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kostenlos Staubsaugen

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05.09.2009
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kostenlos Staubsaugen

Die Information erhielt ich von einem langjährigen Freund unter dem Mantel der Verschwiegenheit und unter konspirativen Umständen mitgeteilt. „Ich kenne eine Waschstraße bei der man auch noch kostenlos Staubsaugen kann“. Diese Nachricht war umso gewichtiger, als der Überbringer dieser Botschaft seit Jahren sein Geld als Taxifahrer verdient, und diese Menschen im Bezug auf Fahrzeugpflege als besondere Experten angesehen werden dürfen. Mein Freund bildete hier keine Ausnahme und ich bin überzeugt, er hätte bereits eine Fahrzeugflotte von 10 Taxis und ein Nummernkonto in der Schweiz, wenn er nicht seine Tagesbeute sofort in die Pflege des ihm anvertrauten Beförderungsmittels investieren müsste. Aus vertraulichen Gesprächen wusste ich, das dies am Besten täglich, sofern die Notwendigkeit bestand aber auch zweimal oder dreimal am Tag erfolgen konnte. Offenbar war die Verfügbarkeit eines kostenlosen Staubsaugers außerdem eine solche Seltenheit, vermutlich in ganz Bayern oder sogar deutschlandweit einmalig, und daher natürlich vertraulich zu behandeln. Dieser Insidertipp dürfe auf jeden Fall nur im engsten Freundeskreis und auf keinen Fall an unwürdige Dritte weitergegeben werden.

Besonders dankbar war ich für diese Information insbesondere deswegen, da es vermutlich kaum einen Unwürdigeren als mich gab. Die Pflege eines Automobils kommt in meiner Prioritätenliste einfach gar nicht erst vor. Meine Wünsche an das Fahrzeug beschränken sich auf das zuverlässige funktionieren aller technischer Einrichtungen. Das Erscheinungsbild ist mir, insbesondere da ich mein Gefährt nur in begründeten Ausnahmefällen von außen betrachte, schlichtweg egal. In den vergangenen Jahre bestand die Außenpflege daher stets in einem einmaligen jährlichen Frühjahrsbesuch meiner Lieblingstankstelle. Hier stand noch eine jener betagten Hochdruckreiniger, mit denen man die gröbste Salzkruste der winterlichen Streuaktionen beseitigen konnte. Und da wir nun Mai hatten und meine jährliche 5 Minuten Fahrzeugreinigung ohnehin bevorstand, wollte ich dieses sensationelle Angebot ausnutzen. Außerdem ist, auch wenn ich das Äußere meines Wagens vernachlässige, ein sauberer, gepflegter und halbwegs aufgeräumter Innenraum durchaus in meinem Sinne.

Gemäß den Instruktionen sollte ich die Stadt in westlicher Richtung verlassen, der Bundesstraße bis zum nächsten Vorort folgen, die erste mögliche Straße rechts abbiegen und dann nach einigen hundert Metern auf eine Tankstelle mit den vier Buchstaben sowie einer angeschlossenen Waschstraße stoßen. Um meine langjährige Freundschaft nicht zu gefährden, möchte ich über den genauen Standort des Traums aller Fusselfeinde nicht mehr verraten. Außerdem war es in Wahrheit eine Tankstelle mit mehr als vier Buchstaben, und nach 15 minütiger Fahrt war ich am Ziel angelangt und kam in eine neue, fremde und mir unbekannte Welt.

Während die Tankstelle einen sehr verlassenen, um nicht zu sagen ausgestorbenen Eindruck machte, herrschte rund um die Waschstraße ein unbeschreibliches hektisches Wuseln. Vor der Einfahrt zur Halle der Sauberkeit hatte sich eine Schlange von fünf Fahrzeugen gebildete, und im Umfeld standen wohl gut und gerne ein Dutzend Fahrzeuge verschiedener Bauart, Alters- und Preisklasse. Ich wollte meinem Fahrzeug aber zunächst auch eine angemessene Außenwäsche zukommen lassen, und reihte mich in die Warteschlange ein. Die anfallende Wartezeit nutzte ich, um ein passendes und finanzierbares Waschprogramm zu finden. Auf überdimensionierten Werbetafeln, mit riesigen schwarzen Zahlen, wurden den Wartenden die unterschiedlichen Angebote mitgeteilt. Von „Standard“ über „normal“ bis „ideal“ konnte ich, und auch meine Konto führende Bank noch folgen. Bei „mit Heißwachs“ und „mit super spezial Versiegelungswachs“ wurde mit bereits etwas unheimlich. Bei dem Preis des letzten Angebot in der Reihe „Mega sonder rundrum Wischwasch“ war ich mir aber sicher, das es sich in Wahrheit um ein Synonym für irgendeine andere Dienstleistung handeln muss, von dem nur Eingeweihte etwas wissen. Vielleicht bekommt man da noch einmal Voll tanken, vier neue Reifen oder eine zweiwöchige Reise nach Ägypten kostenlos dazu. Ach, wussten Sie übrigens, das man Kosten für die Waschanlage im Rahmen des PKW-Einzelkostennachweis von der Steuer absetzen kann.? Dafür aber z.B. Aufwendungen für den Nachhilfeunterricht der Kinder nicht? Irgendwie eine verkehrte Welt.

