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Kindermoral

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29.08.2002
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Kindermoral

Mami, Mami, hör doch mal wie lieb das kleine Schweindi oinkt!!!" brüllt die kleine Anneliese aus Leibeskräften. Sie und ihre Familie befinden sich wiedereinmal am Bauernhof ihrer Großeltern. Anneliese ist von den vielen knuddeligen Tieren jedesmal überwältigt.

Wie ein epileptisches Huhn springt sie im Stal umher.

"Hihihihi, die Hühnchen gackern immer so drollig!!" Sie deutet auf die, in einem engen Käfig gehaltenen "glücklichen Hühnern aus Freilandzucht."

Ihre Großmutter freut sich jedesmal, wenn Anneliese da ist.
Das Funkeln in ihren Augen, wenn sie die "Kuhlimus" auf der Wiese grasen sieht, erfreut jedes Herz. Würde doch nur ihre Familie öfters zu Besuch kommen.

Natürlich gibt es auch hin und wieder Reiberen, "Lieschen", wie sie von ihrer Großmutter liebevoll genannt wird, fängt auch das öfteren zu weinen an.
Das kommt zum Beispiel vor, wenn sie die Kühe auf die Weide bringen und denen das mit Peitschenschlägen und Tritten klargemacht wird. Da ist Lieschen immer ganz traurig und läuft in den Wald, um dort nach "knuffigen Rehleins" Auschau zu halten.

Aber auch wenn sie keine findet, ist das absolut kein Problem, da ihre Großeltern auche in Rehgehege ihr Eigen nennen.
Die "süßen Rehleins" haben mittlerweile schon so viel Vertrauen zu ihr gefasst, dass sie sich sogar von ihr streicheln lassen.

"Lieschen, Lieschen, das Essen ist fertig!" schreit ihr Vater, bevor er sich eine weitere Dose Bier aufmacht. Da ist die kleine Anneliese immer schnell zur Stelle. Bei den Großeltern gibt es immer das beste Essen.

Lieschen erblickt auch schon den Esstisch, es gibt alles, was ihr kleines frommes Herz begehrt.

"Kann ich noch was vom Speck haben, Omi?"
"Hmm, der Hähnchenflügel schmeckt aber lecker!"
"Darf ich mal von deiner Schweinshaxe kosten, Mami?"

Nach dem Essen wird Lieschen wahrscheinlich noch einmal kurz in den Stall gehen, um den "kleinen Schweindies", "lieben Hühnchen" und den "Kuhlimus" "Gute Nacht" zu sagen ...

 

Hm, ja, recht angenehm zu lesen, eine Moral dahinter, ziemlich anschaulich beschrieben; gefällt mir!
Dieser appetitanregende Text könnte sich sogar fast in der Kinder-Rubrik zurechtfinden, wohlgemerkt, nur fast...

 

Hat mir gefallen, ist genau richtig formuliert um drauf aufmerksam zu machen, dass der Mensch bei seiner Tierliebe an den falschen Enden nett ist.
So und jetzt hab ich Hunger. Wo ist bloß mein Hund?

 

Mir missfielen die penetranten Diminutive.
"Muttilie, ich habe gerade Erdbeerlie in dem Feldie gefundie"
Nun, es ist Elemnet der Geschichte, das ist klar, aber muss es denn wirklich so oft vorkommen? Man kann die Verniedlichung doch auch anders ausdrücken. Für mich war´s zuviel, aber das ist ja Geschmackssache.

Nun zu den Ausdrücken:

Zitat:
"(...)am Bauernhof(...)"

"auf dem Bauernhof"

Zitat:
"Anneliese ist von den vielen knuddeligen Tieren jedesmal überwältigt. "

das "knuddeligen" klingt nach einem von der Protagonistin eingenommenen Erzähler. Wenn das so beabsichtigt ist ist´s ok. Ansonsten empfehle ich ein neutraleres Wort zu verwenden.

Zitat:
"epileptisches Huhn"

Der Vergleich gefällt mir nicht. An dieser Stelle der Geschichte wird noch ein positives Gefühl vermittelt. Das "epileptisch" assoziiert eher etwas negatives, da krankhaftes. Ich empfand, dass es da etwas aus der Reihe fällt.

Zitat:
"Das kommt zum Beispiel vor, wenn sie die Kühe auf die Weide bringen und denen das mit Peitschenschlägen und Tritten klargemacht wird."

Klingt ungeschickt formuliet.
"zum Beispiel" würde ich ganz weglassen. Den Satz ab "und" empfehle ich abzusplitten und einen neuen zu bilden.

Zitat:
"da ihre Großeltern auche in Rehgehege"

kleiner Tippfehler ;)

Zitat:
"Nach dem Essen wird Lieschen wahrscheinlich noch einmal kurz in den Stall gehen, um den "kleinen Schweindies", "lieben Hühnchen" und den "Kuhlimus" "Gute Nacht" zu sagen ...
"
"wahrscheinlich" gefällt mir nicht. Ich würde Vermutungen in einem solchen Text einfach weglassen.

Ich finde den Text zwar nicht wirklich amüsant geschrieben, jedoch sagt mir die Idee zu. Vielleicht arbeitest du ja daran und präsentierst den Text einmal in einem anderen Stil.

Wie auch immer
Viel Glück beim Schreiben

Frederik

 

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