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Kleider machen eben doch keine Leute

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10.08.2003
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Kleider machen eben doch keine Leute

Ungewöhnlich heiß war es an diesem auch sonst für Herrn Ferchner außerordentlich ungewöhnlichen Tag. Er lag wie jeden Tag auf seiner Lieblingsbank im Stadtpark und döste ein wenig vor sich hin.
Die Zeitungen wie eine Decke über seinen ausgemergelten Körper gelegt, wachte er plötzlich auf als eine dieser kleinen Gören ihr Mutter fragte: "Was ist mit dem Mann da Mami?"
Schlimmer aber als das Unwissen des Kindes, war die Antwort der Mutter, die ihn sofort wieder auf den Boden der offensichtlich für ihn schlechten Tatsachen holte: "Geh schnell weiter. Du sollst doch so etwas nicht so laut fragen. Er könnte dich hören."
Er könnte dich hören...
Eine Unverschämtheit! Dann schlief er eben auf einer Bank oder unter einer Brücke, anstelle eines Federbetts. Na und?
Da er aber schonmal wach war, konnte er ja genausogut aufstehen und sich ein kleines Frühstück gönnen. Er hatte noch genau einen Euro und vierundfünfzig Cent, was höchstens noch für eine Currywurst an dem kleinen Imbiss um die Ecke reichen würde.
So nahm er seine gesamten Finanzen und ging noch etwas schlaftrunken zum Kiosk. Dort war bereits einiges los, woraus er schloss, dass er ziemlich lang geschlafen haben musste und ein Blick auf die im Kiosk hängende Uhr brachte ihm auch die Sicherheit, dass er gleich eher zu Mittag essen würde, als zu Frühstücken.
So kaufte er sich seine Currywurst und als er sich zu seinem Lieblingsplatz am Flussufer zum essen aufmachen wollte, sprach ihn plötzlich eine Stimme an: "Guten Tag, sie haben nicht zufällig Lust auf etwas Gesellschaft? Ich hätte ihnen einen interessanten Vorschlag zu machen."
In dem Trubel hatte er den eigenartig angezogenen Fremden Mann kaum verstanden, aber da er gerade nichts besonderes vor hatte, stellte er seine Currywurst auf den Tisch und fragte etwas zweifelnd: "Sie wollen mir aber kein Hasch andrehen? Den kann ich mir sowieso nicht leisten."
"Wie kommen sie denn darauf?", fragte ihn der Fremde entrüstet,"ich will ihnen nur einen Tausch vorschlagen, aber wenn sie kein Interesse haben..."
"Nein warten sie, ich habe Interesse", unterbrach er ihn hastig, und noch während er begann zwei komische Ausbeulungen des Hutes an seinen Schläfen zu erkennen, fragte er schon mit deutlich mehr Interesse, als zu Anfang:"sagen sie mir doch, um was für eine Art Tausch es sich handelt."
"Nun gut. Ich bin ein Mensch, der sich als eine Art Wohltäter derer, die für ihre missliche Lage nichts können, fühlt. Daher würde ich gerne ihre Schuhe für einen todschicken Markenanzug eintauschen. In den Taschen werden sich übrigens ein paar gut bedruckte Geldscheine befinden.", er zog ein Bild aus einer Tasche zeigte es ihm und flüsterte ihm darauf schmeichlerisch zu: "Ich weiß sie können nichts dafür, dass sie von ihrem Chef gefeuert wurden und ihre Wohnung gepfändet wurde. Es war eine Verkettung dummer Zufälle."
Von diesem Angebot beeindruckt, wollte er den "Wohltäter" noch fragen wo der Haken sei, aber als er plötzlich seinen alten Förderer in der Schule zu erkennen glaubte, sagte er nur noch:"In Ordnung. Ich machs."
Mit hocherfreuter Stimme klärte ihn der andere auf, dass der Anzug bereits auf seiner Bank unter den Zeitungen versteckt liegen würde, wenn er ihm die Schuhe gleich gäbe.
Nach kurzem Zweifeln, gab er ihm diese und ging darauf sofort zu seiner Bank, um nach dem Anzug zu sehen. Er hatte einfach nicht anders können, es war wie ein Zwang gewesen ihm seine Schuhe zu geben. Seine Currywurst hatte er inzwischen vollkommen vergessen und als er noch einmal hinter sich schaute, um zu sehen ob der Mann noch da war, sah er nichts mehr von ihm. Nur noch einen Tierschwanz, glaubte er hinter der Häuserreihe verschwinden zu sehen, aber bevor er noch länger darüber nachdachte, begann er in seiner plötzlich aufkeimenden Angst loszulaufen, um sich von der Anwesenheit des Anzugs zu vergewissern.
