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Keine Puppe

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23.05.2003
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Keine Puppe

Ein kleines Essay von mir. Leider konnte ich mich nicht entscheiden, in welche Kategorie es gehört, und hab es hier reingestellt. Sollte es hier falsch, können die Verantwortlichen es ja verschieben.

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Keine Puppe

Für Anita, Rini, Betty und alle anderen,
die je unter dem Popularitätswahn zu leiden hatten.

„Ich hab den perfekten Anfang gesucht, aber ich hab ihn nicht gefunden. Nun weiß ich, dass ich für diese Geschichte keinen perfekten Anfang brauche. Diese Geschichte ist wahr, sie wurde vom Leben geschrieben, und sie beschreibt meine Gefühle und Empfindungen. Das ist wichtiger als guter Stil, oder gekonnte Wortwahl. Denn dieser Text soll nicht vor meinem Deutschlehrer bestehen, sondern Leute erreichen, sie zum Nachdenken bringen, und bestenfalls das Verhalten von ihnen beeinflussen.

Oft wundere ich mich, wie verlogen er sein kann. Er ist stark, erfolgreich, beliebt. Er hasst die großen Probleme der Welt, hasst den Krieg, Tod, Schmerz und das Leid. Er ist Teil der Zukunft, wettert gegen Ungerechtigkeit, geht auf Demonstrationen, und beschwört, er würde alles besser machen, wäre er verantwortlich. Und doch, wenn es darum geht seine selbstlose Seite im Alltag zu gebrauchen, sich selbst zu vergessen und stattdessen an andere zu denken, bleibt nichts mehr von diesem gutem Menschen übrig. Es erscheint der Egoist. Der selbstverliebte, ignorante Verursacher vieler Dinge, die er vorgibt zu verabscheuen. Er ist es: Der Durchschnittsteenager.

Der Durchschnittsteenager wäre eigentlich ein ganz erträgliches Wesen, wäre da nicht sein größtes Ziel, bei dessen Erreichen er fähig ist jede Art von moralischen Prinzipien zu zertreten. Beliebt werden, und beliebt zu bleiben! Und da nicht alle ‚cool sein’ können, gibt es ein bestimmtes System, das willkürlichen alle Menschen in Kasten einteilt. In diesem System gibt es Täter und Opfer. Die Täter, die ‚cool’ sind, und die Opfer, die erbarmungslos dazu missbraucht werden diese Einteilung überhaupt möglich zu machen, und sie aufrecht zu erhalten.

Ich war beides. Heute bin ich nichts davon.

Erst mal muss man wissen, dass ich , besonders als kleines Kind, ein sehr sensibler und schüchterner Mensch gewesen bin. Der Begriff „Selbstwertgefühl“ war für mich ein Fremdwort. Wenn ich mich also mit jemandem angefreundet habe, habe ich mich an ihn geklammert. Es war leichter bei einer bestimmten Person zu bleiben. Wie bei Nadja. Ich kenne sie schon seit meinem viertem Lebensjahr, und damals war sie meine beste Freundin. Aber dann kam Robin. War sie als Kind einfach gemein, ist sie heute eine typische Tussi. Jeden Tag so aufgestylt, als ob sie auf die Party des Jahrtausends wolle, arrogant, falsch, nuttig – aber vor allem.... beliebt. Meine persönliche Princess of Nasty.

Nadja wurde nun Robins Freundin. Ich wollte Nadja aber um jeden Preis nicht loslassen. Robin hat das gemerkt, und mit mir gemacht was sie wollte. Es gibt immer irgendwo Leute, die sich nicht wehren können, und deswegen gemobbt werden. Genau das war ich. Robins Spielzeug. Eins, das man in die Ecke werfen konnte, wenn es einem langweilig war, und das man später wieder rausholte, wenn man wieder Lust darauf hatte. Und Nadja, unter Robins diabolischem Einfluss, hat mitgemacht. Sie haben mich einmal sogar versucht zu erpressen: „Kauf uns Süßigkeiten oder wir laufen vor dir weg.“ Ich hab es nicht getan, aber später hab ich mir Naiverweise gewünscht ich hätte. Mit der Zeit hab ich darunter so sehr gelitten, dass ich meine Mutter mit neun Jahren gefragt habe, ob ich ein böses Mädchen sei. Weil ich nicht verstehen konnte, warum sie mich nicht richtig akzeptieren.

