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Kleine Plagegeister

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08.08.2004
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Kleine Plagegeister

Piet schwirrt mit seiner Schwester Pietti von Butterblume zu Butterblume. Endlich entdecken die Mückenkinder, Piet und Pietti, eine außerordentlich Blume.
„Schau mal, die riesige Blüte. Ist die gut?“ fragt Piet.
„Klar doch. Ich bin die erste Springerin.“
Pietti holt viel Schwung mit ihren Flügeln und fliegt in schnellen Sturzflug auf die Blüte zu. Sie wird immer schneller und schneller.
„Sei vorsichtig!“ Piet hat Angst, dass sich seine kleine Schwester beim Aufprall ihren Rüssel verbiegt.
Mit hoher Geschwindigkeit springt Pietti auf die Blätter. Dabei biegen diese sich durch und katapultieren mit dem Rückprall die kleine Mücke in die Luft.
„Ich schlage einen Salto.“
„Und ich einen doppelten Purzelbaum.“
„Hey, das ist lustig!“ Piet und Pietti kreischen und johlen.
Je länger die Blütenblätter sind, desto höher werden sie geschleudert.
Eigentlich sollten die Mückenkinder zur Blumenwiese fliegen, um sich am Nektar der vielen reifen Blumen zu stärken. Aber das Blumenspringen bringt den beiden mehr Spaß. Außerdem hat Piet keinen Hunger und Pietti, als Mädchen, verabscheut Nektar.

Plötzlich nimmt Pietti ein besonders leckeres Aroma auf. Sie fliegt hoch und bleibt in der Luft stehen, auf Grund des Windes muss sie ihre kleinen Flügel schwingen, um nicht abgetrieben zu werden. Sie genießt die Aussicht auf die Blumen und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Körper. Dabei schaut sie sich um und hört, wie ihre Mutter sie ruft:
„Pietti, Essen kommt!“
„Ja, ich rieche den Menschen.“
„Sind deine Mundwerkzeuge sauber?“ fragt die Mückenmutter.
„Ja, natürlich, Mama!“
Der Mensch nähert sich mit großen Schritten. Er stinkt für Mücken etwas unappetitlich, weil er sich mit einem Insektenabwehrmittel eingeschmiert hat. Egal, trotzdem haben die Mücken seinen Atem und seinen Fußgeruch gerochen, aber sein Blut wird schmecken.

„Zwischenlandung - ist der Schuh“, ordnet die Mutter an.
Anschließend beginnt der gefährliche Anflug in das dunkle Hosenbein.
„Du muss im Hosenbein gut aufpassen!“
„Ich weiß, dass es gefährlich ist“, antwortet Pietti. Es besteht die Gefahr, dass sie von der Laufbewegung des Mannes zwischen Bein und Hosenstoff gequetscht werden und dabei könnten die kleinen feinen Flügel beschädigt werden. Schnell finden sie ein schönes Plätzchen, oberhalb des Knöchels. Mit den Mundwerkzeugen durchdringen die Mücken geschickt die Haut, um das leckere Blut zu trinken. Sie sind heißhungrig und saugen bis sie pralle Bäuche haben.

Damit der Mensch diese Mückenattacke nicht bemerkt, lenken Piet und sein Vater ihn ab. Sie fliegen abwechseln ums linke und rechte Ohr. Übermütig rast Piet im Sturzflug zum Ohr und landet am Ohrläppchen. Das eintönige Summen macht den Mann nervös. Er versucht die Mücken zu verscheuchen, um nicht gestochen zu werden. Dabei schlägt er wild mit seinen Händen nach Piet und seinen Vater. Zwischendurch nimmt er seine Cape ab und wirbelt damit rum. Aber die Mücken sind flink und weichen aus. Sie fliegen unterschiedliche Flugmanöver. Besonders Piet fliegt geschickte Schleifen und Luftrollen in der Luft.

„Oh, bin ich satt“, stöhnt die Mückenmutter.
„Ja, ich auch. Und lecker ist dieser Mensch“, Pietti reibt sich ihren Bauch.
„Süßes Blut, der hat bestimmt heute viel Eis gegessen“, vermutet die Mutter „komm jetzt, wir müssen abhauen, bevor er uns bemerkt und erschlägt.“
Satt und träge lassen sich Pietti und ihre Mutter aus dem Hosenbein des Menschen fallen.
Piet und sein Vater beenden das Ablenkungsmanöver. Von der vielen Bewegung sind sie ganz müde geworden. Gemeinsam haut die Mückenfamilie ab, zu ihren geliebten Baumstumpf am See, um ein kleines Schläfchen zu halten.
Der Mann hat inzwischen bemerkt, dass er gestochen wurde. Er kratzt kurz seinen anschwellenden Knöchel und eilt genervt davon.

 

Hallo Sylvia,

Mit ihren Beinen springen sie auf die Blätter, biegen diese und erhalten dadurch einen Rückprall in die Luft. So werden sie hoch in die Luft katapultiert.
"mit den Beinen" - überflüssig, mit was sonst? der Rest des Absatzes ist mir etwas konstruiert ... auch warte ich schon drauf, dass Du verrätst, mit welchen Tieren wir es hier zu tun haben. Das gehört mE recht weit an den Anfang.


