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Krieg der Sinne

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04.10.2008
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Krieg der Sinne

Krieg der Sinne​

Sgt. Douglas thronte auf seinem breiten Ledersessel, flankiert von zwei schweren Waffenschränken, die beinahe ein Drittel der gesamten Wand ausmachten. Ich vermutete, dass ein Großteil seiner Anspannung auf dem Stapel ungelesener Rekrutierungsberichte beruhte, der seinen Schreibtisch innerhalb einer Woche in ein Aktenparadies verwandelt hatte. Als er merkte wie eindringlich ich ihn musterte, verschwand plötzlich das nervöse Zucken aus seinen Pupillen. Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarre, drückte sie in einem Aschenbecher mit der Aufschrift Nordamerikanische Union aus, und erhob sich schließlich von seinem Sitzplatz.
Sein Gesichtsausdruck deutete auf einen gebrochenen Mann hin, dessen beste Tage längst hinter ihm lagen. Auf der maßgeschneiderten, schwarzen Uniform der Unionsarmee prankten die Zeugnisse glorreicher Zeiten, auf die er heute bestimmt mit Sehnsucht zurückblickte. Ehren- und Beförderungsabzeichen fast vergessener Schlachten ließen Spekulationen zu wie dieser Mann zum Held geworden sein könnte.
»Ich habe Schwierigkeiten damit an Vodoo oder sonstige Magie zu glauben und ich kann nicht verstehen wie Sie als Wissenschaftler mit diesem Zeug klar kommen,« sagte Sgt. Douglas. Er ging zum Fenster hinüber und beobachtete auf dem Übungsgelände ein Bataillon gepanzerter Hovercrafts, wie es in vorschriftsmäßigem Blitztempo in einen der zweihundert Hangars glitt, die das taktische Hauptquartier der Ostküste umringten. Die Gruppe übergroßer Särge schwebte auf ihren Luftkissen in Richtung düsteres Abendrot und wurde kurze Zeit später von einem Autopiloten zum Einparken angewiesen. Ich seufzte bei dem Anblick.
»Ich habe nie behauptet, dass ich daran glaube. Ich sagte lediglich, dass wir unter den gegebenen Umständen und den Möglichkeiten, die uns noch zur Verfügung stehen, keine große Wahl haben. Dieses Mädchen könnte unsere einzige Chance sein,« sagte ich.
Der Sergeant drehte sich um. Seine perfekte militärische Haltung bekam Risse, als er mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Misstrauen musterte. Ich wich seinem Blick geschickt aus indem ich einen kräftigen Schluck aus dem Glas Whisky nahm, das ich seit dem Beginn unserer Unterhaltung fest in der linken Hand umklammert hielt.
»Wenn das wirklich stimmt, dann erklären sie mir mal wie ich das dem General weismachen soll ohne meine Glaubwürdigkeit zu verlieren,« sagte Sgt. Douglas.
»Nun... das kann ich Ihnen schwer sagen, Sir. Ich arbeite im Department für Physik. Ich könnte Ihnen erklären wie etwas theoretisch funktioniert und ob es überhaupt im Bereich der Möglichkeiten liegt,« antwortete ich.
Mit einer energischen Drehung sprang der Sergeant zurück an seinen gewaltigen Holzschreibtisch und bemerkte gar nicht, dass seine halbautomatische Plasmapistole Marke Raptor beinahe aus dem Halfter gerutscht wäre. Er fixierte mich mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand. »Kommen Sie mir nicht so. Immerhin waren Sie derjenige, der mit der Idee angetanzt ist diese alte Klamotte des Militärs wieder auszupacken. Sie sagten man habe es im letzten großen Krieg eingesetzt und es hat funktioniert. Aber wenig später hat der Kongress das Programm seltsamerweise als Unsinn abgetan und endgültig aufgegeben. Ich hoffe Sie verstehen, dass die Abgeordneten heute weitaus skeptischer sind. Wenn der General also im Parlament der Union erkären muss, welche neue Wunderwaffe Millionen von Ameros wert ist, um unser Schicksal in diesem Krieg abzuwenden, dann braucht er zur Untermauerung seiner Argumente mehr als die Theorien eines Physikers. Er braucht handfeste Beweise, die Sie liefern werden.«
Ich dachte einen Moment über das nach, was der Sergeant gesagt hatte. Die Wiederaufnahme des Programms war wirklich meine Idee gewesen. Der Stabschef der Krisenabteilung hatte mich beauftragt, zusammen mit meinem Team, eine praktische Waffe für einen Infanteriekrieg im Falle einer Invasion zu entwickeln. Der Sinn lag darin, den Feind mit einer Überraschung zu konfrontieren auf die seine Bodeneinheiten nicht gefasst waren. Ich musste fast ein halbes Jahr meiner regulären Forschungszeit opfern, um eine Strategie zu erstellen, die den Anforderungen der Regierung in diesem Fall gerecht wurde. Ich erinnere mich noch genau an die Stimme des Generals am anderen Ende der Leitung. Seine persönliche Vision vom Endsieg fasste den materialistisch ausgerichteten Idealismus des Gegners ins Auge, den eine unkonventionelle Methode aus der Schmiede meiner Abteilung aushebeln sollte.
