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Kinderkram

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29.12.2013
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Kinderkram

Der Käfer irrte über den Fußboden der Drogerie, als er von einem Kinderschuh zerdrückt wurde.
„Ameise weg“, kommentiert Knurris zweijähriger Sohn Freddie den Vorfall und setze seinen Weg zur Kinderecke fort.
Knurri dagegen wurde mit einem vorwurfsvollen Blick einer älteren Dame abgewertet. „Wie kann man nur?“, hörte er sie murmeln. Alles, was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden, dachte er: Schließlich will ich das Ungeziefer ja auch nicht in meinem Schlafzimmer haben. Dabei fiel ihm Charly, der Haus-Hamster, ein. Gut, dann darf er eben alles, was kleiner als Charly ist, zermalmen. Zufrieden mit seinem neuen pädagogischen Teilziel bog er Richtung Kinderecke ab.
Dort angekommen rollte ihm ein Ball entgegen. „Wo hast du denn den wieder her?“, rief er Freddie zu und kickte den Ball zurück.
Freddie ließ das Bälleregal los, rannte auf den Ball zu und schoss ihn gegen das Regal mit den Babybreien, von denen auch gleich eine Packung zu Boden ging.
Die ältere Dame schob sich an Freddie vorbei und richtete Knurri wieder mit einem bösen Blick.
„Was hat die denn hier zu suchen?“, frage er sich leise, fing den Ball ein und wartete, dass sie auch an ihm vorbei gegangen war. Dann schob er den Ball wieder zu seinem Kind.
Der Kleine nahm diesmal besser Anlauf und schoss den Ball im hohen Bogen, unhaltbar für Knurri, genau auf den Allerwertesten der alten Frau. Der Ball poppte zu einem Regal und dann quer über den Gang.
Knurri hechtete in den Seitengang, um den Querschläger aufzuhalten und wich dabei geschickt den tödlichen Blicken der Dame aus. Verbal baute er ein Schutzschild auf: „Entschuldigen Sie bitte vielmals!“, welches bereits im Entstehen durch murmelnde Sätze angegriffen wurde.
„So etwas! Wir haben unsere Kinder ordentlich erzogen“, grummelte die Dame laut vor sich hin. „Früher wäre so etwas nie passiert.“
„Ja, früher“, dachte Knurri. „Früher gab es auch keine Spielecken mit Bällen, an denen Kunden ohne Kind am besten nichts zu suchen haben.“
Von Knurri unbemerkt hatten sich hinter ihm zwei Hausfrauen mit ihren Einkaufswagen aufgebaut. Sie unterstützen die alte Dame mit herablassendem Kopfschütteln und einem kaum hörbarem: „Tztz“.
Da er mit diesem Kreuzfeuer nicht gerechnet hatte, zog er sich mit einem schmollenden „‘Tschuldigung“ zurück zur Kinderecke und packte den Ball wieder in das Bälleregal. Diese Schlacht hatte er verloren.
„Auto!“, gluckste Freddie und zeigte auf den Spieltisch, an dem ein Lenkrad angeschraubt war.
„Au ja, wir spielen Rennauto“, sagte Knurri und beide rannten zum Tisch. Freddie bekam das Lenkrad in die Hand.
Knurri imitierte mit einer Faust ein Mikrofon und begann als Reporter das Rennen zu kommentieren. „ACHTUNG, ACHTUNG!“ rief er wohl etwas zu laut. „Wir stehen kurz vor dem Start des Großen Preises von Droggery. Die Fahrer machen sich bereit. Gleich geht es los.“ Er hob die andere Hand und zählte rückwärts: „Drei, zwei, eins.“ Dann ließ er die Hand nach unten fallen: „Los!“
Freddie fing an, das Lenkrad zu bearbeiten und es nach allen Seiten zu drehen.
„Das geht ja gleich spannend los, Freddie übernimmt die Führung“, rief er. Dabei bemerkte er, dass die beiden Hausfrauen mit ihren Einkaufswagen im selben Gang waren und, wenn sie ihre Richtung beibehielten, an ihnen vorbeimussten. „Aber die Konkurrenz schläft nicht. Die Verfolger holen auf und Freddie hat Mühe, die Position zu halten.“ Die Einkaufswagen schoben sich an ihnen vorbei. „Da haben es Beavis und Butthead geschafft und sind vorbeigezogen. Was für ein spannendes Rennen!“
Die beiden Frauen bemerkten nun, dass sie in das Renngeschehen einbezogen wurden und schauten verächtlich zu Knurri.
„Siegesbewusst schauen sie sich nochmal um.“
Die Blicke verdüsterten sich.
Freddie hatte keine Lust mehr und beschäftigte sich mit einem auf dem Tisch festgeklebten Buch.
Knurri grinste die beiden Frauen etwas verlegen an und fragte: „Nicht gut?“
Ohne ein Wort zu verlieren gingen sie weiter in den nächsten Gang.
„Ha! 1:1“, dachte er.