„Hey, das bringt Spaß!“
evtl lebensnaher: "Hey, das ist lustig!"

Desto länger die Blütenblätter sind, desto Höher werden sie geschleudert.
Je länger ... desto höher


Eigentlich sollten die Mückenkinder zur Blumenwiese fliegen, um sich am Nektar der vielen reifen Blumen zu stärken.

„Sind deine Mundwerkzeuge sauber?“ fragt die Mückenmutter.
„Ja, ich bin bereit zum Essen fassen!“
klingt recht gestelzt

Dieser versucht die Mücken zu verscheuchen, um nicht gestochen zu werden.
schöner: Er versucht

Schnell finden sie ein schönes Plätzchen, oberhalb vom Knöchel.
oberhalb des Knöchels

Sie sind ganz gierig und saugen bis sie ganz dicke Bäuche haben.
ganz ganz

„Ja, ich auch. Und lecker ist dieser Mensch“, Pietti reibt sich ihren Bauch.
hm... das Mückenabwehrmittel scheint ihnen ja überhaupt nix auszumachen. Wenn es so überhaupt keine Rolle spielt, würde ich es weglassen.

Süßes Blutt, der hat bestimmt heute viel Eis gegessen“,
Blut
Von den vielen Fliegen sind sie ganz müde geworden.
von dem vielen Fliegen ... aber finde ich sowieso etwas ungelenk formuliert. Vielleicht schöner: vond er vielen Bewegung.

Und er kratzt kurz seinen Knöchel und läuft genervt davon.
das Und am Satzanfang lässt den Satz plump wirken.

Ich würde auch mehr Anwechslung einbauen, indem Du den "Menschen" z.B: mit "Mann" abwechselst etc.

Insgesamt hat mir Deine Geschichte nicht so gefallen. Das liegt an den vielen stilistischen Unsicherheiten, auch inhaltlich überzeugt Deine Geschichte mich leider nicht. Aber sie ist ganz nett.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Sylvia,

sind schon eine Plage im Sommer diese kleinen Mücken.

Deine Geschichte zeigt schon gute Ansätze für eine Kindergeschichte, aber nur Ansätze. Es ist etwas wenig, was passiert. Ist aber mE noch ausbaufähig.

Vielleicht machst du dir noch ein paar Gedanken dazu.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für das Lektorat und die Anregungen.
Ich habe die Geschichte entsprechend überarbeitet und einige Ausführungen ausgeschmückt.

Gruß
Sylvia

 

Hallo Sylvia,

betreiben wir erst mal etwas Biologie :D :
Entweder schreibst du über Stechmücken (Mosquitos), die Blut saugen oder über andere Mücken, die vielleicht an Nektar gehen, beides aber geht nicht.

Piet schwirrt mit seiner Schwester Pietti von Butterblume zu Butterblume. Endlich entdecken die Mückenkinder, Piet und Pietti, eine außerordentlich Blume.
Das zweite Piet und Pietti kannst du streichen, du hast sie doch schon vorgestellt. So komme ich mir als Leser etwas doof vor, die Kinder sicher auch.

Die Idee, ein Teil der Familie als Ablenkung einzusetzen, finde ich gut. Auch ist es eine schöne Idee, diese Stechmückenplage mal von der anderen Seite zu sehen ;).

Manche Ausdrücke sind mir auch zu gestelzt, so wie es schon erwähnt wurde. Versuche diesbezüglich den Text doch noch einmal durchzugehen und zu überlegen, ob du nicht etwas alltäglichere Ausdrücke verwenden kannst.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Bernadette,
vielen Dank für Deinen Beitrag.

Zuerst: ich habe mich mit Biologie, speziell mit Mücken beschäftigt, hier eine kurze Einführung:
Die Mundwerkzeuge der Weibchen (Stechmückengruppe) sind verlängert und eignen sich zum Stechen (von Tiere und Menschen) um Blut zusaugen. Folglich ernähren sich die Weibchen überwiegend vom Blut gleichwarmer Lebewesen. Die Männchen (ebenfalls der Stechmückengruppe) ernähren sich von Nektar und Wasser, weil ihre Mundwerkzeuge rückgebildet sind. ;)

Ansonsten stimme ich Dir zu, ich habe die Namen, Piet und Pietti, etwas zu oft benutz. Und werde meine Geschichte hinsichtlich von „gestelzten Ausdrücken“ durchsehen.

Gruß
Sylvia

 

Liebe Sylvia,

leider gefällt mir deine Geschichte nicht.

