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Komm zu mir

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14.03.2003
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Komm zu mir

Ken sprang ins tiefblaue Wasser und tauchte. Er hielt die Augen geschlossen und glitt durch das Meer wie ein Seehund. Als er wieder auftauchte fing er an zu kraulen. Er schwamm dem Sonnenuntergang entgegen. Maren kam von links. Vor Vitalität strotzend bewegten sich beide in westlicher Richtung fort und hielten dabei einen Abstand von drei Metern zwischen sich. Der rote Himmel, das blaue Meer, das grüne Ufer und die orangefarbenen Körper der Schwimmer leuchteten in vollen Farben. Unsichtbar blieb das Gepäck, welches sie unter Wasser mit sich führten. Als es Nacht wurde kletterten sie an Land und legten sich schlafen auf einer Plattform, auf der nasses Frachtgut lagerte. Sie froren. Beide waren schlechter Laune und dachten an Umkehr.
Am nächsten morgen waren sie zu dritt. Der neue hieß Till. Er war ein noch besserer Schwimmer, weshalb er bald zum Anführer wurde. Vier Tage später waren sie zu siebt und hatten die Südspitze von Afrika umschwommen. Toni, Fabian, Ria und Frenzo waren hinzugekommen.
Die Nächte wurden wärmer. Sie schliefen weiterhin in Ufernähe, entfernten sich nie weiter als zehn Meter vom Meer. Ria und Ken verbargen sich jedes Mal vor der Gruppe um zu ficken. Tag um Tag stieg die Spannung in der Gruppe. Besonders Fabian setzte sich gegen Till zur Wehr.
Weitere fünf Tage später erreichten sie Amoukachi, eine Insel im Süden Japans. Hier bewohnten sie eine Bambushütte mit Strohdach. Eine Öllampe erhellte den Schlafraum.
Fabian sagte: "Wir sollten umdrehen. Laßt uns nach Hause zurückkehren."
Till antwortete: "Nein, wir werden morgen in Richtung Grönland aufbrechen."
"Grönland?", fragte Ria, "wieso Grönland? Wir werden sterben."
"Grönland ist unser Ziel. Wir werden nach Norden schwimmen und uns zwischen dem Nordpol und Kanada nach Osten durchschlagen."
"Ich weigere mich", rief Fabian, "das war nicht unser Plan. Wir haben nichts in Grönland verloren. Wir werden umkehren."
Frenzo meinte: "Laßt uns durch den Panamakanal schwimmen. Wir werden an der Westküste entlang schwimmen. Das ist wie Urlaub."
Doch die Ansicht Tills setzte sich durch. Sie beschlossen, daß zwei von ihnen mit dem Gepäck über Land zurückreisen würden. Frenzo und Fabian sollten dies übernehmen.
In der Nacht sahen sie die Eingeborenen der Insel um ein Feuer tanzen und rituelle Handlungen vollführen. Am nächsten Morgen nahm Fabian das Gepäck an sich und wollte sich verabschieden. Doch die anderen bildeten einen Kreis um ihn. Till trat vor und sagte: "Wir schwimmen nach Grönland. Alle." Da erkannte Fabian seine Dummheit.
Sie vergruben ihr Gepäck zwischen der Hütte und dem Meer. Über dieser Erdstelle erreichteten sie einen Kreis aus vertrockneten Ästen. Alle sprangen erneut ins Wasser.
Kens Leiche fand man nahe Alaska. Die Überreste von Till und Frenzo in der Nähe Grönlands. Die anderen blieben verschwunden. Allerdings starben alle.

 
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Hallo peking,

eine seltsame, gut geschriebene Geschichte. Die Interpretation ist natürlich ganz offen, doch trotzdem ist der Text interessant zu lesen.
Vielleicht willst Du ändern: grüne Ufer; nach Hause.
Warum muß er sich gegen Till zur Wehr setzen?
Ich meine, den letzten Satz braucht man nicht.

Tschüß... Woltochinon

 

Hi Woltochinon,
vielen Dank für Deine Kritik. Die Rolle von Fabian hat mir große Probleme bereitet. Ich wollte die Geschichte so kurz wie möglich halten, vielleicht ist sie in der ersten Hälfte in Bezug auf Fabian aber auch zu kurz.
peking

 

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