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Konrad die Kellerassel

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14.09.2015
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Konrad die Kellerassel

Konrad, die kleine Kellerassel, wohnt mit seiner Familie in einem Blumenbeet. Eigentlich leben sie wie im Paradies: Unter den Blumen ist die Erde feucht und es gibt immer genügend abgestorbene Pflanzenreste zum Fressen. Doch Konrad möchte auch wissen, wie es außerhalb des Beetes aussieht. Er ist neugierig und unternehmungslustig. Am liebsten würde er die ganze Welt bereisen. Ausflüge in den nahegelegenen Garten hat er schon mehrfach unternommen.

Auch heute möchte die Umgebung erkunden. „Ich bin dann mal weg“, verabschiedet er sich kurz von seiner Familie, bevor er das Beet verlässt.
„Viel Spaß und pass auf dich auf“, rufen ihm seine Eltern noch hinterher. Sie kennen das schon und machen sich kaum noch Sorgen.

Gut gelaunt pfeift Konrad vor sich hin und marschiert auf seinen vierzehn Beinen los. Zuerst krabbelt er an einer Mauer entlang, dann biegt er links ab, überquert eine Wiese und läuft unter einem großen Kastanienbaum hindurch. Er geht immer weiter. Plötzlich tauchen Steine vor ihm auf. Groß wie Felsen versperren sie seinen Weg. Konrad muss mühsam klettern und sich durch Spalten zwängen. Kaum hat er das Hindernis überwunden, hört er ein Plätschern. Neugierig schiebt er einige Blätter zur Seite und schaut aus dem Pflanzendickicht heraus.

„Wow!“, ruft Konrad. Vor ihm liegt ein riesiger Gartenteich. „Eine gute Gelegenheit etwas zu trinken“, freut er sich. Der Ausflug hat ihn durstig gemacht.

Eilig läuft Konrad auf das Wasser zu, um seinen Durst zu stillen, da passiert es auch schon: Er stolpert über eines seiner vielen Beinchen und plumpst kopfüber in den Teich. Platsch! macht es und er geht unter. Da Konrad nicht schwimmen kann, sinkt er schnell tiefer und tiefer. Ängstlich hält er die Luft an und schließt die Augen. Konrad glaubt an sein Ende.

Am Grund angekommen, bemerkt er jedoch, dass er noch lebt und dass es ihm gut geht. Verwundert runzelt er die Stirn: „Wie das?“ Die Wangen noch immer kugelrund aufgeblasen, öffnet er vorsichtig die Augen.

Da bekommt er einen riesigen Schrecken. Genau über ihm schwebt ein großer, roter Fisch im Wasser und starrt ihn mit weit aufgerissenen Kulleraugen an.

„Hilfe...!“ Konrad reißt den Mund zum Schreien weit auf und alle Luft entweicht.

„Warum hast du Angst vor mir?“, fragt ihn enttäuscht die Fisch-Dame. „Hast du etwa noch nie einen Goldfisch gesehen?“
Konrad ist verunsichert und ängstlich zugleich. „W-W-W-W-Wirst du mich jetzt fressen?“, stottert er.
„Quatsch! Ich freue mich doch über deinen Besuch und darüber dich kennenzulernen. Ich heiße übrigens Gerda. Willkommen unter Wasser!“
„Danke, ich heiße Konrad“, antwortet er zögerlich. Dann beruhigt er sich und ergänzt: „Ich bin unter Wasser und lebe noch?! Es kommt mir vor als wäre ein Wunder geschehen“.
„Wieso Wunder? Du bist doch eine Kellerassel. Ich habe mal in der Goldfisch-Schule gelernt, dass alle Asseln genau wie Krebse und Krabben ursprünglich aus dem Wasser stammen.“
„Echt? Das habe ich gar nicht gewusst“, antwortet Konrad verdutzt.
„Ja und deshalb hast du auch noch Kiemen. Mit denen kannst du teilweise auch noch unter Wasser atmen“, erklärt Gerda.
„Fühlt sich irgendwie komisch an“. Konrad ist fasziniert.
„Wenn du schon mal hier bist, möchtest du, dass ich dir meine Unterwasserwelt zeige?“, fragt Gerda gespannt.
„Au ja, gerne!“, freut sich Konrad.
„Prima! Dann kannst du mir erzählen, wie es über Wasser aussieht“. Gerda ist ganz neugierig „Kletter auf meinen Rücken und halte dich gut an meiner Flosse fest“.

