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KG.de-Kritiken repräsentativ?!

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KG.de-Kritiken repräsentativ?!

Eines habe ich letzter Zeit immer häufiger bemerkt-meine Freunde und Bekannte liefern mir gänzlich andere Kritiken als hier auf KG.de. Und damit meine ich nicht, dass mir diese Honig um den Mund schmieren, nein, mittlerweile sagen mir einige wirklich, was sie von einer Geschichte halten.

Dennoch bleibt ein großer Unterschied zu den Kritiken auf KG.de, so werden z.b. alle meiner Stories, bei denen man etwas nachdenken muss, als durchwegs schlecht bezeichnet, hier allerdings eher positiv.

meine lustigeren geschichten werden hier positiv bewertet, außerhalb von KG.de gelten sie zumeist als wahre schenkelklopfer.

Warum ist das so?! Nur Zufall, die art meines menschlichen umfeldes oder liegt es daran -so wie ich das glaube - dass hier auf KG.de nur ein spezieller gesellschaftlicher 'ausschnitt' liest? sprich jene, die sehr gerne VIEL lesen und gerne selber schreiben; solch ein lesepublikum liefert doch zwangsläufig andere kritiken ab als der gute otto normalverbraucher, der nur dann und wann ein büchlein liest und dennoch über den erfolg oder misserfolg eines buches (mit-)entscheidet.

was meint ihr dazu? Es lässt sich doch nicht von der Hand weisen, dass ein großer teil der 'durchschnittlichen' leserschaft niemals im netz geschichten beurteilen wird.....

um nicht falsch verstanden zu werden, sag ichs noch extra: keinesfalls stelle ich die kritken hier auf KG.de in frage!!!

also: sind die Kritiken hier auf KG.de repräsentativ?

 

Hallo Franzl!

Ich selbst habe eher die umgekehrte Erfahrung gemacht und meine Geschichten werden hier manchmal schlechter bewertet als von Bekannten, aber ich denke, dass die Meinungen der kg.de-Mitglieder zumindest objektiver sind wie von Leuten, die man persönlich kennt.
Auch glaube ich nicht, dass nur ein spezieller gesellschaftlicher "Ausschnitt" hier Geschichten liest und beurteilt. Die Autoren hier haben zwar in gewisser Weise alle das gleiche Hobby - das Lesen und / oder Schreiben -, aber hier treffen so viele unterschiedliche Meinungen und Altersklassen aufeinander, dass ich die Kritiken doch eher für repräsentativ halte. Zumindest sind sie frei von persönlichen Einflüssen. Leute, die sich kennen, sehen die Geschichten oft durch die Beziehung zwischen Leser und Autor mit anderen Augen.

Viele Grüße,
Michael :)

 

michael spricht mir hier aus dem herzen. ich empfinde es auch so und habe ähnliche erfahrungen gemacht. es gibt im privaten umfeld nur wenige personen, die echt in der lage sind zu kritisieren. die angst, es mit dem autor zu verderben ist meist zu groß. wenn man die profile so durchliest + die einzelnen geschichten + die kritiken, sieht man klar, daß es eine (im positiven sinne des wortes) breite leserschaft ist (alter, ausbildung, beruf, hobbies, politische einstellung,.....etc).

um franzl's frage direkt zu beantworten: ja - ich finde diese kritiken representativ.

beste grüße
ernst

 

Ich selbst habe eher die umgekehrte Erfahrung gemacht und meine Geschichten werden hier manchmal schlechter bewertet als von Bekannten
wieso umgekehrte erfahrung? bei vielen meiner geschichten ists ganz genauso.

ich meinte nur, dass die kritken der breiten masse ganz anderes aussehen (dürften) als hier auf KG.de.

dass die kritiken hier BRAUCHBARER sind, muss mir keiner klarmachen, das weiß ich selbst gut genug ;)

ich frage mich nur, ob manche geschichten hier im freien wettbewerb 'da draußen' nicht völlig anders beurteilt werden würden. einfach deshalb, weil die leute hier sehr wohl eines gemeinsam haben: sie sehen viel genauer hin-und was ein anderer gern überliest, fällt hier den meisten sofort auf.

ich denke nicht, dass man diese gemeisamkeit abstreiten kann. man liest eine geschichte 'anders' wenn man selbst schreibt. zumindest gehts mir so......

