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Komm ma klar, Alde!

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24.04.2003
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Komm ma klar, Alde!

Dick Fiasko konnte das Licht hier drinnen nicht ausstehen.
Almuth, die Vorgeherin dieser Museumslemminge, hatte zu Beginn der Führung angemerkt, es handele sich um die authentische Kunstbeleuchtung des 21. Jahrhunderts.
"Wieso haben die nicht Sonnenstrahlen Quantenverschoben", war Dicks Frage gewesen.
Almuths breites Grinsen daraufhin verriet, dass sie mit diesem Einwand täglich konfrontiert wurde, und sie es genoss, zumindest einmal in 25 Stunden Überlegenheit ausstrahlen zu können.
"Erstens", hatte sie gesagt, "war das zu der Zeit technisch noch nicht möglich, und zweitens wurde es damals noch Nacht."
Dick hatte es sich verkniffen zu fragen, was zum Heiligen Hohepriester der Vernunft ein Nacht ist.
Inzwischen lag sein Augenmerk einzig und für immer auf dem wabbelnden Gesäßfleisch der Kleinen mit der Nummer fünf auf dem Rücken. Es turnte ihn an, wenn sich jemand die fünf brennen ließ. Das war soooo ...
"... mir jemand von euch Geleckten sagen, was das ist", wurde er aus seinem Stream gerissen.
"Eine Ampel, glaube ich." - Ein altes Männlein rückte selbstzufrieden das Gestell seiner Kontaktlinsen zurecht, wobei sich die linke sanft um seinen Ringfinger schmiegte und "ooooohhhhh" machte.
Almuth klatschte freudig in die Hände.
"Ganz richtig", jubelte sie und spuckte anerkennend auf den Boden.
"Diese Maschinen wurden von den Menschen zur Regelung des Verkehrs verwendet. Die drei Farben, rot, grün und blond, signalisierten, wie wir heute wissen, ob es weiterging, oder auch nicht. Das war für die damalige Zeit ganz schön oberfreaky tricky!"
Dann wurde sie ernst.
"Das war natürlich vor ... den Kreisverkehren."
Betretenes Schweigen machte sich in der Gruppe breit.
"Als die Kreisverkehre kamen, verschwanden die Ampeln von der Welt. Wir alle wissen, wie die Geschichte ausgegangen ist."
Niemand wagte, ein Wort zu sagen. Bedrückt zog die Gruppe weiter. Jemand schluchzte.
"Kommen wir jetzt in die Halle des Fickens!"
"Langweilig", bemerkte Dick, ohne seinen Blick von der Nummer fünf abzulassen.
Almuth preiste seinem Posting keine Kontrolle, deaktivierte statt dessen ihre Hose und begann zu masturbieren. - "Was für uns heute voll normal ist, hat man im 21. Jahrhundert hochscheiße peinlich gefunden. Klar, die Leute haben schon Fotze geleckt und so, aber das war da alles nicht so tierisch öffentlich. Einen wegstecken hat man da unter hervorgehaltener Hand gequeryt.
Jetzt musste auch Dick grinsen.
"Bock, einen wegzustecken", fragte er die Nummer fünf, die seinen Wortwitz nicht wirklich uneingeschränkt teilte, und Dick unverhohlen zum Essen einlud.
Die anderen lachten laut, während er grün anlief (rot war außerhalb der Museen zwar nicht illegal, aber so wirklich cool kam rot nun auch wieder nicht. Es war eine kleine Genotion, und eigentlich interessierte es die Menschen einen Dreck, ob sie nun rot oder grün anliefen. Außerdem passte grün besser zu den Komplementärfarben von Sacksammy, dem Gott der Videospiele und des roten Goldes).
Er schämte sich.
"Nun, Mister Dick Fiasko, wenn Sie am Ficken nicht interessiert sind ..."
"Schon phatt, schon phatt", wehrte er ab. - "Ich finde es einen kulturellen Beitrag."
Wieder dieses Plundergesicht von Almuth. Nummer fünf wackelte mit dem Fettarsch. Spitze, war das ultra!
Der Lemmingtrupp erreichte die Halle der Querfummeleien.
"Das kenn ich auch", triumphierte das alte Männlein, und fummelte am Gestell herum. - "Oooooohhhhhh!"
Almuth spuckte und klopfte dem Maschinenmenschen auf die nicht vorhandene Schulter.
"Staubsauger wurden verwendet, um die urzeitlichen Krebse, welche im 21. Jahrhundert überall auf der Welt zu finden waren, zu konservieren. Die Krebse, oder besser, die Stauber, wuselten meist in geschlossenen Wohnräumen herum, und ..."
Dieser geile Fickarsch! Nummer fünf, du hast es drauf. Du bist die geilste Kilopfund Klumpenfrau des Universums ... jaaaa, schüttel ihn, dreh dich nach ...
"... das Demonstrationsprogramm starten will: Es kostet zehn Salamander."
Ein Hermaphrodit rief aufgeregt: "Zehn Salamander!?! Das sind ja fünf Goloschen!"
"Geschichte kostet."
Oh ja, sie dreht sich zu mir um. Na, du geile Werakumba-Alien-Sau. Nimmst du die Einladung doch zurück? Na, na ... naaaaa?
"Der Typ hier nervt."
Diesesmal ging von Almuth keine Heiterkeit aus.
"Dick Fiasko ... raus mit dir, du Fotzensaftverschwender!"

