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Kleine Nikolausgeschichte

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29.07.2009
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Kleine Nikolausgeschichte

Es war die Nacht vor Nikolaus. Jana war schon ganz aufgeregt. Sie putzte und wienerte ihre Stiefel, bis sie so glänzten, dass man sich darin spiegeln konnte. Dann stellte sie ihren Stiefel und die Babyschuhe ihrer kleinen Schwester vor den Kamin und stutzte. „Du, Papa. Wie kommt der Nikolaus denn eigentlich in unser Haus?“ fragte sie. „Na, bei uns auf jeden Fall durch den Kamin“, murmelte Papa und steckte seine Nase wieder in die Zeitung.

Jana öffnete die Kamintür, beugte sich tief in das dunkle Rohr hinein und schüttelte den Kopf. „Das kann ich gar nicht glauben, dass der Nikolaus da durch passt.“ „Du wirst schon sehen“, meinte Papa, „wenn deine Stiefel morgen gefüllt sind, war er da.“

Abends lag Jana in ihrem Bett und konnte nicht einschlafen. Sie drehte und wälzte sich in ihrem hin und her und beschloss, den Nikolaus zu überraschen. Sie würde es schon rausfinden, ob es ihn tatsächlich gab. Es wurde später und später, Jana versuchte ihre Augen aufzuhalten, doch dann wurde sie auf einmal so müde, dass sie doch einschlief.

Plötzlich, es war wohl mitten in der finsteren Nacht, hörte sie ein Geräusch. Ein Scharren und dumpfes Rumpeln. Jana setzte sich auf und horchte in die Dunkelheit. Es kam von der Wand neben der Tür. Papa hatte ihr mal erklärt, dass dahinter das Kaminrohr verlief. Wenn unten das Feuer an war, fühlte sich die Stelle an der Wand immer ganz warm an.

Da war doch ganz deutlich wieder ein Rumpeln zu hören. Jana zog sich schnell ihre Socken an und eilte zur Wand. Wenn sie die Ohren ganz feste gegen die Tapete drückte, glaubte sie auch, ein Schimpfen zu hören. Mit einem mal gab es ein lautes „Rummms“ und nun kam das Schimpfen eindeutig aus dem Wohnzimmer.

Jana war ein wenig mulmig zumute, aber sie nahm all ihren Mut zusammen und schlich die Treppe hinunter. Als sie vorsichtig ihren Kopf in die Tür steckte, sah sie wie da gerade ein großer dicker schwarzer Stiefel aus dem Kamin baumelte. Jana vergaß ihre Angst, dazu war sie zu neugierig. Schnell sprang sie zum Kamin und da saß er, mitten in der Asche - der Nikolaus.

Sein roter Mantel war über und über mit Russ beschmutzt. Er hustete fürchterlich und schimpfte „Verflucht noch mal, wer hat denn vergessen den Kamin sauber zu machen?“ Damit stieg er aus dem Kamin und zerrte an seinem dicken Sack, der noch immer feststeckte. Jana staunte. „Was machst du denn hier, mitten in der Nacht kleine Dame“, fragte der Nikolaus erstaunt, während er den roten Mantel abklopfte. Jana fand ihre Stimme wieder, zitternd antwortete sie „Ich wollte sehen, ob es dich wirklich gibt und ob du wirklich durch den Kamin kommst.“ Allmählich wurde ihre Stimme fester und mutiger „ Außerdem hast du so einen Krach gemacht, dass ich aufgewacht bin. Sei bloß froh, dass du meine kleine Schwester nicht aufgeweckt hast, sonst hättest du mächtig Ärger von Mama bekommen.“ Der Nikolaus lächelte freundlich. „Ach so ist das. Na, wo du jetzt schon mal da bist, kannst du deinem Papa morgen sagen, dass er demnächst den Kamin sauber machen soll. So, und nun muss ich wohl eure Stiefel füllen.“ Der Nikolaus holte Filzstifte, Puppenkleider und jede Menge Schokolade aus seinem Sack und verteilte alles in die Stiefel. „Jetzt aber wieder schnell ins Bett mit dir“, meinte er noch, bevor er wieder in den Kamin stieg und kraftvoll nach oben stieg. Dabei polterte es wieder und er wirbelte die ganze Asche auf.

Jana steckte ein letztes mal ihren Kopf in den Kamin und winkte dem Nikolaus noch einmal zu „Tschüss, bis zum nächsten Jahr.“ Dann ging sie zufrieden in ihr Bett, aber nicht ohne vorher noch ein kleines Stück Schokolade aus ihrem Stiefel zu naschen.

Am nächsten morgen sauste Jana sofort ins Wohnzimmer um zu sehen, ob es nicht alles nur ein Traum gewesen ist. Aber da standen die Stiefel noch genauso prall gefüllt wie in der Nacht. Mama wunderte sich, dass vor dem Kamin dicke schwarze Fußspuren und überall Rußflecken waren. „Das war der Nikolaus“, meinte Jana. Mama und Papa schauten sich lächelnd an und Mama drückte Papa einen Lappen und den Feger in die Hand. Papa musste noch vor dem Frühstück den Kamin sauber machen.

 

ich weiß, die Geschichte ist nicht DER Knaller, ich habe sie mir zusammen mit meiner Tochter ausgedacht und sie wollte sie unbedingt mit mir aufschreiben. Also bitte keine zu harte Kritik ;-)) Es ist "nur" eine kleine feine Geschichte fürs Kindergartenalte

 

Hi Engelchen,

recht geschieht's dem Papa, kann ich nur sagen ;).

Vielleicht ist die Geschichte nicht DER Knaller, wie Du schreibst, solche Geschichtchen um den Weihnachtsmann und neugierige Kinder gibt's zu Hauf, aber sie hat mir trotzdem gefallen. Und wenn sich Deine Tochter am Schreibprozess beteiligt hat, finde ich das ganz toll (wie alt ist sie denn?).
Früh übt sich!

Ein bisschen was zum Motzen habe ich dann doch gefunden, aber nicht erschrecken, ich bin da ja gnädig:

Sein roter Mantel war über und über Russ.

Da fehlt mir was in dem Satz.
Sollte wohl heißen: Sein roter Mantel war über und über rußgeschwärzt (oder rußbeschmiert oder mit Ruß beschmiert).

Außerdem würde ich empfehlen, nach den wörtlichen Reden jeweils einen Zeilenumbruch einzufügen. Das liest sich einfach leichter und ist übersichtlicher.

Nette Weihnachtsgeschichte, habe ich gerne gelesen.

Liebe Grüße,
die eigentlich weihnachtshassende Giraffe :)

 

hallo Giraffe, danke für die Korrekturen :-) Werd gleich ändern. Meine Tochter wird im März sechs. Wir lesen sehr viel (also ich lese vor und sie erzählt ihrer kleinen Schwester oft die Geschichten nach) und ich erfind oft Geschichten über Sachen, die sie gerade bewegen - so wie die Nikolausgeschichte, da fällt ihr dann natürlich auch der ein oder andere Satz zu ein oder sie vervollständigt ihn. Man hatte schlechte Laune auf dem Weg zum Kindergarten und da muss man sich als Mutter was einfallen lassen :-))) Neu ist das Thema natürlich mal garnicht, aber auf die Schnelle war mir nicht dolleres eingefallen und ich wollte euch meine geistigen Ergüsse nicht vorenthalten. In diesem Sinne - dein Weihnachts-Engelchen (mit kleinen Kindern, die noch ans Christkind und den Niko glauben, ist Weihnachten einfach schön)

 

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