Konsequent
Konsequent
”Piep, Piep, Pieeeep – Piep, Piep, Pieeeep!”, mit einem gezielten Greifbewegung schaltete ich mein Handy, das ich stets als Wecker benutzte, ab. Ich wusste dass es in 5 Minuten wieder läuten würde, und versuchte so schnell wie möglich wieder einzuschlafen, indem ich meinen Kopf so fest wie möglich in den Polster steckte und die Decke krampfhaft um mich schlang.
„Ich mag heut überhaupt nicht. Wieso bleib ich nicht einfach liegen, ist doch egal!“, ging es mir dabei dauernd durch den Kopf. Bis das Handy endlich zum zweiten Mal läutete, ich es wieder abstellte, und mich wieder in meinem Bett verkroch. Das ging noch rund 5 mal so, dann wusste ich, dass dieses Spiel keinen Sinn mehr macht. Entweder aufstehen, oder liegen bleiben. Ich setze mich also auf. Es war eiskalt in meinem Zimmer. Zumindest kam es mir so vor. Mit einem jammernden laut erhob ich mich, schnappte mir das Handtuch, und schleppte mich unter die Dusche. Ja, nach ein paar Minuten unter dem warmen Wasserstrahl ging es schon viel besser. Oft dachte ich mir, dass es wahrscheinlich nur an der Kühle des Zimmers am Morgen liegt, warum mir das Aufstehen so schwer fällt. Genau so schwer fiel es mir, die wohlig warme Duschkabine zu verlassen, und in das fröstelnd kalte Badezimmer zu steigen.
Schnell versuchte ich mich abzutrocknen, aber das Handtuch war noch etwas feucht, und deshalb auch kalt und unbequem. Ich hängte es auf den Hacken im Bad, und ging zum Kasten, um eine Unterhose aus der Tasche zu holen, konnte jedoch keine finden, und zog daher die alte noch einmal an. Außerdem zwängte ich mich in meine alten feuchten Socken, meine raue Hose und mein, nach Rauch und Schweiß riechendes, ebenfalls feuchtes, T-Shirt.
Danach noch mal schnell ins Bad, um meine Haare mit dem eh schon total nassen Handtuch zu trocknen. Etwas Haargel hinein, und halbwegs glatt gestrichen. Zurück und den Computer eingeschalten. Schnell noch ein Brot runtergeschnitten und mit Marmelade beschmiert. Wasser aufgekocht, einen Tee zubereitet. Gleichzeitig die Sachen für den Tag in die Schultasche geschmissen. Jacke angezogen und raus aus dem Zimmer.
”Piep, Piep, Pieeeep – Piep, Piep, Pieeeep!”, ich drehte mich um, stellte das Handy ab. Drehte mich zurück, zog meine Füße unter die Decke und steckte den Kopf und den Polster. Schlief sofort wieder ein. Um neun erwachte ich erneut, ich setze mich langsam auf, schloss das Fenster und legte mich wieder in das warme Bett. Zwei Stunden später wachte ich erneut auf, aber nur um den Computer einzuschalten und Musik zu machen. Danach sofort wieder ins Bett. Um eins bekam ich Hunger, ich quälte mich in mein Gewand, und holte eine Pizza aus der Küche und warf sie in meinen Mikrowellen-Herd, der in meinem Zimmer stand. Samt Gewand wieder zurück ins Bett. „Ping!“ fertig. Schleichend suchte ich ein Teller, holte die Pizza heraus, schnitt sie mit einem stumpfen Messer in kleine Stücke, und legte mich samt Pizza ins Bett, wo ich etwa die Hälfte aß, bevor mich die Müdigkeit erneut überkam und ich wieder einschlief.
”Piep, Piep, Pieeeep – Piep, Piep, Pieeeep!”, ich nehm’ das Handy, werf es gegen die Wand, drehe mich um und schlaf weiter.