„Mama", rief Freddie und rannte los. Auf halber Strecke attackierte ihn ein Rollator von links, aber er schaffte es, ohne Kollision weiter zu laufen.
„Nicht so schnell!“, sagte Knurri mit der Gewissheit, dass es niemand hörte und trottete seinem Sohn hinterher.
„Können Sie nicht aufpassen?“, blaffte ihn der Mann mit Rollator an.
„Ich?“, Knurri sah sich fragend um.
„Selbstverständlich Sie.“
„Mal sehen“, überlegte Knurri laut. „Mein Sohn ist in der Kosmetikabteilung bei seiner Mutter. Dabei ist er, ohne hinzufallen, sich zu stoßen oder sich sonst wie zu verletzen an Ihnen vorbeigekommen. Sie sehen ‚wohl auf‘ aus. Im ganzen Laden sehe ich niemanden, den ich als Mörder, Kidnapper oder Kinderschänder einstufen würde. Und gerade jetzt höre ich ihn sogar lachen. Also ich würde sagen, es ist alles in Ordnung. Wie Sie sehen: Ich passe auf!“
Der Mann blieb mit offenem Mund eine Weile stehen, Knurri setzte voller Stolz seinen Weg fort und dachte: „2:1.“

In der Kosmetikabteilung musste Knurri bei seiner Ankunft erstmal zwei Cremedosen, vier Zahnpastatuben und ein Deo aufräumen und wurde prompt mit einem „Sowas gab es bei uns früher nicht!“, von der älteren Dame abgestraft.
„Oh ja, das stimmt“, antwortete Knurri und holte das Deo wieder aus dem Regal. „Diese Sorte ist erst vor einem halben Jahr rausgekommen, das kann es ja zu ihrer Zeit gar nicht gegeben haben.“
Die alte Dame drehte sich mit aufgerissenen Augen um und flüchtete in den nächsten Gang.
Knurri stellte das Deo zurück und erreichte endlich seine Familie. „Bist du fertig? Können wir gehen?“
„Ja“, sagte seine Frau nur knapp, gab ihm einen Kuss und ging Richtung Kasse.
In der Schlange stehend fing Freddie an, an den Beinen Affe zu spielen und hing kopfüber an Knurris Knien. Als sich die Schlange einen halben Meter vorwärtsbewegte, er aber aufgrund des hängenden Kindes nicht sofort den Schritt nach vorn machen konnte, spürte er im Nacken den Atem der alten Frau, die hinter ihm drängelte. Er setzte ein unechtes Lächeln auf, drehte sich um und fragte: „Wollen Sie vor? Wir haben ja mehr Zeit als Sie.“
Den Seitenhieb auf ihr Alter nicht verstehend, bedankte sich die Frau und ging vor.

Als sie die Drogerie verließen, fragte seine Frau: „Sind wir nicht eigentlich wegen dir da drin gewesen, weil dein Deo alle ist?“

 
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Moin, moin @pantoholli ,

es gießt draußen in Strömen, also habe ich ungeplant Zeit für einen Kommentar. Schauen wir mal, was Deine Neue mir so bietet.

Der Käfer irrte über den Fußboden der Drogerie, als er von einem Kinderschuh zerdrückt wurde.
„Ameise weg“, kommentiert Knurris
Der Titel sagt mir wirklich gleich die Richtung (ich vergesse immer auf die Tags zu schauen) und der erste Satz ist interessant, da bin ich dabei.

