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Kolumbus kam nie zurück
".... ich muss noch einkaufen für die Reise.....
muss für die Reise.... muss vorbereiten...."
Professor Alexander Moshe holte tief Luft.
Seine Arme waren schwer, seine Lunge schmerzte.
Langsam kehrte die Kraft in seine Glieder zurück.
Er konnte die Augen öffnen.
Nach einer Minute war er in der Lage, sich aufzurichten.
Seine 16-jährige Tochter lag direkt neben ihm. Sie hatte Blut an der Nase.
"Oh nein, Ladina, wach auf!"
Er schaute sich um. Wo war Julius geblieben?
Ah, hinter ihm, auch er lag bewusstlos auf dem kleinen Segelschiff.
Die Zeitreise musste geglückt sein.
Auch die örtliche Verschiebung wurde scheinbar richtig berechnet.
Die Küste war keine 20 km entfernt.
Auch schien ihnen niemand gefolgt zu sein. Was entweder bedeutet, dass niemand die illegale Zeitreise bemerkte...
was kaum möglich war...
Oder die Geschichte war bereits soweit verändert, dass es die ihm bekannte Zukunft nicht mehr gab.
"Ladine?" sagte er, während er seine Tochter schüttelte...
Julius war aufgewacht und fragte, was los sei. Ladina wurde uach langsam wach.
"Kinder, wir sind angekommen! Wir sind die neuen Indianer-Könige, wir verändern die Welt!
Wir beginnen heute mit der Erschaffung des Paradieses!"
"juhu!" freute sich Julian sichtlich. "Darf ich dann Indianer-Mädchen küssen?"
"Hm, naja, du kennst unseren Plan. Es ist wichtig, ihn strikte einzuhalten.
Die Folgen sind schwer abschätzbar, vor allem wenn wir abweichen..."
"Also die Küste müsste im Westen sein. Die Sonne ist in der anderen Richtung, also muss Morgen sein.
Wenn alles nach Plan lief, haben wir heute den 4.Oktober 1492. Das heisst, Kolumbus trifft in 8 Tagen hier ein.
Aber genau werde ich das erst wissen, wenn ich die Sterne gesehen habe...."
"Wahnsinn Papi, das Wasser sieht ja genau gleich aus, wie in 700 Jahren...." sagte Ladina.
"Also Kinder, ihr wisst was uns bevor steht. Kolumbus darf unter keinen Umständen Amerika wieder verlassen können."
Sein Plan war einfach:
Die Schiffe von Kolumbus zu versenken, rund 200 meter vor der amerikanischen Küste.
Die entsprechende Bewaffnung hatte er an Bord.
Das Schiff von Professor Moshe war 15 mal 8 Meter lang und vollgestopft mit Material.
So war Konservennahrung für 1 Personenjahr dabei.
2 Mehrzweckwerfer mit insgesamt 1'200 Tränengaspetarden.
2 Maschinenpistolen mit 800 Schuss Munition.
6 Betäubungsgewehre mit 750 Schuss Betäubungsmittel.
(So dosiert, dass ein Mensch innert 30 Sek bewusstlos ist für mindestens 4 Stunden).....
Hochmoderne Computer im Schiff eingebaut und Wasserdicht.
Das Schiff ist so gut wie unsinkbar. Und alle elektronischen Teile sind wasserdicht.
Eine Bordkanone, die Granaten bis zu 800m zielgenau feuern konnte. 56 solcher Granaten waren an Bord.
1800m Feuerwehrschläuche (davopn 1'200m Storz 75, rest Storz 55)...
Eine Hochleistungspumpe war im Schiff eingebaut, die es auf 8'000l/min bei 100Bar bringt.
Und Medikamente um 1'500 Leute zu behandeln bei den typischen Krankheiten dieser Zeit und auch für Krankheiten,
die wir evtl einschleppen könnten.
Dies für die 8 wichtigsten Medikamente. Das heisst über 10'000 Medikamenten-Dosen...
Das Schiff kann auch an Land fahren. Es hat dafür einen Elektro-Motor und Solarzellen und ist zudem kopmplett abgedichtet.
Professor Moshes Vision war klar:
Eine neue Kultur schaffen, und die Europäer fern halten aus Amerika.
Dies geht am Einfachsten, in dem Kolumbus nie zurück kehrt.
Versinken seine Schiffe 200m vor der Küste, so kann sich die Mannschaft an Land retten, aber das Material geht unter...
Nachdem Alex seine Kinder untersucht hatte, und es beiden gut ging, assen sie zunächst eine Kleinigkeit.
Am nächsten Morgen, nachdem das Datum anhand der Sterne bestätigt werden konnte, fuhr man mit dem Boot an Land.
Alexander stieg aus und sprach die Indianer in ihrer Sprache an.
"Wir kommen von weit her und möchten euch kennen lernen" sagte Alex.
Die Sprache der Arawak lernte er und seine beiden Kinder über ein Jahr lang bevor sie aufbrachen.
Es ergaben sich lange Gespräche. Zwar war die Kommunikation schwierig, aber die Indianer waren sehr freundlich.
Sie zeigten sich erstaunt, dass Alex und seine beiden Kinder im Schiff schlafen wollten statt an Land.
In den nächsten Tagen spielten die Kinder mit den Indiander-Kindern und Alexander unterhielt sich auch mit den Stammesältesten.
