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Klara und Summsebrumm verteilen Geschenke
Klara und Summsebrumm verteilen Geschenke
Immer wenn Klara ins Bettchen geht
Klopft es an ihrem Fenster.
“Wer klopft denn da?”
“Brumm brumm brumm, der Summsebrumm!”
“Komm schnell, Klara! Jemand braucht unsere Hilfe!” ruft Summsebrumm ihr hastig zu.
Schnell steigt Klara auf. “Ist es denn so dringend?”
“Besonders dringend” antwortet Summsebrumm bedeutungsvoll.
‘So eine Eile,’ denkt sich Klara, ‘und das einen Tag vor Weihnachten.’
Summsebrumm fliegt so schnell, dass Klara nicht einmal sagen kann, in welche Richtung sie fliegen. Nach ein paar Minuten landet Summsebrumm auf einem Berg, direkt neben einer kleinen Hütte. Durch das Fenster kann Klara jemanden vor dem Kaminfeuer sehen. Bevor sie fragen kann, wer da wohnt, öffnet sich schon die Türe und ein alter Mann steht darin.
“Da bist du ja endlich! Es gibt so viel zu tun!”
“Hallo Herr Weihnachtsmann,” grüßt Summsebrumm den Mann mit der großen Brille auf der Nase. “Ich habe Klara mitgebracht, sie ist uns bestimmt eine große Hilfe.”
Klara stockt der Atem, als sie hinter Summsebrumm die Hütte betritt. Hier wohnt also der Weihnachtsmann. Er setzt sich an einen hölzernen Tisch, auf dem viele Wunschzettel und eine riesige Liste liegen.
“Schön, dass Du uns hilfst Klara, wir können jede Hilfe gebrauchen,” seufzt er, “Die Geschenke sind schon alle eingepackt, aber sie müssen jetzt alle noch zu den Kindern gebracht werden. Summsebrumm, kannst Du diesen großen Sack nehmen und Klara, du könntest meinen Ersatzschlitten fahren, das ist ganz einfach. Die Schlittentauben wissen genau, wo welches Geschenk hingehört.”
“Schlittentauben?” wiederholt Klara ungläubig, “ich dachte, den Schlitten ziehen Rentiere.”
“Das war früher so,” gibt der Weihnachtsmann zu, “aber dann würde uns heute ja jeder entdecken. Tauben sind viel unauffälliger und sie fliegen sogar schneller.” Der Weihnachtsmann steht wieder auf, legt seinen Arm auf Klaras Schulter und führt sie hinaus zu dem Schlitten. “Diese Taube ist Rosie mit dem roten Schnabel. Sie fliegt vorneweg. Bei jedem Haus wird sie dir zeigen, wo die Eltern am Weihnachtstag die Geschenke suchen, um sie unter den Weihnachtsbaum zu legen. Du musst sie dann nur dorthin tragen.”
Jetzt klingt die ganze Aufgabe gar nicht mehr so schwierig. Klara steigt auf den Schlitten, nimmt die Zügel in die Hand und schon geht es los. Am ersten Haus bringt sie ein großes Paket zum Hintereingang, am nächsten Haus drei kleine Päckchen hinter die Mülltonne und am dritten Haus zwei hübsch eingepackte Bücher in das leere Planschbecken. Als endlich alle Geschenke verteilt sind, fliegen die Tauben den Schlitten wieder zur Hütte des Weihnachtsmannes.
“Ich bin Dir so dankbar, Klara,” sagt der Weihnachtsmann, “jetzt bekommen doch noch alle Kinder ihre Geschenke rechtzeitig. Summsebrumm hat noch einen kleinen Sack, für deine Heimat. Die Kinder aus Stuhlbretten, Farningen, Izningen und natürlich auch aus Kleindorfingen wollen ja auch Geschenke haben. Auf Wiedersehen, Klara!”
“Komm, Klara, das schaffen wir auch noch.” Summsebrumm zwinkert ihr zu, “es ist nicht mehr viel.”
Als sie fertig sind, schaut Klara ein bisschen traurig aus. “Wir haben überhaupt gar keine Geschenke zu unserem Haus gebracht. Ich hab mir doch so sehr einen Teddy gewünscht.” Eine kleine Träne kullert über ihr Gesicht.
Summsebrumm lächelt sie freundlich an und streichelt ihren Kopf sanft mit der Pfote. “Guck mal.”
Klara schaut auf: Summsebrumm hat tatsächlich noch zwei Geschenke aus dem Sack gekramt; eines für sie und eines für ihren kleinen Bruder Tom. Das im roten Geschenkpapier hat oben zwei kleine Beulen. ‘Das müssen die Teddyohren sein!’ denkt Klara voller Freude. Sie strahlt über das ganze Gesicht und will nach dem Geschenk greifen.
“Nein,” sagt Summsebrumm, macht ein wichtiges Gesicht und erhebt die Zeigekralle wie ein strenger Lehrer, “Weihnachten ist erst morgen! Und ich werde dir bestimmt nicht verraten, wo ich die Geschenke für euch beide verstecke…”
Als er Klara angrinst und in die Seite stupst, verzieht sie den Mund ein bisschen, aber man kann genau sehen, wie sehr sie sich auf den nächsten Tag freut.
Als sie an Klaras Fenster ankommen, fragt sie: “Kommst Du morgen Abend wieder?”
“Aber natürlich!”