Knurri dagegen wurde mit einem vorwurf(s)vollen Blick einer älteren Dame abgewertet. „Wie kann man nur?“, hörte er sie murmeln. „Alles was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er:
Du wirst Dir bei der Namensgebung schon was gedacht haben, ich war allerdings immer wieder versucht, mir einen Hund vorzustellen. Durch die Formulierung Deiner Redebegleitsätze drängst Du mich für mein Gefühl sehr in eine Leseart, trau mir doch gerne zu, den vorwurfsvollen Blick und damit die Wertung der Frau auch selbst zu erahnen.

„Was hat die den(n) hier zu suchen?“,

Dann schob
Hier nur als Beispiele, ich würde mir die Satzanfänge nochmal anschauen, da geht noch was. So klingt es immer wieder so nüchtern berichtend.

Verbal baute er ein Schutzschild auf: „Entschuldigen Sie bitte vielmals!“, welches bereits im Entstehen durch murmelnde, beschwörungsähnliche Sätze angegriffen wurde.
Den Satz hab ich dreimal gelesen, mag an meinem regennassen Gehirn liegen, aber irgendwie hakt er. Und "beschwörungsähnliche" passt in meiner Lesart nicht zu dem vorwurfsvollen und verächtlichen der Reaktionen.

vorbeimussten
ich bin eine Rechtschreibniete, aber sind das nicht zwei Wörter?

bemerkten nun, dass Sie in das Renngeschehen
die Höflichkeitsform, also Großschreibung brauchst Du nur in der direkten Ansprache, hier sind ja die Frauen gemeint.

Knurri grinste die beiden Frauen etwas verlegen an und fragte: „Nicht gut?“
Ohne ein Wort zu verlieren gingen sie weiter in den nächsten Gang.
„Ha! 1:1“, dachte er.
Okay, das 1:1 hat er sich verdient, mir fehlt für die Geschichte aber die Spitze, die Spannung, das ungewöhnliche. Du weist schon, es plätschert halt und ist so erwartbar.

Der Mann blieb mit offenem Mund eine Weile stehen, Knurri setzte voller Stolz seinen Weg fort und dachte: „2:1.“
Netter Konter, aber äh. Komm schon, da gibt Deine Fantasie Dir bestimmt noch eine richtige Eskalation oder eine völlig unerwartete Wendung.

Den Seitenhieb auf ihr Alter nicht verstehend, bedankte sich die Frau und ging vor.
Sorry, jetzt gähne ich

Als sie die Drogerie verließen, fragte seine Frau: „Sind wir nicht eigentlich wegen dir da drin gewesen, weil dein Deo alle ist?“
Uff! Für mich eine nette Alltagsgeschichte, ohne jeden richtigen Höhepunkt ... Ich bin sicher, da kannst Du nachlegen. So ist sie rein und raus. Ich schaue gerne nochmal vorbei, bin sehr gespannt, was Du draus machst.
Beste Wünsche
witch

 

Meine Güte,

bester pantoholli hierorts,

da hastu aber einen Schnellschuss gelandet. @greenwitch hat schon angefangen und ich zieh's mal eben durch, denn das darf nicht sein, dass Du lesen und lassen verwechselst.

„Alles[,] was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er:
Freddie lie[ß] das Bälleregal los, rannte ...
Knurri hechtete in den Seitengang, um den Querschläger aufzuhalten[,] und wich ...
Verbal baute er ein[en] Schutzschild auf: „Entschuldigen ie bitte vielmals!“, ...
„ACHTUNG, ACHTUNG!"[,] rief er wohl etwas zu laut.

„Wir stehen kurz vor dem Start des großen Preises‘ von Droggery.
Vllt. hab ich kurzsichtige Nuss einen Sehfehler, aber warum am Ende des Preises‘ der Fliegenschiss?
Dann lie[ß] er die Hand nach unten fallen: „Los!“
Freddie fing an[,] das Lenkrad zu bearbeiten und ...

Die Verfolger holen auf und Freddie hat Mühe[,] die Position zu halten“.
Punkt musstu einfangen und strafversetzen!