Dann zog Nadja um. Und, oh wunder...Robin wollte sich nun mit mir treffen. Mit mir, die doch lange so wichtig wie der Schnee vom letzten Winter für sie war. Und ich hab mich darauf eingelassen. Ich hab nicht daran gedacht, was sie mir angetan hat. Ich hab nicht daran gedacht, wie schlecht ich mich gefühlt habe. Ich dachte nur an eins: Selbst endlich mal beliebt zu sein! Und ich war es tatsächlich. Aber um welchen Preis? Ich gehörte nicht mehr mir. Ich sagte nicht was ich dachte. Ich tat nicht was ich wollte. Nun war ich persönliches Eigentum von Robin Paul. Wie gesagt, Robin beherrschte mich regelrecht. Sie verhöhnte mich. Sie lästerte über mich. Aber ich nahm alles hin. Der Popularität wegen. Und ich ging noch weiter. Ich tat all die Dinge die sie wollte. Dinge, die unter normalen Umständen für mich undenkbar gewesen wären. Ich spottete über ein Mädchen, dass ich eigentlich gern mochte, nur weil die anderen es taten. Es tat mir leid. In mir schrie es: „Warum machst du das? Das willst du doch gar nicht?“ Doch etwas anders antwortete: „Wenn du es nicht tust, wirst du demnächst die Person sein, die Alinas Platz einnimmt.“

Zwei Sachen halfen mir schließlich, mich zu befreien. Eine davon war die Tatsache, dass Robin zu weit gegangen ist. Mit mir konnte sie alles machen. Alles über mich sagen. Ich war ihre Puppe, ihr Schoßhündchen. Aber sie sagte etwas über eine Person, die ich sehr liebe. Überhaupt, ich verzeihe schnell etwas, wenn nur ich Schaden darunter genommen habe. Aber ich verzeihe so gut wie gar nicht, wenn die Sache jemanden etwas antunt, der mir wichtig ist. Und indem nachdem sie Lügen über meine Familie verbreitet hat, war mein Becher voll.

Die zweite Sache ist eigentlich eine Person. Sie heißt Hannah. Auf dem Gymnasium habe ich sie kennen gelernt, und mich nur zögerlich an sie rangetraut. Aber Hannah war genau der Typ Mensch den ich brauchte. Kontaktfreudig, gesprächig, offen. Ich hab mich immer öfter mit ihr getroffen, und dabei eine ganz neue Erfahrung gemacht. Nämlich jemanden zu haben, der mich so respektiert wie ich bin. Ohne mich modellieren zu wollen. Ohne etwas von mir zu verlangen. Ohne mir meinen Willen zu nehmen. Ich war baff! So was ging? Also war es nicht nötig Robins Püppchen zu sein? Nein, es war nicht nötig. Und ich wollte es auch nicht mehr. Ich hab Robin losgelassen. Zwar hab ich einen ganzen Batzen meiner Popularität, auf die ich heute spucke, verloren, aber ich war seid langen wieder wirklich glücklich. Es war nicht leicht, und ich hab es auch nicht sofort geschafft. Aber nach und nach, und mit der Hilfe von Hannah, hab ich Robin einfach Robin sein lassen. Heute sag ich nicht mal „Hallo“ zu ihr.

Ihr seht, dass das „Cool-Sein-Syndrom“ nichts anderes als eine Plage ist.
Eine Plage, von der alle Teenager in irgendeiner Art betroffen sind.
Eine Plage, die verletzen kann.
Eine Plage, die unzähligen Menschen das Selbstbewusstsein zerstört hat.
Aber vor allem eine Plage, durch die man Sachen tut, die für einen unter normalen Verhältnissen moralisch undenkbar gewesen wären.

Natürlich trifft das nicht auf alle ‚beliebten’ Teenager zu. Manche sind einfach gute Menschen mit Rückgrad, und werden deswegen gemocht. Doch viel öfter sind es Menschen, die auf ihrem Weg hinauf skrupellos andere Jugendliche zerstört haben.

Und das ist jetzt an Euch, die ihr momentan in meiner früheren Position oder einer ähnlichen steckt. Lasst euch nicht einreden, ihr seid minderwertig oder mit euch sei etwas nicht in Ordnung. Es ist euch vielleicht nicht klar, aber ihr habt es im Grunde genommen besser als die Crème de la Crème. Denn auch wenn immer eine Heer von Menschen um diese populären Leute rumwuselt, richtige Freunde haben sie selten. Diese Leute wollen eigentlich nur das, was ich von Robin wollte. Ein Fetzen ihres Prestiges. Sie als Person hat mich nie interessiert. Wie oft hab ich gehört, dass Leute, die vor Robin Sitz und Platz machen, die sie ihre Freunde nennt, hinter ihrem Rücken aufs übelste über sie herziehen...