In der linken Ecke des Büros hing ein großer flacher Monitor an der Wand, auf dem das gewaltige Panorama der irdischen Geographie zu sehen war. Leuchtend blaue Umrandungen markierten gut sichtbar die Grenzen der Nordamerikanischen Union. Eurasien war in irritierendes grün getaucht. Irgendwie fand ich es eigenartig dem Feind keine rote Farbe zu zuweisen, aber schließlich hatte der Konflikt ja noch nicht begonnen. Die Regierungen haben ihre Schachfiguren in Position gebracht. Jetzt stand es zur Debatte, wer den ersten Bauern vorwärts bewegen würde.
»Zeigen Sie mir ein Foto von der Kleinen,« sagte der Sergeant.
Ich öffnete den Aktenkoffer, den ich zu unserem Treffen mitgenommen hatte, und durchsuchte ihn nach dem einzigen Foto von dem Mädchen, das ich besaß. Ich fand es in der Folie mit ihrem Lebenslauf und den Präferenzen. Etwas in mir hielt mich zurück. Douglas wusste wirklich noch nicht wie sie aussah und ich hatte vergessen ihm zu sagen, wo wir sie aufgegabelt hatten.
Ich erhob mich von meinem Sessel und ging hinüber zum Schreibtisch. »Hier ist es, Sir.«
»Das ist keine Kaukasierin,« stellte der Sergeant fest. Er betrachtete das Bild mit schiefem Blick.
»Sie ist Australo-Eurasierin. Mehr europäisch als asiatisch, wenn Sie mich fragen.«
Die zusammengepressten Lippen des Sergeants riefen mir den Ekel ins Gedächtnis, den die meisten Unionsbürger angesichts eines Hybriden empfanden. »Wo haben Sie sie gefunden, Dr. Cillian?« Der Sergeant klang plötzlich sehr ernst. Es war beinahe unnatürlich wie schnell er sein Gemüt in eine andere Stimmung verschlagen konnte. Er dachte mit Sicherheit daran, mein Team hätte das Mädchen entführt und zur Teilnahme an dem Militärprogramm gezwungen. Obwohl diese Vorgehensweise in Krisensituationen durchaus nicht unüblich war, konnten wir es uns in diesem besonderen Fall nicht erlauben. Die Entführung einer eurasischen Staatsbürgerin hätte den gefürchteten Konflikt in unmittelbare Nähe gerückt.
»Einer unserer Agenten hat sie vor Ausbruch der Krise in Neu-Delhi gefunden und flog mit ihr zurück nach Nordamerika. Sie lebte in Indien zusammen mit ihrem Vater. Ursprünglich kommen sie beide aus England. Die Ortsansässigen haben interessante Geschichten über sie verbreitet. Ich glaube einer der Rishis nannte sie „Die Inkarnation Shivas“.« Ich zuckte mit den Achseln. »Jedenfalls sollen ihre Fähigkeiten bemerkenswert sein.«
Sgt. Douglas zog fragend eine Augenbraue hoch. »Und wie haben Sie es ihrem Vater beigebracht, dass seine Tochter die Geheimwaffe im Verteidigungsplan der Gegenseite werden soll?«
Ich wich dem Blick des Sergeants aus und beobachtete die Szenerie jenseits des Fensters. Die melancholische Dämmerung verwandelte sich allmählich in Nacht. Der graue Beton des Übungsgeländes war wie leer gefegt. Eine Truppe mexikanischer und kanadischer Rekruten trappelte lockeren Schrittes zurück in ihre Kaserne um morgen fit zu sein für das nächste Krisentraining. Hoch oben über dem Dach des Hauptquartiers kündigte ein Durchbruch der Schallmauer die Rückkehr einer Drohne aus dem Orbit an.
»Als der Agent das Mädchen fand, war ihr Vater bereits tot. Die Umstände wurden nie geklärt.« Ich wandte mich schnell ab, hob meinen Aktenkoffer vom Boden auf und war schon auf dem Weg zur Tür, als der Sergeant die Stimme erhob.
»Wissen Sie, Doktor, das größte Problem der Union ist das feindliche O.D.S.«
»O.D.S.?« Die Abkürzung kam mir vor wie ein Begriff, über den ich eigentlich informiert sein sollte, also tat ich einfach so, als hätte ich gerade eine Gedächtnislücke.
»Orbitales Defensiv-System,« sagte der Sergeant. »Diese Scheiße verarscht unsere Satelliten nach Strich und Faden. Sagen wir mal, ein Jet oder eine Rakete würden auf Neu-Leningrad zusteuern. In diesem Fall würde das eurasische O.D.S. sofort Alarm schlagen und dem feindlichen Flugkörper eine virtuelle Fata Morgana in den Bordcomputer speisen. Von da an wären unsere Lufteinheiten ferngesteuerte Zombies. Das O.D.S. aktiviert ihren Selbstzerstörungsmechanismus und sie detonieren hoch über den Wolken.« Der Sergeant schnalzte einmal mit zwei Fingern der rechten Hand, um seinem letzten Satz Nachdruck zu verleihen.
»Dieses System hilft diesen multi-ethnischen Bastarden ihre Landschaftskoordinaten vor unseren Augen zu verbergen,« fügte der Sergeant hinzu.
Es herrschte eine lange Pause, in der wir beide schwiegen. Draußen auf dem Gang passierte eine junge Para-Physikerin aus meiner Forschungsabteilung das Büro. Sie grüßte mich kurz angebunden.
»Die Arbeit ruft. Ich sollte gehen,« sagte ich.
»Untersuchen Sie die Kleine nach allen Regeln der Wissenschaft. Vielleicht wird sie uns von Nutzen sein, « sagte Douglas.
»In Ordnung, Sir. Dann fange ich besser sofort an.« Ich nickte zum Abschied und verschwand aus dem Büro des Sergeants. Draußen auf dem kühlen Korridor des Hauptquartiers sah ich auf dem blank polierten Wappen der Unionsarmee das Spiegelbild des Sergeants in seinem Büro, der gerade etwas nachdenklich den Kopf schüttelte und sich die nächste Zigarre anzündete. Ich schloss die Tür mit einem Seufzer.