„Da haben es Beavis und Butthead geschafft und sind vorbeigezogen. Was für ein spannendes Rennen?“
Nicht jedes "was" leitet einen Fragesatz ein. Hier ist es eher ein befreiender Ausruf!!!!!
... ein Rollator von links, aber er schaffte es[,] ohne Kollision weiter zu laufen.
„Nicht so schnell[!]“, sagte Knurri mit der Gewissheit, dass es niemand hört[e,] und trottete seinem Sohn hinterher.
„Können ie nicht aufpassen?“, blaffte ihn der Mann mit Rollator an.
und gleich nochmal hier
„Selbstverständlich sie.“
Wie sie sehen: Ich passe auf!“
„Sowas gab es bei uns früher nicht!“[,] von der älteren Dame abgestraft.
..., das kann es ja zu hrer Zeit gar nicht gegeben haben.“
Wir haben ja mehr Zeit als ie.“

Nunja, zudem die letzten Texte waren ...

Ah, Du weißt schon, was ich meine.

Bis bald,

Friedel

 

Moin,

ich würde versuchen die Story an dem zu messen, was sie will. Allerdings scheint sie nicht viel zu wollen. Ein paar nette Arschloch-kommentare und eine Pointe, die zeigt wie infantil der Protagonist ist?
Sag Bescheid, wenn ich was Wesentliches übersehe. So scheint es mehr Anekdote als Geschichte sein zu wollen, was ja okay ist, aber Begeisterung löst das bei mir noch nicht aus, dazu ist mir das konzeptionell zu wenig.

MfG

 

Hallo @greenwitch

Du wirst Dir bei der Namensgebung schon was gedacht haben
Knurri ist aktuell mein Charakter für alltägliche, leichte Geschichten. (Aber ich gehe nicht soweit, das als "Serie" zu deklarieren)
Den Satz hab ich dreimal gelesen, mag an meinem regennassen Gehirn liegen, aber irgendwie hakt er. Und "beschwörungsähnliche" passt in meiner Lesart nicht zu dem vorwurfsvollen und verächtlichen der Reaktionen.
die "Beschwörung" habe ich entfernt. Und andere Kleinigkeiten, die du erwähnt hast, habe ich auch korrigiert.
Okay, das 1:1 hat er sich verdient, mir fehlt für die Geschichte aber die Spitze, die Spannung, das ungewöhnliche. Du weist schon, es plätschert halt und ist so erwartbar.
Uff! Für mich eine nette Alltagsgeschichte, ohne jeden richtigen Höhepunkt
Ja, da hast du vollkommen Recht! Aktuell hatte mir die Idee gefehlt, daher habe ich die Geschichte vorerst "beendet" und hier reingestellt. Mit Deinem Kommentar fangen die ersten Ideen aber schon an, sich zu formen -> Danke!

vielen Dank für Deinen Kommentar. Hilft mir sehr.

PS:

Sorry, jetzt gähne ich
Ich gestehe - ich war selber müde, als ich DEN Satz geschrieben habe :D

Hallo @Friedrichard

...denn das darf nicht sein, dass Du lesen und lassen verwechselst.
Verstanden ;)
Nunja, zudem die letzten Texte waren ...
Ah, Du weißt schon, was ich meine.

Definitiv weiß ich, was Du meinst! Ja, ich gebe zu, bei diesem Text stand keine hintergründigere Idee Pate, und somit ist und bleibt die Geschichte platt. Aber manchmal muss ich einfach Popkorn-Texte schreiben. Just for fun. Zur Übung. (und üben müsste ich wohl noch mehr)

Vielen Dank für Deinen Kommentar.