Und tatsächlich, die hastig weggeschmissenen Zeitungen zeugten nur noch von seiner Eile, als er den Anzug bereits angelegt hatte. Als er dann auch noch das Geld in den Taschen gefunden hatte, war ihm egal ob er seine Currywurst stehen gelassen hatte, oder ob seine Füße auf dem heißen Asphalt brannten. Gleich würde er sich im nächsten Laden ein paar Socken und ein zum Anzug passendes Paar Lackschuhe kaufen.
Er ging in das nächste Geschäft und kaufte ungeachtet der überraschten Blicke der Verkäuferin ein Paar Schuhe und ein Paar Socken. Sie verkaufte sie ihm mit abschätzigen Blicken, als sie aber ihr Trinkgeld sah, war es mit ihrer Hochnäsigkeit vorbei, vielmehr freute sich sich nun über zwanzig Euro von einem, bis eben Schuhlosen Mann.
Mit offensichtlich besserer Laune ging er nun wieder in den Park um seine Currywurst nachzuholen. Allerdings ging er nicht mehr zu der Imbissbude, wo die Wurst nur so vor Fett triefte, sondern zum Seerestaurant, am anderen Ende des Südteils des Parks. Als er aber an seiner Bank vorbeikam, wollte er es sich nicht nehmen lassen, noch ein letztes Schläfchen vor dem neuen Leben zu machen. Mit knurrendem Magen schlief er auch gleich ein und versank in einen Traumlosen und flachen Schlaf.
Als er nach einer halben Stunde aufwachte, konnte er seine Schuhe nicht mehr finden. Sein erster Gedanke war natürlich, dass sie ihm geklaut worden waren, aber warum in aller Welt sollte ihm dieser Dieb dann noch etwas Bargeld und ein Kärtchen dagelassen haben?
Es war exakt der Preis den er für die Schuhe bezahlt hatte und auf dem Kärtchen stand in scharlachroter Schrift geschrieben:
Es war mir eine Ehre mit ihnen Geschäfte zu machen.
Voller Wut versuchte er mit aller Gewalt den Zettel zu zerreißen, aber alle Mühe war nutzlos. Der Zettel schien unzerstörbar, so warf er ihn weg und machte sich zum Seerestaurant auf, wo er sich ein saftiges Schnitzel genehmigen würde. Als er aber die Tür öffnete kam gleich ein Kellner auf ihn zu und sagt mit wichtigtuerischer Stimme: "Es tut mir leid, aber ihre Kleidung ist nicht unseren Maßstäben entsprechend." "Aber sie können mir doch nicht", er stockte kurz und schnappte vor Aufregung und Wut kurz nach Luft, "wegen meiner Schuhe den Einlass verbieten!" Einige Gäste hatten sich schon nach ihnen umgedreht und der Kellner sagte leise aber gefasst: "Sie sehen doch, wie ich kann.", und schloss die Tür.
Empört ging er zum nächsten Restaurant, welches keine zwei Straßen entfernt gelegen war, um einen neuen Versuch zu unternehmen, aber wieder wurde er mit der Bitte weggeschickt, ohne Schuhe nicht noch einmal herzukommen.
Nach dem dritten Versuch ging er, mittlerweile vom Hunger so geplagt, dass er nicht auf die Idee kam sich neue Schuhe zu kaufen, wieder zu seinem alten Stammimbiss, doch als er sich dort ein großes Weizenbier und eine große Portion fettiger Pommes bestellen wollte, lachte ihn der Besitzer nur aus und sagte er solle in einem solchen Aufzug sonst wo essen nur nicht in seiner Bude.
Vom Hunger und Unverständnis für all die Geschehnisse getrieben, rannte er zu seiner Bank, um nach seinen alten Klamotten zu suchen, aber er konnte nichts außer einem neuerlichen Zettel finden, auf dem diesmal wieder in tiefroter Schrift geschrieben stand:
Es war mir wahrlich eine Ehre mit ihnen Geschäfte zu machen.
In seiner Wut wollte er sich seine unglücksbringenden Klamotten vom Leib reißen, aber sie schienen an seinem Körper festgeklebt worden sein. So sehr er sich auch abmühte, er schaffte es nicht einmal den Reißverschluss zu öffnen. Nach einem halbstündigen Kampf gab er schließlich auf und ließ sich erschöpft auf seine Bank fallen.
Es war inzwischen dunkel geworden und als ihm kurz der scheinbar rettende Einfall in den Sinn kam, merkte er fast zeitgleich auch, dass es Samstag war und er heute keine Schuhe mehr kaufen können würde und was noch schlimmer war, morgen war Sonntag, da hatten die Geschäfte auch zu.