Als Dick das Museum verließ, war ihm, als hätte er eine wichtige Lektion gelernt.
Es war wichtig, sich zu bilden. Dieser ganze Mist aus Indien ... pah!

Er überschritt den Plaza de la Oraniationa und betrat das große Kino. Es gab eine Ausstellung über Leonardo da Vincis Meisterwerke.

 

Hallo Cerberus.

Also irgendwie ... mein Fall war das nicht :D
Okay, dass es an meinem Humor vorbeiging, braucht dich nicht weiter zu kümmern, denn der ist natürlich Geschmackssache. Aber auch sonst - das is ziemlich zusammenhanglos und kommt bei mir nicht wie eine runde Geschichte an. Da stecken viele tolle Einfälle drin, die mich neugierig machen (sehr schön fand ich zum Beispiel: "Staubsauger wurden verwendet, um die urzeitlichen Krebse, welche im 21. Jahrhundert überall auf der Welt zu finden waren, zu konservieren. Die Krebse, oder besser, die Stauber, wuselten meist in geschlossenen Wohnräumen herum" - da kann man vielleicht was draus machen, aber leider wolltest du mir diese Geschichte ja eigentlich gar nicht erzählen, haha).
Aber so?
Du stellst einen Seitenhieb gegen Kreisverkehre neben "Was für uns heute voll normal ist, hat man im 21. Jahrhundert hochscheiße peinlich gefunden."
Entweder es ist die falsche Uhrzeit dafür oder ich hab heute einen miesen Tag, jedenfalls habe ich keinen Zugang zu den Zusammenhängen, deswegen funktioniert die story bei mir einfach nicht. Du mischst Gags miteinander, die sich (bei mir zumindest) irgendwie gegenseitig abgetötet haben, weil sie nicht "passen". Zueinander passen, in die Geschichte passen, ich weiß selbst nicht so recht ...
Aber hast du nicht Lust aus den Krebsen eine Geschichte zu bauen? Von den Ideen, die du hier verpulvert hast (die orgasmisch stöhnende Kontaktlinse hat auch was, aber wie bitte hat man die Linsen am Gestell, und wie zum Teufel schmiegt sich die Kontaktlinse beim Zurechrücken um die Finger, neenee, das Bild hängt schief), würde ich die am liebsten mal ausgebaut sehen. Mikroskopisch kleine Krabbelviecher, die die Zeit im Staubsaugerbeutel überdauern, wie die Insekten im Bernstein ... in der Zukunft wird man ihre DNA isolieren, die Krebse klonen, und endlich endlich gibt es auch 2567 wieder Staub in deutschen Wohnzimmern! ;)

 

Hallo Cerberus,

mir hats leider auch nicht sonderlich gefallen. Es stecken, wie Möchtegern bereits angemerkt hat, viele interessante Einfälle drin, von denen jeweils aber nur ein Teil erzählt wird. Dadurch kommt die Übertreibung nicht zur Geltung, da, sobald ein Thema beginnt, lustig zu werden, das nächste bereits beginnt.

Hättest du eine Geschichte in dem Umfang wie deine komplett über Kreisverkehre geschrieben, oder über Krebse, oder über die quantenverschobenen Sonnenstrahlen, und dabei ordentlich übertrieben, hätte ich lachen können.

Denn die Ideen sind gut, aber es wirkt so, als hättest du so viele davon in deinem Kopf, und alle wolltest du uns in einer einzigen Geschichte mitteilen.

Schöne Grüße,

yours

 

Schön, dass Du mal hier vorbeipostest, Cerb!
Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen. Du hast viele lustige Ideen eingearbeitet, die aber alle keine Geschichte tragen, weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit. Der Plot ist passenderweise eine Besichtigungstour durch ein Museum, angefüllt mit Einzelideen. Dieser Ansatz schließt einen ordentlichen Spannungsbogen oder Figurenentwicklung aus.
Demzufolge haben wir hier ein paar durchaus erfrischende Ideen, aber keine gute Geschichte.
Kommst Du Freitag zum Stammtisch Düsseldorf?

Uwe
:cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Also am Stammtisch will ich nicht mäkeln, aber an der Geschichte schon ...
auch wenn ich nicht der erste bin.

Ich hab vor allem überhaupt kein Bild vor Augen, wie die Dinger denn nun aussehen. Auch die Motivation kapiere ich nicht. Was in einem Museum öffentliches Masturbieren soll, frag ich mich schon. Ich meine, ok, wenn es irgendwo hinter Glas einen Dauermasturbierautomaten gäbe - aber das Museum ist ja kein Zirkus, wo der Direktor selbst mal Späßchen macht, und auch eine Dressur vorführt.
Passt also nicht.

Auch die scheinbare sexuelle Stimulation durch "5". Kapiere ich einfach nicht.

Positiv: die Dialoge waren, wenn auch mit nicht unbedingt selbsterklärenden Begriffen gespickt, so doch erfrischend witzig und locker.
Diese Dialoge haben mir geholfen, bis zum Ende zu lesen. Wenn die noch trocken gewesen wären ... würde ich hier nichts schreiben, sondern hätte aufgehört weiterzulesen.

Die Geschichte kommt mir insgesamt so vor wie eine sehr kurze Zusammenfassung in irgendeinem Museum im Universum von Star Wars, gemischt mit Elementen von Space Balls (ja, die Persiflage auf Star Wars).
Ein paar angerissene Gags, von einer Museumsführung zusammengehalten. Dazu ein Titel, der beileibe nicht dazu verleitet, die Geschichte zu lesen (und ohne Zusammenhang mit der Geschichte).

Ich wüsste nicht mal, wie daraus eine echte Geschichte werden soll ...

 

Hallo zusammen.

Ja, ich hatte schon die Befürchtung, dass die Kommentare zu dem Text derart ausfallen werden. Zuerst schien es mir eine gute Idee zu sein, eine etwas eigenartige Zukunft über einen Museumsbesuch mit Ausstellungen der Gegenwart zu beleuchten. Im Nachhinein ist mir dann aber selbst bewusst geworden, dass da inhaltsmäßig ziemlich wenig Fleisch am Knochen ist.
Eine weitere Ausführung der Ideen wäre in dem Museumsszenario für mein Empfinden aber mit Überstrapazierung verbunden gewesen, weil dann für den Leser während der Führung hätte erklärt werden müssen, was die Menschen in der Geschichte längst wissen sollten. Irgendwie ein Dilemma.
Ich nehme mir eure Kritiken auf jedenfall zu Herzen und weiß jetzt, dass ein Text in dieser Form wohl nicht so ohne weiteres funktionieren kann.

Vielen Dank und viele Grüße

Cerberus

P.S.

@Uwe

Großes Sorry. Ich hatte völlig vergessen, auf deine PN zu antworten. Leider konnte ich das Wochenende nicht kommen, obwohl ich wirklich gerne gekommen wäre. Irgendwie muss ich jedesmal absagen. Komm mir schon richtig doof vor mittlerweile.

 

Hi Cerberus,
tja ... irgendwie steh ich auf dem Schlauch, mal abgesehen davon, dass mir die Dialoge in ihrer Überzogenheit unangenehm auffallen, frag ich mich wie man an die Geschichte mehr "Fleisch" bekommen könnte. Aber mir will partout nichts einfallen wie du auf dieser Satire Schiene mit den vielen Anspielungen noch etwas Geradlinig witziges machen kannst.
Die Museumsidee als solche finde ich dabei gar nicht mal so schlecht, nur fände ich in dem Zusammenhang wesentlich witziger, wenn Geräte und Lebensgewohnheiten von den Archäologen und Geschichtswissenschaftlern absolut falsch interpretiert werden würden:
Der Mixer als masochistisches Sexspielzeug, Einkaufswagen als Transport-Käfige für Neugeborene oder lebend Nahrung.
Stinkefinger zur Begrüßung unter nahen Verwandten oder guten Freunden. Dixieklos als Masturbationszellen in der Öffentlichkeit (Würg!).
Halt in diese Richtung ...
Ich glaube, dann würde der Humor auch besser funktionieren. Wer hat nicht schon mal im Museum gestanden und sich gefragt ob das wirklich alles so war, oder ob der alte Germane und der Römer nicht zusammen hinter der nächsten Ecke stehen und sich über den Blödsinn den der Museumsleiter oder die Führerin erzählen, totlachen ...

na dann,
les' dich
Nice

 

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