Hallo @Peter Enis

ich würde versuchen die Story an dem zu messen, was sie will. Allerdings scheint sie nicht viel zu wollen
Ja, den "Kritik-Punkt" muss sich die Geschichte gefallen lassen. Sie will nicht mehr, Du hast da nichts übersehen.
Danke auch Dir.

vielel grüße
pantoholli

 

Hola @pantoholli,

Du hast greenwich etwas geschrieben, was mich ans Grübeln bringt:

Aktuell hatte mir die Idee gefehlt, daher habe ich die Geschichte vorerst "beendet" und hier reingestellt.
Wäre es nicht besser, einen Text, statt ihn ‚vorerst beenden’ (aber schon einstellen:xxlmad:) der Sache Zeit lassen und erst dann, wenn man mit seinem Werk zufrieden ist und es auch x-mal korrigiert hat, der Leserschaft zu präsentieren?
Ich finde es respektlos, eine Geschichte zu posten, von der Du selbst nicht überzeugt bist – Du knallst das halbfertige Ding den Lesern vor die Füße, erwartest aber Kommentare.
Wenn Dir ein Koch ein halbgares Essen serviert, würdest Du ihn zum Teufel schicken.

Hab zu Ende gegrübelt; es gibt Sachen, die verstehe ich einfach nicht – „vorerst "beendet" und hier reingestellt.“

José

 

Hallo @josefelipe

jetzt fehlen mir die Worte :D
im ernst: Ich fand/finde meinen Text nicht schlecht. Er ist als "leichte Unterhaltung" gedacht. Wie von den Vorkommentatoren ja auch erkannt wurde. Ja, ich kann verstehen, dass Friedel etwas enttäuscht war, da die letzten Texte von mir, zu denen wir uns Unterhalten hatten, wirklich mehr Substanz hatten.
Allerdings fand ich den Text für den "Humor"-tag nicht witzig genug.

verstehe ich einfach nicht – „vorerst "beendet"
Das "vorerst "beendet"" hatt eich aus zwei Hintergründen geschrieben (Und das beendet auch in Anführungszeichen gesetzt, weil mir die Wortwahl nicht gut vorkam, mir aber grad nichts besseres eingefallen ist)
erster Hintergrund: Nach Kommentaren hier im Foum fällt mir oft noch etwas zum Ändern ein, Manchmal sind es Kleinigkeiten, mir ist es aber schon passiert, dass ich ganze Passagen geändert oder neu geschrieben habe.
zweiter Hintergrund: greenwitch hatte einen fehlenden Höhepunkt bemängelt. Mit meiner Formulierung wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich ihm diesbezüglich Recht gebe; aber auch wenn ich den Text noch 2 Monate hätte liegen lassen, wäre ohne andere Kommentare nicht wirklich ein anderer Text herausgekommen. Ich dachte die Idee wäre das Kontern des Protagonisten über Unverständniss gegenüber Eltern mit Kindern. D.H. für mich war der Text schon fertig. Mit den Kommentaren denke ich aber nochmal drüber nach, ob mir was einfällt mit einer Idee einen Höhepunkt zu finden. Vielleicht lasse ich den Text auch so - ist eben leichte Kost, mal etwas ohne tieferen Sinn.
...der Sache Zeit lassen...
Ich bin nun wirklich keiner, der jeden Tag einen Text hier einstellt und eine Korrekturlesung erwartet. Dieser Text lag auch schon eine Weile und gestern habe ich dann einen Schluss rangeschrieben. Ja, ich bin gespannt, wie ein Text hier wirkt, so verstehe ich das Forum hier auch - ist das so falsch?

Insofern: Sorry für meine Wortwahl in meinem Kommentar - das war wohl unglücklich gewählt. Ich bin eben kein Profi, ich bin hier, um was zu lernen.

Gruß
pantoholli

 

Lieber @pantoholli,
mir war die Geschichte zu klamaukig. Da kommt eine Familie in die Drogerie, veranstaltet ein riesiges Chaos und geht wieder. Die Nebenfiguren kontern mit Standard-Sprüchen, wobei ich das hier:

Diese Sorte ist erst vor einem halben Jahr rausgekommen, das kann es ja zu ihrer Zeit gar nicht gegeben haben.
(Ihrer) recht originell fand, da musste ich lachen. Ansonsten geht mir das alles zu schnell, und es wundert mich auch, dass die Verkäufer sich nicht einmischen. Es soll ja, trotz allem, ein Alltagstext sein. So aber habe ich eher eine Art Slapstick vor Augen, in der jedes Klischee auf die Schippe genommen wird. Die antiautoritäre Erziehung, die Alten, die sich darin sonnen, dass früher alles besser war und damit nur auf Unverständnis beim Protagonisten stoßen, gibt er doch mit dem erwähnten Seitenhieb auf das Alter der Frau:

Wollen sie vor? Wir haben ja mehr Zeit als sie.
(Sie) zu verstehen, dass es ja nur am Alter liegen kann, wenn Menschen kein Verständnis für marodierende Kinder haben.
Mir ist das zu sehr Holzhammer. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Ganze langsamer entfaltet hätte, subtiler, sodass ich vielleicht am Anfang nicht weiß, auf wessen Seite ich stehe, bis es irgendwann zuviel wird. In der jetzigen Form ist der Text aber, wie gesagt, reiner Klamauk für mich, und ich kann leider nichts damit anfangen, sorry.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo Chai

mir war die Geschichte zu klamaukig
Kann ich verstehen, umso mehr danke, dass du es gelesen hast ;)
Da kommt eine Familie in die Drogerie, veranstaltet ein riesiges Chaos und geht wieder.
Danke für den Hinweis. Für mich war das Chaos gar nicht so groß. Alles, was der Kleine aus dem Regal geholt hat, wurde auch wieder zurückgelegt.
...und es wundert mich auch, dass die Verkäufer sich nicht einmischen.
Das ist eher meine echte Erfahrung, dass man kaum einen Mitarbeiter in den Gängen sieht. insofern ist da auch kaum einer, der sich einmischen kann. Und immerhin gibt es eine Kinderecke - da ist etwas Kinderlärm ja auch "normal" --> für mich ist das nicht verwunderlich, sondern standard.
Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Ganze langsamer entfaltet hätte, subtiler, sodass ich vielleicht am Anfang nicht weiß, auf wessen Seite ich stehe, ...
Das wiederum ist ein schöner Ansatz, da muss ich drüber nachdenken.

Danke für den Kommentar!
Gruß
pantoholli

 

Und immerhin gibt es eine Kinderecke - da ist etwas Kinderlärm ja auch normal --> für mich ist das nicht verwunderlich, sondern standard.

Aber so kommt es für mich nicht rüber, lieber @pantoholli, bei mir kommt eher das an:

Der Kleine nahm diesmal besser Anlauf und schoss den Ball im hohen Bogen, unhaltbar für Knurri, genau auf den Allerwertesten der alten Frau.

Weil es in der Geschichte ziemlich schnell zur Sache geht, hatte ich eher so ein Bild, dass die da durch die Gänge fegen und den Ball durch den ganzen Laden schießen, was ich persönlich noch nie in einer Drogerie erlebt habe.
Aber ich hatte ja schon gesagt, dass es wahrscheinlich anders gewirkt hätte, wenn es subtiler bzw. langsamer aufgebaut wäre. Dann hätte ich den Protagonisten eventuell besser verstanden.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo @pantoholli,

hauptsächlich, um das Geben-und-Nehmen-Prinzip nicht überzustrapazieren (schreibt man das überhaupt zusammen?), dachte ich, ich schau mich mal nach einer Geschichte um. In der Regel merkt man (ich) ja recht schnell, ob einem der Stil des Schreibers zusagt, da braucht es (bei mir) oft nur ein, zwei Sätze, und hier wurde ich dann fündig:

Der Käfer irrte über den Fußboden der Drogerie, als er von einem Kinderschuh zerdrückt wurde.
„Ameise weg“, kommentiert Knurris zweijähriger Sohn Freddie den Vorfall und setze seinen Weg zur Kinderecke fort.

Finde ich klasse, "Ameise weg" alleine schon, schubba!

Kleinigkeit, die mir hier (mal wieder) aufgefallen ist: Mir gefallen die aus dem Schulheft bekannten Erst-unten-dann-oben-Gänsefüßchen insbesondere in einem Online-Text so gar nicht, die sprengen die Form und wirken auf mich wie Tomatensoßenspritzer auf einem schönen Gemälde. Ich würde dir da zu »diesen« hier raten, die fügen sich schön in die Zeilen ein. Aber das ist Geschmackssache und nebensächlich, wollt's nur erwähnt haben.