 

meine Freunde und Bekannte liefern mir gänzlich andere Kritiken als hier auf KG.de. [...] mittlerweile sagen mir einige wirklich, was sie von einer Geschichte halten. [...]
Dennoch bleibt ein großer Unterschied zu den Kritiken auf KG.de, so werden z.b. alle meiner Stories, bei denen man etwas nachdenken muss, als durchwegs schlecht bezeichnet, hier allerdings eher positiv.
[...]meine lustigeren geschichten werden hier positiv bewertet, außerhalb von KG.de gelten sie zumeist als wahre schenkelklopfer.
Ich habe hier irgendwie rausgelesen, dass deine KGs bei kg.de eher als positiv empfunden werden, während deine Bekanntschaft sie schlechter bewertet.
Sorry, falls ich das missverstanden haben sollte.

Schon möglich, dass die Kritiken der breiten Masse etwas anders ausschauen könnten, aber von der ganzen breiten Masse liest eh nicht jeder Mensch Bücher oder Geschichten und so halte ich die Kritiken der Zielgruppe bei kg.de wirklich für, sagen wir 'relativ' repräsentativ.

man liest eine geschichte 'anders' wenn man selbst schreibt. zumindest gehts mir so......

Geht mir ganz genauso und insofern bin ich froh, hier andere Meinungen lesen zu können, da mir vieles selbst an meinen Geschichten gar nicht auffällt.

Viele Grüße,
Michael

 

Was bedeutet denn "repräsentativ" im Zusammenhang mit Kritiken überhaupt? Franzl?

Da sich das Publikum von kg.de zum größten Teil aus Leuten zusammensetzt, die nicht nur gerne lesen, sondern auch schreiben, halte ich es für unwahrscheinlich, dass wir hier eine - vor allem, was Kritiken betrifft - "repräsentative" Gruppe haben. Die Selbstselektion findet ja schon beim Anklicken der Seite statt.

Wenn ich selbst Texte verfasse und somit die Produzentenseite kenne, dann lese ich Texte auch aus dieser Perspektive, nicht nur - wie es wohl "repräsentativer" wäre - aus der reinen Rezipientensicht.

 

Wenn man 100 Leute in einem Buchladen (sozusagen "normale Leser") eine Kritik zu einer Geschichte verfassen lassen würde, wäre die vielleicht "repräsentativer", als wenn hier 100 Leute eine Krtitik zu der Geschichte abliefern.

Auf der Internetseite von Andreas Eschbach hab' ich mal gelesen, dass (sinngemäß) Autoren nicht unbedingt die objektivsten Kritiker sind, weil sie Texte danach beurteilen, wie sie diese Texte selbst geschrieben hätten. Das heißt, ihnen gefällt das am besten, was ihrem eigenen Stil etc. am nächsten kommt. Da ist sicherlich was dran. Geht mir manchmal genauso.

Ein Leser, der nicht selbst schreibt, geht wohl anders an die Sache ran. Er beurteilt vielleicht eher den Gesamteindruck und läßt sich nicht so sehr durch Details stören.

Es kommt auch darauf an, aus welchem Grund jemand liest. Der eine liest zur Entspannung, der andere aus Langeweile, ein dritter, weil er sich so besser unterhalten kann als vor der Glotze, und wieder andere wollen eher "gehaltvolle" Sachen, die zum Nachdenken anregen. Autoren lesen sicherlich auch, um Anregungen zu bekommen bzw. um zu schauen, wie andere an bestimmte Dinge herangehen. Dementsprechend wird der jeweilige "Lesertypus" auch die Sachen kritisieren, die er liest - will sagen, er rückt einen oder mehrere bestimmte Aspekte in den Vordergrund und bewertet ihn/sie stärker als andere Aspekte.

Das kommt hier auch teilweise zum tragen. Der eine schaut eher auf den Inhalt der Geschichte, der andere auf den Sprachstil usw.

Eine schwierige Frage, die du da gestellt hast, franzl. Eine repräsentative Kritikerschar gibt's wohl nicht - hier nicht und bei einem anderen "Verein" auch nicht. Was es hier auf jeden Fall gibt, ist eine Menge an konstruktiven Kritiken - neben dem einen oder anderen Ausreißer.

Christian

 

Es kann immer nur heißen "Was ist repräsentativ für mich".

Im Allgemeinen schreiben auch die Leser von Büchern selten Kritiken. Diese werden eher von Literaturkritikern verfasst, etwa in Zeitungen und Zeitschriften, die ja wiederum eine Ahnung von der Materie haben (wie die meisten Kritiker hier). Der "Normalbürger" kauft zum Teil seine Bücher nach diesen Kritiken. Was die Verkaufszahlen hebt oder senkt ist also nicht die Meinung des einzelnen Lesers, sondern die Meinung des Kritikers.