Freudig steigt Konrad auf. Gemeinsam schwimmen sie los und Konrad reitet auf Gerda durch den Gartenteich.

Gerda zeigt ihm verschiedene Arten von Algen und andere schöne Unterwasserpflanzen. Er lernt auch andere Bewohner der spannenden Unterwasserwelt kennen. So treffen sie am Grund auf Manfred die Muschel, der beschäftigt ist und sich gerade eingräbt. Oder an einer Seerose sehen sie Lisa die Libellenlarve sitzen, die ihnen zuwinkt. Und dann schwimmt auch noch Werner der Wasserkäfer an ihnen vorbei

Aber auch Konrad kann Gerda viel über das Leben an Land berichten. Über die warme Sonne, den Regen, den er viel viel lieber mag, die Wiesen mit den vielen bunten Blumen und auch über viele andere Tiere wie zum Beispiel: Bienen, Schmetterlinge oder die Schwalben am Himmel.

Gespannt hört einer dem anderen zu.

Nach einer Weile tauchen die beiden wieder zur Wasseroberfläche auf. Konrad rutscht vom Rücken der Goldfisch-Dame und krabbelt an Land.
„Vielen Dank für alles Gerda. Du hast mir sehr geholfen und mir wirklich viel gezeigt“, bedankt er sich.
„Gerne!“, antwortet sie. „Auch ich habe viel von dir über die Welt über Wasser erfahren. Muss toll sein da oben. Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wiedersehen“.
„Ich werde dich bestimmt wieder besuchen, andersherum geht es auch gar nicht“, grinst Konrad und auch Gerda muss lachen.

Dann verabschieden sich die zwei herzlich voneinander und Konrad winkt Gerda mit mindestens acht seiner Beinchen zu, während sie abtaucht.

Überglücklich macht sich der kleine Konrad auf den Heimweg. Er kann es kaum abwarten, seiner Familie von dem tollen Erlebnis mit Gerda zu berichten.

 

Hallo AndreasW,

mir hat deine kleine Geschichte um die Kellerassel Konrad und die Goldfischdame Gerda sehr gefallen. Deine Sprache ist im Großen und Ganzen kindgerecht, lediglich an einer Stelle hatte ich das Gefühl, dass da ein bisschen der belehrende Zeigefinger zu sehen war.

„Wieso Wunder? Du bist doch eine Kellerassel und alle Asseln kommen ursprünglich aus dem Wasser, so wie Krebse und Krabben! Jetzt lebt deine Art zwar an Land, aber du hast immer noch Kiemen mit denen du eingeschränkt auch unter Wasser atmen kannst“, klärt Gerda auf.

Das, denke ich, könntest du noch ein bisschen besser verpacken, dass es nicht wie vorgelesen wirkt. Aber die Informationen müssen unbedingt erhalten bleiben.

bevor er sich auf seine 14 Beine macht.

auf seine vierzehn Beine ... Solche Zahlen immer ausschreiben. Weiter hinten ist noch eine 8.

Hat mir sehr gefallen!

Schönen Gruß
khnebel

 
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Hallo AndreasW,

Wenn ich in unserem Garten das nächste Mal eine Kellerassel entdecke, werde ich sie mit anderen Augen betrachten als bisher und an Konrad denken.
Eine schöne Geschichte!
Die Szene mit dem Goldfisch im Teich hat mir besonders gut gefallen.

An einem Satz bin ich hängen geblieben:
"Gespannt hört einer dem andern zu."
Ein Goldfisch und eine Kellerassel hören einander gespannt zu. Davon könnten wir Menschen uns ein Stück abschneiden! In unserer hektischen Zeit ist das weitgehend verloren gegangen.

Aufgefallen ist mir noch das Wort "das" im Satz:
"Als Konrad am Grund ankommt, bemerkt er erstaunt, das(s) er noch lebt."

Es hat mir Freude gemacht, die Geschichte zu lesen.

Übrigens, weshalb stellst Du sie nicht in die Rubrik "Kinder" hinein?