Nach diesen ersten beiden schönen Sätzen tanzt der dritte ein wenig aus der Reihe, deshalb hier:

Knurri dagegen wurde mit einem vorwurfsvollen Blick einer älteren Dame abgewertet.

Ließe sich vermeiden; außerdem erscheint mir "abgewertet" hier nicht hundert Prozent zutreffend. "Vorwurfsvoll" ist ja schon ausreichend deutend, da braucht es nicht noch ein "abwerten", vielleicht blickt/sieht sie ihn einfach nur vorwurfsvoll an.

„Wie kann man nur?“, hörte er sie murmeln. „Alles, was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er: „Schließlich will ich das Ungeziefer ja auch nicht in meinem Schlafzimmer haben.“

Ich mache weiter mit den Kleinigkeiten, hoffe, das erscheint dir nicht zu unbedeutend, falls doch, einfach überlesen. Statt einem Fragezeichen - "Wie kann man nur?" - hätte ich persönlich mich hier für Auslassungspunkte entscheiden - "Wie kann man nur ..." - finde die irgendwie ... murmeliger.

Dann wird es ein bisschen tricky: Du hast den Knurri im vorhergehenden Satz einfach so in den Raum geschmissen, kann man machen, fand ich aber insofern schwierig, weil Knurri sich halt doch recht kindlich anhört, ich wusste also nicht auf Anhieb, dass es der Vater ist. Und dann ist plötzlich von "seinem Sohn" die Rede, hat mich erst mal verwirrt. Aber, so oder so, das hier würde ich umstellen:

„Wie kann man nur?“, hörte er sie murmeln. „Alles, was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er: „Schließlich will ich das Ungeziefer ja auch nicht in meinem Schlafzimmer haben.“

und zwar so:

„Wie kann man nur?“, hörte er sie murmeln.
„Alles, was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er, „schließlich will ich das Ungeziefer ja auch nicht in meinem Schlafzimmer haben.“

Vor allem geht's mir da um den Absatz, der deutlich macht, dass die Igelsache nichts mit der murmelden Dame zu tun hat.

und richtete Knurri wieder mit einem bösen Blick.

Ähnlich unpassend wie "abwertend", finde ich.

Der Kleine nahm diesmal besser Anlauf

Nahm "besser" Anlauf finde ich etwas vage, plump.

Der Ball poppte zu einem Regal

Das auch, sowohl "poppte", als auch "zu einem" Regal. Warte mal, gerade hab ich doch was passendes vom @ernst offshore dazu gelesen ... Moment ... Ah, hier:

Es gibt für beinahe jedes Wort ein anderes, das eine klitzekleine Spur besser ist. Man muss es nur finden.“

Spielecken mit Bällen, an denen Kunden ohne Kind am besten nichts zu suchen haben.“

Grundsätzlich richtig, also "Ecken, an denen", fände hier aber doch "Ecken, in denen" passender.

Na ja, genug mit dem Kleinscheiß, jetzt mal zum großen Ganzen. Nach dem Einstieg hab ich mich gefreut, weil ich dachte, wenn jemand einem Kind so tolle Redewendungen wie "Ameise weg" in den Mund legt, dann versteht er es, interessante Menschen zu zeichen. Aber da wurde ich ein wenig enttäuscht, denn ... keine Ahnung ... zumindest die alten Murmeltanten stammen ganz eindeutig aus dem Klischeebaukasten - Früher gab es so was nicht! -, und auch den Knurri bekomme ich nur in Ansätzen zu greifen, obwohl diese Ansätze schon recht cool sind, dieses ... verplanter, leicht überforderter Daddyding. Diesen "Wettkampf mit den Alten", den fand ich persönlich - insbesondere die Unterhaltung mit dem Mann am Rollator - fast cringy, da strahlte der Knurri nicht gerade die Coolness aus, die ich mir erhofft hätte, das war dann eher ... so'n Daddyhumor halt, für den man sich früher so'n kleines bisschen geschämt hat, wenn Freunde zum Abendessen geblieben sind.