Was für ein Leben! Umgeben von Bewunderern, aber dennoch allein.

Also denkt daran: Tut nichts, dass ihr sonst auch nicht tun würdet. Wozu braucht man Drogen, Alk und Zigaretten? Wozu Markenklamotten? Warum oberflächlich oder kriminell werden? Wozu Menschen wehtun? Kurz gesagt, warum sollte man es sich zur Lebensaufgabe machen der Popularität nachzulaufen? Dabei kann man seine Zeit viel sinnvoller verwenden. Mit dem erlangen von Charakter.

Zum Schluss noch ein Wort an die ‚coolen’ Leute, die meinen dies sei das verzweifelte Geschreibsel einer ‚uncoolen’ Person. Ihr mögt recht haben, aber ich sag euch eins: Ihr seid cool, ich dafür glücklich.“

© Galaxy 2003

 

Hallo Galaxy!

Herzlich willkommen auf kg.de! :)

Wie Du schon sagst, ist Dein Text mehr ein Essay und weniger eine Geschichte.
Allerdings baut dieses Essay auf einer Geschichte auf, nämlich die der Protagonistin. Würdest Du nun alle belehrenden Stellen herausstreichen, weniger erklären und mehr erzählen, dann könnte noch eine gute Geschichte draus werden. ;)

Es können ja durchaus auch die Gedanken der Protagonistin mit drin sein, die sie bewogen haben, anders zu werden, aber dann auf sie selbst bezogen und nicht in Form eines Fingerzeigs, wie Du es etwa hier tust:

Und das ist jetzt an Euch, die ihr momentan in meiner früheren Position oder einer ähnlichen steckt. Lasst euch nicht einreden, ihr seid minderwertig oder mit euch sei etwas nicht in Ordnung. Es ist euch vielleicht nicht klar, ...
Und zum Beispiel hier (aber auch noch an anderen Stellen):
Der Durchschnittsteenager wäre eigentlich ein ganz erträgliches Wesen, wäre da nicht sein größtes Ziel, bei dessen Erreichen er fähig ist jede Art von moralischen Prinzipien zu zertreten. Beliebt werden, und beliebt zu bleiben! Und da nicht alle ‚cool sein’ können, gibt es ein bestimmtes System, das willkürlichen alle Menschen in Kasten einteilt. In diesem System gibt es Täter und Opfer. Die Täter, die ‚cool’ sind, und die Opfer, die erbarmungslos dazu missbraucht werden diese Einteilung überhaupt möglich zu machen, und sie aufrecht zu erhalten.

Das ist schon alles sehr belehrend, und soviel ich weiß, hören gerade Jugendliche, an die Du Dich ja vermutlich richten willst, nicht auf sowas...
- Jeder will selbst draufkommen - zum Beispiel eben selbst den Schluß aus der Geschichte ziehen und selbst darüber nachdenken, ohne alles vorgekaut zu bekommen... ;)

Ich weiß nicht, ob ich Dir jetzt halbwegs erklären konnte, was ich meine... Lies Dir am besten einige Geschichten hier, samt den Kommentaren, durch - dann wirst Du selbst drauf kommen, was ich sagen wollte. :)

Alles liebe,
Susi

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Vielen Dank für deinen Kommentar! :thumbsup:

Hier kommt mein Statement:

Ich hab mir schon gedacht, dass das Thema „Essay ist keine Kurzgeschichte“ angesprochen wird. Gerade deswegen, weil ich selbst lange überlegt habe, ob ich es hier posten soll. Schließlich hab ich es getan. Was hat mich dazu bewogen?

Ich hab mich an die Regeln der Site erinnert. Sie besagen, dass Romane, Romanabschnitte und Gedichte verboten sind, und dass mit KG nicht nur KG im klassischem Sinne gemeint sind, sondern dass man das auch etwas allgemeiner halten darf(sofern ich mich richtig erinnere ^-^“).

Mein Text ist weder Roman, Romanabschnitt noch Gedichte.