Er verkündete, dass eine Gruppe von Menschen komme, diese jedoch einen niederen Rang als er selber habe.
12.Oktober 1492 11:34 Uhr..
"Kinder, kommt ihr?" rief Alex.
Der 14-jährige Julius und die 16-jährige Ladina verabschiedeten sich von ihren Spielkameraden und stiegen ins Boot.
"Ok, wir fahren jetzt los und suchen Kolumbus um ihre Schiffe abzuschiessen."
"Hoffentlich wird niemand verletzt" meinte Ladina.
"Das hoffe ich auch. Ich gehe jetzt runter ins Kontrollzentrum. Wenn ihr was seht, ruft mich. Aber mein Radar wird es
wohl vorher sehen. Und bleibt von der Kanone weg."
Und plötzlich waren da 2 Schiffe zu sehen, ein grosses und ein kleines...
"Mist, sie sind nur noch rund 300m von der Küste entfernt und wir sind zu weit draussen.
Ich werde jetzt mal schiessen."
"schrz-zig" "schrz-zack" machte die Kanone leise.
Jeweils 5 Sekunden später sah man den Einschlag in den 500 meter entfernten Schiffen.
8 Schüsse waren nötig, weil ein Teil wg der Entfernung daneben ging...
"Ok Rückzug. Ladina, übernimmst du das Steuer?"
"Ja Papi".
"Julian, du kannst ja auf dem zweiten Sitz Platz nehmen, bringt uns weg von hier."
"Papa ich habe diese Woche viel nachgedacht"...
"Du denkst zuviel" witzelte Julian.
"Über was hast du nachgedacht?" wollte Alexander wissen.
"Also Kolumbus und seine 50 Leute sind hier gestrandet.
Was ist, wenn Europäer in einigen Jahren weitere Schiffe schicken?
Was, wenn Kolumbus jetzt schon alles verschandelt?
Was, wenn die Indianer unsere Anweisungen und Informationen irgendwann vergessen?"
"Das haben wir doch alles schon besprochen Ladina.
Wir fahren auf das Festland, gründen dort eine Kolonie und bauen eine komplett neue Kultur auf.
Mit allem drum und drann. Das heisst, wir bringen die Schulbildung und Lerntheorie des 22.Jahrhunderts mit,
wir erhöhen die Effizienz der Landwirtschaft, usw.
Wir bringen Medikamente mit...."
"Na gut. Aber du weisst, in der Schule hatten wir letztes Jahr eben genau das, die Einmischung in fremde Kulturen...."
"Aber Ladina, wenn wir nicht hier wären, würden die Indianer in den nächsten 7 Jahrhunderten zu Grunde gehen.
Wir retten ihre Kultur und überführen sie in eine neue.
Wir bauen einen richtigen Staat mit schlanker Verwaltung auf.
Und ein Staat, der nicht seine Bürger kontrolliert, sondern der nur die Grundrechte der Bürger schützt."
"Hm ja, aber eben, Papa, Alex... Ich als Staatschefin und Richterin und Lehrerin..... Ich hoffe echt,
es gibt genug Freizeit...."
"Mann Ladina, wir sind hier die Könige!" sagte Julian voller Vorfreude.
"Ja, aber denk daran, wir sind nicht hier, um jemanden zu unterdrücken.
Ich erwarte, dass ihr in meinem Sinne handelt, wenn ich mal nicht mehr lebe."
"Sag sowas nicht" meinte Ladina ernst.
"Schau, ich bin 66 Jahre alt. Die Lebenserwartung in meiner Zeit betrüge zwar 120 Jahre, aber
hier ist die Ernährung anders. Unsere eigenen Vorräte reichen nur einige Monate."
"Du musst für immer leben, Papi!" sagte Julian hoffnungsvoll.
So führte Professor Moshe am 1.Januar 1493 den europäischen Kalender ein.
Nur dass die Jahreszählung bei 1 beginnen sollte.
Und alle Monate hatten 30 Tage, nur der Dezember hat 35, in Schaltjahren 36, Tage.
Sie hatten zum Jahreswechsel zum Jahr 1 18 Dörfer mit 1'600 Indianern zu einem Staat vereinen können.
Die Indianer-Häuptlinge jedes Dorfes behielten teilweise ihre Macht.
Sie wurden jedoch beaufsichtigt durch eine Vollversammlung, an der alle Indianer teilnehmen konnten.
Und durch ein 3-köpfiges Gericht.
Das Gericht besteht aus der Familie Moshe und deren Nachfahren.
So will es die neue Staatsverfassung.
Heute, 2012, feiern wir das 300-Jahres-Jubiläum seit der Entdeckung Amerikas.
Die Gerüchte halten sich hartnäckig, wonach dort einst Götter wohnten.
In der Tat hatten 4 Indianische Völker bei ihrer Entdeckung ein Schulsystem, dass den unsigen damals klar überlegen war.
Ebenso hat sie offensichtlich ein Schiff, welches bis heute Rätsel aufgibt.
Wie dem auch sei:
Dank den Indianern haben wir heute ein so modernes Schulsystem und die heute bekannte Gewaltenteilung,
bestehend aus Gemeinderegierungen, Parlamenten und Gerichten auf Bundesebene.
Und in der nächsten Stunde erfahren wir mehr über das angebliche unzerstörbare Schiff, dass angeblich noch heute
bei den Indianern aufbewahrt wird und in dem eine Bibliothek unendlichen Wissens enthalten sein soll.