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Kind der Finsternis

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04.05.2014
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Kind der Finsternis

Der Taxifahrer sah in den Rückspiegel, um sich zu überzeugen, dass es seinen Fahrgästen gut geht. Das waren eine Frau und ihr kleiner Sohn. Von ihm trennte sie eine Querwand aus Plexiglas, was normalerweise nicht zuließ, ein Gespräch zu führen, wenn sie geschlossen war. Man konnte sie öffnen, wenn es gewünscht wurde. Das war aber diesmal nicht nötig, denn während der ganzen Fahrt zu dem Bestimmungsort hörte man fast kein Wort von ihnen, obgleich der Mann sich gerne mit den Leuten unterhielt.
Sein Taxigeschäft bediente ein paar naheliegende Städte und Dörfer, deswegen kannte er fast alle seine Kunden persönlich. Diese waren ihm dagegen nicht bekannt. Er nahm sie an einer Farm außerhalb der Stadt ein. Die Farm gehörte einem Mann, der auch nicht aus der Gegend gebürtig war, aber fast alle in der Stadt waren im Bilde, wer sie besaß. Der Besitzer hieß Michael Chanson und kam in den Ort vor etwa zehn Jahren. Sehr bald nahm er eine Stelle im Stadtrat und gewann den Ruf eines unnachgiebigen und demgegenüber gerechten Menschen, der wahrlich an dem normalen Funktionieren der Stadt interessiert war.
Seine Insassen waren bestimmt die Verwandten von Michael Chanson, denn die Frau zeigte einige gewisse Ähnlichkeiten mit ihm. Sie könnte seine Tochter sein, dachte sich der Fahrer. Bisher hatten nur wenige Stadteinwohner sie im Auge gehabt. Die meisten wussten von deren Existenz nur aus den Gerüchten, weil sie fast die ganze Zeit auf der Farm des Vaters verbrachte und selten in der Stadt emportauchte. Ihre Abgeschiedenheit löste ein besonderes Interesse an der Persönlichkeit der Frau. Niemand hatte Kenntnis daran, ob sie bewusst die Gesellschaft mied oder von anderen versteckt gehalten wurde. Der Fahrer grübelte nach, was an diesem Tag anders sein sollte, dass sie sich endlich zeigte.
Die Mutter mit dem Jungen saßen ganz ruhig und verhielten sich etwas verlegen, als der Taxifahrer sie am Anfang der Fahrt ein paar Mal der Höflichkeit wegen ansprach. Als aber er einsah, dass sie in keiner Gemütslage zur Unterhaltung waren, ließ er seine Unterredungen fallen, machte die Querwand zu und schaltete das Radio nicht laut ein.
Dieser Tag sollte eindringlich werden. In dem Stadtzentrum wurde ein ganz neuer Hochhaus eröffnet, in dem sich die Filiale einer der größten Bänken des Landes einnisten würde. Auf dem Dach wurde ein Aussichtsplattform mit einem noblen Restaurant geplant, von dem ein Blick auf die ganze nicht zu große Stadt sowie den einheimischen Bewohnern als auch den Touristen angeboten würde. An diesem ersten Tag erwartete man viele Schaulustige, die das am ersten Tag kostenfreie Vergnügen nicht verpassen wollten.
Der Taxifahrer begann allmählich langsamer zu fahren. Auf der Straße zeigten sich immer mehr sporadisch versammelte Gruppen von Menschen, die sich dann zum zentralen Ereignis dieser provinziellen Kleinstadt begaben. Der Junge, der immer noch regungslos an die Mutter gekuschelt saß, schwuchtete sich abrupt, so dass er die Mutter und den Fahrer zugleich zusammenzucken ließ.
„Was ist, Robert?“ Fragte die Mutter besorgt.
„Guck mal, Mama! Da ist schon der Wolkenkratzer“, - rief der Junge begeistert aus, dessen Gesichtsausdruck von der Beschaulichkeit auf Glückstaumel wechselte.
„Wir sind fast schon da“, sagte der Fahrer und fügte hinzu: „Ich muss euch leider etwas früher absetzen, denn Sie sehen schon selbst, dass es immer mehr Menschen näher zu ihrem Ziel gibt.“
„Ja, natürlich. Es ist kein Problem, wir gehen ein wenig spazieren“, antwortete die Frau gutgesinnt. „Und entschuldigen Sie, bitte, meinen Sohn, dass er so überreagiert und Sie vielleicht erschreckt hatte.“
„Ach, das macht nichts! Gehen Sie auch zur Erröffning?“
„Ja“, lächelte die Frau.
„So was ist Aufsehen erregend für unsere Stadt, nicht? Nicht viele haben Ähnliches gesehen, da unsere Stadt weitab von den Metropolen liegt.“
„Sie haben recht. Ich bin selbst aus New York, und mein Sohn ist hier geboren worden und war noch nie außerhalb der Stadt gewesen. Nur ein paar mal waren wir in den Nachbarstädten.“
„Dann ist seine Reaktion verständlich“, der Fahrer lächelte vor sich hin. In dem Moment fuhr er zur Seite der Straße, denn es wurde immer schwieriger zwischen den Passanten zu lavieren. Die Frau nahm ihre Tasche, wo sich ihr Geld anscheinend lag. Nach kurzer Suche nahm sie ein paar Scheine heraus und reichte sie dem Fahrer.
„Stimmt so?“
„Danke“, freute sich der Mann dem mehr als zulänglichen Douceur. „Gehen Sie auch nach oben?“
„Ja, das haben wir vor.“
„Es wird schwierig mit so einer Menge von Leuten. Nicht alle werden das tun können.“
„Ach, darum habe ich gesorgt. Ein Bekannter arbeitet in der Bank und wird uns dahin schleusen.“
„Und der Vater?“
„Nein, der ist leider nicht mit uns“, antwortete die Frau kühl.
„Ach, Entschuldigen Sie mich, bitte!“ Der Taxifahrer schien seine letzte Frage überflüssig. Er wollte nicht lästig erscheinen. „Ich wünsche euch dann einen angenehmen Tag.“
„Danke, gleichfalls. Sie werden wahrscheinlich heute hierhin noch nicht einmal fahren müssen. Bei den Menschenhaufen sollen Sie viele Kunden haben. Vielleicht sehen wir uns heute noch und Sie bringen uns auch zurück.“
„Ist wirklich so. Es wird mir eine Freude sein.“
Der Fahrer wurde gleich per Funkanlage zu einem neuen Kunden herbestellt und fuhr weg. Die Frau sah ihm nach. Sie hielt den Sohn am Arm und versank sich kurz in Gedanken. Die Frage des Fahrers nach dem Vater des Jungen rief einige Erinnerungen hervor, die wohl weit von den angenehmsten zu sein schienen.
Sie blieben nur ein paar Sekunden stehen, während die Frau in Grübeleien verharrte und ihr Sohn die Umgebung beschaute, dann setzten sie ihren Weg zum Hochhaus fort, der schon von dem Platz ersichtlich war. Es waren ein paar hundert Meter auf der Zentralstraße dieser Stadt zu überwinden, bis man zur Anhäufung von Menschen bei dem neuen Bankgebäude gelangte.
Der Junge zerrte sie an der Hand, damit sie sich endlich in Bewegung setzen könnten. Ein ungutes Gefühl pflanzte sich bei der Frau vom ganz frühen Morgen ein. Aber sie musste das Versprechen halten, die sie ihrem Sohn gab, nachdem es im Fernsehen, im Radio und in den Zeitungen von der feierlichen Eröffnung öffentlich angekündigt wurde. Er träumte immer, die Wolkenkratzer wie in New York oder Chicago original zu sehen. Der hier würde weit von den höchsten sein, aber machte viel Ansehen gerade in dieser Stadt mit überwiegend einstöckiger Bebauung. Es blieb nichts anderes als dem Wunsch des Sohnes nachzugehen.
