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Kinder können grausam sein...

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31.07.2002
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Kinder können grausam sein...

Als ich noch jünger war, ein Mädchen von etwa 12 oder 13 Jahren, war mein Leben wohl in der schlimmsten Phase.
Manche mögen vielleicht sagen, es gibt Schlimmeres, als das, was ich erlebt habe, doch aus meiner Sicht war es traumatisch und das Erlebte verfolgt mich bis heute. Es fällt mit schwer darüber zu sprechen, auch nur daran zu denken, fügt mir innere Schmerzen zu, doch vielleicht macht es mich einfach freier darüber zu schreiben.
Ich war noch nie die Schönste gewesen, hatte nie die perfekt Figur gehabt und doch hatte ich immer gedacht, dass ich doch zumindest etwas Respekt verdient hätte, dem war nicht so, wie ich bald bemerken sollte.
Es fing an als ich in die 2. Klasse Gymnasium kam, zuerst waren es nur Blicke, teils spöttisch, teils aggressiv, ich bemerkte sie jedoch kaum. Plötzlich fingen sie an Kommentare von sich zu geben. Ich sei fett meinten sie, das war noch eins der Netteren.
Es wurde immer schlimmer, sie sagten, ich hätte kein Recht zu leben, ich solle verschwinden, es wäre kein Platz für mich auf dieser Welt. Das es immer so weiter ging war wahrscheinlich zum Teil meine eigene Schuld, ich rannte ihnen nach, tat so, als würde es mich nicht verletzen, als wäre es lustig. Gut, dass sie nie mein Tagebuch gelesen haben. Ich schrieb darüber, wie mich ihre Beleidigungen von innen auffraßen, wie jeder Kommentar sich wie ein Stich einer Nadel anhörte. Ich war damals 11…
Meine Freunde blieben stumm, sagten kein Wort der Verteidigung, ich war alleine, alleine gegen den Rest der Welt, wie es mir damals vorkam.
1, 2 Jahre ging das so weiter, da gab es keine Chance es zu beenden, da war keine Möglichkeit…ich sah einfach keinen Ausweg mehr, es machte mich fertig, jeden Tag diese Beleidigungen, es war eine Qual in die Schule zu gehen, nicht einmal am Weg nach Hause ließen sie von mir ab, sie verfolgten mich bis zu meiner Haustüre. Irgendwann fingen die Nachbarklassen auch noch damit an, jedes Mal, wenn ich über den Gang ging, jedes Mal, wenn ich auch nur den Klassenraum verließ, es war schrecklich…
Eines schönen Tages beschloss ich abzunehmen, genug ist genug, dachte ich mir. Ich verlor über 10 Kilo in 2 Monaten. Doch das war noch nicht genug, weitere 5 Kilo nahm ich ab…doch die Kommentare hörten nicht auf. Ich weinte mich jeden Abend in den Schlaf, ich konnte an nichts anderes mehr denken. Mein Kopf war voll mit Kalorientabellen, mit Wegen, um noch mehr abzunehmen. Das ging ungefähr ein Jahr so.
Irgendwann hörten sie auf, Sachen über meine Figur zu sagen, einfach so, von einem Tag auf den anderen, ich dachte wirklich, ich hätte es endlich geschafft. Ich glaubte wirklich daran…naja, so leichtgläubig kann man sein. Wenn sich diese Leute einmal ein Opfer ausgesucht haben, lassen sie von ihm nicht mehr ab.
Als sie merkten, dass ich einfach nicht mehr dick war, fingen sie an mich „hässlich“ zu schimpfen. Genau die gleiche Strategie, wie davor. Die Geschichte wiederholte sich…
Irgendwann gab ich es auf, ich glaubte ihnen, wenn sie sagten, ich würde nie einen Freund finden, das keiner mich auch nur anschauen würde. Ich war damals ungefähr 13…und hatte die Hoffnung auf das Leben, das ich mir erträumt hatte, schon aufgegeben. Meine Freunde waren immer nur für mich da, wenn es um Spaß ging, wenn es ernst wurde verkrochen sie sich…
Als ich 14 war kam ich in eine neue Klasse, ich traf neue Leute, die, die mir das Leben schwer gemacht hatten, gingen von der Schule, die Kommentare verebbten…
Ich wurde auf einmal selbstbewusster, ich hörte nette Sachen, Komplimente…plötzlich wurde mir klar, dass ich kein hoffnungsloser Fall war, sondern ein Recht auf ein Leben, wie alle anderen hatte.
Als ich 15 war, hatte ich meinen ersten Freund, ich hatte die Kraft, Dinge zu tun, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Nun bin ich 16 und ich kann endlich wieder in den Spiegel sehen, ohne mich selbst zu hassen. Mein „verhautes“ Leben hat auf einmal wieder einen Sinn…
Doch bis heute denke ich daran, was mir diese Kinder damals angetan haben, ich zehre bis heute davon und bin sehr empfindlich bei Kritik an meiner Figur oder meinem Aussehen.
Auf der anderen Seite hat es mich wohl stärker gemacht, ich denke nach bevor ich etwas sage und ich lasse mich nicht mehr so leicht unterkriegen…doch ob es wert war diesen Preis dafür zu bezahlen, wohl eher nicht…

 

Hi Palantiri.

Deine Geschichte ist ganz gut, aber ein bißchen kurz, findest Du nicht auch? ;) Du hättest die Beschimpfungen und das Niedermachen an konkreten Situationen beschreiben können - dann wäre die Story plastischer geworden.
Etwa in der Mitte, als Du das mit dem Abnehmen beschrieben hast, dachte ich, Du würdest auf das Thema Magersucht hinaus wollen... Daß das doch nicht so war, finde ich ziemlich gut. Es hat mich überrascht... ;)

Alles in allem; ein bißchen zu kurz, aber nicht schlecht! Weiter so!

Gruß,
stephy

 

jaja, das dacht ich mir auch
vielleicht sollt ichs noch mal machen :) Danke für den Tipp :)

 

Kein Problem, Palantiri. :) Wie gesagt; die Geschichte ist so schon gut, sie wär' aber besser, wenn sie länger wäre... ;)

Gruß,
stephy

 

Hallo Michelle - zuerst ein verspätetes Willkommen auf kg.de. Du hast hier ein Problem aufgegriffen, das bestimmt für junge Damen ein echtes Problem darstellt. So sollte es auch beschrieben werden. Ich möchte hier speziell einige Bemerkungen zum Stil loswerden. Hier scheinst Du in einigen Punkten noch nicht sattelfest zu sein. Zum Beispiel:

wie jeder Kommentar sich wie ein Stich einer Nadel anhörte.
- Nadelstiche spürst Du, die hörst Du nicht. Oder:
1, 2 Jahre
- ganze Zahlen bitte ausschreiben.
nicht einmal am Weg nach Hause
- auf dem Weg nach Hause.
Eines schönen Tages beschloss ich abzunehmen, genug ist genug, dachte ich mir.
- mach zwei kurze, knackige Sätze draus. Es wird leichter lesbar.
Ich weinte mich jeden Abend in den Schlaf,
- das klingt so richtig beruhigend. In Wahrheit meinst Du genau das Gegenteil, denn Du hast dich ja bodenlos geärgert!

Insgesamt: mach bitte kürzere und klarere Sätze. Überarbeite den Text nochmals! Es lohnt sich, denn es steckt viel drin. Beste Grüße. Ernst

 

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