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Kleine Scherze

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21.03.2003
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Kleine Scherze

Kleine Scherze

Tina hat den ganzen Abend im „Flamingo“ getanzt. Mal mit diesem, mal mit jenem Mann.
Ihre Tanzpartner kennt sie alle, die Männer sind sozusagen schon gute Bekannte von ihr, denn Tina geht oft in dieses Tanzlokal, fast jeden Samstagabend.

Aber jetzt ist sie müde.
Die junge Frau setzt sich alleine an einen der leeren Tische. Sie bestellt ein Glas Wein, will sich ausruhen. Dabei beobachtet sie die anderen Paare beim Tanzen: ihre Bewegungen zur Musik, Schritte und Drehungen, die Körperhaltung. Gelegentlich werden sogar gekonnte Figuren auf das Parkett gezaubert.

Plötzlich kommt ein fremder Mann an ihren Tisch.
Tina sieht, dass er ebenfalls ein Glas Rotwein in der Hand hält.
„Ich habe ihnen die ganze Zeit beim Tanzen zugeschaut“, sagt er, „Sie können wunderbar tanzen!“
Tina ist verlegen, weiß gar nicht, was sie sagen soll.
Den Mann schätzt sie auf Mitte dreißig. Er sieht sehr gut aus, findet sie, und sehr elegant gekleidet ist er, jedenfalls besser als die anderen hier. Er trägt einen schwarzen Smoking.
Der Mann lächelt ihr zu: „Lassen sie uns anstoßen, schöne Frau!“
Tina fühlt sich sehr geschmeichelt, und nach ein paar Schluck Wein fordert er sie dann zu einem Tanz auf.
Tina weiß nicht so recht, trotzdem willigt sie ein.

Es wird ein Tango Argentino gespielt, beide tanzen eng aneinandergesiegt. Tina merkt schnell, dass er besser tanzt als sie. Der Mann führt äußerst gekonnt, macht elegante Bewegungen. Er riecht gut, denkt sie, und seine Hände gefallen ihr.
Ihr fällt auf, dass er keinen Ring trägt.

Schliesslich meint Tina, sie wolle jetzt nach Hause.
„Ich bin müde“, sagt sie.
Der Mann trinkt sein Glas aus und meint, er wolle jetzt auch gehen.
„Es wäre mir ein Vergnügen, sie nach Hause zu bringen“, schlägt er vor. Seine kultivierte Art gefällt ihr.
„Einverstanden“, sagt sie und holt ihren Mantel.
Er hilft ihr sofort in den Mantel, hält ihr die Tür auf.
Sehr taktvoll, denkt sie.

Sein Wagen steht direkt vor dem Tanzlokal.
Eigentlich ist dort doch Halteverbot, denkt Tina, aber sie sagt nichts.
Das Auto hat eine schöne Form, findet Tina, irgendwie klassisch, der Wagen erinnert sie an einen Oldtimer von früher. Sie will die Automarke wissen.
„Das ist ein Bentley“, sagt er. „Eine englische Limousine.“
Der Mann hält ihr die Beifahrertür auf.
Das Armaturenbrett ist aus edlem Nussholz, und im Wageninnern riecht es angenehm nach Kalbsleder. Tina überlegt, was für einen Beruf er haben könnte, vielleicht ein Arzt oder Anwalt.
„Ich bin übrigens Jochen“, sagt er. Dabei schaut er ihr lange in die Augen, mit einem Blick, dem sie nicht standhalten kann.
„Ich heiße Tina“, sagt Tina.

*

Während der Fahrt merkt Tina, dass sie schon ein wenig betrunken ist, und sie ist froh über die Mitfahrgelegenheit. Auf der Mittelkonsole liegt eine Schachtel Zigarren. Eine teure Marke. Das wusste Tina, denn sie hatte ihrem Vater solche schon zu Weihnachten geschenkt.
Tina klappt die Sonnenblende herunter, sieht ihr Gesicht in dem kleinen Spiegel, sie überprüft ihr Make-up und ist zufrieden.