Wenn ich Leser der Kritiken dieses Kritikers bin und schon öfter gute Erfahrungen mit seinen Empfehlungen gemacht habe, dann ist für mich die Meinung dieses Kritikers repräsentativ, weil ich ja weiß, ihm gefällt, was mir gefällt. Meine persönliche Meinung (als Leser) ist demnach nicht repräsentativ, weil sie ja auch gar nirgends gesondert zum Ausdruck kommt. (Außer ich schreibe einen Leserbrief, aber der wiegt nicht viel.)

Repräsentativ ist also nur die Meinung des Kritikers. Für den Leser, aber auch für den Autor, weil ja eben dieser Kritiker die Meinung Vieler wiederspiegelt, sonst wäre er ja seinen Job schon los. Ein Autor sollte also wissen, welche Kritiker für ihn repräsentativ sind.

Auch hier stelle ich fest, daß Geschichten, die von bestimmten Kritikern positiv bewertet wurden, danach von bestimmten Leuten auch gelesen werden, möchte fast sagen, hinter manchen Kritikern bildet sich schön langsam ein Rattenschwanz von Lesern. :D

Ergo mußt Du selbst rausfinden, wessen Kritiken für Dich persönlich repräsentativ sind. ;)

 

Denke ehrlichgesagt, dass es hier nicht nur ums repräsentativ sein geht.
Für mich sind Kritiken die ich hier zu meinen Geschichten bekomme, Lernanstoss, ich versuche das was kritisiert wurde in der nächsten Geschichte zu verbessern, aus den Ideen anderer zu lernen.
Sein wir doch mal ehrlich, sicher freut sich jeder, wenn ein Kritik Streicheleinheit fürs Ego ist, meist ist es mir aber wichtiger eine differenzierte Kritik, auch wenn sie schlecht ist, zu bekommen. Warum?
Nun, wie gesagt: Ich lerne mehr daraus.
Was die Qualität der Kritiken hier angeht, so kann man wohl getrost sagen, dass sie wesentlich differenzierter sind als die die man sonst noch so bekommt. Ist zu mindest in meiner Situation so. Mal ganz davon abgesehen, dass ich aus meiner Umgebung noch nicht Vielen meine Geschichten gezeigt habe, bekomme ich, wenn ich es doch mal tue immer nur ein "ist toll" oder "ist nicht so toll" zu hören.
Da sind mir die Erklärungen die ich hier bekomme doch wesentlich mehr wert!

 

was für mich kritiken hier weniger repräsentativ macht, ist die tatsache, dass so ziemlich jeder hier seeehr viel liest - darum wird uns kg-kritikern beim lesen häufiger der gedanke kommen: "nicht schon wieder die roten rosen bevor er sie ins bett ziehen will" ...oder ähnliches was man halt in vielen geschichten als grundidee oder szene schon mal gelesen hat..

dies ist bei ottonormalleser anders..der weit weniger gelesen hat oder sich sogar gerade das normale, gewohnte wünscht..und deshalb auch den siebten wallander, den neunten brunetti und elften linley verschlingt..

darum erfahren hier außergewöhnliche, von der norm abweichende stories mehr psoitive resonanz als es "draußen" der fall wäre...und "der stolze reiter, in seiner schimmernden goldenen rüstug" wird leichter verschmäht..

meine meinung..

grüße, streicher

 

Ich kann mich da nur diversen Ausführunge meiner Vorschreiber anschließen. Es mag sein, daß Deine Bekannten, Freunde oder sonst jemand anders kritisiert als jemand in diesem Forum, aber sieh es mal so: Die Situation ist eine völlig andere. Deine Freunde lesen sie und sagen Dir, wie sie ihnen gefallen hat oder ob sie vielleicht für sie einfach daneben war.
jemand, der hier seine Kritik formuliert, weiß, wie viel Arbeit Du in Deine Story gesteckt hast, weil er (oder sie natürlich) es schließlich selbst tut und wie schwierig es manchmal ist, das zu erreichen, was man sich als Autor vorgenommen hat. Kurzum, er geht von Dir und Deiner Arbeit aus, nicht von dem, was ihm gefällt.

Und abgesehen davon: Eine Kritik ist schließlich immer noch das, was sie schon immer war: Ein persönlicher Eindruck des Kritikers. Es gibt nicht *die* Kritik, die die Meinung der breiten Masse repräsentiert (es ist eher umgekehrt).

Viele Grüße,
Daya

 

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