Sie schauten in die Richtung des neueröffneten Hochhauses mit glitzernden Glasfassaden, die in der hellen Sonne jeden blendete, der wagte, es direkt und lange anzusehen. Die Eröffnungsfeier war schon im vollen Gange. Vor dem Gebäude wurde ein feierliches Konzert veranstaltet, und ringsherum befreite man die Strassen von dem Verkehr, um auf dem Gelände abwechslungsreiche Vergnügungen zu organisieren. Viele Leute zogen aus den Nachbarsiedlungen heran, nur wenige bekamen die Möglichkeit sich auf die Aussichtsterrasse durchzustoßen. Man brauchte sich von vornherein darum zu kümmern. Der Junge zog schon seine Mutter dorthin, weil er fast nicht mehr erwarten könnte alles näher zu erleben.
„Kommst du, Mama?“ Drängte der Junge. „Worauf warten wir?“
„Ja-ja, natürlich, gehen wir!“ Schlimme Vorahnung wurde etwas tiefer.
„Gehen Sie da nicht hin!“ Sie wurden von einer lauten Knarrstimme erschreckt, die überstürzt irgendwo von der Seite ertönte. Die Beiden sahen sich um.
„Entschuldigen Sie, bitte?“ Die Mutter und der Sohn taumelten gleichzeitig zurück und drehten sich dann um.
Eine alte Frau saß auf einer der Bänke, die für die Fußgänger dem Fußsteig entlang zwecks der Rast aufgestellt wurden. Das Aussehen der Frau, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite saß und lauthals etwas vor sich sprach, bestürzte sie. Ein zotteliges graues Haar und furchige Haut auf dem Gesicht und den unbedeckten Armen waren anscheinend schon lange nicht mehr gewaschen, darum stank es schon von weitem von ihr. Sie selbst war dürr wie eine Spindel und die räudigen Stofffetzen, die einst die Kleidung gewesen sein mochten, sollten jeden, der sie betrachtete, von ihr fernhalten. Was sie immer wieder brabbelte, ließ sich kaum entzziffern. Die Menschen gingen einfach an ihr vorbei, als ob sie an dieser Stelle gar nicht wäre.
„Gehen Sie da nicht hin!“ Wiederholte Mitleid erregende Frau viel mehr auf die Seele bindend. Das war das einzige, was sie imstande waren von ihren Worten zu unterscheiden .
„Warum sollten wir das nicht tun?“ Fragte verblüffte Mutter, die sich sofort vor ihrem Kind schützend stellte. Der Junge hingegen, sollte man meinen, wenn man ihn sah, bekam anfangs keine Angst.
„Er wird sie alle holen!“
„Wie, bitte? Wer wird sie holen, sagen Sie?“ Als ob sie es geahnt hätte, wer das gemeint werden konnte.
„Alle kennen ihn! Niemand weiß, was er kann.“
„Mama, lass sie in Ruhe! Gehen wir weiter!“ Bat der Junge die Mutter, die der Frau gegenüber streitbar zu werden schien.
„Gehen Sie da nicht hin! Er wird sie holen, er wartet schon darauf!“ Redete die Frau durch die Blume.
Die Mutter fragte sich, was die Obdachlose mit „sie“ meinte. War das eine höfliche Form oder die vielen Menschen gemeint. Ihr Sohn glaubte zuerst, dass seine Mutter durchblickte, wovon die Schmuddelfrau schwatzte.
„Niemand wird entkommen!“ Sprach die Frau mit mehr Druck.
„Gehen wir vorbei, Mutti! Hör ihr nicht zu!“ Der Junge sah, wie das die Mutter betroffen hatte, so dass sie fast auf der Stelle wie eine Salzsäule erstarrte. Er zerrte sie stürmisch an der Hand, damit sie aus der Starre erwachen konnte. Das gelang ihm, und sie gingen hastig weg.
Die arme Frau brummte weiter etwas Unverständliches. Der Junge fragte sich, warum seine Mutter so die Fassung verloren hatte. Aber alles wurde prompt verwunden. Vorne erwartete sie viel mehr Interessantes, das sie von den Bitterkeiten ablenken würde.
Sie gingen schon vor das neue Hochhaus zu den vielen Leuten, die sich vor dem Eingang versammelten. Bei allen leuchteten die Augen begesitert und ihre Gesichter wiesen die Anwesenheit der gelinden Freude. Alle freuten sich, dass es ihnen viele Feierlichkeiten angeboten würden und sie sich daran beteiligen könnten. Nichts Derartiges passierte je in ihrer Stadt. Erst nachdem sie sich rasant zu einem Handelszentrum zu entwickeln begann, passierten mehrere Veränderungen wie im Leben der Stadt, als auch in den Gemütern ihrer Einwohner, die wie Ihre Vorfahren seit Jahrhunderten fast im Zentrum des Landes in der Wüste abgeschieden von der Weltrummel lebten. Wenige verließen den Ort, wo ihre Großväter und dessen Großväter ansässig waren.
Es gab eine kleine Anzahl von denen, die aus anderen Orten zugezogen waren. Robert und seine Mutter erwiesen sich vor einigen Jahren als solche, aber fast niemand pflegte den Umgang mit ihnen vornehmlich darum, dass sie fast die ganze Zeit auf der Farm verbrachten, die seit einer Weile ihrer Familie gehörte. Der Junge besuchte allerdings die Schule, man kannte ihn zwischen Schulfreunden, ihren Familien und Lehrern und vor allen Dingen, weil er der Enkel eines geschätzten in der Gemeinde Mannes war. Die Eltern des Jungen lernte nie jemand kennen.
„Hallo, Frau Chanson!“ Begrüßte sie der Mann, der eine Aufgabe an dem Tag hatte, die Frau mit ihrem Sohn nach oben auf das Dach zu führen. Er schaute schon eine Weile entgegen, bis seine Gäste kommen würden. Diese Bitte traf von ganz oben ein, denn er diente auch im Stadtrat, dessen Vorgesetzte selbstpersönlich ihm diesen Task erteilt hatten.
„Hallo, sind Sie Herr Main?“ Fragte die Frau freundlich. Den Namen der Kontaktperson, die sie persönlich nicht kannte, bekam sie von ihrem Vater. Aber irgendwoher kannte der Mann sie.
„Ja, Sie können mich einfach Ralf nennen. Es ist mir sehr angenehm Sie kennen zu lernen!“ Brachte Ralf vor. Eine gewisse Verlegenheit der Frau war deutlich ansichtig. „Sind Sie gut angekommen.“
„Danke, es kann man so sagen“, antwortete die Frau reserviert. Es fiel ihr auch auf, dass der Mann sich gewisserweise auch zurückhaltend verhielt. In seinem Gesichtsausdruck saß eine leicht fühlbare Verängstigung bei. Während ihrer gegenseitiger Begrüßung hielt er eine diskrete Rundschau um sich herum.
„Warum“, wunderte sich der Mann. „Ich dachte, Sie kommen mit dem Taxi. Was könnte denn passieren?“
„Ach, es ist nichts wirklich passiert“, versicherte Daniela ihren Begleiter sich über seine übersteigerte Besorgnis wundernd. „Das Taxi kam nicht direkt zum Eingang, weil, wie Sie selbst sehen, es fast unmöglich ist. Eine äußerst verschrobene Frau kam entgegen und verschüchterte uns etwas.“
„Ach, ja“, seufzte er auf, aber ließ die anderen Fragen, die gleich entstanden, fallen. Er beobachtete sie schon von weitem seit dem Augenblick, als sie aus dem Taxi ausstiegen, aber er sah keinen, mit dem sie mutmaßlich gesprochen hätten. Er erinnerte sich gut, dass sie nur kurz stehen geblieben waren und dann ihren Weg fortgesetzt hatten. Die Worte der Frau erschienen ihm besonders seltsam.
„Aber, machen Sie sich keine Gedanken darüber! Schön haben sie eingerichtet. Sehr bemerkenswert für unsere Stadt.“
„Ja, das ist eine wahre Ausschmückung für die Gegend. Möchten Sie einen kleinen Rundgang machen, oder gehen wir direkt nach oben?“ Kam Ralf direkt zur Sache.
„Na, was sagst du, Robert?“ Die Mutter wandte sich an den Sohn.
Der Junge sah geniert aus. „Ich würde lieber sofort die Stadt von oben sehen.“