Als sie vor ihrem Mietshaus stehen, fragt Jochen, ob er noch auf eine Tasse Kaffee zu ihr hochkommen soll.
Eigentlich hatte Tina noch keinen fremden Mann mit in ihre Wohnung genommen. Sie zögert einen Moment.
Aber eine Gelegenheit ist das schon, denkt sie, vielleicht eine einmalige Chance.
„Warum nicht?“, sagt sie. „Wir können ja noch ein wenig plaudern.“

Tina wohnt alleine in einer Zweizimmerwohnung, die sie mit Puppen und selbst gemalten Bildern geschmückt hat.
„Setzten Sie sich doch“, sagt sie und geht in die Küche.
Als sie vor der Kaffeemaschine steht, spürt sie auf einmal Jochen hinter sich, ahnt seine große Statur.
Sie hat gar nicht bemerkt, dass er ihr gefolgt ist.
„Du hast schöne Haare“, sagt er.
Tina wird verlegen, so etwas hatte noch kein Mann zu ihr gesagt.
Mit ihren Haaren war sie eigentlich nie ganz zufrieden gewesen, ihre Haare fand sie immer etwas blass, dazu noch spröde, stumpf. Gerne hätte sie kräftige, vollere Haare gehabt: eine lange seidige Mähne, die man frisieren konnte, wie man will.

Der Mann legt seine Hände auf ihre Schultern, streicht ihr über den Rücken, umfasst ihre Taille.
Sie spürt einen Kuss auf ihrem Nacken.
Tina dreht sich um.
Wieder schaut er ihr in die Augen, mit diesem Blick.
Jetzt nimmt er ihre Hände und fängt an sie zu streicheln.
„Du hast so weiche Hände“, sagt Jochen und führt sie aus der Küche hinaus in ihr Schlafzimmer.

Über ihrem Bett hängt ein Kreuz, darunter ein Marienbild.
Ohne ein Wort zu sagen, zieht der Mann sein Jackett aus, die Fliege, das weiße Hemd.
Tina fühlt sich ein wenig überrumpelt, denkt, dass das doch ein bißchen zu schnell geht.
Aber jetzt hat sie auch Lust bekommen, lässt sich von ihm küssen.
Der Mann knöpft ihre Bluse auf, flüstert ihr ins Ohr, dass sie schöne Brüste hätte.
Tina spürt, wie sie rot wird.
Sie legt sich aufs Bett und sieht dabei zu, wie er seine Hose und die Strümpfe auszieht.
Sein Körper ist verdammt gut gebaut, denkt Tina, und sie fragt sich, ob er in einem Fitnesstudio trainiert. Vielleicht ist er sogar ein richtiger Sportler, denkt sie, ein Schwimmer oder Radfahrer.
Aber als er seinen Slip abstreift, muss sie kurz lachen.
„Wie niedlich“, sagt Tina und kichert: „Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes!“
Jochen runzelt die Stirn: „Wie meinst du das?“
„War nur ein kleiner Scherz“, sagt sie entschuldigend, „war nicht so gemeint“

Der Mann fängt an, sie überall zu streicheln.
Dabei merkt Tina, dass er gar kein Kondom benutzt.
Aber sie hat ja noch eine ungeöffnete Packung. Irgendwo im Kleiderschrank. Tina weiß nicht so recht, ob sie das Thema ansprechen soll. Aber dann lässt sie es doch lieber sein, denn den Mann will sie nicht weiter verärgern. Also schweigt sie.
Einmal ist keinmal, denkt sie, während sich der Mann auf sie legt.