Irgendwie mochte ich es trotz der hier aufgezählten Mäkeleien aber doch ganz gerne, vor allem, weil es unbeschwert wirkte, so, als hättest du halt einfach mal Lust gehabt, was zu Schreiben. Ich weiß, nett ist der kleine Bruder von scheiße, aber irgendwie fand ich's einfach ... nett.

Liebe Grüße,

Bas

 

hallo @Bas


Irgendwie mochte ich es trotz der hier aufgezählten Mäkeleien aber doch ganz gerne, vor allem, weil es unbeschwert wirkte, so, als hättest du halt einfach mal Lust gehabt, was zu Schreiben. Ich weiß, nett ist der kleine Bruder von scheiße, aber irgendwie fand ich's einfach ... nett
ich finde du hast es schön zusammengefasst. und ich kann das "nett" voll akzeptieren. (ist sicher gut gemeint ;))
ja,ich hatte wirklich etwas Spaß beim Schreiben.
danke.

Den "Kleinscheiss" nehme ich mir mal vor, wenn ich wieder eine Tastatur unter den Fingern habe, bin grad nur mit handy online und die touchtastatur macht mich fertig.

viele Grüße
pantoholli

 

Hallo pantoholli,

ich krame mal einfach deine etwas ältere Geschichte hervor ...

„Alles, was kleiner als ein Igel ist, darf von meinem Sohn ruhig zermalmt werden“, dachte er: „Schließlich will ich das Ungeziefer ja auch nicht in meinem Schlafzimmer haben.“
Gedanken werden i.d.R. nicht mit Anführungszeichen markiert, sondern kursiv geschrieben, um sie von wörtlichen Reden besser unterscheiden zu können.
Hast du öfter.

das Regal mit den Babybreien, von denen auch gleich eine Packung zu Boden ging.
Babybrei wird überwiegend im Glas verkauft. Ich habe zumindest noch keine "Packung" gesehen, dann wäre es ja Pulver zum zubereiten.

Entschuldigen sie bitte
Sie

des großen Preises
Großen Preises (groß geschrieben, da Eigenname; siehe Formel Eins)

den Spieltisch, an dem ein Lenkrad angeschraubt war
auf dem Tisch festgeklebten Buch
Und das alles in einer Drogerie? Habe ich selber noch nie dort gesehen.
Aber gut, du konntest ja keinen Spielzeugladen nehmen, sonst wären die alten Knurrleute fehl am Platz :-)

Können sie nicht aufpassen?
Sie

„Können sie nicht aufpassen?“, blaffte ihn der Mann mit Rollator an.
„Ich?“, Knurri sah sich fragend um.
„Selbstverständlich sie.“
Sie
"Ich?" Knurri ...
Sie

Wie sie sehen:
Sie

Wollen sie vor?
Sie

als sie
Sie

Ist recht witzig, die Story. Aber ich denke, da ginge noch mehr. Das absolut Groteske/Witzige/der Höhepunkt fehlt mir.

Gerne gelesen.

Viele Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @GoMusic,

Danke für Deinen Kommentar.

Ja - das mit den Sie's habe ich erst nach dieser Geschichte begriffen. Ich hatte vorher mal alle Du's groß - das war auch falsch, daher hatte ich hier alle Sie's klein :D
^^so langsam begreife ich das aber ;) Habe (hoffentlich) alle korrigiert.

Babybrei wird überwiegend im Glas verkauft. Ich habe zumindest noch keine "Packung" gesehen, dann wäre es ja Pulver zum zubereiten.
mhm - guter Hinweis. Aber in der Ecke liegen auch Packungen - muss ich nächstemal in der Drogerie mal schauen, was das ist ;)

Und das alles in einer Drogerie? Habe ich selber noch nie dort gesehen.
Aber gut, du konntest ja keinen Spielzeugladen nehmen, sonst wären die alten Knurrleute fehl am Platz :-)
Also bei DM stehen öfter mal solche Kinder-Spieltische. Also zumindest dieses Setup ist nicht völig ausgedacht ;)

Ist recht witzig, die Story. Aber ich denke, da ginge noch mehr. Das absolut Groteske/Witzige/der Höhepunkt fehlt mir.

Mit der Meinung bist Du nicht der einzige.

Gerne gelesen.
Danke! :)

lieben Gruß
pantoholli

 

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