„Dann machen wir das so“, sagte Ralf. „Kommen Sie zuerst mal rein und sehen uns, wie die Lage da drinnen ist. Viele Menschen möchten heute auch auf das Dach hingelangen, wissen Sie.“
Sie betraten das Hochhaus nicht vom Haupteingang, wo nur die Leute in einer langen Schlange standen und darauf warteten, dass sie zum Lift hineingelassen würden, sondern durch die Tiefgarage, deren Einfahrt hinter dem Gebäude sich befand. Sie mussten dafür einen winzigen Bogen an der Bühne und den Zuschauern davor vorbei machen.
„Eigentlich waren wir gezwungen die extra Einladungen auszudenken, damit man heute den Andrang am heutigen Tag ausweichen könnte.“ Berichtete unterwegs der Begleiter von Daniela.
„Einen schönen Ansturm haben Sie heute, ich verstehe“, bekennte Daniela zustimmend. Sie gingen unten durch die leere Tiefgarage zur Treppe und dann in die Empfangshalle.
„So, jetzt warten wir mal ab, bis der Fahrstuhl leer ist.“
„Ok“, schluckte die Frau, was den Mann etwas stutzig machte.
„Ist was?“ Wunderte er sich.
„Nichts. Alles ist in Ordnung“, eilte sie sich zu fassen. Sie erinnerte an einige letzte Male, als sie in den Aufzügen verbrachte. Es war immer etwas geschehen. Bald ging das Licht im Aufzug aus, bald stoppte alles und man musste unendlich warten, bis die entsprechenden Dienste kamen. Es wäre wie ein falscher Segen über Daniela, von den Mißgünstigen heraufbeschwört.
„Mit der Treppe sind es etwa fünfhundert Stufen“, teilte der Begleiter mit, als ob er Danielas Mißbehagen gespürt hätte.
„Ist auch ein schönes Erlebnis, aber ich glaube nicht, dass wir auf uns solch eine Bürde nehmen möchten“, lächelte die Frau. „Nicht wahr Robert?“
Der Junge nickte nur. Er stellte sich mühsam vor, wovon die Erwachsenen sprachen, denn noch keine Aufzüge ereigneten sich in seinen Erinnerungen. Das würde das erste mal sein, und er leistete seiner Mutter stets Gehorsam in Allem, was neu für ihn war.
„Also, jetzt sind wir dran“, sagte Ralf, als er sah, dass der leere Fahrstuhl von oben herunterkam. Es gab eigentlich zwei Aufzugschachten, in denen eine nach der anderen kleine Gruppen von fünf bis sechs Leuten verschwanden und wieder zurückkamen. Vor den Faltschiebetüren stand ein älterer Mann in Liftboyuniform.
Die Wartenden schaute sie konsterniert an. Der Liftführer gab Ralf den Wink, dass er bereit sei, sie alle in den Aufzug einzulassen. Dabei sah er scharf die Mutter und den Sohn an.
„Nur Ihr drei?“ Fragte er.
„Wir können auch jemanden mitnehmen, wenn es da drin noch freien Platz geben wird“, schlug Daniela vor.
„Wenn sie nichts dagegen haben“, gab der Mann zurück. Es entkam allen nicht, dass schon einige Menschen daran waren, sich darüber zu ärgern, dass irgendeine Duckmäuser vorwärts sich durchzupressen versuchten, ohne jemanden um die Erlaubnis zu ersuchen.
„Dann kommen Sie auch mit, bitte“, sagte der Liftführer zu einem älteren Ehepaar, das als Erste in der Schlange stand. Alle gingen ruhig und zufriedengestellt durch die offene Fahrstuhltür, die von dem Angestellten gehalten wurde. Es war ziemlich geräumig drinnen, so dass mehr Menschen dort mühelos den Platz finden könnten. Offensichtlich erlaubte man nur eine bestimmte Zahl von Fahrenden trotz dergleichen Weitflächigkeit. Der alte Mann beäugte Robert hintergründig, als der an ihm vorbei schritt und sich sofort in die weitere Ecke stellte. Der Blick des Mannes entschlüpfte dessen Aufmerksamkeit nicht.
„Hast du keine Angst vor ihm?“ Die Frage wurde an den Jungen gerichtet. Das Gesicht des Mannes gewann einen ominösen Ausdruck. Nur der Junge sah ihm in die Augen und konnte es bemerken. Ein roter Schein blinkte zuletzt schnell auf. Der Glockenlaut ertönte den Türschluß kundgebend.
„Was hat er gefragt?“ Die Mutter von Robert ängstigte sich ersichtlich und begann schwer zu atmen.
„Nichts Besonderes“, versuchte der Sohn die Mutter zu beruhigen, als er ihre Reaktion wahrnahm. Die älteren Mann und Frau, die schweigsam in der gegenüberliegenden von dem Jungen Ecke standen, drehten ihre Köpfe in die Richtung des Gesprächs. „Nur, ob ich Angst vor ihm habe?“
„Vor wem denn?“ Fragte ihr Begleiter besorgt. Der Aufzug fing allmählich seine Auffahrt an.
„Keine Ahnung.“ In diesem Augenblick hörten alle einen dumpfen Aufprall. Die Ursache erkannten alle gleich. Daniela sank sich schlagartig in der Ecke zusammen. Die haute mit dem Kopf an die Wand.
„Oh, mein Gott, was ist mit Ihnen“, kreischte der alte Mann und eilte sich sofort zur Hilfe. „Sind Sie Ok?“
Alle wurden steif und starr von der Ohnmacht der Frau. Ihr Sohn bekam Angst, weil er nicht verstand, was jetzt vor sich ging und warum seine Mutter bewußtlos auf den Boden fiel. Er blickte die Erwachsenen um. Die Gesichter von den Fahrgästen verzogen sich in dem Stupor, als ob die Zeit in diesem Moment den Schritt angehalten hätte. Die Ehegattin des Mannes, der sich nicht als ratlos erwies, stellte sich stumpf hinter ihm.
„Clarissa, hilf mir!“ Bat der Mann seine Frau. „Siehst du nicht, ihr ist schlecht.“
„Das nützt niemandem“, sagte sie ungerührt.
„Was sagst du da? Bist du irre?“
„Sieh sie selber an!“
Daniela erlangte schon das Bewußtsein und öffnete die Augen.
„Was ist passiert?“ Fragte sie konfus.
„Sie wurden plötzlich ohnmächtig“, richtete der Mann aus.
Sie sah den fixierte sich auf dem vor ihr gekauerten Mann. Das war fast ein Greis. Aber gekleidet war er recht salonfähig. Ein dezenter Anzug wurde von einer kleinen Blume in der Jackentasche ergänzt. Die grauen Haare wurden gehörig ordentlich gekämmt, und die ganze seine Erscheinung sprach von einer hohen gesellschaftlichen Stellung.
Sie strengte sich an, um sich zu erinnern, wo sie sich befand. Dann sah sie ihren Sohn, der ihr gegenüber an der Wand etwas verdeckt von einem unbekannten Mann stand. Seinem Aussehen nach saß eine tiefe Angst in seinem Nacken. Es wurde ihr unverzüglich schwummerig, dass sie auf solche Weise vor ihm wie ein Taschenmesser auf den Boden zusammenklappte.
„Wo sind wir? Komm zu mir, Robert.“ Der Junge ging momentan zu der Mutter, sie umarmte ihn und küsste auf die Stirn.
„Wir alle sind in einem Fahrstuhl.“ Gab der Mann zur Antwort.
„Wie heißen Sie, bitte?“ Wurde Daniela auf einmal neugierig.
„Ich bin Charles. Und das ist meine Frau Clarissa.“ Er deutete auf seine Ehegattin. Sie blieb unerschütterlich und beobachtete alles mit übertriebener Gelassenheit, wie es Daniela dünkte.
„In welchem Fahrstuhl sind wir, Charles?“ Fragte sie förmlich und zugleich freundlich klingend.
„Im neuen Bankgebäude.“
„Ach ja, mein Gedächtnis kehrt zentimeterweise zurück“, freute sich die Frau.
„Das ist gut. Wie fühlen Sie sich, sind Sie in der Lage aufzustehen?“
Daniela stemmte sich gegen den Boden, aber ihre Beine stellten sich unfolgsam dar.
„Es sieht so aus, dass ich das nicht kann.“
„Clarissa gib mir meine Tasche, bitte! Und, hast du ein sauberes Schnupftuch?“ Seine Frau gab ihm die Tasche mit dem Kopf stumm seine Nachfrage verneinend, damit er selbst darin suchen würde.