Als sie fertig sind, schläft Jochen sofort neben ihr ein.
Tina zündet eine Kerze an.
Sie macht das Licht aus, sieht sich sein Gesicht im Kerzenschein an: der Mann sieht schön aus, so friedlich im Schlaf.
Morgen, denkt sie, würde sie ihm ein ganz tolles Frühstück ans Bett bringen.
Dann löscht Tina die Kerze aus.

*

Am nächsten Morgen wacht sie müde auf.
Das Kopfkissen riecht noch ein wenig nach der rauchigen Luft vom Tanzlokal. Die Bettseite neben ihr ist leer, die Kleidung vom Mann hängt nicht mehr über dem Stuhl.
Vielleicht muss er früh zur Arbeit, denkt Tina, und in diesem Moment ärgert sie sich darüber, dass sie ihn gestern nicht gefragt hatte, wann er aufstehen müsse. Auch hätte sie gerne seinen Beruf gewusst: Ein Arzt, Anwalt, oder Bankdirektor hätte sie ihrer Freundin Gabi erzählen können, und die hätte sie bestimmt dafür beneidet. Aber so wichtig war das jetzt auch nicht.

Als sie die Badezimmertür öffnet und Licht macht, sieht sie die Schrift. Auf dem Spiegel steht etwas, mit rosa Lippenstift geschmiert.
Tina hält sich eine Hand vor den Mund.
Dann schreit sie laut.

*

Tina erzählte niemandem davon. Ihre Eltern wussten es nicht, ihre Freunde nicht, und auch der Gabi sagte sie nichts.
Nur ihrem Bruder vertraute sie sich an.

Mit ihrem Bruder geht sie ein paar Mal noch in das „Flamingo“ - auch auf dem Parkplatz schaut sie sich um. Aber den fremden Man sieht sie nicht mehr dort.
Der Bruder fragt sie nach dem Kennzeichen vom Wagen.
Tina schüttelt den Kopf.
„Irgendein englisches Auto“, sagt sie, „schwarz oder dunkelblau, ich weiß nicht mehr.“

Der Bruder nimmt sie in den Arm, und beide gehen sie zur Polizei.
Dort heißt es, man würde der Sache nachgehen, aber gute Chancen sollte sie sich nicht ausrechnen.

*

Der Arzt sagt am Telefon, dass die Chancen bei Frauen ungefähr 50:50 stehen. Vor dem Test gäbe es eine psychologische Vorbesprechung.
Kopf oder Zahl, denkt Tina, und fährt zum Krankenhaus.

Tina sitzt unruhig im Warteraum, rutscht auf dem Stuhl hin und her. Sie legt sich eine Hand auf den Bauch, spürt, wie sich ihr Magen zusammenzieht.
Auf dem Platz neben ihr sitzt eine Prostituierte. Gegenüber eine dicke Frau, die mit ihrem Handy herumspielt.
Tina fängt an zu weinen.
„Stell dich nicht so an, Mädchen“, zischt die Dicke.
Die Prostituierte meint jetzt, den Test würde sie jeden Monat machen müssen, das sei alles ganz easy und halb so schlimm.
„Alles Routinesache“, sagt die Prostituierte, „Mach dir mal keinen Kopf!“

Tina bekommt einen Zettel, wo die Nummer ihrer Blutprobe und eine Telefonnummer draufsteht. Spätestens in zwei Wochen, heisst es, könne sie das Ergebnis hier im Krankenhaus abholen, oder telefonisch mit Nennung der Nummer erfahren.

Nach der Blutabnahme wird sie in einen kleinen, von Glasscheiben abgetrennten Raum geführt.
Die anderen Leute sitzen alle schon in einem Stuhlkreis.
Eine Psychologin, die sich als Frau Dr. Klein vorstellt, fragt in die Runde:
„Nehmen wir mal den schlimmsten Fall an. Sagen sie mir bitte, was sie machen würden, wenn das Ergebnis HIV- positiv ausfallen sollte?“
Die Leute geben unterschiedliche Antworten.
Als Tina an die Reihe kommt, steht sie von dem Stuhl auf, rennt aus dem Zimmer.
Schnell verlässt sie das Krankenhaus. Ihre Finger umklammern dabei den Zettel, so fest, dass das Papier zerknittert.
Als sie endlich in ihrem Auto sitzt, faltet sie den Zettel wieder auseinander, liest ihre Blutprobennummer: Nr. 113.