Alles Gute wünscht Dir
Marai

 

Hallo AndreasW,

mir hat deine Geschichte gefallen! Sie liest sich wie eine Kindergeschichte, sehr leichtfüßig, unschuldig, ja fast schon naiv. Auch sehr sympathisch finde ich, dass du die Kellerassel gewählt hast, allein der Titel ist schon toll mit der Dopplung Konrad die Kellerassel :thumbsup:, aber vor allem eben, weil die Kellerassel ja nunmal nicht das beliebteste Tierchen ist und viele es eklig finden. Bei dir ist sie richtig niedlich ;)

Meinen Vorrednern stimme ich zu, was die Textarbeit betrifft. Ein paar weniger Ausrufezeichen, setze sie gewählter, dann wirken sie auch besser. Und Zahlen würde ich ebenfalls immer ausschreiben, vor allem wenn es so kleine sind. Vierzehn fließt im Text einfach besser als 14.

Viele Grüße
RinaWu

 
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Hallo und danke für eure Grüße
Ich freue mich dabei zu sein und bedanke mich für eure Anregungen. Schön, dass euch meine Geschichte gefällt:D
Feuerwanze: Die ! habe ich nochmal geprüft und einige raus genommen. Danke!
khnebel: Den belehrenden Satz habe ich abgeändert. Gefällt mir so auch besser
Marai: Habe irgendwie verpeilt, die Geschichte bei Kindern reinzustellen. Kann man die verschieben oder kann ich die Rubrik nachträglich einfügen?
RinaWa: Das mit den Anfangsbuchstaben war so ein Gag von mir. Schön, dass es dir gefallen hat

Danke für eure Tipps. Hoffe,so passt es jetzt. Ich habe übrigens in dieser Art noch mehrere Geschichten. Die würde ich euch gerne nach und nach vorstellen:lol:

Viele Grüße
Andy

Sorry RinaWu für den Schreibfehler. Da war der Finger schneller als das Hirn:hmm:

 

Macht doch nichts!

Habe irgendwie verpeilt, die Geschichte bei Kindern reinzustellen. Kann man die verschieben oder kann ich die Rubrik nachträglich einfügen?

Das kannst du über die Stichworte (ganz unten auf "Stichworte bearbeiten") tun. Dort kannst du dann das passende Stichwort auswählen und abspeichern.

RinaWu

 

Hallo RinaWu
Danke für den Hinweis. Jetzt ist die Geschichte da, wo sie hin gehört :thumbsup:
Gruß Andy

 

Hallo Andreas!

Auch von mir gibt's noch ein: Willkommen bei den Wortkriegern.

Ja, schöne Geschichte. Aber ich würde noch dran arbeiten.

Das hier: "Konrad wird von der Goldfisch-Dame hervorragend über das Leben unter Wasser aufgeklärt." möchte ich auch lesen. Was erzählt die Goldfisch-Dame denn? Was genau zeigt sie ihm? Und die anderen Unterwasserlebewesen würde ich auch nicht mit nur einem Satz abhandeln. Dort, unter Wasser, gibt es vieles, was ich (und sicher auch deine Zielgruppe, die Kinder) genauer wissen möchte.

Grüße,
Chris

PS: Lautmacherin: Wie sich eine Kellerassel am Kopf kratzen soll - da wäre ich gespannt, wie das aussieht. (Und bitte meine Anmerkung nicht persönlich nehmen, ist bloß eine Frage, die sich mir stellt.)

 
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Hallo an alle,

habe meine Geschichte aufgrund der vielen Verbesserungsvorschläge überarbeitet und finde sie selbst jetzt richtig gut. Wenn euch etwas auffällt, bitte schreiben!

Lautmacherin: Vielen Dank für deine Vorschläge. Ich habe einiges davon umgesetzt :thumbsup:
Auch meine Tochter nennt Tiere im Garten mittlerweile beim Namen und nimmt viel mehr Rücksicht auf sie und verliert Ekel oder Angst. (Außer bei Spinnen, aber da arbeite ich noch dran :lol:)
Bilder sind in Arbeit und werden von mir selbst gemalt.