„Danke, Liebling“, drückte er seinen Dank gleich lieb und vorwurfsvoll aus, dass sie so kaltherzig seiner Bitte nachging. Der Mann nahm aus der Tasche eine Packung Taschentücher und eine Flasche Wasser heraus. „Hat jemand das Tuch nicht aus Papier?“
„Was haben Sie vor?“ Fragte Ralf verständnislos.
„Sind Sie blind, oder was?“ In dem Mann stieg ein wenig Ärger hoch, dass alle außer dem kleinen Sohn keine Interesse an dem Unfall vorwiesen.
„Regen Sie sich nicht so auf!“
„Ach, lassen Sie es!“ Charles wendete sich zu der Frau am Boden. „Darf ich mal ihren Kopf untersuchen?“
„Ich glaube, dass das nicht nötig ist, aber machen Sie das auf alle Fälle“, gestattete ihm Daniela, die die festen Absichten des Mannes sah.
„Ich habe vergessen Sie zu fragen, wie Sie heißen.“
„Ich bin Daniela. Danke für Ihre Sorge.“
„Nichts zu danken. Jetzt sehe ich, Sie haben da eine kleine Wunde am Hinterkopf. Sie ist geprellt und blutet etwas“, stellte der Mann fest. „Gleich machen wir alles richtig. So junger Mann, nehmen Sie, bitte, diese Flasche Wasser und versuchen Sie sie zu öffnen.“
Er hielt dem Jungen, der schon seine Aufregung unter Kontrolle gekriegt hatte, die Flasche, die vor ein paar Sekunden aus der Taschen herausgeholt worden war. Robert nahm sie unbeirrt und rang um den Flaschenkopf. Nach einigen Anstrengungen und dem verzogenen Gesicht gelang es ihm den Auftrag auszuführen. Der Mann zerrte mittlerweile einige Papiertaschentücher aus der Packung und faltete geschickt alle zu einem größeren Stück zusammen.
„Der Stofftuch wäre natürlich besser“, bemerkte er. Dann sah er seine Frau und den jungen Mann, die seinen Ruf von vorher unberücksichtigt hatten. Er nässte die Tücher mit einer kleinen Menge an Wasser aus der Flasche. Damit wischte er das Blut ab. Dann bastelte er einen neuen Klumpen aus den restlichen Taschentüchern. Den legte er der verwundeten Stelle am Kopf der Frau bei. „So halten Sie das fest. Der junge Mann kann Ihnen dabei helfen. Nicht wahr, Robert? Und wenn wir oben sind, finden wir etwas, womit wir die Wunde desinfizieren könnten.“
„Sie sind alle Trottel, wir bewegen uns schon einige Minuten nicht“, offenbarte die alte Dame mit trockener Stimme.
Eine klare Versteifung beherrschte die Gesichtsausdrücke von allen Insassen des Fahrstuhls. Jeder konnte das beschwingte Atmen des Nächststehenden erkennen. Eine Stille bildete drinnen heraus, nur die Luftschwingungen störten die latente Gleichmut. Alle tatschten mit ihren Blicken die Gemütsverfassung des Nachbarn ab. Die beängstigende Stummheit bezwang die Menschen, so dass sie immer langsamer die Luft in ihre starr werdende Lungen einholten.
„Ich wusste, dass es passieren wird“, brach Daniela das gemeinsame Schweigen ab. Sie zog den Sohn fester zu sich, damit er von ihr gehütet werden könnte.
„Keine Sorge! Das ist nur irgendein Fehler, glaube ich. Ich bin mir sicher, dass wir gleich weiterfahren“, versicherte Charles hoffnungsvoll.
„Sei nicht so naiv!“ Das war seine Frau, die immer noch stupende Ruhe zu bewahren vermochte, während alle Anderen in nächsten Sekunden von der Panikattacke heimgesucht zu werden schienen.
„Warum bist auf einmal so böse?“ Ihr Mann begriff die Reaktion seiner Frau nicht. Die fand er zu abseitig. Etwas zwang alle kopflos zu werden. Das hing in der Luft, als ob er ein Hund wäre und einen sachten Geruch verspürt hätte, der abstoßend auf ihn wirkte.
Da hörten alle das fieberhafte Klicken. Ralf versuchte die gesamten Knöpfe der Ruftafel unverhofft zu zupfen. Jetzt dachten seine Mitfahrenden, dass er verrückt geworden wäre. Entsetzen malte sich in seinem Gesicht ab, was ruckartig zu allen überging.
„Das wird uns nicht helfen“, sagte Charles, der immer noch vor Daniela hinkniete. Er stand langsam sich an den Rücken haltend auf. Er bereitete ihm unangenehme Empfindungen, wenn nicht sogar Schmerzen, was gar nicht erstaunlich war, wenn man sein Alter von mehr als siebzig Jahren in Erwägung gezogen hätte. Er fing die Hand des Mannes auf, um seiner Panikattacke Abbruch zu tun.
„Hören Sie auf!“ Bat er aufdringlich. „Das bringt nichts. Wir müssen bloß abwarten. Die da oben oder unten wissen bestimmt schon von dem Versagen des Fahrstuhls. Ich...“
Seine Aussage konnte nicht zum Ende zu den Ohren gelangen können. Das Licht von den Deckenleuchtern erlosch abrupt. Die totale Stille füllte den Innenraum. Der Mann bemühte sich etwas zu sagen, aber er konnte von sich selbst keinen Ton vernehmen, obwohl er die Gewissheit hatte, dass die Anderen seine Worte hören sollten.
Der Fahrstuhl ruckste.
Das Licht funkelte auf und blendete gleich in einer Sekunde ab.
Was zum Teufel ist das? dachte Charles. Verkrüppelte vor Schrecken Gesichter der Frauen zeichneten sich im kurzen Lichtfunken ab.
Ein tiefer Einatmen.
Hört mich jemand? Clarissa? Daniela?
Ein gedehnter Ausatmen.
Charles fuschelte mit der Hand auf der Suche nach der Wand, um sich auf sie stützen zu können.
Der Fahrstuhl stürzte mit einem heftigen Zug nach unten. Gewichtslosigkeitszustand ergriff das Innere des Fahrkorbs. Man konnte keine von eigenen Gliedmaßen perzipieren.
Noch wenige Meter bis nach unten. Niemand wusste, wie viele Stockwerke zur Dachterasse blieben, als noch der Augenblick eintrat, wenn das Licht ausging.
Noch einzelne Sekunden und dann aus. Es tat leid. Es gab keine Möglichkeit sich von den Verwandten und Freunden zu verabschieden. Warum und was geschah momentan?
Noch eine Zerrung.
Das schrille Gekreische dröhnte in den Ohren.
Es wurde hell. Alle Fahrstuhlpassagiere lagen zerstreut in den Ecken. Daniela hielt immer noch ihren Sohn in den Händen. Er wimmelte wie ein Welpe.
„Reg dich nicht auf, Robert!“ Verlangte die Mutter ruhsam. Sie selbst öffnete vorsichtig die Augen.
Ralf, ihr Begleiter, hockte vor der Knopftafel nieder. Er stützte den Kopf mit den Händen ab. Sein Haar war völlig durschgeschwitzt, und das Hemd wurde von diesem Schweiß durchgetränkt. Seine Augen hielt er offen, aber sein Verstand blieb wach, wovon sein stockendes Schluchzen zeugte.
Das alte Ehepaar lagen in entgegengesetzten Ecken. Der Mann lag zusammengekauert und gab keine Lebenszeichen von sich. Seine Frau saß wie gebannt ihm gegenüber. Ihr Blick verharrte auf einem imaginären Punkt oberhalb ihres liegenden Ehemannes. Sie selbst blieb regungslos, nur ihre Brust zog die Luft ein und aus.
Daniela sah noch einmal ihren Sohn. Der Junge halste sie immer noch um.
„Alles wird gut, mein Sohn. Lass mich ein bisschen los, aber halte meine Hand weiter fest! Ich muss nach dem Herrn sehen, ob es ihm gut geht.“ Der Junge sah sie an, der Bitte der Mutter folgte er zwar fügsam, indes mit Unlust. Sie vergewisserte sich: „Sag mir etwas, schaffst du das?“
„Ja, ich glaube“, er beherrschte sich geruhsam.
„Ralf!“ Rief sie dem Begleiter von ihnen zu. „Könnten Sie mir vielleicht helfen aufzustehen.“