*

Zwei Wochen später ruft sie dann im Krankenhaus an.
Der Zettel mit der Nummer liegt vor ihr auf dem Nachttisch.
Eine fremde Stimme meldet sich.
Tina legt den Hörer wieder auf.
Nein, denkt sie, ich will es einfach nicht wissen.
Die junge Frau schaut zu dem Marienbild hoch, das über ihrem Bett hängt. „Das liegt allein in Gottes Hand, wann ich sterben muss“, flüstert sie.

An diesem Abend liegt Tina nackt auf ihrem Bett.
Sie weint sehr viel und lange.
Irgendwann schläft sie ein.
Am nächsten Morgen beschließt sie, fortan nichts mehr zu essen.


**

Oben im vierten Stock einer Villa geht ein Fenster auf.
Ein Mann raucht eine Zigarre, schaut auf die Straße hinunter, sieht die vielen kleinen Menschen, die eilig ihre Einkäufe erledigen, wie Ameisen, denkt er: alles fleissige Ameisen, diese einfachen Leute.
Der Mann zieht an seiner Zigarre, schaut der Rauchwolke nach, die über das Fenster nach oben schwebt.
Ein Stück Zigarrenasche fällt hinab.
Unten läuft eine dünne Frau. Mit gesenktem Kopf geht sie über die Straße - viel langsamer als die anderen Passanten.
Jochen erinnert sich: Das war doch das Mädchen, das er in dieser kleinbürgerlichen Tanzbar kennen gelernt hatte. Sieht aber gar nicht mehr so hübsch aus, denkt er, wie an jenem Abend.
„Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes“, wiederholt er leise.
Das fand er überhaupt nicht witzig damals.
So eine blöde Bemerkung.
Jochen schüttelt den Kopf. Er hatte ja schon viele Frauen gehabt, denkt er, aber so etwas Dummes hatte noch keine zu ihm gesagt.
An diesem Abend hatte ihn das sehr geärgert, das weiss er noch genau - vor allem, weil er ihr doch so viele Komplimente machte, obwohl das gar nicht nötig war, denn sie gab ihm kein einziges Kompliment zurück, die blöde Kuh.
Darüber könnte er sich heute noch ärgern.
Nein, denkt er, dieses Mädchen hatte ihn einfach nicht verdient.
Nun zeigt er mit dem Finger auf die Straße hinunter:
„Du kannst froh sein, dass ich kerngesund bin“, flüstert er.
„Kannst froh sein, dass ich mir nur einen kleinen Scherz erlaubt hab.“


Wolf W.

 

Ich grüße dich,

Vorweg: Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sehr flüssig und vorallem kommen die verschiedenen Stimmungen sehr gut zu geltung.
Leider habe ich sehr schnell begriffen worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Trotzdem habe ich weiter gelesen, weil ich eben die verschiedenen Stimmungen die so toll rüberkommen so interresant fand.
Da ich auf Rechtschreib-Kommafehler nie achte kann ich dazu auch wenig sagen, aber ich denke mal das sie Fehlerlos sein wird.

MFG Simon

 

Hallo kleiner Wolf,

mir hat Deine Geschichte nicht besonders gut gefallen. Irgendwie hab ich das Gefühl, ständig von einer konstruierten Situation in die nächste zu fallen, und Deine Intention ist mir überhaupt nicht klar.
Willst Du damit Frauen davor warnen, Männern eine Komplimente zu machen? Oder davor, den Schwanz eines Mannes zu verunglimpfen? Herrje, wirkt alles eher wie eine "Wie Du mir so ich Dir"-Sandkastenstreitgeschichte.