Chris: Danke fürs "Willkommen" heißen.
Ich möchte die Geschichte eigentlich nicht weiter aufbohren, da es eine Kurzgeschichte bleiben soll. Du hast recht, dass weitere Informationen unterhaltsam wären, aber meine Idee ist: Kurzgeschichten für Kinder zum Vorlesen: ca 2-4 min (Bettgehgeschichte!), oder zum selber Lesen lassen: ca 5-6 min
Daher der Umfang.
Übrigens: Kellerasseln können sich sicherlich nicht am Kopf kratzen, aber sie können auch nicht die Wangen aufblasen oder reden.... Eigentlich ist fast alles erlaubt, außer Fehlinformationen! ;):)

Vielen, Vielen Dank

Gruß Andy

 

Hallo Kinaski
Schade, das dir meine Geschichte nicht so gefallen hat :(
Was hast du aber an 'runzelt die Stirn' auszusetzen? Zugegeben, sowas geht gar nicht. Aber genausowenig geht bei Kellerasseln das sie: sagen, denken, antworten, die Augen schließen, Wangen aufblasen oder 'verwundert' mit den Kauzangen wackeln. Irgendwie gibt man den Figuren menschliche Züge obwohl es unrealistisch ist. Aber genau das, macht so eine Geschichte doch aus. Und ob man 'am Kopf kratzen', 'Stirn runzeln' oder 'verwundert mit den Kauzangen wackeln' nimmt, bleibt doch alles gleich?! Ich hatte mich halt für Mittleres entschieden.
Über den Spannungsaufbau denke ich aber nochmal nach :thumbsup: Danke!
Viele Grüße
Andy

 

Hallo AndreasW,

ich nochmal: Ich finde, wenn man ins Träumerische, Fantastische, Kindliche, Absurde oder Übernatürliche abdriftet, darf man ruhig übertreiben. Da dürfen Kellerasseln die Stirnrunzeln oder reden oder noch wildere Sachen tun. Ich finde das schön und fantasievoll. Für meinen Geschmack kannst du da ruhig aus dem Vollen schöpfen, vor allem bei Kindergeschichten, die können sich eh alles wunderbar vorstellen! Das ist jedenfalls meine Meinung :shy:

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo RinaWu,

so sehe ich das auch. :thumbsup: :lol:
Ich versuche die Tiere in meinen Geschichten damit bildlicher darzustellen und somit die Fantasie der Kinder anzuregen. Was ich vermeiden möchte, sind falsche Information über das Tier selber, bezüglich: Körperbau, Verhalten, Lebensweise, Ernährung o.ä.
Ich finde es schön, wenn Kinder Spaß beim Hören oder Lesen von Geschichten haben und nebenbei sogar noch etwas dazulernen können.

Gruß Andy

 

Hallo Lautmacherin

Vielen Dank für deinen erneuten Kommentar. Man liest und schreibt und findet eigene Fehler nicht mehr :confused:

Ich habe dank deiner Anregungen Unstimmigkeiten verbessert und den gesamten Text überarbeitet und neu eingestellt. Ich finde selber, mit jedem mal wird er besser. Danke! Danke! Danke!

Kurz zu deinen Punkten:

Allerdings gingen meine Überlegungen genau in die andere Richtung. Du würdest die Geschichte rund um den Teich/Fisch ausbauen. Mein Gedanke beim Lesen war, dass es sogar ausgereicht hätte, sich mit der Welt der Assel auseinanderzusetzen. Die Thematik „Teich“ ist eigentlich schon eine Geschichte für sich wert.

Das stimmt. Aber ich wollte eine lockere Geschichte mit der Kellerassel als Hauptfigur, ohne dabei zu stark ins Detail zu gehen. Einige richtige Hinweise zum Leben der Asseln sollten enthalten sein, aber eben nicht nur über Kellerasseln gehen.

Rechtschreibung, Wortwiederholungen sind verbessert

Stottern habe ich gegoogelt. Sollte so richtig sein, wie ich es jetzt habe :thumbsup:

Das Komma zwischen "viel viel" kommt da glaube nicht hin :hmm:

An die Geschichte zur großen, haarigen, schwarzen Spinne werde ich mich mal ransetzen. Da hab ich schon ein paar Ideen im Kopf :lol:

Vielen Dank und viele Grüße
Andreas

 

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