Die Idee, einmal einen dieser widerlichen Mückenstiche, die sicher kaum ein Kind liebt, aus dem Blickwinkel der Mücken zu schildern, ist originell und ganz sicher ausbaufähig. Man könnte eine witzige, spannende kleine Geschichte aus dieser Idee machen. Das ist dir aber, für meinen Geschmack, nicht gelungen.
Nur ein Beispiel dafür, wie du, meiner Meinung nach, mehr Spannung hättest aufkommen lassen können: Wenn sich die Mücken im Hosenbein des Mannes befinden, dann beschreibst du die Gefahr, die ihnen dort droht so:

Es besteht die Gefahr, dass sie von der Laufbewegung des Mannes zwischen Bein und Hosenstoff gequetscht werden und dabei könnten die kleinen feinen Flügel beschädigt werden.
Das ist für mich nur eine mehr oder weniger technische Beschreibung dessen, was den armen Tieren geschehen könnte. Warum erzählst du nicht davon, wie Pietti, als der Mann sich bewegt, plötzlich beinahe eingeklemmt wird? Vielleicht so:
Oh Schreck, jetzt merkt sie schon, dass ihr Flügel in einer Stofffalte hängenbleibt. Wenn der Flügel kaputt geht, dann ist sie verloren. Dann kann sie nie wieder fliegen. Sie macht sich ganz klein. Welch ein Glück. Sie spürt, wie ihr Flügel wieder freikommt. Gott sei Dank. Da hat sie noch einmal Glück gehabt.

Meiner Meinung nach leidet deine Geschichte also daran, dass keine rechte Spannung aufkommt. Außerdem gelingt es dir nicht, den Leser an deine Protagonisten zu binden, ihn mit den beiden Mücken richtig mitleiden zu lassen. Das liegt, so glaube ich, daran, dass du häufig die Perspektive wechselst und einen allwissenden Autoren fachsimpeln lässt. Wenn du dich ganz auf die Mücken einlassen würdest und alle Ereignisse konsequent aus deren Sicht schildern würdest, dann würde Deine Geschichte bestimmt sehr gewinnen.

Ich habe dir mal einige Stellen herausgesucht, die ich für nicht so richtig gelungen halte. Natürlich ist alles nur meine Meinung.

Endlich entdecken die Mückenkinder, Piet und Pietti, eine außerordentlich Blume.
Warum "endlich"? Die beiden sind unterwegs - es wird nicht klar, dass sie verzweifelt suchen, was ja die Verwendung von "endlich" rechtfertigen würde. Und das zweite "Piet und Pietti" würde ich streichen. So doof ist der Leser nicht, dass er schon in den ersten beiden Sätzen zweimal die Namen der Mücken lesen muss.
„Schau mal, die riesige Blüte. Ist die gut?“ ,fragt Piet.
fliegt in schnellen Sturzflug
schnellem
Sie wird immer schneller und schneller.
dreimal "schnell", das ist mir etwas zuviel ...

Mit hoher Geschwindigkeit springt Pietti auf die Blätter. Dabei biegen diese sich durch und katapultieren mit dem Rückprall die kleine Mücke in die Luft.
Dies ist eine der Stellen, die auch ich als gestelzt bezeichnen würde.
Warum versuchst du es nicht einmal so:
Pietti saust durch die Luft. Sie hat soviel Schwung, dass sie wie eine kleine Kanonenkugel auf die Blätter knallt. Mit großen Augen beobachtet Piet, wie seine Schwester wieder in die Luft geschleudert wird.
Je länger die Blütenblätter sind, desto höher werden sie geschleudert.
Wer wird geschleudert? Die Blütenblätter?
vielen reifen Blumen
Bei dem Wort "reif" denkt man unwillkürlich an Früchte, das finde ich hier unpassend.
Plötzlich nimmt Pietti ein besonders leckeres Aroma auf.
Warum so steif und umständlich? Pietti schnuppert. Das riecht lecker. Ihr läuft das Wasser im Mund zusammen. Flink steigt sie hoch in die Luft.
„Pietti, Essen kommt!“
Witzig :D
„Sind deine Mundwerkzeuge sauber?“, fragt die Mückenmutter.
Er stinkt für Mücken etwas unappetitlich, weil er sich mit einem Insektenabwehrmittel eingeschmiert hat.
Hier wechselst du die Perspektive und erkklärst dem Leser etwas auf eine Biologiebuch-mäßige Art. Ich würde etwas wie
"Iiih!", denkt Pietti. "Der stinkt ja! Richtig eklig! Bestimmt hat er eine widerliche Salbe benutzt."
Egal, trotzdem haben die Mücken seinen Atem und seinen Fußgeruch gerochen, aber sein Blut wird schmecken.
Hier hast du auch wieder den Wechsel im Blickwinkel - einmal ist es der allwissende Autor, der über die Mücken berichtet (sie haben seinen Atem und Fußgeruch gerochen ...), dann schilderst du aus Sicht der Mücken (sein Blut wird schmecken). Versuche einfach einmal einen Blickwinkel in der gesamten Geschichte durchzuhalten. Das fesselt den Leser und hält ihn bei der Stange.
Zwischendurch nimmt er seine Cape ab und wirbelt damit rum.
Was soll eine Cape sein? Entweder meinst du ein Cape, eine Art Umhang oder einen Kappe, eine Kopfbedeckung. Und "wirbelt rum" empfinde ich als zu umgangssprachlich.

Lieben Gruß
al-dente

 

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