Aufgefallen ist mir eine Menge:

Gleich in den ersten beiden Absätzen ist ein Tempusfehler:
Zunächst beschreibst Du eine abgeschlossene Handlung im Plusquamperfekt und die aktuelle im Imperfekt, was korrekt ist. Im zweiten Absatz springst Du dann aber in die Gegenwart, wo Du im Imperfekt bleiben müsstest.
Da die Geschichte ab da in der Gegenwart geschrieben ist, solltest Du den ersten Absatz entsprechend anpassen.

Tina ist verlegen, weiß gar nicht, was sie sagen soll.
Nach langen Vokalen und Diphthongen steht ß, nach kurzen Vokalen ss.
Lassen sie uns anstossen, schöne Frau!“
Siehe oben.
Tina weiss nicht so recht,
siehe oben.
Schließlich meint Tina, sie wolle jetzt nach Hause.
„Es wäre mir ein Vergnügen, sie nach Hause zu bringen“,
Die kultivierte Art von ihm gefällt ihr.
Klingt holperig. Besser: "Seine kultivierte Art gefällt ihr."
„Einverstanden“, sagt sie und holt ihren Mantel.
Er hilft ihr sofort in den Mantel, hält ihr die Tür auf.
Wortwiederholung.
Tina überlegt, was er für einen Beruf er haben könnte
„Ich heisse Tina“,
siehe oben
Als sie vor ihrem Mietshaus stehen, fragt Jochen, ob er noch auf eine Tasse Kaffee zu ihr hochkommen soll.
Hm, dieser Satz zerstört ein wenig das Bild von seiner Kultiviertheit, denn es ist nicht wirklich höflich, sich bei dem anderen einzuladen - schon gar nicht am ersten Abend!
Eigentlich hatte Tina noch nie einen fremden Mann zu sich hoch genommen.
"hoch genommen" klingt sehr umgangssprachlich, besser wäre: "...mit in ihre Wohnung genommen." Dadurch entfiele gleichzeitig die Wiederholung des Verbs.
Tina wohnt alleine in einer Zweizimmerwohnung, die sie mit Puppen und selbst gemalten Bildern geschmückt hat.
Wäre ich ein Mann, würde mich das eher abschrecken, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich und zum Glück verschieden! ;)
„Setzten sie sich doch“, sagt sie und geht in die Küche.
Ich weiß, dass es nicht mehr notwendig ist, aber ich finde es immernoch sehr angenehm, wenn die persönliche Anrede "Sie" groß geschrieben wird. Es wirkt einfach ansprechender.
Über ihrem Bett hängt ein Kreuz, darunter ein Marienbild.
So katholisch, und dann nimmt sie einen Mann mit in die Wohnung? Wenn das der liebe Gott wüsste... - Passt meiner Meinung nach nicht so recht in die Geschichte.
Tina fühlt sich ein wenig überrumpelt, denkt, dass das doch ein wenig zu schnell geht.
Wortwiederholung.
Der Mann knöpft ihre Bluse auf, flüstert ihr ins Ohr, dass sie schöne Brüste hätte.
Ich möchte gar nicht wissen, was er gleich noch schön an ihr finden wird. Ein bisschen zu viel Klischee, ein bisschen zu viel "schön finden".
„Wie niedlich“, sagt Tina und kichert: „Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes!“
Jochen runzelt die Stirn: „Wie meinst du das?“
„War nur ein kleiner Scherz“, sagt sie entschuldigend, „war nicht so gemeint“
Also, ich als Mann wäre weg, wenn eine Frau über meinen Schwanz lachen würde. Jedenfalls würde ich mich nicht mit einem einfachen "war nur ein Scherz" zufrieden geben.
Aber sie hat ja noch eine ungeöffnete Packung. Irgendwo im Kleiderschrank. Tina weiss nicht so recht, ob sie das Thema ansprechen soll. Aber dann lässt sie es doch lieber sein, denn den Mann will sie nicht weiter verärgern. Also schweigt sie.
Einmal ist keinmal, denkt sie, während sich der Mann auf sie legt.
Don't try this at home. Oh Mann, wie naiv ist diese Tina eigentlich??? Oder Du...?
Als sie die Badezimmertür öffnet und Licht macht, sieht sie die Schrift. Auf dem Spiegel steht etwas, mit rosa Lippenstift geschmiert:
A I D S
Tina hält sich eine Hand vor den Mund.
Dann schreit sie laut.
Wunderbar, eine Holzhammer-Pointe.

