Was ist neu

Koks, der vom Himmel fiel

Mitglied
Beitritt
17.12.2003
Beiträge
3

Koks, der vom Himmel fiel

Neulich, es war gar nicht mal so spät wie gestern, stand ich am Fenster und betrachtete den Koks, der majestätisch tanzend niederschwebte. Das ist mein Ernst. Ich wollte meinen zugeschwollenen, lichtblitzdurchlässigen Augen nicht trauen. Koks.
Überall waren Menschen, die sich daran ebenso erfreuten wie ich. Doch sie wollten sich schützen und zogen sich kältehemmende Mäntel an und Mützen auf und Koks kam runter.
Da schnappte ich mir meine Turnbeuteltüte aus dem Schrank und rannte die Treppen abwärts zur heilbringenden Stillung meiner Sehnsüchte.
Himmel, ich war Gott und stand mit nackten Füßen in
10 cm hohem Koks. Ich zitterte vor Ehrfurcht, vor dem Wesen, dass mich so beglücken, befriedigen, satt machen konnte.
Mein Kopf fiel in den Nacken, meinen Mund öffnete ich, meine Arme breitete ich aus, meine Augenschlitze schloss ich, meinen Körper ließ ich nach vorne fallen.
Ich war alleine.
Pure Stille – dann Erstickungsgefahr.
Ich rappelte mich auf.
Ich schaute um mich.
Ich sah.
Kleine Kinder im Hinterhofe bauten aus diesem Koks einen Mann und steckten ihm eine harte Möhre ins Pseudogesicht.
Grübelnd ging ich auf sie zu.
Ängstlich rannten sie davon.
Fragend stand ich vor dem Koksmann.
Ich hatte Hunger.
Möhren sind gut für die Augen. Koks gut für die Seele.
Ich füllte meine Tüte. Ich füllte sie ganz voll.
Ich spürte wieder dieses Zittern. Diesmal am ganzen Körper. Wundernd über die Blaufärbung meiner Gliedmaßen beobachtete ich die von Gottes Hand geschaffene Umgebung. Adams und Evas schauten mich verwirrt, ob meiner fehlenden Kleidung, an. Aber ich ließ mich nicht beirren oder gar zum Besseren bekehren. Ich trage keine Kleidung wie ihr! Ich bin nicht wie ihr. Nein!
Meine Tüte war also voll. Glaubte ich. Sah ich dann!
Frisches Leben roch mein Gesichtsmittelpunkt, den ich sogleich entzücken sollte, aber ich fand keinen nackten Stein, weil Himmels Wesen Koks über jeden Kilometer, Meter, Dezimeter, Zentimeter, Millimeter Mutters Erde ergoß wie Sperma einer knabenhaften Jungfrau.
Unverständnis über die missmutstiftenden Blicke der anderen Mitbürgerinnen und Mitbürger zeichnete Furchen in meine Haut meines Gesichtes, wo Nase und Mund vibrierten.
Augen waren wieder zu.
Grübelnd setzte wieder ein.
Dabei machen sie doch sogar im Flimmerkasten Reklame für Koks. Nach dem Herbst verstärkt sogar. Aber immer mit Leuten, die den Weihnachtsmann imitieren sollen. Dabei gibt’s doch nur einen. Nur einen einzigen Weihnachtsmann gibt es doch in dieser verrückten Welt. Nur einen! Ich falle nicht auf diese Lügen herein, die mir diese Werbeweltdoktrin weismachen will. Man erkennt doch, dass es nicht der echte Weihnachtmann ist, weil, der sieht doch in jeder Werbung anders aus. Das sind Schauspieler. Menschen, die sich verstellen, sich hinter ihrem wahren Ego verstecken, sich als ein anderes Wesen verkaufen, eine Fassade, einen Schein kreieren. Sie wollen den Weihnachtsmann kopieren, damit sie Geld verdienen können, um vom wahren Weihnachtsmann an Weihnachten Weihnachtsgeschenke kaufen zu können.
Ich erfuhr Angst.
Ich ging und rannte dann wieder in meine Wohnung. Ohne Tüte!
Die ging irgendwann kaputt. Glaubte ich! Spürte ich! Sah ich dann!

Ich trinke wieder!

 

Hallo seelenpeitsche,

aus gegebenem Anlass muss ich vorweg schicken, dass ich Deine Geschichte nicht gelesen habe und kritisiere, weil Du massive (und unerwünschte!) Werbung für sie gemacht hast, sondern weil ich als Moderator hier so ziemlich alles lese und kritisiere.

Nun zur Geschichte.

Bis auf ein paar Aussetzer ("Grübelnd setzte wieder ein.") finde ich sie sprachlich gar nicht übel, obwohl einige Sätze etwas bemüht umständlich klingen, z.B. "Frisches Leben roch mein Gesichtsmittelpunkt, den ich sogleich entzücken sollte,..."

Nun zur inhaltlichen Kritik.

Deie Erzähler ist offenbar drogenabhängig und leidet daher unter einem Wirklichkeitsverlust, hält Schnee für Koks und so weiter. Am Ende scheint er irgendeine Art Schock zu erleben und von Koks auf Alkohol umzusteigen.
Ich sehe hier eine flache Darstellung der Folgen von Drogenkonsum, der es weitgehend an Spannung, Witz und Tiefgang fehlt. Wenn es ein Plädoyer gegen Drogenmissbrauch sein soll, halte ich es für zu schlaff und damit misslungen, wenn es eins pro Drogen sein soll, solltest Du Dich schämen.
Ich bin gespannt, ob Deine nächste Geschichte das sprachliche Niveau hält aber dann einen niveauvolleren Inhalt bereithält.

Fazit: sprachlich ganz gut, inhaltlich dünn.

Uwe
:cool:

 

hallöchen,

endlich mal eine kritik. ich dachte, dass hier jede geschichte beachtung finden würde, egal, wer sie geschreiben hat.
zur inhaltlichen dünne meiner kg... ... ... soll man sich rechtfertigen? nein, ist das ist dumm und bringt ja auch nichts. wenn ein werk fertig ist und veröffentlicht, dann gibts kein zurück mehr und den leser interessiert nur noch, ob die buchstabenreihen welten im kopf erzeugen.

danke für deine kritischen worte.

ein lieber gruss

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom