allem fand ich deine Geschichte auf ihre Weise gelungen. Es gibt sicher noch Dinge die du ausarbeiten könntest aber das kommt auch glaub ich nach und nach. Besonders mit Hilfe der konstruktiven Kritik hier :)

Hoffe du lädst noch viele Geschichten hoch. Alles Gute und viel Spaß beim schreiben.
Liebe Grüße,
LivEvenstar

 

Dankeschön fürs lesen und kommentieren der Geschichte @LivEvenstar93 :)

Hier ist mir aufgefallen das du (wahrscheinlich nicht mit Absicht) zweimal Soldat geschrieben hast.
Dankeschön für die Berichtigung, habe ich direkt korrigiert:)

Den Rhythmus werde ich mir dann nochmal genauer ansehen und mal schauen wie genau ich den bearbeiten werde, danke für den Hinweis:)

Da hab ich mir - wenn ich ehrlich bin - selbst gar keine wirklichen Gedanken drüber gemacht, ob nun Soldaten oder E-Sportler für die beiden Weltmächte kämpfen:lol:
Aber wäre auf jeden Fall logisch einer der beiden Gruppen in so einem Szenario das Schicksal des Landes anzuvertrauen. Ich denke ich würde sogar eher Richtung Soldaten tendieren.
Und wahrscheinlich ist da mein Menschenbild - vollkommen emotional und deshalb teils irrational handelnd - beim Schreiben unbewusst in die Geschichte geraten:lol:
Ich denke ich muss noch die richtige Balance zwischen Spannung, emotionalem Handeln und taktischem Vorgehen finden. Werde mir auf jeden Fall Gedanken darüber machen wo und wie ich das am besten angehe. Wird aber wahrscheinlich leider nicht all zuschnell geschehen, weil ich momentan noch mit Referaten und Seminararbeiten beschäftigt bin :(
Danke auf jeden Fall für den Hinweis:thumbsup:

Auf die Namen hat mich @Meuvind gebracht. Sein Kommentar war da sehr hilfreich:)
Freut mich auf jeden Fall dass die Namen der Soldaten gut ankommen.
Dankeschön nochmal für den guten Ratschlag mit den Namen, Meuvind:thumbsup:

Liebe Grüße zurück,
Invictus013

 

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