So fiel er in einen unruhigen Schlaf.
Er wachte früh am nächsten morgen auf und spürte die Leere in seinem Bauch immer mehr. Es war mittlerweile unerträglich geworden und wenn er nicht bald etwas zwischen die Zähne bekam würde er noch völlig durchdrehen.
Mit wackligen und sichtlich müden Schritten lief er in Richtung Imbissbude, an der er immer noch die größten Hoffnungen auf etwas zu essen hegte. Doch als der Wirt ihn erkannte, rief er ihm sofort mit ein paar Frühaufstehern zu, dass er sich gefälligst wegscheren solle, er mit seinem Bonzenanzug. "Wenn du etwas anderes an hast, kannst du gerne wiederkommen.", schrie er ihm noch mit heiserer Stimme nach.
"Würde ich ja gerne", flüsterte sich Herr Ferchner selbst zu "aber ich kann nicht!"
So brach er zum ersten Mal seit Jahren in Tränen aus. Er ging an seine Lieblingsstelle am Ufer des Sees und legte sich ein wenig hin. Das Gras erschien ihm plötzlich sehr appetittanregend, aber soweit wollte er es nicht kommen lassen. Dann sank er wieder in einen unruhigen Schlaf, aus dem er erst Stunden später, von einem Liebespaar geweckt wurde. Sie wollten gerade an ihre Lieblingsstelle des Parks, die wohl mit seiner übereinstimmte, als sie ihn erblickten und das Mädchen erschrocken sagte: "Lass uns lieber gehen, der Herr dort will wohl noch ein bisschen schlafen."
Das ihn jemand als Herr bezeichnet hatte, war nun schon sehr lang her, aber es sorgte leider auch nicht für einen vollen Magen.
Er stand auf reckte sich und ging ein wenig durch die Stadt. Als er an sich herunterblickte fiel ihm mit Schrecken auf, dass der Anzug faltenlos geblieben war. In der Stadtmitte hielten sich Sonntags nicht besonders viele Leute auf und dementsprechend leer waren auch die Gassen zwischen den Geschäften. Ihm war inzwischen eine neue Idee gekommen: Er konnte doch einfach jemandem ein paar Schuhe abkaufen, schließlich hatte er ja genug Geld.
Da kam schon die erste Person, aber bevor er ihr seinen Vorschlag unterbreiten konnte, entfernte sie sich hastig von ihm und sagte entrüstet, er solle sie bloß in Frieden lassen.
Nur wegen seiner Schuhe? Unfassbar!
Von diesem Rückschlag geschockt, ging er zurück an seinen Platz am See. Er wollte nur noch diesen verdammten Tag hinter sich bringen. Doch als er am dort ankam war das Liebespaar von vorhin schon da und hatte es sich sichtlich bequem gemacht, worauf er dann zu seiner Bank ging, um noch ein wenig Zeit totzuschlagen.
Wie durch ein Wunder gelang es ihm einzuschlafen und als er eine Stunde später aufwachte kam ihm eine neue Idee. Er würde einfach ins Kino gehen und sich einen Eimer Popcorn und eine eisgekühlte Flasche Bier genehmigen.
Dort angekommen, wies ihn der Ticketverkäufer aber erschrocken mit dem Hinweis, dass Schuhe in einem Kino Pflicht wären, zurück.
Hungrig und durstig ging er zum See um wenigstens etwas zu trinken.
Am nächsten Tag stand er, schon kurz bevor der Laden überhaupt öffnete, vor der Tür um sich endlich die ersehnten Schuhe zu kaufen. Sie gab ihm schnell seine Schuhe und er verließ eilig das Geschäft, um endlich etwas zu essen zu bekommen. So schnell ihn seine Beine trugen lief er in das nächste Restaurant und noch während er rannte, spürte er plötzlich wieder den Gehweg unter seinen Füßen. Er hielt ruckartig an, schaute fassungslos auf seine beiden Füße und setzte sich auf den Boden. Starr vor Schreck, blieb er dort eine Weile sitzen und schaute immer wieder auf seine nackten Füße.
Weinend und entgeistert, ging er in eine kleine Gasse setzte sich hin schaute ins Leere. Was war das für ein Mann gewesen, der ihm diesen Tausch angeboten hatte? Er fand keine Antwort auf seine Frage und legte den Kopf zwischen seine Knie. Plötzlich legte ihm jemand ein kleines Kärtchen in die zufällig offene Hand. Hastig schaute sich Herr Ferchner um, doch er konnte wieder nur einen Tierschwanz erkennen. Was hatte es damit nur auf sich?
Er schaute auf das Zettelchen und las wenig überrascht:
Es war mir eine wirklich große Ehre Geschäfte mit ihnen zu machen.