Ich bestellt bei dem freundlichen jungen Mann auf jeden Fall mal das einfachste Waschprogramm, überreichte die geforderte Summe und schon befand sich mein Fahrzeug auf dem Weg zur georderten Reinigung. Das durchqueren der Waschstraße war als solches unspektakulär und bietet nicht viel Stoff für weitere Erläuterungen. Mich verwunderte lediglich, da ich die Geldübergabe des Fahrers vor mir beobachtet hatte, und dieser offenbar den mittleren Monatslohn eines zentral afrikanischen Grundschullehrers investiert hatte, das kein Unterschied in den Aktivitäten der eingesetzten Bürsten, Düsen etc. feststellbar war. Bei Ihm und mir kam das gleiche Wasser, dieselben Bürsten versahen ihren Dienst, aus den gleichen Düsen kam irgendeine Flüssigkeit, und eine Menge Wachs, obwohl nicht bestellt, habe ich auch noch abbekommen. Entweder hatte der freundliche Junge Mann an der Einfahrt Mitleid mit mir, bzw. meinem geschundenen Fahrzeug, oder die Leute sind einfach zu faul bei jedem Auto das Programm zu ändern. Aber wie auch immer, endlich konnte ich das eigentliche Ziel meines Ausflugs ansteuern; den kostenlosen Staubsauger.

Ich ergatterte nach kaum 15 Minuten Wartezeit einen der vorgesehenen Stellplätze. Am Platz rechts neben mir war eine vierköpfige Familie mit der Pflege eines betagten Mittelklasse Kombis beschäftigt. Offenbar sind Freizeitparks, Spaßbäder oder so profane Dinge wie Museen heutzutage kein geeignetes Ausflugsziel für den Familienausflug. Während ich vollkommen unvorbereitet, naiv und schlecht ausgerüstet am Reinigungsplatz erschienen war, hatte man nebenan an Alles gedacht. Neben Putzutensilien für die Feinkorrekturen der Außenpflege, erkannte ich rund 10 unterschiedliche Dosen mit Innenreinigungsmitteln. Es muss wohl kaum ergänzend erwähnt werden, das Klappstühle, Brotzeit und gekühlte Getränke ebenso zur Grundausrüstung dieser Waschprofis gehörte. Von dem Fachwissen meiner Nachbarn frustriert, blicke ich zu meinem Mitstreiter zur Linken und wurde sofort von einem Fahrzeug der Oberklasse geblendet. Wie schaffen es die Leute nur, das ein Auto so glänzen kann, und vor allem, Warum? Als ich mein derzeitiges Auto beim Händler abgeholt habe, frisch vom Werk ausgeliefert, 0 Kilometer auf dem Tachometer, eben noch ganz jungfräulich, hat es nicht einmal ansatzweise eine solche Fähigkeit zur Reflexion jeglichen Lichtstrahls gehabt.

Ich konzentrierte mich aber nun auf meine eigene Aufgabe und stürzte mich auf eines der monströsen Saugrohre. Es ist mir unergründlich wie ein Sauger, der einen Lärm wie AC/DC in Ihrer besten Zeit macht, und ein Saugrüssel mit dem Durchmesser von Arnold Schwarzeneggers Oberarm hat, ein so kümmerliche Saugkraft entwickeln kann. Nach schweißtreibenden 20 Minuten, die aber „gefühlten“ drei Stunden entsprachen, erklärte ich die diesjährige Fahrzeugreinigung für beendet. Es hätte auch nicht viel länger dauern dürfen, da es, kaum hatte ich das Gelände verlassen, erst leicht und dann immer stärker zu regen begann. Zu Hause angekommen war von der heutigen Wäsche kaum noch etwas zu erkennen. So über den Tisch gezogen muss sich Sisyphus auch gefühlt haben. Aber wenigstens war das Auto innen mal wieder sauber. Zumindest bis meine Tochter das nächste mal Ihre Frühstücks Semmel im Auto isst.

 

Moin Claudandus,

ich fand deine Geschichte, ehrlich gesagt, nicht sonderlich lustig.

Du erzählst einfach zu sehr "Er passiert dies und denn das und denn jenes". Wie soll ich sagen, du leierst den Text so runter und es passiert nichts wirklich Spektakuläres. Es kommt einfach keine Atmosphäre auf, ich leide nicht mit, der Protagonist hat ja noch nicht einmal einen Namen.

Ein zweiter Kritikpunkt ist, dass sich der Text wwie Kaugummi zieht. Ein kleines Beispiel: Du brauchst zwei Absätze um dem Leser mitzuteilen, wie aufregend geheim die Information deines Freundes doch ist. Beim Lesen habe ich gedacht "Komm mal zum Punkt. Wann geht es denn nun los?".

kostenlos Staubsaugen
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den vergangenen Jahre
Jahren

Ausflugs ansteuern; den kostenlosen
ansteuern: Den

dieser Waschprofis gehörte
gehörten.

und vor allem, Warum?
warum?

Gruß
Lemmi

 

Hallo Lemmi,

vielen Dank für das Feedback.
Vielleicht passt eine solche Geschichte wirklich besser in die
Rubrik "Alltag" oder "Sonstiges"?
Und an dem "Kaugummi" werde ich arbeiten.

Viele Grüße

 

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