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Kneipentour
Die Türen öffneten sich und hinein in den hell erleuchteten Raum voller Menschen torkelte er. Während noch in seinem Hirn die Frage nagte, warum der Barmann auf einem Hocker saß, bestellte schon sein Mund ein Bier. Der Barmann schnauzte ihn nur an, drückte ihm eine kleine Karte in die Hand und knöpfte ihm etwas mehr als einen Euro dafür ab.
Verwirrt suchte er sich einen freien Platz am Fenster und starrte hinaus. Er hatte einen Sitzen, wie noch nie zuvor in seinem Leben, sogar die Bäume an der Straße zogen an ihm vorüber, dass ihm davon schwindelig wurde. Er wandte den Blick ab und versuchte sich in dieser Bar, die er noch nie zuvor gesehen hatte, zu orientieren. Er konnte sich nicht mehr so genau an ihren Namen erinnern, er wusste nur noch, dass eine Zahl das Schild geschmückt hatte.
Von irgendwoher konnte er die Vibration von schweren Bässen spüren, aber in der Bar selbst war es ruhig. Immer wieder kamen Menschen durch die Türen herein, oder stiegen in die Nacht hinaus. Er starrte auf den kleinen Zettel, ohne ihn zu sehen und wartete vergebens auf eine Bedienung. Es hätte eh keinen Tisch gegeben, auf dem ein Glas abzustellen gewesen wäre.
„He! Aussteigen!", riss ihn plötzlich der Barmann aus dem Schlaf. Hinaustorkelnd warf er noch einmal einen Blick auf das Schild der vermeintlichen Bar: Linie 10.