Es war wohl sein letztes Geschäft...

 

Hallo Maniac,

an sich finde ich die Idee mit dem Tausch und den immer wieder verschwindenden Schuhen, die du in deiner Geschichte umgesetzt hast, gut und recht unterhaltsam. Ich war neugierig, wie die Kurzgeschichte enden würde. Den Schluss fand ich aber leider unbefriedigend. Gerne hätte ich mir ein paar Erklärungen für die seltsamen Geschehnisse gewünscht, denn die Fragen, wie die Schuhe deines Protagonisten immer wieder verschwinden können sowie der Grund des ganzen Tausches lässt du ja leider unbeantwortet. Zwar habe ich nichts gegen Geschichten, deren Ende offen im Raum steht – dennoch sollte meines Erachtens bei derartigen Geschichten wenigstens andeutungsweise erklärt werden, welche Hintergründe dafür zugrunde liegen. Den Rest kann sich jeder Leser dann ja individuell ausdenken. Die Andeutung mit dem Tierschwanz war mir dabei aber zu wenig.
War es ein Tier, das sich zeitweise in einen Menschen verwandelt hat? Falls ja, was wollte es mit dem Tausch bezwecken? Tiere brauchen keine Schuhe, oder? ;) Die Bezeichnung »Wohltäter«, die der Fremde in der Geschichte verwendet, ist wohl auch nicht ganz zutreffend. Oder wollte der Fremde dem Mann damit eine Botschaft vermitteln? Beispielsweise folgende Botschaft:

Kleider machen eben doch keine Leute
Doch, machen sie! Hätte der Mann seine alte Kleidung an gehabt, wäre er nicht in das Restaurant gekommen. Stattdessen trug er die neue Kleidung – hätte er dazu noch die passenden Schuhe angehabt, die man ja auch als »Kleidung« bezeichnen kann, oder?, wäre er allerdings in das Restaurant gekommen. Also machen Kleider doch Leute, oder?