»Sie ist bereit für den Test. Wollen Sie sie vorher noch mal sehen?« fragte meine Assistentin Elizabeth, und drückte damit aus, dass unsere Kandidatin die metapsychologische Untersuchung erfolgreich bestanden hatte. Sie sprach von Anthea, dem Mädchen, das wir in Indien fanden und jetzt als Geheimwaffe der Armee einsetzen wollten.
»Ist sie dort drin?« fragte ich. Elizabeth nickte.
Der große Raum war ein ehemaliges Wartezimmer für Patienten des Krankenflügels. Doch seit Ausbruch der Krise erhielten hier Fallschirmspringer und Scharfschützen ihr Briefing für Aufklärungseinsätze. Anthea saß an der Spitze des langen Tisches, auf dem Platz, der eigentlich nur Offizieren vorbehalten war. Sie hatte die Arme auf dem glatten Holz verschränkt und ihren Kopf darin vergraben. Als sie meine Schritte wahrnahm, schreckte sie hoch. Ihr Gesichtsausdruck beruhigte sich bei meinem Anblick. Wir kannten uns bereits. Das demonstrative Augenrollen wollte sie jedoch nicht vor mir verbergen.
»Tut mir Leid, dass du so lange warten musstest,« sagte ich.
»Tut mir Leid, dass ich noch hier bin.« Sie schob den Stuhl mit einem unangenehmen Quietschen zurück und streckte ihre Arme und Beine aus. »Mann, ist das langweilig hier. Der Soldat, den Sie geschickt haben um auf mich aufzupassen, hat nur dagestanden und kein Wort mit mir geredet. Außerdem bin ich verdammt müde. Zeigen Sir mir jetzt endlich mein Zimmer?« Sie stand auf und wollte schon an mir vorbei in Richtung Tür gehen, als ich etwas unsanft ihre Schulter berührte.
»Nicht so schnell, junge Dame. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen,« sagte ich.
Sie entzog sich meinem Griff mit einem gewaltigen Ruck, der sich anfühlte, als wäre ich von Innen gestoßen worden.
»Sie können mich nicht zwingen hier zu arbeiten.«
Ich lächelte hämisch und sagte: »Oh doch, Prinzessin. Du hast einen Vertrag mit uns unterzeichnet, schon vergessen? Mit deiner Hilfe werden wir ein Protokoll erstellen, das unseren Instrukteuren die Möglichkeit gibt, diese besondere Fähigkeit an Rekruten weiterzugeben.«
»Aber ich weiß nicht wie ich es mache. Ich kann es Ihnen nicht erklären. Ich schließe einfach die Augen und sehe Dinge,« sagte Anthea leicht nervös. Ihr pechschwarzes Haar reichte ihr gerade mal bis zum Halsansatz. In ihrem glatten Gesicht waren nur sehr wenige asiatische Züge zu erkennen.
»Du findest schon noch die passenden Worte, da bin ich mir sicher. Denk immer daran, dass du jetzt an uns gebunden bist. Wenn du zurück nach Eurasien fliehst, werden sie dich ohne zu zögern exekutieren. In Neu-Leningrad interessiert niemanden, wie alt du bist. Verräter ist Verräter.« Ich machte eine lange Pause. Anthea wollte sich schon von mir wegdrehen, doch ich packte sie an beiden Armen und fügte hinzu: »Und wenn du dich jetzt gegen uns stellen solltest, dann werde ich persönlich dafür sorgen, dass der eurasische Geheimdienst von dem erfährt, was du hier in Nordamerika machst.«
Ich hörte wie sie schluckte. In diesem Moment starb ein Teil des Widerstandes in ihren Augen und ich war froh, dass meine Worte Wirkung gezeigt hatten. Ich fand nun, es war an der Zeit in den Überwachungsraum zu gehen und die Fähigkeiten dieses Mädchens zu testen. Mir war klar, dass nur dieser eine Beweis meine Vorgesetzten überzeugen wird. Sollte sich herausstellen, dass die junge Anthea keine Besonderheiten aufweist, verliere ich meinen Job in der Forschungsabteilung.
Ohne eine weitere Minute zu verlieren, zog ich Anthea zu der Tür am Ostende des Raumes. Ich hielt immer noch einen ihrer Arme umklammert, doch sie wehrte sich schon längst nicht mehr. Draußen erwartete uns ein langer Korridor, dessen weiß gekachelte Wände mit Bildern der letzten beiden Kriege geschmückt waren. An dessen Ende stieß ich eine weitere Tür mit der Überschrift Überwachungsraum auf und ließ Anthea zuerst eintreten. Ich verriegelte die Tür und bat sie, an dem kleinen Tisch in der Mitte Platz zu nehmen.
Er bildete das einzige Möbelstück in dem quadratischen Raum mit den schalldichten Wänden und der großen verspiegelten Scheibe an der linken Wand.
»Was ist da hinter der Scheibe?« fragte Anthea.
»Das geht dich nichts an,« antwortete ich.
»Ich muss es wissen. Dinge, die ich nicht weiß, machen mich nervös und wenn ich nervös bin, tauge ich nicht viel als Sucherin,« protestierte sie. Ich bestrafte ihre Arroganz mit einem herablassenden Blick, obwohl ich ihren Mut - angesichts der Opferrolle, in der sie sich befand -, bewundern musste.
»Dahinter befindet sich ein Kommandoraum, in dem vier hochrangige Offiziere sitzen, um deine Fortschritte zu beobachten und zu protokollieren,« antwortete ich ihr.
Auf dem Tisch lagen eine Fernbedienung, ein Stapel Papier und ein gespitzter Bleistift. Anthea saß bereits und nahm sich ein Blatt.
»Drück' den grünen Knopf auf dem Gerät,« befahl ich ihr. Doch Anthea rührte sich nicht. Mit einer Hand strich sie durch ihr dichtes Haar.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich ihren abfälligen Blick. Ich machte einen Satz auf sie zu und stellte mit Freude fest, dass diese unerwartete Geste sie erschreckte. Meine linke Hand drückte fest durch den Stoff ihrer Sportjacke. Der gellende Schmerzensschrei, gemischt mit blankem Entsetzen, ließ nicht lange auf sich warten.
»Es tut mir Leid, es tut mir Leid, Sir! Ich tue alles, was Sie von mir verlangen. Wirklich alles,« jammerte Anthea. Ihre Stimme war durchsetzt von Schluchzen. Ich lächelte. Hatte ich etwa einen empfindlichen Nerv bei der kleinen Rebellin getroffen?
»Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, habe ich dir geschworen, dass dir kein Leid widerfahren wird, solange du das tust, was man von dir verlangt. Nun, ich habe bei meiner Vereidigung auch geschworen meine wissenschaftliche Ausbildung niemals für militärische Zwecke einzusetzen. Aber so ändern sich die Zeiten eben.« Ich nutzte die Pause, die jetzt entstand, um meine Hand von ihrer Schulter zu nehmen und ihr eine Gelegenheit zum Aufatmen zu geben.
»Dein Problem ist, dass du noch nicht begriffen hast, wie schlimm es um dich bestellt ist. Du hast gar keine andere Wahl als für uns zu arbeiten. Weißt du, wir sind schon alle Möglichkeiten deinen Willen zu brechen, durchgegangen. Die Psychopharmaka haben zu suizidalen Tendenzen geführt. Dann sind wir zum MK-Ultra übergegangen, aber die Wirkung hat bei dir zu wünschen übrig gelassen. Die Isolationshaft brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen.« Ich tätschelte mit der linken Hand sanft Antheas Schulter, um ihr auf unterbewusster Ebene klar zu machen, dass ich sie auf eine strenge, aber väterliche Weise unterstützen wollte. Der psychologische Trick wirkte schneller als ich gedacht hatte. Ihre leicht zittrigen Mundwinkel konnten sich zwar zu keinem Lächeln durchringen, aber ich hörte wie sich ihr Atem schrittweise beruhigte.
Sie holte einmal tief Luft und sagte: »Also, ich soll den Knopf drücken, richtig? In Ordnung, Sir.«
Doch bevor sie das tat, fuhr die zweite Tür des Überwachungsraumes mit einem gedämpften Zischen zur Seite und einer der Offiziere aus dem angrenzenden Kommandoraum betrat die Szene. »Ich habe doch ausdrücklich gesagt, dass dieser Test nicht gestört werden darf!« schrie ich den jungen Mann an. Meine Rage schien ihn in keinster Weise aus der Ruhe zu bringen. Er nahm militärische Haltung ein und sagte: »Die Lage hat sich zugespitzt, Dr. Cillian. Das Zielgebiet für den Test betrifft ausschließlich Eurasien.« Er legte erschreckend viel Betonung auf das letzte Wort.
Was für ein verdammter Test sollte das denn werden? Das hörte sich nicht mehr nach der Routine an mit der ich gerechnet hatte. Wusste Sgt. Douglas etwa mehr über Antheas Fähigkeit als er preisgab? Unmöglich! Ich war der einzige, der die Mühe auf sich nahm, ihr Talent zu studieren. Nur ein Wissenschaftler konnte erahnen, was im Geist dieses Mädchens für Mächte verborgen lagen.
