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Klara und Summsebrumm und der Burggeist
Klara und Summsebrumm und der Burggeist
Immer wenn Klara ins Bettchen geht
Klopft es an ihrem Fenster.
“Wer klopft denn da?”
“Brumm brumm brumm, der Summsebrumm!”
“Hallo, Klara! Komm, ich will Dir einen sehr aufregenden Ort zeigen!” ruft Summsebrumm ihr zu.
“Welchen Ort?” fragt Klara neugierig.
“Es ist ein besonders altes Gebäude, aber mehr verrate ich noch nicht!”
Summsebrumm fliegt los. Klara kann erkennen, dass sie über Farningen fliegen, denn die Straßenlaternen spiegeln sich im Deckensee. Schnell überqueren sie das Schilf nach Sangstadt. Klara fragt sich, was es denn in Sangstadt geben soll, das so besonders ist, aber dann steigt Summsebrumm nochmal an und sie fliegen direkt auf den Wielberg zu. Klara ahnt nun, dass sie zu den alten Mauern fliegen, wo früher eine Burg war. Sie ist zwar schon mal da gewesen, aber nachts ist es dort natürlich viel spannender.
“Glaubst du, dass es hier Gespenster gibt?” fragt Klara als Summsebrumm zwischen den Türmen landet.
“Ich bin mir sogar sicher,” sagt Summsebrumm und grinst dabei so frech, dass Klara sich nicht ganz sicher ist, ob er es ernst meint.
Aber Summsebrumm hat schon eine andere Idee: ”Lass uns Ritter spielen. Sieh mal, da stehen zwei Blecheimer. Die sollen unsere Helme sein.”
“Genau,” ruft Klara aufgeregt, und setzt sich den kleineren Eimer auf den Kopf. Nach kurzer Suche finden die beiden auch zwei Stöcke, die ihre Schwerter sein sollen.
“Ich fordere Euch zum Duell, Ritter Klarobald!” ruft Summsebrumm und lächelt Klara an.
Klara streckt Summsbrumm ihren Schwertstock entgegen: “Angenommen!”
Sie grinsen sich gegenseitig an, aber als sich ihre Schwerter das erste Mal kreuzen, hören sie eine hauchige Stimme, die ganz nah zu sein scheint: “Halt! Wer wagt es, ein Duell auszutragen, ohne mich einzuladen?”
Klara erschrickt und versteckt sich schnell hinter Summsebrumm. Der scheint aber gar keine Angst zu haben.
“Guten Abend, Herr Graf von Grobengrund! Meine Freundin Klara und ich wollten nur ein wenig Ritter spielen,” erklärt Summsebrumm.
Klara lugt vorsichtig hinter Summsebrumms Hinterpfoten hervor und sieht tatsächlich ein Gespenst. Er sieht genau so aus wie im Bilderbuch. Er ist so groß wie ein Erwachsener und ist ganz weiß. Vielleicht sogar ein bisschen durchsichtig.
“Guten Abend, Jungfer Klara, hocherfreut! Ich bin Graf Gregor von Grobengrund,” stellt sich der Burggeist vor. Klara muss kichern, als sie diesen Namen hört.
“Siehst du,” sagt Summsebrumm,”Gespenster sind gar nicht so böse, wie man immer denkt.”
“Da hast du Recht,” stimmt ihm Klara zu und wendet sich an den Grafen, “Ich bin auch hocherfreut, dich kennen zu lernen. Willst du mit uns Ritter spielen?”
“Nein danke, ich konnte Ritter nie gut leiden. Stets haben sie sich gegenseitig verletzt oder umgebracht…”
“Wirklich?” fragt Klara erstaunt, “Summsebrumm, ich will dir eigentlich nicht weh tun.” Klara nimmt ihren Blecheimerhelm ab und legt ihren Stock hin.
“Ihr könntet doch Forscher spielen, hier gibt es gar viel zu entdecken!” schlägt der Burggeist vor.
“Vielleicht machen wir das besser ein andermal. Ich werde nämlich langsam wirklich müde,” sagt Klara und verabschiedet sich von dem Burggeist, “Auf Wiedersehen, Graf Gregor.”
“Auf bald, Jungfer Klara, auf bald, Herr Summsebrumm.”
Klara steigt auf Summsebrumms Rücken und sie fliegen zurück nach Kleindorfingen.
Als sie an Klaras Fenster ankommen, fragt sie: “Kommst Du morgen Abend wieder?”
“Aber natürlich!”