Folgende Dinge konnte ich mir nicht richtig vorstellen:

Nach dem dritten Versuch ging er, mittlerweile vom Hunger so geplagt, dass er nicht auf die Idee kam sich neue Schuhe zu kaufen, wieder zu seinem alten Stammimbiss, doch als er sich dort ein großes Weizenbier und eine große Portion fettiger Pommes bestellen wollte, lachte ihn der Besitzer nur aus und sagte er solle in einem solchen Aufzug sonst wo essen nur nicht in seiner Bude.
Dass dein Protagonist in dem vornehmen Restaurant zurückgewiesen wurde, kann ich mir vorstellen – aber bei einer Imbissbude?? Erstens achtet ein Imbissbudenverkäufer in erster Linie wohl nicht auf das Aussehen der Kunden – vielmehr gilt es wohl, das Geschäft zu machen –, zweitens ist dein Protagonist doch Stammkunde bei dieser Imbissbude, oder? Und wer verliert schon gerne seine besten Kunden. Außerdem – in seiner alten Kleidung wurde der Mann ja auch bedient, oder? Da wurde ja auch nicht auf sein Äußeres geachtet ...
Wie durch ein Wunder gelang es ihm einzuschlafen und als er eine Stunde später aufwachte kam ihm eine neue Idee. Er würde einfach ins Kino gehen und sich einen Eimer Popcorn und eine eisgekühlte Flasche Bier genehmigen
Nichts gegen einen Kinobesuch, im Gegenteil – aber hat dein Protagonist durch das Verschwinden der Schuhe an diesem Tag nicht andere Probleme? Wie kann er da an Kino denken?

Davon abgesehen finde ich deine Geschichte aber nicht schlecht. Ich hab sie zumindest gerne gelesen. Sprachlich in Ordnung und flüssig zu lesen.

Ein paar Dinge noch im Detail:

auf als eine dieser kleinen Gören ihr Mutter fragte
ihre

Direkte Anreden wie "Sie" oder "Ihr" werden groß geschrieben.

als er sich zu seinem Lieblingsplatz am Flussufer zum essen aufmachen wollte
Essen
In dem Trubel hatte er den eigenartig angezogenen Fremden Mann
fremden
von einem, bis eben Schuhlosen Mann
schuhlosen
in einen Traumlosen und flachen Schlaf
traumlosen
Er wachte früh am nächsten morgen auf
Morgen

appetittanregend -> appetitanregend

Das ihn jemand als Herr bezeichnet hatte
Dass (-> außerdem wieder ein Zeichen, dass Kleider eben doch Leute machen)

Ich hoffe, du kannst mit meinen Bemerkungen was anfangen und ich hab die Geschichte jetzt nicht schlechter gemacht, aks sie eigentlich ist. Wie gesagt: Die Grundidee an sich gefällt mir wirklich gut! Ich finde nur, dass man die ein oder andere Sache noch verbessern könnte.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo und vielen Dank Michael

Nun ja, dass es bei dieser Geschichte leider vielerlei anzumerken gibt, hatte ich mir leider schon gedacht. Mit deinem Einwand, dass Kleider sehr wohl Leute machen, bin ich einverstanden, es sollte nur zum Ausdruck bringen, dass seine gute Kleidung ihm nun schadet, auch wenn es ja eher die fehlenden Schuhe sind.
Nun ich selbst hatte eben diese Grundidee und konnte mir aber keinen wirklichen Reim drauf machen wie ich sie umsetzen sollte.
Er denkt ans Kino wegen dem vielen Popcorn und des Bieres, er hofft dort vielleicht Eintritt zu bekommen.
Dass der Imbissbudenverkäufer ihn nicht bedienen will, ist zwar unlogisch und die Begründung dass sein Neid auf ihn den Schuhlosen nicht bedienen lässt, ist nicht besonders gut aber die Merkwürdigkeit des Wirtes lässt den Prot wenigstens weiter hungern.
Nun der Mann mit dem Schwanz sollte so eine Art "ES" oder das Böse in Person sein, der vielleicht auch gerne Schuhe sammelt;) Der Tierschwanz sollte ein wenig auf den Teufel abzielen, wurde aber nicht weiter erläutert, weil der Teufel ja eigentlich immer verlieren sollte;)
Nun ich bin ein Anti-Happy-Endler zumindest meistens und ein wenig Faulheit sowie Ratlosigkeit ließen mich den Mann leider in der liegen, anstelle den "Wohltäter" zu überlisten.
Wohltäter deswegen weil er es zu dem Zeitpunkt ja noch nicht weiß in was er sich hineinbegibt und die Anführungszeichen sollten es auch etwas vom wahren Sinn ablenken.
Vielen Dank für die Rechtschreiberischen Hinweise, die ich mir demnächst zu Gemüte führen werde.
Vielen Dank für deine Anregungen und Fragen die ich jetzt hoffentlich geklärt oder wenigstens erklärt habe.
;)