Klassische Kurzgeschichte ist er natürlich auch nicht. Doch er muss es nicht sein. Ich bin eher nach dem Verwandtheitsprinzip gegangen. Die Kurgeschichte ist angelehnt an die amerikanische Short Story, die wiederum mit dem Essay verwand ist. :teach: *g*

Bei einem Essay geht es gerade darum, eine bestimmte Meinung zu einem bestimmten Thema darzulegen. Und das mach ich unter anderem damit:

Zitat:

Der Durchschnittsteenager wäre eigentlich ein ganz erträgliches Wesen, wäre da nicht sein größtes Ziel, bei dessen Erreichen er fähig ist jede Art von moralischen Prinzipien zu zertreten. Beliebt werden, und beliebt zu bleiben! Und da nicht alle ‚cool sein’ können, gibt es ein bestimmtes System, das willkürlichen alle Menschen in Kasten einteilt. In diesem System gibt es Täter und Opfer. Die Täter, die ‚cool’ sind, und die Opfer, die erbarmungslos dazu missbraucht werden diese Einteilung überhaupt möglich zu machen, und sie aufrecht zu erhalten.

Die Geschichte ist nur da, um meine These zu stützen. Und nicht die These, um die Geschichte zu interpretieren. Wenn es wirklich nur eine Geschichte wäre, was es aber nicht ist, wäre die Analyse selbstverständlich fehl am Platz.

Ach, und übrigens: Die Protagonist des Textes ist gleich dem Erzähler. Also sind die oberen Worte ihre Gedanken, auch wenn sie manchmal andere ansprechen.

Natürlich kann es sein, dass du diese Form nicht gut findest, und meinst, ich solle nur die Story des Essays schreiben, und den Leser selbst draufkommen lassen, was genau ich da kritisiere. Bloß: Nicht alle Jugendliche würden drauf kommen. Dies ist ausnahmsweise eine gute Seite, mit intelligenten Leuten, die gerne über den möglichen Sinn eines Textes nachdenken. Aber der Durchschnittsteenie ist nicht so. Er würde, wenn überhaupt, alles lesen und denken: „Tja, Scheißerfahrung hat die Kleine gemacht.“ Aber auf sich beziehen würden die meisten es nicht. Für die wäre es ein unbedeutender Einzelfall, und nicht harter Alltag. Genau diese Unüberlegtheit wollte ich ihnen unter Nase reiben.

Auch war dies alles nicht als große Schelte an die gemeinen Coolen gedacht, sondern als Ermutigung derer, die für die Popularität sich selbst aufgegeben haben. Ich hab sie direkt angesprochen, weil ich mich auch direkt an sie gerichtet habe.

Verstehst du, diese Form hab ich extra gewählt, um mein Vorhaben mehr hervorzuheben, und nicht darauf zu hoffen, dass jemand genug Lust hat die Botschaft hinter dem Text zu suchen.

Sorry, denk bitte jetzt nicht, ich kann Kritik nicht ab. Ich mag Kritik, weil es oft hilft sich weiterzuentwickeln, aber wenn ich dem Kritiker nicht zustimme, sag ich es ihm auch, und er muss es akzeptieren. :p

cu, Galaxy :)

 

Bloß: Nicht alle Jugendliche würden drauf kommen. Dies ist ausnahmsweise eine gute Seite, mit intelligenten Leuten, die gerne über den möglichen Sinn eines Textes nachdenken. Aber der Durchschnittsteenie ist nicht so. Er würde, wenn überhaupt, alles lesen und denken: „Tja, Scheißerfahrung hat die Kleine gemacht.“ Aber auf sich beziehen würden die meisten es nicht. Für die wäre es ein unbedeutender Einzelfall, und nicht harter Alltag. Genau diese Unüberlegtheit wollte ich ihnen unter Nase reiben

Tut mir leid Galaxy, egal welche Erfahrungen du machen musstest, um für dich zu lernen, diese Haltung finde ich arrogant und eingebildet.

An deinem Essay rührten mich vor allem die offenen Passagen, in denen du auch mit Schuld umgehst. Vielleicht lernst du ja noch ein bisschen von Hannah, denn was du nach deiner Aussage mit dem Essay bezweckst, kommt bei mir so an, als ob du andere modelieren möchtest.
Wenn dir aber in deiner Hochphase von Oberflächlichkeit jemand deinen Text unter die Nase gerieben hätte? Wärest du erwacht? Missonarischer Eifer für eine Erkenntnis in allen Ehren, aber dann darf diese ERkenntnis nicht in Begleitung von "ihr seid ja alle doof wenn ihr das nicht rafft" kommen.
Verachtung ist ein schlechter Lehrer.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Das es so wirkt, tut mir leid. (Aber hey: Endlich wurde ich mal als arrogant betitelt! Wie lange ich auf dieses Attribut gewartet habe *g* )