Der Offizier verschwand schneller von der Bildfläche als er sie betreten hatte. Mit dem Schließen der Tür kehrte die bedrückende Stille der Geheimhaltung in den Raum zurück. Zum ersten Mal beschlich mich das leise Gefühl, etwas könnte hier nicht so laufen, wie mir von oberster Stelle mitgeteilt wurde.
Das Surren des herunterfahrenden Plasmabildschirms unterbrach meinen Gedankenstrom. Anthea hatte endlich den grünen Knopf auf der Fernbedienung gedrückt. Der ein Quadratmeter große Schirm präsentierte nur die Territorien Nordamerikas und Eurasiens, jeweils durch rote Linien gekennzeichnet, und ein komplexes Koordinatengitter, das sich systematisch von Osten nach Westen zog. Ansonsten war die virtuelle Karte völlig leer.
Über die Lautsprecheranlage ertönte die Stimme des Offiziers: »Hör gut zu, Anthea. Ich werde gleich einige hell erleuchtete Quadrate auf deiner Karte aktivieren. Jedes von ihnen wird für exakt eine halbe Stunde sichtbar sein. Zeichne uns bitte auf was du an diesen Orten siehst. Wir brauchen die genauen Koordinaten von Städten, Abschussbasen und Stützpunkten.«
Während seine Ansprache sanft ausklang, drängten sich die Worte des Sergeants in mein Bewusstsein. Er sprach vom eurasischen O.D.S., dem Orbitalen Defensiv-System. Es blockierte den Zugriff unserer Aufklärungssatelliten auf die eurasische Geographie. Aber wozu in aller Welt benötigte die Union jetzt genaue Koordinaten? Wir befanden uns doch in einem regulären Krisenzustand. Den jüngsten Meldungen des Nachrichtendienstes zufolge waren die Regierungen in Neu-Leningrad und New York gerade in ernsthafte Abrüstungsverhandlungen verwickelt. Die Lage schien sich zu entspannen und meine Aufgabe bestand lediglich darin das außergewöhnliche Talent eines jungen Mädchens für den zukünftigen militärischen Gebrauch zu legitimieren.
»Worin besteht denn nun meine Aufgabe, jetzt da sich die Pläne offensichtlich geändert haben?« fragte ich in die Stille des Raumes. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: »Bleiben Sie einfach bei Anthea. Stehen Sie ihr bei,« erklang die Stimme des Offiziers über den Lautsprecher.
»Aber ich habe einen anderen Test für sie vorbereitet. Er ist einfacher strukturiert und soll Aufschluss über ihre angebliche...«
Der Offizier unterbrach mich mit arroganter Selbstsicherheit: »Die Dinge haben sich geändert. Tun Sie, was man von Ihnen verlangt, Doktor.« Was erlaubte sich dieser Bastard eigentlich? Ich war neun Jahre lang unangefochtener Leiter des physikalischen Departements. Meine Pläne wurden stets befolgt, egal ob im Frieden oder in der Krise. Ich war es, der Anthea unter seine Fittiche genommen hat, derjenige, der an ihre Fähigkeiten glaubte, wo andere den Kopf geschüttelt hatten. Ich war es, der Druck auf sie ausübte, die Kontrolle über sie erlangte, wenn nötig mit Gewalt.
Das erste Quadrat hob sich in hellem Weiß vom Rest der Karte ab. Anthea schloss die Augen und entspannte ihren Körper mit einer Atemtechnik, die mir unbekannt war. Sie wiederholte diese Übung genau fünfzehn Mal, dann ergriff sie den Bleistift und legte ihn an das Papier. Ihre Augen öffneten sich nur halb, als sie den Kopf leicht senkte und vorsichtig zu zeichnen begann.
»Du hast noch 28 Minuten, um uns den geographischen Standort des ersten Zieles zu nennen, Anthea. Kannst du es klar und deutlich sehen?« Die Stimme des Offiziers hatte eine hypnotisierende Wirkung auf meine Psyche. Ich stand kurz davor in den selben Trancezustand wie Anthea zu verfallen.
»Oh, ja. Ich sehe verdammt klar. Es sind immer nur wenige Sekunden, in denen sich die Landschaft vor meinem geistigen Auge entfaltet.« Sie hob kurz den Kopf und kontrollierte mit prüfendem Blick die Position des weißen Quadrats auf dem Plasmabildschirm. »Ich bin jetzt geistig über dem Zielgebiet.«
Deutlich zufriedener erhob der Offizier wieder die Stimme: »Ausgezeichnet, Anthea. Nur immer weiter so. Wir sind sehr stolz auf dich.«
Was hatte das alles zu bedeuten? Das war nicht das Experiment, das der General und Sgt. Douglas in Auftrag gegeben hatten. Bis vor kurzem unterlag die Situation noch meiner professionellen Kontrolle. Ich war im Besitz meines Forschungsobjekts Anthea. Ich hatte Kontrolle über das Mädchen. Und jetzt?