So long Maniac

 

Hallo Maniac,

die Ide zu deiner Geshcihte finde ich sehr gut, gerade, weil sie eben in ihrem Verlauf vom Faustmotiv der Verführung durch den Teufel weggeht.
Auch das Fantasy-Element, dass die Schuhe immer wieder verschwinden, dass der Deal mit dem Bösen eben beinhaltet, nie wieder Schuhe tragen zu können.
In der Umsetzung hapert es bei dieser Story etwas. Da fehlt dir noch ein bisschen das Gefühl dafür, wie du mit Satzbau und Wortwahl Stimmungen erzeugst.
Du verwendest allgemein gern Füllwörter, in keiner deiner Geschichten haben sie mich jedoch so sehr gestört, wie in dieser, denn du torpedierst damit die Spannung, die deine Geschichte haben könnte. Ein Beispiel:

Schlimmer aber als das Unwissen des Kindes, war die Antwort der Mutter, die ihn sofort wieder auf den Boden der offensichtlich für ihn schlechten Tatsachen holte: "Geh schnell weiter. Du sollst doch so etwas nicht so laut fragen. Er könnte dich hören."
offensichtlich für ihn schlechten macht die Erzählung hier plauderhaft, so als ob du deinen Protagonisten selbst nicht ernst nimmst. Wenn du einer Begebenheit einen ironischen Unterton geben möchtest, sind solche Formulierungen gut. In dieser Geschichte weiß ich aber nicht, ob der ironische Unterton angebracht ist.
Versuche einmal, all diese Wendungen zu streichen und lese dir deine Geschichte dann noch einmal durch. Du kannst es dann hinterher ja immer nich bei dem belassen, was die besser gefällt.
Ein zweites Manko hat Michael dir schon aufgeschrieben, nämlich die Unlogik, das er an der Imbissbude auch nichts zu essen bekommt. Ich verstehen, dass er es in der KOnsequenz deiner Geschichte nicht darf, die Begründung ist aber, wie du selbst schreibst, dürftig.
Der an ihm festgewachsene Anzug könnte zum Beispiel so kratzen, dass der Imbbissbesitzer denkt, er hätte Flöhe. Dass könnte ich mir als Grund vorstellen, ihn nicht zu bedienen.
Der Imbissbudenbesitzer könnte ihn auch wiedererkennen und das unerklärliche Geld für Falschgeld halten und es deshalb nicht annehmen.
Der dritte Schwachpunkt ist dein Ende. Auch ohne ein Happy End zu schreiben, hättest du doch viele Möglichkeiten gehabt. Er hätte eines qualvollen Hungertodes sterben können, oder er hätte vor Hunger anfangen können, zu stehlen, wobei er auf Grund den Vorurteilen ausgesetzt immer erwischt wird. Dann hätte er in Zukunft vielleicht was zu essen, wäre aber im Gefängnis. Da hast du deine Fantasie leider etwas zu wenig bemüht. ;)

Aber wie ich dich kenne, überarbeitest du ja gern. :)

Lieben Gruß, sim :)

 

Hallo sim

Aber wie ich dich kenne, überarbeitest du ja gern. :)
:kaffee: definiere gern!
Nein die Umsetzung ist doch ziemlich mangelhaft únd wie du weißt habe ich öfters bei umfngreicheren Grundthemen Probleme die Geschichte logisch zu gestalten.
Die Idee mit dem Falschgeld hatte ich zwischenzeitlich auch aber sie ist mir wieder entfallen. Nun gut ich werde zukünftig besser schauen ob ich meine Ideen auch umsetzen kann;)
Danke für deine Hinweise
Viele Grüße Maniac

 

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