Sein Zustand wies keine Veränderungen auf. Er saß bewegungslos vor sich kaum hörbar flennend. Daniela nahm sein Befinden zur Kenntnis, denn keiner könnte vorhersagen, wie man auf solche Unfälle reagieren würde. Anderenfalls hätte sie das Recht sich über sein Lappensein zu ärgern.
„Sehen Sie denn nicht, dass er mit drin steckt“, überraschte die Frau von Charles sie.
„Wie bitte?“
„Es wusste davon.“
„Wie konnte er denn davon etwas wissen?“ Wunderte sich Daniela. Die Antwort hörte sie aber nicht. Die Frau wurde wieder kalt, wie sie sich schon bisher gebärdet hatte. Solch eine Eigenartigkeit ordnete sie auch dem vorhin geschehenen Mißgeschick zu. Sie müsste allem Anschein nach selbst den Versuch unternehmen zu Charles zu kriechen. Es wurde ihr noch nebliger, nachdem der Lift unerwartet ausgerastet hatte.
Sie wand alle ihre Mühe auf, um trotz des getrübten Bewusstseins aufzustehen. Das wurde ihr zu schwierig, deswegen stellte sie sich auf die Knie, dafür musste sie die Hand des Sohnes loslassen.
„Bleib bei mir.“ Bat sie. Sie kroch taumelnd zu dem Mann. Er lag in der unnatürlichen Haltung. Sie schüttelte sacht seine Schulter.
„Charles! Hey, Charles, geht’s Ihnen gut?“
Keine Antwort.
Sie erinnerte sich über Kurse der Soforthilfe, die sie als Studentin an der Universität besuchen sollte. Da war sie nicht besonders gut, aber etwas blieb noch in ihrem Gedächtnis. Wie man jemandem den Puls befühlt, war schwer zu vergessen. Das tat sie auf der Stelle. Das Herz schlug schwach.
Danke, Gott!
Er lebte, seine Besinnung fehlte, und jetzt sollte man seine Liegehaltung zurechtmachen. Da das ein erwachsener Mann war, erschien diese Aufgabe problematisch für eine Frau, die zudem noch selbst nicht in bestem Vermögen an Kräften verblieb. Selbst mit ihrem zehnjährigen Sohn wäre sie nicht fähig das zu bewerktätigen. Alle Hoffnung könnte man nur auf Ralf hegen, wenn er eigene Gemütsruhe schnellstens wiedererlangen würde.
„Ralf!“ Sie schrie fast.
Der junge Mann richtete staunenswert den Haupt in die Höhe.
„Verzeihen Sie mir, bitte!“
„Es wir später gemacht, Ralf. Jetzt brauche ich Ihre Hilfe. Sind Sie in der Lage das zu tun?“
„Ja, natürlich!“ Er erhob sich langsam. Und zusammen legten sie Charles in die natürlichere Lagerung.
„Das wird die Situation nicht bessern. Er hat gesagt, dass alle sich bald in seiner Macht landen werden.“
„Was für wirres Zeug babbeln Sie da. Es ist keine Zeit für solche Witze.“
„Als es dunkel wurde, habe ich ihn gehört.“
„Der Junge Mann hat recht, ich habe auch das Gewisper wahrgenommen“, bestätigte kühl Clarissa.
„Das ist ein immenser Galimathias, sind Sie alle verrückt geworden“, beklagte sich Daniela.
Jeder würde sie jetzt für verrückt halten, wenn er erführe, welche letzten Worte des Vaters von Robert sie ständig in der Erinnerung behalten hatte. Jener Mann, dessen Namen sie auf ewig zu vergessen geschworen hatte, versprach, dass er den Jungen unbedingt zurücknehmen würde. Das war ein sehr boshafter uns hämischer Mann, der sie hinterlistig über den Daumen drehte, nachdem ihr gemeinsamer Sohn geboren worden war. Sie schämte sich, dass sie in die Klauen des Bösewichts hätte fallen können. Die dämonenhafte Natur dieses Mannes kam gleich nach der Geburt des Kindes und vergällte das Leben der Frau. Genau aus diesem Grund musste sie von ihm flüchten, Obhut bei ihrem Vater suchend. Das garantierte noch keine Sicherheit von ihm, aber bald wurde es ihr bekannt, dass der Mann den Selbstmord begangen hatte. Ein Stein fiel der Frau vom Herzen, denn ab jenem Zeitpunkt brauchte sie sich nicht mehr vor ihm zu fürchten. Damals entschied sie sich bei dem Vater den Aufenthalt zu nehmen, der zu jener Zeit wie gegeben an dem neuen Projekt in einem weitleigendem Ort im Herzen des Landes arbeitete. Er hatte natürlicherweise nichts von ihren unheilbringenden Abenteuern mitbekommen, weil sie das ihm beflissentlich ersparte.
Sie konnte für sich selbst die jetzige Situation nicht klar zergliedern, aber die machte ihr so ein Gefühl, das sie damals mit dem Vater von Robert erlebte. Morgen früh hatte sie etwas verspürt, was sie derb sensibilisierte hatte. Sie hatte niemals ins Unnatürliche geglaubt, jetzt änderte sich ihr Glaube daran im Nu. Sie musste ihren Sohn vor dem Unheil beschützen.
„Sie machen meinem Sohn Angst“, reklamierte Daniela, sich zu den beiden Mitfahrenden beschwörend „Bitte, tun Sie das nicht! Daran gibt es gerade keine Notwendigkeit. Ihrem Mann Charles muss geholfen werden.“
„Keinem von uns wird man helfen. Wir sind alle verloren“, beharrte die Frau auf ihrer Meinung, als ob sie verhext worden wäre.
Daniela wollte antworten, aber die erneut in ihren Bann schlagende Dunkelheit störte sie.
Oh, Gott im Himmel, was tust du?
- Robert, bist du bei mir?
Kein Ton, es war mäuschenstill.
Das Herz fing an immer rasanter zu schlagen. Die dämpfende Finsternis ließ ihre Versuche zu atmen im Keime ersticken. Sie musste dagegen kämpfen. Ein kurzes Aufatmen gelang, eine unsichtbare Schranke unterband ein weiteres. Noch einmal aufatmen, es wird besser. Mühevoll getan, aber es war möglich.
Robert!
Sie sollte ein Geschrei erhoben haben, aber sie hörte nur eigene Gedanken. Ein lauer Lufthauch fächelte sie um.
Daniela...
Was war das? Das konnte nur in ihrer Furchtfantasie vorkommen, oder es spielte in der Realität ab. Sie hatte beinahe eine Panikattacke gehabt, versuchte sich aber alsbaldig zu beruhigen, sonst würde sie aus dem undenkbar jenseitigen Eingriff nicht herauskommen können.
Daniela, donna bella...
Sie fuhr vor grausiger Schauder zusammen. Diese Worte hörte sie von ihrem vor langer Zeit verfehlten Mann, der nur eine Spur der Erinnerung hinterlassen hatte, nämlich den Sohn. Diese italienische Anrede benutzte er bei ihrer ersten Begegnung. Damals schien sie außerordentlich charmant, besonders die Weise, wie er sie gesprochen hatte. Kombiniert mit seiner galanten und sittsamer Erscheinung konnten die Worte schnell das Wohlgefallen jeder Frau aufrühren. Die späterhin folgenden martervollen Quälereien nach der Heirat prägten das Gedenken an diesen Mann viel drastischer.
Daniela, donna bella...
„Nein, bitte. Lass mich!“ Sie war schon dabei zu leibhaftig anzunehmen, dass er aus dem Jenseits sie wieder schinden würde.
Daniela, donna bella...
„Was willst du von mir?“
Das weißt du doch. Ich kam ihn zu mir holen. Daniela, donna bella...
Das seelenlose Gewisper war kaum auszuhalten. Die Drohungen den Sohn abzunehmen waren schwierig zu begraben. Jetzt erschienen sie wieder und hielten aus der Schattenseite die Fäuste unter die Nase.
Die leere Dunkelheit ließ keine Chancen ihrer Angst Herr zu werden. Ein zunehmendes Rattern machte das zur unerhörten Pein.
Nein, bitte, hör auf!
Es dünkte, als ob jemand auf alle vier Wände gleichzeitig trommeln würde. Sie schloss die Ohren mit den Händen zu. Das unangemeldet aufleuchtete Licht erblindete sie beinahe, so dass sie gezwungen wurde die Hände von den Ohren auf die Augen zu verlagern. Es flimmte ein paar mal. Sie blieb einige Sekunden regungslos. Dann richtete sie den Blick in alle Seiten.
Gott sei Dank! Robert passierte nichts.
Die Trommelei wurde von den tollkühnen Schlägen von Ralf gegen die Wand verursacht. In ein paar Sekunden, nachdem die Beleuchtung zurückgekehrt war, tobte der junge Mann sprunghaft ab und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er hatte während seinem Hysterienfall nichts angeraunzt. Das machte alles viel düsterer und bestärkte innere Unruhe.
Robert saß mit fest geschlossenen Augen links von ihr in der Reichweite. Aber etwas stimmte nicht. Sie konnte es zuerst nicht kapieren, denn ihre geistige Klarheit wurde von dem Stress getrübt. Erst in einer Minute wurde es ihr klar, Charles fehlte. Er war einfach nicht da. Ich bin wohl verrückt geworden, dachte sie. Alle anderen blieben auf den Plätzen wie vorher. Der Begleiter erstarrte wie ein Götzenbild eines nordamerikanischen Indianervolkes. Die Frau weinte.
„Ich bin die nächste“, sprach sie wenig vernehmlich. Sie wiederholte das noch einige Male innerhalb einer Minute.
„Robert, bist du Ok?“ Fragte Daniela den Sohn.
„Ja“, antwortete er kurz.
„Hab keine Angst, bald ist alles wieder vorbei. Das ist alles nur ein üblicher Unfall, der manchmal passiert.“
„Ich habe keine Angst, Mama“, warf er bedachtsam. „Aber ich habe ihn gehört.“
„Was?“ Sie würde gleich vor Schrecken zu stottern anfangen. „Ha... hat... hat er mit dir gesprochen?“
„Wer ist das?“
„Es... es ist k... kompliziert.“
„Wo ist der Mann?“
„Das weiß ich nicht, mein Schatz. Wirklich nicht“, wie konnte sie ihm denn sagen, was sich gerade mit ihnen durchging. Sie selbst war am Rande ihrer Beherrschbarkeit, was früher selten vorfiel, selbst dann, als sie mit dem Sohn von dem verbiesterten Vater um sein Leben laufen musste. Damals gelang ihnen das Entkommen, nachdem dessen Gräueltaten für längere Zeit hätten vergessen werden können. Jetzt aber kehrte das Böse in der Form einer geisterhaften Wahnvision zurück.
„Er wurde mir weggenommen. Das Böse lauert immer in der Nähe. Bald werde ich mir ihm anschließen.“ Sagte die Ehefrau von dem urplötzlich vermissten Mannes zischelnd.
„Sie spinnen wohl, das ist alles der Stress.“ Daniela die Spannung ruhigzustellen, damit man klar das Ganze überdenken könnte. „Wissen Sie, ich begreife bloß Ihre Gefühllosigkeit nicht.
„Das habe ich heute Nacht geträumt.“
„Das ist Quatsch. Es war nur ein Traum.“
„Dann sagen Sie mir, bitte, wo mein Mann ist! Ich habe ihm den Traum nicht erzählt, denn ich hatte vermutet, dass er darin glaube würde. Er ist... war ziemlich empfindlich zu solchen rätselhafte Sachen. Er hat ein schwaches Herz. Ich wollte nicht, dass er sich kranke sorgen würde.“
„Warum sind Sie dann heute trotzdem gegangen?“
„Das haben wir schon vor langem geplant. Und das Gebäude wurde von der Firma unseres Sohnes projektiert und ins Leben hineingetragen. Die Firma hat Charles selbst aufgebaut. Seitdem wir in die Rente gingen, wird sie von unseren Kindern geleitet.“
„Ihr hättet den Besuch aufschieben können.“
„Ich habe keinen großen Wert auf den Traum gelegt, weil ich es dafür nicht hielt, dass er wahr werden könnte. Als wir erst in den Fahrstuhl hineintraten, wurde es mir irgendwie mulmig zumute.“
„Warum?“ Es schien Daniela äußerst absonderlich, was Clarissa erzählte.
„Ich spürte seine Anwesenheit.“
„Wessen Anwesenheit?“ Fragte Daniela. In Unterbewusstsein hoffte sie wohl zu bestätigen, dass das sich nicht auf ihren Exmann bezogen hatte.
„Ich möchte seinen Namen nicht nennen, denn ich habe ihn im Traum gehört. Und glauben Sie mir, niemand möchte ihn in Erfahrung bringen, es sei denn er würde mit ihm aus einer Schüssel essen.“
„Ich verstehe nicht.“
„Eines kann ich Ihnen verraten, solange ich noch da bin. Der junge Mann da weiß auch, was oder wer das hier alles abwickelt.“ Sie zeigte in die Ecke, wo sich zusammengekrümmt Ralf seinen Platz fand und Trübsal blies.
Daniela schaffte nur ihn anzusehen, denn gleich nach den letzt ausgesprochenen Worten von Clarissa kehrte das Dunkel zurück. Die verzehrende Bangigkeit bekam die vier Menschen in ihre Gewalt.
Nicht schon wieder! Bitte...
Daniela kam ein Gedanke, dass sie vor dem älteren Ehepaar für dieses Unheil sich entschuldigen musste, weil es schon fast keine Zweifel gab, dass das nur ihretwegen geschah.
Das ist richtig! Das ist deine Schuld, nur deine Schuld, Daniela donna bella...
Er konnte ihre Gedanken belauschen.
Deine Schuld! Du hättest mir damals den Sohn nicht wegnehmen müssen. Deswegen musste ich sterben, sonst würde ich ihn nie zurückbekommen.
Die horrend flüsternde Stimme machte alles, um Besitz über ihrem Geist zu erobern. Sie streckte ihren Arm aus ihr den Widerstand leistend. Sie wollte Robert ertasten, damit ER ihn ihr nicht wegnehmen könnte.
Das hat keinen Sinn.
Etwas berührte ihr Bein. Sie bebte ruckartig von der Übelkeit auf. Sie schlug die Beine unter.
Bald, sehr gehört er mir auch.
Daniela wollte laut um Hilfe schreien, aber konnte nicht. Sie begann gegen die Wand zu schlagen, in der Hoffnung, dass jemand da draußen sie erhören würde.
Das hat keinen Sinn.
Es wurde wieder hell.
Daniela heulte vor Machtlosigkeit. Clarissa und Ralf waren wie vom Erdboden verschwunden. Die öde Wahrsagung von Clarissa ging in Erfüllung. Die arglistige Dunkelheit verschlang auch sie endgültig. Sie würde gleich den Verstand verlieren. Gott sei Dank, Robert war noch bei ihr. Er schien ruhig zu sein, aber das fromme Grausen in seinen Augen war nicht zu übersehen.
„Robert, alles wird gut!“
„Ich weiß, Mama.“
Er verschwieg der Mutter, dass er nicht nur die flüsternde Stimme wie sie gehört, sondern ein paar auf ihn gerichtete rotglitzernde Punkte gesehen hatte. Sie waren so wie bei dem Mann vor dem Fahrstuhl, der sie rein gelassen hatte. Er wollte nicht noch mehr Furcht einjagen.
„Hauptsache, wir sind zusammen.“ Sie rang darum, für sich selbst und den Sohn eine Hoffnung zu erwecken, dass sie heil daraus kommen würden. Dem Anschein nach glaubte selbst Robert nicht daran. Die Mutter und ihr Sohn fügten sich augenscheinlich ihrem Verhängnis.
„Er sprach zu mir auch.“
„Glaub ihm nicht!“
„Es macht nichts, Mutti. Ich werde dich nicht verlassen.“ Der Junge fing unversehens an sehr erwachsen zu sprechen. „Es ist egal, was er tut. Zusammen sind wir stärker als er.“
„Ja, mein Junge. Du hast recht.“
Sie umarmten sich fest. Sie bereiteten sich zum nächsten Einbruch der Dunkelheit vor. Der Glaube, dass man jeglichem Mißglück nur zusammen über den Berg sein könnte, setzte sich in ihren Gedanken fest. Nur nicht die Hände voneinander lassen, nur so würden sie Ihm entgegenstehen können.
Die pechschwarze Dunkelheit verschlang das Licht zum letzen Mal.

Der Tag ging zu seinem Ende. Das große Stadtfest anlässlich der Eröffnung des neuen Bankhauses versammelte die letzen Menschenreste, die noch während des Tages nicht geschafft hatten es aufzusuchen. Einige blieben noch von dem Konzert, das vor einigen Minuten die letzten feierlichen Töne angegeben hatte.
Eine Reihe von Taxis stellte sich in auf der Straße vor der Bank. Da es wenige öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt gab, benutzte man vor allem sie. Die meisten Menschen hatten bestimmt eigene Autos, aber die, die sie nicht besaßen, hofften auf das städtische Taxidienst. Ein Taxifahrer wollte schon nach Hause fahren. Er beschloss trotzdem noch etwas zu warten. Er vergaß sein Versprechen, das am Morgen abgegeben wurde, nicht. Es wurde einer jungen Frau mit ihrem circa zehnjährigen Sohn gemacht. Es begann schon dunkel zu werden. Fast keine Menschen blieben von der Feier, denn sie war schon zu Ende.
„Worauf wartest du?“ Fragte ihn ein Kollege, der wohl die letzen verbliebenen Fahrgäste mitnahm. Das war ein junges Paar.
„Es wird schon keinen mehr geben“, sagte der junge Mann, der glücklich aussah. Es gelang ihm eins von den letzten Taxiautos aufzufangen.
„Da war eine Dame, der ich versprochen habe, sie am Abend nach Hause zu bringen. Sie war mit ihrem kleinen Sohn, und wir haben es verabredet, dass ich sie zurück nach Hause bringe. Sie wollten auf die Aussichtsterasse. Ich habe sie nicht mehr gesehen.“
„Ach so, dann warten Sie vielleicht vergebens. Man hat heute die Eröffnung der Terasse ausfallen lassen. Die Fahrstühle hatten irgendein Fehler. Deswegen wurde sie auf den anderen Tag verschoben, bis die Reparaturen beendet werden.“
„Seltsam“, wunderte sich der Mann. Sie wurden wahrscheinlich von jemandem anderen nach Hause gebracht. „Dann wünsche ich euch einen schönen Abend noch.“
„Danke gleichfalls“, das Paar stieg in das Taxi und bald war der Platz vor der neuen Bank ganz leer.

 

Hallo Maxim,

und willkommen hier im Forum.
Allem voran muss ich gestehen, dass ich deine Geschichte nur angelesen habe. Das hat mehrere Gründe.
Eine goldene Regel des Storytellings ist: kreiere einen Knallereinstieg.
Ich habe hier im Forum und auch sonst eine enorm große Auswahl an Texten. Du musst den Leser also von Anfang an packen. Wenn das ausbleibt, bin ich versucht, einfach weiterzuklicken. Ich las trotzdem weiter, auch wenn ich nichts Spannendes an dem Einstieg fand.

Aber die Spannung blieb auch weiterhin aus.
Seltsam - auf jeden Fall! Horror - Fehlanzeige! Jedenfalls im ersten Teil der Story.

Dann die Logikfehler. Ein Wokenkratzer in einer Kleinstadt? Warum sollte eine der größten nationalen Banken ausgerechnet einen so ungeeineten Standort wählen? Kann mir keinen Reim darauf machen. Du beschreibst mir einerseits eine von Käffern umgebene Kleinstadt, zum anderen ein nobles Restaurant im Obergeschoss des Betonriesen.
Noch dazu ist der Taxifahrer der überzeugung, alle seine Kunden zu kennen. Selbst in einer Kleinstadt, behaupte ich jetzt mal, kennt ein Taxifahrer nur einen Bruchteil seiner Kundschaft. Klar, die Stammkunden eben. Aber nur durch Stammkundschaft kann sich doch kein Taxiunternehmen halten.
Was ich mich noch gefragt habe: Warum ist das Taxi von einer Plexiglasscheibe durchtrennt. Habe ich so noch nie gesehen.
Ich bin bereit ziemlich viel zu glauben, aber es muss eben schlüssig sein. Wenn du solche absurden Ideen einfügst, will ich das näher erläutert haben.

Auch stilistisch hast du noch einiges an Training nötig, aber deswegen sind wir ja alle hier. Ein paar Details:

, deswegen kennte er fast alle seine Kunden persönlich.
kannte


Er nahm sie an einer Farm außerhalb der Stadt ein.
sammelte klingt in meinen Ohren hier besser.

Die Farm gehörte einem Mann, der auch nicht aus der Gegend gebürtig war, aber fast alle in der Stadt waren im Bilde, wer sie besaß. Der Besitzer hieß Michael Chanson und kam in den Ort vor etwa zehn Jahren. Sehr bald nahm er eine Stelle im Stadtrat und gewann den Ruf eines unnachgiebigen und demgegenüber gerechten Menschen, der wahrlich an dem normalen Funktionieren der Stadt interessiert war.
Das klingt alles extrem verschwurbelt. Noch dazu ist die Beschreibung hier unpassend. Dieser Michael, auch wenn er im Verlauf der Geschichte eventuell noch an Bedeutung gewinnen mag, interessiert mich nicht, weil er nicht Teil des Geschehens ist. Und über die eigentlichen Akteure im Taxi erfahre ich kaum etwas. Die sind alle sehr abstrakt gezeichen; man wird einfach nicht warm mit ihnen.
Timing ist das Stichwort. Auch die Beschreibung des Hochhauses hat mich völlig aus dem Geschehen gerissen. Es reicht doch, alles zu erläutern, wenn sie direkt darauf zufahren. Die Menschentrauben, die auf das Spektakel zusteuern. Dann habe ich auch gleich ein besseres Bild, wenn deine Charaktere daran teilhaben, Du ihre Perspektive einnimmst, anstatt die des nüchternen Erzählers, des Spielverderbers, der das Überraschungsmoment verdirbt.

Bisher hatten nur wenige Stadteinwohner sie im Auge gehabt.
Warum nicht einfach nur Einwohner? Im Auge gehabt klingt einfach falsch.

weil sie fast die ganze Zeit auf der Farm des Vaters verbrachte und selten in der Stadt emportauchte.
Verben sind mit das wichtigste Stilmittel überhaupt. Die müssen einfach passen. Emportauchen passt für mich nicht.

In dem Stadtzentrum wurde ein ganz neuer Hochhaus eröffnet, in dem sich die Filiale einer der größten Bänken des Landes einnisten würde. Auf dem Dach wurde ein Aussichtsplattform mit einem noblen Restaurant geplant, von dem ein Blick auf die ganze nicht zu große Stadt sowie den einheimischen Bewohnern als auch den Touristen angeboten würde. An diesem ersten Tag erwartete man viele Schaulustige, die das am ersten Tag kostenfreie Vergnügen nicht verpassen wollten.
neues Hochhaus
Warum einnisten? Wird es nicht für den Zweck gebaut. Alles andere macht doch keinen Sinn.
Es reicht, wenn man einmal erwähnt, dass es sich um eine kleine Stadt handelt. Manchmal braucht man nicht mal das. Du beschreibst einfach einen Tanta-Emma-Laden und den Marktplatz, auf dem jeden Sonntag Gemüse an den Mann gebracht wird, wo dann die halbe Stadt anwesend ist, die kleine Freiwillige Feuerwehr ... keine Ahnung. Aber ein solcher Eindruck vermittelt mir das Bild einer Kleinstadt, ohne das mir der Autor überhaupt sagen muss: hey, das ist eine kleines, beschauliches Städtchen.

„Was ist, Robert?“ - fragte die Mutter besorgt.
Statt Bindestrick Komma

„Ich muss euch leider etwas früher absetzen, denn Sie sehen schon selbst, dass es immer mehr Menschen näher zu ihrem Ziel gibt.“
Wer redet denn so? Also ich als Fahrgast würde verwirrt "wie bitte?" sagen und mir im stillen denken: Spinner.

Hier habe ich dann abgebrochen.

Also irgendwie hat sich bei Deiner Geschichte so ein Traumgefühl in mir eingestellt. Aber weil ich Geschichten die mit "doch es war alles nur ein Traum" enden, im Normalfall nicht leiden kann, habe ich mich entschieden, nicht weiter zu lesen.

Trotz allem noch viel Spaß hier, lese ein paar Geschichten, gib Kommentare ab.

Beste Grüße

Hacke

 

Hallo, Hacke!

Danke für Ihren ehrlichen Kommentar. Das war mein erster Schreibversuch. Ich werde mir die Bemerkungen von Ihnen und anderen Lesern für die Zukunft und weitere Strorys berücksichtigen.
Ich werde sehr dankbar für weitere Kommentare sein. Je strenger desto besser.

P.S.: Ich muss noch gestehen, dass die deutsche Sprache nicht meine Muttersprache ist.

 

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