Irgendetwas lief hier grundlegend falsch. Ich musste den Raum sofort verlassen. Raus auf den Korridor und frische Luft schnappen. Ich ließ Anthea alleine zurück, stürmte durch die Tür in die beklemmende Leere des weißen Flurs. Auf den Gängen war kein Mensch zu sehen und zu hören. Draußen war es bereits dunkel. Die Büros waren um diese Zeit geschlossen. Ich musste unbedingt mit Sgt. Douglas sprechen. Er war der einzige, der mir sagen konnte, was hier gespielt wurde und wieso mich niemand eingeweiht hat . Wenn nicht er, dann wusste es keiner.
Ich war noch nicht losgegangen, da erschien auf einem der zahlreichen Überwachungsmonitore das Gesicht des Sergeants in all seiner Fülle. Er hielt eine unangezündete Zigarre in der rechten Hand. Seine schwülstigen Lippen formten sich zu einem selbstgefälligen Grinsen, als er mir direkt in die Augen sah. Ich fühlte mich plötzlich wie ein Tier in den Fängen des Wilderers.
»Was geht hier vor sich, Sir? Man hat mir einfach so die Arbeit abgenommen. Irgendwas läuft nicht so wie geplant, hab ich Recht?«
»Nennen Sie es doch eine unvorhergesehene Umdisponierung, wenn Sie das beruhigen sollte,« sagte der Sergeant. Der Tonfall seiner Stimme gefiel mir nicht.
»Haben Sie mich angelogen, Sir?«
»Wenn Sie mit angelogen meinen, ich hätte Ihnen vorenthalten, dass der General bereits beim Kongress gewesen ist und über kurz oder lang alle notwendigen Bewilligungen erhalten hat, dann kann ich nur sagen: Ja, ich habe sie angelogen.«
»Sie hatten keinen Grund dazu, Sir,« sagte ich.
»Glauben Sie nicht? Ich bin da anderer Meinung. Sie sind Wissenschaftler, Dr. Cillian. Ein Freund neuer Entdeckungen. Das Militär braucht Leute wie Sie um kreative Denkanstöße zu erhalten und Zeug zu reparieren. Von praktischem Nutzen sind sie jedoch nicht. Sie sind kein Soldat. Hätte ich Ihnen die gesamte Bandbreite unseres Vorhabens erzählt, hätten Sie sich gegen uns gestellt. Sie hätten ihrer Assistentin befohlen das Mädchen zu töten, als die beiden im Warteraum saßen. Dann wäre uns die mächtigste Waffe in der bisher bekannten Galaxis auf dem Styx davongesegelt.«
Ich starrte ungläubig auf die ausdruckslose Fratze des Sergeants, die von dem Monitor übergroß dargestellt wurde.
Er sprach einfach weiter ohne meine Reaktion abzuwarten: »Denken Sie etwa wir konnten ihren Charakter nicht durchschauen? An Ihnen ist nichts besonderes, Cillian. Sie sind wie der Rest ihrer Sippe. Wissen ist Macht lautet ihr Motto. Im Militärjargon heißt es Macht ist Macht. Und die junge Anthea stellt die größte Macht dar, die uns je untergekommen ist. Sie leitet unseren Primärschlag ein.«
Das Atmen fiel mir auf einmal sehr schwer. Ich musste mir bei jedem Luftzug Mühe geben nicht ohnmächtig zu werden. Dem Sergeant schien mein Leiden zu gefallen. Er grinste dämlich und kaute an seiner Zigarre herum.
»Primärschlag?« brach es ungläubig aus meiner Kehle hervor.
Der Sergeant antwortete so beiläufig als würde er mir das ABC aufsagen. »Krisen lösen sich nicht von selbst, Doktor. Bei einem Mächtegleichgewicht wie es zur Zeit auf unserer Erde herrscht, ist die Hoffnung auf eine baldige Entspannung der Supermächte so realistisch wie der Glaube an den Weihnachtsmann. Wir hatten diesen Zustand schon einmal. Unsere damalige Nation hat den Fehler begangen, die Situation nicht schnell genug zu lösen. Am Ende ist der Feind von selbst untergegangen, aber die Geschichte hätte auch eine andere Wendung nehmen können. Deswegen sollte unsere Generation rechtzeitig handeln.«
Ich war der einzige Mensch auf dem langen Korridor. Die zahllosen Türen zu beiden Seiten waren geschlossen. Ich hörte keine Stimmen aus den anliegenden Zimmern an meine Ohren drängen, und doch wurde ich das grauenhafte Gefühl nicht los, dass diese Räume voller Menschen waren, die dort stumm kauerten und grinsten. Sie verhöhnten mich mit ihrem Schweigen.
»Großer Gott, wenn ich das vorher gewusst hätte. Wenn ich es nur geahnt hätte. Ich... ich schwöre bei meinem Leben, ich hätte Anthea lieber umbringen lassen, als an Sie zu übergeben,« sagte ich. Nasser Schweiß trat aus meinen Poren. Den Sergeant amüsierte mein Schockzustand immer mehr.
Douglas hatte sichtlich Mühe seine Maske aufrecht zu erhalten. An der Oberfläche war sie bereits aufgeplatzt und zeigte in den mimischen Kratern seines zerfurchten Gesichts erste Anzeichen von Wahnsinn.
»Sie ist ein menschliches Wesen,« schrie ich ihn an.
»Sie ist der Schlüssel zur Umgehung des O.D.S.« Der Sergeant holte ein Feuerzeug hervor und zündete damit seine Zigarre an. »Diese elektronische Superwaffe sucht und manipuliert Objekte in der materiellen Welt. Ihr Wirkungsbereich beschränkt sich auf alles Messbare. Alles bis auf die Macht des menschlichen Bewusstseins. Wie lange verseuchen wir diesen Planeten schon mit unserer Anwesenheit? In dieser Zeit haben wir uns mit Schwertern und Pistolen gegenseitig umgebracht, dabei waren wir selbst die größte aller Waffen. Eine Ironie des Schicksals, finden Sie nicht?«
Die Rede des Sergeants klang beinahe schwärmerisch. Ich war mir sicher, dass er noch stundenlang so weitermachen könnte. Nach einem kräftigen Zug an der Zigarre, fügte er begeistert hinzu: »Anthea liefert uns mit ihrem Remote Viewing die realen Positionen der wichtigsten eurasischen Großstädte und ihrer Nuklearsilos. Virtuelle Geographieverzerrungen durch das O.D.S. sind nun für immer unmöglich.« Mit einem kräftigen Hauchen hüllte er den gesamten Bildschirm in eine Rauchwolke. »Willkommen im Krieg der Sinne.«
Die Art wie Sgt. Douglas das Wort Nuklear aussprach, ließ mir den Atem stocken. Die Andeutung, die er damit machte, ist für mich im Laufe des Gesprächs bereits zu einer Offensichtlichkeit geworden, der ich mich nicht länger entziehen konnte.
»Soweit dürfen Sie es nicht kommen lassen,« schrie ich verzweifelt.
»Schon zu spät, Doktor. Atomarer Beschuss der eurasischen Landmasse aus dem Beringmeer und dem Pazifischen Ozean wird um 0:00 Uhr New Yorker Zeitrechnung erfolgen.«
Was habe ich Anthea angetan? Ihr Schicksal wurde fremdbestimmt. Wir entführten sie um ihrer Besonderheit willen. Wir brauchten ihre Macht. Wir wollten einen Menschen als Waffe benutzen, seinen Willen brechen, ihn uns gefügig machen. Mit diesem Verbrechen hatte ich nicht nur meine Seele endgültig verkauft, nein, ich hatte dazu beigetragen, ein unschuldiges Mädchen zur Teilnahme an millionenfachem Massenmord zu zwingen.
Mit diesem Erkenntnisschwung, der gnadenlos und grausam durch die Tiefen meiner Erinnerung wütete, wurde mir bewusst, dass ich in diesem Moment gestorben war. Es gab keinen Zweifel mehr daran. Mein Selbst trat in dieser Minute seine Reise ins Nirwana an. Und um es mir zu beweisen, würde ich das einzige tun, was ich noch für richtig hielt.
Der Sergeant starrte wortlos von dem breiten Monitor auf mich herab. Offenbar erwartete er noch irgendeine Reaktion meinerseits. Doch da gab es nicht mehr viel zu reagieren. Ich musste nur noch eins tun. Und das tat ich gerade.
Zu gerne hätte ich den Ausdruck auf dem Gesicht des Sergeants gesehen, als ich meinen Körper in eleganter Manier nach links wandte und aus der Drehung heraus die gegenüberliegende Tür mit einem brachialen Fußtritt aus den Angeln riss. Drinnen fand ich, was ich haben wollte. Eine Neun-Millimeter in einem nicht verschlossenen Schreibtischfach, voll geladen und schussbereit.
Ich sah auf meine Armbanduhr. 23:21 Uhr New Yorker Zeit. Bald würde es soweit sein. Ich bezweifelte, dass ich mit meiner Tat, Einfluss auf das Unvermeidliche nehmen konnte, doch ich würde auf jeden Fall Genugtuung finden. Ein Sieg, den mir kein Sergeant Douglas dieser Welt nehmen konnte.
Mit der Waffe im Anschlag marschierte ich auf den Kommandoraum der Offiziere zu. Irgendwo in den Untiefen meines Bewusstsein echoten die Schreie des Sergeants aus den Lautsprechern des hoch hängenden Plasmamonitors.