Diesen Psychotest halte ich für völlig an den Haaren herbei gezogen. Wenn, dann bekäme man eine Einzelberatung und psychologische Betreuung angeboten, für den Fall, dass man HIV-positiv ist.

Die junge Frau schaut zu dem Marienbild hoch, das über ihrem Bett hängt. „Das liegt allein in Gottes Hand, wann ich sterben muss“, flüstert sie.
Genau, der liebe Gott ist für alles verantwortlich.
Am nächsten Morgen beschließt sie, fortan nichts mehr zu essen.
Magersucht ist natürlich auch eine Lösung.
alles fleissige Ameisen,
siehe oben.

Tja, dass ich die Pointe nicht so gelungen finde, hab ich ja schon geschrieben.
Den Typen beschreibst Du am Anfang als kultiviert und charmant, am Ende stellt er sich als riesiges Arschloich heraus. Das passt nicht so recht, zumal am Ende klar wird, dass er sich schon während des ONS über sie geärgert hat.

Nee, meinen Geschmack trifft die Geschichte nicht.
Lieben Gruß

chaosqueen

 

Hallo Simon, hallo chaosqueen!
Vielen Dank euch beiden, fürs Lesen zur späten Stunde noch...

@ Simon:
Dass dir die Geschichte gefallen hat, freut mich. :)
Ich glaube, du hast Recht: man merkt schnell, worauf die Geschichte hinausläuft. Vielleicht liegt das auch an der Überschrift, die mir überhaupt nicht mehr gefällt, weil sie zu viel verrät und das Ende vorwegnimmt - eine unglückliche Wahl.
Lieben Gruß, Wolf


@ chaosqueen:
Auch dir vielen Dank für das aufmerksame Lesen! Du hast einige Fehler gefunden, die ich nachher auch korrigieren möchte. Dass dir meine Geschichte überhaupt nicht gefallen hat, ist in Ordnung. ;) - und so viel Mühe beim Korrekturlesen ist nicht selbstverständlich, ich weiß das zu schätzen...
Nur eine Bemerkung hat mich verwundert:

Irgendwie hab ich das Gefühl, ständig von einer konstruierten Situation in die nächste zu fallen
Glaubst du nicht, dass das eine reale Begebenheit sein könnte? Vielleicht ist die Story ja gar nicht erfunden, wer weiß...

Oh Mann, wie naiv ist diese Tina eigentlich??? Oder Du...?
Ich geb's ja zu: Tina und ich, wir sind naiv und einfältig. :rolleyes: :hmm:

Schöne Grüße,
Wolf

 

Hej Wolf,

naja, es kann zwar schon sein, dass so etwas passiert, nur wirkt die Geshcichte nicht so. Sie wirkt eher so, wie ausschließlich für die Pointe konstruiert.

Vermutlich hast Du eine naive Frau schildern wollen, da die Situation mit einer anderen nicht funktioniert hätte, insofern ziehe ich den Nachsatz zurück und stelle fest, dass Dir die Beschreibung der Person an sich gar nicht so schlecht gelungen ist.
Die Geschichte finde ich aber trotzdem nicht überzeugend.

Liebne Gruß

chaosqueen

 

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