Ich fass mein Ziel noch mal zusammen (hoffentlich richtig): Wollte beliebt sein. Wurde deswegen einer Bitch hörig. War beliebt, aber die Dinge die ich dafür tun musste, haben mich mental fertig gemacht. Aber ich hab keinen Ausweg gesehen. Meine erste Freundin, Nadja, hat mich schon ausgenutzt; gabs denn einen Unterschied unter wessen „Herrschaft“ ich leide? Hannah hat mir schließlich gezeigt, dass es anders geht. Ich wusste es vorher nicht. Jetzt will ich anderen auch zeigen, dass es anders geht. Ob die Person es nutzt, oder nicht, ist nicht mehr meine Sache. Ich wollte nur die Option geben.

Alle, die mir es nicht gleichtun, sind deswegen nicht doof, sondern wahrscheinlich nur zu schwach von der Popularität loszukommen. Denn, man merkt ja ob man glücklich ist, oder nicht. Aber manchmal hat man Angst, ob es anders nicht noch schlimmer wäre.

Wer meine Story liest, ohne zu erkennen, dass ich die Jugendlichen als Gesamtheit kritisiere, ist nicht doof, sondern er denkt nicht drüber nach. Er tut die Sache ab, ohne ihr Beachtung zu schenken. Oder er denkt darüber nach, und tut anderen Menschen weiterhin weh, weil es für ihm besser ist. Und damit ist er Ignorant. Oder meinst du, Leute die andere fertig machen um sich selbst besser zu fühlen, sind die Nächstenliebe in Person, und damit würdig, dass ich eine gute Meinung von ihnen habe?

Ich war damals auch ignorant. Aber ich habs eingesehen, und bin aus diesem System ausgetreten. Was ich damals getan hätte, wenn mir jemand meinen Text gezeigt hätte, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, vielleicht hätte er bei mir das selbe ausgelöst wie Hannah, vielleicht nicht. Wer selbst nicht unter so einer Hörigkeit stand, weiß nicht, was er alles für den anderen tun würde. Ich sag es dir: Ich hätte zu dieser Zeit für Robin beinahe alles getan.

Und doch, als sich eine neue Möglichkeit öffnete, hab ich sie genutzt.

Nach Hannah richte ich mich heute sicher nicht mehr. Nach dem sie mich aus meinem Wahn befreit hat, ist sie ihm selber verfallen. Ca. 2 Jahre später. Zwar nicht so extrem, weil sie keiner bestimmten Person hörig ist, dafür aber einer Gruppe. Ihrem Rudel, wie eine mir bekannte Person HipHop Cliquen nennt. Sie tut auch Dinge, die sie früher abstoßend fand. Und es `nützt’ ihr. Sie ist beliebt wie der Weihnachtsmann bei Kleinkinder. Aber sie hat mich als beste Freundin aufgegeben, selbst nachdem ich um sie gekämpft habe. Nur jetzt, wieder ein Jahr hin, als ein paar ihrer neuen Freunde über sie hergezogen sind, besinnt man sich wieder auf die gute alte Galaxy. Natürlich nur solange man sie braucht. Wenn es mit der Clique wieder geregelt ist, wird Galaxy wieder in die Ecke gestoßen.

Ich bin bei der Wahl meiner Freunde allgemein wählerischer geworden. Ich suche speziell Leute, die so loyal sind, wie Hannah früher war. Werden sie mich auch verlassen? Ich weiß es nicht, aber ich werde es riskieren, und währenddessen versuch selbst eine wahre Freundin zu sein. Ich werde lieber verletzt, als selber andere zu verletzen.

cu, Galaxy

 

(Aber hey: Endlich wurde ich mal als arrogant betitelt! Wie lange ich auf dieses Attribut gewartet habe *g* )
Dich würde ich nie als arrogant betiteln, nur die Haltung erschien mir so. :)

Oder er denkt darüber nach, und tut anderen Menschen weiterhin weh, weil es für ihm besser ist. Und damit ist er Ignorant. Oder meinst du, Leute die andere fertig machen um sich selbst besser zu fühlen, sind die Nächstenliebe in Person, und damit würdig, dass ich eine gute Meinung von ihnen habe?

Das ist mir leider zu einfach, denn Menschen sind nciht einfach so ignorant, dass sie so verfahren.
Sie müssen auch nciht die Nächstenliebe in Person sein, damit sie es wird sind, dass man sie achtet.
aber darüber zu diskutieren würde den Rahmen deiner Geschichte sprengen.

Lieben Gru0, sim

 

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