 

Zero,

Deine Geschichte spielt in einer lebendigen, flexiblen und sehr komplexen Welt, wie man sie sonst sehr selten in Kurzgeschichten vorfindet. - Hut ab.
Die Beschreibungen sind gut gelungen, manche direkte Reden etwas lang, rufen aber eine glaubwürdige und gut gestaltete Atmosphäre einer Post-apokalyptischen Welt.
Für die Erzählweise aus der Ego-Perspektive ist der Text aber aus meiner Sicht doch ein bischen zu phragmatisch erzählt, vielleicht war es aber auch deine Absicht, den Prot am Ende als einen rachsüchtigen Egomanen darzustellen, der vor seinem Untergang keine Sympathie hervorrufen sollte.
Man merkt aber die Mühe, die in den Text hineingesteckt wurde, mitsamt der Rechtschreibprüfung, auch wenn noch ein paar Kommas a`la

Beförderungsabzeichen fast vergessener Schlachten ließen Spekulationen zu, wie dieser Mann zum Held geworden sein könnte.
fehlen.

Grüße

 

Moin Zero;

tolle Geschichte, die du da aufgeschrieben hast, wobei ich sie allerdings mehr zu Science-Fiction als Fantasy einordnen würde. Dennoch gelingt dir eine spannende, postapokalyptische Geschichte aus der Sicht des Protagonisten innerhalb einer großen und ausgearbeiteten Welt.

Grüße,

Medi

 

Hallo Zero,

du hast hier eine bemerkenswert lange Science Fiction Geschichte präsentiert.

Und in der Länge liegt auch eine ihrer Schwächen. Durch die Fülle an Details geht der Fokus der Geschichte komplett flöten.
Liegt er auf dem Physiker? Dann gibst du ihm zu wenig Raum für seine Charakterisierung. So bleibt nur der Eindruck, du hättest beim Schreiben nicht so recht gewusst, welchen Charakter du ihm geben wolltest.
Liegt der Fokus auf der Welt, in der die Geschichte spielt? Dazu gibts du wiederum zu wenig Details.
Liegt der Fokus auf dem Mädchen? Hierfür gibst du Ihrer Geschichte zu wenig Raum. Ausserdem degradierst du sie zu einer Stichwortgeberin, obwohl gerade hier eine gute Gelegenheit gewesen wäre, den ohnehin sehr deutlich sichtbaren Zeigefinger, als Konflikt zwischen ihr und dem Physiker darzustellen.

Du verwendest einerseits recht gelungene Sätze, andererseits verlierst du dich auch gerne in Satzkonstruktionen, die auf falschen Metaphern dahinhinken und den Leser nach der Hälfte ihrer monströsen Länge verlieren.

Das Ende ist völlig unglaubwürdig. Eben noch ist der Physiker brutal darauf bedacht, sein Opfer zu testen, im nächsten Moment überkommt ihn die Moralität und er will die Generäle für ihre Tat bestrafen. Fast meine ich, du wolltest die Geschichte einfach nur zu Ende bringen.

Darüber hinaus behindern die Komma- und Tempusfehler etwas den Lesefluss.

Fazit: bekannte Idee langatmig umgesetzt. Raffung und Konzantration auf einen Handlungsteil würde der Geschichte guttun.

lg
Dave

P.S.: Seargent ist ein Unteroffiziersrang. Gönn dem Mann doch einen Seargant Major oder einen Colonel. Damit wird er zwar auch nicht besser charakterisiert, aber etwas glaubwürdiger.

 

Plasmapistole, Neu-Leningrad ... wieso wird diese Story nicht nach SF verschoben, wo sie offenbar hingehört, hm? ;)

 

Normalerweise verschiebe ich nur mit Zustimmung des Autors. Aber da er sich nie gemeldet hat (und voraussichtlich auch nicht mehr melden wird), können wir auch eine Ausnahme machen. ;)

Von Fantasy nach SF.

 

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